Die Entstehung der biblischen Bücher - Teil 2/2
Roger Liebi
02.09.2017
ID 31191
Wir sind stehengeblieben bei der Bibel im Tempel. Und dazu möchte ich noch 2. Timotheus 3, 15 lesen, wo der Apostel Paulus zu Timotheus, der im Judentum erzogen worden war, sagt, ich lese schon Vers 14:
14 Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von wem [im Griechischen von welchen Personen, in der Mehrzahl] von wem du gelernt hast, 15 und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die vermögend sind, dich weise zu machen zur Seligkeit durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. 16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre,
usw. Also hier sagt der Apostel Paulus, dass er – Timotheus – von klein auf die Heiligen Schriften kennt. Und zwar steht für 'Kind' hier 'brephos'. Das ist der Säugling. Vom Säuglingsalter an hat er von seiner gläubigen Mutter und seiner gläubigen Großmutter aus der Bibel gelernt. Und jetzt sagt er für das AT: weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst. Interessant ist, für 'Schriften' steht hier nicht 'graphe', das übliche Wort für 'Schrift' – also auch eben geschriebene Bücher der Bibel im NT, – sondern 'grammata'. Das sind die Buchstaben, die heiligen Buchstaben. Das betont eben, dass die Schrift nicht einfach so pauschal inspiriert ist, sondern es geht um die heiligen Buchstaben. Aber warum ich diese Stelle im Zusammenhang mit der Bibel im Tempel anführe, ist Folgendes: Das Wort 'heilige Schriften', 'heilige' ist auch ungewöhnlich hier. Es ist nicht das übliche Wort für 'heilig' – 'hagios', sondern es ist das Wort 'hieros/hieron'. Und zwar heißt das auch heilig, aber man muss wissen, dass der Tempel im NT, und zwar der ganze Tempelbezirk mit Tempelhaus, Vorhöfen usw., wird ja genannt 'hieron/to hieron'. Also wenn der Herr Jesus in Matthäus 24 den Jüngern sagt, dass der Tempel eben da zerstört wird, dort wird der Ausdruck 'hieron' verwendet für den ganzen Tempelbezirk. Und jetzt hier heißt es eben von den heiligen Schriften – und da wird das Wort 'hieros' verwendet. Das heißt also 'die Buchstaben, die der Heiligkeit des Tempels entsprechen'. Und da haben wir eben diesen Zusammenhang angedeutet, dass die heiligen Schriften im Tempel aufbewahrt wurden. Ich hab ein ganz neues Büchlein verfasst, das im Oktober herauskommen soll, so Mitte Oktober, über die Glaubwürdigkeit der Bibel. Und dort geh ich ganz ausführlich darauf ein, also so ausführlich, dass ich eben auch die genauen Referenzen angebe aus der rabbinischen Literatur, wo man sieht, dass die Bibel im Tempel aufbewahrt war und dass es da die besten Rollen gab als Referenz. So konnte man also aus dem ganzen Land Israel die Thora-Rolle z.B. nach Jerusalem bringen und sie dort vergleichen, wenn es irgendwo ein Problem gab mit Schreibweise oder ein Wort, ob das jetzt hierhin gehört oder nicht, dann konnte man das eichen anhand der Tempel-Rollen der heiligen Schrift im Tempel. Und eine dieser Thora-Rollen wurde genannt 'die Rolle von Esra'. Wir kommen später jetzt gleich noch auf Esra zu sprechen und seine ganz große Bedeutung für den Abschluss des ATs. Das war also die Rolle, die Esra hatte. Und das war quasi die Norm-Rolle der 5 Bücher Mose. Und diese Rolle war also da im Tempel. Und nach der musste alles geeicht werden. Und wenn also Paulus spricht über die heiligen Schriften, dann spricht er eben von den heiligen Schriften, die der Tempelheiligkeit entsprachen. Und in diesem Büchlein erklär ich dann noch mehr. Es war verboten, irgendwelche anderen Schriften auf den Tempelberg zu nehmen, als nur kanonische Bücher der Bibel. Also stellt man sich vor, da wäre einer auf den Tempelberg gegangen, sagen wir im Jahr 27 n. Chr., und hätte die Bücher Makkabäer mit dabei gehabt, ja, so aus 2 Rollen. Die Tempelwache – an den Toren waren die levitischen Tempelwächter, die mussten kontrollieren: „Haben Sie ein Ritualbad genommen, ja? Aber Sie wissen, wenn rauskommt, dass das nicht so war, gibt das ganz schwere Strafen. Gut, was haben Sie da für Rollen?“ „1./2. Makkabäer.“ [Ich sag's jetzt so, wie man's heute sagen würde]. „Geht nicht, das sind keine Tempel-Bücher. Darf man nicht auf den Tempelberg nehmen.“ „Ja, aber gehören die nicht ...“ „Nein, die gehören nicht zur Bibel.“ Nur diese Bücher, und zwar eben die, die wir in jeder deutschen Bibel ohne Apokryphen haben, das sind die Bücher, die auch in jeder hebräischen Bibelausgabe drin sind. Das waren die Bücher, die auch damals ganz klar waren, welche dazu gehören und welche nicht. Und das letzte Buch war Maleachi. Die haben also ganz klar gesagt: „Nein, geht nicht. Dürft ihr nicht auf den Tempelberg nehmen.“ Und da sieht man, die Kanonfrage – also die Frage, welche Bücher gehören zur Bibel, – das konnte unmöglich erst in Jamnia im Jahr 90 n. Chr. fürs AT entschieden werden, wie das die liberalen Theologen behaupten. Es stimmt einfach nicht überein mit den geschichtliche Tatsachen und dem, was im Judentum eben ganz klare Sache war. Da war ganz klar bestimmt: Das sind die Tempel-Bücher und alle anderen dürfen nicht hinaufkommen. Außer Geschlechtsregister z.B. von den Priestern, das war erlaubt im Tempel und die Bibelbücher, aber nichts anderes.
Und wenn also Paulus sagt: von Kind auf die heiligen Schriften, die heiligen Buchstaben, die der Heiligkeit des Tempels entsprechen, dann sind das die Bücher, die den Tempel-Rollen entsprachen. So ist das also ein ganz wichtige Sache. Das zeigt, die Kanon-Frage, das war keine offene Sache zur Zeit Jesu, das war schon längst im Judentum klar. Wir werden das gleich noch deutlicher sehen.
Nun, die kamen ja zurück aus der Gefangenschaft in Babylon. Die haben den Tempel wieder aufgebaut, wie ich erklärt habe. Sie kamen zurück, um dem Messias im Land zu begegnen. Sie haben das AT im Tempel aufbewahrt. Und jetzt geht es weiter. Und in der Zeit, als der Tempel schließlich vollendet werden sollte, da gab es ja noch einen Baustopp durch einen illegalen Perserkönig, Artasasta. Das ist Pseudos Smerdis. Der hat dazu geführt, dass gestoppt wurde. Die Juden haben nicht mehr gebaut. Und dann traten die Propheten Haggai und Sacharja auf. Und die haben selber Hand angelegt. Das wird alles auch in Esra beschrieben. Und die haben dann geweissagt und die Bücher Haggai und Sacharja verfasst. Und die haben den Juden Mut gemacht: Was, ihr arbeitet nicht am Haus Gottes, nur weil's verboten ist, von den Menschen verboten. Nein, der Herr hat euch einen Befehl gegeben. Geht und baut das Haus. Und dann sind sie ran gegangen. Die Propheten sind mit einem guten Beispiel vorangegangen. Und dann wurde die Sache mit Persien geklärt und es gab sogar eine ausdrückliche Erlaubnis und hatten in den Archiven nachgesehen. Natürlich, schon König Kyros hatte das erlaubt. Das ist gar keine Frage. Also in dieser Zeit haben diese letzten Propheten des ATs gewirkt, Haggai und Sacharja. Nach ihnen kam dann nur noch der Prophet Maleachi. Aber davon später.
Und in dieser Zeit wirkte Esra, der Priester Esra, der ausführlich im Buch Esra beschrieben wird. Ein treuer Mann. Ich lese aus Esra 7. Ein Mann, der sich ganz der Heiligen Schrift hingegeben hatte. Und zwar lesen wir in Esra 7 Vers 10:
10 Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz des HERRN [die Thora des Herrn] zu erforschen und zu tun und in Israel Satzung und Recht zu lehren.
Drei Dinge: Er hat zuerst die Bibel studiert, dann selber in seinem Leben umgesetzt und dann drittens wollte er das auch noch andern beibringen. Und dieser Mann wird später, als Nehemia auch zurückkam aus Persien, um dann die Stadtmauer von Jerusalem aufzubauen, wird aufgefordert, er soll die Thora-Rolle bringen, die er eben verwaltete, die beste Rolle, die es gab. Und da lesen wir in Nehemia 8, 1:
7, 72/8, 1 Und als der siebte Monat herankam und die Kinder Israel in ihren Städten waren, da versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz, der vor dem Wassertor liegt. Und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, dass er das Buch des Gesetzes Moses bringen sollte, welches der HERR Israel geboten hatte. 2 Und am ersten Tag des siebten Monats [das war das Neue Jahr, Rosch ha-Schana,] brachte Esra, der Priester, das Gesetz vor die Versammlung, sowohl der Männer als der Frauen und vor alle, die Verständnis hatten [also auch die Kinder], um zuzuhören. 3 Und er las darin vor dem Platz, der vor dem Wassertor liegt, vom lichten Morgen bis zum Mittag, in Gegenwart der Männer und der Frauen und derer, die Verständnis hatten; und die Ohren des ganzen Volkes waren auf das Buch des Gesetzes gerichtet. 4 Und Esra, der Schriftgelehrte, stand auf einem Gerüst von Holz, welches man zu diesem Zweck gemacht hatte.
Und dann wird erklärt, wie Leviten dann ausgelegt und erklärt haben. Also dieser Esra hat sich gekümmert um die Bibelbücher. Und er selber war ein inspirierter Prophet, der dann das Buch Esra geschrieben hat. Aber auch – und das lernen wir wieder aus Baba Bathra 15a – er hat auch die Bücher Chronika geschrieben. Die stammen von ihm. Und wir wissen ja, da geht es ganz stark um den Tempel, den salomonischen Tempel und dann auch den Tempel in der Zeit der Könige von Juda. Er behandelt gar nicht die Könige von Israel, wie das Buch der Könige das behandelt. Nur der Stamm in Verbindung mit dem Tempel zu Jerusalem. Das war das Werk dieses Priesters Esra.
Und auch Nehemia - sagt Baba Bathra – habe dann vollendet am Buch der Chronika. Also dieser Nehemia, der dann auch das Buch Nehemia schreiben sollte. Da schreibt er ja in der Ich-Form.
Und Esther, das Buch Esther wurde von Mordechai geschrieben. Und Baba Bathra schreibt eben von den letzten Büchern der Bibel, dass da die Männer der großen Synagoge daran gearbeitet haben. Und wer ist das 'die Männer der großen Synagoge'? Der Ausdruck kommt verschiedentlich vor in der rabbinischen Literatur. Das waren Leute wie Esra, Haggai, Sacharja, Maleachi. Das waren inspirierte Propheten, die eben noch die letzte Arbeit, Abschlussarbeit, gemacht haben am AT.
Im Jahr 445 v. Chr. gibt der Perserkönig Artaxerxes Nehemia die Erlaubnis, er darf heimkehren nach Jerusalem und die Stadtmauer wieder aufbauen. Und das wird beschrieben im Buch Nehemia, das eben mit dem Buch Esra zu einem Buch vereinigt wurde. Und hier auf dem Bild sieht man – das was so bräunlich ist – das ist ein originaler Überrest von Nehemias Mauer aus dem Jahr 445 v. Chr. in 52 Tagen aufgebaut. Es gab einen richtigen Aufbruch unter dem Volk, weil dieser Mann gesagt hat: „Kommt, lasst uns die Mauern Jerusalems wieder aufbauen.“ Und dann sind die Leute massenhaft ans Werk gegangen. Und von diesem Moment an konnte man die 69 Jahrwochen rechnen aus Daniel, wo steht von dem Moment, wo ein Wort ausgeht, dass Jerusalem wieder aufgebaut werden soll, bis auf den Messias den Fürsten sind 69 Jahrwochen. Von da bis auf das Jahr 32 passen genau diese 69 x 7 Jahre à 360 Tage hinein.
Nun, wir kommen zum wirklichen Ende des ATs um 420 v. Chr., also noch ein bisschen nach diesem Wirken von Nehemia, Esra, Haggai, Sacharja kommt Maleachi. Und in diesem letzten Buch kündigt er nochmals den verheißenen Erlöser, den Messias, an. Im Talmud liest man in dem Traktat Sanhedrin 10a: 'Nach dem Tod der Propheten Sacharja, Haggai und Maleachi wich der Heilige Geist von Israel.' In Israel war das allgemein klar, nach Maleachi hatten wir keine Propheten mehr, die mit dieser Autorität des Heiligen Geistes ausgerüstet waren, ein Buch zur Bibel hinzuzufügen. Da begann das große Schweigen der Schriftpropheten für rund 400 Jahre. In dieser Zeit entstanden die Apokryphen, wie z.B. das Buch Jesus Sirach. Aber zu diesem Buch hat ja der Enkel von Sirach ein Vorwort geschrieben. Und in diesem Vorwort schrieb er: 'Mein Großvater hat das Gesetz, die Propheten und die Schriften eifrig studiert, ja.' Die Bibel, das AT studiert. 'Und aufgrund davon hat er in diesem Buch eben seine Weisheit ausgedrückt.' Kein Wort 'mein Großvater war ein großer Prophet und der war inspiriert', nein, das war ein Rabbi, der hat die bestehende Bibel, die abgeschlossene Bibel des ATs studiert und jetzt schreibt er einen praktischen Kommentar. Er erhebt auch gar nicht den Anspruch, inspiriert gewesen zu sein.
Und das 1. Buch der Makkabäer, das beschreibt diese traurige Zeit im 2. Jahrhundert vor Christus, als die Syrer gewütet haben in Israel, haben den Tempel entweiht, ein Schwein geschlachtet auf dem Brandopferaltar, so dass man den Gottesdienst stoppen musste. Und die haben abgeschlachtet unter dem jüdischen Volk. Das wird alles beschrieben in 1. Makkabäer, diese traurige Zeit. Und dort steht: 'Es war solch Trübsal in Israel (1. Makkabäer 9), der gleichen nicht gewesen, seitdem man keine Propheten mehr hat.' Was sagt das? Die Apokryphen selber sagen, das war eine Zeit, wo wir keine Propheten mehr hatten. Aber wir haben immer noch Bücher geschrieben. Und das ist ja für uns Christen auch so. Wir schreiben immer noch Bücher, obwohl wir wissen, dass mit der Offenbarung die Bibel schon längst abgeschlossen worden ist, ja, im 1. Jahrhundert. Aber man darf doch Bücher schreiben. Das 2. Buch Makkabäer wurde geschrieben von einem anderen Autor. Und der schreibt am Schluss, nachdem er auch die Zeit der Makkabäer beschrieben hat historisch – wichtige Quelle – da sagt er: 'Es ist nicht interessant, immer nur Wein zu trinken, aber auch nicht immer Wasser. Sondern ab und zu Wein, ab und zu Wasser.' Also ich mach jetzt keine Reklame für Wein oder so, ich sag einfach, wie das aufhört. Und dann sagt er: 'So ist das auch mit dem Lesen' Und er hoffe, dass er damit quasi zur Abwechslung beiträgt. Ich hab das jetzt mit meinen Worten ausgedrückt – den Schluss von Makkabäer. Und allen wird klar: Ach so, was wollte der schreiben? Höhere Unterhaltungsliteratur. Und all diese Bücher der Apokryphen, die man in katholischen Bibeln zwischen Altem und Neuem Testament eingereiht findet, die erheben gar nicht den Anspruch, von Gott inspiriert zu sein. Nicht so, wie bei Jesaja und Jeremia: So spricht der Herr. Oder bei Sacharja: So spricht der Herr, der Heerscharen. Und dann kommt Gottes Prophetie. Nein. Das sind ganz unterschiedliche Bücher. Aber es sind einfach menschliche Bücher. Und die katholische Kirche hat im Konzil von Trient im 16. Jahrhundert, als es ging darum, die Reformation zu zerstören, haben sie diesen Beschluss, diesen Konzilsbeschluss, herausgegeben: Wer diese Bücher ablehnt, sei verflucht. Im 16. Jahrhundert kommen sie dazu quasi durch einen Konzilsbeschluss, diese Apokryphen, die im Judentum nie anerkannt waren, die selber auch nicht den Anspruch erheben, inspiriert zu sein, werden sie quasi auf den Sockel gehoben, wer diese ablehnt, sei verflucht.
Nicht wahr, die Reformatoren haben gesagt: Sola scriptura – allein die Schrift. Wir glauben nur das, was die Bibel sagt. Es geht uns nicht darum zu hören auf das, was der Papst sagt. Wenn er etwas sagt, was mit der Bibel übereinstimmt, ist das in Ordnung. Aber dann glauben wir es nicht, weil's der Papst gesagt hat, sondern weil's die Bibel sagt. Konzilien haben keine Autorität in sich. Nur soweit Konzilien dasselbe sagen, was die Bibel sagt, dann können wir das auch anerkennen. Und darum haben sie die Konzilsbeschlüsse von Nicäa, dass der Sohn dem Vater gleich ist, haben sie anerkannt. Konstantinopel haben sie anerkannt: Der Heilige Geist ist Gott. Ephesus: Der Herr Jesus ist Gott und Mensch in einer Person. Haben sie auch anerkannt. Aber sie haben klar gesagt: Wir glauben das nicht, weil es ein Konzil gesagt hat, sondern weil wir das in der Heiligen Schrift finden. Wir glauben nur das, was in der Heiligen Schrift steht. Und dann hat man in der Gegenreformation damit reagiert: Ja gut, im 2. Makkabäer steht ja etwas vom Beten für die Toten. Und das lehnen die Reformatoren ab. Ja gut: Das ist Heilige Schrift und wir bekämpfen euch Reformatoren mit der Heiligen Schrift. Nicht wahr, das war der Gedanke hinter diesem Entscheid, die Apokryphen auf den Sockel des Wortes Gottes zu stellen. Aber die sind 2000 Jahre zu spät gekommen. Das AT war abgeschlossen und der Apostel Paulus sagt, dass diese Aussprüche Israel anvertraut worden sind, nicht der Kirche von Rom, nicht einmal der Christenheit. Sondern ich lese aus Römer 3, 1:
1 Was ist nun der Vorteil des Juden oder was der Nutzen der Beschneidung? 2 Viel, in jeder Hinsicht. Denn zuerst sind ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut worden.
Ihnen sind die Aussprüche Gottes von 1. Mose bis Maleachi anvertraut worden. Und Israel war das Volk, das erkennen musste zu Lebzeiten: Ist das ein Prophet Gottes oder ein Betrüger? Haben sich alle Prophezeiungen erfüllt? Hat er sich einmal geirrt? Ist seine ganze Lehre in Übereinstimmung mit der Thora? Nicht wahr, das kann man nicht im 16. Jahrhundert nachprüfen, da musste man damals gelebt haben zur Zeit von Maleachi, Sacharja, Haggai, Jeremia, Micha, Hosea, Obadja. Die konnten das nachprüfen. Und so ist das Thema der Apokryphen gar kein Thema. Der Heilige Geist wich von Israel nach dem Tod von Sacharja, Haggai und Maleachi.
Aber das gibt natürlich dem letzten Buch Maleachi ein ganz besonderes Gepräge. In Kapitel 3 Vers 1 hört man nochmals die Stimme des Messias im AT, 420 v. Chr.:
1 Siehe, ich sende meinen Boten, dass er den Weg bereite vor mir her.
Der Messias sagt: Ich sende einen Propheten, der wird den Weg vor mir her bereiten. Das war eine Prophetie auf Johannes den Täufer. Und als der Mann kam, das war eine Sensation in Israel. Ganz Israel kam in Bewegung. Und das wird von Josephus Flavius außerbiblisch beschrieben in seinem Werk 'Jüdische Altertümer', einem Augenzeugen des 1. Jahrhunderts.
1 Siehe, ich sende meinen Boten, dass er den Weg bereite vor mir her. [und jetzt kommt's] Und plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr, den ihr sucht; ja der Bote des Bundes, den ihr begehrt: Siehe, er kommt, spricht der HERR der Heerscharen.
Das ist dramatisch: Plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr. Das ist der Messias. Der Bote des Bundes, das ist dieser Bote, der den neuen Bund einführen sollte nach Jeremia 31, 31. Aber hier wird gesagt: Plötzlich wird er kommen. Man muss sich vorstellen, jetzt sind wir 420 v. Chr. Plötzlich kommt er. Und ich habe ja gesagt, die Jahrwochen, die sagten zwar genau voraus, wann der Messias kommt als Fürst, aber es geht nicht um seine Geburt, sondern um sein Kommen als Fürst nach Jerusalem an Palmsonntag. Aber wie viele Zeit vorher würde er geboren werden? Das war eine Überraschung. Und wir wissen, wie der Herr Jesus in Bethlehem geboren wurde, nicht gerade fürstlich, wurde er in eine Krippe gelegt. Und dann etwas mehr als ein Monat später gingen Maria und Joseph mit dem Kind zum Tempel hinauf, um ihn darzubringen als Erstgeborenen und das Reinigungsopfer für Maria darzubringen, das man eben nach einem Monat darbringen musste. Und da kommt Simeon in den Tempel. Der hatte eine spezielle Offenbarung bekommen, er würde nicht sterben, bis er den Messias noch selber mit seinen eigenen Augen gesehen hat (Lukas 2). Und er kommt da rein, als sie hineinkommen, um den Erstgeborenen darzubringen. Das war genau der Moment, wo sie durch das Tor der Erstgeborenen hineingingen. Das war ein spezielles Tor im Tempel, wo man den Erstgeborenen darbrachte und ein Priester musste das Kind in die Arme nehmen und segnen. Und Simeon macht genau das: Er nimmt das Kind in die Arme, aber segnet nicht das Kind, nur die Eltern. Weil er wusste: Das Kind ist größer als ich. Jetzt lässt du mich dahingehen, sagt er. Denn meine Augen haben dein Heil gesehen. Das war eine Überraschung. Die kommen da in den Tempel – dieses Ehepaar mit dem kleinen Baby – ja Babys hat man schon viel gesehen im Tempel. Und der Mann weiß: Das ist der Messias. Plötzlich war dieser Tag da. Plötzlich wird er zu seinem Tempel kommen. Und dann kommt diese Hanna, diese Prophetin, die Tag und Nacht im Tempel war und betete, kommt auch herzu und realisiert: Das das ist er, der Messias im Tempel. Plötzlich. Mein ältester Sohn, als er klein war, wollte er nur Bücher lesen, die spannend waren. Und wie hat er herausgefunden für sich, ob ein Buch spannend ist? Er hat nie einfach vorne begonnen, sondern der hat hinten geschaut und dann so durchgeblättert und wenn das Wort 'plötzlich' vorkam, da wusste er: Das ist spannend, ja. Und hier steht: Und plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr, den ihr sucht. Da wusste man, der Messias würde kommen noch zur Zeit, wo der Tempel steht. Aber im Jahr 70 wurde der Tempel zerstört und bis heute nicht mehr aufgebaut. Aber im Judentum kamen in dieser Zeit etwa 50 falsche Messiasse, die sagten: Ich bin der Messias. Alle zu spät gekommen, die hätten früher aufstehen müssen, ja. Denn wir wussten aus Maleachi: Plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr, der Bote des Bundes, den ihr begehrt. Und noch etwas zu Maleachi: Die Erweckung unter Esra und Nehemia war schon wieder abgeflacht nach wenigen Jahren und das Volk wurde richtig frech. Und wir lesen in Maleachi, der noch einmal das Volk zur Umkehr aufruft, Folgendes. Maleachi 1, 2:
2 Ich habe euch geliebt, spricht der HERR; aber ihr sprecht: „Worin hast du uns geliebt?“
Stelle man sich vor: Gott stellt sich Israel nochmals vor als der Gott der Liebe: Ich habe euch geliebt. Und die sagen: Ja, woran können wir das sehen, dass du uns liebst? Und dann kam dieses Schweigen von Jahrhunderten, keine Schriftpropheten mehr. Aber ich möchte lesen aus dem NT Römer 5, 8. Das ist Gottes Antwort auf diese freche Frage, die Maleachi aufschrieb aus dem Mund dieser Abtrünnigen. 5, 8:
8 Gott aber erweist seine Liebe gegen uns darin, dass Christus [der Messias], da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.
Das war die Antwort Gottes auf diese freche Frage ganz am Schluss des ATs, überliefert von Maleachi.
Nun möchte ich noch etwas sagen über das AT im AT. Ich habe schon ein bisschen angedeutet. Aber ich habe z.B. gesagt: Hesekiel erwähnt Daniel unter den ganz besonderen Männern des ATs. Ich habe gesagt: Daniel studiert den Propheten Jeremia und die Erfüllung seiner Prophetie, dass Babylon 70 Jahre Weltherrschaft haben würde. Und er studiert das genau in dem Jahr, als die 70 Jahre vollendet waren. Das haben wir in Daniel 9, 1–2. Aber jetzt möchte ich noch zeigen, wie in Jeremia Micha anerkannt wird. Jeremia 26. Es ist uns ja bekannt: Jeremia hat gesagt, Jerusalem wird untergehen. Es wird zum Untergang Jerusalems kommen. Und die falschen Propheten sagten damals: Nein. Friede, Friede. Aber Jeremia musste sagen: Friede, Friede, sagen sie, aber es ist kein Friede. Und dann wollte man diesen 'bösen Jeremia' – wollte man bestrafen für seine Prophetie. Und da lese ich in Jeremia 26, 16:
16 Und die Fürsten und alles Volk sprachen zu den Priestern und zu den Propheten [diesem falschen Propheten]: Diesem Mann gebührt nicht die Todesstrafe; denn er hat im Namen des HERRN, unseres Gottes, zu uns geredet. 17 Und es erhoben sich Männer von den Ältesten des Landes und sie sprachen zu der ganzen Versammlung des Volkes und sagten: 18 Micha, der Moraschtiter, hat in den Tagen Hiskias, des Königs von Juda, geweissagt und zu dem ganzen Volk von Juda gesprochen und gesagt: So spricht der HERR der Heerscharen [und jetzt kommt ein Zitat aus Micha 3, 12]: „Zion wird als Acker gepflügt werden, und Jerusalem wird zu Trümmerhaufen und der Berg des Hauses [das ist der Tempelberg] zu Waldeshöhen werden.“ 19 Haben denn Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda ihn getötet? Hat er [Hiskia] nicht den HERRN gefürchtet und den HERRN angefleht, so dass der HERR sich des Übels gereuen ließ, welches er über sie geredet hatte? Und wir wollen eine so große Übeltat wider unsere Seelen begehen!
Also die haben argumentiert: Dieser Jeremia ist ein richtiger Prophet und er stimmte genau überein mit dem bekannten Propheten Micha. Ihr könnt doch diesen Mann nicht als falschen Propheten töten, der stimmt ja überein mit Micha. Aber das zeigt: Micha war schon Autorität. Und dieser neue Prophet, Jeremia, konnte anhand von Micha als echter Prophet ausgewiesen werden. Und noch ein Detail, Micha sagte voraus: Jerusalem wird als Acker gepflügt werden. Nach ihm haben ja die Babylonier schließlich Jerusalem zerstört und den Salomo-Tempel. Also die haben den Tempelberg nicht gepflügt, den Tempelberg Zion. Hm, ging nicht in Erfüllung. Micha war schon tot, ja. Das war eine weitreichende Prophetie. Und dann im Jahr 70 haben die Römer Jerusalem und den zweiten Tempel zerstört und wirklich sogar die Stadtmauern geschleift. Aber die haben den Tempelplatz nicht gepflügt. Hm. Was ist jetzt mit dieser Prophetie? Und dann kam dieser zweite Aufstand gegen die Römer im Jahr 132. 3 Jahre dauerte dieser Krieg. Und Kaiser Hadrian hatte so genug von den Juden und schlug diesen Aufstand brutal nieder, wieder 1 Million kamen ums Leben, wie ich das heute auch schon erklärt habe. Und dann ließ er den Tempelplatz pflügen. Erst 135 hat sich das erfüllt. Aber es steht noch mehr: Jerusalem wird zu einem Trümmerhaufen werden und der Tempelberg zu Waldeshöhen. Er [Hadrian] hat einen Jupitertempel gebaut auf den Ort des Allerheiligsten, auf den Felsen. Aber später im 4. Jahrhundert wurde ja das römische Reich, dieses heidnische Reich, plötzlich christianisiert, nicht bekehrt, äußerlich christlich gemacht. Und dann haben die Römer – ab dieser Zeit nennt man sie in der Geschichte 'die Byzantiner', aber das ist dasselbe, und die Römer wussten nicht, dass sie jetzt plötzlich Byzantiner geworden waren, – also die haben eine Marienkirche gebaut auf dem Tempelberg und natürlich den Jupitertempel – weg mit diesem Heidenzeugs – aber die haben aus dem Felsen einen Abfallort gemacht. Allen Mist und Abfall konnte man aus Jerusalem rausbringen und auf den Felsen bringen. Und so hat man bewusst diesen Ort als Trümmerhaufen stehen lassen, im Gegensatz zu dem schön wieder aufgebauten Jerusalem mit der Cardo-Straße, die man heute in der Altstadt noch sehen kann, ja, diese gigantische Straße, die durchs Herz von Jerusalem ging. Das stammt alles aus dieser byzantinischen Zeit 4./5. Jahrhundert. Und das war der Abfallort. Und das sollte zeigen: Das Judentum ist voll vorbei. Das jüdische Volk hat keine Zukunft mehr nach der Bibel, die Kirche hat alles geerbt. Das ist Ersatztheologie, ja. Das, was immer mehr Evangelikale heute auch tun. Die sagen: Israel ist vorbei. Was ihr da erzählt über Endzeit und Juden, die heimkehren, hat mit der Bibel gar nichts zu tun, ja. Ersatztheologie. Aber die haben – ohne es zu wissen – dadurch Micha erfüllt: Der Berg wird zu einem Trümmerhaufen und zu Waldeshöhen werden. Da hat alles wild gewuchert. Und das ging so bis 638. Dann kamen die Muslime und die haben all dieses Gerümpel geräumt. Und denen wurde mitgeteilt, da beim Felsen war das Allerheiligste. Da haben sie den Felsendom gebaut. Am Südende haben sie die Al-Aqsa-Moschee gebaut. Und so endete das, dass der Tempelberg eben nicht mehr ein Abfallort war. Aber vom 4. bis zum 7. Jahrhundert hat sich die Prophetie von Micha so eindrücklich erfüllt. Ja, das war jetzt nur ein kleiner Exkurs.
Jetzt noch etwas Wichtiges, hier Punkt 3. Ich weise hin auf das Phänomen der unzähligen Zitate des ATs im AT. Ich hab jetzt nur ein paar Punkte aufgeführt. Aber jetzt könnten wir durchs ganze AT gehen und es gibt so viele und dazu gibt es ein Buch, aber leider Hebräisch. Das sollte jemand mal so analog auf Deutsch raus geben. Und zwar von Abba Ben David 'Maqbilloth Bamiqra'. Und auf der anderen Seite des Buches ist auf Englisch 'Parallels in the Bible', Jerusalem 1972. Aber inwendig ist alles Hebräisch. Aber da hat er in Spalten alle Texte aufgeführt im AT, die parallel vorkommen. Also z.B. König und Chronika, da wo sie parallel sind, wie eine Evangelienharmonie, ja, wo man 4 Spalten hat, um zu sehen, wo berichten die Evangelien genau das Gleiche und in welcher Formulierung, da auch. Und da wo's kleine Unterschiede gibt, in Rot hervorgehoben. Das hat alles eine Bedeutung, wenn Könige etwas anders formuliert als Chronika. Aber das ist nicht nur da. Es gibt noch viel viel mehr Parallelen und die hat er alle so zusammengestellt und eben die Unterschiede in der Formulierung grade mit Rot sehr deutlich gemacht. Das ist fantastisch und zeigt, wie das AT in sich völlig verzahnt ist.
Ja, aber gehen wir jetzt in der Geschichte ein bisschen weiter. Maleachi starb. Man wartete auf den Messias. Und dann kam Alex. Also wir kennen ihn als Alexander der Große. Dieser junge Mann, 20 Jahre alt. In Griechenland, in Europa, mit 10 000 Soldaten bricht er auf, um sich an den Persern zu rächen, was sie den Griechen 150 Jahre zuvor angetan hatten. Und in der sagenhaften Zeit von 13 Jahren erobert er die damalige Welt, ausgehend von Griechenland, Kleinasien, sogar Teile in Afrika, und dann in Asien bis nach Indien über den Indus hinaus – also heute bis nach Pakistan. Und über den Indus hinaus und auch rauf bis nach Tadschikistan. Z.B. in Tadschikistan gibt es im Norden einen Alexander-See, ja. Also überall gab es Namen mit 'Alex', nicht wahr. Alexandria in Ägypten. Alexander-See in Tadschikistan. Und eben viele viele mehr. Er hat die griechische Sprache und Kultur von Europa nach Asien gebracht und eben auch nach Afrika. Und damit wurde Griechisch schließlich Weltsprache – über die 3 Kontinente hinweg, ja. Und da im Zentrum Israel, das Land an der Landbrücke der 3 Kontinente. Und so kam Griechisch auch als Weltsprache nach Israel. Das war das Englisch von damals. Und jetzt sehen wir: Gott hat zwar keine Schriftpropheten mehr gesandt, aber diese weiteren Jahrhunderte sind eine – wie man im Lateinischen sagt: eine 'Praeparatio evangelica' – eine Vorbereitung des Evangeliums. Hier wird eine Sprache vorbereitet, die viele Völker verstehen, so dass, wenn das Evangelium dann kommt – das NT auf Griechisch – möglichst viele Menschen sofort verstehen, ohne dass man noch zuerst übersetzen muss. Und dann geht es aber noch weiter: 280 v. Chr. wird in Alexandria von Juden, die da im Ausland leben, wird das AT auf Griechisch übersetzt. Eine Sensation. Und dieser Text sollte dann aufbewahrt werden in der großen berühmten Bibliothek von Alexandria. Das war eine wissenschaftliche, hochwissenschaftliche Bibliothek. Und weil die heute eben nicht mehr existiert, hab ich da mal in Alexandria die Bibliothek – die große Unibibliothek fotografiert, so als Repräsentant für die damalige historische Bibliothek von Alexandria.
Die Septuaginta. Nach der Überlieferung haben 70 Juden, 72 Juden, daran gearbeitet. Und diese Übersetzung sollte Bestandteil dieser fantastischen Bibliothek antiker Literatur in Alexandria sein. Aber was geschah da? Dadurch wurde den Nichtjuden der Zugang zum AT aufgetan. Nicht wahr, welcher Nichtjude konnte Hebräisch? Das war das war eine exotische Sprache. Warum sollte man die Sprache der Juden lernen, es gibt so viele andere Sprachen. Und so hatten die Heiden normalerweise keinen Zugang zum AT damals. Aber hier wurde sie geöffnet. Und dann muss man Folgendes wissen: Die alttestamentlichen Texte auf Hebräisch mussten ja im NT auf Griechisch zitiert werden. Wie sollen die Apostel zitieren? Ja sehr oft haben sie die Septuaginta benutzt als Vorlage, um aus dem AT zu zitieren. Nicht immer. Manchmal haben sie auch selber übersetzt. Aber die Septuaginta ist ganz wichtig für den Text des NTs, bildet auch die Brücke, die sprachliche Brücke von Hebräisch zu Griechisch, weil man dann sehen kann: a) in der Septuaginta wurde der und der hebräische Ausdruck auf Griechisch so wiedergegeben und so wird er auch genau im NT verwendet. Die Sprache der Septuaginta prägt die Sprache des NTs, ja.
Und eine weitere Vorbereitung: 63 v. Chr. marschieren die Römer in Israel ein. Da haben sich zwei Herrscher, jüdische Herrscher, miteinander gestritten. Und dann haben die Römer gesagt: Wir sind ja Streitschlichter und bringen Kultur in alle Welt. Pompeius marschiert in Jerusalem ein, am Jom Kippur, dem heiligsten Tag des Jahres, und richtet ein Massaker an unter der jüdischen Bevölkerung. Und er selber geht ins Allerheiligste hinein, obwohl die Führer Jerusalems ihn angefleht hatten, das doch nicht zu tun. Er ging hinein und war überrascht: ein leerer Raum. Es gab ja keine Bundeslade. Und er realisierte: Ach so, das war alles gar nicht wahr. In der Heidenwelt, im römischen Reich sagte man unter vorgehaltener Hand gewissermaßen: 'Die Juden, die beten einen Gott mit Eselskopf an. Aber sie zeigen ihn nie.' Und jetzt geht er ins Allerheiligste und sah: Was für ein Unsinn. Der Gott Israels ist eben keine Statue, so wie die Götter der Heiden, sondern der unsichtbare Gott. Und das wurde dann im römischen Reich verbreitet. Tacitus, ein römischer Schriftsteller, schreibt darüber. Aber noch mehr geschah. So kam das Land Israel unter römische Herrschaft. Und ab 27 v. Chr.: Octavian, der Adoptivsohn von Julius Caesar, wurde Augustus genannt und führte eine Friedensherrschaft ein. Im römischen Reich war Friede. Das ist die sogenannte Pax Romana, ab 27 v. Chr. Also übrigens der Adoptivsohn von Julius Caesar – nur um den Zusammenhang der Schweizer in der biblischen Geschichte zu zeigen – Julius Caesar war ja gar nicht einverstanden, dass die Helvetier hier in der Schweiz ihre Hütten, um nicht zu sagen Häuser, abgebrannt haben. Die wollten nach Frankreich auswandern. Ja, muss man sich vorstellen: Die Schweizer wandern aus. Die wollten nach Frankreich. Aber das war gegen Roms Willen. Julius Caesar wollte nicht und trat ihnen entgegen in Bibracte und hat sie besiegt. Und die Helvetier mussten wieder nach Hause kehren in die Schweiz. Ja, so blieb die Schweiz den Schweizern damals.
Ja, und dieser Julius Caesar hatte einen Adoptivsohn Octavian. Und das wurde der Kaiser Augustus, unter dessen Herrschaft dann der Messias geboren wurde. Und da sind wir mitten in der Weihnachtsgeschichte von Lukas 2, nicht wahr. Und zwar in einer Zeit der Pax Romana. Man muss sich vorstellen: Plötzlich war es möglich, über riesige Gebiete hinweg – da über 3 Kontinente hinweg: Europa, Asien, Afrika, – einfach konnte man durchwandern, durchwandern und musste keine Angst haben, jetzt kommt man plötzlich in ein Kriegsgebiet, ja. Man muss sich vorstellen: Einer würde so gerne eine Wanderung machen von einem Land ins andere.
Ich habe noch einen Drusen, ehemaligen Drusen, gekannt, der später Christ wurde. Aber damals als Druse wollte er – er lebte in Palästina, so nannte man das Land damals, – wollte er nach Europa gehen. Er hat sich gesagt: Ich gehe zu Fuß durch Afrika. Und dann dort bei Gibraltar, wo es ganz schmal ist, geh ich dann rüber nach Spanien, um dort ein schönes Leben zu haben. Schon damals hat er das gedacht, ja. Und der ging dann zu Fuß durch Palästina und dann kam er nach Ägypten. Und da haben die Alliierten ihn aufgehalten und haben gesagt: „Du kannst nicht weiter gehen. Es ist Weltkrieg.“ Das war im 2. Weltkrieg. Und dann der Novel sagte irgendwann „mach ich“, wollte dann untendurch, ja. Da stach er also runter nach Schwarzafrika und wollte dann so einen Umweg ums Kriegsgebiet, um dann nach Gibraltar zu kommen. Und dann kam er eben nach Schwarzafrika. Und dort in der Regenzeit war es ihm so langweilig und dann ist er auf den Markt gegangen und hat ein Buch gekauft. Und das war die Bibel. Und da hat er sich bekehrt. Und dann kam er zurück nach Ägypten. Und da hat er dann ägyptische Brüderversammlungen – da gibt’s ja ganz viele – hat er angetroffen und die haben ihm dann geholfen, dass er nach Haifa ging. Und dann entstand in der Folge eine Gemeinde dort in Haifa, die dann später in ? groß aufgeblüht ist. Die hab ich in der Vergangenheit auch oft besucht, dort Vorträge gehalten. Und da hab ich den alten Bruder Novel kennengelernt. Eben der wollte so wandern, aber da kommt man immer wieder durch Kriegsgebiet.
Hier im römischen Reich – der langen Rede kurzer Sinn – konnte man große Fußwege gehen und es war einfach überall Frieden. Und das war natürlich eine Vorbereitung für die Verbreitung des Evangeliums. Sobald der Messias kommt, sollen die Nationen erreicht werden und das Evangelium wird nicht mehr gehindert durch Kriegsgebiete. Aber diese Pax Romana war in der Vorsehung Gottes eine Vorbereitung für die Apostelgeschichte, kann man sagen. Dann haben die Römer 80 000 km Straßennetz errichtet. Wir wissen ja, wie das geht: Langsam, wenn da Straßen gebaut werden und ganz kompliziert nach exakten Schichten, damit die Straße wirklich auch für lange Zeit hält, ja. Und alle Wege führen nach Rom, das heißt: Man konnte irgendwelche Straßen nehmen, am Schluss kam man nach Rom. Man musste nur am richtigen Ort abbiegen, ja. Und das war eine fantastische Vorbereitung für die Evangelisten, für den Apostel Paulus, eben um schnell bis nach Rom zu gehen.
Und dann haben die auch im Mittelmeer einen fantastischen Schifffahrtsverkehr entwickelt. Und wir wissen ja, wie wichtig die Schifffahrt wurde in der Apostelgeschichte, um die Verbreitung des Evangeliums eben zu beschleunigen. Das war alles eine Vorbereitung Gottes in der Geschichte.
Und dann die Synagogen im römischen Reich: Viele Juden, die haben's einfach irgendwie in den Genen – handeln, ja, dealen. Und da gingen viele aus dem Land Israel raus, wohnten in Ägypten, im ganzen Nordafrika und in den verschiedenen Ländern rund ums Mittelmeerbecken – bis nach Rom. Und die haben an den Orten, wo sie wohnten, Synagogen gebaut. Und dort las man die Bibel. Und weil die Juden im Ausland Hebräisch verlernten, in der Weltsprache. Die Römer haben Griechisch ganz besonders im Ostteil übernommen. Rund ums Mittelmeerbecken kam man mit Griechisch durch, außer in Spanien. Dort musste man Latein sprechen. Und darum konnte der Apostel Paulus den Römerbrief nach Rom schreiben auf Griechisch. Die konnten das in der Gemeinde vorlesen. Und die Römer verstanden das. Griechisch, Englisch von damals. Wer also so, als ob man den Römerbrief bei uns auf Englisch vorlesen würde. Und da verstehen's auch die meisten.
Ja, und da haben die also auf Griechisch die Septuaginta vorgelesen in der Synagogen. Und genau damals – vor 2000 Jahren – gab es viele Menschen im römischen Reich, die hatten wirklich die Nase voll von diesen unmoralischen beschränkten griechischen und römischen Göttern. Von einem Zeus, der Ehebruch begeht. Und das soll ein Göttervater sein. Da hätte jeder merken müssen: Irgend etwas ist faul mit dieser ganzen Götterei, ja. Und viele hatten wirklich genug. Und die hörten von diesem Volk der Juden im römischen Reich. Die haben einen fantastischen Tempel, riesengroßen, wunderbar, herrlich. Und die verehren nur einen ewigen Gott, der die Menschen liebt. Ich habe euch geliebt (Maleachi 1, 2). Und so kamen viele Heiden aus dem römischen Reich nach Jerusalem. Sogar darüber hinaus. Wenn wir denken an den Kämmerer aus Äthiopien, ja. Oder an diese Griechen in Johannes 12, die gingen aufs Fest und die sagten dann einem der Jünger: Wir wollen Jesus sehen. Dem Messias wollten sie begegnen im Tempel. Ja. Und so waren viele Heiden wirklich vorbereitet. Die hatten eine Sehnsucht nach dem ewigen und allmächtigen Gott. Genau in dieser Zeit nahm diese Sehnsucht so zu.
Und in diese Zeit hinein wurde der Herr Jesus, der Messias, in Bethlehem am Knotenpunkt der drei Kontinente geboren. Und nach 33 Jahren wurde er gekreuzigt auf dem Golgatha-Felsen vor den Toren Jerusalems. Aber er ist auferstanden. Von 500 Augenzeugen gesehen.
Und hat seinen Nachfolgern den Auftrag gegeben, das NT zu schreiben, diese 27 Bücher von Matthäus bis zur Offenbarung. Und nun, wie konnte man wissen, welche Bücher gehören dazu und welche nicht? Nun, der Apostel Paulus hat erklärt: Die Gemeinde ist ein geistlicher Tempel, aufgebaut auf die Grundlage der Apostel und Propheten. Und so wurden nur Bücher anerkannt von den durch Jesus Christus eingesetzten Aposteln. Das waren die zwölf, entsprechend den zwölf Stämmen Israels. Und der Apostel Paulus – einer für alle nichtjüdische Völker der Welt. Und auch von Propheten, die durch diese zwölf plus eins Apostel anerkannt waren. Die wurden auch anerkannt. Und alle anderen Bücher wurden abgelehnt.
Und hier sieht man, wie der Tempel in Jerusalem gebaut war. Hier haben wir den Felsen des Zionsberges und hier den höchsten Punkt, wo das Allerheiligste drauf gebaut war. Und da gab es einen Höhenunterschied vom Allerheiligsten zu dem Boden des Heiligen von 3, 15 m. Und schon im zweiten Tempel hat man diese Auffüllung, wie sie beschrieben wird für den Hesekiel-Tempel in der Endzeit, aufgefüllt: 1 Rute, 6 Königs-Ellen, das sind genau 3, 15 m. Diese Füllung hat man gemacht. Große Bausteine wurden auf das Fundament des Felsens aufgelegt. Und jetzt verstehen wir: Jesus Christus ist der Fels, das Fundament, auf dem die Kirche gebaut ist, Matthäus 16, 18:
18 … auf diesen Felsen [das ist Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes] werde ich meine Gemeinde bauen
Paulus sagt 1. Korinther 3, 11:
11 … einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
Aber dazu sagt Paulus im Epheserbrief (2, 8):
20 aufgebaut auf die Grundlage der Apostel und Propheten, indem Jesus Christus selbst Eckstein ist, 21 in welchem der ganze Bau, wohl zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn,
Die Gemeinde ist wie dieser Tempel und diese Bausteine da unten das sind die Apostel und Propheten, als Basis auf dem eigentlichen Felsfundament, was Jesus Christus ist. Und so konnten eben nur diese Bücher anerkannt werden: die 14 Briefe von Paulus incl. Hebräerbrief. Denn in 2. Petrus 3, 15 sagt der Apostel Petrus, dass der Hebräerbrief von Paulus stammt. Interessant, nicht wahr. Und das kann ich ganz kurz – wenn ihr mir noch ein paar Minuten gebt, und die, die gehen müssen, können gehen und können es immer noch im Livestream nachhören oder auf der CD von Edition Nehemia. Also 2. Petrus 3, 15.
Ich muss erklären: Petrus schrieb den 1. und den 2. Brief an die gleichen Leute. Er sagt in 2. Petrus 3, 1:
1 Diesen zweiten Brief, Geliebte, schreibe ich euch
Und im 1. Brief, da schreibt er an die in der Zerstreuung, in der Diaspora. Das waren also Juden, die im Ausland lebten. Und denen sagt er in Kapitel 3 Vers 15:
15 Und achtet die Langmut unseres Herrn für Errettung, so wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm gegebenen Weisheit euch geschrieben hat, 16 wie auch in allen seinen Briefen, wenn er in denselben von diesen Dingen redet, von denen etliche schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben.
Also hier spricht Petrus über den geliebten Bruder Paulus. Und er hat an die gleichen Leute einen Brief geschrieben nach der ihm von Gott gegebenen Weisheit. Ja, welchen Leuten hat Petrus geschrieben? An Juden in verschiedenen Landschaften: in Galatien und verschiedenen weiteren Landschaften in der heutigen Türkei. Also ein Rundbrief an Juden. Paulus hat einen Rundbrief an Juden geschrieben? Ja, vielleicht ein verlorengegangener Brief? Nein, er sagt: Paulus hat euch geschrieben und wie das auch so ist in allen seinen Briefen, die sind schwierig und die werden verdreht diese Briefe, wie auch die übrigen Schriften. Das sind die kanonischen Schriften der Bibel. 'Die Schriften' ist ein Begriff für die Bibel. Also er rechnet all diese Briefe zur Bibel. Wo gibt es unter den 13 Paulusbriefen einen Brief an Juden als Rundbrief? Keinen. Epheserbrief passt nicht. Korintherbrief passt nicht. Welchen? Hebräerbrief. Der ist an Hebräer geschrieben und nicht an eine Gemeinde, sondern überörtlich als Circular, als Rundschreiben. Und er hat wirklich geschrieben nach der ihm gegebenen Weisheit. Wie er dort argumentiert mit dem AT, ja. Und zeigt, wie Jesus Christus der Messias ist. Und noch mehr. Petrus sagt: Achtet die Langmut unseres Herrn für Errettung, so wie Paulus geschrieben hat. Ja, im Hebräerbrief sagt er (Hebräer 3, 15):
15 „Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht, …“
Heute, wenn ihr seine Stimme höret … immer wieder. Achtet die Langmut des Herrn für Errettung. Er sagt den Hebräern: Es scheint, dass Leute unter euch sind, die bekennen sich zwar zum Messias, aber die sind nicht wirklich bekehrt. Und jetzt müssen die ganz durchdringen, sonst kann der Moment kommen, wo sie sich definitiv abwenden werden und dann verloren gehen. Aber der Herr ist geduldig: Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht. Achtet die Langmut des Herrn als Gelegenheit für die Errettung. Das ist genau der Hebräerbrief und der gehört zu den Schriften.
Dann weiter Paulus auf seiner Seite bestätigt das Lukasevangelium als 'die Schrift'. In 1. Tim 5, 18 zitiert er 'die Schrift', und zwar 5. Mose: Du sollst dem Ochsen, der da drischt, das Maul nicht verbinden, hat die Schrift gesagt. Und sie sagt auch noch: Der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Da zitiert er die Thora 5. Mose und das Lukasevangelium Kapitel 10 Vers 4 und bezeichnet beides als 'die Schrift'. Lukas auf der gleichen Stufe wie die Thora. Da braucht es kein Konzil Jahrhunderte später, ja. Sondern das war damals schon klar: die Briefe von Paulus incl. Hebräerbrief, das Lukasevangelium. Und mit dem, dass Lukas, der kein Apostel war, anerkannt wird von dem Apostel Paulus, war er anerkannt als neutestamentlicher Prophet. Und Lukas erwähnt in Apostelgeschichte 1, 1 das Lukasevangelium. Das Lukasevangelium war nur der erste Teil, die Apostelgeschichte war der Fortsetzungsteil, sagt er: Nach diesem ersten Teil jetzt kommt das mit der Apostelgeschichte. Und so haben wir also hiermit schon 16 Bücher von den 27 geklärt. Und den 2. Petrusbrief hab ich schon erwähnt. Er erwähnt in 2. Petr 1 den 1. Petrusbrief. Und der Judasbrief Kapitel 1 Vers 17 nimmt Bezug auf den 2. Petrusbrief und hat ganz viele Parallelen mit dem 2. Petrusbrief. Und Judas war eben auch – als Bruder des Herrn – wie Jakobus kein Apostel, aber das waren anerkannte Propheten durch die Apostel. Und so haben wir hier in all diesen 27 Büchern nur solche Apostel und diese Propheten Judas, Jakobus – der den Jakobusbrief geschrieben hat, Bruder des Herrn, – Lukas und Markus, der übrigens von Petrus anerkannt worden war. Und so haben die frühen Christen ganz genau nachgeforscht: Ist das Markusevangelium von Markus? Ja, natürlich. Und wir haben ja die Überlieferung, dass Petrus sich offiziell zum Markusevangelium gestellt hat und das bestätigt hat. Und so wurden alle Fälschungen unter falschem Namen wurden abgelehnt. Thomasevangelium, Fälschung aus dem Jahr 140 etwa, als Thomas schon längst tot war. Gab gar keine Apostel mehr damals. Johannes war der letzte, der um 100 starb. Und Petrus-Apokalypse, Petrusevangelium, Judasevangelium. Der Spiegel fällt darauf rein, nicht wahr. 2000 Jahre später kommen die und sagen: Ja, toll, Judasevangelium. Fälschung aus dem 2./3. Jahrhundert. Die frühen Christen waren nicht so naiv und haben solche Fälschungen akzeptiert. Die haben ganz genau nachgeforscht: O das ist nicht nachweislich von Petrus. Jup, raus! Natürlich hat das einige Zeit gebraucht, bis das in der ganzen Christenheit klar war, denn es gab kein Fax, keine E-Mail und keine Telefone. Aber, hat man sich an Orten noch geirrt, dann wurde das geklärt an andern Orten.
Nun sehen wir, die Bibel ist eigentlich ein Buch mit 7 Teilen: Das AT besteht aus Gesetz, Propheten und Schriften. Aber das NT besteht aus Evangelien, Apostelgeschichte, Briefen und der Offenbarung. Und der Herr Jesus sagt in – ich geb nur noch die Stellen an, damit ich jetzt schnell zum Schluss komme – in Johannes 14, 26: Der Heilige Geist wird kommen und er wird euch erinnern an alles, was ich gesagt habe. Und das hat dazu geführt, dass die 4 Evangelisten die Evangelien schreiben konnten: die Erinnerung. Dann sagt der Herr Jesus in Johannes 15, 26 voraus, dass der Heilige Geist von ihm zeugen wird. Und dieses Zeugnis wird abgelegt in der Apostelgeschichte. Und dann sagt der Herr Jesus in Johannes 16, 13: Der Geist der Wahrheit wird kommen und er wird euch in die ganze Wahrheit leiten. Und diese volle Wahrheit wird geoffenbart in den 21 Briefen des NTs. Und dann sagt der Herr Jesus noch in Johannes 16, 13: und das Kommende wird er euch verkündigen. Und das ist der letzte Teil, die Offenbarung. Also Evangelien – die Erinnerung. Apostelgeschichte – das Zeugnis. Briefe – die Wahrheit. Offenbarung – das Kommende. Und so haben wir 7 Teile. Aber das Zentrum der ganzen Bibel, das sind die Evangelien, die den Höhepunkt der Heilsgeschichte zeigen: Der ewige Sohn Gottes, Gott selber, wurde Mensch. Der Messias kam, um am Kreuz das Problem der Schuld an einem Tag für immer zu lösen.
Und so ist die Bibel das inspirierte Wort Gottes nach 2. Tim 3, 16:
16 Alle Schrift [das betont die ganze Bibel, AT und NT] ist von Gott inspiriert und nütze zur Lehre.
So an dieser Stelle wollen wir schließen. Eigentlich wollte ich noch weiterfahren und etwas sagen über Mose und das hebräische Alphabet, aber lassen wir das. Ich denke, über die Entstehung der Bibelbücher ist doch einiges gesagt worden, das vielleicht eine Hilfe ist, auch in der Argumentation mit Ungläubigen und wie man erklären kann, wie diese Bibelbücher entstanden sind.
Ich möchte zum Schluss noch mit uns beten.
Herr Jesus, danke, dass du als der Messias gekommen bist in diese Welt und dass du auf dem Höhepunkt der Heilsgeschichte alles erfüllt hast, was das Alte Testament über dich gesagt hat in dem Gesetz, in den Propheten und in den Schriften. Danke Herr Jesus, dass du an einem Tag, an diesem Karfreitag, die ganze Schuld hinweg getan hast für alle, die an dich glauben und ihre Schuld dir im Gebet bekennen. Danke, dass du dort den großen Jom Kippur erfüllt hast, als du das wahre Opfer geworden bist, um Erlösung zu bringen, so dass wir jetzt das Vorrecht haben, diese frohe Botschaft in der ganzen Welt bis an die Enden der Erde zu verkündigen. Und wir danken dir, dass du bald wiederkommen wirst. Amen.
AT = Altes Testament
NT = Neues Testament