Schaphan und seine Familie – Teil 1/2
Roger Liebi
15.02.2024
ID: 36453
Guten Morgen, ich begrüße alle herzlich zu diesem Bibelstudientag heute Morgen mit dem Thema „Schaphan und seine Familie“. Alle hier haben ein Skript, aber die, die über den Livestream zugeschaltet sind, können dieses Skript downloaden. Man braucht es unbedingt, weil wir ein sehr spezielle Thema heute haben. Wie gesagt, „Schaphan und seine Familie“, aber dieses Thema findet man nicht einfach schön an einer Stelle in der Bibel, sondern wir werden viel blättern. Die Geschichte Schaphans, die findet man schön kompakt in 2. Könige 22 und 2. Chronik 34, wie man auf dem Blatt sieht. Aber was seine Familie anbetrifft, sehen wir auf dem Skript, Achikam ist ein Sohn, da habe ich ganz verschiedene Bibelstellen zusammengesetzt, zusammengeführt. Aber weiter gibt es einen Sohn namens El’asah, den findet man in Jeremia 29, dann Gamarja in Jeremia 36, Ja’asanja findet man nur in Hesekiel 8. Und dann werden noch Enkel erwähnt, Mikhaja, oder in der deutschen Bibel steht Mikaja, aber hebr. sagt man Mikhaja, in Jeremia 36, und Gedalja und zwar in 2. Könige 25, Jeremia 39 und Jeremia 40-42. Wenn man also alle Stellen zusammenführt, kann man ein Bild von dieser Familie ermitteln.
Die Geschichte Schaphans habe ich auf dem Skript so umschrieben: Der Berufsschreiber Schaphan spielte eine bedeutende Rolle in der Erweckung unter König Josia. Er war in der Lage, die im Tempel wiederentdeckte Rolle des 5. Buches Mose zu lesen, trotz der alten Schrift von Mose. Die Wirkung war enorm! Ein großer Segen kam durch das Wort über das Königreich Juda. Schaphan war ein treuer Mann Gottes. Das Wort Gottes zeigt: Seinem ermutigenden Beispiel folgten drei seiner Söhne und zwei seiner Enkel: Achikam, Gemarja, Elasa, Gedalja und Michaja. Sein Sohn Jaasanja ging leider ganz andere Wege.
Wir schlagen 2. Chr 34 auf, da haben wir die Beschreibung der Erweckung unter König Josia. Das war die letzte Erweckung, die es noch wenige Jahre vor dem Untergang Jerusalems gab. Also sehr bald nach dem Tod von Josia ging es geistig wirklich steil Berg abwärts. Um 606 kommt Nebukadnezar mit seiner Armee zum ersten Mal zur Belagerung Jerusalems, es gibt eine Wegführung von einigen Juden. Es kommt zu einer zweiten Belagerung im Jahr 597 und schließlich die dritte Belagerung, die zur völligen Zerstörung Jerusalems und des Tempels führten, 586. Es gab noch eine vierte, kleinere Wegführung, die nur in Jeremia 52 erwähnt wird im Jahr 582. Das jüdische Volk wurde nach Babylon deportiert, das war diese schreckliche Zeit der babylonischen Gefangenschaft, als alles am Boden zerschlagen wurde und das Königtum in Juda ein Ende nahm. Aber eben vor dieser Katastrophe noch ein Aufleben unter König Josia. Ich lese 2. Chronik 34 ab Vers 1:
1. Acht Jahre war Josia alt, als er König wurde, und er regierte einunddreißig Jahre in Jerusalem.
2. Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN; und er wandelte auf den Wegen seines Vaters David und wich weder zur Rechten noch zur Linken ab.
Erstaunlich, Josia wird als achtjähriger, kleiner Junge König. Natürlich wurde er König, weil sein Vater gestorben war und er war der Thronfolger aus der Linie von David. Er war natürlich durch Fürsten Judas beraten, aber wir sehen, wie er selbst initiativ wurde. Ich lese ab Vers 3 weiter:
3. Und im achten Jahr seiner Regierung, als er noch ein Knabe war (16 Jahre alt), fing er an, den Gott seines Vaters David zu suchen;...
Es wird nicht gesagt, was der Grund war. Mit 16 begann er sich für den Gott der Bibel zu interessieren. Hier wird gesagt, „den Gott seines Vaters David“. „Vater“ ist natürlich Vorfahre über viele Generationen gemeint. Auf hebräisch nennt man den Vatervater, den Großvater, den Urgroßvater, Ururgroßvater nennt man im biblischen Hebräisch auch Vater. Also er orientierte sich an diesem wunderbaren Vorbild einige Jahrhunderte vor ihm, König David. Ich lese weiter:
3. ...
Und im zwölften Jahr fing er an, Juda und Jerusalem von den Höhen und den Ascherim und den geschnitzten und den gegossenen Bildern zu reinigen.
4. Und man riss die Altäre der Baalim vor ihm nieder; und die Sonnensäulen, die oben darauf waren, hieb er um; und die Ascherim und die geschnitzten und die gegossenen Bilder zerschlug und zermalmte er und streute sie auf die Gräber derer, die ihnen geopfert hatten;
5. und die Gebeine der Priester verbrannte er auf ihren Altären. Und so reinigte er Juda und Jerusalem.
6. Und in den Städten von Manasse und Ephraim und Simeon und bis nach Naphtali hin, in ihren Trümmern ringsum,
7. Riss er die Altäre nieder; und die Ascherim und die geschnitzten Bilder zertrümmerte und zermalmte er, und alle Sonnensäulen hieb er um im ganzen Land Israel. Und er kehrte nach Jerusalem zurück.
Im zwölften Jahr, d.h. er war 20. Da geht die Erweckung über ihn hinaus. Mit 16 war er selber erweckt, aber mit 20 begann er, im ganzen Land Israel mit dem Götzendienst aufzuräumen. Weiter in Vers 8:
8. Und im achtzehnten Jahr seiner Regierung, als er das Land und das Haus reinigte, sandte er Schaphan, den Sohn Azaljas, und Maaseja, den Obersten der Stadt, und Joach, den Sohn des Joachas, den Geschichtsschreiber, um das Haus des HERRN, seines Gottes, auszubessern.
9. Und sie kamen zu Hilkija, dem Hohenpriester, und gaben das Geld, das in das Haus Gottes gebracht worden war, das die Leviten, die Hüter der Schwelle, eingesammelt hatten, von der Hand Manasses und Ephaims und vom ganzen Überrest Israels und von ganz Juda und Benjamin und den Bewohnern von Jerusalem:
10. Sie gaben es in die Hand derer, die das Werk betrieben, die am Haus des HERRN bestellt waren. Und die, die das Werk betrieben, die im Haus des HERRN arbeiteten, gaben es, um das Haus herzustellen und auszubessern:
11. Sie gaben es den Zimmerleuten und den Bauleuten, um gehauene Steine und Holz für die Bindebalken zu kaufen und um die Häuser mit Balken zu versehen, die die Könige von Juda hatten verfallen lassen.
12. Und die Männer handelten in Treue an dem Werk. Und über sie waren bestellt Jachat und Obadja, die Leviten, von den Söhnen Meraris, und Sekarja und Meschullam von den Söhnen der Kehatiter, um die Aufsicht zu führen; und die Leviten, alle, die sich auf Musikinstrumente verstanden,
13. Waren sowohl über die Lastträger gesetzt als auch Aufseher über alle, die in jeder Art von Werk und Dienst arbeiteten; und andere von den Leviten waren Schreiber und Vorsteher und Torhüter.
Im achtzehnten Jahr, d.h. Josia war 26 und da wurde es ihm ein wichtiges Anliegen, dass der Tempel Salomos, der eben durch die Treulosigkeit und Interessenlosigkeit früher Könige am zerfallen war, dass der renoviert wird. Da haben wir nun zum ersten Mal Schaphan erwähnt gefunden in Vers 8. Ich wiederhole: „Und im achtzehnten Jahr seiner Regierung, als er das Land und das Haus reinigte, sandte er Schaphan, den Sohn Azaljas (mit welcher Aufgabe?), ... um das Haus des HERRN, seines Gottes, auszubessern.“ Also, Schaphan spielte eine Rolle in der Wiederherstellung des salomonischen Tempels und das können wir sehr schön übertagen, neutestamentlich.
Heute, in der Zeit der Gnade, geht es nicht mehr um den Tempel in Jerusalem. Es gibt keinen Tempel in Jerusalem mehr seit dem Jahr 70. Aber seit dem ersten Jhd bis heute haben wir die Zeit der Gemeinde, die Zeit der Gnade. 1. Korinther 3 sagt, dass die Gemeinde der Tempel Gottes ist. Schlagen wir 1. Korinther 3, 16-17 auf: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und solche seid ihr.“ Also hier wird klargestellt, dass die Erlösten der heutigen Zeit zusammen Gottes Tempel darstellen und der Geist Gottes wohnt in der Gemeinde hier auf der Erde seit Pfingsten, Apostelgeschichte 2. Nun haben wir in Vers 17 gelesen, dass der Tempel Gottes zerfallen kann, dass man ihn verderben kann. Das haben Vorfahren von Josia tatsächlich in ihrer Treulosigkeit gegenüber dem Herrn getan. Sehr ernst, denn hier wird das Gericht angekündigt „wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben“. Schaphan war einer von denen, die genau das Gegenteil machten, die haben mitgeholfen, dass der Tempel Gottes wiederhergestellt, wieder neu seinen Glanz bekam. So können wir also Schaphan mit jemandem in der heutigen Zeit vergleichen, dem die Gemeinde ein Anliegen ist und zwar, dass eben das, was nicht mehr in Ordnung ist, repariert wird und dass die Gemeinde wieder das Zeugnis ausstrahlen kann, wie sie es ganz am Anfang getan hat.
Nun habe ich hier auf dem Skript zusammengestellt, Schaphan war der Sohn von Azarja, haben wir gelesen. In 2. Kö 22 haben wir die Parallelstelle, auch die Geschichte von Josia, auch Schaphan wird dort erwähnt und da wird noch gesagt, sein Vater hieß Meschullam. Also wir haben hier einige Generationen: Meschullam, Azarja, Schaphan. Hier auf dem Skript nochmal, Schaphan war der Vater von Achikam, von El’asah, Gemarja und Ja’asanja. Er wurde Großvater von Mikhaja Ben Gemarja (also Gemarja war der Vater von Mikhaja). Und er war der Großvater von Gedalja Ben Achikam (Ben heißt Sohn, Sohn von Achikam).
Über die Vorfahren von Schaphan wissen wir nicht viel, aber die Namen drücken den Glauben aus, der in der Familie seiner Vorfahren wirkte. Azarja heißt „Der HERR sammelt Schätze“. Es ist wirklich so, der Salomotempel war ja der Ort, indem auch die Schätze des Tempels aufbewahrt wurden. Das waren die Tempelgeräte selbst wie die Bundeslade, der goldene Räucheraltar, der goldene Schaubrottisch, die goldene Menora und viele, viele weitere Geräte. Und auch überhaupt der Bestand an Silber und Gold, das war alles im Tempel aufbewahrt. Wir haben gesehen, Schaphan hatte wieder ein neues Interesse an dem Haus Gottes und das war verbunden mit diesen Schätzen. Alle diese Schätze weisen auf Jesus Christus hin, das macht das NT klar. Und Gold spricht von der göttlichen Herrlichkeit. Der älteste Freund von Hiob hieß Eliphas, Hiob 4, 1 und Eliphas heißt „Mein Gott ist Feingold“. Silber spricht von der Erlösung, kessef, das Wort für Silber ist das gleiche Wort auch für Geld. Wie im Französischen, Argent ist Silber und auch Geld. Also Silber spricht ganz besonders von dem Kaufpreis, von der Erlösung. Azarja, „der HERR sammelt Schätze“. Es ist so, die Gläubigen der Gemeinde, die heute den Tempel Gottes bilden, von ihnen heißt es in Epheser 1, 3: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus“. Der Reichtum wird dann ausgeführt, man hat den Eindruck, Paulus kann nicht mehr aufhören. Von Epheser 1, 3-14 ist im Griechischen ein Satz, der längste Satz der Bibel. Man spürt, wie der Apostel richtig überfließt, wenn er über diese Schätze spricht.
Der Großvater von Schaphan hieß Meschullam. Meschullam heißt „bezahlt“. schilem heißt auf Hebräisch „bezahlen“. Wenn man in Jerusalem im Restaurant ist und dann ist es ja immer so, am Schluss muss man sagen „kann ich bezahlen“, es gibt Leute, die sagen „ich möchte gerne bezahlen“, ich sage manchmal „ich möchte nicht, aber ich muss“, dann sagt man „...“ (Roger sagt etwas auf Hebräisch). Meschullam heißt „bezahlt“. Das erinnert uns an das Wort des Erlösers, Johannes 19, 30, der Herr Jesus sagt am Kreuz „es ist vollbracht“, auf Griechisch tetelestai. Das kann man im Hebräischen mit meschullam übersetzen, alles ist bezahlt. Also wunderbar, was da an Glaubensschätzen bei den Vorfahren schon vorhanden war.
Jetzt werden wir sehen, was da alles bei Schaphan zu finden ist. Auf dem Skript habe ich zum Namen Schaphan aufgeführt, das ist das normale Wort für „Klippendachs“. Das ist ein Tier. Schaphan heißt eigentlich wörtlich „Verstecker“. Die Wurzel Schaphan gebraucht man heute z.B. in der israelischen Armee, wenn man von (?) spricht, d.h. „sich verstecken“, da steckt die Wurzel Schaphan drin. Als Soldat gibt es gefährliche Umstände, gerade z.B. im Häuserkampf in Gaza. Das ist das Schrecklichste, was es gibt, Häuserkampf. Da muss man sich ständig eben gut schützen. Schaphan heißt „Klippendachs“ und wörtlich „Verstecker“.
Warum heißt dieses Tier so? Schlagen wir Sprüche 30 auf, dort spricht Agur Ben Jake über die vier Kleinen der Erde, Sprüche 30, 24:
24. Vier sind die Kleinen der Erde, und doch sind sie mit Weisheit wohl versehen:
25. die Ameise, ein nicht starkes Volk, und doch bereiten sie im Sommer ihre Speise;
26. die Klippendachse (da haben wir das Wort Schaphan), ein nicht kräftiges Volk, und doch setzen sie ihr Haus auf den Felsen (ich würde hier „in den Felsen“ übersetzen);
27. die Heuschrecken haben keinen König, und doch ziehen sie allesamt aus in geordneten Scharen;
28. die Eidechse kannst du mit Händen fangen, und doch ist sie in den Palästen der Könige.
Also da sehen wir, der Schaphan, der Klippendachs, wird hier unter den vier Kleinen der Erde aufgeführt, „aber mit Weisheit wohl versehen“. Alle diese vier Tiere, die hier erwähnt werden, diese vier Tierarten sind ein wunderbares Bild der Gemeinde heute. Ich erkläre ganz kurz:
Die Ameisen sind ein nicht starkes Volk, nicht wahr, eine Ameise zu zerdrücken ist keine Heldentat, „ein nicht starkes Volk, und doch bereiten sie im Sommer ihre Speise“. Allerdings muss ich hier sagen, in der Biologie haben manche Wissenschaftler über diese Stelle gelacht. Sie haben gesagt, wir wissen doch, dass es überhaupt nicht stimmt. Ameisen richten keine Wintervorräte ein, das ist alles Schnee von gestern. Es gibt ja so viele Ameisenarten, unglaublich, also wer das überschauen kann ist ein Genie. Aber man muss natürlich an Messor semirufus denken, das ist die typische Ameisenart in Israel. Die macht so Löcher in den Boden und wenn man da runtergräbt, gibt es tatsächlich eine spezielle Kammer für Wintervorräte. So ist es wichtig für die Gläubigen, dass man eben nicht denkt, wenn man in der Predigt zuhört, ach was predigt der, ich kann keinen Bezug damit für Montag oder Dienstag machen, irgendwie hat das keinen Bezug zu meiner Situation jetzt. Okay, vielleicht jetzt nicht, aber so oft muss in Predigten eben vorbereitet werden, was einen plötzlich in zwei Jahren ganz direkt betrifft und man dann plötzlich ratlos dasteht, was sagt die Bibel zu diesem Thema? Und so muss man eben Vorräte ansammeln für schwierige, kalte Zeiten, die im Moment noch nicht da sind im Sommer. Aber die Ameisen, die sind intelligent und die machen das.
Dann haben wir die Heuschrecken. Sie „haben keinen König, und doch ziehen sie allesamt aus in geordneten Scharen“. Wenn Heuschrecken sich zu riesigen Heuschreckenschwärmen entwickeln, das geschieht nicht jedes Jahr, aber plötzlich geschieht irgendetwas im Gehirn der Heuschrecken und dann können sie nur noch denken „vermehren, vermehren, vermehren“. Dann können Heuschreckenschwärme in Afrika und dann im Nahen Osten, sie kommen meistens von Ostafrika über die Sinai Halbinsel dann nach Israel und die fressen einfach alles ab und vermehren sich, vermehren sich und fressen alles ab. Aber wenn man solche riesigen Schwärme betrachtet, Millionen von Exemplaren sind miteinander unterwegs, muss man sich doch fragen, wer ist der Chef? Es gibt keinen und trotzdem gehen die alle miteinander in geordneten Scharen. Wie geht das? Das ist ganz ähnlich wie in einer biblischen Gemeinde. Da kommt irgendein Besucher zum ersten Mal rein, sagen wir ein Ungläubiger, so wie das in 1. Korinther 14 gesagt wird, wenn Ungläubige oder Unkundige zu euch hereinkommen und ihr sprecht alle in fremden Sprachen, dann werden sie sagen, die sind verrückt. Ja also wenn einer z.B. elamitisch spricht und dann sagt der Besucher – du, was sagt der? – Keine Ahnung. - Aber der spricht da in Sprachen und keiner versteht das und ihr findet das toll. Ihr seid ein bisschen verrückt. Darum erklärt der Apostel Paulus in 1. Korinther 14, das geht überhaupt nicht. Wenn jemand in Sprachen spricht, in einer Fremdsprache, dann muss das für die, die die Fremdsprache nicht verstehen, muss das übersetzt werden. Ja aber dann erklärt der Apostel Paulus, wenn jemand zur Erbauung spricht, Weissagung ist ja reden zur Erbauung, Ermahnung und Tröstung, nach 1. Korinther 14, 3, dann ist das sogar für Ungläubige eine ganz gewaltige Sache, weil das Verborgene in ihrem Herzen offenbar wird und sie merken, Gott spricht hier. Aber was ich eben sagen will, da kommt einer rein und da sagt ein Bruder etwas Kurzes und dann denkt er, das ist sicher der Pfarrer. Dann steht ein anderer Bruder auf und betet, dann denkt er, nein, das ist vielleicht der Pfarrer. Und danach steht ein Bruder auf und hält eine Predigt. Ah, das ist der Pfarrer. Wer hat hier die Führung? Der Heilige Geist, aber der ist nicht sichtbar. Es ist genauso wie bei den Heuschrecken, sie ziehen aus in geordneten Scharen, aber man sieht keinen König.
Weiter haben wir die Eidechsen gesehen, hier müsste man besser mit Gecko übersetzen. Kann man also reinschreiben, es ist nicht die Eidechse gemeint, sondern der Gecko. Der Gecko ist eben ein Tier, das findet man in den Häusern in den Ländern, wo es Geckos gibt. Ich habe noch nie erlebt, dass die Leute Geckos toll fanden und Freude hatten, wenn ein Gecko da oben an der Decke ist. Die haben ja ein unglaubliches Klebesystem an ihren Fingern. Das sind Strukturen im Nanobereich, die machen es möglich, dass die überall sich festhalten können. Ich habe auch in Thailand gelernt, wie man die runterholt. Das haben mir kleine Jungs gezeigt, aber das waren keine Helden, wenn die die Geckos fangen. Man nimmt einen Putzlumpen, wirft ihn hoch und der Gecko fällt runter. Die Nanotechnologie ist dann überfordert und schon hat man den Gecko. Hier wird es gesagt, „den Gecko kannst du mit Händen fangen, und doch ist er in den Palästen der Könige.“ Die Geckos machen keinen Unterschied, die gehen auch in die Paläste, oder in der Toilette, im Wohnzimmer, überall sind die zu finden. Es ist auch so, wenn jemand Christen verfolgt, und das geschieht in vielen Ländern heute, besonders in der islamischen Welt und auch da, wo der Kommunismus herrscht, da werden Christen verfolgt. Aber es ist keine Heldentat, Christen zu verfolgen. Wenn man sich überlegt, wer sind diese Christen? Wir lernen aus Offenbarung 1, 5, dass sie ein Königtum sind und Offenbarung 4 und 5 zeigt, sie sind Könige. Sie haben königliche Majestät, sie üben sie heute noch nicht aus, aber sie haben diese königliche Würde und so passt das wunderbar, „den Gecko kannst du mit Händen fangen und doch ist er in den Palästen der Könige“.
Ja jetzt habe ich zu allen etwas Kurzes gesagt, zu diesen Kleinen der Erde. Wir sind nicht die Mächtigen. Die Großen der Erde sind Mr. Biden, Herr Putin usw, aber die Gläubigen der Gemeinde sind die Kleinen der Erde, aber „mit Weisheit wohl versehen“. In 1. Korinther 1, 30 wird gesagt, dass Christus unsere Weisheit ist. Und nun zum Klippendachs, „ein nicht kräftiges Volk, und doch setzen sie ihr Haus in den Felsen“. Es ist so, dass der Fels in der Bibel ein Bild von Christus ist. 1. Korinther 10, 4 spricht über den Felsen in der Wüste, „der Fels aber war der Christus“. In 3. Mose 11, 5 und 5. Mose 14, 7, ich habe die Stellen auf dem Skript angegeben, wird erklärt, dass der Schaphan nicht koscher ist. Er durfte in Israel nicht gegessen werden, und zwar, weil er nicht ein Spalthufer ist. Bei den Säugetieren müssen koschere Tiere Spalthufer sein, so wie Kühe, Schafe und Ziegen. Sie müssen gleichzeitig auch wiederkäuen. Wiederkäuen, das macht der Schaphan, der Klippendachs, aber er hat keine gespaltene Hufe, darum wird er als unrein erklärt. Nun, Schaphan, dieser Mann Gottes, der war nicht von Babyalter ein Mann Gottes, oder ein Junge Gottes, der musste sich auch bekehren. Das ist bei allen Männern und Frauen Gottes in der Bibel so. Die mussten sich alle bekehren und mussten feststellen, ich bin vor Gott unrein und mit meiner Schuld kann ich vor Gott nicht bestehen, wie es heißt von dem Schaphan, er ist unrein, das Urteil in 3. Mose 11. Aber durch die Bekehrung, wenn man seine persönliche Schuld Gott bekennt und sie bereut und das Opfer Jesus im Glauben in Anspruch nimmt, dann erfährt man völlige Vergebung. So nimmt man Zuflucht im Felsen, wie die Klippendachse.
Wichtig, der Klippendachs ist kein Einzelgänger, sondern er lebt so in kleinen Kolonien von etwa 50 Exemplaren, ist ganz typisch. Man kann sie in Israel besonders schön in En Gedi beobachten, in dieser Oase inmitten der judäischen Wüste am Toten Meer. Man sieht die dort und hat manchmal den Eindruck, die sind ein bisschen faul. Die liegen da so in der Sonne, aber das ist nicht Faulheit, sondern es ist so, dass die Klippendachse ihre Körpertemperatur nachts runterfahren können. Das ist aus ökologischen Gründen hilfreich, damit sparen sie Energie. Aber am Tag müssen sie dann in der Sonne wieder Energie tanken, darum liegen die da in der Sonne. Wenn Gefahr kommt, dann geben sie einen Pfiff oder Zeichen von sich und fliehen in den Felsen und warnen auch die anderen Exemplare, da ist Gefahr. Dann sieht man die in den Felsen wegrennen, in Christus Sicherheit vor Gefahr. Es gibt solche, die sind auf der Wache, das braucht es auch in den Gemeinden, Brüder, die sehen die Gefahr. Ich habe mal gehört, es kam eine Mutter zu einem Bruder und hat gesagt, mein Kind muss in der Schule Yogaübungen machen. Da sagt der Bruder, was ist das? Das geht natürlich nicht, man muss eben über die Gefahren in der heutigen Zeit Bescheid wissen, damit man jüngere Mütter in der Gemeinde auch beraten kann, wie man da in solchen Fällen umgehen muss, und wenn da Mandala gemalt wird oder was auch immer. Also es braucht diese Tiere, die da scheinbar einfach daliegen, aber in Wirklichkeit sind die auf der Wache und schützen das Volk, das Volk Gottes.
Und noch etwas Besonderes zum Klippendachs, die haben zwar keine gespaltenen Hufe, aber es ist so, dass die Anatomie ihrer Füße denen der Elefanten entspricht. Also biologisch sind die Klippendachse mit den Elefanten verwandt. Übrigens sieht man das auch bei den Zähnen, die Molare, also die Stockzähne, sind von ihrem Aufbau her auch mit den Stockzähnen der Elefanten verwandt. Das ist für die Evolutionisten ein bisschen ein Problem. Das sind Tiere, die sehen aus wie unsere Murmeltiere in den Alpen und die sollen mit dem Elefanten verwandt sein. Im Zoo in Zürich hat man den Schluss daraus gezogen, man muss die Klippendachse neben dem Elefantenhaus halten, ist wirklich so. Aber da sieht man, wie absurd die ganze Sache mit der Evolution ist. Der Schöpfer hat die mit Verwandtschaftsmerkmalen geschaffen, aber es ist nicht so, dass das eine vom anderen abstammt. Genauso wie ein Porsche eben nicht von einem Opel abstammt, obwohl da viele gemeinsame Merkmale sind. Die Ähnlichkeiten sind erklärbar durch einen Grundbauplan von Ingenieuren. So ist es auch in der Schöpfung, also der Klippendachs verwandt mit dem Elefanten.
Aber er hat noch eine besondere Eigenschaft, die Fläche seiner Sohle kann er einziehen und dadurch entsteht ein Vakuum, so dass er steile Felswände hochsteigen kann, weil er an Felsen klebt. Fantastisch, also ganz ähnlich wie in der Küche, da gibt es ja diese Henkel, wo man die Küchentür anbringen kann, aber sie sind ekelhaft, die fallen immer runter. Das ist eben bei den Klippendachsen nicht so, die kleben wirklich. Das illustriert so wunderbar, wie König David im Psalm 63, 9 sagt, „meine Seele hängt an dir...“, klebt am Felsen. So herzensverbunden mit dem Herrn Jesus am Felsen, der uns Sicherheit und Schutz gibt. Also daran können wir denken, wenn wir Schaphan vor uns haben.
Dieser Berufsschreiber wurde von dem jungen Mann Josia eingesetzt, damit er da über die Finanzen wachen konnte im Zusammenhang mit der Wiederherstellung des salomonischen Tempels. Da brauchte es treue Leute, die mit den Finanzen umgehen können. Darum war der Berufsschreiber ein ganz idealer Mann, der konnte das alles notieren, was da ist, was eingesetzt wurde und so hat er einen wichtigen Dienst im Zusammenhang mit der Wiederherstellung des Hauses Gottes. Aber jetzt gehen wir weiter in 2. Chronik 34, ab Vers 14:
14. Und als sie das Geld herausnahmen, das in das Haus des HERRN gebracht worden war, fand der Priester Hilkija das Buch des Gesetzes des HERRN durch Mose.
15. Da hob Hilkija an und sprach zu Schaphan, dem Schreiber: Ich habe das Buch des Gesetzes im Haus des HERRN gefunden. Und Hilkija gab Schaphan das Buch.
16. Und Schaphan brachte das Buch zum König; und er brachte ferner dem König Nachricht und sprach: Alles, was der Hand deiner Knechte übergeben worden ist, das tun sie:
17. Sie haben das Geld, das sich im Haus des HERRN befand, ausgeschüttet und es in die Hand derer gegeben, die zur Aufsicht bestellt sind, und in die Hand derer, die das Werk betreiben.
18. Und Schaphan, der Schreiber, berichtete dem König und sprach: Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben. Und Schaphan las darin vor dem König.
19. Und es geschah, als der König die Worte des Gesetzes höre, da zerriss er seine Kleider.
20. Und der König gebot Hilkija und Achikam, dem Sohn Schaphans, und Abdon, dem Sohn Michas, und Schaphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Knecht des Königs, und sprach:
21. Geht hin, befragt den HERRN für mich und für die Übriggebliebenen in Israel und in Juda wegen der Worte des aufgefundenen Buches. Denn groß ist der Grimm des HERRN, der sich über uns ergossen hat, weil unsere Väter das Wort des HERRN nicht gehalten haben, um nach allem zu tun, was in diesem Buch geschrieben steht.
22. Da gingen Hilkija und diejenigen, die der König gesandt hatte, zur Prophetin Hulda, der Frau Schallums, des Sohnes Tokhats, des Sohnes Hasras, des Hüters der Kleider; sie wohnten aber in Jerusalem im zweiten Stadtteil; und sie redeten auf diese Weise zu ihr.
Im Zusammenhang mit der Renovation des Salomotempel geschah eine Sensation. Der Hohepriester findet die Rolle des 5. Buches Mose und zwar war das das Original. Wir können kurz 5. Mose 31 aufschlagen. Mose hielt am Ende der 40jährigen Wüstenwanderung eine Abschiedsrede in den Gefilden von Moab. Also wenn man unten in der Tiefebene von Jericho steht, nach Osten über den Jordan schaut, ganz nah bei der Mündung zum Toten Meer nach Osten, da sieht man in Jordanien das Gebirge. Dort am Fuß des Gebirges, immer noch auf der anderen Seite des Jordans, da waren die Gefilde von Moab. Dort wurde die Stiftshütte zum letzten Mal aufgestellt, außerhalb des Landes und dort hielt Mose seine acht Abschiedsreden, die alle im 5. Buch Mose zusammengefasst sind. Er hat das Volk auf die Inbesitznahme des Landes unter Josua vorbereitet und hat erklärt, wie das ganze Gesetz, 1., 2., 3., 4. Mose auf die neue Situation im Land angewendet werden soll. Dann lesen wir in 5. Mose 31, 24:
24. Und es geschah, als Mose geendet hatte, die Worte dieses Gesetzes in ein Buch zu schreiben bis zu ihrem Schluss,
25. da gebot Mose den Leviten, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, und sprach:
26. Nehmt dieses Buch des Gesetzes und legt es zur Seite der Lade des Bundes des HERRN, eures Gottes, dass es dort zum Zeugen gegen dich sei.“
Wir sehen, hier wurde festgelegt, das 5. Buch Mose, diese Schriftrolle, musste in der Stiftshütte und später eben im Tempel in Jerusalem neben die Bundeslade im Allerheiligsten gelegt werden. Es ist ja so, in 1. Könige 8 wird das gesagt, König Salomo hat im Allerheiligsten einen Ort, einen Platz bereitet, um dort die Bundeslade hinzusetzen. Diesen Ort kann man heute noch sehen. Der Fels auf dem Tempelberg, um den herum der Felsendom, also dieser muslimische Schrein gebaut ist, das ist der höchste Punkt des Berges und auf diesem Felsen hatte Salomo das Allerheiligste gebaut. Man kann übrigens noch die Spuren von der Südmauer, die auf dem Felsen gebaut war, sehen. Die Abflachung des Felsen dort macht genau eine Mauerbreite von 3, 15 Meter aus, das sind sechs Königsellen, so wie das in 1. Könige gesagt wird, die Mauern des Allerheiligsten waren sechs Ellen. Die West- und die Nordmauer war entlang der natürlichen Kante des Felsens gebaut. Wenn man das so einzeichnet auf dem Blatt, den Felsen zeichnet und so die drei Mauernabschnitte, dann sieht man, ah, von Mauer bis Mauer sind es genau 20 Ellen, Königsellen von 52, 5 cm. Es gibt also dieses Quadrat des Allerheiligsten und im Zentrum, und zwar schön parallel zu den Mauerverläufen, findet man eine Vertiefung von 100x131 cm. Das ist genau diese Vertiefung, die in 1. Kö 8 erwähnt wird, die Salomo für die Bundeslade gemacht hat. Nicht wahr, in 2. Mo 25, da wird ja gesagt, dass die Bundeslade eine Länge von 2 ½ Königsellen, nicht Handgelenk x Pi, sondern genau 52, 5 cm. Das gibt 131 cm, genau wie die Vertiefung, 131. cm Und die Breite der Bundeslade 1½ Ellen, das gibt 79 cm. Jetzt haben wir ein Problem, die Vertiefung ist aber 100 cm! Nein, wir haben kein Problem, denn neben der Bundeslade musste die Rolle des 5. Buches Mose Platz finden, das sind diese 21 cm für die Rolle.
Aber die gottlosen Könige von Juda, die haben den Tempel zerfallen lassen und da wurde Unwesen getrieben und darum war die Rolle des 5. Buches Mose nicht mehr da, wo sie sein sollte. Und Hilkija findet bei der Renovation das Original, gibt es Schaphan dem Schreiber und der geht dann zum König und liest ihm daraus vor. Das war natürlich ein Meisterwerk. Warum? Mose hat Hebräisch geschrieben in der Art, wie man eben um 1600 v.Chr. Hebräisch schrieb. Diese Buchstabenschrift nennt man so gescheit in der Wissenschaft die protokanaanäische Schrift. Das hängt noch damit zusammen, dass man in der Wissenschaft früher meinte, die Kanaaniter seien die Erfinder dieser Schrift gewesen. Das ist alles Schnee von gestern, aber man nennt das immer noch protokanaanäische Schrift. Heute weiß man durch die Funde in Ägypten und auch in Sinai, dass diese Schrift bis auf die Zeit von Joseph zurückgeht. Die ältesten Inschriften hat man in Ägypten gefunden aus der Zeit um 1840 v.Chr. Das ist gemäß der strikten Chronologie der Bibel die Zeit von Joseph. Dort entsteht die Buchstabenschrift zum ersten Mal in der ganzen Weltgeschichte, eine Sensation! Das war genau die Zeit, als die Großfamilie von Jakob, die sich dann in Ägypten zum Volk Israel entwickelte, in Ägypten war. Darum, zur Zeit des Auszugs aus Ägypten, war diese Schrift da, die sog. protokanaanäische Schrift. Aber man könnte auch die urhebräische Schrift sagen, klingt weniger gescheit, aber es ist dafür richtiger. Und das ist etwas Grandioses, nicht wahr, die Ägypter konnten ja schon lange vor Mose schreiben, aber die Schrift der Ägypter ist so kompliziert, man muss etwa 600 Hieroglyphen kennen, um Texte lesen und verstehen zu können. Die Schrift ist so aufgebaut, es gibt Zeichen für ganze Wörter, es gibt Zeichen für Silben (z.B. Joseph: Jo ist eine Silbe, seph ist eine Silbe). Dann gibt es auch Zeichen für einzelne Laute, Konsonanten (k, t, l, m...). In den Texten sind diese drei Typen gemischt. Man muss also wissen, dieses Zeichen ist ein ganzes Wort, das ist eine Silbe und das ist ein Buchstabe. Das heißt, die alten Ägypter, die hätten eigentlich schon mit einer Buchstabenschrift schreiben können und dann wäre Schreiben etwas ganz Einfaches gewesen. Aber das haben sie nicht gemacht, wahrscheinlich auch bewusst nicht, damit sage ich es jetzt aus der Perspektive von hochmütigen, ägyptischen Götzenpriestern. Damit das dumme Volk ihre Texte nicht lesen kann, sondern nur die eingeweihte Elite.
Aber nun, in Ägypten entsteht eine Buchstabenschrift und es ist so, dass man mit 22 Zeichen alles schreiben kann, das ist fantastisch. Darum ist eben Schreiben mit Buchstaben so etwas Einfaches. Manche Leute denken, ihr Kind muss ein Genie sein, es kann schon vor dem Kindergarten schreiben. Und zwar hat es die größere Schwester gefragt, du, wie schreibt man denn m? So. Und dann den größeren Bruder, du wie schreibt man r? Er macht es vor. Und dieser kleine Junge schreibt der Großmutter bereits eine Postkarte und die Eltern denken, das ist ein Genie. Das ist kein Genie, sondern schreiben ist zu einfach. Buchstabenschrift ist so einfach, das können kleine Kinder ganz schnell lernen. Nicht alle gleich, aber sie können das. Diese Erfindung hat Mose benutzt, um die ersten Bücher der Bibel zu schreiben. Die 5 Bücher Mose, dann auch den Psalm 90 und er hat auch das Buch Hiob dem Volk Israel übergeben. Das war der Anfang der Bibel, dann ging Josua weiter mit dem Buch Josua usw. Der Prophet Samuel dann mit dem Buch der Richter und mit dem Buch Ruth und so wuchs die Bibel. Aber von Anfang an war die Methode Programm, die Bibel soll so aufgeschrieben werden, dass möglichst alle Menschen Zugang dazu haben, nicht nur eine Elite. Aber die Schrift hat sich im Lauf der Zeit ständig geändert, also wir wissen für die verschiedenen Jahrhunderte genau, in dieser Zeit schrieb man so. Im 10. Jhd hat Hebräisch so ausgehen, im 9. Jhd, im 8. Jhd, im 7. Jhd und darum können wir aufgrund der Schriftzeichen schon mal grob sagen, aus welcher Zeit eine Inschrift stammt.
Der Punkt ist der, zurzeit von Josia schrieb man Hebräisch vollständig anders als zurzeit von Mose. Das heißt, als Hilkija dieses Original fand, fast 1000 Jahre alt, konnte er das garantiert nicht lesen. Er gab es Schaphan, dem Berufsschreiber und das war wirklich ein Spezialist für Hebräisch, die hebräische Sprache und die hebräische Schrift. Der war in der Lage das zu lesen, grandios! Übrigens, die Buchstaben sind effektiv aus den ägyptischen Hieroglyphen hergeleitet, aber ganz anders gebraucht. Z.B. gibt es die Hieroglyphe, so ein Rechteck mit einer Öffnung, ist ein Haus und auf Heb. sagt man Haus bait oder beth. Und nun war dieses Zeichen das Zeichen für b. Oder man kennt doch aus den ägyptischen Inschriften Hieroglyphe das Auge, das schön ausgeprägte Auge. Nun, in der ägyptischen Schrift bedeutet das etwas ganz anderes, aber in dieser urhebräischen Schrift bedeutet ain Auge. Darum ist dieses Zeichen das Zeichen für den Buchstaben a geworden. Diesen Laut haben wir nicht im Deutschen aber im Arabischen. In der Grammatik lernt man, ain spricht man mit Muskeln aus, die man im Deutschen nur beim Erbrechen braucht. Also ihr könnt zuhause mal üben, nicht hier. Es waren also Bildzeichen, hergeleitet aus dem Ägyptischen, aber vollkommen mit einem anderen System versehen. Also dass immer der Anfangslaut dessen, was das Bild darstellt, das ist der Buchstabe und Schaphan konnte das lesen. Und das war nicht einfach ein Kunststück, sondern wir schlagen wieder 2. Chr. 34 auf, dieser gottesfürchtige Josia, der mit 16 plötzlich begann Gott zu suchen und sich an seinem Vorfahren König David und seinem Leben orientierte, dieser Josia ist als 26jähriger so betroffen. Ich lese nochmal 2. Chr 34, 18:
18. Und Schaphan, der Schreiber, berichtete dem König und sprach: Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben. Und Schaphan las darin vor dem König.
19. Und es geschah, als der König die Worte des Gesetzes höre, da zerriss er seine Kleider.
Er ist so betroffen und so entsetzt! Wir werden gleich noch sehen, in dem, was Schaphan vorgelesen hatte, da war auch 5. Mose 28 mit drin. Das ist dieses Kapitel, das über die Flüche Gottes spricht, die über Israel kommen, wenn sie das Wort Gottes nicht ernst nehmen und umsetzen und gehorchen. Es ist sehr schrecklich, dieses 5. Buch Mose, Kap 28 kündigt an, dass Israel das Land verlieren wird. Damals war Josia König im Land, aber er wusste, was hier steht, bedeutet, dass wir in der Konsequenz unser Land verlieren werden. Schlagen wir mal 5. Mose 28, 36-37 auf: „Der HERR wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einer Nation führen, die du nicht gekannt hast, weder du noch deine Väter; und du wirst dort anderen Göttern dienen, Holz und Stein. Und du wirst zum Entsetzen werden, zum Sprichwort und zum Gespött unter allen Völkern, wohin der HERR dich wegtreiben wird.“ Das war ja schrecklich, diese Ankündigung, „dich und deinen König“. Josia war der König, weggeführt aus dem Land, weg in ein anderes Land. Nun das war die Ankündigung der babylonischen Gefangenschaft, die tatsächlich wenige Jahre nach Josia dann tatsächlich Realität wurde. Die Juden wurden mit ihrem König nach Babylon deportiert, aber nicht mit Josia, sondern mit dem gottlosen Nachfolger. Ja und so war dieser Josia entsetzt, wir sind dem Herrn ungehorsam geworden und wir haben das Gericht verdient. Um seiner Entrüstung und seinem Erschrecken Ausdruck zu geben, zerriss er seine Kleider.
Weiter wollte er wissen, wie Gott jetzt ganz konkret über die Situation denkt. Darum schickte er eine Delegation von Männern zur Prophetin Hulda, Verse 20-22 haben wir gelesen. Das war übrigens die Zeit von Jeremia. Warum sandte er nicht zu Jeremia? Nun, Jeremia wohnte in Anatot, im Stammesgebiet von Benjamin, also nördlich von Jerusalem, aber Hulda wohnte ganz der Nähe, also auf dem Südabhang des Tempelberges. Da hat im Königspalast Schaphan vorgelesen und da musste man in den zweiten Stadtteil von Jerusalem gehen. Jerusalem hat sich ja vom Tempelberg aus, von der Davidstadt aus nach Westen erweitert und da im zweiten Stadtteil wohnte die Prophetin Hulda. Er wollte sofort Antwort haben, also nicht noch lange warten, bis man da nach Benjamin zu Jeremia geht. Sie gehen zur Prophetin Hulda und sie gehen zu ihr nach Hause. Wir sehen ja in 1. Korinther 11, da wird gesagt, jede Frau, die betet oder weissagt mit unbedecktem Haupt, entehrt ihr Haupt. Also soll sie sich bedecken und damit zum Ausdruck bringen, ich stelle mich nicht über die Position des Mannes, sondern akzeptiere die. Die Bedeckung, nicht eine Verhüllung, etwas auf dem Haupt haben, drückt aus, ich anerkenne die Autorität über mir. Und Frauen können weissagen, zwar sagt 1. Korinther 14, 34, dass Frauen nicht in den Gemeindezusammenkünften sprechen sollen, aber es gibt viele andere Zusammenkünfte, die keine Gemeindezusammenkünfte sind. Z.B. hat Aquila zusammen mit Priscilla zu Hause Apollos weitergeführt, in Apostelgeschichte 18. Von dem Evangelisten Philippus heißt es in der Apostelgeschichte, er hatte vier Töchter, die weissagten, die das Wort Gottes weitergeben. Wir sehen auch eine Debora, die Richterin war. Die Männer in ihrer Zeit, Richter 4, waren wirklich nicht bereit, Führung zu übernehmen und Verantwortung zu übernehmen. Die sagte sich, aber wie mache ich das? Ich kann nicht ins Stadttor, wo normal die Richter sind, ich will nicht die Stellung des Mannes einnehmen. Und so machte sie es bei sich zuhause unter der Palme, der Deborapalme. Die war von weitem sichtbar, denn sie wohnte ja im Bergland des heutigen Westjordanlandes und dort sind Palmen biologisch nicht typisch. Die Palmen wohnen anderswo, z.B. unten beim Toten Meer ist es ideal und an verschiedenen anderen Orten, aber nicht dort. Darum sahen alle von weitem, dort ist die Debora, unter der Palme und da hat sie vom Wort Gottes erklärt, was Gott in diesem Streitfall zu sagen hat. Und auch hier, die gehen zu ihr nach Hause, nie lesen wir, dass Hulda wie Jeremia auf dem Tempelplatz vor der großen Volksmenge aufgetreten wäre. Aber sie hat ihren Dienst treu getan und wir werden sehen, mit welcher Klarheit und Bestimmtheit.
Josia wollte Klarheit haben und da schickt er treue Leute, unter anderem Schaphan, den Schreiber, um zu erfahren, was Gott zu sagen hat. Ich lese weiter in 2. Chronik 34 Vers 23:
23. Und sie sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Sagt dem Mann, der euch zu mir gesandt hat (sieht man, wie klar sie sich ausdrückt):
24. So spricht der HERR: Siehe, ich will Unglück bringen über diesen Ort und über seine Bewohner: alle Flüche, die in dem Buch geschrieben sind (in 5. Mo 28), das man vor dem König von Juda gelesen hat.
25. Weil sie mich verlassen und anderen Göttern geräuchert haben, um mich zu reizen mit allen Machwerken ihrer Hände, so hat mein Grimm sich über diesen Ort ergossen, und er wird nicht erlöschen.
26. Zum König von Juda aber, der euch gesandt hat, um den HERRN zu befragen, zu ihm sollt ihr so sprechen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Die Worte betreffend, die du gehört hast –
27. Weil dein Herz weich geworden ist und du dich vor Gott gedemütigt hast, als du seine Worte über diesen Ort und über seine Bewohner hörtest, und du dich vor mir gedemütigt und deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, so habe ich es auch gehört, spricht der HERR.
28. Siehe, ich werde dich zu deinen Vätern versammeln, und du wirst zu deinen Gräbern versammelt werden in Frieden, und deine Augen sollen all das Unglück nicht ansehen, das ich über diesen Ort und über seine Bewohner bringen werde. – Und sie brachten dem König Antwort.
Auch Schaphan hat dieses Wort Gottes treu dem König übermittelt. Gott verschont ihn und wirklich, nach seinem Tod kam dann die Katastrophe über das Königreich Juda. An dieser Stelle machen wir Pause und dann fahren wir mit Schaphan und seinen Söhnen im 2. Teil weiter.