Lehmann – Jugendgottesdienst Nr. 103

Abschrift der Predigt vom 14. September 1986 über Lukas 7, 11 (Die Erweckung des Jünglings von Nain). Theo spricht eingangs über tragische Todesfälle, die Menschen in jungen Jahren ereilen. Dann leitet er über auf die Geschichte vom Jüngling von Nain.

 

Liebe Freunde,

Wenn ein Mensch in jungen Jahren sterben muss, dann ist das immer ein Hammer. Und dieser Hammer ist in Nain, in einem kleinen Städtchen in Palästina gefallen. Da hat der Tod zugeschlagen, da hat er einen Jugendlichen dahingerafft, einen jungen Menschen, der das Leben vor sich hatte, der das Leben geliebt hatte, der noch Pläne hatte. Bei dem ist Sense, der liegt tot und still im Sarg.

Das Gerede vom Tod langweilt die Jugend doch nur – zu Recht?

Viele Jugendliche wollen vom Tod nichts hören, weil sie der Meinung sind, das ist kein Thema für mich, weil sie denken, das mit dem Tod ginge sie ja nichts an, eben weil sie noch jung sind. Also, über so viel Naivität kann ich nur staunen. Genau in dem Moment, als ich diese Sätze dieser Predigt in meine Maschine tippte, da klingelte das Telefon und es rief mich eine Mutter an und erzählte mir, dass ihr Sohn beim Motorradunfall den Fuß gebrochen hat. Na gut, Fuß gebrochen ist noch nicht Genick gebrochen, aber es geht ja nicht immer so glimpflich ab, und wir wissen ja, dass es blitzschnell geht und es bleibt nicht immer nur bei ein paar kaputten Knochen.

Heute Mittag, als wir hier anfingen und ich nach Hause fuhr, habe ich einen ausgebrannten Trabanten stehen sehen. Ich weiß nicht, wer da drin gesessen hat, vielleicht waren es ein paar Jugendliche, die zum Schlossteich runter fahren wollten auf die Fete da und die an den Pfahl dran gefahren sind und explodiert sind und ausgebrannt sind. Ich weiß nicht, ob du mit deinen 18 Jahren schon richtig Motorrad fahren kannst, aber ich weiß, dass du mit deinen 18 Jahren schon sterben kannst. Wenn du mir nicht glaubst, dann lies gefälligst einmal in der „Freien Presse“ die Todesanzeigen, da kannst du den Beweis schwarz auf weiß lesen. Ich rede hier vom Tod, gerade weil das hier ein Jugendgottesdienst ist. Und ich frage dich, ganz egal wie alt du jetzt bist, wenn du heute Nacht sterben musst: Bist du bereit, vor Gott, deinen Herrn zu treten? Wenn du heute Nacht sterben musst, weißt du, dass du dann in den Himmel kommst?

Die unlangweiligste Frage überhaupt: kommst du in den Himmel?

Wenn du in dieser Frage unsicher bist, dann bist du heute Abend hier richtig. Dann kannst du dir heute Abend über diese Frage Gewissheit verschaffen. Du kannst es wissen, bevor du nach Hause gehst. Denn ob du in den Himmel kommst, um diese Frage zu klären, deswegen ist ja Jesus auf die Erde gekommen, deswegen hat Er sich ja kreuzigen lassen. Um dir in dieser Frage Gewissheit zu geben, dazu ist ja die Bibel geschrieben worden, die Bibel, die gute Nachricht. Und die gute Nachricht heißt: Gott liebt dich. Der Herr und Schöpfer und der Erhalter des Weltalls liebt dich. Er interessiert sich für dich. Er legt Wert auf dich und deine Freundschaft. Er möchte mit dir zusammen sein, jetzt schon in diesem Leben und auch in der Ewigkeit. Gib Ihm dein Leben, dann kommst du in den Himmel. Deshalb sage ich dir: komm zu Jesus heute Abend, ja, jetzt! Und entscheide dich für Ihn, solange du noch lebst und Zeit dafür hast. Bevor es für dich einmal zu spät ist. Denn sterben ohne an Jesus zu glauben, das ist die tragischste Todesart, die es gibt.

Natürlich ist es auch tragisch, wenn einer als Jugendlicher sterben muss. Bei dem jungen Mann von Nain war sein Tod schon deswegen tragisch, weil er erstens einmal der einzige Sohn seiner Mutter gewesen ist und weil zweitens seine Mutter eine Witwe gewesen ist. Sie hatte also schon in ihren Mann verloren und wenn sie jetzt ihren Sohn verliert, dann heißt das sie verliert auch ihren Ernährer.

Damals, zur Zeit von Jesus gab es keine Rente und keine SVK und sowas, sondern da gab es für so einen Menschen, für so eine Witwe weiter nichts als bittere Armut. Diese Frau hatte der Tod ihres einzigen Sohnes besonders hart getroffen. Bei einem solchen tragischen Todesfall, da kommen erfahrungsgemäß mehr Menschen zur Beerdigung als bei einem normalen Todesfall. Die alte neunzigjährige Frau, von der ich gerade erzählt habe, hat zwar ein Leben lang in der Kirchenge-meinde mitgearbeitet, sie hat viele gekannt und viele haben sie gekannt, aber die sind ja schon zum größten Teil gestorben. Sie sind ja fast alle nicht mehr da, es gibt ja kaum noch einen, der die alte Frau noch kennt. Sie wird sang- und klanglos verbrannt und in irgendeiner anderen Stadt einmal beigesetzt. Also wenn da mehr als drei Leute mitgehen, dann wäre es schon viel.

Eine Riesen-Trauerprozession.

Aber bei dem jungen Mann aus Nain, den sie alle kannten, da gingen nicht nur drei oder dreißig mit, da ging das ganze Städtchen mit. Ein riesenhafter Trauerzug bewegt sich zum Stadttor raus, langsam und schleppend in Richtung Friedhof. Vorneweg der Pfarrer und der Sarg überdeckt mit Blumen, dann die trauernde Mutter, dann die trauernden Verwandten und Bekannten und dann alle die anderen, die Kumpels aus der Schule und Kollegen aus der Brigade und die Bewohner aus der Straße und aus dem Haus und alle Neugierigen und diese ganzen Menschenmenge geht stumm schweigend und niedergedrückt. Jeder einzelne spürt deutlich die Ohnmacht des Menschen vor der Macht des Todes.

Dieser Trauerzug ist eine einzige Demonstration dieser Macht. In dem Moment wo die Beerdigung Gesellschaft fast an dem Friedhofstor angekommen ist, da gibt's eine Unterbrechung, ein Hindernis, einen Stau.

Eine unerwartete Gegendemo.

Der Trauerzug gerät ins Stocken, denn auf der gleichen Straße findet zur gleichen Zeit eine andere Demonstration statt: eine Demonstration des Lebens. Die wird angeführt von Jesus, dem Freuden-meister, der von sich einmal gesagt hat: „Ich bin das Leben und wer mich hat, der hat das Leben“[1].

Es kommt also eine ganze Gruppe anmarschiert, vorneweg rennt ein Rudel  von Kindern mit Luftballons, dann kommen Maria und Marta im Tanzschritt, die haben sich beide ihr Waschbrett umgeschnallt und schaben fröhlich einen Marschrhythmus herunter. Dann kommt Jesus, hinterher die Jünger, nach dem Alphabet. Es geht los mit Andreas, hintennach Petrus, die beiden Fischer, Petrus spielt auf dem Schifferklavier, der Andreas bläst den Bass auf der Muschel, Johannes und Jakobus, die hat Jesus immer die beiden Donnersöhne genannt, die donnern auf den Pauken, die anderen singen: „Schön wird unsere Zukunft sein!“ Judas klingelt mit dem Geldbeutel, und hinter den Jüngern eine große Volksmenge von Freunden, Bekannten, neugierigen Zuschauern, ehemaligen Huren, die ein neues Leben angefangen haben, Aussätzigen, die geheilt sind, und ehemaligen Sündern. Und jeder einzelne empfindet in diesem Freudenzug überdeutlich, was für eine Lebens- macht von diesem Jesus ausgeht. So steht es nämlich in der Bibel drin: Die Ihn aufnahmen, denen gab Er Macht, Gottes Kinder zu werden.[2]

Diese Demonstration des Lebens prallt nun mit der Demonstration des Todes zusammen. Es ist ja sonst so, dass der Tod das Leben stoppt. Und bei dem jungen Mann von Nain war es ja im vollen Lauf so. Hier ist es mal so, dass das Leben den Tod stoppt. Der Verlauf der Trauerfeierlichkeiten wird unterbrochen. Jesus sabotiert die Beerdigung. Mit einem Blick hat Jesus die Situation erkannt. Und Er sieht: da ist der Sarg mit dem Jugendlichen drin, und dahinter die Mutter, die Witwe.

Lukas 7,13: Als Jesus die Witwe sah, hatte Er Mitleid mit ihr und sprach: weine nicht! – Na das ist ja nun leicht gesagt: weine nicht! So oder ähnlich sagen wir das ja auch bei ähnlichen Situationen. Es wirkt bei uns bloß nicht so richtig, weil bei uns nicht die Kraft dahinter steckt wie bei Jesus. Wir können einem trauernden Menschen unser Mitleid bezeugen, aber wir können ihm ja nicht grundsätzlich helfen. Wir können ihm gut zureden, wir können sagen: „Weine nicht!“ Aber wir können den Grund seiner Trauer nicht beseitigen. Wir können ja den Toten nicht lebendig machen. Aber Jesus kann! Vers 14: Und Er trat hinzu und berührte den Sarg, und die Träger standen. Bis jetzt haben die Sargträger noch gar nicht mitgekriegt, dass hier eine Gegendemo stattfindet. Die trotteten immer weiter mit gesenktem Köpfen, mit der Last der Leiche auf dem Buckel, sie sehen nicht auf und die sehen deshalb gar nicht, dass Jesus vor ihnen steht.

Bist du auch so ein Sargträger?

Viele Menschen sind wie diese Sargträger. Sie tragen schwer an der Last ihres Lebens, sie sind niedergedrückt, sie sind deprimiert, sie wursteln immer weiter, ohne Land zu sehen, ohne aufzusehen, ohne zu sehen, dass Jesus doch schon vor ihnen steht, der einmal gesagt hat: Kommt zu Mir, alle die ihr mühselig und beladen seid und Ich richte euch wieder auf[3]. Mit diesem Wort spricht Jesus doch jeden, der unter einer Last leidet an: direkt, persönlich – zum Beispiel dich. Und Er bietet es auch dir an, dir deine Last abzunehmen. Du schleppst dich ab mit einem Sarg voller verlorener Hoffnungen, verlorener Gesundheit, verpasster Chancen, verpuffter Träume – und das macht dich fertig. Du schleppst dich ab mit einer Last von Bitterkeit, von Enttäuschung, von Sünden, von Ärger, von Lügen und von Unfrieden – und das macht dich alle.

Ja, lieber Freund, das muss doch nicht immer so weitergehen! Du musst doch nicht mit dem allen immer so weiter leben, immer der gleiche Trott, immer die gleiche Unzufriedenheit, immer die gleiche Schuld, immer nur die gleiche Last. Du brauchst doch Jesus nur einmal zu sagen, dass du deine Last loswerden möchtest. Er ist bereit, dir zu helfen und dir die Last abzunehmen. Du musst Ihn nur einmal an dich ran lassen, du musst Ihn nur einladen. Die Bibel ermuntert uns ausdrücklich dazu! Gerade die, die dauernd den Kopf hängen lassen, die ermuntert die Bibel, und sagt: Lasst uns aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens[4]. Kopf hoch Leute!. Und seht auf Jesus. Auf Jesus!

Die Sargträger sehen nicht auf, die stieren stur vor sich hin und latschen den Weg, den sie schon tausend Mal gegangen sind. Sie laufen weiter ohne Jesus überhaupt zu bemerken. Sie haben noch gar nicht kapiert, dass die Lösung ihres Problems, dass ihr Erlöser vor ihnen steht, mit Händen zu greifen. Und da greift Jesus ein, da wird Er handgreiflich. Er greift mit der Hand an den Sarg, Er stemmt sich dagegen, Er haut den Sargdeckel runter! Da endlich stehen die Träger wie erstarrt. Sowas haben wir noch nicht erlebt. Seit Menschengedenken ist eine Beerdigungsprozession noch nicht auf diese unerhörte Art und Weise unterbrochen worden.

Aber das alles ist ja nur Vorspiel, ist eine Vorbereitung auf das, was jetzt kommt. Jetzt fängt Jesus auch noch damit an, den Toten anzureden. Ihr müsst euch das einmal vorstellen: in der Straßenmitte steht der Sarg, der Sargdeckel heruntergehauen, die Sonne scheint dem Toten voll ins Gesicht. Daneben die verzweifelte Mutter, die verdutzten Anhänger, die verunsicherten Angehörigen und Träger, die Volksmenge der beiden Demonstrationszüge, die links und rechts da steht und guckt. Das Eingreifen von Jesus: erst vergreift Er sich am Sarg, dann vergreift Er sich am Toten im Befehlston und dann fängt Er an mit dem Toten zu reden. Könnt ihr euch das vorstellen? Es herrscht eine ungeheure Spannung. Es bewegt sich keiner, keiner sagt einen Mucks und in diese Totenstille hinein sagt Jesus mit lauter Stimme: Junger Mann, Ich sage dir steh auf! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden und Jesus gab ihn seiner Mutter.

Noch niemals seit Bestehen der Menschheit hat jemand eine solche Szene miterlebt und ich verstehe sehr gut, dass es im nächsten Vers heißt: Und es überkam sie alle eine Furcht. Wenn du auf der Straße bei einem Verkehrsunfall miterlebst, wie einer zu Tode kommt, dann packt dich auch die Furcht. Hier werden Menschen von der Furcht gepackt, weil sie mitten auf der Straße erleben, wie ein Toter zum Leben auferweckt wird. Und ich denke mir, wenn Jesus wiederkommt und sich am Auferstehungsmorgen auf unseren Friedhöfen die Gräber öffnen und die Toten herauskommen, da wird das auch irgendwie zum Fürchten sein. Am Ostermorgen, als Jesus aus seinem Grab rauskam, da fielen die Soldaten, die sein Grab bewachten, auch vor Schreck in Ohnmacht. Wo die Auferstehungsmacht Gottes auftritt, da fallen die Todesmächte ohnmächtig um wie die Fliegen. Und dann wird das wahr, was in der Bibel im Psalm 126 steht: Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden, und unser Mund wird voll Lachen sein.

Die Totenfeier ist geplatzt.

Denn irgendwie hat es ja etwas lächerliches an sich, wie diese Soldaten, die bewaffneten Vertreter der römischen Staatsmacht, wie die da aus den Latschen kippen und im Gras liegen, hingehauen wie nasse Säcke. Und irgendwie kommt mir unsere Szene mit dem jungen Mann von Nain auch zum Lachen vor.

Es hat doch etwas Komisches, es hat doch was Lächerliches an sich, wie die Sargträger stehen und plötzlich nichts mehr zu tun haben. Wie es denen allen die Sprache verschlagen hat, selbst der Pfarrer – und den Pfarrern fällt immer noch etwas ein – und selbst der hält die Klappe, und guckt stumm zu. Keiner kann dazu etwas bemerken. Umsonst sind die Lieder und Reden vorbereitet, umsonst ist das Cello umständlich gestimmt, umsonst das Largo von Händel eingeübt, der Chor kommt nicht dazu, das Feierabendlied zu singen, weil nämlich plötzlich Feierabend ist.

Die Totenfeier ist geplatzt, weil bei Jesus Leben angesagt ist, volles, aus den Nähten platzendes Leben. Es können alle ihre schwarzen Klamotten wieder ausziehen und nach Hause gehen.

Die entscheidende Frage.

Das heißt, das ist genau die Frage: wo werden die Menschen hingehen nachdem sie das mit erlebt haben? Werden die wieder nach Hause geben in die alte Schuld, in das alte Leben, in den alten Trott, in die alte Todesangst, in die alte Resignation? Oder werden sie sich Jesus anschließen? Die Frage ist; mein Lieber, wirst du dich Jesus anschließen, wie wirst du nach dem heutigen Abend weiterleben? So wie immer, oder willst du ein neues Leben anfangen mit Jesus? Das ist die Frage, die ich dir heute stelle und die du jetzt beantworten solltest. Ich weiß natürlich, dass dich im Moment natürlich ein paar ganz andere Fragen mit bewegen. Zum Beispiel die Frage, ist denn das wirklich so passiert oder ist das alles nicht bloß ein Märchen?

Ich möchte dazu nicht viel sagen, diese Frage ist für mich keine Frage. Das ist für mich schon fast ein eine Beleidigung. Oder traust du mir im Ernst zu, dass ich dir hier Märchen erzähle? Denkst du vielleicht, die jungen Einlader von uns sind heute um den Schlossteich herumgefahren und sind etwa auf den Schlossteich herumgegondelt und haben euch hier eingeladen, um dir einen Märchen-erzähler vorzustellen? Ich erzähle dir eine Geschichte aus der Bibel, Lukas Evangelium Kapitel sieben. Ich tue das im Auftrag Gottes. Und ich erwarte von dir, dass du das ernst nimmst. Dass du das als die Wahrheit annimmst, weil es die Wahrheit ist, die dein Leben verändern kann.

Nun sagst du vielleicht: „Na gut, o.k., ich glaube. Mag es so gewesen sein, damals. Selbst wenn es so war, was nützt mir das heute? Was hab ich davon? Denn der junge Mann, den Jesus vom Tode erweckt hat, der ist ja später wieder gestorben. Und auch ich werde eines Tages sterben. Also was will Jesus mit der ganzen Geschichte, was soll's.“

Was der Junge von Nain mit Ostern zu tun hat.

Du sollst begreifen, Jesus kann lebendig machen. Das ist der Sinn der Geschichte. Jesus kann lebendig machen. Der junge Mann von Nain, das ist ein Vorbote von Ostern. Und auch seit Ostern, als Jesus aus dem Grab erstanden ist, seit Ostern wird weiter gestorben. Aber es wird nicht mehr ohne Hoffnung gestorben. Die Geschichte des jungen Mannes aus Nain, das ist nicht der Grund, aber das ist ein Stein unserer Hoffnung. Nämlich der Hoffnung, dass in Gottes neuer Welt alle Leichenzüge gestoppt werden. So wie die Bibel sagt: Der Tod wird nicht mehr sein und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen[5]. Das ist der Himmel. Das ist das Reich Gottes. Das ist das Neue, das Ewige, und das fängt nicht erst an, wenn du den Löffel an abgibst, sondern sondern das fängt dann an, wenn du Jesus dein Leben gibst. Jesus kann lebendig machen!

Das gilt nicht nur für den Tag der Auferstehung am Weltende, sondern das gilt auch für den heutigen Tag, für alle Menschen in der ganzen Welt, die am Ende sind, die abgelaufen sind, bei denen nichts mehr läuft. Deine Liebe ist abgestorben, deine Ehe ist am Ende, deine Ehe ist tot, bei euch läuft zu Hause nichts mehr – Jesus kann lebendig machen. Wenn Jesus einen Toten lebendig machen kann, dann kann Er auch deine tote Ehe wieder lebendig machen. Das ist für Ihn kein Hindernis, selbst wenn du sagst: „Bei mir, da kommt nichts mehr zu Stande!“ Das schreckt Jesus nicht, das hindert Ihn nicht.

Er durchbricht diese Grenze, erschafft etwas Neues, wenn vorher nichts gewesen ist. Er schafft ein neues Leben, wo vorher nichts war. Diese Geschichte von dem jungen Mann aus Nain, das ist eine ganz große Hoffnung für dich, ganz egal in welcher Situation du jetzt bist. Jesus kann lebendig machen. Und das gilt auch für die Menschen, die schon tot sind, ohne es überhaupt zu wissen.

Nach Ansicht der Bibel ist jeder, der nicht an Gott glaubt, tot. Manche dieser Toten sitzen heute Abend unter euch, hier auf den Bänken, neben euch. Die riechen nach Deospray und die machen einen äußerst quicklebendigen Eindruck. Die stehen voll im Saft, voll in der Blüte, voll im Stress, voll in der Action, aber sie sind in Wirklichkeit tot!

So wie jede Blume in der Vase, und wenn sie noch so schön aussieht und noch so wunderschön riecht, in Wirklichkeit schon tot ist! Die Bibel sagt, jeder der nicht an Gott glaubt, ist in Gottes Augen so tot wie der junge Mann von Nain. Dass die meisten das gar nicht merken und gar nicht wissen, das beweist ja nur, wie tot sie sind. Wenn du ein Huhn mit einem scharfen Messer den Kopf abschneidest, da rennt das noch eine Weile weiter, auch ohne Kopf. Es sieht zwar so aus, als ob es noch lebendig und im vollen Lauf wäre, aber in Wirklichkeit ist es schon tot. Unsere ganze Welt ist voller solcher kopflosen Hühner, die dem Teufel voll ins Messer gelaufen sind. Sie sind tot und wissen es nicht. Sie rennen rum, aber haben kein Ziel.

Bei welcher Demo machst du mit?

Weißt du, wo du hin willst? Und was ist dein Ziel? Und wo kommt man hin, wenn man dir nachfolgt, mit dir geht? Für wen demonstrierst du? Demonstrieren heißt auf Deutsch: „hinweisen“. Und so wie du lebst, bist du für irgendjemand ein Hinweis. Du bist für irgendjemand ein Wegweiser. Für irgendjemand bist du ein Wegbereiter, die Frage ist nur: für wen? In jeder Situation deines Lebens, da stehst du vor der Entscheidung, welcher der beiden Demonstrationen du dich anschließen willst. Der Demonstration des Todes, die vom Teufel angeführt wird, oder der Demonstration des Lebens, die von Jesus angeführt wird.

Und mit der Demo des Todes, da meine ich nicht die Menschen, die über einen Toten trauern. Sondern da meine ich all diejenigen, die für den Tod arbeiten, und da gibt es in dieser Welt leider genug. Zum Beispiel die Politiker, die den Untergang unserer Welt durch ihre Rüstungspolitik möglich machen. Die Philosophen, die uns einreden, es gebe keinen Gott und wir brauchten keinen Gott. Die Schriftsteller, die Stückeschreiber, die Filmemacher, die die Gewalt verherrlichen, die den Ehebruch verharmlosen, die Lüge verbreiten, die Lieder machen, die zur Untreue auffordern, die Mediziner  und die Frauen, die Kinder abtreiben, die und 100.000 andere stinkbrave Bürger, das sind die, die bei der Demonstration des Todes mitmarschieren.

Und ich frage dich, welche Lieder singst du, welche Bücher liest du, welche Ideen verbreitest du, auf wen weist du hin? Und wem folgst du? Wem du folgst, dem dienst du – entweder du dienst Gott oder du dienst dem Teufel.

Jesus sucht Leute, die überlaufen, die aus der Demo des Todes ausbrechen, sich rumdrehen und bei Ihm einsteigen. Darum geht es heute Abend. Und diesen Schritt kannst du heute Abend tun. Und denke nicht, dass du dich dabei raushalten kannst. Bilde dir nicht ein, du könntest dich neutral verhalten. Entweder du folgst Gott oder du folgst dem Teufel. Für irgendeinen bist du Wegbereiter.

 

*  *  *  *



[1] z.B. Johannes 3, 36 oder Johannes 14, 6.

[2] Johannes 1, 12

[3] Matthäus 11, 28

[4] Hebräer 12, 2

[5] Offenbarung 21, 4