Theo Lehmann – Jugendgottesdienst Nr. 36
Abschrift der Predigt vom 9. Mai 1976 über Apostelgeschichte 16, 16-34 (Die Bekehrung des Kerkermeisters von Philippi).
Liebe Freunde,
Neulich besuchte mich ein Pfarrer aus dem Westen. Gleich am ersten Tag führte ich den Gast in die Stadt. Wo geht man wohl als braver Bürger von Karl-Marx-Stadt mit seinen West-Gästen hin? In die Karl-Marx-Allee, richtig! Nicht weil dort der Intershop ist, in dem man kapitalistische Waren für Kapital kaufen kann, sondern weil dort das Monument des Mannes steht, der das berühmte Buch „Das Kapital“ geschrieben hat. Als ich meinem Westpfarrer das Monument zeigte, da erklärte er mir: „Wenn du mal zu mir nach Bad Kreuznach kommst, dann zeige ich dir in unserem Gemeindebuch die Eintragung, dass bei uns in der Pauluskirche Karl Marx christlich getraut worden ist.“
Ich finde es besonders neckisch, dass das in der Pauluskirche passiert ist, denn der Apostel Paulus, von dem ich heute reden will, das war sozusagen ein Vorgänger von Karl Marx. Das war der erste, der mit dem Kapital in Europa zusammengestoßen ist. Das Kapital ist schon immer der oberste Gott von Europa gewesen. Und Paulus war der erste, der die Botschaft von dem wahren Gott nach Europa gebracht hat. Weil das Christentum keine kapitalistische Ausbeuterreligion ist, sondern die Botschaft von der Freiheit für alle Unterdrückten, da war das zwangsläufig, dass es zum Krach kam.
Paulus befreit eine Dienstmagd von der Besessenheit und bekommt Ärger mit den Dienstherren.
Und das kam so (Apostelgeschichte 16): In Philippi, der ersten Stadt Europas, die Paulus ansteuerte, lebte eine Wahrsagerin. Also eine von den Typen, die für gutes Geld gute Worte geben. Sie geben Auskunft über die Zukunft und Ehemänner auf Dienstreisen und ähnliche unsichere Angelegenheiten und sowas bringt natürlich eine Menge Geld ein. Nur den Profit davon hatte die Frau nicht selber, sondern ihre Besitzer. Die Frau selbst war eine Sklavin. Ihre Eigentümer kassierten bloß. Ausbeutung, Knechtschaft, Skrupellosigkeit im Geld verdienen, das alles im Zeichen Europas, des Mammons, des Kapitals. Dieser Gott Europas wird im wahrsten Sinne des Wortes verrückt, wenn er dem wahren Gott begegnet. Jedes Mal, wenn Paulus mit seinem Freund Silas auf der Straße ging, schrie die Wahr-sagerin ihnen hinterher. Sie brüllte wie verrückt und es gab immer einen Volksauflauf, bis es dem Paulus eines Tages zu viel wird. Es tut ihm dieses von einem dämonischen Geist besessene Mädchen leid, er dreht sich um und sagt zu ihr: Im Namen von Jesus Christus, sei geheilt. Ich gebiete dir, sagt er zu dem Dämonen, dass du aus ihr ausfährst.[1] Von diesem Moment an war Ruhe und der Krach ging los.
Weil das Mädchen geheilt war, war es mit dem Wahrsagen vorbei, da war es auch mit dem schönen Verdienst vorbei, und das können sich die Eigentümer natürlich nicht gefallen lassen. So fallen die Besitzer auf der Straße über Paulus her, schleppen sie über den Marktplatz vor irgendwelche Oberen, und klagen sie an wegen Aufruhr.
Die Methoden der Christengegner.
Eigentlich, wenn es nach der Wahrheit gegangen wäre, hätte es heißen müssen: Wegen Gewinn-schädigung. Aber im Kampf gegen die Christen werden nur ganz selten die wahren Gründe ange-geben. Da kommt man mit ganz anderen Argumenten. In unserem Falle wird die Methode ange-wendet, die die billigste ist, aber die immer zieht. Man behauptet einfach, die beiden Apostel würden Unruhe stiften. Sie würden die öffentliche Ruhe und Ordnung gefährden und würden außerdem neue Sitten einführen. Es gibt ja nichts, was dem braven Bürger mehr verhasst ist, als neue Sitten. Als das Neue, das Lebendige, das Leben in die Bude bringt.
Übrigens denkt der Teufel in diesem Punkt ganz genauso. Der Teufel ärgert sich über jede Erneue-rung in der Kirche, dem ist es am liebsten, es bleibt alles beim Alten. Das ist einem Reporter gelun-gen, er hat den Teufel interviewt und hat ihm folgende Fragen gestellt: „Herr Teufel, welche Melo-dien sind Ihnen denn in der Kirche am liebsten?“ Die Antwort: „Mir ist am liebsten die alte Leier.“
Zurück zu unserer Geschichte. Wir sind gerade bei dem Punkt, wo die Apostel angeklagt werden als Unruhestifter. Obwohl es in Wirklichkeit um gar nichts anders ging als um die Störung von ein paar kapitalistischen Machenschaften.
In Wirklichkeit haben die weiter gar nichts gemacht als das besessene Mädchen, das ihnen hinterher schrie, zu heilen. Ein Schreihals weniger auf der Straße. Ein kaputtes Menschenleben, das wieder in Ordnung gebracht wurde. Das war sozusagen ein konstruktiver Beitrag unserer Apostel zur öffent-lichen Ruhe und Ordnung - und sowas nannten die damals Aufruhr machen. Die anderen Argumente, die vorgebracht wurden, waren genauso faul. Zum Beispiel hieß es, diese Leute sind Juden. Das hatte ja nun mit der Sache gar nichts zu tun. Es ist ja egal, wenn du krank bist, wer dich gesund macht, ob ein Jude, oder ein Rumäne, oder ein Deutscher. Das spielt keine Rolle, Hauptsache du bist gesund.
Die andere Methode ist ja bekannt. Je nachdem, wo man lebt, braucht man nur zu sagen: „Dieser Mensch ist ein Kapitalist! Dieser Mensch ist ein Kommunist! Dieser Mensch ist ein Neger oder dieser Mensch ist ein Jude!“ – und dann steht von vornherein schon fest, dass der nicht Recht haben kann. Und bei solchen subversiven Elementen, die man gleich von vornherein erkennt, da ist es natürlich nicht nötig, ein langes Gerichtsverfahren zu machen, mit Prozess, Verteidigung und so, da gehört man gleich eingesperrt.
Paulus und Silas stören die Nachtruhe im Knast. Loblieder in der Zelle.
Vor allem, wenn man die Stimme des Volkes hinter sich hat. Das Volk, so heißt es hier (Kapitel 16,22): Das Volk war erregt. Natürlich, über solche sogenannten Unruhestifter ist das sogenannte Volk immer in sogenannter Erregung. Also werden Paulus und Silas ohne Gerichtsurteil gleich auf der Stelle erst einmal ausgepeitscht und dann ins Gefängnis gesteckt. Und in solchen Fällen noch mit den Händen und Füßen in einen Holzblock gesperrt und angekettet und dann ist Ruhe. In Philippi ist die Ruhe wieder hergestellt worden. Und die Stadtväter und die Bürger können wieder ruhig schlafen. Und das machen die jetzt auch. Die einzigen, die nicht schlafen, sind Paulus und Silas. Die sind munter, putzmunter. Sie sitzen mitten an Mitternacht im Knast in ihrer Zelle und singen aus vollem Hals. Sowas soll ja vorkommen, wenn zum Beispiel Saufkumpane auf der Wache eingeliefert werden, und dann dort ihre Sauflieder wieder grölen.
Die beiden grölen aber keine Sauflieder, sondern sie singen fromme Lieder. Das ist ja wirklich nun mal was neues. Ich weiß nicht, ob dieses nächtliche Duett nun schön geklungen hat oder nicht, ob die Accapella gesungen haben oder ob sie in Ermangelung eines Waschbretts mit ihren Ketten dazu gerasselt haben.
Ich weiß auch nicht, was sie gesungen haben, ob sie aus dem Gesangbuch gesungen haben oder aus dem gelben oder aus dem grünen Heft, es ist ja auch alles vollkommen unwichtig. Es ist doch nicht wichtig, ob jemand ein Lied aus dem 16. oder aus dem 20. Jahrhundert singt oder aus dem Gesangbuch oder aus dem Liederzettel der Schlosskirche.
Wichtig ist, dass, wenn einer singt, dass er aus dem Herzen heraus singt. Und das haben die beiden getan. Sie haben das so laut gemacht, dass die Besatzung im Gefängnis natürlich munter geworden ist. Sie haben sich natürlich gewundert über die zwei seltsamen Vögel, die da so ein Mitternachts-konzert zwitschern. Wenn ansonsten Häftlinge im Knast neu angeliefert werden, dann benehmen sie sich ja meistens anders. Vor allem wenn sie gerade durchgepeitscht worden sind. Sie jammern und heulen und fluchen und protestieren. Manche beten vielleicht in der Stille.
Gott lässt keinen sitzen. Sein Plan mit dem Gefängnisdirektor.
Aber dass welche laut Loblieder singen, das ist im Knast wirklich eine Sensation. Die Apostel sind frei, obwohl sie an Händen und Füßen gefesselt und hinter Schloss und Riegel sind. Sie sind so frei, dass sie sogar im Knast eine Lippe für Jesus riskieren. Auch wenn Mithäftlinge vielleicht Witze reißen und sagen: „Der Gott, zu dem ihr da schallert, der hört euch doch sowieso nicht, der hat euch doch sitzen lassen!“ Aber Gott lässt keinen sitzen. Sondern Gott sitzt am Schalthebel der Weltgeschichte und auch unseres kleinen persönlichen Lebens. Er bedient sich der Menschen und der Naturereignisse, um seine Pläne zum Ziel zu bringen.
Und in diesem Fall bestand der Plan Gottes darin: Er wollte den Direktor dieses Gefängnisses bekeh-ren. Auf diesen einen Mann hatte es Gott abgesehen. Und weil er nie zur Predigt ging, wenn der Apostel Paulus in Philippi predigte, musste Er erst einmal den Apostel Paulus zu ihm ins Gefängnis bringen. Und weil manche Menschen erst einmal eine Erschütterung nötig haben, bevor sie anfan-gen, nach Gott zu fragen, schickt Gott erst einmal ein Erdbeben, bei dem die Mauern des Gefäng-nisses einfallen und die Ketten sich lösen, so dass die angeketteten Häftlinge erst einmal frei werden.
Solche Schoten zieht Gott manchmal ab. Er wirkt dann mitten in unserer Wirklichkeit herein und wir Gläubigen sprechen dann von einem Wunder. Dem Ungläubigen fällt an dieser Stelle nur der Kom-mentar ein: „So ein Zufall, dass ausgerechnet dann die Mauern von dem Gefängnis eingefallen sind!“ Darüber wollen wir uns jetzt nicht streiten. Die Mauern stürzen ein, der Herr Direktor fällt aus dem Bett und anschließend aus allen Wolken. Man sieht den Mann so richtig vor sich, wie er jetzt durch die Gänge rennt. Mit Streifenhose und Hosenträgern und ruft: Wo sind meine Gefangenen, wo sind meine Gefangenen! Als er die Bescherung sieht, die Türen rausgekippt und die Wände eingefallen, da sieht er: sie haben jetzt die günstige Gelegenheit genutzt und haben die Mücke gemacht. Dafür will er sich jetzt selber umbringen. Wahrscheinlich aus einem falschen Beamten-Ehrgefühl heraus, oder weil er befürchtet, dass ihn die Stadtväter bestrafen, weil er nicht auf die Gefangenen aufgepasst hat. Er will sich also umbringen.
Ich habe mal im Kindergottesdienst die Geschichte erzählt und habe die Kinder gefragt: „Was würdet ihr denn machen, wenn ihr die Gefangenen wärt und würdet sehen, wie sich der Gefängnisdirektor umbringen will?“ Da sagt ein Junge: „Da täte ich bloß feixen.“ Nun ja, so sind wir Menschen. Aber Paulus feixt nicht. Weil Christen weder gehässig noch rachsüchtig sind und weil ein wirklicher Christ auch seine wirklichen Feinde liebt und immer darauf bedacht ist, sie auch zu retten.
Darauf der Paulus: Tu das nicht! Wir sind doch alle hier. So was hat der Herr Direktor noch nicht gehört. Das kann er gar nicht begreifen, dass es Menschen gibt, die keinen Hass kennen und die keine Angst kennen und die keine Feigheit kennen. Er sieht bloß: Diese beiden Häftlinge haben etwas, was ich nicht habe. Er sieht: Sie haben einen inneren Frieden und eine innere Freiheit und eine innere Geborgenheit, wie sie mir völlig fehlt. Und da sagt er sich: Was diese Männer haben, das möchte ich auch haben.
Die Bedeutung christlichen Verhaltens bei der Bekehrung anderen Menschen.
Ihr habt vielleicht bemerkt, dass die Apostel dem Gefängnisdirektor kein einziges Wort von Jesus gesagt haben. Aber sie haben ihm durch ihr Verhalten eine solche Predigt gehalten, dass er Lust bekam, ein Christ zu sein. Das Vorbild gilt für andere Menschen auch. Das lebendige Vorbild eines Christen durch das andere Menschen anfangen, nach Gott zu fragen. Weißt du eigentlich, dass von deinem Verhalten das Gerettet sein oder Verloren sein von anderen Menschen abhängig ist – und lebst du dementsprechend?
Paulus und Silas haben anderen Leuten eben nicht bloß fromme Jesus-Lieder vorgeträllert, sondern sie haben ihnen Jesus vorgelebt. Das hat den Gefängnisdirektor überzeugt, dass an dem Glauben dieser Männer wirklich etwas dran ist. Und deswegen fällt, noch vor Schreck zitternd, dieser mäch-tige Herr Gefängnisdirektor vor den Aposteln auf die Knie und sagt zu ihnen: „Liebe Herren“ – man beachte, dass er eine neue Sprache spricht, er sagt: „Liebe Herren“ und nicht mehr: „Ihr Juden-schweine“ – er sagt: Liebe Herren, was soll ich tun, damit ich gerettet werde?[2]
Das ist die wichtigste Frage des Lebens überhaupt: Was kann ich tun, wie kann ich errettet werden? Hast du diese Frage schon einmal gestellt?
So unfassbar leicht ist unsere Rettung – weil Jesus es sich nicht leicht gemacht hat.
Du lebst auf dieser Erde, um diese Frage zu stellen. Und Christus hat auf dieser Erde gelebt, um sie zu beantworten. Die Antwort, die der Apostel gibt, steht hier in Vers 31: Glaube an den Herrn Jesus und dann bist du gerettet. Wie wir es nachher auch in unserem Lied singen: Die Antwort gibt Jesus nur allein. So einfach ist das. Viele Menschen sagen: „Das ist mir zu einfach!“ Und viele sagen zu uns Christen: „Das ist doch zu einfach, nur einfach an Jesus glauben, und dann ist alles o.k.? Das ist mir zu billig. Da macht ihr Frommen euch das zu leicht.“
Wirklich? Es ist so leicht! Ich kann es doch nicht ändern und wir sollten doch froh sein, dass es Jesus uns so leicht macht. Und für uns ist das doch bloß deswegen so leicht, weil Jesus es sich so schwer gemacht hat. Für Jesus ist das nicht leicht gewesen, unsere Errettung zustande zu bringen. Für Ihn war es schwer, so unsagbar schwer. Ich habe es euch vor vier Wochen erzählt, dass Er geblutet hat, als Er am Kreuz hing und das Opfer für deine Errettung brachte. Und du brauchst heute gar nichts zu tun, als dass du das Opfer, das Jesus gebracht hat, annimmst, für dich in Anspruch nimmst. Und deswegen ist die Frage: „Was soll ich tun, damit ich gerettet werde?“ falsch gestellt.
Du kannst zu deiner Rettung nichts tun und du brauchst auch nichts zu tun. Du brauchst nur zu glauben, dass Jesus für dich alles bereits getan hat. Glaube an den Herrn Jesus, dann bist du gerettet. Wirklich, so einfach ist das.
Was das im Einzelnen bedeutet, das muss natürlich noch erklärt worden, und es steht auch hier, dass die Apostel es dem Mann noch erklärt haben. Ich möchte deswegen noch ausdrücklich sagen: Wenn du Fragen hast, dann komm doch nachher zu uns. Wir werden es dir gerne erklären. Wir können im Einzelnen noch stundenlang darüber sprechen, aber die grundsätzliche Antwort auf alle unsere Fragen heißt: Jesus!
Glaube an Jesus, dann wirst du gerettet!
Es ist ganz egal, mit welchen Problemen und mit welcher ungelösten Frage du hergekommen bist. Und es ist egal, was dich morgen erwartet und vor was oder vor wem du Angst hast. Glaube an Jesus, dann wirst du gerettet. Und dann fängt für dich ein neues Leben an. So ist das bei allen gewesen, die ihr Leben Jesus anvertraut haben. So ist das auch bei dem Gefängnisdirektor gewesen. Eben noch ein vor Angst schlotternder Selbstmordkandidat, ist der jetzt auf einmal völlig verwandelt. Eben noch hat er die Apostel mit Füßen getreten, und jetzt beschafft er Wasser, um ihnen die Wunden zu waschen und um sich selber seine Sünden abwaschen zu lassen: Er lässt sich taufen! Er lässt sich taufen und lädt die beiden Apostel in seine Wohnung ein und isst mit ihnen gemeinsam und freut sich wie so ein Schneekönig, dass er ein Christ geworden ist.
Das ist noch genau derselbe Mann wie vorher, er hat noch denselben Namen, denselben Beruf und dieselbe Familie und dieselbe Arbeitsstelle. Aber er hat ein neues Herz bekommen! Bisher hatte er ein eiskaltes und steinhartes Herz – jetzt hat er eines voll Liebe und Freude und Mitleid. Bisher war er ein sturer Strafvollzugsbeamter, mit der typischen Fahrrad-Gesinnung: nach oben buckeln, nach unten treten. Er hat erbarmungslos seine Häftlinge zusammengedroschen. Jetzt ist er ein Mensch. Er ist ein Mensch geworden durch die Begegnung mit Christus. Das erste, was dieser Mensch nach seiner Bekehrung tut, ist eine Tat der Menschlichkeit. Er gibt den beiden Männern zu essen.
Wer seiner alten Mutter die Treppe nicht kehrt, ist nicht bekehrt.
Das ist eine kleine Nebenbemerkung am Schluss unseres Berichtes. Diese Nebenbemerkung ist für mich der deutlichste Beweis, dass die Bekehrung dieses Mannes echt gewesen ist.
Es laufen in Karl-Marx-Stadt und Umgebung eine Menge junger Leute rum, die von sich ausposaunen: „Ich bin in bekehrt, ich habe den Heiligen Geist empfangen!“ Wenn man aber jemanden braucht, der mal etwas Praktisches macht, dann muss man ziemlich lange suchen. Ich will euch einmal etwas sagen. Ihr könnt noch so eifrig von eurer Bekehrung Zeugnis ablegen und noch so fließend in Zungen sprechen. Wenn ihr nicht dem, der in Not ist, helft, habt ihr den Geist Gottes nicht empfangen. Bzw. ihr habt Ihn durch euer Leben schon wieder verloren. Wenn ihr nicht der alten Frau, die friert, die Kohlen hinauf tragt, und dem Mann, dessen Frau gestorben ist, die Hausordnung macht, wenn ihr nicht eurer Mutter einmal die Treppe kehrt, dann seid ihr nicht bekehrt. Ich bin der Letzte, der etwas gegen Zungenreden und Ähnliches hat. Aber ich habe etwas gegen die, die ständig die Augen verdrehen und sich gleichzeitig vor den dreckigen, schmutzigen und kleinen Problemen unserer Welt drücken. Und ich rufe euch nicht zu Jesus, damit ihr eine Chance habt, vor den Problemen dieser Welt auszureißen, sondern damit euch einmal die Augen aufgehen, damit ihr einmal seht, dass Menschen gebraucht werden auf dieser Erde. Damit ihr mal anfangt, die Probleme und Nöte der anderen zu erkennen. Damit ihr einmal weg kommt von euch selber und endlich einmal euren Nächsten mitkriegt. Verstehst du, der Beweis für die Echtheit deiner Bekehrung, das sind nicht deine Reden. Es ist auch nicht dein Zungenreden, sondern es sind deine Taten.
Die Apostel haben den Gefängnisdirektor durch ihr Verhalten bekehrt. Und er hat durch sein Verhalten gezeigt, dass seine Bekehrung wirklich echt war. Sein Leben wurde anders. Auch dein Leben kann anders werden, wenn du Jesus Christus als den Herrn deines Lebens annimmst.
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