Sexuelle Integrität

                                                                                         Roger Peugh

                             (Associate Professor of Missions, Grace Theological Seminary, Winona Lake, Indiana, USA)

 

 


Heute Morgen möchte ich euch fünf Dinge über sexuelle Integrität sagen. (Integrität: von lat. integer = unbescholten, moralisch einwandfrei.)

 

I.  Gott möchte, dass du sexuell integer bist

Gott sagt, dass er uns für einen bestimmten Zweck berufen hat, nämlich um ihn zu ehren. Wir sind keine »Vielzweck-Menschen«, die morgens mit dem Herrn gehen und nachmittags frei in Sünde leben können. Wir können nicht einfach alles tun, was wir wollen, denn die Bibel sagt, dass Gott einen hohen Preis für uns gezahlt hat. Jesus Christus hat jeden Einzelnen von uns um den Preis seines kostbaren Blutes erkauft, und Gott sagt, dass unser Körper nicht uns selbst gehört. Bitte schlagt mit mir 1. Korinther 6 auf:

1. Korinther 6,18–20: »Deshalb warne ich euch eindringlich vor jeder verbotenen sexuellen Beziehung! Denn mit keiner anderen Sünde vergeht man sich so sehr am eigenen Körper wie mit sexueller Zügellosigkeit. Oder habt ihr etwa vergessen, dass euer Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den euch Gott gegeben hat? Ihr gehört also nicht mehr euch selbst. Gott hat euch freigekauft, damit ihr ihm gehört; nun dient auch mit eurem Körper dem Ansehen Gottes in der Welt.« (Hoffnung für alle 2002)

Also ist jeder Einzelne von uns, der Jesus Christus kennt, dazu bestimmt, für Gott zu leben. Wir können mit diesem Körper nicht einfach so umgehen, wie wir wollen. Stattdessen sollen wir herausfinden, was Gott über den Umgang mit unserem Körper sagt, denn wir gehören ihm. Er hat uns nur für einen Zweck bestimmt, nämlich ihn zu verherrlichen.

 

II.  Ein integrer Umgang mit dem Körper beginnt mit Integrität im Denken

Christus sagt in Matthäus 5,27–28: »Ihr wisst, dass es im Gesetz heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹ Ich sage euch aber: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen.«

Üblicherweise reden wir von dem bekannten Problem, das Männer damit haben, wenn sie nach Sex mit einer Frau gieren, und dies ist eine Sünde der Gedanken, die mit der wunderbaren Hilfe Jesu besiegt werden muss. Aber erlaubt mir, hier etwas zu den Frauen zu sagen von einer Frau. Ich möchte eine geistliche junge Frau zitieren, die mir geschrieben hat, um zu helfen, eine Unausgewogenheit zu korrigieren. In der Vergangenheit habe ich über unser Problem meist zu den Männern gesprochen – und sie sagte, es scheint, als ob alle Frauen üblicherweise als fast perfekt dargestellt werden, wenn es um das Problem der Sexualität geht. Ich will sie an dieser Stelle zitieren:

»Frauen sind mit einer tiefen Sehnsucht nach Intimität geschaffen. Wir unterscheiden uns von Männern und sehnen uns in stärkerem Maß nach emotionaler als nach körperlicher Intimität. Wenn eine Frau sich nach körperlicher Intimität sehnt, ist dies ein untergeordneter Wunsch, ein Mittel, ihr größeres Sehnen nach emotionaler Sicherheit zu erfüllen. Wir sehnen uns danach, zu erkennen und zu lieben, wir sehnen uns danach, erkannt zu werden und geliebt zu werden. Unbewusst stellen wir in Beziehungen ununterbrochen die Frage: ›Kann ich ich selbst sein und immer noch von dir geliebt werden?‹ Dies ist die Triebkraft in einer normalen Frau.

Dies ist es, was unsere Gedanken bestimmen und unsere Vorstellungen besetzen wird, wenn wir es frei regieren lassen. Ein unreifer, auf sich selbst fixierter Mann hat Sex um des Aktes selbst willen. Eine unreife, auf sich selbst fixierte Frau hat Sex um der emotionalen Erfüllung willen, die die körperliche Intimität gibt. Das ist der Grund, warum wir so oft Frauen und weibliche Fernsehcharaktere sagen hören, sie möchten nur einen Mann, ›der sie festhält‹. Wir sehnen uns nach Sicherheit.

Für uns Frauen findet der Kampf in unseren Köpfen statt. Ich bin oft in Schlafräume gekommen, in denen Mädchen über Hochzeitsmagazinen hockten und ihre Hochzeit planten. Die eigene Hochzeit zu planen ist eine feine Sache, aber keines dieser Mädchen hatte einen Freund oder gar einen Verlobten. College-Studentinnen auf einem christlichen Campus planen ihren Tag so, dass sie sichergehen, vor dem Fernseher zu sitzen, wenn ›Die Hochzeits-Show‹ gesendet wird. Ich weiß, dass ich als radikal eingestuft werde, wenn ich diese Magazine und Fantasie-Shows auf dieselbe Stufe stelle wie die Porno-Magazine oder -Filme der Männer. Die Versuchung eines unreifen, auf sich selbst fixierten Mannes ist mehr visueller und physischer Art. Die Versuchung einer unreifen, auf sich selbst ausgerichteten Frau ist mehr emotionaler Art. Ich habe beobachtet, wie Mädchen Stunden damit verbrachten und übten, ihren Vornamen aufzuschreiben in Verbindung mit dem Nachnamen des Jungen, der sie gerade faszinierte. Danach machten sie Pläne für die Namen ihrer Kinder.

Das Fantasieleben von Frauen ist kompliziert und bei jedem Individuum anders. Manche Frauen ziehen sich in ihre Gedankenwelt zurück, wenn die Wirklichkeit zu grausam erscheint, andere, wenn die Realität trübe ist, und wieder andere, wenn sie im wirklichen Leben zu viel Schmerz leiden. In meinen Gedanken kann ich attraktiv, intelligent und geistreich sein und die unsterbliche Aufmerksamkeit des Mannes meiner Träume haben. Ich kann dem Mann den Namen geben, den ich möchte, ich kann entscheiden, wie er aussieht, und ›den perfekten Mann‹ in meinen Gedanken erschaffen. Einige Mädchen ›daten‹ und haben dann einerseits den Mann, den sie ›daten‹, und andererseits eine Version von ihm, die sie sich selbst zusammengestellt haben. Dies ist es oft, was Unzufriedenheit in Beziehungen und auch in Ehen verursacht. Mein Traummann sagt, was ich will, wenn ich es will. Er tut genau das, was ich will und wie ich es will. Der gebräuchliche Ausdruck ›mein Traummann‹ nimmt so betrachtet eine komplexere Bedeutung an. Immer wenn ich eine Frau diesen Ausdruck gebrauchen höre, schüttelt es mich, und ich frage mich, was wohl ihr Lieblingstraum ist. Welche Worte sehnt sie sich zu hören, sodass sie die ganze trübe Wirklichkeit in ihrem Leben vergessen kann? Was tut ihr Traummann, um den Schmerz in ihrer echten Welt zu betäuben? Es ist schon lange bekannt, dass Sex ein Betäubungsmittel für Schmerz ist; auch unsere weiblichen Fantasien sind ein Betäubungsmittel für Schmerz. Der Grund dafür, dass diese Gedanken und Angewohnheiten bekämpft werden müssen, ist, dass sie nicht wahr, rein, ehrbar oder richtig sind. Offensichtlich hat uns Gott mit diesen Wünschen und Sehnsüchten nach emotionaler Sicherheit geschaffen, aber es ist letzten Endes er, der diese Wünsche erfüllt, er bestimmt, wann sie erfüllt werden, und die Mittel, mit denen sie erfüllt werden.«

Ich bin für diese tiefen Einblicke in die Gedankenwelt und das Herz von Frauen enorm dankbar.

So ist es klar, dass sowohl Männer als auch Frauen eine Neigung haben, die tiefen Sehnsüchte unseres Herzens auf Wegen zu erfüllen, die Gott verunehren und das andere Geschlecht entehren.

 

III.  Gottes Wort beschränkt sexuelle Aktivität auf die Ehe, und Gott erwartet sie dort

Die Bibel ist in Bezug auf unseren Körper und unser sexuelles Verhalten ein wunderbar praktisches Buch. Als ich in eurem Alter war, sprach niemand frei und offen über dieses Thema. Gott möchte zu uns allen heute sprechen, um uns zu helfen, heilig, abgesondert für ihn zu leben und integer in die Ehe einzutreten, indem wir die Gabe unserer Sexualität für die Person aufgehoben haben, die Gott für uns vorgesehen hat.

Menschen, die vorehelichen Sex hatten, haben ihr Leben und ihr Gewissen getrübt. Vielleicht haben sie für den Moment gedacht: »Wir sind damit durchgekommen.« Aber die Bibel sagt, dass das, was der Mensch sät, auch das ist, was er ernten wird (Galater 6,7–9), und Sünde zu säen hat eine reiche Ernte von Konsequenzen der Sünde zur Folge.

Es gibt einen Spruch: »Gegenseitiges Übereinkommen der Teilnehmer macht sexuelle Sünde o.k.!« Oder: »Wenn es im Privatleben getan wird und keiner es sieht, kommen wir davon, und es ist allein unsere Sache und in Ordnung!« Der frühere US-Präsident Clinton und viele, viele Menschen, die während des Amtsenthebungsverfahrens, das gegen ihn lief, interviewt wurden, wollten uns glauben machen, dass das, was die Leute hinter verschlossenen Türen tun wollen, ihre eigene Angelegenheit ist. Sie verlangten, dass sündige Aktivität im Privatleben keinen Einfluss auf den öffentlichen Auftritt im Büro hat. Dass es keinen anderen betrifft. Nun, das ist einfach nur blanker Unsinn. Was hinter verschlossenen Türen passiert, wird an die Öffentlichkeit gebracht. Die Bibel sagt: »Und ihr sollt erkennen, dass eure Sünde euch finden wird« (4. Mose 32,23; Revidierte Elberfelder Übersetzung).

Nun, was hat die Bibel über Gottes Grenzen für unsere sexuelle Aktivität zu sagen? Bitte lest 1. Korinther 7:

1. Korinther 7,1–5: »Nun zu der Frage, die ihr mir in eurem Brief gestellt habt. Ihr sagt: ›Es ist gut für einen Mann, überhaupt nicht zu heiraten.‹ Ja, aber damit niemand zu einem sexuell zügellosen Leben verleitet wird, ist es besser, wenn jeder Mann seine Frau und jede Frau ihren Mann hat. Der Mann soll seine Frau nicht vernachlässigen, und die Frau soll sich ihrem Mann nicht entziehen, denn weder die Frau noch der Mann dürfen eigenmächtig über ihren Körper verfügen; sie gehören einander. Keiner soll sich dem Ehepartner verweigern, außer beide wollen eine Zeit lang verzichten, um für das Gebet frei zu sein. Danach kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht in Versuchung führen kann, weil ihr euch nicht enthalten könnt.« (Hoffnung für alle 2002)

Ich erinnere mich daran, wie ich 1960 die Brethren National Youth Conference besuchte. Damals, vor 40 Jahren, war die häufig gestellte Frage: »Wie weit kann man vor der Ehe gehen?« Und die Antworten, die wir bekamen, waren für mich immer irgendwie unbefriedigend. Ich muss gestehen, dass ich, obwohl es richtige Antworten waren, nicht von der Bibel her nachvollziehen konnte, wie sie ihre Schlüsse zogen. Und dann stieß ich eines Tages auf diesen Abschnitt und setzte mich hin und dachte darüber nach. 1. Korinther 7,4 sagt: »Der Körper der Frau gehört ihrem Mann, und der Körper des Mannes gehört seiner Frau.« Das bedeutet, dass meine Sexualität eine Gabe Gottes an mich ist, die ich meiner Frau geben soll. Ihre Sexualität ist Gottes Gabe an sie, die sie mir als ihrem Ehemann geben soll. Nun rechne ich also auch die Sexualität zu der Liste der geistlichen Gaben, die uns in der Bibel gegeben wird, zusammen mit den anderen Gaben des Redens und des Dienens und der Hilfeleistungen. Jeder von uns hat die Gabe der Sexualität erhalten, damit sie verwendet wird, um unserem Ehepartner vom anderen Geschlecht zu dienen, wenn wir einen haben. In der Ehe ist das klar, aber es hat auch mächtige Auswirkungen für jeden, der nicht verheiratet ist.

 

IV.  Gott hat für vor und außerhalb der Ehe gute Grenzen gesetzt

Für jeden unverheirateten Mann bedeutet 1. Korinther 7,4, dass seine Sexualität Gottes wunderbare Gabe an ihn für seine zukünftige Ehefrau ist, nicht für seine derzeitige oder zukünftige Freundin. Für jede unverheiratete Frau ist ihre Sexualität und Weiblichkeit eine herrliche Gabe Gottes für ihren zukünftigen Ehemann und soll nicht dafür verwendet werden, einen Freund zu finden oder an sich zu binden. Gott hat uns gesagt, dass wir dieses wunderbare Geschenk, das er uns gegeben hat, für unseren zukünftigen Ehepartner aufheben sollen.

Ich habe noch mit keinem einzigen Christen gesprochen, der vorehelich sexuell aktiv war und dann, nachdem er verheiratet war, zurückschaute und sagte: »Mann, bin ich froh, dass ich Sex hatte, bevor ich geheiratet habe!« Kein einziger Christ hat mir das gesagt, aber ich hatte alle möglichen Leute, die niedergeschlagen und mit Tränen sagten, sie wünschten, sie hätten das niemals getan. Denn als sie verheiratet waren, wurde ihnen klar, dass sie all das für ihren Ehepartner hätten aufheben sollen, und sie hatten es nicht getan. In diesem Abschnitt der Bibel hat Gott uns diese sehr klaren Zeilen gegeben. Ich ziehe zwei praktische Schlüsse aus 1. Korinther 7,4:

1.   Behalte immer deine Kleidung an. Ich weiß nicht, ob ich das klar genug gesagt habe. Behalte deine ganze Kleidung zu jeder Zeit an und kleide dich angemessen.

2.   Halte deine Hände von der Sexualität des anderen fern. Weil die Sexualität des anderen Gottes Gabe an den zukünftigen Ehepartner des anderen ist und du nicht dieser Ehepartner bist, ist seine Sexualität für dich Sperrgebiet. Männer, lasst eure Hände weg von den Brüsten der Frauen, und Frauen, lasst eure Hände weg vom Geschlechtsorgan des Mannes, und lasst (beide) eure Hände weg von Po und Oberschenkeln der anderen Person!

Der Grund für diese Unverblümtheit: Ich sage es so direkt, denn als ich vor vielen Jahren voreheliche Beratung gab, kam ein Paar zum zweiten Treffen. »Wie geht es euch?«, fragte ich sie. »Gut und schlecht«, war ihre Antwort. »Wir sagen dir die gute Nachricht zuerst. Die gute Nachricht ist, dass wir Eltern werden, und die schlechte Nachricht ist, dass wir nicht wissen, wie das passiert ist.« Sie war bei einer Bibelstunde gewesen, die ich geleitet hatte und in der ich über sexuelle Integrität gesprochen hatte, und sie sagte, sie sei eine große Verpflichtung eingegangen. Sie habe vorgehabt, rein in die Ehe zu gehen. Und an diesem Tag in meinem Büro sagte sie: »Und jetzt bin ich schwanger und weiß nicht, wie das passiert ist.« Sie nahm beinahe die Jungfrauengeburt in Anspruch. Und mir wurde klar, dass ich in der Bibelstunde nur gesagt hatte: »Ihr müsst vor der Ehe rein sein.« Ich war nicht deutlich genug geworden. Ich hatte es unklar gelassen und war davon ausgegangen, dass sie es schon richtig verstehen würden. Ich stellte ein paar Fragen und fand heraus, dass sie Gottes Grenze weit überschritten hatten und immer noch behaupteten, keinen Sex miteinander gehabt zu haben. Sie dachten, Sex zu haben bedeutet nur, es so zu tun, dass es zur Schwangerschaft führen kann, und alles andere sei o.k. An diesem Tag beschloss ich, dass ich deutlicher werden müsste. Und ich hasse es absolut, in einer gemischten Gruppe auf diese Weise so offen darüber zu sprechen, aber ich sehe keine andere Möglichkeit, einigen Leuten zu helfen, die behaupten, sie seien sich nicht darüber klar, was Gott meint. In 1. Korinther 7 spricht Gott nicht undeutlich. Gott sagt: Unsere Sexualität ist vor unserer Ehe Sperrgebiet für andere Leute. Der Schreiber der Sprüche sagt es so:

Sprüche 30,18–20: »Drei Dinge sind mir zu wunderbar, ja, vier begreife ich nicht: den Weg des Adlers am Himmel, den Weg einer Schlange auf einem Felsen, den Weg des Schiffes mitten im Meer und den Weg des Mannes zu einer Jungfrau. Ebenso unbegreiflich ist mir der Weg einer Ehebrecherin: Sie isst und wischt ihr Maul und spricht: Ich habe nichts Böses getan!« (Schlachter-Bibel 2002)

In Jesaja 7,14 wird vorausgesagt, dass Jesus Christus von einer Jungfrau geboren werden würde: »Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären.« Das Wort »Jungfrau« in Jesaja 7,14 ist im Grundtext das gleiche Wort wie in Sprüche 30,19.

Ein Adler gleitet am Himmel entlang und hinterlässt keine Spur, die Schlange gleitet über den Felsen und hinterlässt keine Spur, das Schiff durchkreuzt die Meere und hinterlässt keine Spur, und ein Mann verbringt Zeit mit einer Jungfrau und hinterlässt keine Spur – er berührt sie nicht sexuell. Im Gegensatz dazu steht Vers 20, wo die Ehebrecherin Sex hat und behauptet, das sei kein Problem!

Und wie ist es mit Küssen? Ich möchte noch ein weiteres Gebiet hinzufügen. Küssen macht Spaß – Gott sei Dank! Die unter uns, die verheiratet sind, können das bestätigen. Meine Frau und ich haben wirklich unsere Freude am Küssen. Aber lasst mich euch eins sagen: Wenn ihr euch sehr intensiv küsst, auch wenn ihr die Kleidung anbehaltet und die Hände am richtigen Platz habt, werdet ihr sehr, sehr erregt, denn Küssen ist eine extrem erotische Sache. Gott hat es so für die Ehe geplant. Viele unverheiratete Paare, die ich beraten habe, waren in alle möglichen Probleme geraten, die mit dem Küssen begonnen hatten. Obwohl sie immer bekleidet waren und sich in Bezug auf ihre Hände angemessen verhalten hatten, küssten sie sich wie verrückt und konnten sich nicht erklären, wie sie so erregt wurden und in Schwierigkeiten kamen. Und dann, als sie durch intensives Küssen sexuell so erregt waren, gaben sie der Selbstbefriedigung nach, um diese starke sexuelle Energie freizulassen. Ich möchte nicht prüde oder gesetzlich erscheinen, aber bitte erlaubt mir, euch einen Rat zu geben – einen sehr ernsten Rat: Küsst euch überhaupt nicht, oder wenn ihr es tut, dann als flüchtige Berührung am Hals oder auf die Lippen. Ich hatte gerade im Juni eine Trauung, und als ich dem Brautpaar sagte: »Ihr dürft euer Versprechen mit einem Kuss besiegeln«, war es ihr erster Kuss, und beide waren sehr glücklich darüber. Er sagte mir kürzlich, dass sie eine Menge nachzuholen hätten! Ein Kuss ist ein Ausdruck von Intimität, und Küsse sollten nicht wie Bonbons an alle und jeden verteilt werden. Intensives Küssen ist nicht gesund für ein christliches Pärchen. Viele christliche Pärchen haben tiefe Probleme miteinander, aber sie küssen sich viel, und das Küssen ist eine Art schmerztötendes Betäubungsmittel, sodass sie denken, alles wäre o.k., obwohl ihre Beziehung in Wirklichkeit ganz furchtbar krank ist. Und das Hin und Her ihrer Beziehung sieht folgendermaßen aus: Er möchte viel küssen, sie gibt nach, um die emotionale Erfüllung zu bekommen, er wird dabei viel zu aggressiv und sie stößt ihn zurück, er fühlt sich verletzt und zurückgestoßen und will wieder mehr, sie stößt ihn härter weg, und sie kämpfen und kämpfen und kämpfen. Ich könnte die christlichen Paare nicht zählen, die ich kenne, die in diesem furchtbaren Teufelskreis des Küssens und Kämpfens steckten.

 

V.  Der Grund für angemessene Kleidung liegt in unserer Denkweise

Vor einigen Jahren wurde ich von den Mitarbeiterinnen von Grace College Student Life gebeten, zu allen Frauen auf dem Campus über angemessene Kleidung zu sprechen. Es war ziemlich einschüchternd, vor mehreren hundert Frauen, die auf dem Fußboden und überall auf den Sitzen in der Lobby verteilt saßen, aufzustehen und darüber zu sprechen, warum wir eine Regel haben, bei der es um Angemessenheit bei der Kleidung von Frauen geht. Es waren auch viele junge Männer auf dem Grace Campus, die wirklich gottesfürchtig und sexuell integer leben wollten, zu mir gekommen und hatten gebeten: »Roger, kann nicht mal jemand was zu den Frauen sagen. Die Art, wie sie sich anziehen, bringt uns ernsthaft in Probleme. Wir wollen auf Gott ausgerichtet sein, und die Art, wie sich einige Mädchen anziehen, lenkt uns von der Reinheit in Christus ab.« So wurde ich gebeten, zu kommen und zu den Damen zu sprechen. Und ich habe nicht damit begonnen, ihnen zu sagen, wie sie sich anziehen sollen, ich habe damit begonnen, ihnen zu erklären, wie Männer denken. Und ganz viele Mädchen haben keinen blassen Schimmer davon, wie Männer denken. Bitte schlagt mit mir Sprüche 5 auf:

Sprüche 5,15–20: »Trinke Wasser aus deiner eigenen Zisterne und was aus deinem Brunnen quillt. Sollen nach draußen verströmen deine Quellen, auf die Plätze die Wasserbäche? Dir allein sollen sie gehören, doch keinem Fremden neben dir. Deine Quelle sei gesegnet, erfreue dich an der Frau deiner Jugend! Die liebliche Hirschkuh, die anmutige Gämse – ihre Brüste sollen dich berauschen jederzeit, in ihrer Liebe sollst du taumeln immerdar! Warum solltest du, mein Sohn, an einer Fremden taumeln und den Busen einer anderen umarmen?« (REÜ)

 

Körperlichkeit und Befriedigung in der Ehe

In Sprüche 5 gibt ein Vater Anweisungen und Weisheit an seinen verheirateten Sohn weiter. Er warnt seinen Sohn vor Unmoral und den hohen Kosten sexueller Sünde. Und dann sagt der Vater zu seinem Sohn in Vers 15: »Trink Wasser von deiner eigenen Quelle« – ein bildlicher Ausdruck, der buchstäblich meint: Teile deine Liebe nur mit deiner eigenen Frau. »Vergieße das Wasser deiner Quelle nicht in der Öffentlichkeit, indem du mit jedem Beliebigen Sex hast.« Satan versucht uns, indem er sagt: »Wenn du sexuelle Aktivität brauchst, such dir einen Partner und habe Sex! Jeder beliebige Partner ist gut genug!« Gott schreit laut: Nein!! Nein!! Nein!! Das ist erniedrigender, tierischer Sex. Gott sagt zu uns durch den Rat dieses Vaters in Sprüche 5: Sohn, du bist gläubig. Du bist dafür bestimmt und sollst dein Leben auf eine Frau ausrichten – deine Ehefrau. Gott hat einen guten Plan für dein Leben, und er sagt, du sollst all deine sexuelle Energie und Aufmerksamkeit für deine Ehefrau reservieren. »Deine Quelle sei gesegnet, erfreue dich an der Frau deiner Jugend. Die liebliche Hirschkuh, die anmutige Gämse – ihre Brüste sollen dich berauschen jederzeit, in ihrer Liebe sollst du taumeln immerdar!«

Die Essenz dessen, was dieser Vater sagt, ist: »Sohn, ich sage dir als Vater, dass es in der Ehe großartig und normal ist, durch die weibliche Brust erregt zu sein – aber du musst dich auf deine Ehefrau ausrichten. Du musst eine Entscheidung treffen, sonst liegen Ehebruch und Zerstörung vor dir.«

Ich hörte Dr. James Dobson einmal im Radio über das starke Interesse der Männer an der weiblichen Brust sprechen, und er sagte, das Problem mit uns Männern sei, dass uns jede Brust gut genug ist. Dieser Vater hier in Sprüche 5 sagt zu seinem verheirateten Sohn und zu allen verheirateten Männern unter uns, dass wir stündlich mit unseren Augen und unseren Gedanken eine Entscheidung treffen müssen, weil Gott uns gesagt hat, dass wir mit unserer Frau zufrieden sein sollen. Zu den Frauen sagt Gott auch, dass ihr in der wirklichen Welt leben müsst, nicht in eurer selbstgezimmerten Fantasie- und Traumwelt. Wenn ihr heiratet, lebt für und liebt und dient dem echten Mann, den Gott euch gegeben hat, und träumt nicht von einem Traumwelt-Mann, den ihr nicht habt.

 

Emotionen und Befriedigung in der Ehe

Und in Sprüche 5,19b sagt er, dass du in ihrer Liebe immer taumeln sollst. Das Wort, das hier verwendet wird, wird an anderen Stellen auch mit »betrunken sein« übersetzt. Dieser Vater sagt zu seinem Sohn: »Sei ganz berauscht, sei betrunken von ihrer Liebe. Lass dich von der Liebe zu deiner Frau ganz verzehren.« Ich bitte Gott immer wieder, dass er mich mit Leidenschaft für meine Frau, Nancy, füllt. Sie ist die einzige Frau auf der Welt, auf die ich ausgerichtet sein möchte. Und ich muss wegen dieses Gebotes Entscheidungen treffen. Wenn ich wehmütig an eine andere Frau denken oder mit einer anderen Frau Zeit verbringen würde, wäre das für mich emotionaler Ehebruch. Wenn eine verheiratete Frau über einen anderen Mann fantasiert oder ihm die Aufmerksamkeit schenkt, die ihrem Mann gehört, wäre das für sie emotionaler Ehebruch.

 

Gott will Keuschheit außerhalb der Ehe

Ein erstrangiges Problem mit der sündigen, gefallenen Menschheit ist, wie ich denke, die Begierde nach Erfüllung und die selbstsüchtige Befriedigung des starken sexuellen Verlangens, das wir haben.

Sprüche 7,6: »Denn durch das Fenster meines Hauses blickte ich, durch mein Gitter schaute ich hinaus. Und ich sah unter den Unerfahrenen, bemerkte unter den Söhnen einen Jüngling ohne Verstand, der geht über die Straße hin zu ihrer Ecke, den Weg zu ihrem Haus betritt er in der Dämmerung, am Abend des Tages, bei Anbruch der Nacht und bei Dunkelheit. Da siehe, eine Frau kommt ihm entgegen im Hurenkleid und mit verstecktem Plan in ihrem Herzen.« (REÜ)

Ich habe verschiedene Gruppen von Männern gefragt, wie sich eine Hure anziehen würde, und jede Gruppe konnte die Frage auf Anhieb beantworten. Die Prostituierte hat beschlossen, ihre Sexualität besonders zu betonen, sodass ihre Brüste sehr sichtbar sind, ihre Kleidung sehr eng und kurz ist und sie die Aufmerksamkeit auf ihre Sexualität ziehen kann. Weil sie eine Prostituierte ist, verkauft sie ihren Körper und muss ihn zur Geltung bringen. Und dieser junge Mann war dumm. Er begab sich genau in dieses Gebiet, sodass er verführt werden konnte.

Sündige, gefallene Frauen, die von Gottes Gnade getrennt leben, wollen offensichtlich die Aufmerksamkeit auf sich selbst ziehen, um emotionale Sicherheit zu gewinnen. Sie wollen diese Aufmerksamkeit und die Bestätigung von Männern, dass sie schön sind oder attraktiv oder begehrenswert oder was auch immer. Sie präsentieren ihre Sexualität so, dass Männer in ihre Richtung schauen, nochmal hinschauen und sie dann anstarren. Dieser junge Mann wird davor gewarnt, in die Nähe dieser Art von Frauen zu gehen. Pass auf, wenn sie dir begegnen, sie bringen dir Probleme. Der Abschnitt beschreibt das Ende der Unschuld für diesen jungen Mann und den Beginn massiven Schmerzes. Sie verführt ihn mit ihren schönen Reden, mit ihren Schmeicheleien lockt sie ihn. Es heißt, dass er »wie ein Stier zur Schlachtung geht« oder »wie ein Vogel sich ins Fangnetz stürzt und nicht weiß, dass es um sein Leben geht«. Unmoralisches sexuelles Verhalten hat erschreckende Konsequenzen, und dieser junge Mann wurde gewarnt: »Wenn du das tust, wird es dich einen sehr hohen Preis kosten.«

Es ist eine große Tragödie, wenn sich eine christliche Frau wie die Prostituierte verhält, die in Sprüche 7 beschrieben wird. Wenn eine gläubige Frau sich entscheidet, sich so zu kleiden, dass die Aufmerksamkeit auf ihre Sexualität gezogen wird, verletzt sie Gottes Anspruch an ihr Leben, mitzuhelfen, dass jeder auf Christus hingewiesen wird. Solch eine Frau, die sich zu Christus bekennt, sendet eine verwirrende Botschaft aus: Auf der einen Seite sagt sie mit ihren Lippen, mit der Gemeindezugehörigkeit und dem Bibelstudium, dass sie Jesus nachfolgt. Auf der anderen Seite kleidet sie sich so, dass die meisten Männer denken, sie versucht, sexy zu erscheinen und die Aufmerksamkeit der Männer auf ihren Körper zu ziehen.

Nun, ich würde gerne glauben, dass viele von euch Frauen naiv sind, was Männer anbetrifft. Aber mir wurde von gottesfürchtigen Frauen gesagt und betont, dass die meisten gläubigen Frauen heute in Bezug auf Männer nicht naiv sind und dass sie sich völlig beabsichtigt sexy kleiden. Erinnert ihr euch an den Vortrag über angemessene Kleidung, den ich vor mehreren hundert Frauen am Grace College hielt? Nachdem ich geendet hatte, kamen etliche Frauen zu mir und dankten mir immer wieder für den hilfreichen Rat. Und dann, am nächsten Tag, stellte ich fest, dass eine Anzahl anderer Frauen die engsten, kürzesten und »sexysten« Kleidungsstücke trugen, die sie in ihrem Schrank finden konnten – aus Protest gegen das, was ich gesagt hatte. Diese beiden Einstellungen sind auch unter uns hier und heute präsent.

Vor einigen Jahren saß ich in der Cafeteria von Grace College beim Frühstück, und eine Studentin und ihr Freund saßen mit dem Gesicht von mir abgewandt. Sie hatte ihre linke Hand auf seinem rechten Oberschenkel, während sie frühstückten. Sie hatte ihre Hand auf der Innenseite seines rechten Oberschenkels. Und ich dachte: Sie weiß sicher nicht, wie das aussieht. Nun ja, ich kenne dieses Mädchen recht gut, und ein paar Tage später fragte ich sie, ob ich mit ihr sprechen könnte. Wir stellten uns an eine ruhige Ecke, und ich sagte ihr, dass ich sie ein paar Tage vorher beim Frühstück mit ihrem Freund gesehen hatte. Ich sagte ihr: »Ich halte sehr viel von dir und weiß, dass du eine junge Frau sein möchtest, die so lebt, wie es Gott gefällt.« Sie nickte und sagte: »Ja, das will ich.« Ich sagte, dass ich das auch von ihr gedacht hatte. Aber ich sagte: »Du hattest deine linke Hand auf dem Oberschenkel dieses jungen Mannes, sodass sie auch innen an seinem Oberschenkel lag. Ich weiß nicht, ob du das weißt, aber das ist beim Mann ein Bereich, der sexuell sehr empfindsam ist. Und eine Menge Leute, die euch sehen, könnten denken: ›Wow, wenn sie das in der Öffentlichkeit machen, was machen sie dann, wenn sie allein sind?‹ Du solltest niemals deine Hand dort hinlegen. Er hätte dir das eigentlich sagen müssen, aber er hat es nicht getan. Darum sage ich dir das wie ein Vater. Bitte versteh mich, ich möchte dir klarmachen, dass mir deine sexuelle Integrität sehr wichtig ist, und weil ich weiß, dass du nicht nur integer leben willst, sondern auch das Zeugnis haben willst, integer zu sein, leg deine Hand da nicht hin.« Sie sagte: »Oh, danke! Vielen, vielen Dank!« Sie hörte gar nicht mehr auf, mir zu danken. Sie hat sich sogar nochmal am Tag ihrer Abschlussfeier bedankt. Heute sind sie verheiratet und gehen zusammen mit dem Herrn. Darum fordere ich euch heraus, darüber nachzudenken, wie das, was ihr tut, auf andere wirken könnte und welches Zeugnis über euer Leben mit Christus und eure sexuelle Integrität es vermittelt.

 

Aktive Schritte

Sechs Dinge noch, bevor wir schließen. Wie gehen wir damit um? Wie erhalte und unterstütze ich die sexuelle Integrität? Wie lebe ich als Gefäß, das für Gott ausgesondert ist, um für sein Ziel zu leben?

 

1.   Übergib Gott deine Gedanken und deinen Körper!

Römer 12,1.2: »Und so, liebe Brüder und Schwestern, ermahne ich euch, dass ihr euren Körper Gott übergebt. Lasst ihn ein lebendiges und heiliges Opfer sein – ein Opfer, das er annehmen wird. Wenn ihr daran denkt, was er für euch getan hat – ist das zu viel verlangt?«

 

2.   Bitte Gott um seine Hilfe, sexuell integer zu sein!

Bete, bevor du dich mit deinem Freund / deiner Freundin triffst. Bete um Bewahrung für euch beide. Wenn du mitten in einem Date bist und anfängst, wirklich erregt zu werden, sag zu deinem Freund oder deiner Freundin: »Hey, lass uns jetzt beten!« Was für eine Abkühlung der romantischen Atmosphäre!!! Aber es könnte genau das sein, was ihr tun müsst. Aufhören und beten.

 

3.   Verschlinge das Wort Gottes!

»Wodurch hält ein junger Mann seinen Pfad rein? Indem er sich bewahrt nach deinem Wort« (Psalm 119,9). Mache Jesus und sein Wort zum Zentrum deines Lebens. Lerne es auswendig, zitiere es, und wenn du kannst, sag in diesen »heißen Momenten«: »Lass uns die Bibel holen und ein paar Kapitel lesen.« Das könnte die Sache ziemlich abkühlen. Vielleicht geht es zu schnell zu weit. Nimm das Wort Gottes in dein Herz auf. Jesus sagt: »Heilige sie – sondere sie ab – in deiner Wahrheit. Dein Wort ist die Wahrheit« (Johannes 17,17). Nimm Gottes Wertmaßstab in dein Herz auf, indem du sein Wort aufnimmst.

 

4.   Gemeinschaft mit anderen Christen –
gib Rechenschaft über dein integres Leben!

Beginne eine Beziehung der gegenseitigen Rechenschaft. Geheimnistuerei ist eine der kraftvollsten Waffen des Teufels, um uns ganz in der Niederlage zu halten.

 

5.   Bitte um Vergebung für deine Sünden auf dem Gebiet der Sexualität!

Und es gibt wahrscheinlich viele von euch, die bekennen müssen, dass sie von Gott und seinem Maßstab für ihr Leben weit entfernt gelebt haben. Ihr wart an sexuellen Handlungen beteiligt, die sündig waren, in Gedanken und in der Fantasie und körperlich – und ihr seid schuldig vor Gott. Euer Gewissen schlägt, wenn ihr versucht, euch nachts schlafen zu legen, und ihr fühlt euch schmutzig und schuldig, weil ihr schmutzig und schuldig seid. Ich habe eine gute Nachricht für euch! Jesus Christus ist für euch gestorben und hat für eure Sünde bezahlt.

1. Johannes 1,9 sagt: »Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.« (REÜ)

Ihr könnt euer Versagen zu Jesus Christus bringen und ihn bitten, euch zu reinigen und euch zu vergeben, und er wird euch die Last und das Gewicht eurer Sünde abnehmen. Er wird euch wieder neu die Freude an eurer Errettung schenken. Er wird eure Füße wieder auf festen Boden stellen.

Und einige von euch wurden ohne eigene Schuld sexuell verletzt. Ihr habt euch angemessen gekleidet und wart sehr vorsichtig und habt niemand Anlass zur Versuchung gegeben, aber eine böse ältere Person hat euch Dinge angetan und euch missbraucht, und heute fühlt ihr euch schmutzig, verwirrt, vielleicht bitter, vielleicht verhärtet, und ihr braucht mit Sicherheit Gottes wunderbare Hilfe. In einer Gruppe dieser Größe gibt es viel zu viele – Männer und überwiegend Frauen, die sexuell missbraucht worden sind. Die Wunden sind tief, und der Schmerz ist immens. Das Problem bei vielen, die sexuell missbraucht worden sind, ist, dass sie sich danach so wertlos gefühlt haben, dass sie sich jedem hingegeben haben, der daherkam. Sie haben sich auf tragische Weise weiter entwertet und Gottes wunderbaren Plan für sie verletzt. Wenn du missbraucht worden bist, musst du wissen, dass Gott dich liebt und dass du ihm sehr wichtig bist und deine Bedürfnisse ihn sehr interessieren. Gott möchte dir helfen, dass du ganz wiederhergestellt wirst und dein Leben in völliger Freiheit und Freude lebst. Bitte suche bald Hilfe und sprich mit jemand darüber!

 

6.   Glaube von ganzem Herzen an die Größe
Gottes!

Triff regelmäßige Entscheidungen in den kleinen Dingen. Geh nicht an Orte, wo du in Versuchung geführt wirst, und lass dich nicht mit Leuten ein, die Gott ablehnen. Gott ist immer da und beobachtet uns und liebt uns immer, aber wir glauben das nicht immer! Zu oft denken wir, dass Gott klein und hilflos und stumm ist. Wenn jeder von uns eine angemessene Einschätzung von Gott hätte – dass unser Gott so groß ist, wie er wirklich ist –, würden wir eine ganze Menge der Dinge nicht tun, die wir tun.

Das möchte ich gleich beweisen. Wir nehmen mal an, hier wäre ein Laptop mit Internetzugang auf der Bühne aufgebaut. Glaubt ihr, wenn ich einen Computer mit großem Bildschirm hätte oder eine Leinwand, sodass ihr es alle sehen könntet, dass ich eine Pornoseite aufrufen würde, wenn ihr alle dabei seid? Könnt ihr euch vorstellen, dass ich das tun würde? Nie im Leben!! Könnt ihr euch vorstellen, dass ich das in meinem Büro tun würde, wenn mein Sohn neben mir steht? Nie im Leben!! Könnt ihr euch vorstellen, ich würde das zu Hause tun, wenn meine Tochter oder meine Frau daneben stehen? Nie im Leben!! Ich würde das nie tun! Warum? Weil dies Menschen sind, die ich liebe und denen ich ein Zeugnis sein möchte.

Aber wisst ihr, wenn wir falsche Dinge tun, steht Gott die ganze Zeit direkt neben uns. Und wenn wir mit Pornografie im Internet spielen in dem, was wir für unser Privatleben halten, müssen wir denken, dass Gott blind ist. Wir müssen fälschlicherweise denken: »Mein Gott ist so klein, dass ich ihn hier in meine Hosentasche stecken kann und ihm sagen kann, er soll seine Augen zumachen, weil ich etwas tun will, das er nicht wissen soll.« Wir tun etwas, das wir nie tun würden, wenn unsere Eltern oder unser Pastor oder unser bester Freund dabei wäre.

Wir singen, dass Gott ein wunderbarer und großer Gott ist, aber in unseren Computerräumen, unseren Autos und Schlafzimmern verhalten wir uns manchmal, als ob er einfach nicht existieren würde. Darum fordert er uns heute heraus zu sagen: »Gott, hilf mir zu verstehen und zu glauben, dass du so enorm groß, allgegenwärtig und allwissend und allmächtig bist, wie du in Wirklichkeit bist im ganzen Universum, damit ich wirklich weise bin und dich fürchte und vor dir jeden einzelnen Bruchteil einer Sekunde meines Lebens lebe mit meinen Gedanken, meinen Augen, meinen Händen, meinem Körper, der dir gehört, weil du mein Besitzer bist. Du hast für mich einen hohen Preis bezahlt, und ich gehöre dir.«

 

(Brethren National Youth Conference, Juli 2000)