Theo Lehmann – Jugendgottesdienst Nr. 70

Abschrift der Predigt vom 8. November 1989 über Matthäus 12, 22-30 (Die Heilung des vom Dämonen besessenen Blinden und Taubstummen und der Vorwurf der Pharisäer, Jesus treibe die Dämonen mit Hilfe Beelzebuls aus).

Liebe Freunde,

Ein U-Boot kommt, wie schon der Name sagt, von unten. Ein Zerstörer kommt von vorne. Der taucht nicht irgendwo irgendwann überraschend auf, sondern er kommt sozusagen frontal, direkt auf den Gegner zu. Man weiß bei ihm, woran man ist. Jesus ist kein U-Boot, Jesus ist ein Zerstörer, besser gesagt: ein Zerstörungskreuzer. Am Kreuz hat Er die Mächte der Finsternis besiegt. Und als die Bibel einmal in einem einzigen Satz zusammenfassen will, warum Jesus überhaupt auf diese Erde gekommen ist, da heißt es im ersten Johannesbrief: Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre[1]. Das ist das Thema seines Lebens. Das ist der Inhalt seiner Sendung, das ist das Ziel seines Kommens. Das ist die Absicht seiner Handlungen: die Werke des Teufels zerstören.

Jesus ist kein Leisetreter – Er zertritt die Werke des Teufels.

Es ist also nichts mit so einem sanften Milchbart-Jesus von der Kitsch-Postkarte, der mit müden Händen winke-winke macht. Sondern wenn Jesus seine Zimmermannspranken gehoben hat, da hauten die Dämonen ab in die Richtung, die ihnen sein Zeigefinger gewiesen hat. Wo Jesus hinkam, da war immer was los, da war der Teufel los, da gab es Auseinandersetzung, Diskussion, Streit, Krach, Scheidung der Geister. Jesus war kein Leisetreter. Wenn Er an ein Krankenbett trat, dann schlich Er nicht auf Zehenspitzen und flüsterte nicht schüchtern etwas von: „Gute Besserung“ und: „Es wird schon wieder werden“. Sondern da trat Er auf in der Vollmacht des Gottessohnes, der dem Satan, der alten Schlange den Kopf zertreten hat, der gekommen ist, um die Werke des Teufels zu zerstören. 

Ich habe eben aufgrund dieses Bibelwortes vorhin gesagt: Jesus war ein Zerstörer. Mich stört daran, dass es ein militärischer Ausdruck ist. Außerdem hinkt der Vergleich irgendwie. Ich wollte mit dem Vergleich ja bloß sagen, dass Jesus nicht im Dunkeln operiert sondern gerade auf den Menschen zukommt und sagt, was Er will. Denn Jesus zerstört ja auch nicht, um kaputt zu machen, sondern um ganz zu machen, um zu heilen. So wie ein Arzt, der eine Wunde heilen will ja auch erst einmal mit dem Messer kommen muss und schneiden.

Was das heißt, die Werke des Teufels zu zerstören, das wird am deutlichsten, wenn Jesus einen kranken Menschen heilt. Die Krankheit ist nämlich auch ein Werk des Teufels. Um zu zeigen, dass Gott die Krankheit nicht will, dass es in Gottes Reich gar keine Krankheit gibt, deswegen hat Jesus Kranke geheilt. Um zu zeigen, dass mit ihm das Reich Gottes losgeht, da ist Er auf die Dämonen losgegangen, die Er hinter der Krankheit hocken sah und hat sie rausgeschmissen aus den Körpern der kranken Menschen.

Wir lesen zum Beispiel bei Matthäus 12, 22: Da wurde ein Besessener zu Ihm gebracht, der war blind und stumm. Und Er heilte ihn, so dass der Stumme redete und sah. Da wurde ein Besessener zu Ihm gebracht. Das ist immer gut, wenn ein Mensch zu Jesus gebracht wird, weil dabei immer etwas Gutes dabei herauskommt. Wenn du mit Menschen zu tun hast, die Probleme haben, dann ist das Beste, was du tun kannst: bring diese Menschen zu Jesus, mit ihren Problemen. Das kannst du tun, indem du betest, also Jesus von ihnen erzählst, oder indem du Jesus von ihnen etwas erzählst, also indem du ein Zeugnis gibst. Man hat manchmal ja mit Menschen zu tun, aus denen ist überhaupt nicht heraus zu kriegen, was denen eigentlich fehlt, man merkt bloß, der ist innerlich irgendwie kaputt. Es stimmt was nicht, er leidet, aber er bringt es nicht fertig, das auszusprechen. Es läuft kein Gespräch, er bleibt stumm. Gegenüber allen Angeboten bleibt er taub, gegenüber allen Hinweisen bleibt er blind. Du kommst einfach nicht an ihn ran, du findest keinen Ansatzpunkt mehr. Du hast das Gefühl, dass er dir entgleitet. Du musst mit deinen eigenen Augen zusehen, wie er immer mehr versinkt in der Finsternis der Depression und du kannst ihn nicht fassen. Du kannst ihn nicht halten und du kannst es selber nicht fassen. Und du hast das Gefühl, dass du machtlos bist. Du merkst: hier kann ich nichts machen.

Eins kannst du immer machen: das ist beten. Bete für einen solchen Menschen, bitte ihn, bringe ihn, so wie es die Leute hier machen, bringe ihn zu Jesus! Lege ihn Ihm vor die Füße. Da wurde ein Besessener zu Ihm gebracht. Die Leute, die den bringen, können ihm auch nicht helfen. Sie können ihn nicht verstehen, sie können ihn nicht heilen, sie wissen überhaupt nicht, was mit ihm los ist. Für sie ist dieser Mensch einfach ein Rätsel. Ein unlösbarer Fall, mit dem sie nichts anfangen können. Aber ihn zu Jesus bringen, das können sie und das kannst du auch, und nicht nur mit den Problemen anderer, sondern auch mit deinen eigenen Problemen. Das ist wichtig, dass du für deine eigenen Probleme mit aller Kraft, die dir zur Verfügung steht, eine Lösung suchst. Und es ist auch wichtig, dass du über deine Probleme mit anderen Menschen redest.

Die Ursache aller Probleme – die Sucht, alles selber bestimmen zu wollen, das ist die Sünde.

Aber du weißt doch ganz genau, wie oft du keinen Schritt weiterkommst, wie oft dir andere keinen Schritt weiterhelfen können. Einfach weil dir, weil euch, weil uns allen der Überblick fehlt. Wir Menschen sehen bloß immer, was vor Augen ist: eine unlösbare Situation, einen unerklärlichen Fall, einen unheilbaren Kranken. Aber Jesus sieht mehr. Er übersieht ja das ganze Leben eines solchen Menschen, auch deines, die Vergangenheit und die Zukunft. Er hat den Durchblick, Er sieht, wo es klemmt. Und Er weiß, was die letzte Ursache ist für alle unsere Krankheiten und Nöte und Probleme, nämlich unsere Sünde! Sünde ist die Sucht, dass du alles selber bestimmen willst, dass du dich weigerst, dich nach den Geboten Gottes zu richten und dir dein Leben so einrichtest, wie es dir passt.

Nicht jede Krankheit hat als Ursache eine bestimmte Sünde. Aber jede Krankheit kann als bestimmte Ursache eine ganz konkrete Sünde haben. Deswegen könnten viele Kranke geheilt werden. Wenn sie ihre Sünde bekennen würden, wenn sie es zugeben würden, wenn sie sich die Vergebung bei Gott holen würden. Nehmen wir zum Beispiel einmal die verbreiteteste Form der Besessenheit unserer Tage: die Depression. Eine wirklich teuflische Angelegenheit. Immer mehr Menschen in unserer Zeit leiden an einem Gefühl der inneren Leere und Trostlosigkeit, Niedergeschlagenheit. Sie fühlen sich niedergedrückt, das heißt eben De-Pression. Und sie haben Selbstmordgedanken oder sie begehen Selbstmord.

Ich sage nicht, dass alle Depressionen eine konkret erkennbare Sünde als Ursache haben. Aber ich sage, dass viele Depressionen eine konkrete Sünde als Ursache haben. Und daraus folgt, dass viele depressive Menschen geheilt werden können, wenn sie ihre Sünde bekennen und die Vergebung Gottes annehmen.

Der depressive David und seine Schuld.

Ich will dafür ein Beispiel aus der Bibel erzählen. Einer der an schweren Depressionen gelitten hat, war David. Er hatte einen Ehebruch hinter sich und einen Mord und das hat ihn fertiggemacht. Über die Zeit, wo ihn das fertiggemacht hat, hat er etwas aufgeschrieben, was du im Psalm 32 nachlesen kannst: Als ich es wollte verschweigen, - die Psychologen sagen heute: als ich es wollte verdrängen – verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen. Der Körper wird krank, die Seele leidet. Denn Deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir. Er fühlt sich niedergedrückt im wahrsten Sinn des Wortes: Depression. Deine Hand lag schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. Das ist die Reaktion des Körpers auf die Angst, dass einem der Speichel wegbleibt und man nicht mehr reden kann. Darum bekannte ich dir meine Sünde und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach: ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst Du mir die Schuld meiner Sünde. 

Ich möchte dich fragen: was hast du bisher gegen die Schuld deiner Depressionen unternommen? Bist du beim Arzt gewesen, hast du Medikamente geschluckt? Das ist ja alles OK. Aber falls eine Sünde die Ursache deiner Depression ist, dann nützt dir das alles überhaupt nichts. Denn deine Sünde, die kann dir kein Psychiater wegerklären, die kannst du nicht mit Alkohol wegspülen, die kannst du auch nicht mit Medikamenten und mit Tablette betäuben, sondern deine Sünde kann dir einzig und allein Jesus Christus abnehmen.

Nicht vor Gott bekannte Sünden sind die Waffe des Teufels.

Und mit jeder Sünde, die du nicht bekennst, die du dir nicht vergeben lässt, hat der Teufel dich in der Hand. Deine verborgenen, verdrängten Sünden sind es, die dir dein Leben zur Hölle machen. Deine unerkannte, deine unbekannte Sünde ist es, die deine Fröhlichkeit und dein Gemüt und deine Gesundheit untergräbt und die dir den inneren Frieden nimmt. Sobald du eine Sünde nicht bekennst, das heißt, sobald du einer Sünde erlaubst, dass sie sich in deinem Leben festsetzt, gibst du damit dem Teufel einen Ansatzpunkt, dass er sich in deinem Leben festsetzt. Eben das nennt man Besessenheit. Da bist du besessen, besetzt, da hast du eine Besatzungsmacht in deinem Leben, die dich niederdrückt. Dann hast du Depressionen, dann hast du Angst.

Die Angst vor der Aufdeckung der Schuld war schon immer die schärfste Waffe der Erpresser. Wenn du sündigst, lieferst du dich der erpresserischen Besatzungsmacht des Teufels selber aus. Um diese Besatzungsmacht zu entmachten, ist Jesus in die Welt gekommen. Und wenn du in deinem Leben eine solche Besatzungsmacht spürst, kannst du dich an Jesus wenden. Wenn du zum Beispiel besessen bist vom Alkoholteufel. Oder von irgendeiner anderen Sucht oder Bindung, vielleicht von einer okkulten Bindung, weil du dich in Dinge des Aberglaubens eingelassen hast. Bist du vielleicht besessen vom Geist des Besitzens, des immer-mehr-haben-Wollens, der Raffgier, der Maßlosigkeit, der Selbstsucht, der Fresssucht, des Neides, des Hasses – es gibt tausende von Dämonen, die die Menschen und ihr Leben kaputtmachen.

Aber es gibt nicht einen, mit dem Jesus nicht fertig würde. Das ist der einzige, der dir helfen kann. Du kannst frei werden! Vielleicht hat dich der Teufel schon so weit gebracht, dass du dir selber das Leben nehmen möchtest. Selbstmordgedanken sind immer vom Teufel. Vielleicht sagst du dir: „Ich bin eben ein Versager. In der Schule schaffe ich es nicht, im Betrieb komme ich nicht weiter, in der Familie bin ich unbeliebt. Ich pack das Leben einfach nicht, ich hab’s satt, ich kann nicht mehr.“

Und vielleicht hast du schon die nötige Menge an Schlaftabletten zu Hause zurechtgelegt, um heute Nacht Schluss zu machen.

Ich möchte dich bitten: schmeiß die Tabletten dorthin, wo sie hingehören, nämlich ins Klo, und geh du dorthin, wo du hingehörst, nämlich zu deinem Schöpfer und Gott. Gott hat dich geschaffen, du bist ein Gedanke Gottes, ein wunderbarer, ein einzigartiger Gedanke Gottes. Und Gott hat einen Plan für dein Leben. Es kommt alles darauf an, dass du dich diesem Plan unterordnest, dass du dich diesem guten Schöpfer anvertraust. Mensch, aus dir kann noch was werden: Gott hofft für dich! Es gibt für dich eine Hoffnung.

Und Er heilte sie alle.

Kannst du dir denn einen hoffnungsloseren Fall vorstellen, als den Mann, von dem ich vorher vorgelesen habe, den sie zu Jesus gebracht haben. Der war besessen, das war ein Fall für die Klapsmühle. Außerdem war er blind, taub und stumm. Also nach den damaligen und heutigen medizinischen Begriffen war der Mann unheilbar. Aber Jesus, so heißt es hier, heilte ihn. Ein paar Verse vorher heißt es von anderen Kranken: Und Er heilte sie alle.

Diesen Satz aus der Bibel habe ich schon immer geliebt. Und Er heilte sie alle. Das ist doch eine wunderbare Ermutigung für jeden Menschen, der krank ist an Leib und Seele. Komm doch mit deiner Krankheit und mit deiner Angst und mit deiner Depression. Komm doch mit deiner Schuld zu Jesus. Er hat ausdrücklich gesagt: Wer zu mir kommt, den schicke ich nicht wieder weg.[2] Ich weiß nicht, was Jesus für dich tun wirsd, wenn du zu Ihm kommst. Wenn du zum Arzt gehst, wirst du auch nicht von einem Tag auf den anderen geheilt. Heilung ist oft ein langer Prozess. Aber manche Leute werden auch mit einem Schlag geheilt.

Ich weiß nicht, was Jesus mit dir vorhat und wie Er dich behandeln wird. Ich weiß bloß, es ist noch nie jemandem schlecht bekommen, der sich in die Behandlung von Jesus begeben hat, der zu Ihm gekommen ist. Bloß Jesus selber ist es schlecht bekommen, wenn Er Kranke geheilt hat. Als Er den Taubblinden damals gesund gemacht hat, da haben sie Ihn nicht zum verdienten Arzt des Volkes befördert, sondern sie haben Ihn zum Teufel erklärt, um a nicht zugeben zu müssen, dass Er ein Wunder getan hat und dass Er der Sohn Gottes ist. Da nehmen sie lieber das Wahnsinnigste an und erklären, Er stehe mit dem Teufel im Bunde.

Um nur nicht an Christus glauben zu müssen, glauben die Leute den größten Blödsinn.

Es gibt ja auch heute Leute, die haben etwas gegen den Jesus-Glauben. Und diese schleppen jetzt Argumente der Vernunft und der Erfahrung und der Geschichte und der Wissenschaft an. Das sind oft genau sie gleichen Leute, die widerspruchslos das verrückteste Zeug hinnehmen. Die machen noch die wahnsinnigsten Dinge des Aberglaubens mit, die gehen noch soweit, dass sie den Teufel anbeten. Da wird „toi-toi-toi“ gesagt – das ist ja Teufelsanbetung, da wird auf Holz geklopft, da wird gependelt, da wird das kranke Kind zum besprechen und bepusten geschafft, da wird zur Kartenlegerin gegangen, da werden Tote befragt, da werden Horoskope gelesen, da wird das Hufeisen ans Auto geschraubt – den größten Blödsinn macht der moderne, gebildete, aufgeklärte Zeitgenosse mit, um nur ja nicht glauben zu müssen, dass Gott der Herr ist und kein anderer. Um nur ja nicht dem Einen die Ehre geben zu müssen, dem sie gebührt. Um nur ja nicht mit Petrus bekennen zu müssen: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes[3].

Statt also vor Jesus, der den Besessenen geheilt hat, auf die Knie zu fallen, da fallen sie über Ihn her und machen Ihm den Vorwurf (V. 24): Er treibt die bösen Geister nur durch Beelzebul, den obersten aller Dämonen, aus.

Wir treiben heute Teufel mit dem Beelzebul aus.

Jesus lehnt diesen Vorwurf für seine Person ab als totalen Unsinn. Aber man muss ja leider sagen, dass es diesen Unsinn ziemlich häufig gibt. Ich meine, den Teufel mit dem Beelzebul austreiben, das heißt, das Böse mit dem Bösen bekämpfen. Das ist doch in unserer modernen Welt überall üblich, zum Beispiel in der Politik. Da wird ein Übel durch das andere Übel, Gewalt mit Gewalt, Hass mit Hass bekämpft – und dann wundern sich alle, dass es zu keinem Frieden kommt.

Da hat zum Beispiel einer eine Atombombe. Der, der sie nicht hat, verurteilt die Atombombe als unmenschlich, womit er ja recht hat. Bald hat er die Atombombe auch. Die ist noch genauso unmenschlich wie vorher, aber er redet nicht mehr darüber. Ist ja auch gar nicht nötig! In der Zwischenzeit hat der andere noch neuere, schlimmere, viel gefährlichere Waffen entwickelt! Und wirklich: wer spricht denn heute noch von dem Bömbli, das da auf Hiroshima gefallen ist?! Sowas hat doch heute jedes Urlauberboot an Bord. Und so rüsten sie um die Wette und schaukeln sich gegenseitig hoch und es wächst die Kriegsgefahr und es wächst die Angst.

Und inzwischen reden sie alle überall auf der Welt von dem Rüstungswahnsinn und geben ja mit diesem Ausdruck zu, dass die Rüstung unvernünftig ist, aber sie geben es nicht auf, mit der Vernunft den Frieden schaffen zu wollen – und das geht erst recht nicht. Bisher ist jeder neue Waffe und jeder neue Rüstungsschritt mit der Vernunft begründet worden. Es wird nirgends so viel Vernunft investiert wie in die Rüstungspolitik – und nirgends kommt so viel Wahnsinn raus wie dort. Und dann gibt’s noch Leute, die stellen sich so ganz naiv hin und behaupten, es gäbe keine Dämonen.

Das teuflische an unserer Situation ist doch mit Händen zu greifen und jeder vernünftige Mensch muss doch zugeben, dass die Vernunft versagt hat. Die Vernunft hat uns nicht zum Frieden gebracht, sondern sie hat uns an den Rand eines Abgrunds gebracht. Um zum Frieden in der Welt zu kommen, dazu genügt die Vernunft nicht. Sondern dazu brauchen wir den Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft[4], wie das die Bibel einmal ausdrückt.

Friede gibt es nur für den, der sich eindeutig für Jesus entscheidet.

Eine chinesische Weisheit sagt: „Kein Weltfrieden ohne Frieden im Volk. Kein Frieden im Volk ohne Frieden in der Familie. Kein Frieden in der Familie ohne Frieden in mir. Kein Frieden in mir ohne Frieden mit Gott. Frieden mit Gott – das ist der Angelpunkt für die Lösung aller deiner Probleme und für die Probleme dieser Welt. Frieden mit Gott, das ist keine Illusion, das kannst du haben, das kann auch die Welt haben. Gott hat in Christus diesen Frieden der Welt angeboten. Du kannst diesen Frieden haben aber du kriegst ihn nur von Jesus. Und du kriegst ihn nur, wenn du dich auf seine Seite stellst, wenn du dich eindeutig für Ihn entscheidest.

Und deshalb sagt Jesus in diesem Zusammenhang ganz plötzlich und unvermittelt (V.30): Wer nicht mit Mir ist, der ist gegen Mich, und wer nicht mit Mir sammelt, der zerstreut.

Es gibt zwischen Gott und Satan kein neutrales Niemandsland, da kann sich keiner rausreden. Es gibt hier bloß ein entweder – oder. Du kannst zu Jesus nur ein volles, klares „Ja“ sagen. Alles andere – auch schweigen! – ist ein „Nein“. Es gibt Leute, die sagen: „Ich habe eigentlich gar nichts gegen Jesus. Ich find den sogar gut, ich bewundere den. Aber ich glaub nicht an den. Ist doch alles kalter Kaffee.“

Jesus pfeift doch auf deine Bewunderung! Wer nicht mit Mir ist, der ist gegen Mich – sagt Er –  und wer nicht mit Mir sammelt, der zerstreut. Das heißt, wenn du nicht aktiv für Jesus engagiert bist, da marschierst du automatisch auf der Seite des Gegners. Es gibt Leute, die sagen so ganz bescheiden: „Ich weiß nicht, ob ich ein Christ bin, ich bin auf dem Wege, ich bin noch nicht soweit, ich kann mich noch nicht entscheiden, vielleicht morgen?“ – Das ist doch alles leeres Geschwätz! Jesus pfeift auf deine Bescheidenheit. Wer nicht mit Mir ist, der ist gegen Mich – und überhaupt: was heißt denn überhaupt „Morgen“? Morgen ist es vielleicht zu spät für dich!  Was weißt du denn, was morgen ist – ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass Jesus  h e u t e  zu dir redet. Heute ruft Er dich. Heute fordert Er deine Entscheidung. Heute macht Er dir das Angebot der Vergebung. Pass auf, dass du dieses Angebot der Gnade nicht verpasst!

Pass auf, so steht es im Korintherbrief und das ist auch der Spruch dieser Woche: Pass auf, heute ist die Zeit der Gnade, heute ist der Tag der Rettung![5] Verstehst du: nicht morgen – heute! - sagt die Bibel.

Stell dir vor, da klettert ein Mann im Gebirge. Auf einmal löst sich das Seil. Da klebt er an der Felswand und schwebt zwischen Himmel und Abgrund. Das Seil schwingt vor ihm noch ein paar Mal hin- und her und mit jeder Schwingung wird der Abstand kleiner. Wenn er nicht bald zugreift, ist es zu spät. Da springt er vorwärts und greift mit beiden Händen nach dem Seil und ist gerettet. Heute schwingt das Seil der Gnade auf dich zu. Pass auf, sagt die Bibel, jetzt ist die Zeit der Gnade. Heute ist der Tag der Rettung.

 

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[1] 1. Johannes 3, 8

[2] Johannes 6, 37

[3] Matthäus 16, 16

[4] Philipper 4, 7

[5] 2. Korinther 6, 2