Mose und der Untergang der DDR

von Theo Lehmann

 

„Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe."

(2. Mose 20, 2)

 

Die Rettung des Volkes Gottes aus der Sklaverei beginnt mit einer Reihe von Zufällen. Trotz staatlichen Verbotes gelingt es Mutter und Hebamme, ein männliches Baby leben zu lassen. Die Mutter setzt später den Jungen in einer selbst gebastelten Arche in den Nil und seine ältere Schwester ins Schilf, um das Weitere zu beobachten. Just an dem Tag hat die Tochter Pharaos Lust, ein Bad im Nil zu nehmen. Da wird das Kästchen entdeckt. Von mütterlichen Gefühlen überwältigt, beschließt die Prinzessin, das Bürschlein zu adoptieren. In dem Moment schießt die Schwester aus dem Schilf und fragt, ob sie der Prinzessin eine Amme zum Stillen besorgen soll. Das Mädchen holt die Mutter - das Kind (Mose) ist gerettet. So erlebt der Glaube Gottes Wunder. Die gehen so einfach vor sich, dass der Unglaube sie ganz natürlich erklären kann - mit Hilfe des Zufalls, der Psychologie usw. Da heißt es dann: „Das war doch kein Wunder. Das ging ja alles ganz natürlich zu."

 

Gottes Wunder sind ganz natürlich

 

Natürlich, so ist das bei den Wundern Gottes. Es geht alles ganz natürlich zu, denn Gott tut seine Wunder durch Menschen und Umstände. Er hält sich dabei völlig im Hintergrund. Er selber tritt nicht in Erscheinung. In 2. Mose 2 kommt das Wort „Gott" überhaupt nicht vor. Alles spielt sich im Vordergrund der Bühne ab. „Zufall" reiht sich an „Zufall". Nur der Glaube erkennt hinter den Kulissen die Hand Gottes, die hier Regie führt. So glauben wir Christen, dass es die Hand Gottes war, die uns in der DDR vor 20 Jahren Freiheit und Einheit brachte. Natürlich.

 

Theo Lehmann


Erschienen am: 22.09.2010 (idea spektrum)