Theo Lehmann - Jugendgottesdienst Nr. 7
Abschrift der Predigt vom 9. April 1972 über Richter 13, 1-Richter 16, 31 (Die Geschichte von Simson).
Liebe Freunde,
Ich habe euch das letzte Mal eine Geschichte aus dem Alten Testament erzählt von dem wahren Jakob. Heute erzähle ich wieder um eine Story aus dem Alten Testament, aber diesmal eine von der saftigen Sorte. Der junge Mann, den ich euch heute vorstelle, heißt Simson.
Simson – ein Mann des Streits und der Streiche.
Seine Geschichte ist eine einzige Geschichte von Streit. Das erste, was wir von ihm hören ist, dass Gott ihn nach seiner Geburt mit seinem heiligen Geist begabt und gesegnet hat. Das ist genau wie bei Jesus, von dem wir hören, dass Er direkt nach seiner Taufe den Heiligen Geist empfangen hat. Beide, Simson und Jesus, sind Menschen, die vom heiligen Geist getrieben sind in ihren Handlungen.
Nun kann man das bei dem Simson nicht mehr leicht sehen. Das nächste, was wir von ihm hören, ist nämlich, dass er sich verliebt, und zwar ausgerechnet in ein Mädchen aus dem Ausland, von den Philistern. Die Philister sind die Erzfeinde der Israeliten. Das war die Besatzungsmacht im Land, die sollte man loskriegen, aber sich nicht mit denen verschwägern.
Wir verstehen nicht, wo der Heilige Geist ist, als dieser junge Mensch sich verliebt, und die Eltern verstehen dies auch nicht. Die Eltern erhofften sich bloß, dass der Junge sich nicht in ein Mädchen aus dem Ausland verliebt, wo es doch zu Hause auch so viele schöne Mädchen gibt. Aber, so heißt es in der Bibel, sein Vater und seine Mutter wussten eben nicht, dass das von Gott, dem Herrn so gefügt war, in dem er gegenüber den Philistern einen Anlass schaffen wollte[1].
Streich Nr. 1 – das Rätselspiel beim Hochzeitsfest.
Der Anlass war dann auch gleich da, nämlich bei der Hochzeit, da gibt der Simson dem Brautführer ein Rätsel auf. Er sagt: „Wenn ihr das Rätsel herausbekommt, dann gebe ich euch dreißig Festkleider, und wenn ihr es nicht raus kriegt, dann müsst ihr mir dreißig Festkleider geben.“
Nun kriegen die das Rätsel nicht raus, aber seine neue junge Frau liegt ihm eine Woche lang in den Ohren, dringt in ihn und piesackt ihn, bis sie ihm endlich die Lösung des Rätsels herauspresst. Sie erzählt das natürlich brühwarm den Hochzeitsgästen, und die können dann die Lösung dem Simson sagen und er muss dann dreißig Festkleider herausrücken.
Da ging es immerhin um ein ganz schönes Vermögen. Da ging Simson in das Nachbardorf, schlägt dreißig Philister tot, zieht ihnen die Klamotten aus und schmeißt das seinen Gästen vor die Füße.
Streich Nr. 2 – die Rache für die verkaufte Braut.
Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich. Simson hat seine Frau aus Wut, weil sie das Rätsel verraten hatte, verlassen. Als die Wut verraucht war, hat er sich gedacht, gehst du deine Frau wieder einmal besuchen, er nahm ihr ein kleines Ziegenböckchen mit, das machten sie damals so, statt Blumen, und als er dahin kommt, merkt er, dass man ihm inzwischen selber Hörner aufgesetzt hat. Als er nämlich gerade in das Zimmerlein seiner Ex-Gattin herein will, kommt sein Schwiegervater und sagt: „Nun, mein lieber Sohn, mein lieber Schwiegersohn, mein lieber Simso(h)n, ich habe mir gedacht, du bist mit deiner Frau verkracht und ihr habt euch getrennt, ich habe sie inzwischen an einen anderen weiter verkauft.“
Dem Simson schwoll natürlich der Kamm. Das sagt der Schwiegervater: „Sie hat noch eine Schwester, die ist noch viel schöner als Ehefrau, wenn du willst, dann kannst du die eben kriegen.“ Da kriegt Simson eine Wut und denkt sich eine Rache aus, und zwar folgendermaßen: Simson fängt hundert Füchse (wer weiß wie er das gemacht hat) bindet die mit den Schwänzen zusammen und montiert eine Fackel dazwischen. Die brennt er an und dann jagt er die Füchse in die Felder, bis die ganze Ernte der Philister verbrannt ist.
Das geht den Philistern natürlich wieder zu weit, es wird die Mobilmachung ausgerufen, um den Simson dingfest zu machen. Die Israeliten, also das Volk, zu dem Simson gehörte, mobilisierten auch dreitausend Mann, aber nicht etwa, um den Simson zu verteidigen, sondern um ihn den Philistern auszuliefern, einfach damit der Störenfried endlich ausgeschaltet ist.
Die Israeliten, diese Kälber, liefern den einzigen, der ihnen gegen die Philister helfen könnte, dem Metzger aus! Genau dasselbe passiert ein paar Jahrhunderte später, als die Juden (also die Nachfolger der Israeliten) ihren Retter und Heiland Jesus an die römische Besatzungsmacht auslieferten, damit Er gekreuzigt wird – damit Ruhe ist!
Der Simson macht das Spiel mit. Er lässt sich von seinen Landsleuten Fesseln mit zwei nagelneuen Kälberstricken anlegen und lässt sich den Philistern übergeben, und diese erwarten ihn schon mit einem großen Wutgeheul, sie freuen sich schon, wie sie ihn fertig machen können. Bloß wird da nichts draus, denn es heißt dann in der Bibel: Da überkam den Simson der Geist des Herrn. Und die Stricke an seinen Händen wurden wie Fäden, die vom Feuer versengt sind.[2] Jetzt kriegen die Philister Senge. Der Simson schnappt sich einen Kinnbacken, der von einem toten Esel dort liegt, und mit diesem praktischen Hackebeil macht er Hackfleisch aus den Philistern. Tausend Mann müssen ins Gras beißen. Selbst Hitchcock in seinen kühnsten Filmen hätte sich so etwas nie ausdenken können.
Was ist eigentlich der Sinn dieser seltsamen Geschichte? Ich denke der Sinn ist der: Wenn Gott jemanden auserwählt hat zum Retter seines Volkes, dann bleibt er das, auch wenn das Volk gegen ihn ist.
Streich Nr. 3 – Simson verschafft sich Ausgang.
Das war der zweite Streich, und der dritte folgt sogleich. Ich hatte schon gesagt, man hatte Simsons Frau verhökert. Im Strudel seiner Gefühle kehrt Simson nachts bei einer Hure ein. Diese ist auch wiederum eine Philistermaid. „Na klasse“ sagen die Philister, „lasst uns flugs das Stadttor zumachen, und dann sitzt die Maus in der Falle!“ Nun kommt es aber auch hier anders, als man es vorher gedacht hat. Gegen Mitternacht hat Simson genug vom Speck und will wieder raus, und da ist die Falle zu. Das Stadttor ist verschlossen. Nun steht er nicht wie die Kuh vom neuen Tore, sondern der Simson packt die Tür, er hebelt sie komplett aus und deponiert sie oberhalb der Stadt, und da kann die Kleinigkeit am nächsten Morgen wieder abgeholt werden.[3]
Streich Nr. 4 läuft schief.
Dieses war der dritte Streich, und der vierte folgt sogleich. Simson – also, ich kann es nicht ändern – besucht wieder einmal eine Hure. Das Flittchen heißt diesmal Delila. Als bekannt wird, wo der Simson seine Nächte verbringt, rücken die vereinigten Philisterfürsten bei Fräulein Delila an. Genau so, wie man ein paar Jahrhunderte später einen Freund von Jesus, Judas, bestochen hat, damit er Jesus verrät und man Ihn dann gefangen nehmen kann, genauso bietet man nun Delila Geld an, damit sie das Geheimnis der Stärke dieses Simsons heraus bekommt. Käuflich wie das Luder nun einmal ist, sie stammt ja aus dem Gunstgewerbe, macht die das natürlich[4]. Sie beginnt sofort, den liebestollen Simson in die Zange zu nehmen. Er kann dreimal mit einer Lüge widerstehen, aber dann wird der Gottesmann schwach. Er kann der Frau nicht mehr widerstehen und gibt das Geheimnis seiner Stärke preis. Er sagt ihr nämlich: Noch niemals ist ein Schermesser über mein Haupt gekommen, denn ich bin ein Geweihter Gottes von Mutterleibes an. Wenn man mir die Haare schneiden würde, dann würde meine Kraft von mir weichen und ich würde schwach werden und wäre wie alle anderen Menschen auch.[5]
Als die Delila das gehört hat, weiß sie was zu tun ist. Als Simson schläft, greift sie nach ihrer Schere, sie holt sie aus dem Kulturbeutel raus und – Ritsch-Ratsch! – werden die Locken abgeschnitten, und früh am Morgen kommen die Philister und können den Simson, der ja nun keine Kraft mehr hat, einkassieren.
Sie kassieren ihn ein. Sie stechen ihm die Augen aus, sie stecken ihn in den Knast, und da sitzt er nun und muss die Handmühle drehen und wird bemitleidet von den Langhaarigen aller Zeiten. Denn nichts fürchtet der Langhaarige in der Welt mehr, als dass ihm die Haare geschnitten werden, und wenn es von der eigenen Freundin ist. Aber, so steht es in der Bibel: Das Haar, das mit Gewalt abgeschnitten wurde, dass sprießte und wuchs und wuchs. Und deswegen geht unsere Geschichte auch noch ein bisschen weiter.
Der letzte Streich toppt alles.
Es wird eines Tages in der Stadt ein Fest gefeiert zu Ehren des dortigen Nationalgottes. Als die Philisterfürsten zu Ehren ihres Gottes nun so richtig besoffen sind, da fällt ihnen ein, dass im Gefängnis, tief unten der Simson sitzt und sie beschließen, ihn hoch zu holen, er soll als Sänger- und Liedermacher und als Spaßmacher auftreten. Er soll also eine dieser Einlagen liefern, die die angeheiterte High Society zu später Stunde sehr zu schätzen weiß.
Nun hatten sie aber bloß vergessen, dass die Haare wieder gewachsen sind. Und während nun Simson seine Späße macht, da tastet er sich – er hat ja keine Augen mehr – an die beiden Säulen heran, die das Haus tragen. Und nach einem kräftigen Gebet und nach einem kräftigen Ruck fallen die Säulen in sich zusammen, das ganze Haus stürzt ein und begräbt alle Philister und den Simson unter sich.
Und Simson reißt in seinen Untergang mehr Menschen hinein, als er zu Lebzeiten ins Jenseits befördert hat.
Die Moral der Streiche. Was Simson mit Jesus gemein hat – und was nicht.
Dieses war der letzte Streich, und die Erklärung folgt sogleich. Ich erzähle euch die Geschichte ja nicht, um euch ein bisschen zu unterhalten, sondern aus einem ganz anderen Grund. Wir haben jetzt gerade, vorige Woche das Osterfest gefeiert: Die Auferstehung Jesu von den Toten. Und viele von euch kommen ja mit der Geschichte von der Auferstehung von den Toten sehr schlecht zurecht. Vielleicht hilft uns diese Simson Geschichte, die Geschichte von Jesus und seine Auferstehung etwas besser zu verstehen. Bei Simson wird klar, er ist als Gottgeweihter und Gottgesandter ein Undenkbarer. Wir wissen eigentlich gar nicht so genau, wie wir Simson einordnen sollen. Das auffällige an ihm ist, dass er nicht einzuordnen ist. Wir stellen uns doch unter einem Gottesmann etwas anderes vor als so eine Type, wie ich sie eben geschildert habe. Simson passt einfach in keine Organisation, er ist nicht organisierbar. Sein ganzer Weg ist begleitet von den Scherben und Trümmern der Konventionen. Er hat sich immer genau so benommen, wie man sich eigentlich nicht benehmen dürfte.
Da fällt mir auf, bei Jesus war das ganz genauso. Auch wenn Jesus sonst ganz anders gewesen ist als Simson. Jesus passt in kein System, in kein Schubfach, in keine Organisation. Ich frage mich sogar, ob Jesus in die Kirche hineinpasst. Denn eins ist ja klar: Jesus ist nicht das fromme Milchgesicht mit der Dauerwelle gewesen, den du so auf manchen Kitschpostkarten sehen kannst. Das war kein Pastor, wo die Leute vor Langeweile eingeschlafen sind oder vor Rührung gesabbert haben. Für seine Zeitgenossen war Jesus so eine Art Unhold. Manche haben gesagt, er hätte den Teufel im Leib und sie haben nicht gewusst, wie sie Ihn einordnen sollen. Er war ihnen nicht geheuer und sie wussten nicht, was sie mit ihm anfangen können. Wenn Jesus gepredigt hat, so heißt es immer wieder im neuen Testament, da waren die Leute schockiert und entsetzt über das was er raushaute. Er passte in kein Schema, am wenigsten in das Vorstellungsschema von uns, wie ein Gottgesandter aussehen soll, sondern Jesus war frei.
Jesus war unsagbar frei. Er war so frei, dass er sich über die geheimsten Buchstaben des Alten Testamentes hinweg gesetzt hat: Ihr habt gehört, dass die Alten gesagt haben: Auge um Auge, Zahn um Zahn – Ich aber sage euch: liebt eure Feinde[6] – und so weiter. Wenn es darauf ankam, da hat sich Jesus über alle Sittenordnungen einfach hinweg gesetzt, ganz egal wie viele da in Ohnmacht gefallen sind. Manches Mal hat sich Jesus vielleicht noch schockierender benommen als Simson.
Bestimmt ist ein Unterschied zwischen beiden. Jesus hat keinen umgebracht und er hat nicht bei Huren übernachtet, aber immerhin, er ist zwischen zwei Mördern gestorben und in seinem Gefolge sind mehrere Mädchen gewesen, die früher dem Gunstgewerbe nachgegangen sind. Und das hat man Ihm schwer verübelt. Es ist aber eine Tatsache, dass Jesus sich für die Straßenmädchen mehr interessiert hat als für die Weihrauchfässer schwenkende Geistlichkeit.
Das ist ein Trost für alle, für die leichten Mädchen und für die schweren Jungs, die vielleicht glauben, dass sie bei Gott keine Chance mehr haben – im Gegenteil! Gerade wenn ihr gehurt und ein Kind abgetrieben und gelogen und was weiß ich für einen Mist gebaut habt, gerade dann habt ihr eine Chance. Eine Chance, die ihr von keinem andern in dieser Welt geboten bekommt, nämlich dass ihr neu anfangen könnt. Ihr könnt für Jesus neu geboren werden, ihr könnt frei werden. Von eurer Angst, von eurer Kleinigkeit, von euren Sorgen, die ihr habt.
Weil gerade Ostern war, möchte ich noch etwas sagen, was ich aus dieser Simson-Geschichte gelernt habe.
Was Simsons Streiche mit Ostern zu tun haben.
Die Simson-Geschichte ist eine Sammlung von Streichen. Und bei Streichen gibt es immer etwas zu lachen, weil diejenigen, die sich für so klug und stark halten, am Schluss immer diejenigen sind, die hereingefallen sind. Und auch die letzte Szene, wo es allerdings nicht mehr viel zu lachen gibt, wo Simson diejenigen in den Untergang reißt, die ihm Böses wollten, ist im Grunde genommen noch ein Streich. Denn auch hier endet die Sache anders, als sich die Philisterfürsten das gedacht haben, als die den Gottesmann zur Spottfigur machen.
Genau dasselbe ist auch ein paar hundert Jahre später passiert. Da haben sie den Gottesmann Jesus zur Spottfigur gemacht und haben Ihn angezogen wie ein König und Ihn angespuckt und herum gealbert und dem Volk preisgegeben. Aber nach drei Tagen ist Jesus wieder auferstanden, da ist der tote Jesus wieder da gewesen. Ich glaube, das ist das größte Possenstück, was in dieser Welt jemals gespielt worden ist. Und das wird nur noch übertroffen von dem Tag, an dem Jesus wiederkommt und uns alle aus unseren Gräbern aufweckt und diejenigen, die zu Ihm gehören, in sein Reich nimmt, wo kein Leid ist und es keinen Tod gibt, sondern nur ewige Freude.
Da hatten die Leute sich damals solche Mühe gegeben, dass sie den Jesus beseitigen. Diesen Jesus, der ihnen nicht ganz geheuer war, einen Verräter bestochen, Ihn gefangen genommen, einen Prozess angezettelt, Ihn an den Galgen gebracht.
Man muss sich mal vorstellen, wie die Leute damals sich die Hände gerieben haben, als Jesus endlich am Galgen war, als Ruhe war, als Er ins Grab kam und es aus war. Aber der Jesus, den sie ins Grab gelegt haben, der hat sie am Schluss alle reingelegt. Denn drei Tage später war Er schon wieder da! Da ging es schon wieder los! Und dann ging's mit Crescendo und Fortissimo durch die ganze Welt.
Und am Schluss hallt das ganze Römische Reich wieder von einem Namen: Jesus. Und heute gibt es keinen Namen in unserer Welt, der mir bekannte wäre als dieser eine Name. Und es gibt keinen Namen unter dem Himmel, der den Menschen gegeben ist, durch den wir gerettet werden können, als dieser Name: Jesus.[7] Die jungen Menschen kennen ihn und lieben ihn, es gibt 875 Millionen Christen auf dieser Erde, und an jedem Tag kommen neue, tausende hinzu. Auch in dieser Stadt, in Karl-Marx-Stadt, in dieser Kirche, und Er wird auch aus euren Reihen heute wieder welche herausholen in sein Reich. Und das alles, weil Er eben nicht tot ist, sondern weil Er lebt. Weil es nicht geklappt hat mit der Beseitigung und nie klappen wird. Als sie Ihn damals ins Kreuz genagelt haben sind sie Ihn nicht losgeworden. Und wenn man Ihn heute verschweigt, kriegt man Ihn auch nicht los. Und wenn man Ihn heute aus der Tagesordnung herausstreicht, dann spielt uns Jesus einen Streich und setzt sich selber wieder auf die Tagesordnung drauf. Als wichtigsten Punkt, und wenn ihr euch nicht um diesen Punkt kümmert, dann habt ihr das wichtigste Thema eures Lebens verfehlt: Jesus ist nicht tot zu kriegen - weder durch die Leute außerhalb der Kirche und auch nicht durch die Philister innerhalb der Kirche, die uns mit ihren Fragen begraben und uns in ihren spießbürgerlichen Ordnungen einklemmen wollen.
Jesus sprengt diese Rahmen, auch die kirchlichen. Er sprengt auch die Rahmen all unserer Vorstellungen. Und wenn Simson, wie ich vorhin erzählt habe, ein Stadttor ausgehebelt hat, dann hebelt Jesus noch ganz andere Türen aus, zum Beispiel das Tor des Todes. Das ist der letzte Streich von Jesus gewesen, als Er den Tod besiegt hat.
Und dieser letzte Streich ist im Unterschied zum Simson ganz anders gewesen. Bei Simson gingen welche drauf. Bei dem letzten Streich von Jesus hat Er uns eine Möglichkeit geschaffen, dass jeder, der an Ihn glaubt, dem Tod entrinnen kann und das ewige Leben hat.
Ich denke, das ist das größte Possenstück, was es je geben hat, und der Tod ist bei diesem Stück der Dumme. Da es bei einer richtigen Pause etwas zum Lachen gibt, deswegen ist Ostern ein Stück zum Lachen, zum Freuen. Und die Freude ist durch nichts in dieser Welt tot zu kriegen. Ich wünsche euch, dass ihr den Glauben an Jesus habt, damit ihr diese Freude haben könnt!
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[1] Richter 14, 4
[2] Richter 15, 14
[3] Da sich diese Episode in Gaza abspielt und Simson das Stadttor bis auf eine Höhe vor Hebron getragen hat, scheint er ein ziemliches Stück Weges mit dem Tor zurückgelegt zu haben (Richter 16, 3) – Anm. des Schreibers.
[4] Es muss sich um eine enorme Summe gehandelt haben: tausendeinhundert Silberlinge pro Fürst. Ein Silberling entsprach ungefähr dem Tageslohn eines Arbeiters. – Anm. des Schreibers.
[5] Richter 16, 7
[6] Matthäus 5, 38 bzw. 5, 43
[7] Apostelgeschichte 4, 12