Theo Lehmann – Jugendgottesdienst Nr. 121
Abschrift der Predigt vom 14. Mai 1989 über Apostelgeschichte 10, 1-48 (überschrieben mit: „Petrus und Kornelius“).
Liebe Freunde,
Bei einer Stadtbesichtigung von Karl-Marx-Stadt fragt einer den Führer: „Wurden in dieser Stadt auch große Persönlichkeiten geboren?“ Die Antwort: „Nein, immer nur kleine Babys.“ Karl Marx zum Beispiel ist in dieser Stadt auch nicht geboren, er ist auch nicht hier gewesen. Als er zu uns kam, da war er schon ziemlich groß. Chemnitz wurde aber Karl-Marx-Stadt genannt, weil der Geist von Karl Marx diese Stadt bestimmen sollte.
Cäsarea, Stadt des Personenkultes.
Und Cäsarea wurde Cäsarea genannt, weil der Geist von Cäsar diese Stadt bestimmen sollte. Cäsar ist der Kaiser des römischen Weltreiches. Er war die Verkörperung des ganzen Staates und wurde verehrt wie ein Gott und wurde angebetet als ein Gott.
Auf jedem Pfennig, den der Bürger bezahlte, war das Bild des Kaisers aufgeprägt. Auf jedem öffentlichen Platz, den der Bürger betritt, ist ein Standbild seiner Majestät aufgestellt. Auf jeder Veranstaltung, die der Bürger besucht, wird eine Lobrede auf den Kaiser aufgesagt. Man kann sich drehen und wenden wie man will, überall stößt man auf den Kaiser. Eine andächtige Verneigung vor seinem Standbild ist selbstverständlich. Lobeshymnen auf den Diktator sind möglichst laut und kräftig mitzusingen. Bedingungsloser Gehorsam gegenüber dem Kaiser ist die erste Bürgerpflicht. Alle Bürger sind auf dem gleichen Glauben geschult und müssen den Kaiser als Gott anbeten. Mit einem Wort: in Cäsarea herrscht der Personenkult.
Das Haus des Kornelius.
Und nun liegt mitten in dieser Stadt ein Haus, in dem ein völlig anderer Geist weht. Das ist das Haus eines Soldaten, eines Soldaten der römischen Armee. Der Mann heißt Kornelius, er ist Römer, von Kindheit an im Geist des römischen Diktators erzogen. Er hat noch nie etwas anderes gehört als dass sein Kaiser der Größte und der Beste ist, der größte Feldherr aller Zeiten, der weiseste aller Staatenlenker, der gnädigste aller Landesväter. Das hat Kornelius alles schon mit der Muttermilch eingesogen, im Kindergarten mitgesungen, dann alle Schulungen durchlaufen, beim Kommiss hat er dann Karriere gemacht und hat es in der Armee des Gottkaisers bis zum Hauptmann gebracht. Kornelius macht den Eindruck eines kaisertreuen Soldaten. Aber eins macht er nicht mit, nämlich die Anbetung des Kaisers. Das hat er begriffen, dass man einen Diktator, einen Machthaber, einen Menschen nicht wie einen Gott anbeten kann, weil das Gotteslästerung ist.
Natürlich ist Kornelius da nicht von selber drauf gekommen. Nach seiner Erziehung und nach seinem Ausbildungsgang war das gar nicht möglich. Aber in Cäsarea lebte noch eine andere Gruppe von Menschen, die den Personenkult nicht mitmachten. Das waren die Juden. Und mit denen war er in Kontakt gekommen, weil er sie beaufsichtigen und kontrollieren musste. Und während er die Juden bespitzelt hat, da hat er gehört, dass Gott, der Ewige Gott im ersten seiner zehn Gebote gesagt hat: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir anbeten[1]. Als er das gehört hat, hat er mit dem Personenkult Schluss gemacht. Er blieb, was er gewesen war, ein treuer Soldat seines Kaisers. Aber er betete den nicht mehr als Gott an, sondern betete jetzt zu dem lebendigen Gott.
Wisst ihr, ob einer wirklich fromm ist oder nur so tut, das merkt man nämlich daran, ob er betet. Für wen Gott bloß ein Diskussionsgegenstand ist, der betet nicht. Beten, das tun nur Menschen, die in Gott ihren Vater erkannt haben. Und wer in Gott seinen Vater erkannt hat, der erkennt dann den Mitmenschen als seinen Bruder.
Kornelius, der Soldat, hört und folgt Gottes Befehl.
So ging das dem Kornelius. Auf einmal merkte er, er ist nicht mehr alleine auf der Welt, sondern es gibt um ihn noch viele andere Menschen, und vor allem Menschen, die Hilfe brauchen. Seine Hilfe! Und so hat der Mann angefangen, die Armen finanziell zu unterstützen. Denn Beten alleine tut's ja auch nicht, es muss ja noch die Tat dazukommen. So einer war also der Kornelius. Nicht ein religiös angehauchter Intellektueller oder so ein christlich verbrämter Humanist, das war kein frommer Schwätzer, sondern das war einer, der Gott als lebendig erfahren hat uns der nun Gott bedingungs-losen Gehorsam leistet. So einer war der Kornelius.
Eines Tages, das könnt ihr nachlesen in Apostelgeschichte 10, bekommt Kornelius einen Befehl, und zwar von Gott. Er soll jemanden seiner Untergebenen nach Joppe schicken. Joppe ist ein kleines Nest, 58 km von ihm entfernt, und die sollen in das Haus eines Gerbers gehen, und bei dem Gerber ist ein bestimmter Petrus zu Besuch, und diesen Petrus soll er herbeischaffen. Kornelius hat keine blasse Ahnung, wer Petrus ist, er hat den Namen noch nie gehört, und er hat keine Ahnung was das ganze soll. Er hat nur den Befehl von Gott, und er gehorcht. Und auch der Petrus hat keine Ahnung. Er weiß nicht, worum es sich handelt. Auch er hat nur den Befehl Gottes. Er soll den Boten, die von dem Hauptmann kommen, folgen. Auch der Petrus weiß nicht, was er da soll, was das ganze bedeuten soll. Jedenfalls geht er mit.
Eine sonderbar zusammengewürfelte Gesellschaft.
Kornelius hat inzwischen alles zum Empfang vorbereitet, er hat seine Verwandten und Freunde eingeladen und jetzt sitzen die alle im Sonntagsanzug da, so wie das Publikum bei der Sendung Schokolade oder sowas. Nun warten wir gespannt, was da kommen wird. Ich stelle mir vor, das muss eine ziemlich komische Situation gewesen sein. Man kann sich ja denken, dass die Freunde eines Hauptmanns aus der römischen Armee, das ist ja nur nicht irgendwer gewesen, das waren industrielle oder hohe Militärs, vielleicht Akademiker neben ihren Gattinnen, die samt und sonders in Samt und Seide gekleidet sind und in eine große Wolke von Parfüm eingehüllt. Also alles solche feinen Pinkel, die, wenn sie aus der Kaffeetasse trinken, so den kleinen Finger abspreizen, die mit Leuten wie Gerber und Fischern normalerweise keinen gesellschaftlichen Kontakt haben. Und in diese erlauchte Gesellschaft von vornehmen Damen und Herren, da tritt also jetzt Petrus ein.
Petrus ist ein ehemaliger Fischer, ohne Kinderstube, ohne Schulbildung, ohne jede Beziehung zur römischen Kultur, Vertreter der Arbeiterklasse, Pfoten wie Schaufelräder, Thunfisch-Parfüm, und der bringt gleich noch ein paar Typen ähnlichen Kalibers mit. Alle ohne Schlips und alle in Latzhose. Also was da in Hauptmanns guter Stube zusammentrifft, das passt eigentlich überhaupt nicht zusammen. Und wenn die vornehmen Herrschaften der High Society zufällig auf der Straße dieser Gruppe von Proletariern begegnet wären, da hätten die beide einen großen Bogen um einander gemacht.
Aber weil Gott selber diese Menschen aus verschiedenen Rassen und Klassen und vollkommen unterschiedlicher Bildungsstufen zusammengerufen hat, da sitzen die friedlich unter einem Dach wie so eine gute Hausgemeinschaft beim gemütlichen Fernsehabend. Vorläufig gucken die sich alle erst mal ein bisschen befremdet und neugierig an und kennen sich noch nicht. Man kennt auch das Programm des Abends noch nicht. Am neugierigsten ist der Petrus. Er stellt auch als erster die Frage: „Also, kann mir von euch mal einer erklären, was hier läuft, heute Abend! Wollt ihr irgendwas von mir?“ Da erzählt der Kornelius nun von dem Befehl, den er bekommen hat, dass er ihn ausge-führt hat und so weiter und so fort. Er sagt am Schluss seiner Begrüßungsrede: „Nun sind wir alle hier zusammen vor Gott, um alles zu hören, was dir von Gott befohlen ist.“ Jetzt richten sich alle Blicke auf Petrus. Er soll etwas sagen. Petrus fällt sofort der Missionsbefehl ein, wo Jesus gesagt hat: „Gehet hin in alle Welt, macht zu Jüngern alle Völker, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geist es und lehrt sie halten alles, was Ich euch befohlen habe.“[2]
Petrus‘ trockene Predigt und was der Heilige Geist daraus macht.
Niemals hat Jesus dem Petrus befohlen, er soll irgendwelche frommen Reden halten, oder feierliche Ansprachen oder religiöse Bedürfnisse befriedigen. Sondern ihm war befohlen, von Jesus zu reden. Also legt er los und erzählt jetzt frisch von der Leber weg, den Damen und Herren die neuesten Nachrichten von seinem Freund Jesus. Nicht irgendwelche hohen Gedanken oder irgendwelche tiefsinnigen Lehren. Von hohen Gedanken hat die Menschheit mehr als genug. Was der Mensch braucht, ist Heilung, ist Hilfe, ist Befreiung. Und das war's, was Jesus gebracht hat. Also erzählt Petrus, was Jesus gemacht hat. Er hat sich um die Kranken gekümmert, Er ist gut zu den Menschen gewesen, Er hat Leute von ihrer Schuld befreit, Er hat gepredigt, Er hat die Menschen zur Umkehr gerufen und dann haben sie Ihn gekreuzigt und dann erzählt er, dass Jesus aus dem Grab rausgekommen ist und auferstanden ist und dass er selber, Petrus, mit einigen seiner Freunden mit diesem auferstandenen Jesus zusammen gegessen und getrunken hat. Dann schließt er seinen Bericht mit dem Satz: „Jesus hat uns befohlen, zu predigen dem Volk und zu bezeugen, dass Er eingesetzt ist von Gott zum Richter der Lebenden und der Toten. Und dass durch seinen Namen alle, die an Ihn glauben Vergebung der Sünden empfangen sollen.“
Jetzt war es also raus. Mitten im Lager eines römischen Diktators, dessen Soldaten ja Jesus ans Kreuz genagelt haben, und der unumschränkt über das Leben seiner Untertanen herrschte, da behauptet hier ein jüdischer Fischer: „Jesus lebt, Er ist von Gott eingesetzt als Richter über alle Menschen, und wer an Ihn glaubt, dem wird seine Sünde vergeben.“ Das ist für eine Evangelisationsaktion von Heiden, die zum ersten Mal im Leben von Jesus hören, eine ziemlich massive Botschaft. Mir wird bei der Evangelisation oft gesagt: „Da musst du etwas vorsichtiger rangehen. Du willst doch die Leute gewinnen und nicht abschrecken! Du musst also solche unangenehmen Themen wie Gericht und Sünde erst mal auslassen. Am besten redest du erst mal von der Liebe Gottes, und das Gericht kriegen wir dann schon später noch.“
Aber erstens kann man von der Liebe Gottes gar nicht reden, ohne vom Gericht und von der Sünde zu reden. Denn die Liebe Gottes besteht ja gerade darin, dass Gott seinen Sohn gibt, an unserer Stelle, damit wir frei sind von unserer Sünde, damit wir Freispruch kriegen können im Gericht. Und zweitens hat Jesus im Missionsbefehl gesagt, wir sollen alles lehren, was Er befohlen habe. Und Kornelius hat ja drittens verlangt: „Wir wollen von dir alles hören, was Gott dir aufgetragen hat.“
Die wollten ja alles hören. Leute, die Menschen haben ein Recht darauf, die volle Botschaft gesagt zu bekommen. Und die Kirche hat die Pflicht, das volle Evangelium zu predigen. Leider ist die Kirche dem Missionsbeispiel von Petrus nicht immer gefolgt. Die Folge davon ist, dass der Missionsauftrag von Jesus bis zum heutigen Tage immer noch nicht erfüllt ist. Leute, von denen etwas über fünf Milliarden Menschen, die auf unserem Globus leben, da leben drei Milliarden, die noch nie den Namen von Jesus gehört haben. Denen hat noch niemand gesagt, dass es eine Errettung von der Sünde gibt. Denen hat noch niemand gesagt, dass sie frei werden können von ihrer Schuld, dass es einen Himmel gibt, eine Erlösung, einen Erlöser.
Die Aufgabe der Kirche ist Mission und noch einmal Mission.
Diesen drei Milliarden Menschen von Jesus zu erzählen, das ist die Hauptaufgabe der Kirche. Dazu ist die Kirche nämlich da, und wenn sie das nicht tut, hat sie gar kein Recht, da zu sein. Ein Professor hat dazu mal geschrieben: „Wir stehen da, als Mitarbeiter von Jesus.“ Im größten Arbeitsfeld sehen wir uns mit der größten Aufgabe konfrontiert, die jedem Christen gestellt war. Wir haben mit der größten Konkurrenz zu rechnen, und sind beauftragt, der Welt das größte Geschenk zu bringen, das Heil und Rettung bedeutet: Jesus Christus. Wie viele unserer Gaben, unseres Besitzes, unserer Gebete, unserer Liebe sind wir bereit, einzusetzen? Ich fordere ich euch auf im Namen von Jesus, Gottes Mitarbeiter zu werden, in dem größten Unternehmen, das es gibt in dieser Welt: der Evangelisation der ganzen Erde.
Leute, heute ist nicht nur der Geburtstag der Kirche, heute ist der Gebetstag für die Weltevangeli-sation. Und bei der Weltevangelisation da geht es darum, dass die ganze Kirche der ganzen Welt das ganze Evangelium bringt.
Petrus hat das Evangelium nicht nicht bloß in Auswahl gebracht. Er hat nicht verschämt von der Liebe Gottes gesäuselt, sondern er hat auch vom Gericht, er hat auch von der Sünde gesprochen, als er die Vergebung angeboten hat. Er hat offenbar alles ausgesprochen, und deswegen stand der Himmel offen über ihm und hat seine Kräfte über ihm ausgegossen. Denn in dem Moment, wo der Petrus vom Gericht redet, von der Sünde, da tut sich was. Noch während er redet, fangen die anderen alle an, auch zu reden. Die ganze Versammlung gerät in Bewegung. Sie wird von einer Unruhe gepackt, sie explodiert sozusagen. Und der Unruhestifter, der das ganze zum Kochen bringt, das ist, so heißt es hier, der heilige Geist.
Was der Heilige Geist fertig bringt.
Ich weiß nicht, was du dir bisher unter dem heiligen Geist vorgestellt hast, vielleicht überhaupt nichts. Du erfährst hier jedenfalls: Der Heilige Geist ist eine Kraft. Eine Kraft, die Menschen verwandeln kann, in Bewegung setzen kann. So wie hier diese bunte Gesellschaft in der Wohnstube vom Hauptmann Kornelius. Denn dass die alle vom heiligen Geist gepackt sind, das merkt man daran, dass die anfangen, den Namen Gottes auszurufen und anfangen, ihn anzubeten.
Das ist nicht das Verdienst von Petrus. Die Predigt, die er damals gehalten hat, die müsst ihr mal nachlesen, Apostelgeschichte 10, die ist so trocken, man könnte fast sagen so langweilig, so durchschnittlich, und trotzdem werden seine Zuhörer im Innersten gepackt und umgekrempelt. Und die gleichen Leute, die eben noch gottlose Parolen gebilligt haben, so: „Ehre sei des Kaisers“, die singen jetzt zur Ehre von Jesus ein Loblied. Mitten im Lager einer gottlosen Weltanschauung, unter Unkirchlichen, unter Heiden. Durch die Durchschnittspredigt eines ungebildeten Fischers entsteht eine Gemeinde.
So etwas bringt eben bloß der Heilige Geist fertig. Er bringt es fertig, dass aus Offizieren und Fischern, aus Intellektuellen und aus Arbeitern, aus Juden und Römern, aus Negern und aus Weißen, aus Lang- und aus Kurzhaarigen, aus Deutschen und Amerikanern eine Gemeinschaft wird, eine Gemeinde – die Kirche! Es spielt für den Heiligen Geist überhaupt keine Rolle, ob du aus dem Villenviertel stammst oder aus dem Neubauviertel, Atheist bist oder Besitzer eines Konfirmationsscheines, ob du Kirchengegner bist oder Sympathisant.
Der Heilige Geist kann jeden von euch auch zum Glauben bringen. Das kann kein anderer, ich kann das zum Beispiel auch nicht. Ich kann mir hier den Mund fusselig reden und werde keinen überzeugen, wenn diese Überzeugungsarbeit nicht der heilige Geist leistet. Ich bin nur Werkzeug. Aber ich kann euch sagen, dass der heilige Geist schon angefangen hat, an euch zu arbeiten. Die ersten Wirkungen sind schon sichtbar, schon die Tatsache dass du hier bist, das ist die erste Wirkung des Heiligen Geistes. Aber der Heilige Geist will ja nicht bloß, dass du hierherkommst, sondern dass du hier zum Glauben an Jesus kommst und deine Sünden los wirst.
Jetzt erzähl mir nicht, du wüsstest nicht, was eine Sünde ist, oder du hättest keine. Du weißt doch ganz genau, dass es vor Gott nicht in Ordnung ist, wenn du den Geschlechtspartner wechselst, Krach mit den Eltern hast, heuchelst, nach ganz anderen Maßstäben lebst und nicht nach denen der Bibel, wenn du gegen dein Gewissen handelst, wenn du dich besäufst, wenn du so tust, als ob es keine nächsten Menschen neben dir gäbe. Und wenn du es wirklich nicht weißt, dann hast du es ja jetzt von mir gehört, dass so ein Leben nicht in Ordnung ist.
Ein Leben ohne Gott kann noch so gut sein – es ist immer Sünde.
Ein Leben, das ohne Gott gelebt wird, ob gut oder schlecht, das ist Sünde. Nun will Gott aber nicht, dass du verkehrt lebst. Er will ja nicht, dass dein Leben vor den Baum geht. Sondern Er will dir deine Sünden vergeben, Er will dir die Kraft geben, ein neues Leben anzufangen. Mit anderen Worten: Er will in dein Leben seinen Heiligen Geist geben, damit dein Leben eine neue Richtung bekommt, damit deine Gedanken eine neue Gedankenrichtung bekommen. Es gibt keine Sünde, die der Heilige Geist nicht vergeben könnte.
Aber es gibt eine Sünde, so steht es in der Bibel, die wird Gott nicht vergeben. Das ist die Sünde gegen den Heiligen Geist. Die Sünde gegen den Heiligen Geist, das ist nichts anderes als der Unglaube. Und deshalb warne ich dich, die Frage des Glaubens so auf die leichte Schulter zu nehmen, als ob das eine Nebensache wäre. Im Gegenteil: das ist die wichtigste Frage des Lebens, darin entscheidet sich einmal, wo du deine Ewigkeit verbringen wirst, bei Gott oder nicht bei Gott. Sag jetzt nicht: „Also, ich möchte zwar glauben, aber ich kann nicht.“ Du kannst. Und selbst wenn du ein Leben lang bis zu dieser Stunde als Atheist erzogen worden bist, wenn du heute zum ersten Mal in einer Kirche bist, wenn du zum ersten Mal von Jesus gehört hast, kannst du glauben, wenn du willst. Wenn der Heilige Geist durch die Predigt des Petrus diesen in Personenkult gedrillten Soldaten verwandelt hat, dann kann er auch durch meine Predigt dich zum Glauben bringen.
Der heilige Geist will dich nicht einfach überfallen, verstehst du, er will deine Einwilligung! Er will dein „Ja!“. Es geht nicht darum, ob du glauben kannst, sondern es geht darum ob du glauben willst. Die Frage ist, willst du! Du stehst vor einer Entscheidung, verstehst du, du stehst vor einer Wahl.
Das Kennzeichen einer Wahl ist, dass man sich mindestens zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden kann, sonst ist es ja keine (tosender Applaus)[3]. Gott bietet dir eine Wahl an. Deswegen hast du nämlich dieses Leben überhaupt von Ihm bekommen, dass du Zeit hast, dich zu entscheiden. Und egal, wie du dich entscheidest bei der Wahl, die Gott dir anbietet, beides hat für dein Leben und für deine Ewigkeit und für dein ewiges Leben Konsequenzen. Gott bietet dir zwei Möglichkeiten an, zwischen denen du dich entscheiden musst. So steht es in 5.Mose 30,19: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben wählst (…). Wähle das Leben!
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