Jeremia 1
1.
Worte Jeremias,
des Sohnes Hilkijas, von den Priestern, die zu Anathoth waren im Lande
Benjamin,
2.
zu welchem das
Wort Jahwes geschah in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda,
im dreizehnten Jahre seiner Regierung;
3.
und es geschah
auch in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zum
Ende des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis
zur Wegführung Jerusalems im fünften Monat.
4.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
5.
Ehe ich dich im
Mutterleibe bildete, habe ich dich erkannt, und ehe du aus dem Mutterschoße
hervorkamst, habe ich dich geheiligt: zum Propheten an die Nationen habe ich
dich bestellt.
6.
Und ich sprach:
Ach, Herr, Jahwe! Siehe, ich weiß nicht zu reden, denn ich bin jung.
7.
Da sprach Jahwe
zu mir: Sage nicht: Ich bin jung; denn zu allen, wohin ich dich senden werde,
sollst du gehen, und alles, was ich dir gebieten werde, sollst du reden.
8.
Fürchte dich
nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, um dich zu erretten, spricht Jahwe.
9.
Und Jahwe
streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an, und Jahwe sprach zu mir:
Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.
10. Siehe, ich bestelle dich an diesem Tage über die
Nationen und über die Königreiche, um auszurotten und niederzureißen und zu
zerstören und abzubrechen, um zu bauen und um zu pflanzen.
11. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Was siehst
du, Jeremia? Und ich sprach: Ich sehe einen Mandelstab.
12. Und Jahwe sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn
ich werde über mein Wort wachen, es auszuführen.
13. Und das Wort Jahwes geschah zu mir zum zweiten Male
also: Was siehst du? Und ich sprach: Ich sehe einen siedenden Topf, dessen
Vorderteil gegen Süden gerichtet ist.
14. Und Jahwe sprach zu mir: Von Norden her wird das
Unglück losbrechen über alle Bewohner des Landes.
15. Denn siehe, ich rufe allen Geschlechtern der
Königreiche gegen Norden, spricht Jahwe, daß sie kommen und ein jeder seinen
Thron stellen an den Eingang der Tore Jerusalems und wider alle seine Mauern
ringsum, und wider alle Städte Judas.
16. Und ich werde meine Gerichte über sie sprechen wegen
all ihrer Bosheit, daß sie mich verlassen und anderen Göttern geräuchert und
vor den Werken ihrer Hände sich niedergebeugt haben.
17. Du aber gürte deine Lenden und mache dich auf, und
rede zu ihnen alles, was ich dir gebieten werde; verzage nicht vor ihnen, damit
ich dich nicht vor ihnen verzagt mache.
18. Und ich, siehe, ich mache dich heute zu einer festen
Stadt und zu einer eisernen Säule und zu einer ehernen Mauer wider das ganze
Land, sowohl wider die Könige von Juda als auch dessen Fürsten, dessen Priester
und das Volk des Landes.
19. Und sie werden gegen dich streiten, aber dich nicht
überwältigen; denn ich bin mit dir, spricht Jahwe, um dich zu erretten.
Jeremia 2
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Geh und rufe vor
den Ohren Jerusalems und sprich: So spricht Jahwe: Ich gedenke dir die
Zuneigung deiner Jugend, die Liebe deines Brautstandes, dein Wandeln hinter mir
her in der Wüste, im unbesäten Lande.
3.
Israel war heilig
dem Jahwe, der Erstling seines Ertrages; alle, die es verzehren wollten,
verschuldeten sich: Unglück kam über sie, spricht Jahwe.
4.
Höret das Wort
Jahwes, Haus Jakob und alle Geschlechter des Hauses Israel!
5.
So spricht Jahwe:
Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, daß sie sich von mir entfernt
haben und der Nichtigkeit nachgegangen und nichtig geworden sind?
6.
Und sie sprachen
nicht: Wo ist Jahwe, der uns aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat, der uns
leitete in der Wüste, in dem Lande der Steppen und der Gruben, in dem Lande der
Dürre und des Todesschattens, in dem Lande, durch welches niemand zieht, und wo
kein Mensch wohnt?
7.
Und ich brachte
euch in ein Land der Fruchtgefilde, um seine Frucht und seinen Ertrag zu essen;
und ihr kamet hin und verunreinigtet mein Land, und mein Erbteil habt ihr zum
Greuel gemacht.
8.
Die Priester
sprachen nicht: Wo ist Jahwe? Und die das Gesetz handhabten, kannten mich
nicht, und die Hirten fielen von mir ab; und die Propheten weissagten durch den
Baal und sind denen nachgegangen, welche nichts nützen.
9.
Darum werde ich
weiter mit euch rechten, spricht Jahwe; und mit euren Kindeskindern werde ich
rechten.
10. Denn gehet hinüber zu den Inseln der Kittäer und
sehet, und sendet nach Kedar und merket wohl auf; und sehet, ob dergleichen
geschehen ist!
11. Hat irgend eine Nation die Götter vertauscht? Und doch
sind sie nicht Götter; aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen
das, was nichts nützt.
12. Entsetzet euch darüber, ihr Himmel, und schaudert,
starret sehr! spricht Jahwe.
13. Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, den
Born lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen,
geborstene Zisternen, die kein Wasser halten.
14. Ist Israel ein Knecht, oder ist er ein Hausgeborener?
Warum ist er zur Beute geworden?
15. Junge Löwen haben wider ihn gebrüllt, ließen ihre
Stimme hören, und haben sein Land zur Wüste gemacht; seine Städte sind
verbrannt worden, so daß niemand darin wohnt.
16. Auch die Söhne von Noph und Tachpanches weideten dir
den Scheitel ab.
17. Ist es nicht dein Verlassen Jahwes, deines Gottes, zur
Zeit, da er dich auf dem Wege führte, welches dir dieses bewirkt?
18. Und nun, was hast du mit dem Wege nach Ägypten zu
schaffen, um die Wasser des Sichor zu trinken? Und was hast du mit dem Wege
nach Assyrien zu schaffen, um die Wasser des Stromes zu trinken?
19. Deine Bosheit züchtigt dich und deine Abtrünnigkeiten
strafen dich; so erkenne und sieh, daß es schlimm und bitter ist, daß du Jahwe,
deinen Gott, verlässest, und daß meine Furcht nicht bei dir ist, spricht der
Herr, Jahwe der Heerscharen.
20. Denn vor alters hast du dein Joch zerbrochen, deine
Bande zerrissen, und hast gesagt: Ich will nicht dienen! Sondern auf jedem
hohen Hügel und unter jedem grünen Baume gabst du dich preis als Hure.
21. Und ich hatte dich gepflanzt als Edelrebe, lauter
echtes Gewächs; und wie hast du dich mir verwandelt in entartete Ranken eines
fremden Weinstocks!
22. Ja, wenn du dich mit Natron wüschest und viel
Laugensalz nähmest: schmutzig bleibt deine Ungerechtigkeit vor mir, spricht der
Herr, Jahwe.
23. Wie sprichst du: Ich habe mich nicht verunreinigt, ich
bin den Baalim nicht nachgegangen? Sieh deinen Weg im Tale, erkenne, was du
getan hast, du flinke Kamelin, die rechts und links umherläuft!
24. Eine Wildeselin, die Wüste gewohnt, in ihrer
Lustbegierde schnappt sie nach Luft; ihre Brunst, wer wird sie hemmen? Alle,
die sie suchen, brauchen sich nicht abzumüden: In ihrem Monat werden sie sie
finden.
25. Bewahre deinen Fuß vor dem Barfußgehen und deine Kehle
vor dem Durste! Aber du sprichst: Es ist umsonst, nein! Denn ich liebe die
Fremden, und ihnen gehe ich nach.
26. Wie ein Dieb beschämt ist, wenn er ertappt wird, also
ist beschämt worden das Haus Israel, sie, ihre Könige, ihre Fürsten und ihre
Priester und ihre Propheten,
27. die zum Holze sprechen: Du bist mein Vater, und zum
Steine: Du hast mich geboren; denn sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht
das Angesicht. Aber zur Zeit ihres Unglücks sprechen sie: Stehe auf und rette
uns!
28. Wo sind nun deine Götter, die du dir gemacht hast?
Mögen sie aufstehen, ob sie dich retten können zur Zeit deines Unglücks! Denn
so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden, Juda.
29. Warum rechtet ihr mit mir? Allesamt seid ihr von mir
abgefallen, spricht Jahwe.
30. Vergeblich habe ich eure Kinder geschlagen, sie haben
keine Zucht angenommen; euer Schwert hat eure Propheten gefressen wie ein
verderbender Löwe.
31. O Geschlecht, das ihr seid, merket das Wort Jahwes!
Bin ich für Israel eine Wüste gewesen, oder ein Land tiefer Finsternis? Warum
spricht mein Volk: Wir schweifen umher, wir kommen nicht mehr zu dir?
32. Vergißt auch eine Jungfrau ihres Schmuckes, eine Braut
ihres Gürtels? Aber mein Volk hat meiner vergessen Tage ohne Zahl.
33. Wie schön richtest du deinen Weg ein, um Liebe zu
suchen! Darum hast du auch an Übeltaten deine Wege gewöhnt.
34. Ja, an den Säumen deiner Kleider findet sich das Blut
unschuldiger Armer; und nicht beim Einbruch hast du sie betroffen, sondern
wegen all jener Dinge hast du es getan.
35. Und du sagst: Ich bin unschuldig, ja, sein Zorn hat
sich von mir abgewandt. Siehe, ich werde Gericht an dir üben, weil du sagst:
Ich habe nicht gesündigt.
36. Was läufst du so sehr, um deinen Weg zu ändern? Auch
wegen Ägyptens wirst du beschämt werden, wie du wegen Assyriens beschämt worden
bist;
37. auch von diesen wirst du weggehen mit deinen Händen
auf deinem Haupte. Denn Jahwe verwirft die, auf welche du vertraust, und es
wird dir mit ihnen nicht gelingen.
Jeremia 3
1.
Er spricht: Wenn
ein Mann sein Weib entläßt, und sie von ihm weggeht und eines anderen Mannes
wird, darf er wieder zu ihr zurückkehren? Würde nicht selbiges Land entweiht
werden? Du aber hast mit vielen Buhlen gehurt, und doch solltest du zu mir
zurückkehren! spricht Jahwe.
2.
Hebe deine Augen
auf zu den kahlen Höhen und sieh! Wo bist du nicht geschändet worden? An den
Wegen saßest du für sie, wie ein Araber in der Wüste; und du hast das Land
entweiht durch deine Hurerei und durch deine Bosheit.
3.
Und die
Regenschauer wurden zurückgehalten, und es ist kein Spätregen gewesen; aber du
hattest die Stirn eines Hurenweibes, weigertest dich, dich zu schämen.
4.
Nicht wahr? Von
jetzt an rufst du mir zu: Mein Vater, der Freund meiner Jugend bist du!
5.
Wird er ewiglich
nachtragen, wird er immer dar Zorn bewahren? Siehe, so redest du, und begehst
Übeltaten und setzest sie durch.
6.
Und Jahwe sprach
zu mir in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was die abtrünnige
Israel getan hat? Sie ging auf jeden hohen Berg und unter jeden grünen Baum und
hurte daselbst.
7.
Und ich sprach:
Nachdem sie dies alles getan hat, wird sie zu mir zurückkehren. Aber sie kehrte
nicht zurück. Und ihre treulose Schwester Juda sah es;
8.
und ich sah, daß
trotz alledem, daß ich die abtrünnige Israel, weil sie die Ehe gebrochen,
entlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben hatte, doch die treulose Juda,
ihre Schwester, sich nicht fürchtete, sondern hinging und selbst auch hurte.
9.
Und es geschah,
wegen des Lärmes ihrer Hurerei entweihte sie das Land; und sie trieb Ehebruch
mit Stein und mit Holz.
10. Und selbst bei diesem allen ist ihre treulose
Schwester Juda nicht zu mir zurückgekehrt mit ihrem ganzen Herzen, sondern nur
mit Falschheit, spricht Jahwe.
11. Und Jahwe sprach zu mir: Die abtrünnige Israel hat
sich gerechter erwiesen als Juda, die treulose.
12. Geh, und rufe diese Worte aus gegen Norden und sprich:
Kehre zurück, du abtrünnige Israel, spricht Jahwe; ich will nicht finster auf
euch blicken. Denn ich bin gütig, spricht Jahwe, ich werde nicht ewiglich
nachtragen.
13. Nur erkenne deine Missetat, daß du von Jahwe, deinem
Gott, abgefallen und zu den Fremden hin und her gelaufen bist unter jeden
grünen Baum; aber auf meine Stimme habt ihr nicht gehört, spricht Jahwe.
14. Kehret um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht Jahwe, denn
ich habe mich ja mit euch vermählt; und ich werde euch nehmen, einen aus einer
Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und euch nach Zion bringen.
15. Und ich werde euch Hirten geben nach meinem Herzen,
und sie werden euch weiden mit Erkenntnis und Einsicht.
16. Und es wird geschehen, wenn ihr euch im Lande mehret
und fruchtbar seid in jenen Tagen, spricht Jahwe, so wird man nicht mehr sagen:
"Die Bundeslade Jahwes"; und sie wird nicht mehr in den Sinn kommen,
und man wird ihrer nicht mehr gedenken noch sie suchen, und sie wird nicht
wieder gemacht werden.
17. In jener Zeit wird man Jerusalem den Thron Jahwes
nennen, und alle Nationen werden sich zu ihr versammeln wegen des Namens Jahwes
in Jerusalem; und sie werden nicht mehr dem Starrsinn ihres bösen Herzens
nachwandeln.
18. In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Hause Israel
ziehen, und sie werden miteinander aus dem Lande des Nordens in das Land
kommen, welches ich euren Vätern zum Erbteil gegeben habe.
19. Und ich sprach: Wie will ich dich stellen unter den
Söhnen und dir ein köstliches Land geben, ein Erbteil, das die herrlichste
Zierde der Nationen ist! Und ich sprach: Ihr werdet mir zurufen: Mein Vater!
und werdet euch nicht von mir abwenden.
20. Fürwahr, wie ein Weib ihren Freund treulos verläßt, so
habt ihr treulos gegen mich gehandelt, Haus Israel, spricht Jahwe.
21. Eine Stimme wird gehört auf den kahlen Höhen, ein
Weinen, ein Flehen der Kinder Israel; weil sie ihren Weg verkehrt, Jahwes,
ihres Gottes, vergessen haben. -
22. Kehret um, ihr abtrünnigen Kinder; ich will eure
Abtrünnigkeiten heilen. -"Hier sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist
Jahwe, unser Gott.
23. Fürwahr, trüglich ist von den Hügeln, von den Bergen
her das Lärmen; fürwahr, in Jahwe, unserem Gott, ist das Heil Israels!
24. Denn die Schande hat den Erwerb unserer Väter verzehrt
von unserer Jugend an, ihr Kleinvieh und ihre Rinder, ihre Söhne und ihre
Töchter.
25. In unserer Schande müssen wir daliegen, und unsere
Schmach bedeckt uns! Denn wir haben gegen Jahwe, unseren Gott, gesündigt, wir
und unsere Väter, von unserer Jugend an bis auf diesen Tag, und wir haben nicht
auf die Stimme Jahwes, unseres Gottes, gehört."
Jeremia 4
1.
Wenn du umkehrst,
Israel, spricht Jahwe, zu mir umkehrst, und wenn du deine Scheusale von meinem
Angesicht hinwegtust, und nicht mehr umherschweifst, sondern schwörst:
2.
So wahr Jahwe
lebt! -in Wahrheit, in Recht und in Gerechtigkeit, so werden die Nationen sich
in ihm segnen und sich seiner rühmen.
3.
Denn so spricht
Jahwe zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Pflüget euch einen Neubruch,
und säet nicht unter die Dornen.
4.
Beschneidet euch
für Jahwe und tut hinweg die Vorhäute eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr
Bewohner von Jerusalem, damit mein Grimm nicht ausbreche wie ein Feuer und
unauslöschlich brenne wegen der Bosheit eurer Handlungen.
5.
Verkündiget in
Juda und laßt in Jerusalem vernehmen, und sprechet: Stoßet in die Posaune im
Lande! Rufet aus voller Kehle und sprechet: Versammelt euch und laßt uns in die
festen Städte ziehen!
6.
Erhebet ein
Panier gegen Zion hin; flüchtet, bleibet nicht stehen! Denn ich bringe Unglück
von Norden her und große Zerschmetterung.
7.
Ein Löwe steigt
herauf aus seinem Dickicht, und ein Verderber der Nationen bricht auf; er zieht
von seinem Orte aus, um dein Land zur Wüste zu machen, daß deine Städte
zerstört werden, ohne Bewohner.
8.
Darum gürtet euch
Sacktuch um, klaget und jammert! Denn die Glut des Zornes Jahwes hat sich nicht
von uns abgewendet.
9.
Und es wird
geschehen an jenem Tage, spricht Jahwe, da wird das Herz des Königs und das
Herz der Fürsten vergehen; und die Priester werden sich entsetzen, und die
Propheten erstarrt sein.
10. Da sprach ich: Ach, Herr, Jahwe! Fürwahr, getäuscht
hast du dieses Volk und Jerusalem, indem du sprachst: Ihr werdet Frieden haben;
und das Schwert dringt bis an die Seele!
11. In jener Zeit wird diesem Volke und Jerusalem gesagt
werden: Ein scharfer Wind von den kahlen Höhen in der Wüste kommt des Weges zur
Tochter meines Volkes, nicht zum Worfeln und nicht zum Säubern;
12. ein Wind zu voll dazu wird mir kommen. Nun will auch
ich Gerichte über sie aussprechen.
13. Siehe, gleich Wolken zieht er herauf, und wie der
Sturmwind sind seine Wagen, schneller als Adler seine Rosse. Wehe uns! Denn wir
sind verwüstet.
14. Wasche dein Herz rein von Bosheit, Jerusalem, damit du
gerettet werdest! Wie lange sollen deine heillosen Anschläge in deinem Innern
weilen?
15. Denn eine Stimme berichtet von Dan und verkündet Unheil
vom Gebirge Ephraim her.
16. Meldet es den Nationen, siehe, verkündet es Jerusalem:
Belagerer kommen aus fernem Lande und lassen ihre Stimme erschallen wider die
Städte Judas;
17. wie Feldwächter sind sie ringsumher wider dasselbe.
Denn gegen mich ist es widerspenstig gewesen, spricht Jahwe.
18. Dein Weg und deine Handlungen haben dir solches
bewirkt; dies ist deine Bosheit; ja, es ist bitter, ja, es dringt bis an dein
Herz.
19. Meine Eingeweide, meine Eingeweide! Mir ist angst! Die
Wände meines Herzens! Es tobt in mir mein Herz! Ich kann nicht schweigen! Denn
du, meine Seele, hörst den Schall der Posaune, Kriegsgeschrei:
20. Zerstörung über Zerstörung wird ausgerufen. Denn das
ganze Land ist verwüstet; plötzlich sind meine Zelte zerstört, meine
Zeltbehänge in einem Augenblick.
21. Wie lange soll ich das Panier sehen, den Schall der
Posaune hören? -
22. Denn mein Volk ist närrisch, mich kennen sie nicht;
törichte Kinder sind sie und unverständig. Weise sind sie, Böses zu tun; aber
Gutes zu tun verstehen sie nicht. -
23. Ich schaue die Erde an und siehe, sie ist wüst und
leer; und gen Himmel, und sein Licht ist nicht da.
24. Ich schaue die Berge an, und siehe, sie heben; und
alle Hügel schwanken.
25. Ich schaue, und siehe, kein Mensch ist da; und alle
Vögel des Himmels sind entflohen.
26. Ich schaue, und siehe, der Karmel ist eine Wüste; und
alle seine Städte sind niedergerissen vor Jahwe, vor der Glut seines Zornes.
27. Denn so spricht Jahwe: Das ganze Land soll eine Wüste
werden; doch will ich es nicht gänzlich zerstören.
28. Darum wird die Erde trauern, und der Himmel oben
schwarz werden, weil ich es geredet, beschlossen habe; und ich werde es mich
nicht gereuen lassen und nicht davon zurückkommen.
29. Vor dem Geschrei der Reiter und der Bogenschützen
flieht jede Stadt: Sie gehen ins Dickicht und ersteigen die Felsen; jede Stadt
ist verlassen, und kein Mensch wohnt darin.
30. Und du, Verwüstete, was wirst du tun? Wenn du dich
auch in Karmesin kleidest, wenn du mit goldenem Geschmeide dich schmückst, wenn
du deine Augen mit Schminke aufreißest: vergeblich machst du dich schön; die
Buhlen verschmähen dich, sie trachten nach deinem Leben.
31. Denn ich höre eine Stimme wie von einer Kreißenden,
Angst wie von einer Erstgebärenden, die Stimme der Tochter Zion; sie seufzt,
sie breitet ihre Hände aus: Wehe mir! Denn kraftlos erliegt meine Seele den
Mördern.
Jeremia 5
1.
Durchstreifet die
Gassen Jerusalems, und sehet doch und erkundet und suchet auf ihren Plätzen, ob
ihr jemand findet, ob einer da ist, der Recht übt, der Treue sucht: so will ich
ihr vergeben.
2.
Und wenn sie
sprechen: So wahr Jahwe lebt! so schwören sie darum doch falsch. -
3.
Jahwe, sind deine
Augen nicht auf die Treue gerichtet? Du hast sie geschlagen, aber es hat sie
nicht geschmerzt; du hast sie vernichtet: Sie haben sich geweigert, Zucht
anzunehmen; sie haben ihre Angesichter härter gemacht als einen Fels, sie haben
sich geweigert, umzukehren.
4.
Und ich sprach:
Nur Geringe sind es; die sind betört, weil sie den Weg Jahwes, das Recht ihres
Gottes, nicht kennen.
5.
Ich will doch zu
den Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg Jahwes, das Recht
ihres Gottes. Doch sie haben allzumal das Joch zerbrochen, die Bande zerrissen.
6.
Darum erschlägt
sie ein Löwe aus dem Walde, ein Wolf der Steppen vertilgt sie, ein Pardel
belauert ihre Städte: Jeder, der aus ihnen hinausgeht, wird zerrissen; denn
ihrer Übertretungen sind viele, zahlreich ihre Abtrünnigkeiten. -
7.
Weshalb sollte
ich dir vergeben? Deine Söhne haben mich verlassen und schwören bei
Nichtgöttern. Obwohl ich sie schwören ließ, haben sie Ehebruch getrieben und
laufen scharenweise ins Hurenhaus.
8.
Wie wohlgenährte
Pferde schweifen sie umher; sie wiehern ein jeder nach seines Nächsten Weibe.
9.
Sollte ich
solches nicht heimsuchen? spricht Jahwe; oder sollte an einer Nation, wie
diese, meine Seele sich nicht rächen?
10. Ersteiget seine Mauern und zerstöret, doch richtet ihn
nicht völlig zu Grunde; nehmet seine Ranken weg, denn nicht Jahwes sind sie.
11. Denn das Haus Israel und das Haus Juda haben gar
treulos gegen mich gehandelt, spricht Jahwe.
12. Sie haben Jahwe verleugnet und gesagt: Er ist nicht;
und kein Unglück wird über uns kommen, und Schwert und Hunger werden wir nicht
sehen;
13. und die Propheten werden zu Wind werden, und der da
redet, ist nicht in ihnen: Also wird ihnen geschehen.
14. Darum, so spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen:
Weil ihr dieses Wort redet, siehe, so will ich meine Worte in deinem Munde zu
Feuer machen und dieses Volk zu Holz, und es soll sie verzehren.
15. Siehe, ich bringe über euch eine Nation aus der Ferne,
Haus Israel, spricht Jahwe; es ist eine starke Nation, es ist eine Nation von
alters her, eine Nation, deren Sprache du nicht kennst, und deren Rede du nicht
verstehst.
16. Ihr Köcher ist wie ein offenes Grab; sie sind Helden
allesamt.
17. Und sie wird deine Ernte verzehren und dein Brot, sie
wird deine Söhne und deine Töchter verzehren, sie wird verzehren dein Kleinvieh
und deine Rinder, verzehren deinen Weinstock und deinen Feigenbaum; deine
festen Städte, auf welche du dich verlässest, wird sie mit dem Schwerte
zerstören.
18. Aber auch in selbigen Tagen, spricht Jahwe, werde ich
euch nicht den Garaus machen. -
19. Und es soll geschehen, wenn ihr sagen werdet: Weshalb
hat Jahwe, unser Gott, uns dies alles getan? so sprich zu ihnen: Gleichwie ihr
mich verlassen und fremden Göttern gedient habt in eurem Lande, also sollt ihr
Fremden dienen in einem Lande, das nicht euer ist.
20. Verkündet dieses im Hause Jakob und laßt es hören in
Juda, und sprechet:
21. Höret doch dieses, törichtes Volk, ohne Verstand, die
Augen haben und nicht sehen, die Ohren haben und nicht hören.
22. Wollt ihr mich nicht fürchten, spricht Jahwe, und vor
mir nicht zittern? Der ich dem Meere Sand zur Grenze gesetzt habe, eine ewige
Schranke, die es nicht überschreiten wird; und es regen sich seine Wogen, aber
sie vermögen nichts, und sie brausen, aber überschreiten sie nicht.
23. Aber dieses Volk hat ein störriges und widerspenstiges
Herz; sie sind abgewichen und weggegangen.
24. Und sie sprachen nicht in ihrem Herzen: Laßt uns doch
Jahwe, unseren Gott, fürchten, welcher Regen gibt, sowohl Frühregen als
Spätregen, zu seiner Zeit; der die bestimmten Wochen der Ernte uns einhält.
25. Eure Missetaten haben dieses weggewendet, und eure
Sünden das Gute von euch abgehalten.
26. Denn unter meinem Volke finden sich Gesetzlose; sie
lauern, wie Vogelsteller sich ducken; sie stellen Fallen, fangen Menschen.
27. Wie ein Käfig voll Vögel, so sind ihre Häuser voll
Betrugs; darum sind sie groß und reich geworden.
28. Sie sind fett, sie sind glatt; ja, sie überschreiten
das Maß der Bosheit. Die Rechtssache richten sie nicht, die Rechtssache der
Waisen, so daß es ihnen gelingen könnte; und die Rechtssache der Armen
entscheiden sie nicht.
29. Sollte ich solches nicht heimsuchen? spricht Jahwe;
oder sollte an einer Nation wie diese meine Seele sich nicht rächen? -
30. Entsetzliches und Schauderhaftes ist im Lande
geschehen:
31. die Propheten weissagen falsch, und die Priester
herrschen unter ihrer Leitung, und mein Volk liebt es so. Was werdet ihr aber
tun am Ende von dem allen?
Jeremia 6
1.
Flüchtet, ihr
Kinder Benjamin, aus Jerusalem hinaus, und stoßet in die Posaune zu Tekoa, und
errichtet ein Zeichen über Beth-Hakkerem; denn Unglück ragt herein von Norden
her und große Zerschmetterung.
2.
Die Schöne und
die Verzärtelte, die Tochter Zion, vertilge ich.
3.
Hirten kommen zu
ihr mit ihren Herden; sie schlagen Zelte rings um sie auf, weiden ein jeder
seinen Raum ab.
4.
"Heiliget
einen Krieg wider sie! Machet euch auf und laßt uns am Mittag hinaufziehen!
...Wehe uns! Denn der Tag hat sich geneigt, denn die Abendschatten strecken
sich.
5.
Machet euch auf
und laßt uns in der Nacht hinaufziehen und ihre Paläste verderben!"
6.
Denn so hat Jahwe
der Heerscharen gesprochen: Fället Bäume und schüttet einen Wall wider
Jerusalem auf! Sie ist die Stadt, die heimgesucht werden soll; sie ist voll
Bedrückung in ihrem Innern.
7.
Wie ein Brunnen
sein Wasser quellen läßt, so läßt sie ihre Bosheit quellen. Gewalttat und
Zerstörung werden in ihr gehört, Wunde und Schlag sind beständig vor meinem
Angesicht.
8.
Laß dich
zurechtweisen, Jerusalem, damit meine Seele sich nicht von dir losreiße, damit
ich dich nicht zur Wüste mache, zu einem unbewohnten Lande.
9.
So spricht Jahwe
der Heerscharen: Wie am Weinstock wird man Nachlese halten an dem Überrest
Israels. Lege wieder deine Hand an, wie der Winzer an die Ranken.
10. Zu wem soll ich reden und wem Zeugnis ablegen, daß sie
hören? Siehe, ihr Ohr ist unbeschnitten, und sie können nicht aufmerken; siehe,
das Wort Jahwes ist ihnen zum Hohn geworden, sie haben keine Lust daran.
11. Und ich bin voll des Grimmes Jahwes, bin müde, ihn
zurückzuhalten. -Ergieße ihn über die Kinder auf der Gasse und über den Kreis
der Jünglinge allzumal; denn sowohl Mann als Weib werden getroffen werden, der
Alte wie der Hochbetagte;
12. und ihre Häuser werden anderen zugewandt werden,
Felder und Weiber allzumal. Denn ich strecke meine Hand aus wider die Bewohner
des Landes, spricht Jahwe.
13. Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten sind sie
insgesamt der Gewinnsucht ergeben; und vom Propheten bis zum Priester üben sie
allesamt Falschheit,
14. und sie heilen die Wunde der Tochter meines Volkes
leichthin und sprechen: Friede, Friede! Und da ist doch kein Friede.
15. Sie werden beschämt werden, weil sie Greuel verübt
haben. Ja, sie schämen sich keineswegs, ja, Beschämung kennen sie nicht. Darum
werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit, da ich sie heimsuchen werde,
werden sie straucheln, spricht Jahwe.
16. So spricht Jahwe: Tretet auf die Wege, und sehet und
fraget nach den Pfaden der Vorzeit, welches der Weg des Guten sei, und wandelt
darauf; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Aber sie sprechen: Wir
wollen nicht darauf wandeln.
17. Und ich habe Wächter über euch bestellt, die da sagen:
Merket auf den Schall der Posaune! Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf
merken.
18. Darum höret, ihr Nationen, und wisse, du Gemeinde, was
wider sie geschieht!
19. Höre es, Erde! Siehe, ich bringe Unglück über dieses
Volk, die Frucht ihrer Gedanken; denn auf meine Worte haben sie nicht gemerkt,
und mein Gesetz-sie haben es verschmäht.
20. Wozu soll mir denn Weihrauch aus Scheba kommen, und das
gute Würzrohr aus fernem Lande? Eure Brandopfer sind mir nicht wohlgefällig und
eure Schlachtopfer mir nicht angenehm.
21. Darum, so spricht Jahwe: Siehe, ich lege diesem Volke
Anstöße, daß Väter und Kinder darüber straucheln, daß der Nachbar und sein Genosse
zumal umkommen.
22. So spricht Jahwe: Siehe, es kommt ein Volk aus dem
Lande des Nordens, und eine große Nation macht sich auf von dem äußersten Ende
der Erde.
23. Bogen und Wurfspieß führen sie, sie sind grausam und
ohne Erbarmen; ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Rossen reiten sie:
gerüstet wider dich, Tochter Zion, wie ein Mann zum Kriege. -
24. Wir haben die Kunde von ihm vernommen: Unsere Hände
sind schlaff geworden; Angst hat uns ergriffen, Wehen, der Gebärenden gleich. -
25. Geh nicht hinaus aufs Feld und wandle nicht auf dem
Wege; denn der Feind hat ein Schwert-Schrecken ringsum!
26. Tochter meines Volkes, gürte dir Sacktuch um und wälze
dich in der Asche, trauere wie um den Eingeborenen, führe bittere Klage! Denn
plötzlich wird der Verwüster über uns kommen.
27. Ich habe dich zum Prüfer unter meinem Volke gesetzt,
als eine Feste, damit du ihren Weg erkennen und prüfen möchtest.
28. Allesamt sind sie die Widerspenstigsten der
Widerspenstigen; sie gehen als Verleumder umher, sie sind Erz und Eisen; sie
handeln verderbt allesamt.
29. Versengt vom Feuer ist der Blasebalg, zu Ende ist das
Blei; vergebens hat man geschmolzen und geschmolzen: Die Bösen sind nicht
ausgeschieden worden.
30. Verworfenes Silber nennt man sie, denn Jahwe hat sie
verworfen.
Jeremia 7
1.
Das Wort, welches
von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, also:
2.
Stelle dich in
das Tor des Hauses Jahwes, und rufe daselbst dieses Wort aus und sprich: Höret
das Wort Jahwes, ganz Juda, die ihr durch diese Tore eingehet, um Jahwe
anzubeten.
3.
So spricht Jahwe
der Heerscharen, der Gott Israels: Machet gut eure Wege und eure Handlungen, so
will ich euch an diesem Orte wohnen lassen.
4.
Und verlasset
euch nicht auf Worte der Lüge, indem man spricht: Der Tempel Jahwes, der Tempel
Jahwes, der Tempel Jahwes ist dies!
5.
Sondern wenn ihr
eure Wege und eure Handlungen wirklich gut machet, wenn ihr wirklich Recht übet
zwischen dem einen und dem anderen,
6.
den Fremdling,
die Waise und die Witwe nicht bedrücket, und unschuldiges Blut an diesem Orte
nicht vergießet, und anderen Göttern nicht nachwandelt euch zum Unglück:
7.
so will ich euch
an diesem Orte, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe, wohnen lassen
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
8.
Siehe, ihr
verlasset euch auf Worte der Lüge, die nichts nutzen.
9.
Wie? Stehlen,
morden und Ehebruch treiben und falsch schwören und dem Baal räuchern und
anderen Göttern nachwandeln, die ihr nicht kennet!
10. Und dann kommet ihr und tretet vor mein Angesicht in
diesem Hause, welches nach meinem Namen genannt ist, und sprechet: Wir sind
errettet-damit ihr alle diese Greuel verübet!
11. Ist denn dieses Haus, welches nach meinem Namen
genannt ist, eine Räuberhöhle geworden in euren Augen? Ich selbst, siehe, ich
habe es gesehen, spricht Jahwe.
12. Denn gehet doch hin nach meiner Stätte, die zu Silo
war, woselbst ich zuerst meinen Namen wohnen ließ, und sehet, was ich ihr getan
habe wegen der Bosheit meines Volkes Israel.
13. Und nun, weil ihr alle diese Werke getan habt, spricht
Jahwe, und ich zu euch geredet habe, früh mich aufmachend und redend, ihr aber
nicht gehört habt; und ich euch gerufen, ihr aber nicht geantwortet habt:
14. So werde ich diesem Hause, welches nach meinem Namen
genannt ist, worauf ihr euch verlasset, und dem Orte, den ich euch und euren
Vätern gegeben, ebenso tun, wie ich Silo getan habe.
15. Und ich werde euch wegwerfen von meinem Angesicht, so
wie ich alle eure Brüder, den ganzen Samen Ephraims, weggeworfen habe.
16. Du aber, bitte nicht für dieses Volk und erhebe weder
Flehen noch Gebet für sie, und dringe nicht in mich; denn ich werde nicht auf
dich hören.
17. Siehst du nicht, was sie in den Städten Judas und auf
den Straßen von Jerusalem tun?
18. Die Kinder lesen Holz auf, und die Väter zünden das
Feuer an; und die Weiber kneten den Teig, um Kuchen zu bereiten für die Königin
des Himmels und anderen Göttern Trankopfer zu spenden, um mich zu kränken.
19. Kränken sie mich, spricht Jahwe, nicht vielmehr sich
selbst zur Beschämung ihres Angesichts?
20. Darum spricht der Herr, Jahwe, also: Siehe, mein Zorn
und mein Grimm wird sich über diesen Ort ergießen, über die Menschen und über
das Vieh, und über die Bäume des Feldes und über die Frucht des Landes; und er
wird brennen und nicht erlöschen.
21. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels:
Füget eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und esset Fleisch.
22. Denn ich habe nicht mit euren Vätern geredet und ihnen
nicht betreffs des Brandopfers und des Schlachtopfers geboten, an dem Tage, da
ich sie aus dem Lande Ägypten herausführte;
23. sondern dieses Wort habe ich ihnen geboten, und
gesagt: Höret auf meine Stimme, so werde ich euer Gott sein, und ihr werdet
mein Volk sein; und wandelt auf dem ganzen Wege, den ich euch gebiete, auf daß
es euch wohlgehe.
24. Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt,
sondern haben gewandelt in den Ratschlägen, in dem Starrsinn ihres bösen
Herzens; und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht.
25. Von dem Tage an, da eure Väter aus dem Lande Ägypten
auszogen, bis auf diesen Tag habe ich alle meine Knechte, die Propheten, zu
euch gesandt, täglich früh mich aufmachend und sendend.
26. Aber sie haben nicht auf mich gehört und ihr Ohr nicht
geneigt; und sie haben ihren Nacken verhärtet, haben es ärger gemacht als ihre
Väter.
27. Und wenn du alle diese Worte zu ihnen redest, so
werden sie nicht auf dich hören; und rufst du ihnen zu, so werden sie dir nicht
antworten.
28. So sprich denn zu ihnen: Dies ist das Volk, welches
auf die Stimme Jahwes, seines Gottes, nicht hört und keine Zucht annimmt; die
Treue ist untergegangen und ist ausgerottet aus ihrem Munde.
29. Schere deinen Haarschmuck und wirf ihn weg, und erhebe
ein Klagelied auf den kahlen Höhen: Denn Jahwe hat das Geschlecht seines
Grimmes verworfen und verstoßen.
30. Denn die Kinder Juda haben getan, was böse ist in
meinen Augen, spricht Jahwe; sie haben ihre Scheusale in das Haus gestellt,
welches nach meinem Namen genannt ist, um es zu verunreinigen.
31. Und sie haben die Höhen des Topheth gebaut, welches im
Tale des Sohnes Hinnoms ist, um ihre Söhne und ihre Töchter im Feuer zu
verbrennen, was ich nicht geboten habe und mir nicht in den Sinn gekommen ist.
32. Darum siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da man nicht
mehr Topheth, noch Tal des Sohnes Hinnoms, sondern Würgetal sagen wird; man
wird im Topheth begraben aus Mangel an Raum.
33. Und die Leichname dieses Volkes werden dem Gevögel des
Himmels und den Tieren der Erde zur Speise sein, und niemand wird sie
wegscheuchen.
34. Und ich werde in den Städten Judas und auf den Straßen
von Jerusalem aufhören lassen die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude,
die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut; denn das Land soll zur
Einöde werden.
Jeremia 8
1.
In jener Zeit,
spricht Jahwe, wird man die Gebeine der Könige von Juda und die Gebeine seiner
Fürsten und die Gebeine der Priester und die Gebeine der Propheten und die
Gebeine der Bewohner von Jerusalem aus ihren Gräbern herausnehmen.
2.
Und man wird sie
ausbreiten vor der Sonne und vor dem Monde und vor dem ganzen Heere des
Himmels, welche sie geliebt und welchen sie gedient haben, und denen sie
nachgewandelt sind, und welche sie gesucht und vor denen sie sich niedergebeugt
haben; sie werden nicht gesammelt noch begraben werden, zu Dünger auf der
Fläche des Erdbodens sollen sie werden.
3.
Und der Tod wird
dem Leben vorgezogen werden von dem ganzen Rest, der von diesem bösen
Geschlecht übriggeblieben ist an allen Orten, wohin ich die Übriggebliebenen
verstoßen haben werde, spricht Jahwe der Heerscharen.
4.
Und sprich zu
ihnen: So spricht Jahwe: Fällt man denn und steht nicht wieder auf? Oder wendet
man sich ab und kehrt nicht wieder zurück?
5.
Warum kehrt sich
dieses Volk Jerusalems ab in immerwährender Abkehr? Sie halten fest am Truge,
sie weigern sich umzukehren.
6.
Ich habe gehorcht
und zugehört: Sie reden, was nicht recht ist; da ist keiner, der seine Bosheit
bereue und spreche: Was habe ich getan! Allesamt wenden sie sich zu ihrem
Laufe, wie ein in den Kampf stürmendes Roß.
7.
Selbst der Storch
am Himmel kennt seine bestimmten Zeiten, und Turteltaube und Schwalbe und
Kranich halten die Zeit ihres Kommens ein; aber mein Volk kennt das Recht
Jahwes nicht.
8.
Wie möget ihr
sagen: Wir sind weise, und das Gesetz Jahwes ist bei uns? Siehe, fürwahr, zur
Lüge hat es gemacht der Lügengriffel der Schriftgelehrten.
9.
Die Weisen werden
beschämt, bestürzt und gefangen werden; siehe, das Wort Jahwes haben sie
verschmäht, und welcherlei Weisheit haben sie? -
10. Darum werde ich ihre Weiber anderen geben, ihre Felder
anderen Besitzern. Denn vom Kleinsten bis zum Größten sind sie insgesamt der
Gewinnsucht ergeben; vom Propheten bis zum Priester üben sie allesamt
Falschheit,
11. und sie heilen die Wunde der Tochter meines Volkes
leichthin und sprechen: Friede, Friede! und da ist doch kein Friede.
12. Sie werden beschämt werden, weil sie Greuel verübt
haben. Ja, sie schämen sich keineswegs, ja, Beschämung kennen sie nicht. Darum
werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie
straucheln, spricht Jahwe.
13. Wegraffen werde ich sie, spricht Jahwe. Keine Trauben
am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum, und das Blatt ist verwelkt: So
will ich ihnen solche bestellen, die sie verheeren werden.
14. Wozu bleiben wir sitzen? Versammelt euch, und laßt uns
in die festen Städte ziehen und dort umkommen! Denn Jahwe, unser Gott, hat uns
zum Untergang bestimmt, und uns mit bitterem Wasser getränkt, weil wir gegen
Jahwe gesündigt haben.
15. Man hofft auf Frieden, und da ist nichts Gutes; auf
die Zeit der Heilung, und siehe da, Schrecken. -
16. Von Dan her wird das Schnauben seiner Rosse gehört;
vom Schall des Wieherns seiner starken Rosse erzittert das ganze Land. Und sie
kommen und verzehren das Land und seine Fülle, die Städte und ihre Bewohner.
17. Denn siehe, ich sende unter euch Schlangen,
Basilisken, gegen welche es keine Beschwörung gibt; und sie werden euch beißen,
spricht Jahwe. -
18. O meine Erquickung im Kummer! Mein Herz ist siech in mir.
19. Siehe, die Stimme des Geschreies der Tochter meines
Volkes kommt aus fernem Lande: "Ist Jahwe nicht in Zion, oder ist ihr
König nicht darin?" Warum haben sie mich gereizt durch ihre geschnitzten
Bilder, durch Nichtigkeiten der Fremde?
20. "Vorüber ist die Ernte, die Obstlese ist zu Ende,
und wir sind nicht gerettet!"
21. Ich bin zerschlagen wegen der Zerschmetterung der
Tochter meines Volkes; ich gehe trauernd einher, Entsetzen hat mich ergriffen.
22. Ist kein Balsam in Gilead, oder kein Arzt daselbst?
Denn warum ist der Tochter meines Volkes kein Verband angelegt worden?
Jeremia 9
1.
O daß mein Haupt
Wasser wäre und mein Auge ein Tränenquell, so wollte ich Tag und Nacht beweinen
die Erschlagenen der Tochter meines Volkes!
2.
O daß ich in der
Wüste eine Wanderer-Herberge hätte, so wollte ich mein Volk verlassen und von
ihnen wegziehen! Denn sie sind allesamt Ehebrecher, eine Rotte Treuloser.
3.
Und sie spannen
ihre Zunge, ihren Bogen, mit Lüge, und nicht nach Treue schalten sie im Lande;
denn sie schreiten fort von Bosheit zu Bosheit, und mich kennen sie nicht,
spricht Jahwe.
4.
Hütet euch ein
jeder vor seinem Freunde, und auf keinen Bruder vertrauet; denn jeder Bruder
treibt Hinterlist, und jeder Freund geht als Verleumder einher.
5.
Und sie betrügen
einer den anderen, und Wahrheit reden sie nicht; sie lehren ihre Zunge Lügen
reden, sie mühen sich ab, verkehrt zu handeln.
6.
Deine Wohnung ist
mitten unter Trug. Vor Trug weigern sie sich, mich zu erkennen, spricht Jahwe.
7.
Darum, so spricht
Jahwe der Heerscharen: Siehe, ich will sie schmelzen und läutern; denn wie
sollte ich anders handeln wegen der Tochter meines Volkes?
8.
Ihre Zunge ist
ein mörderischer Pfeil, man redet Trug; mit seinem Munde redet man Frieden mit
seinem Nächsten, und in seinem Innern legt man ihm einen Hinterhalt.
9.
Sollte ich
solches nicht an ihnen heimsuchen? spricht Jahwe; oder sollte an einer Nation
wie diese meine Seele sich nicht rächen?
10. Über die Berge will ich ein Weinen und eine Wehklage
erheben, und über die Auen der Steppe ein Klagelied. Denn sie sind verbrannt,
so daß niemand hindurchzieht und man die Stimme der Herde nicht hört; sowohl
die Vögel des Himmels als auch das Vieh sind entflohen, weggezogen.
11. Und ich werde Jerusalem zu Steinhaufen machen, zur
Wohnung der Schakale, und die Städte von Juda zur Wüste machen, ohne Bewohner.
-
12. Wer ist der weise Mann, daß er dieses verstehe, und zu
wem hat der Mund Jahwes geredet, daß er es kundtue, warum das Land zu Grunde
geht und verbrannt wird gleich der Wüste, so daß niemand hindurchzieht?
13. Und Jahwe sprach: Weil sie mein Gesetz verlassen
haben, das ich ihnen vorgelegt, und auf meine Stimme nicht gehört, und nicht
darin gewandelt haben,
14. sondern dem Starrsinn ihres Herzens und den Baalim
nachgegangen sind, was ihre Väter sie gelehrt haben.
15. Darum, so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott
Israels: Siehe, ich will sie, dieses Volk, mit Wermut speisen und sie mit
bitterem Wasser tränken,
16. und sie unter die Nationen zerstreuen, die sie nicht
gekannt haben, weder sie noch ihre Väter; und ich will das Schwert hinter ihnen
her senden, bis ich sie vernichtet habe.
17. So spricht Jahwe der Heerscharen: Gebet acht, und
rufet Klageweiber, daß sie kommen, und schicket zu den weisen Frauen,
18. daß sie kommen und eilends eine Wehklage über uns
erheben, damit unsere Augen von Tränen rinnen und unsere Wimpern von Wasser
fließen.
19. Denn eine Stimme der Wehklage wird aus Zion gehört:
"Wie sind wir verwüstet! Wir sind völlig zu Schanden geworden; denn wir
haben das Land verlassen müssen, denn sie haben unsere Wohnungen
umgestürzt".
20. Denn höret, ihr Weiber, das Wort Jahwes, und euer Ohr
fasse das Wort seines Mundes; und lehret eure Töchter Wehklage und eine die
andere Klagegesang.
21. Denn der Tod ist durch unsere Fenster gestiegen, er
ist in unsere Paläste gekommen, um das Kind auszurotten von der Gasse, die
Jünglinge von den Straßen.
22. Rede: So spricht Jahwe: Ja, die Leichen der Menschen
werden fallen wie Dünger auf der Fläche des Feldes und wie eine Garbe hinter
dem Schnitter, die niemand sammelt.
23. So spricht Jahwe: Der Weise rühme sich nicht seiner
Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich
nicht seines Reichtums;
24. sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen: Einsicht zu
haben und mich zu erkennen, daß ich Jahwe bin, der Güte, Recht und
Gerechtigkeit übt auf der Erde; denn daran habe ich Gefallen, spricht Jahwe.
25. Siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich heimsuchen
werde alle Beschnittenen mit den Unbeschnittenen:
26. Ägypten und Juda und Edom und die Kinder Ammon und
Moab, und alle mit geschorenen Haarrändern, die in der Wüste wohnen; denn alle
Nationen sind unbeschnitten, und das ganze Haus Israel ist unbeschnittenen
Herzens.
Jeremia 10
1.
Höret das Wort,
welches Jahwe zu euch redet, Haus Israel!
2.
So spricht Jahwe:
Lernet nicht den Weg der Nationen, und erschrecket nicht vor den Zeichen des
Himmels, weil die Nationen vor ihnen erschrecken.
3.
Denn die
Satzungen der Völker sind Nichtigkeit; denn Holz ist es, das einer aus dem
Walde gehauen hat, ein Werk von Künstlerhänden, mit dem Beile verfertigt.
4.
Er schmückt es
mit Silber und mit Gold; mit Nägeln und mit Hämmern befestigen sie es, daß es
nicht wanke;
5.
sie sind wie eine
gedrechselte Säule und reden nicht; sie werden getragen, denn sie gehen nicht.
Fürchtet euch nicht vor ihnen; denn sie können nichts Böses tun, und Gutes zu
tun steht auch nicht bei ihnen.
6.
Gar niemand ist
dir gleich, Jahwe; du bist groß, und groß ist dein Name in Macht.
7.
Wer sollte dich
nicht fürchten, König der Nationen? Denn dir gebührt es. Denn unter allen
Weisen der Nationen und in allen ihren Königreichen ist gar niemand dir gleich,
8.
sondern sie sind
allzumal dumm und töricht; die Unterweisung der Nichtigkeiten ist Holz.
9.
Dünngeschlagenes
Silber wird aus Tarsis gebracht und Gold aus Uphas, ein Werk des Künstlers und
der Hände des Goldschmieds; blauer und roter Purpur ist ihr Gewand, ein Werk
von Kunstfertigen sind sie allesamt.
10. Aber Jahwe, Gott, ist Wahrheit; er ist der lebendige
Gott und ein ewiger König. Vor seinem Grimm erbebt die Erde, und seinen Zorn
können die Nationen nicht ertragen.
11. So sollt ihr zu ihnen sprechen: Die Götter, die den
Himmel und die Erde nicht gemacht haben, diese werden verschwinden von der Erde
und unter diesem Himmel hinweg.
12. Er hat die Erde gemacht durch seine Kraft, den
Erdkreis festgestellt durch seine Weisheit und die Himmel ausgespannt durch
seine Einsicht.
13. Wenn er beim Schalle des Donners Wasserrauschen am
Himmel bewirkt und Dünste aufsteigen läßt vom Ende der Erde, Blitze zum Regen
macht und den Wind herausführt aus seinen Vorratskammern-:
14. Dumm wird jeder Mensch, ohne Erkenntnis; beschämt wird
jeder Goldschmied über das Götzenbild; denn sein gegossenes Bild ist Lüge, und
kein Geist ist in ihnen.
15. Nichtigkeit sind sie, ein Werk des Gespöttes: Zur Zeit
ihrer Heimsuchung gehen sie zu Grunde.
16. Jakobs Teil ist nicht wie diese; denn er ist es, der
das All gebildet hat, und Israel ist der Stamm seines Erbteils; Jahwe der
Heerscharen ist sein Name.
17. Raffe dein Gepäck zusammen aus dem Lande, du
Bewohnerin der Festung!
18. Denn so spricht Jahwe: Siehe, ich werde diesmal die
Bewohner des Landes hinwegschleudern und sie ängstigen, damit sie sie finden. -
19. Wehe mir ob meiner Wunde! Schmerzlich ist mein Schlag.
Doch ich spreche: Ja, das ist mein Leiden, und ich will es tragen.
20. Mein Zelt ist zerstört, und alle meine Seile sind
zerrissen; meine Kinder sind von mir weggezogen und sind nicht mehr. Da ist
niemand, der ferner mein Zelt ausspannt und meine Zeltbehänge aufrichtet.
21. Denn die Hirten sind dumm geworden und haben Jahwe
nicht gesucht; darum haben sie nicht verständig gehandelt, und ihre ganze Herde
hat sich zerstreut. -
22. Horch! Ein Gerücht: Siehe, es kommt, und dein großes
Getöse vom Lande des Nordens, um die Städte Judas zur Wüste zu machen, zur
Wohnung der Schakale. -
23. Ich weiß, Jahwe, daß nicht beim Menschen sein Weg steht,
nicht bei dem Manne, der da wandelt, seinen Gang zu richten.
24. Züchtige mich, Jahwe, doch nach Gebühr; nicht in
deinem Zorne, daß du mich nicht aufreibest.
25. Ergieße deinen Grimm über die Nationen, die dich nicht
kennen, und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen! Denn sie
haben Jakob aufgezehrt, ja, sie haben ihn aufgezehrt und ihn vernichtet und
seine Wohnung verwüstet.
Jeremia 11
1.
Das Wort, welches
von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, also:
2.
Höret auf die
Worte dieses Bundes und redet zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von
Jerusalem!
3.
Und du, sprich zu
ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Verflucht sei der Mann, der nicht
hört auf die Worte dieses Bundes,
4.
welchen ich euren
Vätern geboten habe an dem Tage, da ich sie herausführte aus dem Lande Ägypten,
aus dem eisernen Schmelzofen, indem ich sprach: Höret auf meine Stimme und tut
diese Worte, nach allem, was ich euch gebiete, so werdet ihr mein Volk, und ich
werde euer Gott sein;
5.
auf daß ich den
Eid aufrecht halte, den ich euren Vätern geschworen habe, ihnen ein Land zu
geben, das von Milch und Honig fließt, wie es an diesem Tage ist. Und ich
antwortete und sprach: Amen, Jahwe!
6.
Und Jahwe sprach
zu mir: Rufe alle diese Worte aus in den Städten Judas und auf den Straßen von
Jerusalem, und sprich: Höret die Worte dieses Bundes und tut sie!
7.
Denn ich habe
euren Vätern ernstlich bezeugt an dem Tage, da ich sie aus dem Lande Ägypten
heraufführte, bis auf diesen Tag, früh mich aufmachend und bezeugend, indem ich
sprach: Höret auf meine Stimme!
8.
Aber sie haben
nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, sondern sie wandelten ein jeder in dem
Starrsinn ihres bösen Herzens. Und ich brachte über sie alle Worte dieses
Bundes, welche ich zu tun geboten, und die sie nicht getan haben.
9.
Und Jahwe sprach
zu mir: Es hat sich eine Verschwörung gefunden unter den Männern von Juda und
unter den Bewohnern von Jerusalem.
10. Sie sind zurückgekehrt zu den Missetaten ihrer ersten
Väter, die sich geweigert haben, auf meine Worte zu hören; und sie selbst sind
anderen Göttern nachgegangen, um ihnen zu dienen. Das Haus Israel und das Haus
Juda haben meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern gemacht habe.
11. Darum, so spricht Jahwe: Siehe, ich bringe über sie
ein Unglück, dem sie nicht werden entgehen können; und sie werden zu mir
schreien, aber ich werde nicht auf sie hören.
12. Und die Städte von Juda und die Bewohner von Jerusalem
werden hingehen und zu den Göttern schreien, welchen sie geräuchert haben; aber
retten werden diese sie nicht zur Zeit ihres Unglücks.
13. Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter
geworden, Juda; und nach der Zahl der Straßen von Jerusalem habt ihr der
Schande Altäre gesetzt, Altäre, um dem Baal zu räuchern. -
14. Du aber, bitte nicht für dieses Volk und erhebe weder
Flehen noch Gebet für sie; denn ich werde nicht hören zu der Zeit, da sie wegen
ihres Unglücks zu mir rufen werden.
15. Was hat mein Geliebter in meinem Hause zu schaffen, da
die Vielen Arglist üben? Wird heiliges Fleisch deine Bosheit von dir wegnehmen?
Dann mögest du frohlocken.
16. Einen grünen Olivenbaum, schön an herrlicher Frucht,
hatte Jahwe dich genannt; bei dem Lärm eines großen Getümmels legte er Feuer an
ihn, und es brachen seine Äste.
17. Und Jahwe der Heerscharen, der dich gepflanzt, hat
Böses über dich geredet wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses
Juda, die sie verübt haben, um mich zu reizen, indem sie dem Baal räucherten.
18. Und Jahwe hat es mir kundgetan, und ich erfuhr es;
damals zeigtest du mir ihre Handlungen.
19. Und ich war wie ein zahmes Lamm, das zum Schlachten
geführt wird; und ich wußte nicht, daß sie Anschläge wider mich ersannen:
"Laßt uns den Baum mit seiner Frucht verderben und ihn aus dem Lande der
Lebendigen ausrotten, daß seines Namens nicht mehr gedacht werde!"
20. Aber du, Jahwe der Heerscharen, der du gerecht
richtest, Nieren und Herz prüfst, laß mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir
habe ich meine Rechtssache anvertraut. -
21. Darum, so spricht Jahwe über die Männer von Anathoth,
welche nach deinem Leben trachten und sprechen: Du sollst nicht weissagen im
Namen Jahwes, damit du nicht durch unsere Hände sterbest-
22. darum, so spricht Jahwe der Heerscharen: Siehe, ich
suche sie heim; die Jünglinge werden durchs Schwert sterben, ihre Söhne und
ihre Töchter werden vor Hunger sterben,
23. und sie werden keinen Überrest haben; denn ich bringe
Unglück über die Männer von Anathoth, das Jahr ihrer Heimsuchung.
Jeremia 12
1.
Du bist gerecht,
Jahwe, wenn ich mit dir hadere; doch von deinen Urteilen möchte ich mit dir
reden: Warum ist der Weg der Gesetzlosen glücklich, sind sicher alle, die
Treulosigkeit üben?
2.
Du hast sie
gepflanzt, sie haben auch Wurzel geschlagen; sie kommen vorwärts, tragen auch
Frucht. Du bist nahe in ihrem Munde, doch fern von ihren Nieren.
3.
Du aber, Jahwe,
du kennst mich, du siehst mich und prüfst mein Herz gegen dich. Reiße sie
hinweg wie Schafe zur Schlachtung, und weihe sie für den Tag des Würgens!
4.
Wie lange soll
das Land trauern und das Kraut des ganzen Feldes welken? Wegen der Bosheit
seiner Bewohner sind Vieh und Gevögel dahin; denn sie sprechen: Er wird unser
Ende nicht sehen. -
5.
Wenn du mit
Fußgängern liefest, und sie dich ermüdeten, wie wolltest du denn mit Rossen
wetteifern? Und wenn du auf ein Land des Friedens dein Vertrauen setzest, wie
willst du es denn machen in der Pracht des Jordan?
6.
Denn auch deine
Brüder und deines Vaters Haus, auch sie sind treulos gegen dich, auch sie rufen
dir nach aus voller Kehle. Glaube ihnen nicht, wenn sie freundlich mit dir
reden.
7.
Ich habe mein
Haus verlassen, mein Erbteil verstoßen, ich habe den Liebling meiner Seele in
die Hand seiner Feinde gegeben.
8.
Mein Erbteil ist
mir geworden wie ein Löwe im Walde; es hat seine Stimme gegen mich erhoben,
darum habe ich es gehaßt.
9.
Ist mir mein
Erbteil ein bunter Raubvogel, daß Raubvögel rings um dasselbe her sind? Auf!
Versammelt alle Tiere des Feldes, bringet sie zum Fraße herbei!
10. Viele Hirten haben meinen Weinberg verderbt, mein
Ackerstück zertreten; sie haben mein köstliches Ackerstück zur öden Wüste
gemacht.
11. Man hat es zur Öde gemacht: Verwüstet trauert es um
mich her. Das ganze Land ist verwüstet, weil niemand es zu Herzen nahm.
12. Über alle kahlen Höhen in der Steppe sind Verwüster
gekommen; denn ein Schwert von Jahwe frißt von einem Ende des Landes bis zum
anderen Ende des Landes: Kein Friede allem Fleische!
13. Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet; sie haben
sich erschöpft und nichts ausgerichtet. So werdet zu Schanden an euren Erträgen
vor der Glut des Zornes Jahwes!
14. So spricht Jahwe über alle meine bösen Nachbarn,
welche das Erbteil antasten, das ich mein Volk Israel habe erben lassen: Siehe,
ich werde sie aus ihrem Lande herausreißen, und das Haus Juda werde ich aus
ihrer Mitte reißen.
15. Und es soll geschehen, nachdem ich sie herausgerissen
habe, werde ich mich ihrer wieder erbarmen und sie zurückbringen, einen jeden
in sein Erbteil und einen jeden in sein Land.
16. Und es soll geschehen, wenn sie die Wege meines Volkes
wirklich lernen, so daß sie bei meinem Namen schwören: So wahr Jahwe lebt!
Gleichwie sie mein Volk gelehrt haben, bei dem Baal zu schwören, so sollen sie
inmitten meines Volkes aufgebaut werden.
17. Wenn sie aber nicht hören, so werde ich selbige Nation
ausreißen, ausreißen und vertilgen, spricht Jahwe.
Jeremia 13
1.
So hat Jahwe zu
mir gesprochen: Geh und kaufe dir einen leinenen Gürtel und lege ihn um deine
Lenden; aber ins Wasser sollst du ihn nicht bringen.
2.
Und ich kaufte
den Gürtel, nach dem Worte Jahwes, und legte ihn um meine Lenden.
3.
Und das Wort
Jahwes geschah zum zweiten Male zu mir also:
4.
Nimm den Gürtel,
den du gekauft hast, der um deine Lenden ist, und mache dich auf, geh an den
Euphrat und verbirg ihn daselbst in einer Felsenspalte.
5.
Da ging ich hin
und verbarg ihn am Euphrat, wie Jahwe mir geboten hatte.
6.
Und es geschah am
Ende vieler Tage, da sprach Jahwe zu mir: Mache dich auf, geh an den Euphrat
und hole von dort den Gürtel, den ich dir geboten habe daselbst zu verbergen.
7.
Und ich ging an
den Euphrat und grub, und nahm den Gürtel von dem Orte, wo ich ihn verborgen
hatte; und siehe, der Gürtel war verdorben, taugte zu gar nichts mehr. -
8.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
9.
So spricht Jahwe:
Also werde ich verderben die Hoffart Judas und die große Hoffart Jerusalems.
10. Dieses böse Volk, das sich weigert meine Worte zu
hören, das da wandelt in dem Starrsinn seines Herzens, und anderen Göttern
nachgeht, um ihnen zu dienen und sich vor ihnen niederzubeugen: Es soll werden
wie dieser Gürtel, der zu gar nichts taugt.
11. Denn gleichwie der Gürtel sich an die Lenden eines
Mannes anschließt, so habe ich das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda an
mich geschlossen, spricht Jahwe, damit sie mir zum Volk und zum Namen und zum
Ruhm und zum Schmuck seien; aber sie haben nicht gehört.
12. Und sprich dieses Wort zu ihnen: So spricht Jahwe, der
Gott Israels: Jeder Krug wird mit Wein gefüllt. Und wenn sie zu dir sagen:
Wissen wir nicht sehr wohl, daß jeder Krug mit Wein gefüllt wird?
13. so sprich zu ihnen: Also spricht Jahwe: Siehe, ich
werde alle Bewohner dieses Landes, und die Könige, die auf dem Throne Davids
sitzen, und die Priester und die Propheten und alle Bewohner von Jerusalem mit
Trunkenheit erfüllen.
14. Und ich werde sie zerschmettern einen gegen den
anderen, die Väter und die Kinder allzumal, spricht Jahwe; ich werde nicht
Mitleid haben, noch schonen, noch mich erbarmen, daß ich sie nicht verderbe.
15. Höret und nehmet zu Ohren, überhebet euch nicht! Denn
Jahwe hat geredet.
16. Gebet Jahwe, eurem Gott, Ehre, bevor er finster macht,
und bevor eure Füße sich an Bergen der Dämmerung stoßen, und ihr auf Licht
wartet, und er es in Todesschatten verwandelt und zur Dunkelheit macht.
17. Wenn ihr aber nicht höret, so wird meine Seele im
Verborgenen weinen wegen eures Hochmuts; und tränen wird mein Auge und von
Tränen rinnen, weil die Herde Jahwes gefangen weggeführt ist.
18. Sprich zu dem König und zu der Königin: Setzet euch
tief herunter; denn von euren Häuptern ist herabgesunken die Krone eurer
Herrlichkeit.
19. Die Städte des Südens sind verschlossen, und niemand
öffnet; Juda ist weggeführt insgesamt, ist gänzlich weggeführt.
20. Hebet eure Augen auf und sehet die von Norden
Kommenden! Wo ist die Herde, die dir gegeben war, deine herrliche Herde?
21. Was willst du sagen, wenn er die zum Haupte über dich
bestellt, welche du als Vertraute an dich gewöhnt hast? Werden nicht Wehen dich
ergreifen, einer Gebärenden gleich?
22. Und wenn du in deinem Herzen sprichst: Warum ist mir
dieses begegnet? Um der Größe deiner Ungerechtigkeit willen sind deine Säume
aufgedeckt und haben deine Fersen Gewalt gelitten. -
23. Kann ein Mohr seine Haut wandeln, ein Pardel seine
Flecken? Dann könntet auch ihr Gutes tun, die ihr an Bösestun gewöhnt seid.
24. Darum werde ich sie zerstreuen wie Stoppeln, welche
durch den Wind der Wüste dahinfahren.
25. Das ist dein Los, dein von mir zugemessenes Teil,
spricht Jahwe, weil du meiner vergessen und auf Lüge vertraut hast.
26. Und so werde auch ich deine Säume aufstreifen über
dein Angesicht, daß deine Schande gesehen werde.
27. Dein Ehebrechen und dein Wiehern, die Schandtat deiner
Hurerei auf den Hügeln im Felde: Deine Greuel habe ich gesehen. Wehe dir,
Jerusalem! Du wirst nicht rein werden-wie lange wird's noch währen?
Jeremia 14
1.
Das Wort Jahwes,
welches zu Jeremia geschah betreffs der Dürre.
2.
Juda trauert, und
seine Tore schmachten, liegen in Trauer am Boden, und Jerusalems Klagegeschrei
steigt empor.
3.
Und seine
Vornehmen schicken seine Geringen nach Wasser; sie kommen zu den Zisternen,
finden kein Wasser, sie kommen leer zurück mit ihren Gefäßen; sie sind beschämt
und mit Scham bedeckt und verhüllen ihr Haupt.
4.
Wegen des
Erdbodens, der bestürzt ist, weil kein Regen im Lande war, sind die Ackerleute
beschämt, verhüllen ihr Haupt.
5.
Ja, auch die
Hindin auf dem Felde, sie gebiert und verläßt ihre Jungen; denn kein Gras ist
da.
6.
Und die Wildesel
stehen auf den kahlen Höhen, schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen
schmachten hin, denn kein Kraut ist da.
7.
Wenn unsere
Missetaten wider uns zeugen, Jahwe, so handle um deines Namens willen; denn
viele sind unserer Abtrünnigkeiten, gegen dich haben wir gesündigt.
8.
Du Hoffnung
Israels, sein Retter in der Zeit der Bedrängnis, warum willst du sein wie ein
Fremdling im Lande, und wie ein Wanderer, der zum Übernachten eingekehrt ist?
9.
Warum willst du
sein wie ein bestürzter Mann, wie ein Held, der nicht zu retten vermag? Du bist
doch in unserer Mitte, Jahwe, und wir sind nach deinem Namen genannt; verlaß
uns nicht!
10. So spricht Jahwe zu diesem Volke: Also haben sie
geliebt umherzuschweifen, sie hielten ihre Füße nicht zurück; und Jahwe hat
kein Wohlgefallen an ihnen: Nun wird er ihrer Missetaten gedenken und ihre
Sünden heimsuchen. -
11. Und Jahwe sprach zu mir: Bitte nicht für dieses Volk
zum Guten.
12. Wenn sie fasten, werde ich nicht auf ihr Flehen hören;
und wenn sie Brandopfer und Speisopfer opfern, werde ich kein Wohlgefallen an
ihnen haben; sondern ich werde sie durch das Schwert und durch den Hunger und
durch die Pest vernichten.
13. Und ich sprach: Ach, Herr, Jahwe! Siehe, die Propheten
sprechen zu ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen, und Hunger wird euch nicht
treffen, sondern ich werde euch einen sicheren Frieden geben an diesem Orte.
14. Und Jahwe sprach zu mir: Die Propheten weissagen Lüge
in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und sie nicht entboten, noch zu
ihnen geredet; sie weissagen euch Lügengesicht und Wahrsagung und Nichtigkeit
und Trug ihres Herzens.
15. Darum spricht Jahwe also über die Propheten, welche in
meinem Namen weissagen, und ich habe sie doch nicht gesandt, und die da
sprechen: Weder Schwert noch Hunger wird in diesem Lande sein-:Die Propheten
sollen durch das Schwert und durch den Hunger aufgerieben werden.
16. Und das Volk, welchem sie weissagen, soll wegen des
Hungers und des Schwertes hingeworfen liegen auf den Straßen von Jerusalem; und
niemand wird sie begraben, sie, ihre Weiber und ihre Söhne und ihre Töchter;
und ich werde ihre Bosheit über sie ausschütten.
17. Und du sollst dieses Wort zu ihnen sprechen: Nacht und
Tag rinnen meine Augen von Tränen und hören nicht auf; denn die Jungfrau, die
Tochter meines Volkes, ist mit großer Zerschmetterung, mit einem sehr
schmerzlichen Schlage zerschmettert.
18. Wenn ich aufs Feld hinausgehe, siehe da, vom Schwert
Erschlagene; und wenn ich in die Stadt komme, siehe da, vor Hunger
Verschmachtende. Denn sowohl Propheten als Priester ziehen im Lande umher und
wissen nicht Rat.
19. Hast du Juda gänzlich verworfen? Oder verabscheut
deine Seele Zion? Warum hast du uns geschlagen, daß keine Heilung für uns ist?
Man hofft auf Frieden, und da ist nichts Gutes, und auf die Zeit der Heilung,
und siehe da, Schrecken.
20. Jahwe, wir kennen unsere Gesetzlosigkeit, die
Ungerechtigkeit unserer Väter; denn wir haben gegen dich gesündigt.
21. Verschmähe uns nicht um deines Namens willen, entehre
nicht den Thron deiner Herrlichkeit; gedenke, brich nicht deinen Bund mit uns!
22. Gibt es unter den Nichtigkeiten der Nationen
Regenspender, oder kann der Himmel Regengüsse geben? Bist du es nicht, Jahwe,
unser Gott? Und wir hoffen auf dich; denn du, du hast dieses alles gemacht.
Jeremia 15
1.
Und Jahwe sprach
zu mir: Wenn auch Mose und Samuel vor mir ständen, so würde meine Seele sich
nicht zu diesem Volke wenden. Treibe sie von meinem Angesicht hinweg, daß sie
fortgehen.
2.
Und es soll
geschehen, wenn sie zu dir sagen: Wohin sollen wir fortgehen? So sage ihnen: So
spricht Jahwe: Wer zum Tode bestimmt ist, gehe zum Tode; und wer zum Schwerte,
zum Schwerte; und wer zum Hunger, zum Hunger; und wer zur Gefangenschaft, zur
Gefangenschaft.
3.
Denn ich bestelle
über sie vier Arten von Übeln, spricht Jahwe: Das Schwert zum Würgen, und die
Hunde zum Zerren, und das Gevögel des Himmels und die Tiere der Erde zum
Fressen und zum Vertilgen.
4.
Und ich will sie
zur Mißhandlung hingeben allen Königreichen der Erde, um Manasses willen, des
Sohnes Hiskias, des Königs von Juda, wegen dessen, was er in Jerusalem getan
hat. -
5.
Denn wer wird
sich über dich erbarmen, Jerusalem, und wer dir Beileid bezeigen, und wer wird
einkehren, um nach deinem Wohlergehen zu fragen?
6.
Du hast mich
verstoßen, spricht Jahwe, du gingst rückwärts; und so werde ich meine Hand
wider dich ausstrecken und dich verderben; ich bin des Bereuens müde.
7.
Und ich werde sie
mit der Worfschaufel zu den Toren des Landes hinausworfeln; ich werde mein Volk
der Kinder berauben, es zu Grunde richten. Sie sind von ihren Wegen nicht
umgekehrt.
8.
Ihre Witwen
werden mir zahlreicher sein als der Sand der Meere; ich bringe ihnen über die
Mütter der Jünglinge einen Verwüster am hellen Mittag, lasse plötzlich Angst
und Schrecken auf sie fallen.
9.
Die sieben gebar,
verschmachtet, sie haucht ihre Seele aus; ihre Sonne ist untergegangen, als es
noch Tag war; sie ist beschämt und zu Schanden geworden. Und ihren Überrest
werde ich dem Schwerte hingeben angesichts ihrer Feinde, spricht Jahwe.
10. "Wehe mir, meine Mutter, daß du mich geboren
hast, einen Mann des Haders und einen Mann des Zankes für das ganze Land! Ich
habe nicht ausgeliehen, und man hat mir nicht geliehen; alle fluchen mir."
-
11. Jahwe spricht: Wenn ich dich nicht zum Guten stärken,
wenn ich nicht machen werde, daß zur Zeit des Unglücks und zur Zeit der
Bedrängnis der Feind dich bittend angeht!
12. Kann man Eisen, Eisen aus Norden, und Erz zerbrechen?
13. Dein Vermögen und deine Schätze will ich zur Beute
geben ohne Kaufpreis, und zwar wegen all deiner Sünden und in allen deinen
Grenzen.
14. Und ich werde es deine Feinde in ein Land bringen
lassen, das du nicht kennst; denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, über
euch wird es brennen. -
15. Jahwe, du weißt es ja; gedenke meiner und nimm dich
meiner an und räche mich an meinen Verfolgern! Raffe mich nicht hin nach deiner
Langmut; erkenne, daß ich um deinetwillen Schmach trage.
16. Deine Worte waren vorhanden, und ich habe sie
gegessen, und deine Worte waren mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens;
denn ich bin nach deinem Namen genannt, Jahwe, Gott der Heerscharen.
17. Ich saß nicht im Kreise der Scherzenden und
frohlockte; wegen deiner Hand saß ich allein, weil du mit deinem Grimm mich
erfüllt hast.
18. Warum ist mein Schmerz beständig und mein Schlag
tödlich? Er will nicht heilen. Willst du mir wirklich wie ein trügerischer Bach
sein, wie Wasser, die versiegen? -
19. Darum spricht Jahwe also: Wenn du umkehrst, so will
ich dich zurückbringen, daß du vor mir stehest; und wenn du das Köstliche vom
Gemeinen ausscheidest, so sollst du wie mein Mund sein. Jene sollen zu dir
umkehren, du aber sollst nicht zu ihnen umkehren.
20. Und ich werde dich diesem Volke zu einer festen
ehernen Mauer machen, und sie werden wider dich streiten, aber dich nicht
überwältigen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten und dich zu befreien,
spricht Jahwe.
21. Und ich werde dich befreien aus der Hand der Bösen und
dich erlösen aus der Faust der Gewalttätigen.
Jeremia 16
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Du sollst dir
kein Weib nehmen, und weder Söhne noch Töchter haben an diesem Orte.
3.
Denn so spricht
Jahwe über die Söhne und über die Töchter, welche an diesem Orte geboren werden,
und über ihre Mütter, die sie gebären, und über ihre Väter, die sie zeugen in
diesem Lande:
4.
Sie sollen an
schmerzlichen Krankheiten sterben, sie sollen nicht beklagt noch begraben
werden, zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden; und durch
Schwert und durch Hunger sollen sie vernichtet werden, und ihre Leichname
sollen dem Gevögel des Himmels und den Tieren der Erde zur Speise dienen.
5.
Denn so spricht
Jahwe: Geh nicht in ein Haus der Klage, und geh nicht hin, um zu trauern, und
bezeige ihnen kein Beileid; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volke
weggenommen, spricht Jahwe, die Gnade und die Barmherzigkeit.
6.
Und Große und
Kleine werden in diesem Lande sterben, ohne begraben zu werden; und man wird
nicht um sie trauern, und sich nicht ritzen und sich nicht kahl scheren
ihretwegen.
7.
Und man wird
ihnen nicht Brot brechen bei der Trauer, um jemand zu trösten über den Toten,
noch ihnen zu trinken geben aus dem Becher des Trostes über jemandes Vater und
über jemandes Mutter.
8.
Auch in ein Haus
des Gastmahls sollst du nicht gehen, bei ihnen zu sitzen, um zu essen und zu
trinken.
9.
Denn so spricht
Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich werde an diesem Orte vor
euren Augen und in euren Tagen aufhören lassen die Stimme der Wonne und die
Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut.
10. Und es soll geschehen, wenn du diesem Volke alle diese
Worte verkünden wirst, und sie zu dir sprechen: Warum hat Jahwe all dieses
große Unglück über uns geredet? Und was ist unsere Missetat, und was unsere
Sünde, die wir gegen Jahwe, unseren Gott, begangen haben?
11. So sollst du zu ihnen sprechen: Darum, daß eure Väter
mich verlassen haben, spricht Jahwe, und anderen Göttern nachgegangen sind, und
ihnen gedient und sich vor ihnen niedergebeugt, mich aber verlassen und mein
Gesetz nicht beobachtet haben;
12. und ihr es ärger getrieben habt als eure Väter-und
siehe, ihr gehet ein jeder dem Starrsinn seines bösen Herzens nach, so daß ihr
nicht auf mich höret-:
13. So werde ich euch aus diesem Lande wegschleudern in
ein Land, welches ihr nicht gekannt habt, weder ihr noch eure Väter; und
daselbst werdet ihr anderen Göttern dienen Tag und Nacht, weil ich euch keine
Gnade schenken werde.
14. Darum siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da nicht mehr
gesagt werden wird: So wahr Jahwe lebt, der die Kinder Israel aus dem Lande
Ägypten heraufgeführt hat! -
15. sondern: So wahr Jahwe lebt, der die Kinder Israel
heraufgeführt hat aus dem Lande des Nordens und aus all den Ländern, wohin er
sie vertrieben hatte! Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich
ihren Vätern gegeben habe.
16. Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht
Jahwe, daß sie sie fischen; und danach will ich zu vielen Jägern senden, daß
sie sie jagen von jedem Berge und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften.
17. Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege gerichtet;
sie sind vor mir nicht verborgen, und ihre Ungerechtigkeit ist nicht verhüllt
vor meinen Augen.
18. Und zuvor will ich zweifach vergelten ihre
Ungerechtigkeit und ihre Sünde, weil sie mein Land mit den Leichen ihrer
Scheusale entweiht und mein Erbteil mit ihren Greueln erfüllt haben.
19. Jahwe, meine Stärke und mein Hort, und meine Zuflucht
am Tage der Bedrängnis! Zu dir werden Nationen kommen von den Enden der Erde
und sprechen: Nur Lüge haben unsere Väter ererbt, nichtige Götter; und unter
ihnen ist keiner, der etwas nützt.
20. Soll ein Mensch sich Götter machen, die doch keine
Götter sind?
21. Darum siehe, dieses Mal werde ich ihnen kundtun, werde
ihnen kundtun meine Hand und meine Macht; und sie werden wissen, daß mein Name
Jahwe ist.
Jeremia 17
1.
Die Sünde Judas
ist geschrieben mit eisernem Griffel, mit diamantener Spitze; sie ist
eingegraben in die Tafel ihres Herzens und an die Hörner eurer Altäre.
2.
Wie ihrer Kinder,
so gedenken sie ihrer Altäre und ihrer Ascherim bei den grünen Bäumen, auf den
hohen Hügeln.
3.
Meinen Berg im
Gefilde, dein Vermögen, alle deine Schätze werde ich zur Beute geben-deine
Höhen, um der Sünde willen in allen deinen Grenzen.
4.
Und du wirst, und
zwar durch dich selbst, dein Erbteil fahren lassen müssen, welches ich dir
gegeben habe, und ich werde dich deinen Feinden dienen lassen in einem Lande,
das du nicht kennst; denn ihr habt ein Feuer angezündet in meinem Zorn, es wird
ewiglich brennen.
5.
So spricht Jahwe:
Verflucht ist der Mann, der auf den Menschen vertraut und Fleisch zu seinem
Arme macht, und dessen Herz von Jahwe weicht!
6.
Und er wird sein
wie ein Entblößter in der Steppe und nicht sehen, daß Gutes kommt; und an
dürren Örtern in der Wüste wird er wohnen, in einem salzigen und unbewohnten
Lande.
7.
Gesegnet ist der
Mann, der auf Jahwe vertraut und dessen Vertrauen Jahwe ist!
8.
Und er wird sein
wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bache seine Wurzeln
ausstreckt, und sich nicht fürchtet, wenn die Hitze kommt; und sein Laub ist
grün, und im Jahre der Dürre ist er unbekümmert, und er hört nicht auf, Frucht
zu tragen. -
9.
Arglistig ist das
Herz, mehr als alles, und verderbt ist es; wer mag es kennen?
10. Ich, Jahwe, erforsche das Herz und prüfe die Nieren,
und zwar um einem jeden zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner
Handlungen. -
11. Ein Rebhuhn, das Eier brütet, die es nicht gelegt hat,
so ist, wer Reichtum erwirbt und nicht mit Recht: In der Hälfte seiner Tage
wird er ihn verlassen, und an seinem Ende wird er ein Tor sein.
12. Thron der Herrlichkeit, Höhe von Anbeginn, du Ort
unseres Heiligtums!
13. Hoffnung Israels, Jahwe! Alle, die dich verlassen,
werden beschämt werden. -Und die von mir weichen, werden in die Erde
geschrieben werden; denn sie haben den Born lebendigen Wassers, Jahwe,
verlassen.
14. Heile mich, Jahwe, so werde ich geheilt werden; rette
mich, so werde ich gerettet werden; denn du bist mein Ruhm.
15. Siehe, jene sprechen zu mir: Wo ist das Wort Jahwes?
Es möge doch kommen!
16. Ich aber habe mich nicht entzogen, Hirte hinter dir
her zu sein, und habe den unheilvollen Tag nicht herbeigewünscht; du weißt es
ja. Was aus meinen Lippen hervorging, war vor deinem Angesicht.
17. Sei mir nicht zum Schrecken, du bist meine Zuflucht am
Tage des Unglücks!
18. Laß meine Verfolger beschämt werden, aber laß mich
nicht beschämt werden, laß sie verzagt werden, aber laß mich nicht verzagt
werden; bringe über sie den Tag des Unglücks, und zerschmettere sie mit
zweifacher Zerschmetterung!
19. So spricht Jahwe zu mir: Geh hin und stelle dich in
das Tor der Kinder des Volkes, durch welches die Könige von Juda einziehen und
durch welches sie ausziehen, und in alle Tore Jerusalems, und sprich zu ihnen:
20. Höret das Wort Jahwes, ihr Könige von Juda, und ganz
Juda und alle Bewohner von Jerusalem, die ihr durch diese Tore einziehet!
21. So spricht Jahwe: Hütet euch bei euren Seelen, und
traget keine Last am Sabbathtage, daß ihr sie durch die Tore Jerusalems
hereinbringet!
22. Und ihr sollt am Sabbathtage keine Last aus euren
Häusern hinausbringen, und sollt keinerlei Arbeit tun; sondern heiliget den
Sabbathtag, wie ich euren Vätern geboten habe.
23. Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt,
und sie haben ihren Nacken verhärtet, um nicht zu hören und Zucht nicht
anzunehmen.
24. Und es wird geschehen, wenn ihr fleißig auf mich
höret, spricht Jahwe, daß ihr am Sabbathtage keine Last durch die Tore dieser
Stadt hereinbringet, und daß ihr den Sabbathtag heiliget, indem ihr keinerlei
Arbeit an demselben tut:
25. so werden durch die Tore dieser Stadt Könige und
Fürsten einziehen, welche auf dem Throne Davids sitzen, auf Wagen fahrend und
auf Rossen reitend, sie und ihre Fürsten, die Männer von Juda und die Bewohner
von Jerusalem; und diese Stadt wird bewohnt werden ewiglich.
26. Und sie werden aus den Städten Judas kommen und aus
den Umgebungen von Jerusalem und aus dem Lande Benjamin, und aus der Niederung
und vom Gebirge und aus dem Süden, indem sie Brandopfer und Schlachtopfer und
Speisopfer und Weihrauch bringen, und Lob bringen in das Haus Jahwes.
27. Wenn ihr aber nicht auf mich höret, den Sabbathtag zu
heiligen und keine Last zu tragen, und nicht durch die Tore Jerusalems
einzugehen am Sabbathtage: so werde ich ein Feuer in seinen Toren anzünden, daß
es die Paläste Jerusalems verzehren und nicht erlöschen wird.
Jeremia 18
1.
Das Wort, welches
von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, also:
2.
Mache dich auf
und geh in das Haus des Töpfers hinab, und daselbst werde ich dich meine Worte
hören lassen.
3.
Und ich ging in
das Haus des Töpfers hinab, und siehe, er machte eine Arbeit auf der Scheibe.
4.
Und das Gefäß,
das er aus dem Ton machte, mißriet in der Hand des Töpfers; und er machte
wiederum ein anderes Gefäß daraus, wie es zu machen den Töpfer gut dünkte.
5.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
6.
Vermag ich euch
nicht zu tun wie dieser Töpfer, Haus Israel? spricht Jahwe; siehe, wie der Ton
in der Hand des Töpfers, also seid ihr in meiner Hand, Haus Israel.
7.
Einmal rede ich
über ein Volk und über ein Königreich, es auszureißen und abzubrechen und zu
zerstören;
8.
kehrt aber jenes
Volk, über welches ich geredet habe, von seiner Bosheit um, so lasse ich mich
des Übels gereuen, das ich ihm zu tun gedachte.
9.
Und ein anderes
Mal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es zu bauen und zu
pflanzen;
10. tut es aber, was böse ist in meinen Augen, so daß es
auf meine Stimme nicht hört, so lasse ich mich des Guten gereuen, das ich ihm
zu erweisen gesagt hatte.
11. Und nun rede zu den Männern von Juda und zu den
Bewohnern von Jerusalem und sage: So spricht Jahwe: Siehe, ich bereite ein
Unglück wider euch und sinne wider euch einen Anschlag; kehret doch um, ein
jeder von seinem bösen Wege, und machet gut eure Wege und eure Handlungen.
12. Aber sie sagen: Es ist umsonst; denn unseren Gedanken
wollen wir nachgehen und ein jeder nach dem Starrsinn seines bösen Herzens tun.
13. Darum, so spricht Jahwe: Fraget doch unter den
Nationen! Wer hat dergleichen gehört? Gar Schauderhaftes hat die Jungfrau
Israel getan.
14. Verläßt wohl der Schnee des Libanon den Fels des
Gefildes? Oder versiegen weither kommende, kalte, rieselnde Wasser?
15. Denn mein Volk hat mich vergessen, sie räuchern den
nichtigen Götzen; und diese haben sie straucheln gemacht auf ihren Wegen, den
Pfaden der Vorzeit, um Steige zu gehen, einen Weg, der nicht gebahnt ist,
16. damit sie ihr Land zum Entsetzen machen, zu ewigem
Gezisch: Jeder, der an demselben vorüberzieht, wird sich entsetzen und den Kopf
schütteln.
17. Wie der Ostwind werde ich sie vor dem Feinde
zerstreuen; mit dem Rücken und nicht mit dem Angesicht werde ich sie ansehen an
dem Tage ihres Verderbens.
18. Da sprachen sie: Kommt und laßt uns Anschläge wider
Jeremia ersinnen; denn nicht geht dem Priester das Gesetz verloren, noch der
Rat dem Weisen und das Wort dem Propheten. Kommt und laßt uns ihn mit der Zunge
schlagen und nicht aufmerken auf alle seine Worte! -
19. Merke du, Jahwe, auf mich, und höre die Stimme meiner
Gegner!
20. Soll Böses für Gutes vergolten werden? Denn sie haben
meiner Seele eine Grube gegraben. Gedenke, daß ich vor dir gestanden habe,
Gutes über sie zu reden, um deinen Grimm von ihnen abzuwenden.
21. Darum übergib ihre Kinder dem Hunger, und gib sie
preis der Gewalt des Schwertes, damit ihre Weiber kinderlos und Witwen werden,
und ihre Männer vom Tode erwürgt, ihre Jünglinge vom Schwerte erschlagen werden
im Kriege.
22. Es erschalle ein Geschrei aus ihren Häusern, wenn du
plötzlich Kriegsscharen über sie bringst; denn sie haben eine Grube gegraben,
um mich zu fangen, und meinen Füßen haben sie heimlich Schlingen gelegt.
23. Und du, Jahwe, du kennst alle ihre Mordanschläge wider
mich; vergib nicht ihre Missetat, und tilge ihre Sünde nicht aus vor deinem
Angesicht, sondern laß sie niedergestürzt vor dir liegen; zur Zeit deines
Zornes handle mit ihnen!
Jeremia 19
1.
So sprach Jahwe:
Geh und kaufe einen irdenen Krug, und nimm mit dir von den Ältesten des Volkes
und von den Ältesten der Priester;
2.
und geh hinaus in
das Tal des Sohnes Hinnoms, welches vor dem Eingang des Tores Charsuth liegt,
und rufe daselbst die Worte aus, die ich zu dir reden werde,
3.
und sprich: Höret
das Wort Jahwes, ihr Könige von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem! So spricht
Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe Unglück über diesen
Ort, daß einem jeden, der es hört, seine Ohren gellen werden.
4.
Darum, daß sie
mich verlassen und diesen Ort verkannt und in ihm anderen Göttern geräuchert
haben, die sie nicht kannten, weder sie noch ihre Väter noch die Könige von
Juda, und diesen Ort mit dem Blute Unschuldiger erfüllt haben,
5.
und die Höhen des
Baal gebaut, um ihre Kinder als Brandopfer für den Baal im Feuer zu verbrennen,
was ich nicht geboten noch geredet habe und mir nicht in den Sinn gekommen ist:
6.
Darum siehe, Tage
kommen, spricht Jahwe, da dieser Ort nicht mehr Topheth, noch Tal des Sohnes
Hinnoms, sondern Würgetal genannt werden wird.
7.
Und ich werde den
Rat von Juda und Jerusalem vereiteln an diesem Orte, und werde sie durchs
Schwert fallen lassen vor ihren Feinden und durch die Hand derer, welche nach
ihrem Leben trachten; und ich werde ihre Leichname dem Gevögel des Himmels und
den Tieren der Erde zur Speise geben.
8.
Und ich werde
diese Stadt zum Entsetzen und zum Gezisch machen: Jeder, der an ihr
vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen über alle ihre Plagen.
9.
Und ich werde sie
das Fleisch ihrer Söhne und das Fleisch ihrer Töchter essen lassen, und sie
sollen einer des anderen Fleisch essen in der Belagerung und in der Bedrängnis,
womit ihre Feinde und die nach ihrem Leben trachten sie bedrängen werden. -
10. Und du sollst den Krug zerbrechen vor den Augen der
Männer, die mit dir gegangen sind,
11. und zu ihnen sprechen: So spricht Jahwe der
Heerscharen: Also werde ich dieses Volk und diese Stadt zerschmettern, wie man
ein Töpfergefäß zerschmettert, das nicht wiederhergestellt werden kann. Und man
wird im Topheth begraben, aus Mangel an Raum zu begraben.
12. Also werde ich diesem Orte tun, spricht Jahwe, und
seinen Bewohnern, um diese Stadt dem Topheth gleich zu machen.
13. Und die Häuser von Jerusalem und die Häuser der Könige
von Juda sollen unrein werden wie der Ort Topheth: alle die Häuser, auf deren
Dächern sie dem ganzen Heere des Himmels geräuchert und anderen Göttern
Trankopfer gespendet haben.
14. Und Jeremia kam vom Topheth, wohin Jahwe ihn gesandt
hatte zu weissagen, und er trat in den Vorhof des Hauses Jahwes und sprach zu
dem ganzen Volke:
15. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels:
Siehe, ich will über diese Stadt und über alle ihre Städte all das Unglück
bringen, welches ich über sie geredet habe; denn sie haben ihren Nacken
verhärtet, um meine Worte nicht zu hören.
Jeremia 20
1.
Und als Paschchur,
der Sohn Immers, der Priester (er war Oberaufseher im Hause Jahwes), Jeremia
diese Worte weissagen hörte,
2.
da schlug
Paschchur den Propheten Jeremia, und legte ihn in den Stock im oberen Tore
Benjamin, das im Hause Jahwes ist.
3.
Und es geschah am
folgenden Tage, als Paschchur Jeremia aus dem Stock herausbringen ließ, da
sprach Jeremia zu ihm: Nicht Paschchur heißt Jahwe deinen Namen, sondern
Magor-Missabib.
4.
Denn so spricht
Jahwe: Siehe, ich mache dich zum Schrecken, dir selbst und allen deinen Freunden;
und sie sollen durch das Schwert ihrer Feinde fallen, indem deine Augen es
sehen; und ich werde ganz Juda in die Hand des Königs von Babel geben, damit er
sie nach Babel wegführe und sie mit dem Schwerte erschlage.
5.
Und ich werde den
ganzen Reichtum dieser Stadt dahingeben und all ihren Erwerb und alle ihr
Kostbarkeiten; und alle Schätze der Könige von Juda werde ich in die Hand ihrer
Feinde geben; und sie werden sie plündern und wegnehmen und nach Babel bringen.
6.
Und du,
Paschchur, und alle Bewohner deines Hauses, ihr werdet in die Gefangenschaft
gehen; und du wirst nach Babel kommen und daselbst sterben und daselbst
begraben werden, du und alle deine Freunde, welchen du falsch geweissagt hast.
-
7.
Jahwe, du hast
mich beredet, und ich habe mich bereden lassen; du hast mich ergriffen und
überwältigt. Ich bin zum Gelächter geworden den ganzen Tag, jeder spottet
meiner.
8.
Denn so oft ich
rede, muß ich schreien, Gewalttat und Zerstörung rufen; denn das Wort Jahwes
ist mir zur Verhöhnung und zum Spott geworden den ganzen Tag.
9.
Und spreche ich:
Ich will ihn nicht mehr erwähnen, noch in seinem Namen reden, so ist es in
meinem Herzen wie brennendes Feuer; eingeschlossen in meinen Gebeinen; und ich
werde müde, es auszuhalten, und vermag es nicht.
10. Denn ich habe die Verleumdung vieler gehört, Schrecken
ringsum: "Zeiget an, so wollen wir ihn anzeigen!" Alle meine Freunde
lauern auf meinen Fall: "Vielleicht läßt er sich bereden, so daß wir ihn
überwältigen und uns an ihm rächen können."
11. Aber Jahwe ist mit mir wie ein gewaltiger Held, darum
werden meine Verfolger straucheln und nichts vermögen; sie werden sehr beschämt
werden, weil sie nicht verständig gehandelt haben: Eine ewige Schande, die
nicht vergessen werden wird.
12. Und du, Jahwe der Heerscharen, der du den Gerechten
prüfst, Nieren und Herz siehst, laß mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir
habe ich meine Rechtssache anvertraut.
13. Singet Jahwe, preiset Jahwe! Denn er hat die Seele des
Armen errettet aus der Hand der Übeltäter.
14. Verflucht sei der Tag, an welchem ich geboren wurde;
der Tag, da meine Mutter mich gebar, sei nicht gesegnet!
15. Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe
Botschaft brachte und sprach: "Ein männliches Kind ist dir geboren",
und der ihn hoch erfreute!
16. Und jener Mann werde den Städten gleich, die Jahwe
umgekehrt hat, ohne sich's gereuen zu lassen; und er höre ein Geschrei am
Morgen und Feldgeschrei zur Mittagszeit:
17. weil er mich nicht tötete im Mutterleibe, so daß meine
Mutter mir zu meinem Grabe geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre!
18. Warum bin ich doch aus dem Mutterleibe hervorgekommen,
um Mühsal und Kummer zu sehen, und daß meine Tage in Schande vergingen? -
Jeremia 21
1.
Das Wort, welches
von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, als der König Zedekia Paschchur, den Sohn
Malkijas, und Zephanja, den Sohn Maasejas, den Priester, zu ihm sandte und
sagen ließ:
2.
Befrage doch
Jahwe für uns, denn Nebukadrezar, der König von Babel, streitet wider uns;
vielleicht wird Jahwe mit uns handeln nach allen seinen Wundern, daß er von uns
abziehe.
3.
Und Jeremia
sprach zu ihnen: Also sollt ihr zu Zedekia sagen:
4.
So spricht Jahwe,
der Gott Israels: Siehe, ich will die Kriegswaffen umwenden, die in eurer Hand
sind, mit welchen ihr außerhalb der Mauer wider den König von Babel und wider
die Chaldäer streitet, die euch belagern, und sie in diese Stadt hinein
versammeln.
5.
Und ich selbst
werde wider euch streiten mit ausgestreckter Hand und mit starkem Arm und mit
Zorn und mit Grimm und mit großer Wut.
6.
Und ich werde die
Bewohner dieser Stadt schlagen, sowohl Menschen als Vieh; an einer großen Pest
sollen sie sterben.
7.
Und danach,
spricht Jahwe, werde ich Zedekia, den König von Juda, und seine Knechte und das
Volk, und zwar die in dieser Stadt von der Pest, vom Schwerte und vom Hunger
Übriggebliebenen, in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, geben, und
in die Hand ihrer Feinde und in die Hand derer, welche nach ihrem Leben
trachten; und er wird sie schlagen mit der Schärfe des Schwertes, er wird ihrer
nicht schonen, noch Mitleid haben, noch sich erbarmen.
8.
Und zu diesem
Volke sollst du sagen: So spricht Jahwe: Siehe, ich lege euch den Weg des
Lebens vor und den Weg des Todes.
9.
Wer in dieser
Stadt bleibt, wird sterben durch das Schwert und durch den Hunger und durch die
Pest; wer aber hinausgeht und zu den Chaldäern überläuft, die euch belagern,
wird leben, und seine Seele wird ihm zur Beute sein.
10. Denn ich habe mein Angesicht wider diese Stadt
gerichtet zum Bösen und nicht zum Guten, spricht Jahwe; sie wird in die Hand
des Königs von Babel gegeben werden, und er wird sie mit Feuer verbrennen. -
11. Und zu dem Hause des Königs von Juda sollst du sagen:
12. Höret das Wort Jahwes! Haus David, so spricht Jahwe:
Haltet jeden Morgen Gericht und befreiet den Beraubten aus der Hand des
Bedrückers, damit mein Grimm nicht ausbreche wie ein Feuer und unauslöschlich
brenne wegen der Bosheit eurer Handlungen.
13. Siehe, ich will an dich, du Bewohnerin des Tales, des
Felsens der Ebene, spricht Jahwe; die ihr sprechet: Wer wird wider uns
herabsteigen, und wer wird in unsere Wohnungen kommen?
14. Und ich will euch heimsuchen nach der Frucht eurer
Handlungen, spricht Jahwe; und ich will ein Feuer anzünden in ihrem Walde, daß
es alle ihre Umgebungen verzehre.
Jeremia 22
1.
So sprach Jahwe:
Geh hinab in das Haus des Königs von Juda, und rede daselbst dieses Wort
2.
und sprich: Höre
das Wort Jahwes, König von Juda, der du auf dem Throne Davids sitzest, du und
deine Knechte und dein Volk, die ihr durch diese Tore einziehet.
3.
So spricht Jahwe:
Übet Recht und Gerechtigkeit, und befreiet den Beraubten aus der Hand des
Bedrückers; und den Fremdling, die Waise und die Witwe bedrücket und
vergewaltiget nicht, und vergießet nicht unschuldiges Blut an diesem Orte.
4.
Denn wenn ihr
dieses Wort wirklich tun werdet, so werden durch die Tore dieses Hauses Könige
einziehen, welche auf dem Throne Davids sitzen, auf Wagen fahrend und auf
Rossen reitend, er und seine Knechte und sein Volk.
5.
Wenn ihr aber
nicht auf diese Worte höret, so habe ich bei mir geschworen, spricht Jahwe, daß
dieses Haus zur Einöde werden soll.
6.
Denn also spricht
Jahwe über das Haus des Königs von Juda: Du bist mir ein Gilead, ein Haupt des
Libanon; wenn ich dich nicht zur Wüste machen werde, zu unbewohnten Städten!
7.
Und ich werde
Verderber wider dich weihen, einen jeden mit seinen Waffen, und sie werden die
Auswahl deiner Zedern umhauen und ins Feuer werfen.
8.
Und viele
Nationen werden an dieser Stadt vorüberziehen, und einer wird zum anderen
sagen: Warum hat Jahwe an dieser großen Stadt also getan?
9.
Und man wird
sagen: Weil sie den Bund Jahwes, ihres Gottes, verlassen und sich vor anderen
Göttern niedergebeugt und ihnen gedient haben.
10. Weinet nicht um den Toten, und beklaget ihn nicht;
weinet vielmehr um den Weggezogenen, denn er wird nicht mehr zurückkehren und
das Land seiner Geburt sehen.
11. Denn so spricht Jahwe von Schallum, dem Sohne Josias,
dem König von Juda, welcher König ward an seines Vaters Josia Statt, und der
aus diesem Orte weggezogen ist: er wird nicht mehr hierher zurückkehren;
12. sondern an dem Orte, wohin sie ihn weggeführt haben,
daselbst wird er sterben, und er wird dieses Land nicht wiedersehen.
13. Wehe dem, der sein Haus mit Ungerechtigkeit baut und
seine Obergemächer mit Unrecht, der seinen Nächsten umsonst arbeiten läßt und
ihm seinen Lohn nicht gibt;
14. der da spricht: Ich will mir ein geräumiges Haus bauen
und weite Obergemächer! und er haut sich Fenster aus und deckt mit Zedern, und
er streicht es an mit Zinnober.
15. Bist du ein König, weil du in Zedern wetteiferst? Hat
nicht dein Vater gegessen und getrunken und Recht und Gerechtigkeit geübt? Da
erging es ihm wohl.
16. Er hat die Rechtssache des Elenden und des Armen
gerichtet; da stand es wohl. Heißt das nicht mich erkennen? spricht Jahwe.
17. Denn deine Augen und dein Herz sind auf nichts
gerichtet als auf deinen Gewinn, und auf das Blut des Unschuldigen, um es zu
vergießen, und auf Bedrückung und Gewalttat, um sie zu verüben.
18. Darum spricht Jahwe von Jojakim, dem Sohne Josias, dem
König von Juda, also: Man wird nicht um ihn klagen: Wehe, mein Bruder! und:
Wehe, Schwester! Man wird nicht um ihn klagen: Wehe, Herr! und: Wehe, seine
Herrlichkeit!
19. Mit dem Begräbnis eines Esels wird er begraben werden;
man wird ihn fortschleifen und wegwerfen weit hinweg von den Toren Jerusalems.
20. Steige auf den Libanon und schreie, und erhebe deine
Stimme auf dem Gebirge Basan und schreie vom Abarim her; denn zerschmettert
sind alle deine Buhlen.
21. Ich redete zu dir in deinem Wohlergehen; du sprachst:
Ich will nicht hören. Das war dein Weg von deiner Jugend an, daß du auf meine
Stimme nicht hörtest.
22. Der Wind wird alle deine Hirten abweiden, und deine
Buhlen werden in die Gefangenschaft gehen. Ja, dann wirst du beschämt und zu
Schanden werden ob all deiner Bosheit.
23. Die du auf dem Libanon wohnst und auf den Zedern
nistest, wie mitleidswürdig wirst du sein, wenn Schmerzen dich ankommen, Wehen,
der Gebärenden gleich!
24. So wahr ich lebe, spricht Jahwe, wenn auch Konja, der
Sohn Jojakims, der König von Juda, ein Siegelring wäre an meiner rechten Hand,
so würde ich dich doch von dannen wegreißen.
25. Und ich werde dich in die Hand derer geben, welche
nach deinem Leben trachten, und in die Hand derer, vor welchen du dich
fürchtest, und in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, und in die Hand
der Chaldäer.
26. Und ich werde dich und deine Mutter, die dich geboren
hat, in ein anderes Land schleudern, wo ihr nicht geboren seid; und daselbst
werdet ihr sterben.
27. Und in das Land, wohin sie sich sehnen zurückzukehren,
dahin werden sie nicht zurückkehren. -
28. Ist denn dieser Mann Konja ein verachtetes Gefäß, das man
zertrümmert, oder ein Gerät, an welchem man kein Gefallen hat? Warum werden sie
weggeschleudert, er und sein Same, und in ein Land geworfen, das sie nicht
kennen? -
29. O Land, Land, Land, höre das Wort Jahwes!
30. So spricht Jahwe: Schreibet diesen Mann auf als
kinderlos, als einen Mann, der kein Gedeihen hat in seinen Tagen; denn von
seinem Samen wird nicht einer gedeihen, der auf dem Throne Davids sitze und
fortan über Juda herrsche.
Jeremia 23
1.
Wehe den Hirten,
welche die Schafe meiner Weide zu Grunde richten und zerstreuen! spricht Jahwe.
2.
Darum spricht
Jahwe, der Gott Israels, also über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt
meine Schafe zerstreut und sie vertrieben, und habt nicht nach ihnen gesehen;
siehe, ich werde die Bosheit eurer Handlungen an euch heimsuchen, spricht
Jahwe.
3.
Und ich werde den
Überrest meiner Schafe sammeln aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben
habe; und ich werde sie auf ihre Triften zurückbringen, daß sie fruchtbar seien
und sich mehren.
4.
Und ich werde
Hirten über sie erwecken, die sie weiden werden; und sie sollen sich nicht mehr
fürchten und nicht erschrecken, noch vermißt werden, spricht Jahwe.
5.
Siehe, Tage
kommen, spricht Jahwe, da ich dem David einen gerechten Sproß erwecken werde;
und er wird als König regieren und verständig handeln, und Recht und
Gerechtigkeit üben im Lande.
6.
In seinen Tagen
wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen; und dies wird sein
Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Jahwe, unsere Gerechtigkeit.
7.
Darum siehe, Tage
kommen, spricht Jahwe, da man nicht mehr sagen wird: So wahr Jahwe lebt, der
die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat! -
8.
sondern: So wahr
Jahwe lebt, der den Samen des Hauses Israel heraufgeführt und ihn gebracht hat
aus dem Lande des Nordens und aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben
hatte! Und sie sollen in ihrem Lande wohnen.
9.
Über die
Propheten. Mein Herz ist gebrochen in meinem Innern, es schlottern alle meine
Gebeine; ich bin wie ein Trunkener und wie ein Mann, den der Wein überwältigt
hat, wegen Jahwes und wegen seiner heiligen Worte.
10. Denn das Land ist voll von Ehebrechern; denn das Land
trauert wegen des Fluches, die Auen der Steppe verdorren, und ihr Lauf ist
böse, und ihre Macht ist Unrecht.
11. Denn sowohl Propheten als Priester sind ruchlos; sogar
in meinem Hause habe ich ihre Bosheit gefunden, spricht Jahwe.
12. Darum wird ihnen ihr Weg sein wie schlüpfrige Orte in
der Dunkelheit, sie werden gestoßen werden und auf ihm fallen; denn ich bringe
Unglück über sie, das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht Jahwe.
13. Und an den Propheten Samarias habe ich Torheit
gesehen: Sie weissagten durch den Baal und führten mein Volk Israel irre.
14. Aber an den Propheten Jerusalems habe ich
Schauderhaftes gesehen: Ehebrechen und in der Lüge Wandeln, und sie stärken die
Hände der Übeltäter, auf daß sie nicht umkehren, ein jeder von seiner Bosheit;
sie sind mir allesamt wie Sodom geworden, und seine Bewohner wie Gomorra.
15. Darum spricht Jahwe der Heerscharen über die Propheten
also: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen und sie mit bitterem Wasser
tränken; denn von den Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen über
das ganze Land.
16. So spricht Jahwe der Heerscharen: Höret nicht auf die
Worte der Propheten, die euch weissagen; sie täuschen euch, sie reden das
Gesicht ihres Herzens und nicht aus dem Munde Jahwes.
17. Sie sagen stets zu denen, die mich verachten:
"Jahwe hat geredet: Ihr werdet Frieden haben"; und zu jedem, der in
dem Starrsinn seines Herzens wandelt, sprechen sie: "Es wird kein Unglück
über euch kommen".
18. Denn wer hat im Rate Jahwes gestanden, daß er sein
Wort gesehen und gehört hätte? Wer hat auf mein Wort gemerkt und gehört?
19. Siehe, ein Sturmwind Jahwes, ein Grimm ist
ausgegangen, ja, ein wirbelnder Sturmwind; er wird sich herniederwälzen auf den
Kopf der Gesetzlosen.
20. Nicht wenden wird sich der Zorn Jahwes, bis er getan
und bis er ausgeführt hat die Gedanken seines Herzens. Am Ende der Tage werdet
ihr dessen mit Verständnis inne werden.
21. Ich habe die Propheten nicht gesandt, und doch sind
sie gelaufen. Ich habe nicht zu ihnen geredet, und doch haben sie geweissagt.
22. Hätten sie aber in meinem Rate gestanden, so würden
sie mein Volk meine Worte hören lassen und es abbringen von seinem bösen Wege
und von der Bosheit seiner Handlungen. -
23. Bin ich ein Gott aus der Nähe, spricht Jahwe, und
nicht ein Gott aus der Ferne?
24. Oder kann sich jemand in Schlupfwinkel verbergen, und
ich sähe ihn nicht? spricht Jahwe. Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde?
spricht Jahwe.
25. Ich habe gehört, was die Propheten sagen, die in
meinem Namen Lüge weissagen und sprechen: Einen Traum, einen Traum habe ich
gehabt!
26. Wie lange sollen das im Sinne haben die Propheten,
welche Lüge weissagen, und die Propheten des Truges ihres Herzens,
27. welche gedenken, meinen Namen bei meinem Volke in
Vergessenheit zu bringen durch ihre Träume, die sie einer dem anderen erzählen,
so wie ihre Väter meines Namens vergaßen über dem Baal?
28. Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum;
und wer mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem
Korn gemein? spricht Jahwe.
29. Ist mein Wort nicht also-wie Feuer, spricht Jahwe, und
wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?
30. Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht Jahwe,
die einer vom anderen meine Worte stehlen.
31. Siehe, ich will an die Propheten, spricht Jahwe, die
Zungen nehmen und sprechen: Er hat geredet.
32. Siehe, ich will an die, spricht Jahwe, welche
Lügenträume weissagen und sie erzählen und mein Volk irreführen mit ihrer
Prahlerei; da ich sie doch nicht gesandt und sie nicht entboten habe, und sie
diesem Volke gar nichts nützen, spricht Jahwe.
33. Und wenn dieses Volk, oder ein Prophet oder ein
Priester dich fragt und spricht: Was ist die Last Jahwes? so sprich zu ihnen:
Was die Last sei? -Ich werde euch abwerfen, spricht Jahwe.
34. Und der Prophet und der Priester und das Volk, welche
sagen werden: "Last Jahwes", diesen Mann und sein Haus werde ich
heimsuchen.
35. Also sollt ihr sprechen, ein jeder zu seinem Nächsten
und ein jeder zu seinem Bruder: Was hat Jahwe geantwortet und was hat Jahwe
geredet?
36. Und die Last Jahwes sollt ihr nicht mehr erwähnen,
denn die Last wird für einen jeden sein eigenes Wort sein; denn ihr verdrehet
die Worte des lebendigen Gottes, Jahwes der Heerscharen, unseres Gottes.
37. Also sollst du zu dem Propheten sagen: Was hat Jahwe
dir geantwortet und was hat Jahwe geredet?
38. Wenn ihr aber saget: "Last Jahwes", darum,
so spricht Jahwe: Weil ihr dieses Wort saget: "Last Jahwes", und ich
doch zu euch gesandt und gesprochen habe: Ihr sollt nicht sagen: "Last
Jahwes" -
39. darum, siehe, werde ich euch ganz vergessen, und euch
und die Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, von meinem Angesicht
verstoßen;
40. und ich werde ewigen Hohn auf euch legen und eine
ewige Schande, die nicht vergessen werden wird.
Jeremia 24
1.
Jahwe ließ mich
sehen, -und siehe, zwei Körbe Feigen waren vor dem Tempel Jahwes
aufgestellt-nachdem Nebukadrezar, der König von Babel, Jekonja, den Sohn
Jojakims, den König von Juda und die Fürsten von Juda und die Werkleute und die
Schlosser aus Jerusalem weggeführt und sie nach Babel gebracht hatte.
2.
In dem einen
Korbe waren sehr gute Feigen, gleich den Frühfeigen; und in dem anderen Korbe
waren sehr schlechte Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden
konnten.
3.
Und Jahwe sprach
zu mir: Was siehst du, Jeremia? Und ich sprach: Feigen; die guten Feigen sind
sehr gut, und die schlechten sehr schlecht, so daß sie vor Schlechtigkeit nicht
gegessen werden können.
4.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
5.
So spricht Jahwe,
der Gott Israels: Wie diese guten Feigen, also werde ich die Weggeführten von
Juda, die ich aus diesem Orte in das Land der Chaldäer weggeschickt habe,
ansehen zum Guten.
6.
Und ich werde
mein Auge auf sie richten zum Guten und sie in dieses Land zurückbringen; und
ich werde sie bauen und nicht abbrechen, und sie pflanzen und nicht ausreißen.
7.
Und ich will
ihnen ein Herz geben, mich zu erkennen, daß ich Jahwe bin; und sie werden mein
Volk, und ich werde ihr Gott sein; denn sie werden mit ihrem ganzen Herzen zu
mir umkehren. -
8.
Und wie die
schlechten Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden können: Ja, so
spricht Jahwe, also werde ich Zedekia, den König von Juda, machen, und seine
Fürsten und den Überrest von Jerusalem, die in diesem Lande Übriggebliebenen
und die im Lande Ägypten Wohnenden.
9.
Und ich werde sie
zur Mißhandlung, zum Unglück hingeben allen Königreichen der Erde, zum Hohn und
zum Sprichwort, zur Spottrede und zum Fluch an allen Orten, wohin ich sie
vertreiben werde.
10. Und ich werde das Schwert, den Hunger und die Pest
unter sie senden, bis sie aufgerieben sind aus dem Lande, das ich ihnen und
ihren Vätern gegeben habe.
Jeremia 25
1.
Das Wort, welches
zu Jeremia geschah über das ganze Volk von Juda, im vierten Jahre Jojakims, des
Sohnes Josias, des Königs von Juda, das ist das erste Jahr Nebukadrezars, des
Königs von Babel,
2.
welches Jeremia,
der Prophet, zu dem ganzen Volke von Juda und zu allen Bewohnern von Jerusalem
redete, indem er sprach:
3.
Vom dreizehnten
Jahre Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf diesen Tag, diese
dreiundzwanzig Jahre, ist das Wort Jahwes zu mir geschehen; und ich habe zu
euch geredet, früh mich aufmachend und redend, aber ihr hörtet nicht.
4.
Und Jahwe hat
alle seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh sich aufmachend und
sendend; aber ihr hörtet nicht und neigtet eure Ohren nicht, um zu hören.
5.
Und er sprach:
Kehret doch um, ein jeder von seinem bösen Wege und von der Bosheit eurer
Handlungen, so sollt ihr in dem Lande, das Jahwe euch und euren Vätern gegeben
hat, wohnen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
6.
Und wandelt nicht
anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und euch vor ihnen niederzubeugen; und
reizet mich nicht durch das Werk eurer Hände, daß ich euch nicht Übles tue.
7.
Aber ihr habt
nicht auf mich gehört, spricht Jahwe, um mich durch das Werk eurer Hände zu
reizen, euch zum Unglück.
8.
Darum, so spricht
Jahwe der Heerscharen: Weil ihr auf meine Worte nicht gehört habt,
9.
siehe, so sende
ich hin und hole alle Geschlechter des Nordens, spricht Jahwe, und sende zu
Nebukadrezar, dem König von Babel, meinem Knechte, und bringe sie über dieses
Land und über seine Bewohner und über alle diese Nationen ringsum; und ich will
sie vertilgen und sie zum Entsetzen machen und zum Gezisch und zu ewigen
Einöden.
10. Und ich will unter ihnen aufhören lassen die Stimme
der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme
der Braut, das Geräusch der Mühlen und das Licht der Lampe.
11. Und dieses ganze Land wird zur Einöde, zur Wüste
werden; und diese Nationen werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre.
12. Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind,
werde ich an dem König von Babel und an jenem Volke, spricht Jahwe, ihre Schuld
heimsuchen, und an dem Lande der Chaldäer: Und ich werde es zu ewigen
Wüsteneien machen.
13. Und ich werde über jenes Land alle meine Worte
bringen, die ich über dasselbe geredet habe: alles, was in diesem Buche
geschrieben steht, was Jeremia geweissagt hat über alle Nationen.
14. Denn viele Nationen und große Könige werden auch sie
dienstbar machen; und ich werde ihnen nach ihrem Tun und nach dem Werke ihrer
Hände vergelten.
15. Denn so hat Jahwe, der Gott Israels, zu mir
gesprochen: Nimm diesen Becher Zornwein aus meiner Hand, und gib ihn zu trinken
all den Nationen, zu welchen ich dich sende;
16. damit sie trinken, und taumeln und rasen wegen des
Schwertes, das ich unter sie sende. -
17. Und ich nahm den Becher aus der Hand Jahwes und ließ
trinken all die Nationen, zu welchen Jahwe mich gesandt hatte:
18. Jerusalem und die Städte von Juda, und ihre Könige,
ihre Fürsten, um sie zur Einöde, zum Entsetzen, zum Gezisch und zum Fluche zu
machen, wie es an diesem Tage ist;
19. den Pharao, den König von Ägypten, und seine Knechte
und seine Fürsten und sein ganzes Volk,
20. und alle gemischten Völker, und alle Könige des Landes
Uz; und alle Könige des Landes der Philister, und Askalon und Gasa und Ekron
und den Überrest von Asdod;
21. Edom und Moab und die Kinder Ammon;
22. und alle Könige von Tyrus und alle Könige von Zidon;
und die Könige der Inseln, welche jenseit des Meeres sind;
23. Dedan und Tema und Bus, und alle mit geschorenen
Haarrändern;
24. und alle Könige von Arabien und alle Könige der
gemischten Völker, die in der Wüste wohnen;
25. und alle Könige von Simri und alle Könige von Elam und
alle Könige von Medien;
26. und alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen,
den einen nach dem anderen; und alle Königreiche der Erde, die auf der Fläche
des Erdbodens sind. -Und der König von Scheschak soll nach ihnen trinken.
27. Und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe der Heerscharen,
der Gott Israels: Trinket, und werdet berauscht und speiet, und fallet und
stehet nicht wieder auf wegen des Schwertes, das ich unter euch sende.
28. Und es soll geschehen, wenn sie sich weigern, den
Becher aus deiner Hand zu nehmen, um zu trinken, so sollst du zu ihnen sagen:
Also spricht Jahwe der Heerscharen: Ihr sollt trinken.
29. Denn siehe, bei der Stadt, welche nach meinem Namen
genannt ist, beginne ich Übles zu tun, und ihr solltet etwa ungestraft bleiben?
Ihr werdet nicht ungestraft bleiben; denn ich rufe das Schwert über alle
Bewohner der Erde, spricht Jahwe der Heerscharen.
30. Und du, weissage ihnen alle diese Worte und sprich zu
ihnen: Jahwe wird brüllen aus der Höhe und seine Stimme erschallen lassen aus
seiner heiligen Wohnung; brüllen wird er gegen seine Wohnstätte, einen lauten
Ruf erheben, wie die Keltertreter, gegen alle Bewohner der Erde.
31. Ein Getöse dringt bis an das Ende der Erde, denn Jahwe
rechtet mit den Nationen, er hält Gericht mit allem Fleische; die Gesetzlosen
gibt er dem Schwerte hin, spricht Jahwe. -
32. So spricht Jahwe der Heerscharen: Siehe, Unglück geht
aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf von dem
äußersten Ende der Erde.
33. Und die Erschlagenen Jahwes werden an jenem Tage
liegen von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde; sie werden nicht
beklagt und nicht gesammelt noch begraben werden; zu Dünger auf der Fläche des
Erdbodens sollen sie werden. -
34. Heulet, ihr Hirten, und schreiet! Und wälzet euch in
der Asche, ihr Herrlichen der Herde! Denn eure Tage sind erfüllt, um
geschlachtet zu werden; und ich zerstreue euch, daß ihr hinfallen werdet wie
ein kostbares Gefäß.
35. Und die Zuflucht ist den Hirten verloren, und das
Entrinnen den Herrlichen der Herde.
36. Horch! Geschrei der Hirten, und Heulen der Herrlichen
der Herde; denn Jahwe verwüstet ihre Weide.
37. Und die Auen des Friedens werden zerstört vor der Glut
des Zornes Jahwes.
38. Gleich einem jungen Löwen hat er sein Dickicht
verlassen; denn ihr Land ist zur Wüste geworden vor dem verderbenden Schwerte
und vor der Glut seines Zornes.
Jeremia 26
1.
Im Anfang der
Regierung Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, geschah dieses Wort
von seiten Jahwes also:
2.
So spricht Jahwe:
Tritt in den Vorhof des Hauses Jahwes und zu allen Städten Judas, welche
kommen, um anzubeten im Hause Jahwes, rede alle die Worte, welche ich dir
geboten habe, zu ihnen zu reden; tue kein Wort davon.
3.
Vielleicht werden
sie hören und ein jeder von seinem bösen Wege umkehren: So werde ich mich des
Übels gereuen lassen, welches ich ihnen zu tun gedenke wegen der Bosheit ihrer
Handlungen.
4.
Und sprich zu
ihnen: So spricht Jahwe: Wenn ihr nicht auf mich höret, daß ihr in meinem
Gesetz wandelt, welches ich euch vorgelegt habe,
5.
daß ihr auf die
Worte meiner Knechte, der Propheten, höret, welche ich zu euch sende, früh mich
aufmachend und sendend (ihr habt aber nicht gehört):
6.
so will ich
dieses Haus wie Silo machen, und diese Stadt werde ich zum Fluche machen allen
Nationen der Erde.
7.
Und die Priester
und die Propheten und alles Volk hörten Jeremia diese Worte reden im Hause
Jahwes.
8.
Und es geschah,
als Jeremia alles zu Ende geredet, was Jahwe geboten hatte, zu dem ganzen Volke
zu reden, da ergriffen ihn die Priester und die Propheten und alles Volk und
sprachen: Du mußt gewißlich sterben.
9.
Warum hast du im
Namen Jahwes geweissagt und gesprochen: Dieses Haus wird wie Silo werden, und
diese Stadt verwüstet, ohne Bewohner? Und alles Volk versammelte sich gegen
Jeremia im Hause Jahwes.
10. Und als die Fürsten von Juda diese Worte hörten,
gingen sie hinauf aus dem Hause des Königs zum Hause Jahwes und setzten sich in
den Eingang des neuen Tores Jahwes.
11. Und die Priester und die Propheten redeten zu den
Fürsten und zu allem Volke und sprachen: Diesem Manne gebührt die Todesstrafe,
denn er hat wider diese Stadt geweissagt, wie ihr mit euren Ohren gehört habt.
12. Und Jeremia redete zu den Fürsten und zu allem Volke
und sprach: Jahwe hat mich gesandt, um wider dieses Haus und wider diese Stadt
all die Worte zu weissagen, welche ihr gehört habt.
13. Und nun machet gut eure Wege und eure Handlungen, und
höret auf die Stimme Jahwes, eures Gottes: so wird Jahwe sich des Übels gereuen
lassen, welches er über euch geredet hat.
14. Ich aber, siehe, ich bin in eurer Hand; tut mir, wie
es gut und wie es recht ist in euren Augen.
15. Doch wisset bestimmt, daß ihr, wenn ihr mich tötet,
unschuldiges Blut bringen werdet auf euch und auf diese Stadt und auf ihre
Bewohner; denn in Wahrheit, Jahwe hat mich zu euch gesandt, um alle diese Worte
vor euren Ohren zu reden.
16. Und die Fürsten und alles Volk sprachen zu den
Priestern und zu den Propheten: Diesem Manne gebührt nicht die Todesstrafe;
denn er hat im Namen Jahwes, unseres Gottes, zu uns geredet.
17. Und es erhoben sich Männer von den Ältesten des
Landes, und sie sprachen zu der ganzen Versammlung des Volkes und sagten:
18. Micha, der Moraschtiter, hat in den Tagen Hiskias, des
Königs von Juda, geweissagt und zu dem ganzen Volke von Juda gesprochen und
gesagt: So spricht Jahwe der Heerscharen: "Zion wird als Acker gepflügt
werden, und Jerusalem wird zu Trümmerhaufen und der Berg des Hauses zu
Waldeshöhen werden".
19. Haben denn Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda
ihn getötet? Hat er nicht Jahwe gefürchtet und Jahwe angefleht, so daß Jahwe
sich des Übels gereuen ließ, welches er über sie geredet hatte? Und wir wollen
eine so große Übeltat wider unsere Seelen begehen!
20. Und es war auch ein Mann, der im Namen Jahwes
weissagte, Urija, der Sohn Schemajas, aus Kirjath-Jearim; und er weissagte
wider diese Stadt und wider dieses Land nach allen Worten Jeremias.
21. Und als der König Jojakim und alle seine Helden und
alle Fürsten seine Worte hörten, suchte der König ihn zu töten. Und als Urija
es hörte, fürchtete er sich und floh, und er kam nach Ägypten.
22. Da sandte der König Jojakim Männer nach Ägypten,
Elnathan, den Sohn Akbors, und Männer mit ihm nach Ägypten.
23. Und sie brachten Urija aus Ägypten und führten ihn zu
dem König Jojakim; und er erschlug ihn mit dem Schwerte und warf seinen
Leichnam auf die Gräber der Kinder des Volkes.
24. Doch die Hand Achikams, des Sohnes Schaphans, war mit
Jeremia, daß man ihn nicht in die Hand des Volkes gab, um ihn zu töten.
Jeremia 27
1.
Im Anfang der
Regierung Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, geschah dieses Wort
zu Jeremia von seiten Jahwes also: -
2.
So sprach Jahwe
zu mir: Mache dir Bande und Jochstäbe, und lege sie um deinen Hals;
3.
und sende sie an
den König von Edom und an den König von Moab und an den König der Kinder Ammon,
und an den König von Tyrus und an den König von Zidon, durch die Boten, welche
nach Jerusalem zu Zedekia, dem König von Juda, gekommen sind;
4.
und befiel ihnen,
daß sie ihren Herren sagen: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels:
Also sollt ihr euren Herren sagen:
5.
Ich habe die Erde
gemacht, die Menschen und das Vieh, die auf der Fläche der Erde sind, durch
meine große Kraft und durch meinen ausgestreckten Arm; und ich gebe sie, wem es
mich gut dünkt.
6.
Und nun habe ich
alle diese Länder in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, meines
Knechtes, gegeben; und auch die Tiere des Feldes habe ich ihm gegeben, daß sie
ihm dienen.
7.
Und alle Nationen
werden ihm dienen und seinem Sohne und seinem Sohnessohne, bis die Zeit auch
seines Landes gekommen ist, und viele Völker und große Könige ihn dienstbar
machen.
8.
Und es wird
geschehen, die Nation und das Königreich, welche ihm, Nebukadnezar, dem König
von Babel, nicht dienen und ihren Hals unter das Joch des Königs von Babel
nicht geben wollen, selbige Nation, spricht Jahwe, werde ich heimsuchen mit dem
Schwerte und mit dem Hunger und mit der Pest, bis ich sie durch seine Hand
aufgerieben habe.
9.
Und ihr, höret
nicht auf eure Propheten und auf eure Wahrsager und auf eure Träume und auf
eure Zauberer und auf eure Beschwörer, die zu euch sprechen und sagen: Ihr
werdet dem König von Babel nicht dienen.
10. Denn sie weissagen euch Lüge, um euch aus eurem Lande
zu entfernen, und damit ich euch vertreibe und ihr umkommet.
11. Die Nation aber, welche ihren Hals unter das Joch des
Königs von Babel bringen und ihm dienen wird, die werde ich in ihrem Lande
lassen, spricht Jahwe; und sie wird es bebauen und darin wohnen.
12. Und ich redete zu Zedekia, dem König von Juda, nach
allen diesen Worten und sprach: Bringet eure Hälse unter das Joch des Königs
von Babel und dienet ihm und seinem Volke, so werdet ihr leben.
13. Warum wolltet ihr, du und dein Volk, durch das
Schwert, durch den Hunger und durch die Pest sterben, wie Jahwe über die Nation
geredet hat, welche dem König von Babel nicht dienen will?
14. Und höret nicht auf die Worte der Propheten, die zu
euch sprechen und sagen: Ihr werdet dem König von Babel nicht dienen; denn sie
weissagen euch Lüge.
15. Denn ich habe sie nicht gesandt, spricht Jahwe, und
sie weissagen falsch in meinem Namen, damit ich euch vertreibe und ihr
umkommet, ihr und die Propheten, die euch weissagen.
16. Und ich redete zu den Priestern und zu diesem ganzen
Volke und sprach: So spricht Jahwe: Höret nicht auf die Worte eurer Propheten,
die euch weissagen und sprechen: Siehe, die Geräte des Hauses Jahwes werden nun
bald aus Babel zurückgebracht werden; denn sie weissagen euch Lüge.
17. Höret nicht auf sie; dienet dem König von Babel, so
werdet ihr leben; warum sollte diese Stadt zur Einöde werden?
18. Wenn sie aber Propheten sind, und wenn das Wort Jahwes
bei ihnen ist, so mögen sie doch bei Jahwe der Heerscharen Fürbitte tun, damit
die Geräte, welche im Hause Jahwes und im Hause des Königs von Juda und in
Jerusalem übriggeblieben sind, nicht nach Babel kommen.
19. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen von den Säulen
und von dem Meere und von den Gestellen und von den übrigen Geräten, die in
dieser Stadt übriggeblieben sind,
20. welche Nebukadnezar, der König von Babel, nicht
weggenommen hat, als er Jekonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt
allen Edlen von Juda und Jerusalem, von Jerusalem nach Babel wegführte-
21. denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott
Israels, von den Geräten, welche im Hause Jahwes und im Hause des Königs von
Juda und in Jerusalem übriggeblieben sind:
22. Sie sollen nach Babel gebracht werden, und sollen
daselbst sein bis auf den Tag, da ich nach ihnen sehen werde, spricht Jahwe,
und ich sie heraufführe und sie an diesen Ort zurückbringe.
Jeremia 28
1.
Und es geschah in
demselben Jahre, im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, im
vierten Jahre, im fünften Monat, da sprach zu mir Hananja, der Sohn Assurs, der
Prophet, der von Gibeon war, im Hause Jahwes vor den Augen der Priester und
alles Volkes,
2.
und sagte: So
spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, und sagt: Ich zerbreche das
Joch des Königs von Babel.
3.
Binnen zwei Jahren
werde ich alle Geräte des Hauses Jahwes an diesen Ort zurückbringen, welche
Nebukadnezar, der König von Babel, von diesem Orte weggenommen und nach Babel
gebracht hat.
4.
Und Jekonja, den
Sohn Jojakims, den König von Juda, und alle Weggeführten von Juda, die nach
Babel gekommen sind, werde ich an diesen Ort zurückbringen, spricht Jahwe; denn
ich werde das Joch des Königs von Babel zerbrechen.
5.
Da sprach der
Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja vor den Augen der Priester und vor den
Augen alles Volkes, das im Hause Jahwes stand;
6.
und der Prophet
Jeremia sprach: Amen, Jahwe tue also! Jahwe bestätige deine Worte, die du
geweissagt hast, daß er die Geräte des Hauses Jahwes und alle Weggeführten von
Babel an diesen Ort zurückbringe!
7.
Nur höre doch
dieses Wort, welches ich vor deinen Ohren und vor den Ohren alles Volkes rede:
8.
Die Propheten,
welche von alters her vor mir und vor dir gewesen sind, sie haben auch über
viele Länder und über große Königreiche geweissagt von Krieg und von Unglück
und von Pest.
9.
Der Prophet, der
von Frieden weissagt, wird, wenn das Wort des Propheten eintrifft, als der
Prophet erkannt werden, welchen Jahwe in Wahrheit gesandt hat.
10. Und Hananja, der Prophet, nahm die Jochstäbe vom Halse
des Propheten Jeremia und zerbrach sie.
11. Und Hananja redete vor den Augen alles Volkes und
sprach: So spricht Jahwe: Ebenso werde ich binnen zwei Jahren das Joch
Nebukadnezars, des Königs von Babel, zerbrechen vom Halse aller Nationen. Und
der Prophet Jeremia ging seines Weges.
12. Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia, nachdem der
Prophet Hananja die Jochstäbe vom Halse des Propheten Jeremia zerbrochen hatte,
also:
13. Geh und sprich zu Hananja und sage: So spricht Jahwe:
Hölzerne Jochstäbe hast du zerbrochen, aber an ihrer Statt eiserne Jochstäbe
gemacht.
14. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott
Israels: Ein eisernes Joch habe ich auf den Hals aller dieser Nationen gelegt,
damit sie Nebukadnezar, dem König von Babel, dienen, und sie werden ihm dienen;
und auch die Tiere des Feldes habe ich ihm gegeben.
15. Und der Prophet Jeremia sprach zu dem Propheten
Hananja: Höre doch, Hananja! Jahwe hat dich nicht gesandt, sondern du hast
dieses Volk auf eine Lüge vertrauen lassen.
16. Darum, so spricht Jahwe: Siehe, ich werfe dich vom
Erdboden hinweg; dieses Jahr wirst du sterben; denn du hast Abfall geredet
wider Jahwe.
17. Und der Prophet Hananja starb in demselben Jahre im
siebten Monat.
Jeremia 29
1.
Und dies sind die
Worte des Briefes, welchen der Prophet Jeremia von Jerusalem an die
übriggebliebenen Ältesten der Weggeführten und an die Priester und an die
Propheten und an das ganze Volk sandte, welches Nebukadnezar von Jerusalem nach
Babel weggeführt hatte
2.
(nachdem der
König Jekonja und die Königin, und die Kämmerer, die Fürsten von Juda und
Jerusalem, und die Werkleute und die Schlosser aus Jerusalem weggezogen waren),
3.
durch Eleasar,
den Sohn Schaphans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, welche Zedekia, der König
von Juda, nach Babel zu Nebukadnezar, dem König von Babel, sandte:
4.
So spricht Jahwe
der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, die ich von Jerusalem
nach Babel weggeführt habe:
5.
Bauet Häuser und
bewohnet sie, und pflanzet Gärten und esset ihre Frucht.
6.
Nehmet Weiber und
zeuget Söhne und Töchter, und nehmet Weiber für eure Söhne, und eure Töchter
gebet Männern, damit sie Söhne und Töchter gebären; und mehret euch daselbst,
und mindert euch nicht.
7.
Und suchet den
Frieden der Stadt, wohin ich euch weggeführt habe, und betet für sie zu Jahwe;
denn in ihrem Frieden werdet ihr Frieden haben.
8.
Denn so spricht
Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Laßt euch von euren Propheten, die in
eurer Mitte sind, und von euren Wahrsagern nicht täuschen; und höret nicht auf
eure Träume, die ihr euch träumen lasset.
9.
Denn sie
weissagen euch falsch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt, spricht
Jahwe.
10. Denn so spricht Jahwe: Sobald siebzig Jahre für Babel
voll sind, werde ich mich eurer annehmen und mein gutes Wort an euch erfüllen,
euch an diesen Ort zurückzubringen.
11. Denn ich weiß ja die Gedanken, die ich über euch
denke, spricht Jahwe, Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück, um euch
Ausgang und Hoffnung zu gewähren.
12. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir
beten, und ich werde auf euch hören.
13. Und ihr werdet mich suchen und finden, denn ihr werdet
nach mir fragen mit eurem ganzen Herzen;
14. und ich werde mich von euch finden lassen, spricht
Jahwe. Und ich werde eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen
Nationen und aus allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, spricht Jahwe;
und ich werde euch an den Ort zurückbringen, von wo ich euch weggeführt habe.
15. Wenn ihr saget: Jahwe hat uns in Babel Propheten
erweckt,
16. ja, so spricht Jahwe von dem König, der auf dem Throne
Davids sitzt, und von dem ganzen Volke, das in dieser Stadt wohnt, euren
Brüdern, welche nicht mit euch in die Gefangenschaft weggezogen sind-
17. so spricht Jahwe der Heerscharen: Siehe, ich sende
unter sie das Schwert, den Hunger und die Pest, und will sie machen wie die
abscheulichen Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden können.
18. Und ich will ihnen nachjagen mit dem Schwerte, mit dem
Hunger und mit der Pest; und ich will sie zur Mißhandlung hingeben allen
Königreichen der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen und zum Gezisch und zum Hohn
unter allen Nationen, wohin ich sie vertrieben habe:
19. darum, daß sie auf meine Worte nicht gehört haben,
spricht Jahwe, womit ich meine Knechte, die Propheten, zu ihnen sandte, früh
mich aufmachend und sendend. Und auch ihr habt nicht gehört, spricht Jahwe.
20. Ihr nun, höret das Wort Jahwes, ihr Weggeführten alle,
die ich von Jerusalem nach Babel weggeschickt habe!
21. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels,
von Ahab, dem Sohne Kolajas, und von Zedekia, dem Sohne Maasejas, die euch
Lügen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich gebe sie in die Hand Nebukadrezars,
des Königs von Babel, damit er sie vor euren Augen erschlage.
22. Und von ihnen wird ein Fluch entnommen werden seitens
aller Weggeführten Judas, die in Babel sind, so daß man sagen wird: Jahwe mache
dich wie Zedekia und wie Ahab, welche der König von Babel im Feuer braten ließ!
23. Weil sie eine Ruchlosigkeit begangen in Israel und
Ehebruch getrieben haben mit den Weibern ihrer Nächsten, und in meinem Namen
Lügenworte geredet haben, was ich ihnen nicht geboten hatte; und ich, ich weiß
es und bin Zeuge, spricht Jahwe. -
24. Und zu Schemaja, dem Nechelamiter, sollst du sprechen
und sagen:
25. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels,
und sagt: Weil du in deinem Namen Briefe gesandt hast an alles Volk, das in
Jerusalem ist, und an den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, und an alle die
Priester, und gesagt:
26. "Jahwe hat dich zum Priester gesetzt anstatt des
Priesters Jojada, damit Aufseher seien im Hause Jahwes betreffs jedes Rasenden
und Weissagenden, damit du ihn in den Stock und in das Halseisen legest.
27. Und nun, warum hast du Jeremia, den Anathothiter,
nicht gescholten, der euch weissagt?
28. Da er ja zu uns nach Babel gesandt und gesagt hat: Es
wird lange dauern; bauet Häuser und bewohnet sie, und pflanzet Gärten und esset
ihre Frucht."...
29. (Und der Priester Zephanja hatte diesen Brief vor den
Ohren des Propheten Jeremia gelesen.)
30. Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia also:
31. Sende hin zu allen Weggeführten und sprich: Also
spricht Jahwe von Schemaja, dem Nechelamiter: Weil Schemaja euch geweissagt,
und ich ihn doch nicht gesandt habe, und er euch auf Lügen hat vertrauen
lassen,
32. darum spricht Jahwe also: Siehe, ich will Schemaja,
den Nechelamiter, und seinen Samen heimsuchen: Er soll niemand haben, der
inmitten dieses Volkes wohne, und er soll das Gute nicht sehen, welches ich
meinem Volke tun werde, spricht Jahwe; denn er hat Abfall geredet wider Jahwe.
Jeremia 30
1.
Das Wort, welches
von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, also:
2.
So spricht Jahwe,
der Gott Israels, und sagt: Schreibe dir alle Worte, die ich zu dir geredet
habe, in ein Buch.
3.
Denn siehe, Tage
kommen, spricht Jahwe, da ich die Gefangenschaft meines Volkes Israel und Juda
wenden werde, spricht Jahwe; und ich werde sie in das Land zurückbringen,
welches ich ihren Vätern gegeben habe, damit sie es besitzen.
4.
Und dies sind die
Worte, welche Jahwe über Israel und über Juda geredet hat.
5.
Denn so spricht
Jahwe: Eine Stimme des Schreckens haben wir gehört; da ist Furcht und kein
Friede.
6.
Fraget doch und
sehet, ob ein Mann gebiert? Warum sehe ich eines jeden Mannes Hände auf seinen
Lenden, einer Gebärenden gleich, und jedes Angesicht in Blässe verwandelt?
7.
Wehe! Denn groß
ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob; doch
wird er aus ihr gerettet werden.
8.
Denn es wird
geschehen an jenem Tage, spricht Jahwe der Heerscharen, daß ich sein Joch von
deinem Halse zerbrechen und deine Fesseln zerreißen werde, und Fremde sollen
ihn nicht mehr dienstbar machen;
9.
sondern sie
werden Jahwe, ihrem Gott, dienen und ihrem König David, den ich ihnen erwecken
werde.
10. Und du, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht
Jahwe, und erschrick nicht, Israel! Denn siehe, ich will dich retten aus der
Ferne und deine Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft; und Jakob wird
zurückkehren und ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken.
11. Denn ich bin mit dir, spricht Jahwe, um dich zu
retten. Denn ich werde den Garaus machen allen Nationen, wohin ich dich
zerstreut habe; nur dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach
Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.
12. Denn so spricht Jahwe: Deine Wunde ist unheilbar,
schmerzlich ist dein Schlag;
13. niemand führt deine Streitsache, für das Geschwür gibt
es kein Heilmittel, da ist kein Pflaster für dich!
14. Alle deine Buhlen haben dich vergessen, sie fragen
nicht nach dir. Denn ich habe dich geschlagen mit dem Schlage eines Feindes,
mit grausamer Züchtigung, um der Größe deiner Ungerechtigkeit willen, weil
deine Sünden zahlreich sind.
15. Was schreist du über deine Wunde, daß dein Schmerz
unheilbar ist? Um der Größe deiner Ungerechtigkeit willen, weil deine Sünden
zahlreich sind, habe ich dir solches getan.
16. Darum sollen alle, die dich fressen, gefressen werden,
und alle deine Bedränger sollen insgesamt in die Gefangenschaft gehen; und
deine Berauber sollen zum Raube werden, und alle deine Plünderer werde ich zur
Plünderung hingeben.
17. Denn ich will dir einen Verband anlegen und dich von
deinen Schlägen heilen, spricht Jahwe, weil man dich eine Verstoßene nennt:
"Das ist Zion, nach der niemand fragt!"
18. So spricht Jahwe: Siehe, ich will die Gefangenschaft
der Zelte Jakobs wenden, und seiner Wohnungen will ich mich erbarmen. Und die
Stadt wird auf ihrem Hügel wieder erbaut, und der Palast nach seiner Weise
bewohnt werden;
19. und Lobgesang und die Stimme der Spielenden wird von
ihnen ausgehen. Und ich will sie mehren, und sie werden sich nicht mindern; und
ich will sie herrlich machen, und sie werden nicht gering werden.
20. Und seine Söhne werden sein wie ehedem, und seine
Gemeinde wird vor mir feststehen; und alle seine Bedrücker werde ich
heimsuchen.
21. Und sein Herrlicher wird aus ihm sein, und sein
Herrscher aus seiner Mitte hervorgehen; und ich will ihn herzutreten lassen,
daß er mir nahe; denn wer ist es wohl, der sein Herz verpfändete, um zu mir zu
nahen? spricht Jahwe.
22. Und ihr werdet mein Volk, und ich werde euer Gott
sein.
23. Siehe, ein Sturmwind Jahwes, ein Grimm ist
ausgegangen, ein sausender Sturmwind; er wird sich herniederwälzen auf den Kopf
der Gesetzlosen.
24. Nicht wenden wird sich die Glut des Zornes Jahwes, bis
er getan und bis er ausgeführt hat die Gedanken seines Herzens. Am Ende der
Tage werdet ihr dessen innewerden.
Jeremia 31
1.
In jener Zeit,
spricht Jahwe, werde ich der Gott aller Geschlechter Israels sein, und sie
werden mein Volk sein.
2.
So spricht Jahwe:
Das Volk der dem Schwerte Entronnenen hat Gnade gefunden in der Wüste. Ich will
gehen, um Israel zur Ruhe zu bringen. -
3.
Jahwe ist mir von
fern erschienen: Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir
fortdauern lassen meine Güte.
4.
Ich will dich
wieder bauen, und du wirst gebaut werden, Jungfrau Israel! Du wirst dich wieder
mit deinen Tamburinen schmücken und ausziehen im Reigen der Tanzenden.
5.
Du wirst wieder
Weinberge pflanzen auf den Bergen Samarias; die Pflanzer werden pflanzen und
genießen.
6.
Denn ein Tag wird
sein, da die Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen werden: Machet euch auf und
lasset uns nach Zion hinaufziehen zu Jahwe, unserem Gott!
7.
Denn so spricht
Jahwe: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzet an der Spitze der Nationen!
Lobsinget laut und sprechet: Rette dein Volk, Jahwe, den Überrest Israels!
8.
Siehe, ich bringe
sie aus dem Lande des Nordens und sammle sie von dem äußersten Ende der Erde,
unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende allzumal; in großer
Versammlung kehren sie hierher zurück.
9.
Mit Weinen kommen
sie, und unter Flehen leite ich sie; ich führe sie zu Wasserbächen auf einem
ebenen Wege, auf dem sie nicht straucheln werden. Denn ich bin Israel zum Vater
geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener. -
10. Höret das Wort Jahwes, ihr Nationen, und meldet es auf
den fernen Inseln und sprechet: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder
sammeln und es hüten wie ein Hirt seine Herde.
11. Denn Jahwe hat Jakob losgekauft und hat ihn erlöst aus
der Hand dessen, der stärker war als er.
12. Und sie werden kommen und jubeln auf der Höhe Zions,
und herbeiströmen zu den Gütern Jahwes: zum Korn und zum Most und zum Öl und zu
den jungen Schafen und Rindern; und ihre Seele wird sein wie ein bewässerter
Garten, und sie werden hinfort nicht mehr verschmachten.
13. Dann wird die Jungfrau sich freuen im Reigen, und
Jünglinge und Greise allzumal; und ich will ihre Trauer in Freude verwandeln
und sie trösten, und will sie erfreuen, indem ich sie von ihrem Kummer befreie.
14. Und ich will die Seele der Priester laben mit Fett,
und mein Volk wird sich an meinen Gütern sättigen, spricht Jahwe.
15. So spricht Jahwe: Eine Stimme wird in Rama gehört,
Wehklage, bitteres Weinen. Rahel beweint ihre Kinder; sie will sich nicht
trösten lassen über ihre Kinder, weil sie nicht mehr sind.
16. So spricht Jahwe: Halte deine Stimme zurück vom Weinen
und deine Augen von Tränen; denn es gibt Lohn für deine Arbeit, spricht Jahwe,
und sie werden aus dem Lande des Feindes zurückkehren;
17. und Hoffnung ist da für dein Ende, spricht Jahwe, und
deine Kinder werden in ihr Gebiet zurückkehren.
18. Wohl habe ich Ephraim klagen hören: Du hast mich
gezüchtigt, und ich bin gezüchtigt worden wie ein nicht ans Joch gewöhntes Kalb;
bekehre mich, daß ich mich bekehre, denn du bist Jahwe, mein Gott.
19. Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue, und nachdem
ich zur Erkenntnis gebracht worden bin, schlage ich mich auf die Lenden. Ich
schäme mich und bin auch zu Schanden geworden, denn ich trage die Schmach
meiner Jugend. -
20. Ist mir Ephraim ein teurer Sohn oder ein Kind der
Wonne? Denn sooft ich auch wider ihn geredet habe, gedenke ich seiner doch
immer wieder. Darum ist mein Innerstes um ihn erregt; ich will mich gewißlich
seiner erbarmen, spricht Jahwe.
21. Richte dir Wegweiser auf, setze dir Stangen, richte
dein Herz auf die Straße, auf den Weg, den du gegangen bist! Kehre um, Jungfrau
Israel, kehre um zu diesen deinen Städten!
22. Wie lange willst du dich hin und her wenden, du
abtrünnige Tochter? Denn Jahwe hat ein Neues geschaffen auf der Erde: Das Weib
wird den Mann umgeben.
23. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels:
Dieses Wort wird man noch sprechen im Lande Juda und in seinen Städten, wenn
ich ihre Gefangenschaft wenden werde: Jahwe segne dich, du Wohnung der
Gerechtigkeit, du heiliger Berg!
24. Und Juda und alle seine Städte werden allzumal darin
wohnen, Ackersleute und die mit der Herde umherziehen.
25. Denn ich habe die lechzende Seele reichlich getränkt
und jede schmachtende Seele gesättigt.
26. Darüber erwachte ich und sah, und mein Schlaf war mir
süß.
27. Siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich das Haus
Israel und das Haus Juda besäen werde mit Samen von Menschen und Samen von
Vieh.
28. Und es wird geschehen, wie ich über sie gewacht habe,
um auszureißen und abzubrechen und niederzureißen und zu zerstören und zu
verderben, also werde ich über sie wachen, um zu bauen und zu pflanzen, spricht
Jahwe.
29. In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: Die Väter
haben Herlinge gegessen, und die Zähne der Söhne sind stumpf geworden;
30. sondern ein jeder wird für seine Missetat sterben:
Jeder Mensch, der Herlinge ißt, dessen Zähne sollen stumpf werden.
31. Siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich mit dem
Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen werde:
32. nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht
habe an dem Tage, da ich sie bei der Hand faßte, um sie aus dem Lande Ägypten
herauszuführen, welchen meinen Bund sie gebrochen haben; und doch hatte ich
mich mit ihnen vermählt, spricht Jahwe.
33. Sondern dies ist der Bund, den ich mit dem Hause
Israel machen werde nach jenen Tagen, spricht Jahwe: Ich werde mein Gesetz in
ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben; und ich werde ihr Gott,
und sie werden mein Volk sein.
34. Und sie werden nicht mehr ein jeder seinen Nächsten
und ein jeder seinen Bruder lehren und sprechen: Erkennet Jahwe! Denn sie alle
werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht Jahwe.
Denn ich werde ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken. -
35. So spricht Jahwe, der die Sonne gesetzt hat zum Lichte
bei Tage, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zum Lichte bei Nacht, der das
Meer erregt, und seine Wogen brausen, Jahwe der Heerscharen ist sein Name:
36. Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht weichen
werden, spricht Jahwe, so soll auch der Same Israels aufhören, eine Nation zu
sein vor meinem Angesicht alle Tage.
37. So spricht Jahwe: Wenn die Himmel oben gemessen, und
die Grundfesten der Erde unten erforscht werden können, so will ich auch den
ganzen Samen Israels verwerfen wegen alles dessen, was sie getan haben, spricht
Jahwe.
38. Siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da diese Stadt dem
Jahwe gebaut werden wird vom Turme Hananel bis zum Ecktore.
39. Und die Meßschnur wird weiter fortlaufen geradeaus
über den Hügel Gareb, und sich nach Goah wenden.
40. Und das ganze Tal der Leichen und der Asche, und alles
Gefilde bis zum Bache Kidron, bis zur Ecke des Roßtores gegen Osten, wird Jahwe
heilig sein; es soll nicht ausgerottet noch zerstört werden in Ewigkeit.
Jeremia 32
1.
Das Wort, welches
von seiten Jahwes zu Jeremia geschah im zehnten Jahre Zedekias, des Königs von
Juda; dieses Jahr war das achtzehnte Jahr Nebukadnezars.
2.
Und das Heer des
Königs von Babel belagerte damals Jerusalem. Und der Prophet Jeremia war im
Gefängnishofe eingesperrt, der im Hause des Königs von Juda ist;
3.
denn Zedekia, der
König von Juda, hatte ihn eingesperrt und gesagt: "Warum weissagst du und
sprichst: So spricht Jahwe: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs
von Babel, daß er sie einnehme;
4.
und Zedekia, der
König von Juda, wird der Hand der Chaldäer nicht entrinnen, sondern gewißlich
in die Hand des Königs von Babel gegeben werden; und sein Mund wird mit dessen
Munde reden, und seine Augen werden dessen Augen sehen;
5.
und er wird
Zedekia nach Babel führen, und daselbst wird er sein, bis ich mich seiner
annehme, spricht Jahwe. Wenn ihr mit den Chaldäern streitet, so wird es euch
nicht gelingen?"
6.
Und Jeremia
sprach: Das Wort Jahwes ist zu mir geschehen also:
7.
Siehe, Hanamel,
der Sohn Schallums, deines Oheims, wird zu dir kommen und sagen: Kaufe dir mein
Feld, das zu Anathoth ist; denn du hast das Lösungsrecht, um es zu kaufen.
8.
Und Hanamel, der
Sohn meines Oheims, kam zu mir, nach dem Worte Jahwes, in den Gefängnishof und
sprach zu mir: Kaufe doch mein Feld, das zu Anathoth im Lande Benjamin ist,
denn du hast das Erbrecht, und du hast die Lösung; kaufe es dir. Und ich
erkannte, daß es das Wort Jahwes war.
9.
Und ich kaufte
von Hanamel, dem Sohne meines Oheims, das Feld, das zu Anathoth ist, und wog
ihm das Geld dar: siebzehn Sekel Silber.
10. Und ich schrieb einen Kaufbrief und versiegelte ihn
und nahm Zeugen, und ich wog das Geld auf der Waage dar.
11. Und ich nahm den Kaufbrief, den versiegelten: die
Festsetzung und die Bestimmungen, und auch den offenen;
12. und ich gab den Kaufbrief Baruk, dem Sohne Nerijas,
des Sohnes Machsejas, vor den Augen Hanamels, meines Vetters, und vor den Augen
der Zeugen, welche den Kaufbrief unterschrieben hatten, vor den Augen aller
Juden, die im Gefängnishofe saßen.
13. Und ich befahl Baruk vor ihren Augen und sprach:
14. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels:
Nimm diese Briefe, diesen Kaufbrief, sowohl den versiegelten als auch diesen
offenen Brief, und lege sie in ein irdenes Gefäß, auf daß sie viele Tage
erhalten bleiben.
15. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott
Israels: Es werden wiederum Häuser und Felder und Weinberge in diesem Lande
gekauft werden.
16. Und nachdem ich Baruk, dem Sohne Nerijas, den
Kaufbrief gegeben hatte, betete ich zu Jahwe und sprach:
17. Ach, Herr, Jahwe! Siehe, du hast die Himmel und die
Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm: Kein
Ding ist dir unmöglich;
18. der du Güte übst an Tausenden, und die Ungerechtigkeit
der Väter vergiltst in den Busen ihrer Kinder nach ihnen; du großer, mächtiger
Gott, dessen Name Jahwe der Heerscharen ist,
19. groß an Rat und mächtig an Tat; du, dessen Augen über
alle Wege der Menschenkinder offen sind, um einem jeden zu geben nach seinen
Wegen und nach der Frucht seiner Handlungen;
20. der du Zeichen und Wunder getan im Lande Ägypten und
bis auf diesen Tag, sowohl an Israel als auch an anderen Menschen, und dir
einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tage ist.
21. Und du hast dein Volk Israel aus dem Lande Ägypten
herausgeführt mit Zeichen und mit Wundern und mit starker Hand und mit
ausgestrecktem Arm und mit großem Schrecken;
22. und hast ihnen dieses Land gegeben, welches du ihren
Vätern geschworen hattest ihnen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig fließt.
23. Und sie sind hineingekommen und haben es in Besitz
genommen; aber sie hörten nicht auf deine Stimme und wandelten nicht in deinem
Gesetz: Sie haben nichts getan von allem, was du ihnen zu tun geboten hattest.
Da hast du ihnen all dieses Unglück widerfahren lassen.
24. Siehe, die Wälle reichen bis an die Stadt, um sie
einzunehmen; und durch das Schwert und den Hunger und durch die Pest ist die
Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben, welche wider sie streiten. Und was du
geredet hast, ist geschehen; und siehe, du siehst es.
25. Und doch hast du zu mir gesprochen, Herr, Jahwe: Kaufe
dir das Feld für Geld und nimm Zeugen; -und die Stadt ist ja in die Hand der
Chaldäer gegeben!
26. Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia also:
27. Siehe, ich bin Jahwe, der Gott alles Fleisches; sollte
mir irgend ein Ding unmöglich sein?
28. Darum, so spricht Jahwe: Siehe, ich gebe diese Stadt
in die Hand der Chaldäer und in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel,
daß er sie einnehme.
29. Und die Chaldäer, die wider diese Stadt streiten,
werden hineinkommen und werden diese Stadt mit Feuer anzünden und sie
verbrennen, samt den Häusern, auf deren Dächern sie dem Baal geräuchert und
anderen Göttern Trankopfer gespendet haben, um mich zu reizen.
30. Denn die Kinder Israel und die Kinder Juda taten von
ihrer Jugend an nur, was böse ist in meinen Augen; denn die Kinder Israel haben
mich nur gereizt durch das Werk ihrer Hände, spricht Jahwe.
31. Denn zu meinem Zorne und zu meinem Grimme ist mir
diese Stadt gewesen von dem Tage an, da man sie gebaut hat, bis auf diesen Tag,
auf daß ich sie von meinem Angesicht hinwegtäte:
32. Wegen all der Bosheit der Kinder Israel und der Kinder
Juda, die sie verübt haben, um mich zu reizen, sie, ihre Könige, ihre Fürsten,
ihre Priester und ihre Propheten, und die Männer von Juda und die Bewohner von
Jerusalem.
33. Und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das
Angesicht. Und ob ich sie auch lehrte, früh mich aufmachend und lehrend, so
hörten sie doch nicht, um Zucht anzunehmen.
34. Und sie haben ihre Scheusale in das Haus gesetzt,
welches nach meinem Namen genannt ist, um es zu verunreinigen.
35. Und sie haben die Höhen des Baal gebaut, welche im
Tale des Sohnes Hinnoms sind, um ihre Söhne und ihre Töchter dem Moloch durch
das Feuer gehen zu lassen, -was ich nicht geboten habe und mir nicht in den
Sinn gekommen ist-um diesen Greuel zu verüben, damit sie Juda sündigen machten.
36. Und darum spricht Jahwe, der Gott Israels, nun also
betreffs dieser Stadt, von welcher ihr saget: Sie ist in die Hand des Königs
von Babel gegeben durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest:
37. Siehe, ich werde sie aus all den Ländern sammeln,
wohin ich sie vertrieben haben werde in meinem Zorn und in meinem Grimm, und in
großer Entrüstung; und ich werde sie an diesen Ort zurückbringen und sie in
Sicherheit wohnen lassen.
38. Und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein.
39. Und ich werde ihnen ein Herz und einen Weg geben,
damit sie mich fürchten alle Tage, ihnen und ihren Kindern nach ihnen zum
Guten.
40. Und ich werde einen ewigen Bund mit ihnen machen, daß
ich nicht von ihnen lassen werde, ihnen wohlzutun; und ich werde meine Furcht
in ihr Herz legen, damit sie nicht von mir abweichen.
41. Und ich werde mich über sie freuen, ihnen wohlzutun,
und werde sie in diesem Lande pflanzen in Wahrheit mit meinem ganzen Herzen und
mit meiner ganzen Seele.
42. Denn so spricht Jahwe: Gleichwie ich über dieses Volk
all dieses große Unglück gebracht habe, also will ich über sie all das Gute
bringen, das ich über sie rede.
43. Und es sollen Felder gekauft werden in diesem Lande,
von welchem ihr saget: Es ist öde, ohne Menschen und ohne Vieh, es ist in die
Hand der Chaldäer gegeben.
44. Man wird Felder um Geld kaufen und Kaufbriefe
schreiben und sie versiegeln und Zeugen nehmen im Lande Benjamin und in den
Umgebungen von Jerusalem und in den Städten Judas, sowohl in den Städten des
Gebirges als auch in den Städten der Niederung und in den Städten des Südens.
Denn ich werde ihre Gefangenschaft wenden, spricht Jahwe.
Jeremia 33
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zum zweiten Male zu Jeremia, als er noch im Gefängnishofe
verhaftet war, also:
2.
So spricht Jahwe,
der es tut, Jahwe, der es bildet, um es zu verwirklichen, Jahwe ist sein Name:
3.
Rufe zu mir, und
ich will dir antworten und will dir große und unerreichbare Dinge kundtun, die
du nicht weißt.
4.
Denn so spricht
Jahwe, der Gott Israels, über die Häuser dieser Stadt und über die Häuser der
Könige von Juda, welche abgebrochen werden wegen der Wälle und wegen des
Schwertes;
5.
indem man kommt,
um gegen die Chaldäer zu streiten und die Häuser mit den Leichnamen der
Menschen zu füllen, welche ich in meinem Zorn und in meinem Grimm geschlagen,
und um all deren Bosheit willen ich mein Angesicht vor dieser Stadt verborgen
habe:
6.
Siehe, ich will
ihr einen Verband anlegen und Heilung bringen und sie heilen, und ich will
ihnen eine Fülle von Frieden und Wahrheit offenbaren.
7.
Und ich werde die
Gefangenschaft Judas und die Gefangenschaft Israels wenden, und werde sie bauen
wie im Anfang.
8.
Und ich werde sie
reinigen von all ihrer Ungerechtigkeit, womit sie gegen mich gesündigt haben;
und ich werde alle ihre Missetaten vergeben, womit sie gegen mich gesündigt
haben und womit sie von mir abgefallen sind.
9.
Und sie soll mir
zum Freudennamen, zum Ruhm und zum Schmuck sein bei allen Nationen der Erde,
welche all das Gute hören werden, das ich ihnen tue. Und sie werden zittern und
beben über all das Gute und über all den Frieden, den ich ihr angedeihen lasse.
-
10. So spricht Jahwe: An diesem Orte, von dem ihr saget:
"Er ist verödet, ohne Menschen und ohne Vieh", in den Städten Judas
und auf den Straßen Jerusalems, die verwüstet sind, ohne Menschen und ohne
Bewohner und ohne Vieh, wird wiederum gehört werden die Stimme der Wonne
11. und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams
und die Stimme der Braut, die Stimme derer, welche sagen: Lobet Jahwe der
Heerscharen, denn Jahwe ist gütig, denn seine Güte währt ewiglich! Die Stimme
derer, welche Lob in das Haus Jahwes bringen. Denn ich werde die Gefangenschaft
des Landes wenden wie im Anfang, spricht Jahwe.
12. So spricht Jahwe der Heerscharen: An diesem Orte, der
verödet ist, ohne Menschen und ohne Vieh, und in allen seinen Städten wird
wiederum eine Wohnung sein für die Hirten, welche Herden lagern lassen.
13. In den Städten des Gebirges, in den Städten der
Niederung und in den Städten des Südens, und im Lande Benjamin und in den
Umgebungen von Jerusalem und in den Städten Judas werden wiederum die Herden
unter den Händen des Zählers vorüberziehen, spricht Jahwe.
14. Siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich das gute
Wort erfüllen werde, welches ich über das Haus Israel und über das Haus Juda
geredet habe.
15. In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich dem David
einen Sproß der Gerechtigkeit hervorsprossen lassen, und er wird Recht und
Gerechtigkeit üben im Lande.
16. In jenen Tagen wird Juda gerettet werden und Jerusalem
in Sicherheit wohnen; und dies wird der Name sein, mit welchem man es benennen
wird: Jahwe, unsere Gerechtigkeit.
17. Denn so spricht Jahwe: Nie soll es dem David an einem
Manne fehlen, der auf dem Throne des Hauses Israel sitze.
18. Und den Priestern, den Leviten, soll es nie an einem
Manne vor mir fehlen, der Brandopfer opfere und Speisopfer anzünde und
Schlachtopfer zurichte alle Tage. -
19. Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia also:
20. So spricht Jahwe: Wenn ihr meinen Bund betreffs des
Tages und meinen Bund betreffs der Nacht brechen könnt, so daß Tag und Nacht
nicht mehr seien zu ihrer Zeit,
21. so wird auch mein Bund mit meinem Knechte David
gebrochen werden, daß er keinen Sohn habe, der auf seinem Throne König sei, und
auch mit den Leviten, den Priestern, meinen Dienern.
22. Wie das Heer des Himmels nicht gezählt und der Sand
des Meeres nicht gemessen werden kann, also werde ich den Samen Davids, meines
Knechtes, und die Leviten mehren, die mir dienen. -
23. Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia also:
24. Hast du nicht gesehen, was dieses Volk redet, indem es
spricht: "Die zwei Geschlechter, welche Jahwe erwählt hatte, die hat er
verworfen"? Und so verachten sie mein Volk, so daß es vor ihnen keine
Nation mehr ist.
25. So spricht Jahwe: Wenn nicht mein Bund betreffs des
Tages und der Nacht besteht, wenn ich nicht die Ordnungen des Himmels und der
Erde festgesetzt habe,
26. so werde ich auch den Samen Jakobs und Davids, meines
Knechtes, verwerfen, daß ich nicht mehr von seinem Samen Herrscher nehme über
den Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich werde ihre Gefangenschaft
wenden und mich ihrer erbarmen.
Jeremia 34
1.
Das Wort, welches
von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, als Nebukadnezar, der König von Babel,
und sein ganzes Heer und alle Königreiche der Erde, die unter der Herrschaft
seiner Hand waren, und alle Völker wider Jerusalem und wider alle seine Städte
stritten:
2.
So spricht Jahwe,
der Gott Israels: Geh und sprich zu Zedekia, dem König von Juda, und sage ihm:
So spricht Jahwe: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel,
daß er sie mit Feuer verbrenne.
3.
Und du, du wirst
seiner Hand nicht entrinnen, sondern gewißlich ergriffen und in seine Hand
gegeben werden; und deine Augen werden die Augen des Königs von Babel sehen,
und sein Mund wird mit deinem Munde reden, und du wirst nach Babel kommen.
4.
Doch höre das
Wort Jahwes, Zedekia, König von Juda! So spricht Jahwe über dich: Du wirst
nicht durch das Schwert sterben;
5.
in Frieden wirst
du sterben, und gleich den Bränden deiner Väter, der früheren Könige, die vor
dir gewesen sind, also wird man dir einen Brand machen, und man wird über dich
klagen: "Wehe, Herr!" Denn ich habe das Wort geredet, spricht Jahwe.
-
6.
Und Jeremia, der
Prophet, redete zu Zedekia, dem König von Juda, alle diese Worte in Jerusalem,
7.
während das Heer
des Königs von Babel wider Jerusalem und wider alle übriggebliebenen Städte
Judas stritt, wider Lachis und wider Aseka; denn diese waren als feste Städte
unter den Städten Judas übriggeblieben.
8.
Das Wort, welches
von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, nachdem der König Zedekia einen Bund mit
dem ganzen Volke, das zu Jerusalem war, gemacht hatte, um ihnen Freiheit
auszurufen,
9.
damit ein jeder
seinen Knecht und ein jeder seine Magd, den Hebräer und die Hebräerin, frei
entließe, so daß niemand mehr einen Juden, seinen Bruder, zum Dienst anhielte.
10. Und es gehorchten alle Fürsten und das ganze Volk,
welches den Bund eingegangen war, daß ein jeder seinen Knecht und ein jeder
seine Magd frei entließe, ohne sie ferner zum Dienst anzuhalten; sie gehorchten
und entließen sie.
11. Aber nachher wandten sie sich um und ließen die
Knechte und Mägde wiederkommen, welche sie frei entlassen hatten, und
unterjochten sie zu Knechten und zu Mägden. -
12. Und das Wort Jahwes geschah von seiten Jahwes zu
Jeremia also:
13. So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe einen
Bund mit euren Vätern gemacht an dem Tage, da ich sie aus dem Lande Ägypten,
aus dem Hause der Knechtschaft, herausführte, und habe gesprochen:
14. Am Ende von sieben Jahren sollt ihr ein jeder seinen
Bruder entlassen, den Hebräer, der sich dir verkauft hat; er soll dir sechs
Jahre dienen, und dann sollst du ihn frei von dir entlassen. Aber eure Väter
hörten nicht auf mich und neigten ihr Ohr nicht.
15. Und ihr seid heute zwar umgekehrt und habt getan, was
recht ist in meinen Augen, daß ein jeder seinem Nächsten Freiheit ausrief; und
ihr habt einen Bund vor mir gemacht in dem Hause, welches nach meinem Namen
genannt ist;
16. aber ihr habt euch wieder umgewandt und meinen Namen entweiht,
und habt ein jeder seinen Knecht und ein jeder seine Magd wiederkommen lassen,
die ihr nach ihrem Belieben frei entlassen hattet; und ihr habt sie unterjocht,
daß sie euch zu Knechten und zu Mägden seien.
17. Darum spricht Jahwe also: Ihr habt nicht auf mich
gehört, Freiheit auszurufen, ein jeder seinem Bruder und ein jeder seinem
Nächsten; siehe, so rufe ich euch Freiheit aus, spricht Jahwe, für das Schwert,
für die Pest und für den Hunger, und gebe euch zur Mißhandlung hin allen
Königreichen der Erde.
18. Und ich will die Männer, welche meinen Bund übertreten
haben, welche die Worte des Bundes nicht gehalten, den sie vor mir gemacht
haben, wie das Kalb machen, das sie entzweigeschnitten und zwischen dessen
Stücken sie hindurchgegangen sind:
19. Die Fürsten von Juda und die Fürsten von Jerusalem,
die Kämmerer und die Priester und alles Volk des Landes, welche zwischen den
Stücken des Kalbes hindurchgegangen sind,
20. die will ich in die Hand ihrer Feinde geben und in die
Hand derer, welche nach ihrem Leben trachten; und ihre Leichname sollen dem
Gevögel des Himmels und den Tieren der Erde zur Speise dienen.
21. Und Zedekia, den König von Juda, und seine Fürsten
werde ich in die Hand ihrer Feinde geben und in die Hand derer, welche nach
ihrem Leben trachten, und in die Hand des Heeres des Königs von Babel, das von
euch abgezogen ist.
22. Siehe, ich gebiete, spricht Jahwe, und bringe sie zu
dieser Stadt zurück, damit sie wider dieselbe streiten und sie einnehmen und
sie mit Feuer verbrennen; und ich werde die Städte Judas zur Wüste machen, ohne
Bewohner.
Jeremia 35
1.
Das Wort, welches
von seiten Jahwes zu Jeremia geschah in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias,
des Königs von Juda, also:
2.
Geh zum Hause der
Rekabiter und rede mit ihnen, und bringe sie in das Haus Jahwes in eine der
Zellen, und gib ihnen Wein zu trinken.
3.
Und ich nahm
Jaasanja, den Sohn Jeremias, des Sohnes Chabazinjas, und seine Brüder und alle
seine Söhne und das ganze Haus der Rekabiter,
4.
und ich brachte
sie in das Haus Jahwes, in die Zelle der Söhne Chanans, des Sohnes Jigdaljas,
des Mannes Gottes, neben der Zelle der Fürsten, welche oberhalb der Zelle
Maasejas war, des Sohnes Schallums, des Hüters der Schwelle.
5.
Und ich setzte
den Söhnen des Hauses der Rekabiter Kelche, mit Wein gefüllt, und Becher vor und
sprach zu ihnen: Trinket Wein!
6.
Aber sie
sprachen: Wir trinken keinen Wein; denn Jonadab, der Sohn Rekabs, unser Vater,
hat uns geboten und gesagt: Ihr sollt keinen Wein trinken, weder ihr noch eure
Kinder, ewiglich;
7.
und ihr sollt
kein Haus bauen und keinen Samen säen und keinen Weinberg pflanzen, noch sie
besitzen; sondern in Zelten sollt ihr wohnen alle eure Tage, auf daß ihr viele
Tage lebet auf dem Erdboden, wo ihr euch aufhaltet.
8.
Und wir haben der
Stimme Jonadabs, des Sohnes Rekabs, unseres Vaters, gehorcht nach allem, was er
uns geboten hat: keinen Wein zu trinken alle unsere Tage, weder wir, noch
unsere Weiber, noch unsere Söhne, noch unsere Töchter,
9.
und keine Häuser
zu unserer Wohnung zu bauen; und wir besitzen weder Weinberg, noch Feld, noch Saat;
10. und wir haben in Zelten gewohnt, und haben gehorcht
und getan nach allem, was unser Vater Jonadab uns geboten hat.
11. Und es geschah, als Nebukadrezar, der König von Babel,
nach diesem Lande heraufzog, da sprachen wir: Kommt und laßt uns nach Jerusalem
ziehen vor dem Heere der Chaldäer und vor dem Heere der Syrer; und so wohnen
wir in Jerusalem.
12. Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia also:
13. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels:
Geh und sprich zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem:
Werdet ihr keine Zucht annehmen, um auf meine Worte zu hören? spricht Jahwe.
14. Die Worte Jonadabs, des Sohnes Rekabs, die er seinen
Kindern geboten hat, keinen Wein zu trinken, sind gehalten worden, und bis auf
diesen Tag trinken sie keinen Wein; denn sie haben dem Gebot ihres Vaters
gehorcht. Und ich habe zu euch geredet, früh mich aufmachend und redend; aber
ihr habt nicht auf mich gehört.
15. Und ich habe alle meine Knechte, die Propheten, zu
euch gesandt, früh mich aufmachend und sendend, und habe gesprochen: Kehret
doch um, ein jeder von seinem bösen Wege, und machet eure Handlungen gut, und
wandelt nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen, so sollt ihr in dem
Lande wohnen, das ich euch und euren Vätern gegeben habe; aber ihr habt eurer Ohr
nicht geneigt und nicht auf mich gehört.
16. Ja, die Kinder Jonadabs, des Sohnes Rekabs, haben das
Gebot ihres Vaters gehalten, welches er ihnen geboten hat; aber dieses Volk hat
nicht auf mich gehört.
17. Darum spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen, der Gott
Israels, also: Siehe, ich bringe über Juda und über alle Bewohner von Jerusalem
all das Unglück, welches ich über sie geredet habe, weil ich zu ihnen geredet
und sie nicht gehört, und ich ihnen zugerufen und sie nicht geantwortet haben.
18. Und Jeremia sprach zu dem Hause der Rekabiter: So
spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Weil ihr dem Gebot Jonadabs,
eures Vaters, gehorcht und alle seine Gebote bewahrt, und getan habt nach
allem, was er euch geboten hat,
19. darum spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels,
also: Es soll Jonadab, dem Sohne Rekabs, nicht an einem Manne fehlen, der vor
mir stehe, alle Tage.
Jeremia 36
1.
Und es geschah im
vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, da geschah
dieses Wort von seiten Jahwes zu Jeremia also:
2.
Nimm dir eine
Buchrolle und schreibe darauf alle die Worte, welche ich zu dir geredet habe
über Israel und über Juda und über alle Nationen, von dem Tage an, da ich zu
dir geredet habe, von den Tagen Josias an bis auf diesen Tag.
3.
Vielleicht wird
das Haus Juda auf all das Böse hören, welches ich ihnen zu tun gedenke, damit
sie umkehren, ein jeder von seinem bösen Wege, und ich ihre Missetat und ihre
Sünde vergebe. -
4.
Und Jeremia rief
Baruk, den Sohn Nerijas; und Baruk schrieb aus dem Munde Jeremias auf eine
Buchrolle alle die Worte Jahwes, welche er zu ihm geredet hatte.
5.
Und Jeremia gebot
Baruk und sprach: Ich bin verhindert, ich kann nicht in das Haus Jahwes gehen;
6.
so geh du hin und
lies aus der Rolle, was du aus meinem Munde aufgeschrieben hast, die Worte
Jahwes, vor den Ohren des Volkes im Hause Jahwes am Tage des Fastens; und du
sollst sie auch vor den Ohren aller Juden lesen, die aus ihren Städten kommen.
7.
Vielleicht wird
ihr Flehen vor Jahwe kommen, so daß sie umkehren, ein jeder von seinem bösen
Wege; denn groß ist der Zorn und der Grimm, den Jahwe über dieses Volk
ausgesprochen hat.
8.
Und Baruk, der
Sohn Nerijas, tat nach allem, was der Prophet Jeremia ihm geboten hatte, indem
er aus dem Buche die Worte Jahwes im Hause Jahwes vorlas.
9.
Und es geschah im
fünften Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im neunten
Monat, da rief man allem Volke in Jerusalem und allem Volke, das aus den
Städten Judas nach Jerusalem kam, ein Fasten aus vor Jahwe.
10. Und Baruk las aus dem Buche die Worte Jeremias im
Hause Jahwes, in der Zelle Gemarjas, des Sohnes Schaphans, des Schreibers, im
oberen Vorhof, im Eingang des neuen Tores des Hauses Jahwes, vor den Ohren des
ganzen Volkes.
11. Und Mikaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schaphans,
hörte alle Worte Jahwes aus dem Buche,
12. und er ging zum Hause des Königs hinab in das Gemach
des Schreibers; und siehe, daselbst saßen alle Fürsten: Elischama, der
Schreiber, und Delaja, der Sohn Schemajas, und Elnathan, der Sohn Akbors, und
Gemarja, der Sohn Schaphans, und Zedekia, der Sohn Hananjas, und alle Fürsten.
13. Und Mikaja berichtete ihnen alle die Worte, die er
gehört hatte, als Baruk vor den Ohren des Volkes aus dem Buche las.
14. Da sandten alle Fürsten Jehudi, den Sohn Nethanjas,
des Sohnes Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruk und ließen ihm sagen: Die
Rolle, aus welcher du vor den Ohren des Volkes gelesen hast, nimm sie in deine
Hand und komm! Und Baruk, der Sohn Nerijas, nahm die Rolle in seine Hand und
kam zu ihnen.
15. Und sie sprachen zu ihm: Setze dich doch und lies sie
vor unseren Ohren. Und Baruk las vor ihren Ohren.
16. Und es geschah, als sie alle die Worte hörten, sahen
sie einander erschrocken an und sprachen zu Baruk: Wir müssen dem König alle
diese Worte berichten.
17. Und sie fragten Baruk und sprachen: Teile uns doch
mit, wie du alle diese Worte aus seinem Munde aufgeschrieben hast.
18. Und Baruk sprach zu ihnen: Aus seinem Munde sagte er
mir alle diese Worte vor, und ich schrieb sie mit Tinte in das Buch.
19. Und die Fürsten sprachen zu Baruk: Geh, verbirg dich,
du und Jeremia, daß niemand wisse, wo ihr seid. -
20. Und sie gingen zu dem König in den Hof; die Rolle aber
hatten sie in dem Gemach Elischamas, des Schreibers, niedergelegt; und sie
berichteten alle die Worte vor den Ohren des Königs.
21. Da sandte der König den Jehudi, um die Rolle zu holen;
und er holte sie aus dem Gemach Elischamas, des Schreibers; und Jehudi las sie
vor den Ohren des Königs und vor den Ohren aller Fürsten, die um den König
standen.
22. Der König aber saß im Winterhause, im neunten Monat,
und der Kohlentopf war vor ihm angezündet.
23. Und es geschah, sooft Jehudi drei oder vier Spalten
vorgelesen hatte, zerschnitt sie der König mit dem Schreibermesser und warf sie
in das Feuer, das im Kohlentopf war, bis die ganze Rolle in dem Feuer des Kohlentopfes
vernichtet war.
24. Und der König und alle seine Knechte, welche alle
diese Worte hörten, erschraken nicht und zerrissen nicht ihre Kleider.
25. Und obwohl Elnathan und Delaja und Gemarja den König
angingen, daß er die Rolle nicht verbrennen möchte, hörte er doch nicht auf
sie.
26. Und der König gebot Jerachmeel, dem Königssohne, und
Seraja, dem Sohne Asriels, und Schelemja, dem Sohne Abdeels, Baruk, den
Schreiber, und Jeremia, den Propheten, zu greifen; aber Jahwe hatte sie
verborgen.
27. Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia, nachdem der
König die Rolle und die Worte, welche Baruk aus dem Munde Jeremias
aufgeschrieben, verbrannt hatte, also:
28. Nimm dir wieder eine andere Rolle und schreibe darauf
alle die vorigen Worte, die auf der vorigen Rolle waren, welche Jojakim, der
König von Juda, verbrannt hat.
29. Und über Jojakim, den König von Juda, sollst du
sprechen: So spricht Jahwe: Du hast diese Rolle verbrannt, indem du sprachst:
"Warum hast du darauf geschrieben: Der König von Babel wird gewißlich
kommen und dieses Land verderben und Menschen und Vieh daraus vertilgen?"
30. Darum spricht Jahwe also über Jojakim, den König von
Juda: Er wird niemand haben, der auf dem Throne Davids sitze; und sein Leichnam
wird hingeworfen sein der Hitze bei Tage und der Kälte bei Nacht.
31. Und ich will an ihm und an seinem Samen und an seinen
Knechten ihre Missetat heimsuchen, und will über sie und über die Bewohner von
Jerusalem und über die Männer von Juda all das Unglück bringen, welches ich
über sie geredet habe; aber sie haben nicht gehört. -
32. Und Jeremia nahm eine andere Rolle und gab sie Baruk,
dem Sohne Nerijas, dem Schreiber. Und er schrieb darauf aus dem Munde Jeremias
alle Worte des Buches, welche Jojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt
hatte. Und es wurden noch viele Worte gleichen Inhalts hinzugefügt.
Jeremia 37
1.
Und Zedekia, der
Sohn Josias, welchen Nebukadrezar, der König von Babel, zum König gemacht hatte
im Lande Juda, regierte als König an der Stelle Konjas, des Sohnes Jojakims.
2.
Und weder er,
noch seine Knechte, noch das Volk des Landes hörten auf die Worte Jahwes,
welche er durch Jeremia, den Propheten, geredet hatte.
3.
Und der König
Zedekia sandte Jehukal, den Sohn Schelemjas, und Zephanja, den Sohn Maasejas,
den Priester, zu dem Propheten Jeremia und ließ ihm sagen: Bete doch für uns zu
Jahwe, unserem Gott!
4.
Und Jeremia ging
ein und aus inmitten des Volkes, und man hatte ihn noch nicht ins Gefängnis
gesetzt.
5.
Und das Heer des
Pharao war aus Ägypten ausgezogen; und die Chaldäer, welche Jerusalem
belagerten, hatten die Kunde von ihnen vernommen und waren von Jerusalem
abgezogen.
6.
Und das Wort
Jahwes geschah zu Jeremia, dem Propheten, also:
7.
So spricht Jahwe,
der Gott Israels: Also sollt ihr dem König von Juda sagen, der euch zu mir
gesandt hat, um mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao, welches euch zu
Hilfe ausgezogen ist, wird in sein Land Ägypten zurückkehren.
8.
Und die Chaldäer
werden wiederkommen und gegen diese Stadt streiten, und sie werden sie
einnehmen und mit Feuer verbrennen.
9.
So spricht Jahwe:
Täuschet euch nicht selbst, daß ihr sprechet: Die Chaldäer werden gewißlich von
uns wegziehen; denn sie werden nicht wegziehen.
10. Denn wenn ihr auch das ganze Heer der Chaldäer
schlüget, die wider euch streiten, und es blieben unter ihnen nur einige
durchbohrte Männer übrig, so würden diese ein jeder in seinem Zelte aufstehen
und diese Stadt mit Feuer verbrennen.
11. Und es geschah, als das Heer der Chaldäer von
Jerusalem abgezogen war vor dem Heere des Pharao,
12. da ging Jeremia aus Jerusalem hinaus, um in das Land
Benjamin unter das Volk zu gehen, um seinen Anteil von dort zu holen.
13. Und als er im Tore Benjamin war, wo ein Befehlshaber
der Wache stand, namens Jerija, der Sohn Schelemjas, der Sohnes Hananjas,
ergriff dieser den Propheten Jeremia und sprach: Du willst zu den Chaldäern
überlaufen.
14. Und Jeremia sprach: Eine Lüge! Ich will nicht zu den
Chaldäern überlaufen. Aber er hörte nicht auf ihn, und Jerija nahm Jeremia fest
und brachte ihn zu den Fürsten.
15. Und die Fürsten gerieten in Zorn über Jeremia und
schlugen ihn, und sie setzten ihn in Gewahrsam im Hause Jonathans, des
Schreibers; denn dieses hatten sie zum Gefängnis gemacht.
16. Als Jeremia in den Kerker, und zwar in die Gewölbe,
gekommen war, und Jeremia viele Tage dort gesessen hatte,
17. da sandte der König Zedekia hin und ließ ihn holen.
Und der König fragte ihn in seinem Hause insgeheim und sprach: Ist ein Wort da
von seiten Jahwes? Und Jeremia sprach: Es ist eines da, nämlich: Du wirst in
die Hand des Königs von Babel gegeben werden.
18. Und Jeremia sprach zu dem König Zedekia: Was habe ich
an dir, oder an deinen Knechten, oder an diesem Volke gesündigt, daß ihr mich
ins Gefängnis gesetzt habt?
19. Wo sind denn eure Propheten, die euch geweissagt und
gesagt haben: Der König von Babel wird nicht über euch noch über dieses Land
kommen?
20. Und nun höre doch, mein Herr König: Laß doch mein
Flehen vor dich kommen und bringe mich nicht in das Haus Jonathans, des
Schreibers, zurück, damit ich nicht daselbst sterbe.
21. Da gebot der König Zedekia, und man versetzte Jeremia
in den Gefängnishof; und man gab ihm täglich einen Laib Brot aus der
Bäckerstraße, bis alles Brot in der Stadt aufgezehrt war. So blieb Jeremia im
Gefängnishofe.
Jeremia 38
1.
Und Schephatja,
der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn Paschchurs, und Jukal, der Sohn
Schelemjas, und Paschchur, der Sohn Malkijas, hörten die Worte, welche Jeremia
zu allem Volke redete, indem er sprach:
2.
So spricht Jahwe:
Wer in dieser Stadt bleibt, wird sterben durch das Schwert, durch den Hunger
und durch die Pest; wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, wird leben, und seine
Seele wird ihm zur Beute sein, daß er lebe.
3.
So spricht Jahwe:
Diese Stadt wird gewißlich in die Hand des Heeres des Königs von Babel gegeben
werden, und er wird sie einnehmen.
4.
Und die Fürsten
sprachen zu dem König: Möge doch dieser Mann getötet werden! Da er ja nur die
Hände der Kriegsleute schlaff macht, die in dieser Stadt übriggeblieben sind,
und die Hände des ganzen Volkes, indem er nach allen diesen Worten zu ihnen
redet; denn dieser Mann sucht nicht den Frieden, sondern das Unglück dieses
Volkes.
5.
Und der König
Zedekia sprach: Siehe, er ist in eurer Hand, denn der König vermag nichts neben
euch.
6.
Da nahmen sie
Jeremia und warfen ihn in die Grube Malkijas, des Königssohnes, welche im
Gefängnishofe war, und sie ließen Jeremia mit Stricken hinab; und in der Grube
war kein Wasser, sondern Schlamm, und Jeremia sank in den Schlamm.
7.
Und Ebedmelech,
der Äthiopier, ein Eunuch, der im Hause des Königs war, hörte, daß sie Jeremia
in die Grube getan hatten; der König aber saß im Tore Benjamin.
8.
Und Ebedmelech
ging aus dem Hause des Königs hinaus und redete zum König und sprach:
9.
Mein Herr König,
diese Männer haben übel gehandelt in allem, was sie dem Propheten Jeremia
getan, den sie in die Grube geworfen haben; er muß ja da, wo er ist, vor Hunger
sterben, denn es ist kein Brot mehr in der Stadt.
10. Und der König gebot Ebedmelech, dem Äthiopier, und
sprach: Nimm von hier dreißig Männer unter deine Hand und hole den Propheten
Jeremia aus der Grube herauf, bevor er stirbt.
11. Und Ebedmelech nahm die Männer unter seine Hand und
ging in das Haus des Königs, unter die Schatzkammer, und er nahm von dort
zerrissene Lappen und abgetragene Lumpen, und er ließ sie an Stricken zu
Jeremia in die Grube hinab.
12. Und Ebedmelech, der Äthiopier, sprach zu Jeremia: Lege
doch diese zerrissenen Lappen und abgetragenen Lumpen unter die Achseln deiner
Arme, unter die Stricke. Und Jeremia tat also.
13. Und sie zogen Jeremia an den Stricken empor und holten
ihn aus der Grube herauf; und Jeremia blieb im Gefängnishof.
14. Und der König Zedekia sandte hin und ließ den
Propheten Jeremia zu sich holen in den dritten Eingang, der im Hause Jahwes
war. Und der König sprach zu Jeremia: Ich will dich um ein Wort fragen,
verhehle mir nichts.
15. Und Jeremia sprach zu Zedekia: Wenn ich es dir
kundtue, wirst du mich nicht sicherlich töten? Und wenn ich dir einen Rat
erteile, wirst du nicht auf mich hören.
16. Da schwur der König Zedekia dem Jeremia insgeheim und
sprach: So wahr Jahwe lebt, der uns diese Seele gemacht hat, wenn ich dich
töten, oder wenn ich dich in die Hand dieser Männer geben werde, die nach
deinem Leben trachten!
17. Und Jeremia sprach zu Zedekia: So spricht Jahwe, der
Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du zu den Fürsten des Königs von
Babel hinausgehst, so wird deine Seele am Leben bleiben, und diese Stadt wird
nicht mit Feuer verbrannt werden; und du wirst am Leben bleiben, du und dein
Haus.
18. Wenn du aber nicht zu den Fürsten des Königs von Babel
hinausgehst, so wird diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben werden, und
sie werden sie mit Feuer verbrennen; und du, du wirst ihrer Hand nicht
entrinnen.
19. Und der König Zedekia sprach zu Jeremia: Ich fürchte
mich vor den Juden, die zu den Chaldäern übergelaufen sind, daß man mich in
ihre Hand liefere und sie mich mißhandeln.
20. Und Jeremia sprach: Man wird dich nicht überliefern;
höre doch auf die Stimme Jahwes nach dem, was ich zu dir rede, so wird es dir
wohlgehen, und deine Seele wird leben.
21. Wenn du dich aber weigerst hinauszugehen, so ist dies
das Wort, welches Jahwe mich hat sehen lassen:
22. Siehe, alle Weiber, die im Hause des Königs von Juda
übriggeblieben sind, werden hinausgeführt werden zu den Fürsten des Königs von
Babel; und sie werden sprechen: "Deine Freunde haben dich betrogen und
überwältigt; deine Füße sanken ein in den Sumpf: sie wichen zurück".
23. Und alle deine Weiber und deine Söhne wird man zu den
Chaldäern hinausführen; und du, du wirst ihrer Hand nicht entrinnen, sondern
wirst von der Hand des Königs von Babel ergriffen werden, und du wirst diese
Stadt mit Feuer verbrennen. -
24. Und Zedekia sprach zu Jeremia: Niemand soll um diese
Worte wissen, damit du nicht sterbest!
25. Und wenn die Fürsten hören, daß ich mit dir geredet
habe, und zu dir kommen und zu dir sprechen: Berichte uns doch, was du zu dem
König geredet hast, verhehle es uns nicht, daß wir dich nicht töten; und was
hat der König zu dir geredet?
26. so sollst du ihnen sagen: Ich legte mein Flehen vor
dem König nieder, daß er mich nicht in das Haus Jonathans zurückbrächte, um
daselbst zu sterben. -
27. Und alle Fürsten kamen zu Jeremia und fragten ihn; und
er berichtete ihnen nach allen jenen Worten, welche der König geboten hatte.
Und sie wandten sich schweigend von ihm ab, denn die Sache war nicht ruchbar
geworden.
28. Und Jeremia blieb im Gefängnishofe bis zu dem Tage, da
Jerusalem eingenommen wurde.
Jeremia 39
1.
Und es geschah,
als Jerusalem eingenommen wurde (im neunten Jahre Zedekias, des Königs von
Juda, im zehnten Monat, war Nebukadrezar, der König von Babel, und sein ganzes
Heer gegen Jerusalem gekommen, und sie belagerten es;
2.
im elften Jahre
Zedekias, im vierten Monat, am Neunten des Monats, wurde die Stadt erbrochen),
3.
da zogen alle
Fürsten des Königs von Babel ein und besetzten das Mitteltor: Nergal-Scharezer,
Samgar-Nebusarsekim, der Oberkämmerer, Nergal-Scharezer, der Obermagier, und
alle übrigen Fürsten des Königs von Babel.
4.
Und es geschah,
als Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, da flohen sie
und zogen des Nachts aus der Stadt hinaus den Weg des Königsgartens, durch das
Tor zwischen den beiden Mauern; und er zog hinaus den Weg zur Ebene.
5.
Aber das Heer der
Chaldäer jagte ihnen nach, und sie erreichten Zedekia in den Ebenen von
Jericho; und sie fingen ihn und führten ihn hinauf zu Nebukadnezar, dem König
von Babel, nach Ribla im Lande Hamath; und er sprach das Urteil über ihn.
6.
Und der König von
Babel schlachtete die Söhne Zedekias in Ribla vor seinen Augen, und der König
von Babel schlachtete alle Edlen von Juda.
7.
Und er blendete
die Augen Zedekias, und er band ihn mit ehernen Fesseln, um ihn nach Babel zu
bringen.
8.
Und die Chaldäer
verbrannten das Haus des Königs und die Häuser des Volkes mit Feuer, und rissen
die Mauern von Jerusalem nieder.
9.
Und den Rest des
Volkes, die in der Stadt Übriggebliebenen und die Überläufer, die zu ihm
übergelaufen waren, und den Rest des Volkes, die Übriggebliebenen, führte
Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nach Babel hinweg.
10. Aber von dem Volke, den Geringen, die nichts hatten,
ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, im Lande Juda zurück; und er gab
ihnen Weinberge und Äcker an jenem Tage.
11. Und betreffs Jeremias gebot Nebukadrezar, der König
von Babel, durch Nebusaradan, den Obersten der Leibwache, und sprach:
12. Nimm ihn und richte deine Augen auf ihn und tue ihm
nichts zuleide, sondern wie er zu dir reden wird, so tue mit ihm.
13. Da sandten Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und
Nebuschasban, der Oberkämmerer, und Nergal-Scharezer, der Obermagier, und alle
Großen des Königs von Babel,
14. sie sandten hin und ließen Jeremia aus dem
Gefängnishofe holen; und sie übergaben ihn Gedalja, dem Sohne Achikams, des
Sohnes Schaphans, daß er ihn ins Haus hinausführe. Und so wohnte er inmitten
des Volkes.
15. Und das Wort Jahwes war zu Jeremia geschehen, als er
im Gefängnishofe verhaftet war, also:
16. Geh und sprich zu Ebedmelech, dem Äthiopier, und sage:
So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe meine
Worte über diese Stadt zum Bösen und nicht zum Guten, und sie werden an
selbigem Tage vor dir geschehen.
17. Aber ich werde dich an jenem Tage erretten, spricht
Jahwe, und du wirst nicht in die Hand der Männer gegeben werden, vor welchen du
dich fürchtest.
18. Denn ich werde dich gewißlich entrinnen lassen, und du
wirst nicht durch das Schwert fallen; und du sollst deine Seele zur Beute
haben, weil du auf mich vertraut hast, spricht Jahwe.
Jeremia 40
1.
Das Wort, welches
von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, nachdem Nebusaradan, der Oberste der
Leibwache, ihn von Rama entlassen hatte, als er ihn holen ließ, und er mit
Ketten gebunden war inmitten aller Weggeführten von Jerusalem und Juda, die
nach Babel weggeführt wurden.
2.
Und der Oberste
der Leibwache ließ Jeremia holen und sprach zu ihm: Jahwe, dein Gott, hat
dieses Unglück über diesen Ort geredet;
3.
und Jahwe hat es
kommen lassen und hat getan, wie er geredet hatte; denn ihr habt gegen Jahwe
gesündigt und auf seine Stimme nicht gehört, und so ist euch solches geschehen.
4.
Und nun siehe,
ich löse dich heute von den Ketten, die an deinen Händen sind; wenn es gut ist
in deinen Augen, mit mir nach Babel zu kommen, so komm, und ich werde mein Auge
auf dich richten; wenn es aber übel ist in deinen Augen, mit mir nach Babel zu
kommen, so laß es. Siehe, das ganze Land ist vor dir; wohin es gut und wohin es
recht ist in deinen Augen zu gehen, dahin geh. -
5.
Und da er sich
noch nicht entschließen konnte, sprach er: So kehre zurück zu Gedalja, dem
Sohne Achikams, des Sohnes Schaphans, welchen der König von Babel über die
Städte Judas bestellt hat, und wohne bei ihm inmitten des Volkes; oder wohin
irgend es recht ist in deinen Augen zu gehen, dahin geh. Und der Oberste der
Leibwache gab ihm Zehrung und ein Geschenk und entließ ihn.
6.
Und Jeremia kam
zu Gedalja, dem Sohne Achikams, nach Mizpa; und er wohnte bei ihm inmitten des
Volkes, das im Lande übriggeblieben war.
7.
Und als alle
Heerobersten, die im Gefilde waren, sie und ihre Männer, hörten, daß der König
von Babel Gedalja, den Sohn Achikams, über das Land bestellt, und daß er ihm
Männer und Weiber und Kinder und von den Geringen des Landes anvertraut hatte,
von denen, welche nicht nach Babel weggeführt worden waren,
8.
da kamen sie zu
Gedalja nach Mizpa: nämlich Ismael, der Sohn Nethanjas, und Jochanan und
Jonathan, die Söhne Kareachs, und Seraja, der Sohn Tanchumeths, und die Söhne
Ophais, des Netophathiters, und Jesanja, der Sohn eines Maakathiters, sie und
ihre Männer.
9.
Und Gedalja, der
Sohn Achikams, des Sohnes Schaphans, schwur ihnen und ihren Männern und sprach:
Fürchtet euch nicht, den Chaldäern zu dienen; bleibet im Lande und dienet dem
König von Babel, so wird es euch wohlgehen.
10. Und ich, siehe, ich bleibe in Mizpa, um vor den
Chaldäern zu stehen, die zu uns kommen werden. Ihr aber sammelt Wein und Obst
und Öl ein, und tut sie in eure Gefäße; und wohnet in euren Städten, die ihr in
Besitz genommen habt.
11. Und auch alle Juden, welche in Moab und unter den
Kindern Ammon und in Edom, und welche in allen diesen Ländern waren, hörten,
daß der König von Babel einen Überrest in Juda gelassen, und daß er Gedalja,
den Sohn Achikams, des Sohnes Schaphans, über sie bestellt hatte;
12. und alle Juden kehrten aus all den Orten zurück, wohin
sie vertrieben worden waren, und sie kamen in das Land Juda zu Gedalja nach
Mizpa. Und sie sammelten sehr viel Wein und Obst ein.
13. Und Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle
Heerobersten, die im Gefilde gewesen waren, kamen zu Gedalja nach Mizpa,
14. und sie sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß Baalis,
der König der Kinder Ammon, Ismael, den Sohn Nethanjas, ausgesandt hat, um dich
zu ermorden? Aber Gedalja, der Sohn Achikams, glaubte ihnen nicht.
15. Und Jochanan, der Sohn Kareachs, sprach insgeheim zu
Gedalja in Mizpa und sagte: Laß mich doch hingehen und Ismael, den Sohn
Nethanjas, erschlagen, und niemand wird es wissen; warum soll er dich ermorden,
daß alle Juden, die sich zu dir gesammelt haben, zerstreut werden, und der
Überrest von Juda umkomme?
16. Aber Gedalja, der Sohn Achikams, sprach zu Jochanan,
dem Sohne Kareachs: Tue diese Sache nicht, denn du redest eine Lüge über
Ismael.
Jeremia 41
1.
Und es geschah im
siebten Monat, da kam Ismael, der Sohn Nethanjas, des Sohnes Elischamas, vom
königlichen Geschlecht und von den Großen des Königs, und zehn Männer mit ihm,
zu Gedalja, dem Sohne Achikams, nach Mizpa; und sie speisten daselbst zusammen
in Mizpa.
2.
Und Ismael, der
Sohn Nethanjas, stand auf, und die zehn Männer, die mit ihm waren, und sie
erschlugen Gedalja, den Sohn Achikams, des Sohnes Schaphans, mit dem Schwerte;
und er tötete ihn, den der König von Babel über das Land bestellt hatte.
3.
Und Ismael
erschlug alle Juden, die bei ihm, bei Gedalja, in Mizpa waren, und auch die
Chaldäer, die Kriegsleute, welche sich daselbst befanden.
4.
Und es geschah am
zweiten Tage, nachdem er Gedalja getötet hatte (niemand aber wußte es),
5.
da kamen Leute
von Sichem, von Silo und von Samaria, achtzig Mann, die den Bart abgeschoren
und die Kleider zerrissen und sich Ritze gemacht hatten, mit Speisopfer und
Weihrauch in ihrer Hand, um es zu dem Hause Jahwes zu bringen.
6.
Und Ismael, der
Sohn Nethanjas, ging aus von Mizpa, ihnen entgegen, indem er weinend einherging;
und es geschah, als er sie antraf, da sprach er zu ihnen: Kommet zu Gedalja,
dem Sohne Achikams.
7.
Und es geschah,
als sie in die Stadt hineingekommen waren, da schlachtete sie Ismael, der Sohn
Nethanjas, und warf sie in die Grube, er und die Männer, die mit ihm waren.
8.
Es fanden sich
aber unter ihnen zehn Männer, die zu Ismael sprachen: Töte uns nicht! Denn wir
haben verborgene Vorräte im Felde: Weizen und Gerste und Öl und Honig. Und er
ließ ab und tötete sie nicht inmitten ihrer Brüder.
9.
Und die Grube, in
welche Ismael alle Leichname der Männer, die er erschlagen hatte, neben Gedalja
warf, war diejenige, welche der König Asa wegen Baesas, des Königs von Israel,
machen ließ; diese füllte Ismael, der Sohn Nethanjas, mit den Erschlagenen.
10. Und Ismael führte den ganzen Überrest des Volkes, der
in Mizpa war, gefangen weg: die Königstöchter und alles Volk, welches in Mizpa
übriggeblieben war, welches Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Gedalja,
dem Sohne Achikams, anvertraut hatte; und Ismael, der Sohn Nethanjas, führte
sie gefangen weg und zog hin, um zu den Kindern Ammon hinüberzugehen.
11. Und als Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle
Heerobersten, die mit ihm waren, all das Böse hörten, welches Ismael, der Sohn
Nethanjas, verübt hatte,
12. da nahmen sie alle Männer und zogen hin, um wider
Ismael, den Sohn Nethanjas, zu streiten; und sie fanden ihn an dem großen
Wasser, das bei Gibeon ist.
13. Und es geschah, als alles Volk, welches mit Ismael
war, Jochanan, den Sohn Kareachs, sah und alle Heerobersten, die mit ihm waren,
da freuten sie sich.
14. Und alles Volk, welches Ismael von Mizpa gefangen
weggeführt hatte, wandte sich und kehrte um und ging zu Jochanan, dem Sohne
Kareachs, über.
15. Ismael aber, der Sohn Nethanjas, entrann vor Jochanan
mit acht Männern und zog zu den Kindern Ammon.
16. Da nahmen Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle
Heerobersten, die mit ihm waren, den ganzen Überrest des Volkes, welchen er von
Ismael, dem Sohne Nethanjas, von Mizpa zurückgebracht-nachdem dieser den
Gedalja, den Sohn Achikams, erschlagen hatte-die Männer, die Kriegsleute, und
die Weiber und die Kinder und die Kämmerer, welche er von Gibeon zurückgebracht
hatte;
17. und sie zogen hin und machten halt in der Herberge
Kimhams, welche bei Bethlehem ist, um fortzuziehen, damit sie nach Ägypten
kämen,
18. aus Furcht vor den Chaldäern; denn sie fürchteten sich
vor ihnen, weil Ismael, der Sohn Nethanjas, Gedalja, den Sohn Achikams,
erschlagen, welchen der König von Babel über das Land bestellt hatte.
Jeremia 42
1.
Da traten herzu
alle Heerobersten und Jochanan, der Sohn Kareachs, und Jesanja, der Sohn
Hoschajas, und das ganze Volk, vom Kleinsten bis zum Größten,
2.
und sprachen zu
dem Propheten Jeremia: Laß doch unser Flehen vor dich kommen, und bete für uns
zu Jahwe, deinem Gott, für diesen ganzen Überrest; denn wenige sind wir
übriggeblieben von vielen, wie deine Augen uns sehen:
3.
damit Jahwe, dein
Gott, uns den Weg kundtue, auf welchem wir gehen, und die Sache, die wir tun
sollen.
4.
Und der Prophet
Jeremia sprach zu ihnen: Ich habe es gehört; siehe, ich will zu Jahwe, eurem
Gott, beten nach euren Worten; und es soll geschehen, jedes Wort, das Jahwe
euch antworten wird, werde ich euch kundtun, ich werde euch kein Wort
vorenthalten.
5.
Und sie sprachen
zu Jeremia: Jahwe sei wider uns ein wahrhaftiger und zuverlässiger Zeuge, wenn
wir nicht nach jedem Worte, womit Jahwe, dein Gott, dich zu uns senden wird,
also tun werden.
6.
Es sei Gutes oder
Böses, wir wollen hören auf die Stimme Jahwes, unseres Gottes, an den wir dich
senden; damit es uns wohlgehe, wenn wir auf die Stimme Jahwes, unseres Gottes,
hören.
7.
Und es geschah am
Ende von zehn Tagen, da geschah das Wort Jahwes zu Jeremia.
8.
Und er berief
Jochanan, den Sohn Kareachs, und alle Heerobersten, die mit ihm waren, und das
ganze Volk, vom Kleinsten bis zum Größten, und sprach zu ihnen:
9.
So spricht Jahwe,
der Gott Israels, an welchen ihr mich gesandt habt, um euer Flehen vor ihn
kommen zu lassen:
10. Wenn ihr in diesem Lande wohnen bleibet, so werde ich
euch bauen und nicht abbrechen, und euch pflanzen und nicht ausreißen; denn es
reut mich des Übels, das ich euch getan habe.
11. Fürchtet euch nicht vor dem König von Babel, vor dem
ihr euch fürchtet; fürchtet euch nicht vor ihm, spricht Jahwe; denn ich bin mit
euch, um euch aus seiner Hand zu retten und zu befreien.
12. Und ich werde euch Barmherzigkeit zuwenden, daß er
sich euer erbarme und euch in euer Land zurückkehren lasse.
13. Wenn ihr aber sprechet: Wir wollen nicht in diesem
Lande bleiben, so daß ihr nicht höret auf die Stimme Jahwes, eures Gottes, und
sprechet:
14. Nein, sondern wir wollen in das Land Ägypten ziehen,
wo wir keinen Krieg sehen und den Schall der Posaune nicht hören und nicht nach
Brot hungern werden, und daselbst wollen wir wohnen-
15. nun denn, darum höret das Wort Jahwes, ihr Überrest
von Juda! So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn ihr eure
Angesichter wirklich dahin richtet, nach Ägypten zu ziehen, und hinziehet, um
euch daselbst aufzuhalten,
16. so wird es geschehen, daß das Schwert, vor dem ihr
euch fürchtet, euch dort, im Lande Ägypten, erreichen wird; und der Hunger, vor
dem euch bange ist, wird dort, in Ägypten, hinter euch her sein; und ihr werdet
dort sterben.
17. Und es wird geschehen, alle Männer, die ihre
Angesichter dahin gerichtet haben, nach Ägypten zu ziehen, um sich daselbst
aufzuhalten, werden sterben durch das Schwert, durch den Hunger und durch die
Pest; und sie werden keinen Übriggeliebenen noch Entronnenen haben vor dem
Unglück, welches ich über sie bringen werde.
18. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott
Israels: Gleichwie mein Zorn und mein Grimm sich ergossen haben über die
Bewohner von Jerusalem, also wird mein Grimm sich über euch ergießen, wenn ihr
nach Ägypten ziehet; und ihr werdet zum Fluch und zum Entsetzen und zur
Verwünschung und zum Hohne sein, und werdet diesen Ort nicht mehr sehen. -
19. Jahwe hat zu euch geredet, ihr Überrest von Juda:
Ziehet nicht nach Ägypten! Wisset bestimmt, daß ich es euch heute ernstlich
bezeugt habe.
20. Denn ihr habt um den Preis eurer Seelen geirrt. Denn
ihr habt mich an Jahwe, euren Gott, gesandt und gesprochen: Bete für uns zu
Jahwe, unserem Gott; und nach allem, was Jahwe, unser Gott, sagen wird, also
tue uns kund, und wir werden es tun.
21. Und ich habe es euch heute kundgetan; aber ihr habt
nicht auf die Stimme Jahwes, eures Gottes, gehört, nach allem, womit er mich zu
euch gesandt hat.
22. Und nun wisset bestimmt, daß ihr sterben werdet durch
das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest an dem Orte, wohin es euch zu
ziehen gelüstet, um euch daselbst aufzuhalten.
Jeremia 43
1.
Und es geschah,
als Jeremia zu dem ganzen Volke alle Worte Jahwes, ihres Gottes, zu Ende
geredet, womit ihn Jahwe, ihr Gott, zu ihnen gesandt hatte, alle jene Worte,
2.
da sprachen
Asarja, der Sohn Hoschajas, und Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle frechen
Männer-sie sprachen zu Jeremia: Du redest Lügen! Jahwe, unser Gott, hat dich
nicht gesandt und gesagt: Ihr sollt nicht nach Ägypten ziehen, um euch daselbst
aufzuhalten;
3.
sondern Baruk,
der Sohn Nerijas, hetzt dich wider uns auf, um uns in die Hand der Chaldäer zu
liefern, damit sie uns töten und uns nach Babel wegführen. -
4.
Und so hörten
Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle Heerobersten und das ganze Volk nicht auf
die Stimme Jahwes, im Lande Juda zu bleiben.
5.
Und Jochanan, der
Sohn Kareachs, und alle Heerobersten nahmen den ganzen Überrest von Juda,
welche aus allen Nationen, wohin sie vertrieben worden, zurückgekehrt waren, um
sich im Lande Juda aufzuhalten:
6.
Die Männer und
die Weiber und die Kinder und die Königstöchter, und alle Seelen, welche
Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, bei Gedalja, dem Sohne Achikams, des
Sohnes Schaphans, zurückgelassen hatte, und auch den Propheten Jeremia und
Baruk, den Sohn Nerijas;
7.
und sie zogen
nach Ägypten, denn sie hörten nicht auf die Stimme Jahwes. Und sie kamen nach
Tachpanches.
8.
Und das Wort
Jahwes geschah zu Jeremia in Tachpanches also:
9.
Nimm große Steine
in deine Hand und senke sie in Mörtel ein am Ziegelofen, der bei dem Eingang
des Hauses des Pharao in Tachpanches ist, vor den Augen der jüdischen Männer;
10. und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe der Heerscharen,
der Gott Israels: Siehe, ich sende hin und hole Nebukadrezar, den König von
Babel, meinen Knecht, und setze seinen Thron über diese Steine, die ich
eingesenkt habe; und er wird seinen Prachtteppich über ihnen ausbreiten.
11. Und er wird kommen und das Land Ägypten schlagen: Wer
zum Tode bestimmt ist, gehe zum Tode; und wer zur Gefangenschaft, zur
Gefangenschaft; und wer zum Schwerte, zum Schwerte.
12. Und ich werde ein Feuer anzünden in den Häusern der
Götter Ägyptens, und er wird sie verbrennen und sie wegführen. Und er wird das
Land Ägypten um sich wickeln, wie der Hirt sein Oberkleid um sich wickelt; und
er wird von dannen ziehen in Frieden.
13. Und er wird die Säulen von Beth-Semes, welche im Lande
Ägypten sind, zerschlagen, und die Häuser der Götter Ägyptens mit Feuer
verbrennen.
Jeremia 44
1.
Das Wort, welches
zu Jeremia geschah an alle Juden, die im Lande Ägypten wohnten, welche in
Migdol und in Tachpanches und in Noph und im Lande Pathros wohnten:
2.
So spricht Jahwe
der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr habt all das Unglück gesehen, welches
ich über Jerusalem und über alle Städte Judas gebracht habe; und siehe, sie
sind eine Einöde an diesem Tage, und niemand wohnt darin,
3.
um ihrer Bosheit
willen, die sie verübt haben, um mich zu reizen, indem sie hingingen, zu
räuchern und anderen Göttern zu dienen, welche sie nicht kannten, weder sie
noch ihr und eure Väter.
4.
Und ich habe alle
meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh mich aufmachend und
sendend, indem ich sprach: Tut doch nicht diesen Greuel, den ich hasse!
5.
Aber sie haben
nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, um von ihrer Bosheit umzukehren, daß
sie anderen Göttern nicht räucherten.
6.
Da ergoß sich
mein Grimm und mein Zorn, und er brannte in den Städten Judas und auf den
Straßen von Jerusalem; und sie sind zur Einöde, zur Wüste geworden, wie es an
diesem Tage ist.
7.
Und nun, so
spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Warum begehet ihr
eine so große Übeltat wider eure Seelen, um euch Mann und Weib, Kind und
Säugling aus Juda auszurotten, so daß ihr euch keinen Überrest übriglasset;
8.
indem ihr mich
reizet durch die Werke eurer Hände, dadurch daß ihr anderen Göttern räuchert im
Lande Ägypten, wohin ihr gekommen seid, um euch daselbst aufzuhalten, auf daß
ihr euch ausrottet und zum Fluch und zum Hohne werdet unter allen Nationen der
Erde?
9.
Habt ihr die
Übeltaten eurer Väter vergessen und die Übeltaten der Könige von Juda und die
Übeltaten ihrer Weiber und eure Übeltaten und die Übeltaten eurer Weiber,
welche sie im Lande Juda und auf den Straßen von Jerusalem begangen haben?
10. Bis auf diesen Tag sind sie nicht gedemütigt, und sie
haben sich nicht gefürchtet und haben nicht gewandelt in meinem Gesetz und in
meinen Satzungen, die ich euch und euren Vätern vorgelegt habe. -
11. Darum, so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott
Israels: Siehe, ich will mein Angesicht wider euch richten zum Unglück, und zur
Ausrottung von ganz Juda.
12. Und ich werde den Überrest von Juda wegraffen, die
ihre Angesichter dahin gerichtet haben, in das Land Ägypten zu ziehen, um sich
daselbst aufzuhalten; und sie sollen alle aufgerieben werden, im Lande Ägypten
sollen sie fallen; durch das Schwert, durch den Hunger sollen sie aufgerieben
werden, vom Kleinsten bis zum Größten; durch das Schwert und durch den Hunger
sollen sie sterben. Und sie sollen zum Fluche, zum Entsetzen und zur
Verwünschung und zum Hohne werden.
13. Und ich will die im Lande Ägypten Wohnenden
heimsuchen, wie ich Jerusalem heimgesucht habe durch das Schwert, durch den
Hunger und durch die Pest.
14. Und der Überrest von Juda, der in das Land Ägypten
gekommen ist, um sich daselbst aufzuhalten, wird keinen Entronnenen noch
Übriggebliebenen haben, um in das Land Juda zurückzukehren, wohin sie sich
sehnen zurückzukehren, um dort zu wohnen; denn sie werden nicht zurückkehren,
außer einigen Entronnenen.
15. Und alle Männer, welche wußten, daß ihre Weiber
anderen Göttern räucherten, und alle Weiber, die in großer Menge dastanden, und
alles Volk, das im Lande Ägypten, in Pathros wohnte, antworteten dem Jeremia
und sprachen:
16. Was das Wort betrifft, welches du im Namen Jahwes zu
uns geredet hast, so werden wir nicht auf dich hören;
17. sondern wir wollen gewißlich alles tun, was aus
unserem Munde hervorgegangen ist, der Königin des Himmels zu räuchern und ihr
Trankopfer zu spenden, so wie wir getan haben, wir und unsere Väter, unsere
Könige und unsere Fürsten, in den Städten Judas und auf den Straßen von
Jerusalem. Da hatten wir Brot in Fülle, und es ging uns wohl, und wir sahen kein
Unglück.
18. Aber seitdem wir aufgehört haben, der Königin des
Himmels zu räuchern und ihr Trankopfer zu spenden, haben wir an allem Mangel
gehabt und sind durch das Schwert und durch den Hunger aufgerieben worden.
19. Und wenn wir der Königin des Himmels räucherten und
ihr Trankopfer spendeten, haben wir ihr denn ohne unsere Männer Kuchen
bereitet, um sie abzubilden, und ihr Trankopfer gespendet?
20. Und Jeremia sprach zu dem ganzen Volke, zu den Männern
und zu den Weibern und zu allem Volke, welches ihm Antwort gegeben hatte, und
sagte:
21. Das Räuchern, mit welchem ihr in den Städten Judas und
auf den Straßen von Jerusalem geräuchert habt, ihr und eure Väter, eure Könige
und eure Fürsten und das Volk des Landes-hat nicht Jahwe daran gedacht, und ist
es ihm nicht in den Sinn gekommen?
22. Und Jahwe konnte es nicht mehr ertragen wegen der
Bosheit eurer Handlungen, wegen der Greuel, die ihr verübtet. Darum ist euer
Land zur Einöde, zum Entsetzen und zum Fluche geworden, ohne Bewohner, wie es
an diesem Tage ist.
23. Darum daß ihr geräuchert und gegen Jahwe gesündigt und
auf die Stimme Jahwes nicht gehört, und in seinem Gesetz und in seinen
Satzungen und in seinen Zeugnissen nicht gewandelt habt, darum ist euch dieses
Unglück widerfahren, wie es an diesem Tage ist. -
24. Und Jeremia sprach zu dem ganzen Volke und zu allen
Weibern: Höret das Wort Jahwes, alle Juden, die ihr im Lande Ägypten seid!
25. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels,
und sagt: Ihr und eure Weiber, ihr habt es mit eurem Munde geredet und es mit
euren Händen vollführt und gesprochen: Wir wollen unsere Gelübde gewißlich
erfüllen, die wir getan haben, der Königin des Himmels zu räuchern und ihr
Trankopfer zu spenden. So haltet nur eure Gelübde und erfüllet nur eure
Gelübde!
26. Darum höret das Wort Jahwes, alle Juden, die ihr im
Lande Ägypten wohnet! Siehe, ich habe bei meinem großen Namen geschworen,
spricht Jahwe: Wenn je wieder mein Name im Munde irgend eines Mannes von Juda
genannt werden soll, daß er spreche: "So wahr der Herr, Jahwe, lebt!"
im ganzen Lande Ägypten!
27. Siehe, ich wache über sie zum Bösen und nicht zum
Guten; und alle Männer von Juda, die im Lande Ägypten sind, sollen durch das
Schwert und durch den Hunger aufgerieben werden, bis sie vernichtet sind.
28. Und dem Schwert Entronnene werden aus dem Lande
Ägypten in das Land Juda zurückkehren, ein zählbares Häuflein. Und der ganze
Überrest von Juda, der in das Land Ägypten gekommen ist, um sich daselbst
aufzuhalten, wird wissen, welches Wort sich bestätigen wird, das meinige oder
das ihrige.
29. Und dies sei euch das Zeichen, spricht Jahwe, daß ich
euch an diesem Orte heimsuchen werde, auf daß ihr wisset, daß meine Worte über
euch sich gewißlich bestätigen werden zum Unglück;
30. so spricht Jahwe: Siehe, ich gebe den Pharao Hophra,
den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer, welche
nach seinem Leben trachten, so wie ich Zedekia, den König von Juda, in die Hand
Nebukadrezars gegeben habe, des Königs von Babel, seines Feindes, der ihm nach
dem Leben trachtete.
Jeremia 45
1.
Das Wort, welches
der Prophet Jeremia zu Baruk, dem Sohne Nerijas, redete, als er diese Worte aus
dem Munde Jeremias in ein Buch schrieb, im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes
Josias, des Königs von Juda, indem er sprach:
2.
So spricht Jahwe,
der Gott Israels, von dir, Baruk:
3.
Du sprichst: Wehe
mir! Denn Jahwe hat Kummer zu meinem Schmerze gefügt; ich bin müde von meinem
Seufzen, und Ruhe finde ich nicht.
4.
So sollst du zu
ihm sagen: So spricht Jahwe: Siehe, was ich gebaut habe, breche ich ab; und was
ich gepflanzt habe, reiße ich aus, und zwar das ganze Land.
5.
Und du, du
trachtest nach großen Dingen für dich? Trachte nicht danach! Denn siehe, ich
bringe Unglück über alles Fleisch, spricht Jahwe; aber ich gebe dir deine Seele
zur Beute an allen Orten, wohin du ziehen wirst.
Jeremia 46
1.
Das Wort Jahwes,
welches zu Jeremia, dem Propheten, geschah wider die Nationen.
2.
Über Ägypten.
Wider die Heeresmacht des Pharao Neko, des Königs von Ägypten, welche zu
Karchemis war, am Strome Euphrat, welche Nebukadrezar, der König von Babel,
schlug im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda.
3.
Rüstet Tartsche
und Schild und rücket heran zum Streit!
4.
Spannet die Rosse
an und besteiget die Reitpferde! Und stellet euch auf in Helmen, putzet die
Lanzen, ziehet die Panzer an!
5.
Warum sehe ich
sie bestürzt zurückweichen? Und ihre Helden sind zerschmettert, und sie
ergreifen die Flucht und sehen sich nicht um-Schrecken ringsum! spricht Jahwe.
6.
Der Schnelle soll
nicht entfliehen, und der Held nicht entrinnen; gegen Norden, zur Seite des
Stromes Euphrat, sind sie gestrauchelt und gefallen. -
7.
Wer ist es, der
heraufzieht wie der Nil, wie Ströme wogen seine Gewässer?
8.
Ägypten zieht
herauf wie der Nil, und wie Ströme wogen seine Gewässer; und es spricht: Ich
will hinaufziehen, will das Land bedecken, will Städte zerstören und ihre
Bewohner.
9.
Ziehet hinauf,
ihr Rosse, und raset, ihr Wagen; und ausziehen mögen die Helden, Kusch und Put,
die den Schild fassen, und die Ludim, die den Bogen fassen und spannen!
10. Aber selbiger Tag ist dem Herrn, Jahwe der
Heerscharen, ein Tag der Rache, um sich zu rächen an seinen Widersachern; und
fressen wird das Schwert und sich sättigen, und sich laben an ihrem Blute. Denn
der Herr, Jahwe der Heerscharen, hat ein Schlachtopfer im Lande des Nordens, am
Strome Euphrat.
11. Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau,
Tochter Ägyptens! Vergeblich häufst du die Heilmittel; da ist kein Pflaster für
dich.
12. Die Nationen haben deine Schande gehört, und die Erde
ist voll deines Klagegeschreis; denn ein Held ist über den anderen
gestrauchelt, sie sind gefallen beide zusammen.
13. Das Wort, welches Jahwe zu Jeremia, dem Propheten,
redete betreffs der Ankunft Nebukadrezars, des Königs von Babel, um das Land
Ägypten zu schlagen:
14. Verkündiget es in Ägypten, und laßt es hören in
Migdol, und laßt es hören in Noph und in Tachpanches! Sprechet: Stelle dich und
rüste dich! Denn das Schwert frißt alles rings um dich her.
15. Warum sind deine Starken niedergeworfen? Keiner hielt
stand, denn Jahwe hat sie niedergestoßen.
16. Er machte der Strauchelnden viele; ja, einer fiel über
den anderen, und sie sprachen: Auf! Und laßt uns zurückkehren zu unserem Volke
und zu unserem Geburtslande vor dem verderbenden Schwerte!
17. Man rief daselbst: Der Pharao, der König von Ägypten,
ist verloren; er hat die bestimmte Zeit vorübergehen lassen!
18. So wahr ich lebe, spricht der König, Jahwe der
Heerscharen ist sein Name: Wie der Tabor unter den Bergen und wie der Karmel am
Meere wird er kommen!
19. Mache dir Auswanderungsgeräte, du Bewohnerin, Tochter
Ägyptens; denn Noph wird zur Wüste werden und verbrannt, ohne Bewohner. -
20. Eine sehr schöne junge Kuh ist Ägypten; eine Bremse
von Norden kommt, sie kommt.
21. Auch seine Söldner in seiner Mitte sind wie gemästete
Kälber; ja, auch sie wandten um, sind geflohen allzumal, haben nicht
standgehalten; denn der Tag ihres Verderbens ist über sie gekommen, die Zeit
ihrer Heimsuchung.
22. Sein Laut ist wie das Geräusch einer Schlange, welche
davoneilt; denn sie ziehen mit Heeresmacht einher und kommen über Ägypten mit
Beilen, wie Holzhauer.
23. Sie haben seinen Wald umgehauen, spricht Jahwe, denn
sie sind unzählig; denn ihrer sind mehr als der Heuschrecken, und ihrer ist
keine Zahl.
24. Die Tochter Ägyptens ist zu Schanden geworden, sie ist
in die Hand des Volkes von Norden gegeben.
25. Es spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels:
Siehe, ich suche heim den Amon von No, und den Pharao und Ägypten und seine
Götter und seine Könige, ja, den Pharao und die auf ihn vertrauen.
26. Und ich gebe sie in die Hand derer, welche nach ihrem
Leben trachten, und zwar in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, und
in die Hand seiner Knechte. Hernach aber soll es bewohnt werden wie in den
Tagen der Vorzeit, spricht Jahwe.
27. Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und
erschrick nicht, Israel! Denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und
deine Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft; und Jakob wird
zurückkehren und ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken.
28. Du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, spricht
Jahwe, denn ich bin mit dir. Denn ich werde den Garaus machen allen Nationen,
wohin ich dich vertrieben habe; aber dir werde ich nicht den Garaus machen,
sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.
Jeremia 47
1.
Das Wort Jahwes,
welches zu Jeremia, dem Propheten, geschah über die Philister, ehe der Pharao
Gasa schlug.
2.
So spricht Jahwe:
Siehe, Wasser steigen herauf von Norden her und werden zu einem
überschwemmenden Wildbach; und sie überschwemmen das Land und seine Fülle, die
Städte und ihre Bewohner. Und es schreien die Menschen, und alle Bewohner des
Landes heulen,
3.
vor dem Schalle
des Stampfens der Hufe seiner starken Rosse, vor dem Getöse seiner Wagen, dem
Gerassel seiner Räder-Väter sehen sich nicht um nach den Söhnen vor Erschlaffung
der Hände-
4.
wegen des Tages,
der da kommt, um alle Philister zu zerstören und für Tyrus und Zidon jeden
hilfebringenden Überrest zu vertilgen. Denn Jahwe zerstört die Philister, den
Überrest der Insel Kaphtor.
5.
Kahlheit ist über
Gasa gekommen, vernichtet ist Askalon, der Überrest ihres Tales. Wie lange
willst du dich ritzen? -
6.
Wehe! Schwert
Jahwes, wie lange willst du nicht rasten? Fahre zurück in deine Scheide, halte
dich ruhig und still!
7.
Wie sollte es
rasten, da doch Jahwe ihm geboten hat? Gegen Askalon und gegen das Gestade des
Meeres, dorthin hat er es bestellt.
Jeremia 48
1.
Über Moab. So
spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Wehe über Nebo! Denn es ist
verwüstet. Zu Schanden geworden, eingenommen ist Kirjathaim; zu Schanden
geworden ist die hohe Feste und bestürzt.
2.
Moabs Ruhm ist
dahin. In Hesbon hat man Böses ersonnen gegen dasselbe: "Kommt und laßt es
uns ausrotten, daß es keine Nation mehr sei!" Auch du, Madmen, wirst
vernichtet werden; das Schwert zieht hinter dir her.
3.
Horch! Ein
Geschrei aus Horonaim: Verheerung und große Zertrümmerung!
4.
Moab ist
zerschmettert, seine Geringen haben ein lautes Geschrei erhoben.
5.
Denn die Anhöhe
von Luchith steigt man mit Weinen hinauf, mit Weinen; denn am Abhang von
Horonaim hat man Angstgeschrei der Zerschmetterung gehört.
6.
Fliehet, rettet
euer Leben, und seid wie ein Entblößter in der Wüste!
7.
Denn weil du auf
deine Werke und auf deine Schätze vertrautest, sollst auch du eingenommen
werden; und Kamos wird in die Gefangenschaft ziehen, seine Priester und seine
Fürsten allzumal.
8.
Und der Verwüster
wird über jede Stadt kommen, und keine Stadt wird entrinnen; und das Tal wird
zu Grunde gehen und die Ebene vernichtet werden, wie Jahwe gesprochen hat.
9.
Gebet Moab
Flügel, denn fliegend wird es wegziehen; und seine Städte werden zur Wüste
werden, so daß niemand darin wohnt.
10. Verflucht sei, wer das Werk Jahwes lässig treibt, und
verflucht, wer sein Schwert vom Blute zurückhält!
11. Sorglos war Moab von seiner Jugend an, und still lag
es auf seinen Hefen und wurde nicht ausgeleert von Faß zu Faß, und in die
Gefangenschaft ist es nie gezogen; daher ist sein Geschmack ihm geblieben und
sein Geruch nicht verändert.
12. Darum siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich ihm
Schröter senden werde, die es schroten und seine Fässer ausleeren und seine
Krüge zerschmeißen werden.
13. Und Moab wird sich über Kamos schämen, gleichwie das
Haus Israel sich geschämt hat über Bethel, ihre Zuversicht.
14. Wie sprechet ihr: Wir sind Helden und tapfere Männer
zum Streit?
15. Moab ist verwüstet, und seine Städte hat man
erstiegen, und die Auswahl seiner Jünglinge ist zur Schlachtung hingestürzt,
spricht der König, Jahwe der Heerscharen ist sein Name.
16. Moabs Verderben steht nahe bevor, und sein Unglück
eilt sehr.
17. Beklaget es, ihr seine Umwohner alle, und alle, die
ihr seinen Namen kennet! Sprechet: Wie ist zerbrochen das Zepter der Macht, der
Stab der Majestät!
18. Steige herab von der Herrlichkeit und wohne in dürrem
Lande, du Bewohnerin, Tochter Dibons; denn Moabs Verwüster ist wider dich
heraufgezogen, hat deine Festen zerstört.
19. Tritt an den Weg und schaue, Bewohnerin von Aroer!
Frage den Fliehenden und die Entronnenen, sprich: Was ist geschehen?
20. Moab ist zu Schanden geworden, denn es ist bestürzt.
Heulet und schreiet, verkündet am Arnon, daß Moab verwüstet ist!
21. Und das Gericht ist gekommen über das Land der Ebene,
über Cholon und über Jahza und über Mephaath,
22. und über Dibon und über Nebo und über Beth-Diblathaim,
23. und über Kirjathaim und über Beth-Gamul und über
Beth-Meon,
24. und über Kerijoth und über Bozra, und über alle Städte
des Landes Moab, die fernen und die nahen.
25. Das Horn Moabs ist abgehauen, und sein Arm ist
zerschmettert, spricht Jahwe.
26. Berauschet es-denn wider Jahwe hat es großgetan-damit
Moab sich wälze in seinem Gespei und auch selbst zum Gelächter werde!
27. Oder war dir Israel nicht zum Gelächter? Oder war es
unter Dieben ertappt worden, daß, sooft du von ihm sprachest, du den Kopf
schütteltest?
28. Verlasset die Städte und wohnet in den Felsen, ihr
Bewohner von Moab, und seid wie die Taube, welche an den Rändern des Abgrundes
nistet!
29. Wir haben vernommen den Hochmut Moabs, des sehr
hochmütigen, seinen Stolz und seinen Hochmut und seine Hoffart und die Erhebung
seines Herzens.
30. Ich kenne wohl sein Wüten, spricht Jahwe, und sein
eitles Prahlen; unwahr haben sie gehandelt.
31. Darum jammere ich über Moab, und wegen ganz Moab
schreie ich; über die Leute von Kir-Heres seufzt man.
32. Mehr als das Weinen Jasers weine ich über dich, du
Weinstock von Sibma; deine Ranken gingen über das Meer, sie reichten bis zum
Meere von Jaser. Über deine Obsternte und über deine Weinlese ist der Verwüster
hergefallen,
33. und verschwunden sind Freude und Frohlocken aus dem
Fruchtgefilde und aus dem Lande Moab. Und dem Weine aus den Kufen habe ich ein
Ende gemacht: Man tritt nicht mehr die Kelter unter Jubelruf; der laute Ruf ist
kein Jubelruf.
34. Von dem Geschrei Hesbons haben sie bis Elale, bis
Jahaz ihre Stimme erschallen lassen, von Zoar bis Horonaim, bis
Eglath-Schelischija; denn auch die Wasser von Nimrim sollen zu Wüsten werden.
35. Und ich mache ein Ende in Moab, spricht Jahwe, dem,
der auf die Höhe steigt und seinen Göttern räuchert.
36. Deshalb klagt gleich Flöten mein Herz um Moab, und
klagt gleich Flöten mein Herz um die Leute von Kir-Heres. Deshalb geht, was es
erübrigt hat, zu Grunde.
37. Denn jedes Haupt ist kahl und jeder Bart abgeschoren;
auf allen Händen sind Ritze, und Sacktuch ist an den Lenden.
38. Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Straßen ist
lauter Klage; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäß, an dem man kein
Gefallen hat, spricht Jahwe.
39. Wie ist es bestürzt! Sie heulen. Wie hat Moab den
Rücken gewandt vor Scham! Und allen seinen Umwohnern wird Moab zum Gelächter
und zur Bestürzung sein.
40. Denn so spricht Jahwe: Siehe, wie der Adler fliegt er
daher und breitet seine Flügel aus über Moab.
41. Kerijoth ist eingenommen, und die Festen sind erobert.
Und das Herz der Helden Moabs wird an selbigem Tage sein wie das Herz eines
Weibes in Kindesnöten.
42. Und Moab wird vertilgt werden, daß es kein Volk mehr
sei, weil es großgetan hat wider Jahwe.
43. Grauen und Grube und Garn über dich, du Bewohner von
Moab! spricht Jahwe.
44. Wer vor dem Grauen flieht, wird in die Grube fallen,
und wer aus der Grube heraufsteigt, wird in dem Garne gefangen werden; denn ich
bringe über dasselbe, über Moab, das Jahr seiner Heimsuchung, spricht Jahwe.
45. Im Schatten Hesbons bleiben Flüchtlinge kraftlos
stehen; denn ein Feuer ist ausgegangen von Hesbon und eine Flamme aus der Mitte
Sihons, und hat die Seite Moabs verzehrt und den Scheitel der Söhne des Getümmels.
46. Wehe dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kamos! Denn
deine Söhne sind als Gefangene weggeführt, und deine Töchter in die
Gefangenschaft. -
47. Aber ich werde die Gefangenschaft Moabs wenden am Ende
der Tage, spricht Jahwe. Bis hierher das Gericht über Moab.
Jeremia 49
1.
Über die Kinder
Ammon. So spricht Jahwe: Hat denn Israel keine Söhne, oder hat es keinen Erben?
Warum hat ihr König Gad in Besitz genommen, und warum wohnt sein Volk in dessen
Städten?
2.
Darum siehe, Tage
kommen, spricht Jahwe, da ich wider Rabba der Kinder Ammon Kriegsgeschrei werde
erschallen lassen; und es soll zum Schutthaufen werden, und seine Tochterstädte
sollen mit Feuer verbrannt werden. Und Israel wird seine Erben beerben, spricht
Jahwe.
3.
Heule, Hesbon,
denn Ai ist verwüstet! Schreiet, ihr Töchter von Rabba, gürtet euch Sacktuch
um; klaget und laufet hin und her in den Einzäunungen! Denn ihr König wird in
die Gefangenschaft gehen, seine Priester und seine Fürsten allzumal.
4.
Was rühmst du
dich der Täler? Dein Tal zerfließt, du abtrünnige Tochter, die auf ihre Schätze
vertraut: "Wer sollte an mich kommen?"
5.
Siehe, ich lasse
Schrecken über dich kommen von allen deinen Umwohnern, spricht der Herr, Jahwe
der Heerscharen; und ihr sollt weggetrieben werden, ein jeder vor sich hin, und
niemand wird die Flüchtigen sammeln. -
6.
Aber nachher
werde ich die Gefangenschaft der Kinder Ammon wenden, spricht Jahwe.
7.
Über Edom. So
spricht Jahwe der Heerscharen: Ist keine Weisheit mehr in Teman? Ist den
Verständigen der Rat entschwunden, ist ihre Weisheit ausgeschüttet?
8.
Fliehet, wendet
um, verkriechet euch, Bewohner von Dedan! Denn Esaus Verderben habe ich über
ihn gebracht, die Zeit, da ich ihn heimsuche.
9.
Wenn Winzer über
dich kommen, so werden sie keine Nachlese übriglassen; wenn Diebe in der Nacht,
so verderben sie nach ihrem Genüge.
10. Denn ich, ich habe Esau entblößt, ich habe seine
Verstecke aufgedeckt; und will er sich verbergen, so kann er es nicht. Zerstört
sind seine Nachkommen und seine Brüder und seine Nachbarn, und sie sind nicht
mehr.
11. Verlasse deine Waisen, ich werde sie am Leben
erhalten; und deine Witwen sollen auf mich vertrauen.
12. Denn so spricht Jahwe: Siehe, deren Urteil es nicht
war, den Becher zu trinken, die müssen ihn trinken; und du solltest der sein,
welcher ungestraft bliebe? Du wirst nicht ungestraft bleiben, sondern
sicherlich sollst du ihn trinken.
13. Denn ich habe bei mir geschworen, spricht Jahwe, daß
Bozra zum Entsetzen, zum Hohne, zur Verwüstung und zum Fluche werden soll, und
alle seine Städte zu ewigen Einöden.
14. Eine Kunde habe ich vernommen von Jahwe, und ein Bote
ist unter die Nationen gesandt: Versammelt euch und kommet über dasselbe, und
machet euch auf zum Kriege!
15. Denn siehe, ich habe dich klein gemacht unter den
Nationen, verachtet unter den Menschen.
16. Deine Furchtbarkeit und der Übermut deines Herzens
haben dich verführt, der du in Felsenklüften wohnst, den Gipfel des Hügels inne
hast. Wenn du dein Nest hoch baust wie der Adler, ich werde dich von dort
hinabstürzen, spricht Jahwe.
17. Und Edom soll zum Entsetzen werden; ein jeder, der an
demselben vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen über alle seine Plagen.
18. Gleich der Umkehrung von Sodom und Gomorra und ihrer
Nachbarn, spricht Jahwe, wird niemand daselbst wohnen und kein Menschenkind
darin weilen.
19. Siehe, er steigt herauf, wie ein Löwe von der Pracht
des Jordan, wider die feste Wohnstätte; denn ich werde es plötzlich von ihr
hinwegtreiben, und den, der auserkoren ist, über sie bestellen. Denn wer ist
mir gleich, und wer will mich vorladen? Und wer ist der Hirt, der vor mir
bestehen könnte?
20. Darum höret den Ratschluß Jahwes, welchen er
beschlossen hat über Edom, und seine Gedanken, die er denkt über die Bewohner
von Teman: Wahrlich, man wird sie fortschleppen, die Geringen der Herde;
wahrlich, ihre Trift wird sich über sie entsetzen!
21. Von dem Getöse ihres Falles erbebt die Erde;
Geschrei-am Schilfmeere wird sein Schall vernommen.
22. Siehe, wie der Adler zieht er herauf und fliegt und
breitet seine Flügel aus über Bozra; und das Herz der Helden Edoms wird an selbigem
Tage sein wie das Herz eines Weibes in Kindesnöten.
23. Über Damaskus. Beschämt sind Hamath und Arpad; denn
sie haben eine böse Kunde vernommen, sie verzagen. Am Meere ist Bangigkeit,
ruhen kann man nicht.
24. Damaskus ist schlaff geworden; es hat sich umgewandt,
um zu fliehen, und Schrecken hat es ergriffen; Angst und Wehen haben es erfaßt,
der Gebärenden gleich.
25. Wie ist es, daß sie nicht verlassen ist, die Stadt des
Ruhmes, die Stadt meiner Freude?
26. Darum werden ihre Jünglinge auf ihren Straßen fallen
und alle Kriegsmänner umkommen an selbigem Tage, spricht Jahwe der Heerscharen.
27. Und ich werde ein Feuer anzünden in den Mauern von
Damaskus, und es wird die Paläste Ben-Hadads verzehren.
28. Über Kedar und über die Königreiche Hazors, welche
Nebukadrezar, der König von Babel, schlug. So spricht Jahwe: Machet euch auf,
ziehet hinauf wider Kedar und zerstöret die Kinder des Ostens.
29. Ihre Zelte und ihr Kleinvieh werden sie nehmen, ihre
Zeltbehänge und alle ihre Geräte und ihre Kamele sich wegführen, und werden
über sie ausrufen: Schrecken ringsum!
30. Fliehet, flüchtet schnell, verkriechet euch, Bewohner
von Hazor! spricht Jahwe; denn Nebukadrezar, der König von Babel, hat einen
Ratschluß wider euch beschlossen und einen Anschlag wider euch ersonnen.
31. Machet euch auf, ziehet hinauf wider eine sorglose
Nation, die in Sicherheit wohnt! spricht Jahwe: Sie hat weder Tore noch Riegel,
sie wohnen allein.
32. Und ihre Kamele sollen zum Raube und die Menge ihrer
Herden zur Beute werden; und ich werde sie, die mit geschorenen Haarrändern,
nach allen Winden hin zerstreuen, und werde ihr Verderben bringen von allen
Seiten her, spricht Jahwe.
33. Und Hazor wird zur Wohnung der Schakale werden, zur
Wüste in Ewigkeit; niemand wird daselbst wohnen und kein Menschenkind darin
weilen.
34. Das Wort Jahwes, welches zu Jeremia, dem Propheten,
geschah über Elam, im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, indem
er sprach:
35. So spricht Jahwe der Heerscharen: Siehe, ich zerbreche
den Bogen Elams, seine vornehmste Stärke.
36. Und ich werde die vier Winde von den vier Enden des
Himmels her über Elam bringen und es nach allen diesen Winden hin zerstreuen;
und es soll keine Nation geben, wohin nicht Vertriebene Elams kommen werden.
37. Und ich werde Elam verzagt machen vor ihren Feinden
und vor denen, welche nach ihrem Leben trachten, und werde Unglück über sie
bringen, die Glut meines Zornes, spricht Jahwe; und ich werde das Schwert
hinter ihnen her senden, bis ich sie vernichtet habe.
38. Und ich werde meinen Thron in Elam aufstellen und
werde König und Fürsten daraus vertilgen, spricht Jahwe. -
39. Aber es wird geschehen am Ende der Tage, da werde ich
die Gefangenschaft Elams wenden, spricht Jahwe.
Jeremia 50
1.
Das Wort, welches
Jahwe über Babel, über das Land der Chaldäer, durch den Propheten Jeremia
geredet hat.
2.
Verkündiget es
unter den Nationen und laßt es hören, und erhebet ein Panier; laßt es hören,
verhehlet es nicht! Sprechet: Babel ist eingenommen, Bel zu Schanden geworden,
Merodak bestürzt; ihre Götzenbilder sind zu Schanden geworden, ihre Götzen sind
bestürzt.
3.
Denn wider
dasselbe ist eine Nation heraufgezogen von Norden her: Diese wird sein Land zur
Wüste machen, daß kein Bewohner mehr darin sein wird; sowohl Menschen als Vieh
sind entflohen, weggezogen.
4.
In jenen Tagen
und zu jener Zeit, spricht Jahwe, werden die Kinder Israel kommen, sie und die
Kinder Juda zusammen; fort und fort weinend werden sie gehen und Jahwe, ihren
Gott, suchen.
5.
Sie werden nach
Zion fragen, indem ihr Angesicht dahin gerichtet ist: Kommet und schließet euch
an Jahwe an mit einem ewigen Bunde, der nicht vergessen werde! -
6.
Mein Volk war
eine verlorene Schafherde: ihre Hirten leiteten sie irre auf verführerische
Berge; sie gingen von Berg zu Hügel, vergaßen ihre Lagerstätte.
7.
Alle, die sie
fanden, fraßen sie; und ihre Feinde sprachen: Wir verschulden uns nicht, weil
sie gegen Jahwe gesündigt haben, die Wohnung der Gerechtigkeit, und gegen
Jahwe, die Erwartung ihrer Väter.
8.
Flüchtet aus
Babel hinaus, und ziehet aus dem Lande der Chaldäer; und seid wie die Böcke vor
der Herde her!
9.
Denn siehe, ich
erwecke und führe herauf wider Babel eine Versammlung großer Nationen aus dem
Lande des Nordens, und sie werden sich wider dasselbe aufstellen: Von dort aus
wird es eingenommen werden. Ihre Pfeile sind wie die eines geschickten Helden,
keiner kehrt leer zurück.
10. Und Chaldäa wird zum Raube werden; alle, die es
berauben, werden satt werden, spricht Jahwe.
11. Denn möget ihr euch auch freuen, denn möget ihr auch
frohlocken, Plünderer meines Erbteils, denn möget ihr auch hüpfen wie eine
dreschende junge Kuh, und wiehern gleich starken Rossen:
12. Sehr beschämt ist eure Mutter, zu Schanden geworden
eure Gebärerin. Siehe, es ist die letzte der Nationen, eine Wüste, eine Dürre
und eine Steppe.
13. Vor dem Grimm Jahwes wird es nicht mehr bewohnt
werden, sondern eine Wüste sein ganz und gar. Ein jeder, der an Babel
vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen über alle seine Plagen.
14. Stellet euch ringsum auf wider Babel, alle, die ihr
den Bogen spannet; schießet nach ihm, schonet die Pfeile nicht! Denn gegen Jahwe
hat es gesündigt.
15. Erhebet ein Schlachtgeschrei gegen dasselbe ringsum!
Es hat sich ergeben; gefallen sind seine Festungswerke, niedergerissen seine
Mauern. Denn es ist die Rache Jahwes. Rächet euch an ihm, tut ihm, wie es getan
hat!
16. Rottet aus Babel den Säemann aus und den, der die
Sichel führt zur Erntezeit! Vor dem verderbenden Schwerte wird ein jeder zu
seinem Volke sich wenden und ein jeder in sein Land fliehen.
17. Israel ist ein versprengtes Schaf, welches Löwen
verscheucht haben. Zuerst hat der König von Assyrien es gefressen, und nun
zuletzt hat Nebukadrezar, der König von Babel, ihm die Knochen zermalmt.
18. Darum spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels,
also: Siehe, ich suche heim den König von Babel und sein Land, gleichwie ich
den König von Assyrien heimgesucht habe.
19. Und ich will Israel zu seiner Trift zurückbringen, daß
es den Karmel und Basan beweide, und seine Seele sich sättige auf dem Gebirge
Ephraim und in Gilead.
20. In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht Jahwe, wird
Israels Missetat gesucht werden, und sie wird nicht da sein, und die Sünden
Judas, und sie werden nicht gefunden werden; denn ich will denen vergeben, die
ich übriglasse.
21. Wider das Land "Doppelte Widerspenstigkeit",
wider dasselbe ziehe hinauf und gegen die Bewohner von "Heimsuchung".
Verwüste und vertilge hinter ihnen her, spricht Jahwe, und tue nach allem, was
ich dir geboten habe!
22. Kriegslärm im Lande und große Zertrümmerung!
23. Wie ist zerhauen und zertrümmert der Hammer der ganzen
Erde! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen!
24. Ich habe dir Schlingen gelegt, und du wurdest auch
gefangen, Babel, ohne daß du es wußtest; du wurdest gefunden und auch
ergriffen, weil du dich wider Jahwe in Krieg eingelassen hast.
25. Jahwe hat seine Rüstkammer aufgetan und hervorgeholt
die Waffen seines Grimmes; denn der Herr, Jahwe der Heerscharen, hat ein Werk
in dem Lande der Chaldäer.
26. Kommet über dasselbe von allen Seiten her, öffnet
seine Scheunen, schüttet es auf wie Garbenhaufen und vertilget es; nicht bleibe
ihm ein Überrest!
27. Erwürget alle seine Farren, zur Schlachtung sollen sie
hinstürzen! Wehe über sie! Denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer
Heimsuchung.
28. Horch! Flüchtlinge und Entronnene aus dem Lande Babel,
um in Zion zu verkünden die Rache Jahwes, unseres Gottes, die Rache seines
Tempels.
29. Rufet Schützen herbei wider Babel, alle, die den Bogen
spannen! Belagert es ringsum, niemand entrinne! Vergeltet ihm nach seinem
Werke, tut ihm nach allem, was es getan hat; denn es hat vermessen gehandelt
gegen Jahwe, gegen den Heiligen Israels.
30. Darum sollen seine Jünglinge auf seinen Straßen fallen
und alle seine Kriegsmänner umkommen an selbigem Tage, spricht Jahwe.
31. Siehe, ich will an dich, du Stolze, spricht der Herr,
Jahwe der Heerscharen; denn gekommen ist dein Tag, die Zeit, da ich dich
heimsuche.
32. Dann wird die Stolze straucheln und fallen, und
niemand wird sie aufrichten; und ich werde ein Feuer anzünden in ihren Städten,
daß es alle ihre Umgebung verzehre.
33. So spricht Jahwe der Heerscharen: Die Kinder Israel
und die Kinder Juda sind Bedrückte allzumal; und alle, die sie gefangen
weggeführt, haben sie festgehalten, haben sich geweigert, sie zu entlassen.
34. Ihr Erlöser ist stark, Jahwe der Heerscharen ist sein
Name; er wird ihre Rechtssache gewißlich führen, auf daß er dem Lande Ruhe
schaffe und die Bewohner von Babel erzittern mache.
35. Das Schwert über die Chaldäer, spricht Jahwe, und über
die Bewohner von Babel und über seine Fürsten und über seine Weisen!
36. Das Schwert über die Schwätzer, daß sie zu Narren
werden! Das Schwert über seine Helden, daß sie verzagen!
37. Das Schwert über seine Rosse und über seine Wagen und
über das ganze Mischvolk, welches in seiner Mitte ist, daß sie zu Weibern
werden! Das Schwert über seine Schätze, daß sie geplündert werden!
38. Dürre über seine Gewässer, daß sie austrocknen! Denn
es ist ein Land der geschnitzten Bilder, und sie rasen durch ihre
erschreckenden Götzen.
39. Darum werden Wüstentiere mit wilden Hunden darin
wohnen, und Strauße darin wohnen; und es soll in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden,
und keine Niederlassung sein von Geschlecht zu Geschlecht.
40. Gleich der Umkehrung Sodoms und Gomorras und ihrer
Nachbarn durch Gott, spricht Jahwe, wird niemand daselbst wohnen und kein
Menschenkind darin weilen.
41. Siehe, es kommt ein Volk von Norden her, und eine
große Nation und viele Könige machen sich auf von dem äußersten Ende der Erde.
42. Bogen und Wurfspieß führen sie, sie sind grausam und
ohne Erbarmen; ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Rossen reiten sie:
gerüstet wider dich, Tochter Babel, wie ein Mann zum Kriege.
43. Der König von Babel hat die Kunde von ihnen vernommen,
und seine Hände sind schlaff geworden; Angst hat ihn ergriffen, Wehen, der
Gebärenden gleich.
44. Siehe, er steigt herauf, wie ein Löwe von der Pracht
des Jordan, wider die feste Wohnstätte; denn ich werde es plötzlich von ihr
hinwegtreiben und den, der auserkoren ist, über sie bestellen. Denn wer ist mir
gleich, und wer will mich vorladen? Und wer ist der Hirt, der vor mir bestehen
könnte?
45. Darum höret den Ratschluß Jahwes, welchen er über
Babel beschlossen hat, und seine Gedanken, die er denkt über das Land der
Chaldäer: Wahrlich, man wird sie fortschleppen, die Geringen der Herde;
wahrlich, die Trift wird sich über sie entsetzen!
46. Von dem Rufe: Babel ist erobert! erzittert die Erde
und wird ein Geschrei unter den Nationen vernommen.
Jeremia 51
1.
So spricht Jahwe:
Siehe, ich erwecke wider Babel und gegen die, welche im Herzen meiner
Widersacher wohnen, einen verderbenden Wind.
2.
Und ich sende
nach Babel Fremde, die es worfeln und sein Land ausleeren werden; denn sie
werden ringsumher wider dasselbe sein am Tage des Unglücks.
3.
Der Schütze
spanne seinen Bogen gegen den, der da spannt, und gegen den, der sich in seinem
Panzer erhebt; und schonet seiner Jünglinge nicht, vertilget sein ganzes
Kriegsheer!
4.
Und Erschlagene
sollen fallen im Lande der Chaldäer und Durchbohrte auf seinen Straßen.
5.
Denn nicht
verwitwet ist Israel noch Juda von seinem Gott, von Jahwe der Heerscharen; denn
jener Land ist voll Schuld wegen des Heiligen Israels.
6.
Fliehet aus Babel
hinaus und rettet ein jeder sein Leben, werdet nicht vertilgt wegen seiner
Ungerechtigkeit! Denn es ist die Zeit der Rache Jahwes: Was es getan hat,
vergilt er ihm.
7.
Babel war ein
goldener Becher in der Hand Jahwes, der die ganze Erde berauschte; von seinem
Weine haben die Nationen getrunken, darum sind die Nationen rasend geworden.
8.
Plötzlich ist
Babel gefallen und zertrümmert. Jammert über dasselbe! Holet Balsam für seinen
Schmerz; vielleicht wird es geheilt werden!
9.
"Wir haben
Babel heilen wollen, aber es ist nicht genesen. Verlasset es und laßt uns ein
jeder in sein Land ziehen; denn sein Gericht reicht bis an den Himmel und
erhebt sich bis zu den Wolken."
10. Jahwe hat unsere Gerechtigkeiten ans Licht gebracht;
kommt und laßt uns in Zion erzählen die Tat Jahwes, unseres Gottes.
11. Schärfet die Pfeile, fasset den Schild! Jahwe hat den
Geist der Könige von Medien erweckt; denn wider Babel ist ein Vornehmen, es zu
verderben; denn es ist die Rache Jahwes, die Rache seines Tempels.
12. Erhebet das Panier gegen die Mauern von Babel hin,
verschärfet die Bewachung, stellet Wächter auf, bereitet die Hinterhalte! Denn
wie Jahwe es sich vorgenommen, also führt er aus, was er über die Bewohner von
Babel geredet hat.
13. Die du an vielen Wassern wohnst, reich an Schätzen
bist, dein Ende ist gekommen, das Maß deines Raubes.
14. Jahwe der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen:
Habe ich dich auch mit Menschen gefüllt wie mit Heuschrecken, so wird man doch
Triumphgeschrei über dich anstimmen!
15. Er hat die Erde gemacht durch seine Kraft, den
Erdkreis festgestellt durch seine Weisheit und die Himmel ausgespannt durch
seine Einsicht.
16. Wenn er beim Schalle des Donners Wasserrauschen am
Himmel bewirkt und Dünste aufsteigen läßt vom Ende der Erde, Blitze zum Regen
macht und den Wind herausführt aus seinen Vorratskammern-:
17. Dumm wird jeder Mensch, ohne Erkenntnis; beschämt wird
jeder Goldschmied über das Götzenbild; denn sein gegossenes Bild ist Lüge, und
kein Geist ist in ihnen.
18. Nichtigkeit sind sie, ein Werk des Gespöttes: zur Zeit
ihrer Heimsuchung gehen sie zu Grunde.
19. Jakobs Teil ist nicht wie diese; denn er ist es, der
das All gebildet hat und den Stamm seines Erbteils; Jahwe der Heerscharen ist
sein Name.
20. Du bist mir ein Streithammer, eine Kriegswaffe; und
mit dir zerschmettere ich Nationen, und mit dir zerstöre ich Königreiche;
21. und mit dir zerschmettere ich das Roß und seinen
Reiter, und mit dir zerschmettere ich den Wagen und seinen Lenker;
22. und mit dir zerschmettere ich Mann und Weib, und mit
dir zerschmettere ich Greis und Knaben, und mit dir zerschmettere ich Jüngling
und Jungfrau;
23. und mit dir zerschmettere ich den Hirten und seine
Herde, und mit dir zerschmettere ich den Ackersmann und sein Gespann, und mit
dir zerschmettere ich Landpfleger und Statthalter.
24. Und ich will Babel und allen Bewohnern Chaldäas all
ihr Böses, das sie an Zion verübt haben, vor euren Augen vergelten, spricht
Jahwe.
25. Siehe, ich will an dich, spricht Jahwe, du Berg des
Verderbens, der die ganze Erde verderbt; und ich will meine Hand wider dich
ausstrecken und dich von dem Felsen hinabwälzen und dich zu einem verbrannten
Berge machen,
26. so daß man von dir weder Eckstein noch Grundstein
nehmen kann; denn eine ewige Wüstenei sollst du sein, spricht Jahwe.
27. Erhebet das Panier im Lande, stoßet in die Posaune
unter den Nationen! Weihet Nationen wider dasselbe, rufet wider dasselbe die
Königreiche Ararat, Minni und Aschkenas herbei; bestellet Kriegsoberste wider
dasselbe, lasset Rosse heraufziehen wie furchtbare Heuschrecken!
28. Weihet Nationen wider dasselbe, die Könige von Medien,
dessen Landpfleger und alle seine Statthalter und das ganze Land ihrer
Herrschaft!
29. Da erbebt und erzittert die Erde; denn die Gedanken
Jahwes erfüllen sich wider Babel, um das Land Babel zu einer Wüste zu machen,
ohne Bewohner.
30. Babels Helden haben aufgehört zu streiten, sie sitzen
in den Bergfesten; versiegt ist ihre Kraft, sie sind zu Weibern geworden; man
hat ihre Wohnungen angezündet, ihre Riegel sind zerbrochen.
31. Ein Läufer läuft dem anderen entgegen, und der Bote dem
Boten, um dem König von Babel die Botschaft zu bringen, daß seine Stadt von
allen Seiten her eingenommen ist.
32. Und die Übergänge sind besetzt, und die Teiche hat man
mit Feuer ausgebrannt, und die Kriegsmänner sind erschrocken. -
33. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott
Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne, zur Zeit, da man sie stampft;
noch um ein Kleines, so wird die Zeit der Ernte für sie kommen.
34. Nebukadrezar, der König von Babel, hat mich gefressen,
hat mich vernichtet, hat mich hingestellt als ein leeres Gefäß; er verschlang
mich wie ein Ungeheuer, füllte seinen Bauch mit meinen Leckerbissen, stieß mich
fort.
35. Die an mir begangene Gewalttat und mein Fleisch komme
über Babel-spreche die Bewohnerin von Zion-und mein Blut über die Bewohner von
Chaldäa! Spreche Jerusalem.
36. Darum spricht Jahwe also: Siehe, ich will deine
Rechtssache führen und deine Rache vollziehen, und ich werde sein Meer
austrocknen und seine Quelle versiegen lassen.
37. Und Babel soll zum Steinhaufen, zur Wohnung der Schakale,
zum Entsetzen und zum Gezisch werden, ohne Bewohner.
38. Sie brüllen allzumal wie junge Löwen, knurren wie die
Jungen der Löwinnen.
39. Wenn sie erhitzt sind, richte ich ihnen ein
Trinkgelage an und berausche sie, auf daß sie frohlocken, und entschlafen zu
ewigem Schlafe und nicht mehr erwachen, spricht Jahwe.
40. Gleich Fettschafen, gleich Widdern samt Böcken stürze
ich sie hinab zur Schlachtung. -
41. Wie ist Scheschak eingenommen, und erobert der Ruhm
der ganzen Erde! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen!
42. Das Meer ist heraufgestiegen über Babel; mit seiner
Wellen Brausen ist es bedeckt.
43. Seine Städte sind zur Wüste geworden, ein dürres Land
und eine Steppe, ein Land, worin niemand wohnt, und durch welches kein
Menschenkind zieht.
44. Und ich werde den Bel zu Babel heimsuchen und aus
seinem Maule herausnehmen, was er verschlungen hat; und nicht mehr sollen
Nationen zu ihm strömen. Auch Babels Mauer ist gefallen.
45. Ziehet aus ihm hinaus, mein Volk, und rettet ein jeder
sein Leben vor der Glut des Zornes Jahwes!
46. Und daß euer Herz nicht zaghaft werde, und ihr euch
nicht fürchtet vor dem Gerüchte, welches im Lande vernommen wird! Denn in dem
einen Jahre kommt dieses Gerücht, und in dem Jahre nachher jenes Gerücht und
Gewalttat im Lande, Herrscher gegen Herrscher.
47. Darum siehe, Tage kommen, da ich die geschnitzten
Bilder Babels heimsuchen werde; und sein ganzes Land wird beschämt werden, und
alle seine Erschlagenen werden in seiner Mitte fallen.
48. Und Himmel und Erde, und alles, was in ihnen ist,
werden jubeln über Babel; denn von Norden her kommen ihm die Verwüster, spricht
Jahwe.
49. Wie Babel darauf ausging, daß Erschlagene Israels
fielen, also werden wegen Babel Erschlagene der ganzen Erde fallen. -
50. Ihr dem Schwert Entronnenen, gehet, bleibet nicht stehen!
Gedenket Jahwes aus der Ferne, und Jerusalem komme euch in den Sinn! -
51. Wir sind beschämt worden, denn wir haben Verhöhnung
gehört; Schmach hat unser Angesicht bedeckt; denn Fremde sind über die
Heiligtümer des Hauses Jahwes gekommen. -
52. Darum siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich seine
geschnitzten Bilder heimsuchen werde; und tödlich Verwundete werden ächzen in
seinem ganzen Lande.
53. Wenn auch Babel bis zum Himmel hinaufstiege und die
Höhe seiner Stärke befestigte, von mir aus werden ihm Verwüster kommen, spricht
Jahwe.
54. Horch! Ein Geschrei aus Babel, und große Zertrümmerung
von dem Lande der Chaldäer her.
55. Denn Jahwe verwüstet Babel und tilgt aus demselben das
laute Getöse; und es brausen seine Wogen wie große Wasser, es erschallt das
Geräusch ihres Getöses.
56. Denn über dasselbe, über Babel, kommt ein Verwüster;
und seine Helden werden gefangen, ihre Bogen sind zerbrochen. Denn ein Gott der
Vergeltung ist Jahwe, er wird gewißlich erstatten.
57. Und ich berausche seine Fürsten und seine Weisen,
seine Landpfleger und seine Statthalter und seine Helden, daß sie entschlafen
zu ewigem Schlafe und nicht mehr erwachen, spricht der König, Jahwe der
Heerscharen ist sein Name.
58. So spricht Jahwe der Heerscharen: Die Mauern von
Babel, die breiten, sollen gänzlich geschleift und seine hohen Tore mit Feuer
verbrannt werden. -Und so mühen sich Völker vergebens ab, und Völkerschaften
fürs Feuer, und sie ermatten.
59. Das Wort, welches der Prophet Jeremia Seraja, dem
Sohne Nerijas, des Sohnes Machsejas, gebot, als er mit Zedekia, dem König von
Juda, im vierten Jahre seiner Regierung nach Babel zog; und Seraja war
Reisemarschall.
60. Und Jeremia schrieb in ein Buch all das Unglück,
welches über Babel kommen sollte, alle diese Worte, welche gegen Babel
geschrieben sind.
61. Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel
kommst, so sieh zu und lies alle diese Worte, und sprich:
62. Jahwe, du hast gegen diesen Ort geredet, daß du ihn
ausrotten werdest, so daß kein Bewohner mehr darin sei, weder Mensch noch Vieh,
sondern daß er zu ewigen Wüsteneien werden solle.
63. Und es soll geschehen, wenn du dieses Buch zu Ende
gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat
64. und sprich: Also wird Babel versinken und nicht wieder
emporkommen wegen des Unglücks, welches ich über dasselbe bringe; und sie
werden erliegen. Bis hierher die Worte Jeremias.
Jeremia 52
1.
Einundzwanzig
Jahre war Zedekia alt, als er König wurde, und er regierte elf Jahre zu
Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Hamutal, die Tochter Jeremias, von
Libna.
2.
Und er tat, was
böse war in den Augen Jahwes, nach allem, was Jojakim getan hatte.
3.
Denn wegen des
Zornes Jahwes erging es Jerusalem und Juda also, bis er sie weggeworfen hatte
von seinem Angesicht. Und Zedekia empörte sich gegen den König von Babel.
4.
Und es geschah im
neunten Jahre seiner Regierung, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats, da
kamen Nebukadrezar, der König von Babel, er und sein ganzes Heer, wider
Jerusalem und lagerten sich wider dasselbe; und sie bauten Belagerungstürme
wider dasselbe ringsumher.
5.
Und die Stadt kam
in Belagerung bis in das elfte Jahr des Königs Zedekia.
6.
Im vierten Monat,
am Neunten des Monats, da nahm der Hunger in der Stadt überhand; und es war
kein Brot mehr da für das Volk des Landes.
7.
Und die Stadt
wurde erbrochen, und alle Kriegsmänner flohen und zogen des Nachts aus der
Stadt hinaus auf dem Wege durch das Tor, welches zwischen den beiden Mauern bei
dem Garten des Königs war (die Chaldäer aber waren rings um die Stadt her); und
sie zogen den Weg zur Ebene.
8.
Aber das Heer der
Chaldäer jagte dem König nach, und sie erreichten Zedekia in den Ebenen von
Jericho; und sein ganzes Heer zerstreute sich von ihm weg.
9.
Und sie ergriffen
den König und führten ihn hinauf zu dem König von Babel, nach Ribla im Lande
Hamath; und er sprach das Urteil über ihn.
10. Und der König von Babel schlachtete die Söhne Zedekias
vor seinen Augen, und er schlachtete auch alle Fürsten von Juda zu Ribla.
11. Und er blendete die Augen Zedekias und band ihn mit
ehernen Fesseln; und der König von Babel brachte ihn nach Babel und setzte ihn
in Gewahrsam bis zum Tage seines Todes.
12. Und im fünften Monat, am Zehnten des Monats, das war
das neunzehnte Jahr des Königs Nebukadrezar, des Königs von Babel, kam
Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, der vor dem König von Babel stand, nach
Jerusalem;
13. und er verbrannte das Haus Jahwes und das Haus des
Königs; und alle Häuser von Jerusalem und jedes große Haus verbrannte er mit
Feuer.
14. Und das ganze Heer der Chaldäer, welches bei dem
Obersten der Leibwache war, riß alle Mauern von Jerusalem ringsum nieder.
15. Und von den Geringen des Volkes und den Rest des
Volkes, die in der Stadt Übriggebliebenen, und die Überläufer, die zum König
von Babel übergelaufen waren, und den Rest der Menge führte Nebusaradan, der
Oberste der Leibwache, hinweg.
16. Aber von den Geringen des Landes ließ Nebusaradan, der
Oberste der Leibwache, zurück zu Weingärtnern und zu Ackersleuten.
17. Und die Chaldäer zerschlugen die ehernen Säulen, die
am Hause Jahwes waren, und die Gestelle und das eherne Meer, welche im Hause
Jahwes waren; und sie führten alles Erz davon nach Babel.
18. Und sie nahmen die Töpfe weg und die Schaufeln und die
Lichtmesser und die Sprengschalen und die Schalen und alle ehernen Geräte,
womit man den Dienst verrichtete.
19. Auch die Becken und die Räucherpfannen und die
Sprengschalen und die Töpfe und die Leuchter und die Schalen und die
Spendschalen, was von Gold war, das Gold, und was von Silber war, das Silber,
nahm der Oberste der Leibwache weg.
20. Die zwei Säulen, das eine Meer und die zwölf ehernen
Rinder, welche unter demselben waren, und die Gestelle, welche der König Salomo
für das Haus Jahwes gemacht hatte: das Erz aller dieser Geräte war nicht zu
wägen.
21. Und die Säulen: achtzehn Ellen war die Höhe der einen
Säule, und ein Faden von zwölf Ellen umfaßte sie; und ihre Dicke war vier
Finger, sie war hohl.
22. Und ein Kapitäl von Erz war darauf, und die Höhe des
einen Kapitäls war fünf Ellen; und ein Netzwerk und Granatäpfel waren an dem
Kapitäl ringsum: alles von Erz; und desgleichen war die andere Säule, und
Granatäpfel daran.
23. Und der Granatäpfel waren sechsundneunzig nach den
vier Winden hin; aller Granatäpfel waren hundert am Netzwerk ringsum.
24. Und der Oberste der Leibwache nahm Scheraja, den
Oberpriester, und Zephanja, den zweiten Priester, und die drei Hüter der
Schwelle:
25. und aus der Stadt nahm er einen Kämmerer, der über die
Kriegsleute bestellt war, und sieben Männer von denen, welche das Angesicht des
Königs sahen, die in der Stadt vorgefunden wurden, und den Schreiber des
Heerobersten, welcher das Volk des Landes zum Heere aushob, und sechzig Mann
von dem Volke des Landes, die in der Stadt vorgefunden wurden.
26. Und Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nahm sie
und brachte sie zu dem König von Babel nach Ribla.
27. Und der König von Babel erschlug sie und tötete sie zu
Ribla im Lande Hamath. -Und so wurde Juda aus seinem Lande weggeführt.
28. Dies ist das Volk, welches Nebukadrezar weggeführt
hat: Im siebten Jahre dreitausenddreiundzwanzig Juden;
29. im achtzehnten Jahre Nebukadrezars achthundertzweiunddreißig
Seelen aus Jerusalem;
30. im dreiundzwanzigsten Jahre Nebukadrezars führte
Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, von den Juden
siebenhundertfünfundvierzig Seelen weg; aller Seelen waren
viertausendsechshundert.
31. Und es geschah im siebenunddreißigsten Jahre der
Wegführung Jojakins, des Königs von Juda, im zwölften Monat, am
Fünfundzwanzigsten des Monats, da erhob Ewil-Merodak, der König von Babel, im
ersten Jahre seiner Regierung das Haupt Jojakins, des Königs von Juda, und
führte ihn aus dem Gefängnis.
32. Und er redete gütig mit ihm und setzte seinen Stuhl
über den Stuhl der Könige, die bei ihm in Babel waren;
33. und er veränderte die Kleider seines Gefängnisses. Und
Jojakin aß beständig vor ihm alle Tage seines Lebens;
34. und sein Unterhalt: Ein beständiger Unterhalt wurde
ihm von dem König von Babel gegeben, soviel er täglich bedurfte, bis zum Tage
seines Todes, alle Tage seines Lebens.