Die Ortsgemeinden von Witness
Lee
Die Ortsgemeinden gehen massgeblich
auf den Dienst von Witness Lee (1905-1997)
zurück, der ein Mitarbeiter von Watchman Nee war. Witness Lee war
für die
Gemeinden, die ihm loyal anhingen, die absolute
Autorität.
In Europa haben sich die Ortsgemeinden – gemäss Information aus einer
Ortsgemeinde in Deutschland – schon Mitte bis Ende der
80er Jahre von Witness
Lee getrennt. Der deutsche Verlag der Ortsgemeinden, der
Strom-Verlag, gibt
keine Schriften von Witness Lee
mehr heraus. Sein Verlagsprogramm besteht somit
zur Hauptsache noch aus Schriften von Watchman
Nee. Der Strom-Verlag gibt
ausserdem eine Zeitschrift mit
dem Titel “Die goldenen Leuchter” heraus.
Es gibt aber sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz
noch den Verlag
“Dienst im Lebensstrom” (Berlin und Adlikon
bei Zürich), der weiterhin an den
Lehren von Witness Lee festhält
und seine Schriften vertreibt. Dieser Verlag
gibt die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift “Der
Lebensstrom” heraus. Ein
Fachbuchversand in Frauenfeld scheint auch an den Lehren
von Witness Lee
festzuhalten.
Im englischen Verlag “Living Stream Ministry” ist ausserdem eine eigene
Bibelübersetzung, die “The Recovery Version” erschienen.
In den Schriften von Witness
Lee (bzw. in den seinen Anschauungen verbundenen
Ortsgemeinden) findet man folgende Irrlehren:
Lehre des Modalismus: Vater,
Sohn und Heiliger Geist sind 3 Stufen der
Gottheit, d.h. der Vater wurde der Sohn, und der Sohn
wurde der Heilige Geist
der Geist und nicht die Bibel ist letzte Autorität
(Sinnestheologie): es geht
um innere Empfindungen; Lehre sei nicht nötig (darum ist Lee‘s Lehre
uneinheitlich und z. T. schwierig zu beschreiben), man
solle nicht forschen.
In jedem nicht-wiedergeborenen Menschen wohne Satan. Jesus Christus war nicht wahrer Gott und wahrer Mensch, sondern eine Mischung aus beidem
Gemeinde wird
Gott im Fleisch
uneinheitliche
Lehre über Errettung
Taufwiedergeburtslehre (Taufe=Wiedergeburt)
Ortsgemeinden als
einzige wahre Gemeinden
Spezielle Art des
Bibellesens und Betens: “Beten-Lesen”
(mystisch-meditativ)
Die Ortsgemeinden leiten ihren Namen von ihrer Lehre ab,
dass es an einem Ort
nur eine einzige Gemeinde geben könne. Sie lehnen den Denominationalismus zu
recht ab, schaffen aber dadurch, dass sie ihre Gemeinden
an den einzelnen Orten
“Die Gemeinde in …” nennen, trotzdem eine neue Denomination.
Patrick
Tschui, Februar 2001