2.
Und es wurden ihm
sieben Söhne und drei Töchter geboren.
9.
Und der Satan
antwortete Jahwe und sprach: Ist es umsonst, daß Hiob Gott fürchtet?
14. da kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder
pflügten, und die Eselinnen weideten neben ihnen,
22. Bei diesem allem sündigte Hiob nicht und schrieb Gott
nichts Ungereimtes zu.
6.
Und Jahwe sprach
zum Satan: Siehe, er ist in deiner Hand; nur schone seines Lebens.
8.
Und er nahm einen
Scherben, um sich damit zu schaben; und er saß mitten in der Asche.
1.
Danach tat Hiob
seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag.
2.
Und Hiob hob an
und sprach:
7.
Siehe, jene Nacht
sei unfruchtbar, es trete kein Jubel in sie ein!
8.
Verwünschen mögen
sie die Verflucher des Tages, die fähig sind, den Leviathan aufzureizen!
11. Warum starb ich nicht von Mutterleibe an, kam aus dem
Schoße hervor und verschied?
12. Weshalb kamen Knie mir entgegen, und wozu Brüste, daß
ich sog?
13. Denn jetzt würde ich liegen und rasten, ich würde
schlafen: dann hätte ich Ruhe-
14. mit Königen und Räten der Erde, welche sich verödete
Plätze erbauten,
15. oder mit Fürsten, die Gold hatten, die ihre Häuser mit
Silber füllten;
17. Dort lassen die Bösen ab vom Toben, und dort ruhen die
an Kraft Erschöpften,
18. rasten die Gefangenen allesamt, hören nicht die Stimme
des Treibers.
19. Der Kleine und der Große, dort sind sie gleich, und
der Knecht ist frei von seinem Herrn.
20. Warum gibt er dem Mühseligen Licht, und Leben denen,
die bitterer Seele sind;
22. die sich freuen bis zum Jubel, Wonne haben, wenn sie
das Grab finden; -
23. dem Manne, dessen Weg ihm verborgen ist, und den Gott
eingeschlossen hat ringsum?
24. Denn gleich meinem Brote kommt mein Seufzen, und wie
Wasser ergießt sich mein Gestöhn.
25. Denn ich fürchtete einen Schrecken, und er traf mich,
und vor dem mir bangte, das kam über mich.
26. Ich war nicht ruhig, und ich rastete nicht und ruhte
nicht, da kam das Toben.
1.
Und Eliphas, der
Temaniter, antwortete und sprach:
3.
Siehe, du hast
viele unterwiesen, und erschlaffte Hände stärktest du;
4.
den Strauchelnden
richteten deine Worte auf, und sinkende Knie hast du befestigt.
5.
Doch nun kommt es
an dich, und es verdrießt dich; es erreicht dich, und du bist bestürzt.
6.
Ist nicht deine
Gottesfurcht deine Zuversicht, die Vollkommenheit deiner Wege deine Hoffnung?
7.
Gedenke doch: Wer
ist als Unschuldiger umgekommen, und wo sind Rechtschaffene vertilgt worden?
8.
So wie ich es
gesehen habe: die Unheil pflügen und Mühsal säen, ernten es.
9.
Durch den Odem
Gottes kommen sie um, und durch den Hauch seiner Nase vergehen sie.
11. der Löwe kommt um aus Mangel an Raub, und die Jungen
der Löwin werden zerstreut.
12. Und zu mir gelangte verstohlen ein Wort, und mein Ohr
vernahm ein Geflüster davon.
13. In Gedanken, welche Nachtgesichte hervorrufen, wenn
tiefer Schlaf die Menschen befällt,
14. kam Schauer über mich und Beben, und durchschauerte
alle meine Gebeine;
15. und ein Geist zog vor meinem Angesicht vorüber, das
Haar meines Leibes starrte empor.
17. Sollte ein Mensch gerechter sein als Gott, oder ein
Mann reiner als der ihn gemacht hat?
18. Siehe, auf seine Knechte vertraut er nicht, und seinen
Engeln legt er Irrtum zur Last:
20. Von Morgen bis Abend werden sie zerschmettert; ohne
daß man's beachtet, kommen sie um auf ewig.
1.
Rufe doch, ob
einer da ist, der dir antwortet! Und an welchen der Heiligen willst du dich
wenden?
2.
Denn den Narren
erwürgt der Gram, und den Einfältigen tötet der Eifer.
3.
Ich, ich sah den
Narren Wurzel schlagen, und alsbald verwünschte ich seine Wohnung.
4.
Fern blieben
seine Kinder vom Glück; und sie wurden im Tore zertreten, und kein Erretter war
da.
6.
Denn nicht aus
dem Staube geht Unheil hervor, und nicht sproßt Mühsal aus dem Erdboden;
7.
sondern der
Mensch ist zur Mühsal geboren, wie die Funken sich erheben im Fluge.
8.
Ich jedoch würde
Gott suchen und Gott meine Sache darlegen,
9.
der Großes und
Unerforschliches tut, Wunder bis zur Unzahl;
10. der Regen gibt auf die Fläche der Erde, und Wasser
sendet auf die Fläche der Flur;
11. um Niedrige in die Höhe zu setzen, und Trauernde
steigen empor zum Glück.
12. Der zunichte macht die Anschläge der Listigen, und
ihre Hände führen den Plan nicht aus;
13. der die Weisen erhascht in ihrer List, und der
Verschmitzten Rat überstürzt sich.
14. Bei Tage stoßen sie auf Finsternis, und am Mittag
tappen sie wie bei der Nacht.
15. Und er rettet vom Schwerte, von ihrem Munde, und aus
der Hand des Starken den Dürftigen.
16. So wird dem Armen Hoffnung, und die Ungerechtigkeit
verschließt ihren Mund.
18. Denn er bereitet Schmerz und verbindet, er zerschlägt,
und seine Hände heilen.
19. In sechs Drangsalen wird er dich erretten, und in
sieben wird dich kein Übel antasten.
20. In Hungersnot erlöst er dich von dem Tode, und im
Kriege von der Gewalt des Schwertes.
27. Siehe, dieses, wir haben es erforscht, so ist es; höre
es, und du, merke es dir!
1.
Und Hiob
antwortete und sprach:
2.
O daß mein Gram
doch gewogen würde, und man mein Mißgeschick auf die Waagschale legte allzumal!
3.
Denn dann würde
es schwerer sein als der Sand der Meere; darum sind unbesonnen meine Worte.
5.
Schreit ein
Wildesel beim Grase, oder brüllt ein Rind bei seinem Futter?
6.
Wird Fades,
Salzloses gegessen? Oder ist Geschmack im Eiweiß?
7.
Was meine Seele
sich weigerte anzurühren, das ist wie meine ekle Speise.
8.
O daß doch meine
Bitte einträfe, und Gott mein Verlangen gewährte,
9.
daß es Gott
gefiele, mich zu zermalmen, daß er seine Hand losmachte und mich vernichtete!
11. Was ist meine Kraft, daß ich ausharren, und was mein
Ende, daß ich mich gedulden sollte?
12. Ist Kraft der Steine meine Kraft, oder ist mein
Fleisch von Erz?
13. Ist es nicht also, daß keine Hilfe in mir, und jede
Kraft aus mir vertrieben ist?
16. welche trübe sind von Eis, in die der Schnee sich
birgt.
18. Es schlängeln sich die Pfade ihres Laufes, ziehen
hinauf in die Öde und verlieren sich.
19. Es blickten hin die Karawanen Temas, die Reisezüge
Schebas hofften auf sie:
20. sie wurden beschämt, weil sie auf sie vertraut hatten,
sie kamen hin und wurden zu Schanden.
21. Denn jetzt seid ihr zu nichts geworden; ihr sehet
einen Schrecken und fürchtet euch.
22. Habe ich etwa gesagt: Gebet mir, und machet mir ein
Geschenk von eurem Vermögen;
23. und befreiet mich aus der Hand des Bedrängers, und
erlöset mich aus der Hand der Gewalttätigen?
24. Belehret mich, und ich will schweigen; und gebet mir
zu erkennen, worin ich geirrt habe.
25. Wie eindringlich sind richtige Worte! Aber was tadelt
der Tadel, der von euch kommt?
26. Gedenket ihr Reden zu tadeln? Für den Wind sind ja die
Worte eines Verzweifelnden!
27. Sogar den Verwaisten würdet ihr verlosen, und über
euren Freund einen Handel abschließen.
30. Ist Unrecht auf meiner Zunge? Oder sollte mein Gaumen
Frevelhaftes nicht unterscheiden?
3.
so sind mir
zuteil geworden Monde der Nichtigkeit, und Nächte der Mühsal mir zugezählt.
5.
Mein Fleisch ist
bekleidet mit Gewürm und Erdkrusten, meine Haut zieht sich zusammen und eitert.
6.
Meine Tage
gleiten schneller dahin als ein Weberschiffchen, und schwinden ohne Hoffnung.
7.
Gedenke, daß mein
Leben ein Hauch ist! Nicht wird mein Auge das Glück wiedersehen.
10. Nicht mehr kehrt er zurück zu seinem Hause, und seine
Stätte erkennt ihn nicht mehr.
12. Bin ich ein Meer, oder ein Seeungeheuer, daß du eine
Wache wider mich aufstellst?
13. Wenn ich sage: Trösten wird mich mein Bett, mein Lager
wird tragen helfen meine Klage,
14. so erschreckst du mich mit Träumen, und durch Gesichte
ängstigst du mich,
15. so daß meine Seele Erstickung vorzieht, den Tod lieber
wählt als meine Gebeine.
17. Was ist der Mensch, daß du ihn hochhältst, und daß du
dein Herz auf ihn richtest,
18. und alle Morgen ihn heimsuchst, alle Augenblicke ihn
prüfst?
1.
Und Bildad, der
Schuchiter, antwortete und sprach:
2.
Wie lange willst
du solches reden, und sollen die Worte deines Mundes ungestümer Wind sein?
3.
Wird Gott das
Recht beugen, oder wird der Allmächtige beugen die Gerechtigkeit?
4.
Wenn deine Kinder
gegen ihn gesündigt haben, so gab er sie ihrer Übertretung preis.
5.
Wenn du Gott
eifrig suchst und zu dem Allmächtigen um Gnade flehst,
7.
und dein Anfang
wird gering erscheinen, aber dein Ende sehr groß werden.
9.
(Denn wir sind
von gestern und wissen nichts, denn ein Schatten sind unsere Tage auf Erden.)
10. Werden jene dich nicht belehren, dir's sagen, und
Worte aus ihrem Herzen hervorbringen?
11. Schießt Papierschilf auf, wo kein Sumpf ist? Wächst
Riedgras empor ohne Wasser?
12. Noch ist es am Grünen, wird nicht ausgerauft, so
verdorrt es vor allem Grase.
13. Also sind die Pfade aller, die Gottes vergessen; und
des Ruchlosen Hoffnung geht zu Grunde.
14. Sein Vertrauen wird abgeschnitten, und seine
Zuversicht ist ein Spinnengewebe.
16. Saftvoll ist er vor der Sonne, und seine Schößlinge
dehnen sich aus über seinen Garten hin;
17. über Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln, er
schaut die Wohnung der Steine;
18. wenn er ihn wegreißt von seiner Stätte, so verleugnet
sie ihn: "Ich habe dich nie gesehen!"
19. Siehe, das ist die Freude seines Weges; und aus dem
Staube sprossen andere hervor.
20. Siehe, Gott wird den Vollkommenen nicht verwerfen, und
nicht bei der Hand fassen die Übeltäter.
21. Während er deinen Mund mit Lachen füllen wird und
deine Lippen mit Jubelschall,
1.
Und Hiob
antwortete und sprach:
2.
Wahrlich, ich
weiß, daß es also ist; und wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott?
3.
Wenn er Lust hat,
mit ihm zu rechten, so kann er ihm auf tausend nicht eins antworten.
5.
Der Berge
versetzt, ehe sie es merken, er, der sie umkehrt in seinem Zorn;
6.
der die Erde
aufbeben macht von ihrer Stätte, und ihre Säulen erzittern;
7.
der der Sonne
befiehlt, und sie geht nicht auf, und der die Sterne versiegelt;
8.
der die Himmel
ausspannt, er allein, und einherschreitet auf den Höhen des Meeres;
9.
der den großen
Bären gemacht hat, den Orion und das Siebengestirn und die Kammern des Südens;
10. der Großes tut, daß es nicht zu erforschen, und
Wundertaten, daß sie nicht zu zählen sind.
12. Siehe, er rafft dahin, und wer will ihm wehren? Wer zu
ihm sagen: Was tust du?
13. Gott wendet seinen Zorn nicht ab, unter ihn beugen
sich Rahabs Helfer.
14. Wieviel weniger könnte ich ihm antworten, meine Worte
wählen ihm gegenüber!
17. Er, der mich zermalmt durch ein Sturmwetter, und meine
Wunden mehrt ohne Ursache;
18. er erlaubt mir nicht, Atem zu holen, denn er sättigt
mich mit Bitterkeiten.
21. Vollkommen bin ich; nicht kümmert mich meine Seele,
ich verachte mein Leben; es ist eins!
22. Darum sage ich: Den Vollkommenen und den Gesetzlosen
vernichtet er.
23. Wenn die Geißel plötzlich tötet, so spottet er der
Prüfung der Unschuldigen.
25. Und meine Tage eilen schneller dahin als ein Läufer,
sie entfliehen, schauen das Glück nicht.
26. Sie ziehen vorüber gleich Rohrschiffen, wie ein Adler,
der auf Fraß herabstürzt.
27. Wenn ich sage: Ich will meine Klage vergessen, will
mein Angesicht glätten und mich erheitern,
28. so bangt mir vor allen meinen Schmerzen; ich weiß, daß
du mich nicht für schuldlos halten wirst.
29. Ich muß schuldig sein; wozu soll ich mich denn nutzlos
abmühen?
30. Wenn ich mich mit Schnee wüsche und meine Hände mit
Lauge reinigte,
31. alsdann würdest du mich in die Grube tauchen, und
meinen eigenen Kleidern würde vor mir ekeln.
33. Es gibt zwischen uns keinen Schiedsmann, daß er seine
Hand auf uns beide legte.
34. Er tue seine Rute von mir weg, und sein Schrecken
ängstige mich nicht:
35. so will ich reden und ihn nicht fürchten; denn nicht
also steht es bei mir.
2.
Ich will zu Gott
sagen: Verdamme mich nicht! laß mich wissen, worüber du mit mir rechtest.
4.
Hast du Augen des
Fleisches, oder siehst du, wie ein Mensch sieht?
5.
Sind deine Tage
wie die Tage eines Menschen, oder deine Jahre wie die Tage eines Mannes,
6.
daß du nach
meiner Ungerechtigkeit suchst und nach meiner Sünde forschest,
7.
obwohl du weißt,
daß ich nicht schuldig bin, und daß niemand ist, der aus deiner Hand errette?
8.
Deine Hände haben
mich ganz gebildet und gestaltet um und um, und du verschlingst mich!
9.
Gedenke doch, daß
du wie Ton mich gestaltet-und zum Staube willst du mich zurückkehren lassen!
10. Hast du mich nicht hingegossen wie Milch, und wie Käse
mich gerinnen lassen?
11. Mit Haut und Fleisch hast du mich bekleidet, und mit
Knochen und Sehnen mich durchflochten.
12. Leben und Huld hast du mir gewährt, und deine Obhut
bewahrte meinen Geist.
13. Doch solches bargest du in deinem Herzen; ich weiß,
daß dieses bei dir war:
19. Als ob ich nicht gewesen wäre, so hätte ich sein
sollen, vom Mutterschoße zu Grabe getragen!
21. ehe ich hingehe (und nicht wiederkomme) in das Land
der Finsternis und des Todesschattens,
1.
Und Zophar, der
Naamathiter, antwortete und sprach:
2.
Sollte die Menge
der Worte nicht beantwortet werden, oder sollte ein Schwätzer recht behalten?
4.
daß du sagen
solltest: Meine Lehre ist lauter, und ich bin rein in deinen Augen?
5.
Aber möchte Gott
doch reden und seine Lippen gegen dich öffnen,
7.
Kannst du die
Tiefe Gottes erreichen, oder das Wesen des Allmächtigen ergründen?
8.
Himmelhoch sind
sie-was kannst du tun? Tiefer als der Scheol-was kannst du wissen?
9.
Länger als die
Erde ist ihr Maß und breiter als das Meer.
10. Wenn er vorüberzieht und in Verhaft nimmt und zum
Gericht versammelt, wer will ihm dann wehren?
11. Denn er kennt die falschen Leute; und er sieht Frevel,
ohne daß er achtgibt.
13. Wenn du dein Herz richtest und deine Hände zu ihm
ausbreitest, -
14. wenn Frevel in deiner Hand ist, so entferne ihn, und
laß Unrecht nicht wohnen in deinen Zelten-
16. Denn du wirst die Mühsal vergessen, wirst ihrer
gedenken wie vorübergeflossener Wasser;
1.
Und Hiob
antwortete und sprach:
2.
Fürwahr, ihr seid
die Leute, und mit euch wird die Weisheit aussterben!
9.
Wer erkennte
nicht an diesen allen, daß die Hand Jahwes solches gemacht hat,
10. in dessen Hand die Seele alles Lebendigen ist und der
Geist alles menschlichen Fleisches?
11. Soll nicht das Ohr die Worte prüfen, wie der Gaumen
für sich die Speise kostet?
12. Bei Greisen ist Weisheit, und Einsicht bei hohem
Alter.
13. Bei ihm ist Weisheit und Macht, sein ist Rat und
Einsicht.
16. Bei ihm ist Kraft und vollkommenes Wissen; sein ist
der Irrende und der Irreführende.
17. Er führt Räte beraubt hinweg, und Richter macht er zu
Narren.
18. Die Herrschaft der Könige löst er auf, und schlingt
eine Fessel um ihre Lenden.
19. Er führt Priester beraubt hinweg, und Feststehende
stürzt er um.
20. Zuverlässigen entzieht er die Sprache, und Alten
benimmt er das Urteil.
21. Verachtung schüttet er auf Edle, und den Gürtel der
Starken macht er schlaff.
22. Er enthüllt Tiefes aus der Finsternis, und
Todesschatten zieht er an das Licht hervor.
23. Er vergrößert Nationen, und er vernichtet sie; er
breitet Nationen aus, und er führt sie hinweg.
1.
Siehe, das alles
hat mein Auge gesehen, mein Ohr gehört und sich gemerkt.
2.
So viel ihr
wisset, weiß auch ich; ich stehe nicht hinter euch zurück.
3.
Doch zu dem
Allmächtigen will ich reden, und vor Gott mich zu rechtfertigen begehre ich;
4.
ihr hingegen seid
Lügenschmiede, nichtige Ärzte, ihr alle!
5.
O daß ihr doch
stille schwieget! Das würde euch zur Weisheit gereichen.
6.
Höret doch meine
Rechtfertigung, und horchet auf die Beweisgründe meiner Lippen!
7.
Wollt ihr für
Gott Unrecht reden, und für ihn Trug reden?
8.
Wollt ihr für ihn
Partei nehmen? Oder wollt ihr für Gott rechten?
10. Strafen wird er euch, wenn ihr im Geheimen die Person
ansehet.
11. Wird nicht seine Hoheit euch bestürzen, und sein Schrecken
auf euch fallen?
13. Schweiget, laßt mich, und ich will reden, was auch
über mich ergehen möge.
16. Auch das wird mir zur Rettung sein, daß ein Ruchloser
nicht vor sein Angesicht kommen darf.
17. Höret, höret meine Rede, und meine Erklärung dringe in
eure Ohren!
18. Siehe doch, ich habe die Rechtssache gerüstet! Ich
weiß, daß ich Recht behalten werde.
19. Wer ist es, der mit mir rechten könnte? Denn dann
wollte ich schweigen und verscheiden.
20. Nur zweierlei tue mir nicht; dann werde ich mich nicht
vor deinem Angesicht verbergen.
21. Deine Hand entferne von mir, und dein Schrecken
ängstige mich nicht.
22. So rufe denn, und ich will antworten, oder ich will
reden, und erwidere mir!
23. Wie viele Missetaten und Sünden habe ich? Laß mich
meine Übertretung und meine Sünde wissen!
24. Warum verbirgst du dein Angesicht, und hältst mich für
deinen Feind?
25. Willst du ein verwehtes Blatt hinwegschrecken, und die
dürre Stoppel verfolgen?
26. Denn Bitteres verhängst du über mich, und lässest mich
erben die Missetaten meiner Jugend;
28. da ich doch zerfalle wie Moder, wie ein Kleid, das die
Motte zerfressen hat.
1.
Der Mensch, vom Weibe
geboren, ist kurz an Tagen und mit Unruhe gesättigt.
3.
Dennoch hast du
über einen solchen deine Augen geöffnet, und mich führst du ins Gericht mit dir!
4.
Wie könnte ein
Reiner aus einem Unreinen kommen? Nicht ein einziger!
6.
so blicke von ihm
weg, daß er Ruhe habe, bis er wie ein Tagelöhner seinen Tag vollende.
8.
Wenn seine Wurzel
in der Erde altert, und sein Stumpf im Boden erstirbt:
9.
vom Dufte des Wassers
sproßt er wieder auf und treibt Zweige wie ein Pflänzling.
10. Der Mann aber stirbt und liegt da; und der Mensch
verscheidet, und wo ist er?
11. Es verrinnen die Wasser aus dem See, und der Fluß
trocknet ein und versiegt:
16. Denn nun zählst du meine Schritte; wachst du nicht
über meine Sünde?
17. Meine Übertretung ist versiegelt in einem Bündel, und
du hast hinzugefügt zu meiner Missetat.
18. Und doch, ein Berg stürzt ein, zerfällt, und ein Fels
rückt weg von seiner Stelle;
22. Nur um ihn selbst hat sein Fleisch Schmerz, und nur um
ihn selbst empfindet seine Seele Trauer.
1.
Und Eliphas, der
Temaniter, antwortete und sprach:
2.
Wird ein Weiser
windige Erkenntnis antworten, und wird er sein Inneres füllen mit Ostwind,
3.
streitend mit
Reden, die nichts taugen, und mit Worten, womit er nicht nützt?
4.
Ja, du
vernichtest die Gottesfurcht und schmälerst die Andacht vor Gott.
5.
Denn deine
Ungerechtigkeit belehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen.
6.
Dein Mund
verdammt dich, und nicht ich; und deine Lippen zeugen wider dich.
7.
Bist du als
Erster zum Menschen gezeugt, und vor den Hügeln du geboren?
8.
Hast du im Rate
Gottes zugehört, und die Weisheit an dich gerissen?
9.
Was weißt du, das
wir nicht wüßten, was verstehst du, das uns nicht bekannt wäre?
10. Unter uns sind auch Alte, auch Greise, reicher an
Tagen als dein Vater.
11. Sind dir zu wenig die Tröstungen Gottes, und ein
sanftes Wort an dich zu gering?
12. Was reißt dein Herz dich hin, und was zwinken deine
Augen,
13. daß du gegen Gott dein Schnauben kehrst, und Reden
hervorgehen lässest aus deinem Munde?
14. Was ist der Mensch, daß er rein sein sollte, und der
vom Weibe Geborene, daß er gerecht wäre?
15. Siehe, auf seine Heiligen vertraut er nicht, und die
Himmel sind nicht rein in seinen Augen:
16. wieviel weniger der Abscheuliche und Verderbte, der
Mann, der Unrecht trinkt wie Wasser!
17. Ich will dir's berichten, höre mir zu; und was ich
gesehen, will ich erzählen,
18. was die Weisen verkündigt und nicht verhehlt haben von
ihren Vätern her-
19. ihnen allein war das Land übergeben, und kein Fremder
zog durch ihre Mitte-;
21. Die Stimme von Schrecknissen ist in seinen Ohren, im
Frieden kommt der Verwüster über ihn;
22. er glaubt nicht an eine Rückkehr aus der Finsternis,
und er ist ausersehen für das Schwert.
24. Angst und Bedrängnis schrecken ihn, sie überwältigen
ihn wie ein König, gerüstet zum Sturm.
25. Weil er seine Hand wider Gott ausgestreckt hat und
wider den Allmächtigen trotzte,
26. wider ihn anrannte mit gerecktem Halse, mit den
dichten Buckeln seiner Schilde;
27. weil er sein Angesicht bedeckt hat mit seinem Fette
und Schmer angesetzt an den Lenden;
32. Noch ist sein Tag nicht da, so erfüllt es sich; und
sein Palmzweig wird nicht grün.
34. Denn der Hausstand des Ruchlosen ist unfruchtbar, und
Feuer frißt die Zelte der Bestechung.
35. Sie sind schwanger mit Mühsal und gebären Unheil, und
ihr Inneres bereitet Trug.
1.
Und Hiob
antwortete und sprach:
2.
Ich habe vieles
dergleichen gehört; leidige Tröster seid ihr alle!
3.
Hat es ein Ende
mit den windigen Worten? Oder was reizt dich, daß du antwortest?
7.
Ja, bereits hat
er mich erschöpft; -du hast meinen ganzen Hausstand verwüstet.
11. Gott gab mich preis dem Ungerechten, und in die Hände
der Gesetzlosen stürzte er mich.
14. Er durchbrach mich, Bruch auf Bruch; er rannte wider
mich, wie ein Held.
15. Ich habe Sacktuch über meine Haut genäht, und mit
Staub mein Horn besudelt.
16. Mein Angesicht glüht vom Weinen, und auf meinen
Wimpern ist der Schatten des Todes-
17. obwohl keine Gewalttat in meinen Händen, und mein
Gebet lauter ist.
18. Erde, bedecke nicht mein Blut, und für mein Geschrei
sei kein Platz!
19. Sogar jetzt, siehe, im Himmel ist mein Zeuge, und der
mir Zeugnis gibt, in den Höhen.
20. Meine Freunde sind meine Spötter: zu Gott tränt mein
Auge,
1.
Mein Geist ist
verstört, meine Tage erlöschen, die Gräber sind für mich.
2.
Sind nicht
Spöttereien um mich her, und muß nicht mein Auge weilen auf ihren
Beleidigungen?
5.
Wenn einer die
Freunde zur Beute ausbietet, so werden die Augen seiner Kinder verschmachten.
6.
Und er hat mich
hingestellt zum Sprichwort der Völker, und ich bin zum Anspeien ins Angesicht.
7.
Und mein Auge ist
trübe geworden vor Gram, und wie der Schatten sind alle meine Glieder.
10. Aber ihr alle, kommet nur wieder heran! Und einen
Weisen werde ich nicht unter euch finden.
11. Meine Tage sind vorüber, zerrissen sind meine Pläne,
das Eigentum meines Herzens.
12. Die Nacht machen sie zum Tage, das Licht nahe vor
lauter Finsternis.
13. Wenn ich hoffe, so ist der Scheol mein Haus, in der
Finsternis bette ich mein Lager.
14. Zur Verwesung rufe ich: Du bist mein Vater! zu dem
Gewürm: Meine Mutter und meine Schwester!
15. Wo denn also ist meine Hoffnung? Ja, meine Hoffnung,
wer wird sie schauen?
16. Sie fährt hinab zu den Riegeln des Scheols, wenn wir
miteinander im Staube Ruhe haben.
1.
Und Bildad, der
Schuchiter, antwortete und sprach:
2.
Wie lange wollt
ihr auf Worte Jagd machen? Werdet verständig, und hernach wollen wir reden!
3.
Warum werden wir
dem Vieh gleich geachtet, sind dumm in euren Augen?
5.
Doch das Licht
der Gesetzlosen wird erlöschen, und nicht leuchten wird die Flamme seines
Feuers.
6.
Das Licht wird
finster in seinem Zelte, und seine Lampe erlischt über ihm.
7.
Die Schritte
seiner Kraft werden eingeengt werden, und sein Ratschlag wird ihn stürzen.
9.
Der Fallstrick
wird seine Ferse erfassen, die Schlinge ihn ergreifen.
10. Sein Garn ist verborgen in der Erde, und seine Falle
auf dem Pfade.
11. Schrecken ängstigen ihn ringsum und scheuchen ihn auf
Schritt und Tritt.
12. Seine Kraft wird aufgezehrt werden durch Hunger, und
das Verderben steht bereit an seiner Seite.
16. Unten werden seine Wurzeln verdorren, und oben wird
sein Gezweig verwelken.
17. Sein Gedächtnis verschwindet von der Erde, und auf der
Fläche des Landes hat er keinen Namen.
18. Man wird ihn aus dem Licht in die Finsternis stoßen,
und aus der Welt ihn verjagen.
20. Über seinen Tag entsetzen sich die im Westen
Wohnenden, und die im Osten erfaßt Schauder. -
21. Ja, so sind die Wohnungen des Ungerechten, und so ist
die Stätte dessen, der Gott nicht kennt.
1.
Und Hiob
antwortete und sprach:
2.
Wie lange wollt
ihr meine Seele plagen und mich mit Worten zermalmen?
3.
Schon zehnmal ist
es, daß ihr mich geschmäht habt; ihr schämet euch nicht, mich zu verletzen.
4.
Und habe ich auch
wirklich geirrt, so bleibt doch mein Irrtum bei mir.
5.
Wenn ihr wirklich
wider mich großtun wollt, und wider mich dartun meine Schmach,
6.
so wisset denn,
daß Gott mich in meinem Rechte gebeugt und mich umstellt hat mit seinem Netze.
8.
Er hat meinen Weg
verzäunt, daß ich nicht hinüber kann, und auf meine Pfade legte er Finsternis.
9.
Meine Ehre hat er
mir ausgezogen, und weggenommen die Krone meines Hauptes.
11. Und seinen Zorn ließ er wider mich entbrennen, und
achtete mich seinen Feinden gleich.
13. Meine Brüder hat er von mir entfernt, und meine
Bekannten sind mir ganz entfremdet.
14. Meine Verwandten bleiben aus, und meine Vertrauten
haben mich vergessen.
16. Meinem Knechte rufe ich, und er antwortet nicht; mit
meinem Munde muß ich zu ihm flehen.
17. Mein Atem ist meinem Weibe zuwider, und mein übler
Geruch den Kindern meiner Mutter.
18. Selbst Buben verachten mich; will ich aufstehen, so
reden sie über mich.
19. Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die ich
liebte, haben sich gegen mich gekehrt.
22. Warum verfolget ihr mich wie Gott, und werdet meines
Fleisches nicht satt?
23. O daß doch meine Worte aufgeschrieben würden! O daß
sie in ein Buch gezeichnet würden,
24. mit eisernem Griffel und Blei in den Felsen eingehauen
auf ewig!
25. Und ich, ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und als der
Letzte wird er auf der Erde stehen;
26. und ist nach meiner Haut dieses da zerstört, so werde
ich aus meinem Fleische Gott anschauen,
28. Wenn ihr saget: Wie wollen wir ihn verfolgen? und daß
die Wurzel der Sache in mir sich befinde,
1.
Und Zophar, der
Naamathiter, antwortete und sprach:
2.
Darum geben meine
Gedanken mir Antwort, und deswegen bin ich innerlich erregt:
4.
Weißt du dieses,
daß von jeher, seitdem der Mensch auf die Erde gesetzt wurde,
5.
der Jubel der
Gesetzlosen kurz und die Freude des Ruchlosen für einen Augenblick war?
6.
Stiege auch seine
Höhe bis zum Himmel hinauf, und rührte sein Haupt an die Wolken:
7.
gleich seinem
Kote vergeht er auf ewig; die ihn gesehen haben, sagen: Wo ist er?
9.
Das Auge hat ihn
erblickt und sieht ihn nimmer wieder, und seine Stätte gewahrt ihn nicht mehr.
10. Seine Kinder müssen die Armen begütigen, und seine
Hände sein Vermögen zurückgeben.
11. Seine Knochen waren voll seiner Jugendkraft, und sie
liegt mit ihm in dem Staube. -
12. Wenn das Böse in seinem Munde süß war, und er es
verbarg unter seiner Zunge,
13. und es aufsparte und nicht fahren ließ und es
zurückhielt unter seinem Gaumen:
15. Reichtum hat er verschlungen, und er speit ihn aus:
aus seinem Bauche treibt Gott ihn heraus.
16. Natterngift sog er ein: es tötet ihn die Zunge der
Otter.
17. Nicht darf er sich laben an Bächen, flutenden Strömen
von Honig und Milch.
20. Denn er kannte keine Ruhe in seinem Innern: mit seinem
Teuersten wird er nicht entrinnen.
21. Nichts entging seiner Freßgier; darum wird sein
Wohlstand nicht dauernd sein.
24. Flieht er vor den eisernen Waffen, so wird der eherne
Bogen ihn durchbohren.
27. Der Himmel wird seine Ungerechtigkeit enthüllen, und
die Erde sich wider ihn erheben.
28. Der Ertrag seines Hauses wird weggeführt werden, wird
zerrinnen am Tage seines Zornes. -
29. Das ist das Teil des gesetzlosen Menschen von Gott und
das von Gott ihm zugesprochene Los.
1.
Und Hiob
antwortete und sprach:
2.
Höret, höret
meine Rede! Und dies ersetze eure Tröstungen.
3.
Ertraget mich,
und ich will reden, und nachdem ich geredet habe, magst du spotten.
4.
Richtet sich
meine Klage an einen Menschen? Oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein?
5.
Wendet euch zu
mir und entsetzet euch, und leget die Hand auf den Mund!
6.
Ja, wenn ich
daran denke, so bin ich bestürzt, und Schauder erfaßt mein Fleisch.
7.
Warum leben die
Gesetzlosen, werden alt, nehmen gar an Macht zu?
8.
Ihr Same steht
fest vor ihnen, mit ihnen, und ihre Sprößlinge vor ihren Augen.
9.
Ihre Häuser haben
Frieden, ohne Furcht, und Gottes Rute ist nicht über ihnen.
10. Sein Stier belegt und befruchtet sicher, seine Kuh
kalbt und wirft nicht fehl.
11. Ihre Buben schicken sie aus gleich einer Herde, und
ihre Knaben hüpfen umher.
12. Sie erheben die Stimme bei Tamburin und Laute und sind
fröhlich beim Klange der Schalmei.
13. In Wohlfahrt verbringen sie ihre Tage, und in einem
Augenblick sinken sie in den Scheol hinab.
16. Siehe, ihre Wohlfahrt steht nicht in ihrer Hand. Der
Rat der Gesetzlosen sei fern von mir!
18. daß sie wie Stroh werden vor dem Winde, und wie Spreu,
die der Sturmwind entführt?
19. Gott spart, saget ihr, sein Unheil auf für seine
Kinder. -Er vergelte ihm, daß er es fühle!
20. Seine Augen sollen sein Verderben sehen, und von dem
Grimme des Allmächtigen trinke er!
21. Denn was liegt ihm an seinem Hause nach ihm, wenn die
Zahl seiner Monde durchschnitten ist? -
22. Kann man Gott Erkenntnis lehren, da er es ja ist, der
die Hohen richtet?
23. Dieser stirbt in seiner Vollkraft, ganz wohlgemut und
sorglos.
24. Seine Gefäße sind voll Milch, und das Mark seiner
Gebeine ist getränkt.
25. Und jener stirbt mit bitterer Seele und hat des Guten
nicht genossen.
26. Zusammen liegen sie im Staube, und Gewürm bedeckt sie.
27. Siehe, ich kenne eure Gedanken, und die Anschläge,
womit ihr mir Gewalt antut.
28. Denn ihr saget: Wo ist das Haus des Edlen, und wo das
Wohngezelt der Gesetzlosen?
29. Habt ihr nicht befragt, die des Weges vorüberziehen?
Und erkennet ihr ihre Merkmale nicht:
31. Wer wird ihm ins Angesicht seinen Weg kundtun? Und hat
er gehandelt, wer wird es ihm vergelten?
32. Und er wird zu den Gräbern hingebracht, und auf dem
Grabhügel wacht er.
34. Wie tröstet ihr mich nun mit Dunst? Und von euren
Antworten bleibt nur Treulosigkeit übrig.
1.
Und Eliphas, der
Temaniter, antwortete und sprach:
2.
Kann ein Mann
Gott Nutzen bringen? Vielmehr sich selbst nützt der Einsichtige.
4.
Ist es wegen
deiner Gottesfurcht, daß er dich straft, mit dir ins Gericht geht?
5.
Ist nicht deine
Bosheit groß, und deiner Missetaten kein Ende?
6.
Denn du
pfändetest deinen Bruder ohne Ursache, und die Kleider der Nackten zogest du
aus;
7.
den Lechzenden
tränktest du nicht mit Wasser, und dem Hungrigen verweigertest du das Brot.
8.
Und dem Manne der
Gewalt, ihm gehörte das Land, und der Angesehene wohnte darin.
9.
Die Witwe
schicktest du leer fort, und die Arme der Waisen wurden zermalmt.
10. Darum sind Schlingen rings um dich her, und ein
plötzlicher Schrecken macht dich bestürzt.
11. Oder siehst du nicht die Finsternis und die Wasserflut,
die dich bedeckt?
12. Ist Gott nicht so hoch wie die Himmel? Sieh doch den
Gipfel der Sterne, wie erhaben sie sind!
13. Und so sprichst du: Was sollte Gott wissen? Kann er
richten durch Wolkendunkel hindurch?
14. Die Wolken sind ihm eine Hülle, daß er nicht sieht,
und er durchwandelt den Kreis des Himmels.
15. Willst du den Pfad der Vorzeit einhalten, welchen die
Frevler betraten,
16. die weggerafft wurden vor der Zeit? Wie ein Strom
zerfloß ihr fester Grund;
17. die zu Gott sprachen: Weiche von uns! Und was könnte der
Allmächtige für uns tun?
19. Die Gerechten sehen es und freuen sich, und der
Schuldlose spottet ihrer:
20. Sind nicht unsere Gegner vertilgt, und hat nicht Feuer
ihren Überfluß gefressen?
21. Verkehre doch freundlich mit ihm und halte Frieden;
dadurch wird Wohlfahrt über dich kommen.
22. Empfange doch Belehrung aus seinem Munde, und nimm dir
seine Worte zu Herzen.
24. Und lege das Golderz in den Staub und das Gold von
Ophir unter den Kies der Bäche;
25. so wird der Allmächtige dein Golderz und dein
glänzendes Silber sein.
26. Denn dann wirst du an dem Allmächtigen dich ergötzen
und zu Gott dein Angesicht erheben.
27. Du wirst zu ihm beten, und er wird dich erhören; und
deine Gelübde wirst du bezahlen.
1.
Und Hiob
antwortete und sprach:
2.
Auch heute ist
meine Klage trotzig; seine Hand lastet schwer auf meinem Seufzen.
3.
O daß ich ihn zu
finden wüßte, daß ich kommen könnte bis zu seiner Wohnstätte!
4.
Ich würde meine
Rechtssache vor ihm darlegen, und meinen Mund mit Beweisgründen füllen.
5.
Ich würde die
Worte wissen, die er mir antworten, und vernehmen, was er mir sagen würde.
6.
Würde er in der
Größe seiner Kraft mit mir streiten? Nein; er würde nur acht auf mich haben.
8.
Siehe, gehe ich
vorwärts, so ist er nicht da; und rückwärts, so bemerke ich ihn nicht;
10. Denn er kennt den Weg, der bei mir ist; prüfte er
mich, wie Gold würde ich hervorgehen.
14. Denn er wird vollenden, was über mich bestimmt ist;
und dergleichen ist vieles bei ihm.
15. Darum bin ich bestürzt vor seinem Angesicht; erwäge
ich's, so erschrecke ich vor ihm.
16. Ja, Gott hat mein Herz verzagt gemacht, und der
Allmächtige mich in Bestürzung versetzt.
2.
Sie verrücken die
Grenzen, sie rauben die Herde und weiden sie.
3.
Sie treiben den
Esel der Waisen weg, nehmen das Rind der Witwe zum Pfande;
4.
sie stoßen aus
dem Wege die Dürftigen. Die Elenden des Landes verkriechen sich allesamt:
6.
Auf dem Felde
schneiden sie sein Futterkorn ab und lesen den Weinberg des Gesetzlosen nach.
7.
Nackt übernachten
sie, ohne Gewand, und haben keine Bedeckung in der Kälte.
8.
Vom Regenguß des
Gebirges werden sie durchnäßt, und obdachlos umklammern sie den Felsen. -
9.
Sie reißen die
Waise von der Brust, und was der Elende anhat, nehmen sie zum Pfande. -
10. Nackt gehen sie einher, ohne Gewand, und hungernd
tragen sie die Garbe;
11. zwischen ihren Mauern pressen sie Öl, treten die
Kelter und dursten.
19. Dürre und Hitze raffen Schneewasser hinweg: so der
Scheol, die gesündigt haben.
21. er, der die Unfruchtbare beraubt, die nicht gebiert,
und der Witwe kein Gutes tut.
23. Er gibt ihm Sicherheit, und er wird gestützt. Aber
seine Augen sind über ihren Wegen.
25. Und wenn es nun nicht so ist, wer wird mich Lügen
strafen und meine Rede zunichte machen?
1.
Und Bildad, der
Schuchiter, antwortete und sprach:
2.
Herrschaft und
Schrecken sind bei ihm; er schafft Frieden in seinen Höhen.
3.
Sind seine
Scharen zu zählen? Und über wem erhebt sich nicht sein Licht?
5.
Siehe, sogar der
Mond scheint nicht hell, und die Sterne sind nicht rein in seinen Augen:
6.
wieviel weniger
der Mensch, der Wurm, und das Menschenkind, die Made!
1.
Und Hiob antwortete
und sprach:
2.
Wie hast du dem
Ohnmächtigen geholfen, den kraftlosen Arm gerettet!
3.
Wie hast du den
beraten, der keine Weisheit hat, und gründliches Wissen in Fülle kundgetan!
4.
An wen hast du
Worte gerichtet, und wessen Odem ist von dir ausgegangen?
5.
Die Schatten
beben unter den Wassern und ihren Bewohnern.
6.
Der Scheol ist
nackt vor ihm, und keine Hülle hat der Abgrund.
7.
Er spannt den
Norden aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts.
8.
Er bindet die
Wasser in seine Wolken, und das Gewölk zerreißt nicht unter ihnen.
9.
Er verhüllt den
Anblick seines Thrones, indem er sein Gewölk darüber ausbreitet.
11. Die Säulen des Himmels wanken und entsetzen sich vor
seinem Schelten.
12. Durch seine Kraft erregt er das Meer, und durch seine
Einsicht zerschellt er Rahab.
13. Durch seinen Hauch wird der Himmel heiter, seine Hand
durchbohrt den flüchtigen Drachen.
1.
Und Hiob fuhr
fort, seinen Spruch anzuheben, und sprach:
3.
so lange mein
Odem in mir ist, und der Hauch Gottes in meiner Nase-:
4.
wenn meine Lippen
Unrecht reden werden, und wenn meine Zunge Trug aussprechen wird!
7.
Mein Feind sei
wie der Gesetzlose, und der wider mich auftritt wie der Ungerechte.
8.
Denn was ist des
Ruchlosen Hoffnung, wenn Gott abschneidet, wenn er seine Seele herauszieht?
9.
Wird Gott sein
Geschrei hören, wenn Bedrängnis über ihn kommt?
10. Oder wird er sich an dem Allmächtigen ergötzen, Gott
anrufen zu aller Zeit?
12. Siehe, ihr selbst habt es alle erschaut, und warum
denn schwatzet ihr so eitel?
15. Seine Übriggebliebenen werden begraben durch den Tod,
und seine Witwen weinen nicht.
16. Wenn er Silber aufhäuft wie Staub, und Kleider
bereitet wie Lehm:
18. Er hat sein Haus gebaut wie die Motte, und der Hütte
gleich, die ein Wächter sich macht.
20. Schrecken ereilen ihn wie Wasser, des Nachts entführt
ihn ein Sturmwind.
21. Der Ostwind hebt ihn empor, daß er dahinfährt, und
stürmt ihn fort von seiner Stätte.
22. Und Gott schleudert auf ihn ohne Schonung; seiner Hand
möchte er flüchtend entfliehen.
23. Man klatscht über ihn in die Hände, und zischt ihm
nach von seiner Stätte aus.
1.
Denn für das
Silber gibt es einen Fundort, und eine Stätte für das Gold, das man läutert.
2.
Eisen wird
hervorgeholt aus der Erde, und Gestein schmelzt man zu Kupfer.
5.
Die Erde-aus ihr
kommt Brot hervor, und ihr Unteres wird zerwühlt wie vom Feuer.
6.
Ihr Gestein ist
der Sitz des Saphirs, und Goldstufen sind darin.
7.
Ein Pfad, den der
Raubvogel nicht kennt, und den das Auge des Habichts nicht erblickt hat;
8.
den die wilden
Tiere nicht betreten, über den der Löwe nicht hingeschritten ist.
9.
Er legt seine
Hand an das harte Gestein, wühlt die Berge um von der Wurzel aus.
10. Kanäle haut er durch die Felsen, und allerlei Köstliches
sieht sein Auge.
11. Er dämmt Flüsse ein, daß sie nicht durchsickern, und
Verborgenes zieht er hervor an das Licht.
12. Aber die Weisheit, wo wird sie erlangt? Und welches
ist die Stätte des Verstandes?
13. Kein Mensch kennt ihren Wert, und im Lande der Lebendigen
wird sie nicht gefunden.
14. Die Tiefe spricht: Sie ist nicht in mir, und das Meer
spricht: Sie ist nicht bei mir.
16. Sie wird nicht aufgewogen mit Gold von Ophir, mit
kostbarem Onyx und Saphir.
20. Die Weisheit nun, woher kommt sie, und welches ist die
Stätte des Verstandes?
22. Der Abgrund und der Tod sagen: Mit unseren Ohren haben
wir ein Gerücht von ihr gehört.
23. Gott versteht ihren Weg, und er kennt ihre Stätte.
24. Denn er schaut bis zu den Enden der Erde; unter dem
ganzen Himmel sieht er.
25. Als er dem Winde ein Gewicht bestimmte, und die Wasser
mit dem Maße abwog,
26. als er dem Regen ein Gesetz bestimmte und eine Bahn
dem Donnerstrahl:
27. da sah er sie und tat sie kund, er setzte sie ein und
durchforschte sie auch.
1.
Und Hiob fuhr
fort, seinen Spruch anzuheben, und sprach:
2.
O daß ich wäre
wie in den Monden der Vorzeit, wie in den Tagen, da Gott mich bewahrte,
4.
wie ich war in
den Tagen meiner Reife, als das Vertrauen Gottes über meinem Zelte waltete,
5.
als der
Allmächtige noch mit mir war, meine Knaben rings um mich her;
6.
als meine
Schritte sich in Milch badeten, und der Fels neben mir Ölbäche ergoß;
7.
als ich durch das
Tor in die Stadt hineinging, meinen Sitz auf dem Platze aufstellte:
8.
Die Jünglinge
sahen mich und verbargen sich, und die Greise erhoben sich, blieben stehen;
9.
die Fürsten
hielten die Worte zurück und legten die Hand auf ihren Mund;
10. die Stimme der Vornehmen verstummte, und ihre Zunge
klebte an ihrem Gaumen.
12. Denn ich befreite den Elenden, der um Hilfe rief, und
die Waise, die keinen Helfer hatte.
13. Der Segen des Umkommenden kam über mich, und das Herz
der Witwe machte ich jubeln.
15. Auge war ich dem Blinden, und Fuß dem Lahmen;
16. Vater war ich den Dürftigen, und die Rechtssache
dessen, den ich nicht kannte, untersuchte ich;
17. und ich zerbrach das Gebiß des Ungerechten, und seinen
Zähnen entriß ich die Beute.
18. Und ich sprach: In meinem Neste werde ich verscheiden,
und meine Tage vermehren wie der Sand;
19. meine Wurzel wird ausgebreitet sein am Wasser, und der
Tau wird übernachten auf meinem Gezweig;
20. meine Ehre wird frisch bei mir bleiben, und mein Bogen
sich in meiner Hand verjüngen.
21. Sie hörten mir zu und harrten, und horchten schweigend
auf meinen Rat.
22. Nach meinem Worte sprachen sie nicht wieder, und auf
sie träufelte meine Rede.
23. Und sie harrten auf mich wie auf den Regen, und
sperrten ihren Mund auf wie nach dem Spätregen.
2.
Wozu sollte mir
auch die Kraft ihrer Hände nützen? Die Rüstigkeit ist bei ihnen verschwunden.
4.
sie pflücken
Salzkraut bei den Gesträuchen, und die Wurzel der Ginster ist ihre Speise.
5.
Aus der Mitte der
Menschen werden sie vertrieben; man schreit über sie wie über einen Dieb.
6.
In grausigen
Klüften müssen sie wohnen, in Erdlöchern und Felsenhöhlen.
7.
Zwischen
Gesträuchen kreischen sie, unter Dorngestrüpp sind sie hingestreckt.
8.
Kinder von
Verworfenen, ja, Kinder von Ehrlosen, sind sie hinausgepeitscht aus dem Lande!
9.
Und nun bin ich
ihr Spottlied geworden, und ward ihnen zum Gerede.
11. Denn er hat meinen Strick gelöst und mich gebeugt: so
lassen sie vor mir den Zügel schießen.
13. Sie zerstören meinen Pfad, befördern meinen Untergang,
sie, die selbst hilflos sind.
14. Sie kommen wie durch einen weiten Riß, unter Gekrach
wälzen sie sich heran. -
16. Und nun ergießt sich in mir meine Seele; Tage des
Elends haben mich ergriffen.
19. Er hat mich in den Kot geworfen, und ich bin dem
Staube und der Asche gleich geworden.
20. Ich schreie zu dir, und du antwortest mir nicht; ich
stehe da, und du starrst mich an.
21. In einen Grausamen verwandelst du dich mir, mit der
Stärke deiner Hand befeindest du mich.
22. Du hebst mich empor auf den Wind, du lässest mich
dahinfahren und zerrinnen im Sturmgetöse.
26. Denn ich erwartete Gutes, und es kam Böses; und ich
harrte auf Licht, und es kam Finsternis.
27. Meine Eingeweide wallen und ruhen nicht; Tage des
Elends sind mir entgegengetreten.
28. Trauernd gehe ich einher, ohne Sonne; ich stehe auf in
der Versammlung und schreie.
29. Ich bin ein Bruder geworden den Schakalen, und ein
Genosse den Straußen.
30. Meine Haut ist schwarz geworden und löst sich von mir
ab, und mein Gebein ist brennend vor Glut.
31. Und so ist meine Laute zur Trauerklage geworden, und
meine Schalmei zur Stimme der Weinenden.
1.
Ich habe mit
meinen Augen einen Bund gemacht, und wie hätte ich auf eine Jungfrau geblickt!
2.
Denn was wäre das
Teil Gottes von oben gewesen, und das Erbe des Allmächtigen aus den Höhen?
3.
Ist nicht
Verderben für den Ungerechten, und Mißgeschick für die, welche Frevel tun?
4.
Sieht er nicht
meine Wege und zählt alle meine Schritte?
5.
Wenn ich mit Falschheit
umgegangen bin und mein Fuß dem Truge zugeeilt ist, -
6.
er wäge mich auf
der Waage der Gerechtigkeit, und Gott wird meine Unsträflichkeit erkennen-
8.
so möge ich säen,
und ein anderer essen, und meine Sprößlinge mögen entwurzelt werden!
10. so möge mein Weib für einen anderen mahlen, und andere
mögen sich über sie beugen!
11. Denn das ist eine Schandtat, und das eine Missetat für
die Richter.
12. Denn ein Feuer ist es, das bis zum Abgrund frißt, und
das meinen ganzen Ertrag entwurzeln würde.
13. Wenn ich das Recht meines Knechtes und meiner Magd
mißachtete, als sie mit mir stritten:
14. was wollte ich dann tun, wenn Gott sich erhöbe; und
wenn er untersuchte, was ihm erwidern?
16. Wenn ich den Armen ihr Begehr versagte, und die Augen
der Witwe verschmachten ließ,
17. und aß meinen Bissen allein, so daß der Verwaiste
nicht davon gegessen hat-
19. wenn ich jemand umkommen sah aus Mangel an Kleidung,
und den Dürftigen ohne Decke,
21. wenn ich meine Hand geschwungen über eine Waise, weil
ich im Tore meinen Beistand sah:
22. so falle meine Schulter aus ihrem Blatt, und mein Arm
werde abgebrochen von der Röhre!
26. wenn ich die Sonne sah, wie sie glänzte, und den Mond
in Pracht dahinwandeln,
27. und mein Herz im Geheimen verführt wurde und mein Mund
meine Hand geküßt hat:
29. Wenn ich mich freute über das Unglück meines Hassers
und aufjauchzte, als Böses ihn traf-
30. nie habe ich ja meinem Gaumen erlaubt, zu sündigen,
durch einen Fluch seine Seele zu fordern-;
32. der Fremdling übernachtete nicht draußen, ich öffnete
dem Wanderer meine Tür;
36. Würde ich sie nicht auf meiner Schulter tragen, sie
mir umbinden als Krone?
37. Ich würde ihm kundtun die Zahl meiner Schritte, würde
ihm nahen wie ein Fürst.
38. Wenn mein Acker über mich schreit, und seine Furchen
allesamt weinen;
1.
Und jene drei
Männer hörten auf, dem Hiob zu antworten, weil er in seinen Augen gerecht war.
4.
Aber Elihu hatte
auf Hiob gewartet mit Reden, weil jene älter an Jahren waren als er.
5.
Und als Elihu
sah, daß keine Antwort in dem Munde der drei Männer war, da entbrannte sein
Zorn.
7.
Ich sagte: Mögen
die Tage reden, und die Menge der Jahre Weisheit verkünden.
8.
Jedoch der Geist
ist es in den Menschen, und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig
macht.
9.
Nicht die
Bejahrten sind weise, noch verstehen die Alten, was recht ist.
10. Darum sage ich: Höre mir zu, auch ich will mein Wissen
kundtun.
14. Er hat ja an mich keine Worte gerichtet, und mit euren
Reden werde ich ihm nicht erwidern. -
15. Sie sind bestürzt, sie antworten nicht mehr, die Worte
sind ihnen ausgegangen.
16. Und ich sollte warten, weil sie nicht reden, weil sie
dastehen, nicht mehr antworten?
17. Auch ich will mein Teil erwidern, auch ich will mein
Wissen kundtun.
18. Denn voll bin ich von Worten; der Geist meines Innern
drängt mich.
20. Ich will reden, daß mir Luft werde, will meine Lippen
auftun und antworten.
21. Daß ich nur ja für niemand Partei nehme! Und keinem
Menschen werde ich schmeicheln.
22. Denn ich weiß nicht zu schmeicheln: gar bald würde
mein Schöpfer mich hinwegnehmen.
1.
Nun aber, Hiob,
höre doch meine Reden, und nimm zu Ohren alle meine Worte.
2.
Siehe doch, ich
habe meinen Mund aufgetan, meine Zunge redet in meinem Gaumen.
4.
Der Geist Gottes
hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen belebt mich.
5.
Wenn du kannst,
so antworte mir; rüste dich vor mir, stelle dich!
6.
Siehe, ich bin
Gottes, wie du; vom Tone abgekniffen bin auch ich.
7.
Siehe, mein
Schrecken wird dich nicht ängstigen, und mein Druck wird nicht schwer auf dir
lasten.
8.
Fürwahr, du hast
vor meinen Ohren gesprochen, und ich hörte die Stimme der Worte:
9.
Ich bin rein,
ohne Übertretung; ich bin makellos, und keine Ungerechtigkeit ist an mir.
10. Siehe, er erfindet Feindseligkeiten wider mich; er
hält mich für seinen Feind.
11. Er legt meine Füße in den Stock, beobachtet alle meine
Pfade. -
12. Siehe, darin hast du nicht recht, antworte ich dir;
denn Gott ist erhabener als ein Mensch.
13. Warum hast du wider ihn gehadert? Denn über all sein
Tun gibt er keine Antwort.
14. Doch in einer Weise redet Gott und in zweien, ohne daß
man es beachtet.
15. Im Traume, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf die
Menschen befällt, im Schlummer auf dem Lager:
16. dann öffnet er das Ohr der Menschen und besiegelt die
Unterweisung, die er ihnen gibt,
17. um den Menschen von seinem Tun abzuwenden, und auf daß
er Übermut vor dem Manne verberge;
18. daß er seine Seele zurückhalte von der Grube, und sein
Leben vom Rennen ins Geschoß.
20. Und sein Leben verabscheut das Brot, und seine Seele
die Lieblingsspeise;
22. und seine Seele nähert sich der Grube, und sein Leben
den Würgern.
29. Siehe, das alles tut Gott zwei-,dreimal mit dem Manne,
30. um seine Seele abzuwenden von der Grube, daß sie
erleuchtet werde von dem Lichte der Lebendigen.
31. Merke auf, Hiob, höre mir zu; schweige, und ich will
reden.
32. Wenn du Worte hast, so antworte mir; rede, denn ich
wünsche dich zu rechtfertigen.
33. Wenn nicht, so höre du mir zu; schweige, und ich werde
dich Weisheit lehren.
1.
Und Elihu hob
wieder an und sprach:
2.
Höret, ihr
Weisen, meine Worte, und ihr Kundigen, gebet mir Gehör!
3.
Denn das Ohr
prüft die Worte, wie der Gaumen die Speise kostet.
4.
Erwählen wir für
uns, was recht, erkennen wir unter uns, was gut ist!
5.
Denn Hiob hat
gesagt: Ich bin gerecht, und Gott hat mir mein Recht entzogen.
6.
Trotz meines
Rechtes soll ich lügen; meine Wunde ist unheilbar, ohne daß ich übertreten
habe. -
7.
Wer ist ein Mann
wie Hiob, der Hohn trinkt wie Wasser,
8.
und in
Gesellschaft geht mit denen, die Frevel tun, und wandelt mit gottlosen
Menschen?
9.
Denn er hat
gesagt: Keinen Nutzen hat ein Mann davon, daß er Wohlgefallen an Gott hat!
11. Sondern des Menschen Tun vergilt er ihm, und nach
jemandes Wege läßt er es ihn finden.
12. Ja, wahrlich, Gott handelt nicht gesetzlos, und der
Allmächtige beugt nicht das Recht.
13. Wer hat ihm die Erde anvertraut? Und wer den ganzen
Erdkreis gegründet?
14. Wenn er sein Herz nur auf sich selbst richtete, seinen
Geist und seinen Odem an sich zurückzöge,
15. so würde alles Fleisch insgesamt verscheiden, und der
Mensch zum Staube zurückkehren.
16. Und wenn du doch dieses einsehen und hören, der Stimme
meiner Worte Gehör schenken wolltest!
17. Sollte auch herrschen, wer das Recht haßt? Oder willst
du den Allgerechten verdammen?
18. Sagt man zu einem Könige: Belial, -zu Edlen: Du
Gottloser? -
21. Denn seine Augen sind auf die Wege des Menschen
gerichtet, und er sieht alle seine Schritte.
24. Er zerschmettert Gewaltige ohne Untersuchung, und
setzt andere an ihre Stelle.
25. Daher kennt er ihre Handlungen, und kehrt sie um über
Nacht; und sie werden zermalmt.
26. Er schlägt sie, wie Übeltäter, auf öffentlichem
Platze,
27. darum daß sie von seiner Nachfolge abgewichen sind und
alle seine Wege nicht bedacht haben,
30. damit der ruchlose Mensch nicht regiere, damit sie
nicht Fallstricke des Volkes seien.
31. Denn hat er wohl zu Gott gesagt: Ich trage meine
Strafe, ich will nicht mehr verderbt handeln;
32. was ich nicht sehe, zeige du mir; wenn ich Unrecht
verübt habe, so will ich es nicht mehr tun? -
34. Männer von Verstand werden zu mir sagen, und ein
weiser Mann, der mir zuhört:
35. Hiob redet nicht mit Erkenntnis, und seine Worte sind
ohne Einsicht.
36. Ach, daß doch Hiob fort und fort geprüft würde wegen
seiner Antworten nach Frevlerart!
1.
Und Elihu hob
wieder an und sprach:
2.
Hältst du das für
recht? Du hast gesagt: Meine Gerechtigkeit ist größer als diejenige Gottes.
3.
Denn du fragst,
was sie dir nütze; was gewinne ich mehr, als wenn ich gesündigt hätte? -
4.
Ich will dir Worte
erwidern und deinen Genossen mit dir.
5.
Blicke gen Himmel
und sieh, und schaue die Wolken an-sie sind höher als du.
6.
Wenn du sündigst,
was tust du ihm an? Und mehren sich deine Übertretungen, was fügst du ihm zu?
7.
Wenn du gerecht
bist, was gibst du ihm, oder was empfängt er aus deiner Hand?
9.
Wegen der Menge
der Bedrückungen schreit man; man ruft um Hilfe wegen des Armes der Großen.
10. Aber man spricht nicht: Wo ist Gott, mein Schöpfer,
der Gesänge gibt in der Nacht,
11. der uns mehr belehrt als die Tiere der Erde, und uns
weiser macht als das Gevögel des Himmels?
12. Alsdann schreit man, aber er antwortet nicht, wegen
des Hochmuts der Bösen.
13. Auf nur Eitles hört Gott nicht, und der Allmächtige
schaut es nicht an.
14. Wenn du auch sagst, du schauest ihn nicht-die
Rechtssache ist vor ihm; so harre sein.
15. Und nun, wenn sein Zorn nicht heimgesucht hat, sollte
er nicht sehr wohl um den Übermut wissen?
16. Und so sperrt Hiob eitler Weise seinen Mund auf, häuft
Worte ohne Erkenntnis.
1.
Und Elihu fuhr
fort und sprach:
2.
Harre mir ein
wenig, und ich will dir berichten; denn noch sind Worte da für Gott.
3.
Ich will mein
Wissen von weither holen, und meinem Schöpfer Gerechtigkeit geben.
4.
Denn wahrlich,
meine Worte sind keine Lüge; ein an Wissen Vollkommener ist bei dir.
5.
Siehe, Gott ist
mächtig, und doch verachtet er niemand-mächtig an Kraft des Verstandes.
6.
Er erhält den
Gesetzlosen nicht am Leben, und das Recht der Elenden gewährt er.
8.
Und wenn sie mit
Fesseln gebunden sind, in Stricken des Elends gefangen werden,
9.
dann macht er
ihnen kund ihr Tun und ihre Übertretungen, daß sie sich trotzig gebärdeten;
10. und er öffnet ihr Ohr der Zucht und spricht, daß sie
umkehren sollen vom Frevel.
12. Wenn sie aber nicht hören, so rennen sie ins Geschoß
und verscheiden ohne Erkenntnis.
14. Ihre Seele stirbt dahin in der Jugend, und ihr Leben
unter den Schandbuben.
15. Den Elenden errettet er in seinem Elend, und in der
Drangsal öffnet er ihnen das Ohr.
17. Aber du bist mit dem Urteil des Gesetzlosen erfüllt:
Urteil und Gericht werden dich ergreifen.
19. Soll dich dein Schreien außer Bedrängnis stellen und
alle Anstrengungen der Kraft?
20. Sehne dich nicht nach der Nacht, welche Völker
plötzlich hinwegheben wird.
21. Hüte dich, wende dich nicht zum Frevel, denn das hast
du dem Elend vorgezogen.
22. Siehe, Gott handelt erhaben in seiner Macht; wer ist
ein Lehrer wie er?
23. Wer hat ihm seinen Weg vorgeschrieben, und wer dürfte
sagen: Du hast Unrecht getan?
24. Gedenke daran, daß du sein Tun erhebest, welches
Menschen besingen.
25. Alle Menschen schauen es an, der Sterbliche erblickt
es aus der Ferne.
26. Siehe, Gott ist zu erhaben für unsere Erkenntnis; die
Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich.
27. Denn er zieht Wassertropfen herauf; von dem Dunst, den
er bildet,
28. träufeln sie als Regen, den die Wolken rieseln und
tropfen lassen auf viele Menschen.
29. Versteht man gar das Ausbreiten des Gewölks, das
Krachen seines Zeltes?
30. Siehe, er breitet sein Licht um sich aus, und die
Gründe des Meeres bedeckt er.
31. Denn durch dieses richtet er Völker, gibt Speise im
Überfluß.
33. Sein Rollen kündigt ihn an, sogar das Vieh sein
Heranziehen.
1.
Ja, darüber
erzittert mein Herz und bebt auf von seiner Stelle.
2.
Höret, höret das
Getöse seiner Stimme und das Gemurmel, das aus seinem Munde hervorgeht!
3.
Er sendet es aus
unter den ganzen Himmel, und seinen Blitz bis zu den Säumen der Erde.
5.
Gott donnert
wunderbar mit seiner Stimme; er tut große Dinge, die wir nicht begreifen.
7.
Er lähmt die Hand
eines jeden Menschen, damit alle Menschen sein Werk kennen lernen.
8.
Und das Wild geht
in sein Versteck und bleibt in seinen Höhlen.
9.
Aus der Kammer
des Südens kommt Sturm, und von den Nordwinden Kälte.
10. Durch den Odem Gottes entsteht Eis, und die Breite der
Wasser zieht sich zusammen.
11. Auch beladet er mit Wasserfülle das Gewölk, breitet
weithin aus seine Blitzwolken.
14. Nimm dieses zu Ohren, Hiob; stehe und betrachte die
Wunder Gottes!
15. Weißt du, wie Gott sie beladet, und leuchten läßt den
Blitz seines Gewölks?
16. Verstehst du dich auf das Schweben der Wolke, auf die
Wundertaten des an Wissen Vollkommenen?
17. Du, dessen Kleider heiß werden, wenn das Land schwül
wird von Süden her,
18. kannst du, gleich ihm, das Himmelsgewölbe ausbreiten,
fest wie ein gegossener Spiegel?
19. Tue uns kund, was wir ihm sagen sollen! Wir können vor
Finsternis nichts vorbringen.
22. Aus dem Norden kommt Gold: -um Gott ist furchtbare
Pracht;
24. Darum fürchten ihn die Menschen; er sieht keine an,
die weisen Herzens sind.
1.
Und Jahwe
antwortete Hiob aus dem Sturme und sprach:
2.
Wer ist es, der
den Rat verdunkelt mit Worten ohne Erkenntnis?
3.
Gürte doch wie
ein Mann deine Lenden; so will ich dich fragen, und du belehre mich!
4.
Wo warst du, als
ich die Erde gründete? Tue es kund, wenn du Einsicht besitzest!
5.
Wer hat ihre Maße
bestimmt, wenn du es weißt? Oder wer hat über sie die Meßschnur gezogen?
6.
In was wurden
ihre Grundfesten eingesenkt?
8.
Und wer hat das
Meer mit Toren verschlossen, als es ausbrach, hervorkam aus dem Mutterschoße,
9.
als ich Gewölk zu
seinem Gewande und Wolkendunkel zu seiner Windel machte,
10. und ich ihm meine Grenze bestimmte und Riegel und Tore
setzte,
13. daß sie erfasse die Säume der Erde, und die
Gesetzlosen von ihr verscheucht werden?
14. Sie verwandelt sich wie Siegelton, und alles steht da
wie in einem Gewande;
15. und den Gesetzlosen wird ihr Licht entzogen, und der
erhobene Arm wird zerbrochen.
16. Bist du gekommen bis zu den Quellen des Meeres, und
hast du die Gründe der Tiefe durchwandelt?
17. Wurden dir die Pforten des Todes enthüllt, und sahest
du die Pforten des Todesschattens?
18. Hast du Einsicht genommen in die Breiten der Erde?
Sage an, wenn du es alles weißt!
19. Welches ist der Weg zur Wohnung des Lichtes, und die
Finsternis, wo ist ihre Stätte?
20. Daß du sie hinbrächtest zu ihrer Grenze, und daß du
der Pfade zu ihrem Hause kundig wärest.
21. Du weißt es ja; denn damals wurdest du geboren, und
die Zahl deiner Tage ist groß!
22. Bist du zu den Vorräten des Schnees gekommen, und hast
du gesehen die Vorräte des Hagels,
23. die ich aufgespart habe für die Zeit der Bedrängnis,
für den Tag des Kampfes und der Schlacht?
24. Welches ist der Weg, auf dem das Licht sich verteilt,
der Ostwind sich verbreitet über die Erde?
25. Wer teilt der Regenflut Kanäle ab und einen Weg dem
Donnerstrahle,
26. um regnen zu lassen auf ein Land ohne Menschen, auf
die Wüste, in welcher kein Mensch ist,
27. um zu sättigen die Öde und Verödung, und um
hervorsprießen zu lassen die Triebe des Grases?
28. Hat der Regen einen Vater, oder wer zeugt die Tropfen
des Taues?
29. Aus wessen Schoße kommt das Eis hervor, und des
Himmels Reif, wer gebiert ihn?
30. Wie das Gestein verdichten sich die Wasser, und die
Fläche der Tiefe schließt sich zusammen.
31. Kannst du knüpfen das Gebinde des Siebengestirns, oder
lösen die Fesseln des Orion?
33. Kennst du die Gesetze des Himmels, oder bestimmst du
seine Herrschaft über die Erde?
34. Kannst du deine Stimme zum Gewölk erheben, daß eine
Menge Wassers dich bedecke?
35. Kannst du Blitze entsenden, daß sie hinfahren, daß sie
zu dir sagen: Hier sind wir? -
36. Wer hat Weisheit in die Nieren gelegt, oder wer hat
dem Geiste Verstand gegeben?
37. Wer zählt die Wolken mit Weisheit, und des Himmels
Schläuche, wer gießt sie aus,
38. wenn der Staub zu dichtem Gusse zusammenfließt und die
Schollen aneinander kleben?
39. Erjagst du der Löwin den Raub, und stillst du die Gier
der jungen Löwen,
40. wenn sie in den Höhlen kauern, im Dickicht auf der
Lauer sitzen?
1.
Weißt du die
Gebärzeit der Steinböcke? Beobachtest du das Kreißen der Hindinnen?
2.
Zählst du die
Monde, die sie erfüllen, und weißt du die Zeit ihres Gebärens?
3.
Sie krümmen sich,
lassen ihre Jungen durchbrechen, entledigen sich ihrer Wehen.
4.
Ihre Kinder
werden stark, wachsen auf im Freien; sie gehen aus und kehren nicht zu ihnen
zurück.
5.
Wer hat den
Wildesel frei entsandt, und wer gelöst die Bande des Wildlings,
6.
zu dessen Hause
ich die Steppe gemacht, und zu seinen Wohnungen das Salzland?
7.
Er lacht des
Getümmels der Stadt, das Geschrei des Treibers hört er nicht.
8.
Was er auf den
Bergen erspäht, ist seine Weide, und allem Grünen spürt er nach.
9.
Wird der Wildochs
dir dienen wollen, oder wird er an deiner Krippe übernachten?
11. Wirst du ihm trauen, weil seine Kraft groß ist, und
ihm deine Arbeit überlassen?
13. Fröhlich schwingt sich der Flügel der Straußin: ist es
des Storches Fittich und Gefieder?
14. Denn sie überläßt ihre Eier der Erde und erwärmt sie
auf dem Staube;
15. und sie vergißt, daß ein Fuß sie zerdrücken und das
Getier des Feldes sie zertreten kann.
17. Denn Gott ließ sie der Weisheit vergessen, und keinen
Verstand teilte er ihr zu.
18. Zur Zeit, wenn sie sich in die Höhe peitscht, lacht
sie des Rosses und seines Reiters.
19. Gibst du dem Rosse Stärke, bekleidest du seinen Hals
mit der wallenden Mähne?
20. Machst du es aufspringen gleich der Heuschrecke? Sein
prächtiges Schnauben ist Schrecken.
21. Es scharrt in der Ebene und freut sich der Kraft,
zieht aus, den Waffen entgegen.
22. Es lacht der Furcht und erschrickt nicht, und kehrt
vor dem Schwerte nicht um.
23. Auf ihm klirrt der Köcher, der blitzende Speer und
Wurfspieß.
26. Schwingt sich der Habicht durch deinen Verstand empor,
breitet seine Flügel aus gegen Süden?
27. Oder erhebt sich auf deinen Befehl der Adler, und baut
in der Höhe sein Nest?
28. In den Felsen wohnt und verweilt er, auf Felsenzacken
und den Spitzen der Berge.
29. Von dort aus erspäht er Nahrung, in die Ferne blicken
seine Augen.
30. Und seine Jungen schlürfen Blut, und wo Erschlagene
sind, da ist er.
1.
(39:31) Und Jahwe
antwortete Hiob und sprach:
2.
(39:32) Will der
Tadler rechten mit dem Allmächtigen? Der da Gott zurechtweist, antworte darauf!
3.
(39:33) Und Hiob
antwortete Jahwe und sprach:
4.
(39:34) Siehe, zu
gering bin ich, was soll ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund.
6.
(40:1) Und Jahwe
antwortete Hiob aus dem Sturme und sprach:
7.
(40:2) Gürte doch
wie ein Mann deine Lenden; ich will dich fragen, und du belehre mich!
8.
(40:3) Willst du
gar mein Recht zunichte machen, mich verdammen, damit du gerecht seiest?
9.
(40:4) Oder hast
du einen Arm wie Gott, und kannst du donnern mit einer Stimme wie er?
10. (40:5) Schmücke dich doch mit Erhabenheit und Hoheit, und
kleide dich in Pracht und Majestät!
11. (40:6) Gieße aus die Ausbrüche deines Zornes, und sieh
an alles Hoffärtige und erniedrige es!
12. (40:7) Sieh an alles Hoffärtige, beuge es, und reiße
nieder die Gesetzlosen auf ihrer Stelle!
13. (40:8) Verbirg sie allesamt in den Staub, schließe
ihre Angesichter in Verborgenheit ein!
14. (40:9) Dann werde auch ich dich preisen, daß deine
Rechte dir Hilfe schafft.
15. (40:10) Sieh doch den Behemoth, den ich mit dir
gemacht habe; er frißt Gras wie das Rind.
17. (40:12) Er biegt seinen Schwanz gleich einer Zeder,
die Sehnen seiner Schenkel sind verflochten.
18. (40:13) Seine Knochen sind Röhren von Erz, seine
Gebeine gleich Barren von Eisen.
19. (40:14) Er ist der Erstling der Wege Gottes; der ihn
gemacht, hat ihm sein Schwert beschafft.
20. (40:15) Denn die Berge tragen ihm Futter, und daselbst
spielt alles Getier des Feldes.
21. (40:16) Unter Lotosbüschen legt er sich nieder, im
Versteck von Rohr und Sumpf;
22. (40:17) Lotosbüsche bedecken ihn mit ihrem Schatten,
es umgeben ihn die Weiden des Baches.
24. (40:19) Fängt man ihn wohl vor seinen Augen,
durchbohrt man ihm die Nase mit einem Fangseile?
3.
(40:22) Wird er
viel Flehens an dich richten, oder dir sanfte Worte geben?
4.
(40:23) Wird er
einen Bund mit dir machen, daß du ihn zum ewigen Knechte nehmest?
5.
(40:24) Wirst du
mit ihm spielen wie mit einem Vogel, und ihn anbinden für deine Mädchen?
6.
(40:25) Werden
die Fischer-Genossen ihn verhandeln, ihn verteilen unter Kaufleute?
7.
(40:26) Kannst du
seine Haut mit Spießen füllen, und seinen Kopf mit Fischharpunen?
8.
(40:27) Lege
deine Hand an ihn-gedenke des Kampfes, tue es nicht wieder!
13. (41:4) Wer deckte die Oberfläche seines Gewandes auf?
In sein Doppelgebiß, wer dringt da hinein?
14. (41:5) Wer tat die Pforte seines Angesichts auf? Der
Kreis seiner Zähne ist ein Schrecken.
15. (41:6) Ein Stolz sind seine starken Schilder, jedes
einzelne verschlossen mit festem Siegel.
16. (41:7) Eines fügt sich ans andere, und keine Luft
dringt dazwischen;
17. (41:8) Stück an Stück hangen sie fest zusammen,
greifen ineinander und trennen sich nicht.
18. (41:9) Sein Niesen strahlt Licht aus, und seine Augen
sind gleich den Wimpern der Morgenröte.
19. (41:10) Aus seinem Rachen gehen Fackeln, sprühen
feurige Funken hervor.
20. (41:11) Aus seinen Nüstern fährt Rauch, wie aus einem
siedenden Topfe und Kessel.
21. (41:12) Sein Hauch entzündet Kohlen, und eine Flamme
fährt aus seinem Rachen.
22. (41:13) In seinem Halse wohnt Stärke, und die Angst
hüpft vor ihm her.
23. (41:14) Die Wampen seines Fleisches schließen an, sind
ihm fest angegossen, unbeweglich.
24. (41:15) Sein Herz ist hart wie Stein, und hart wie ein
unterer Mühlstein.
25. (41:16) Vor seinem Erheben fürchten sich Starke, vor
Verzagtheit geraten sie außer sich.
27. (41:18) Das Eisen achtet er für Stroh, das Erz für
faules Holz.
28. (41:19) Der Pfeil jagt ihn nicht in die Flucht,
Schleudersteine verwandeln sich ihm in Stoppeln.
29. (41:20) Wie Stoppeln gilt ihm die Keule, und er
verlacht das Sausen des Wurfspießes.
30. (41:21) Unter ihm sind scharfe Scherben; einen
Dreschschlitten breitet er hin auf den Schlamm.
31. (41:22) Er macht die Tiefe sieden wie einen Topf,
macht das Meer wie einen Salbenkessel.
32. (41:23) Hinter ihm leuchtet der Pfad, man könnte die
Tiefe für graues Haar halten.
33. (41:24) Auf Erden ist keiner ihm gleich, der
geschaffen ist ohne Furcht.
34. (41:25) Alles Hohe sieht er an; er ist König über alle
wilden Tiere.
1.
Und Hiob
antwortete Jahwe und sprach:
2.
Ich weiß, daß du
alles vermagst, und kein Vorhaben dir verwehrt werden kann.
4.
Höre doch, und
ich will reden; ich will dich fragen, und du belehre mich!
5.
Mit dem Gehör des
Ohres hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen.
6.
Darum verabscheue
ich mich und bereue in Staub und Asche.
13. Und es wurden ihm sieben Söhne und drei Töchter
geboren.
17. Und Hiob starb, alt und der Tage satt.