Hesekiel 1
1.
Und es geschah im
dreißigsten Jahre, im vierten Monat, am Fünften des Monats, als ich inmitten
der Weggeführten war, am Flusse Kebar, da taten sich die Himmel auf, und ich
sah Gesichte Gottes.
2.
Am Fünften des
Monats, das war das fünfte Jahr der Wegführung des Königs Jojakin,
3.
geschah das Wort
Jahwes ausdrücklich zu Hesekiel, dem Sohne Busis, dem Priester, im Lande der
Chaldäer, am Flusse Kebar; und daselbst kam die Hand Jahwes über ihn.
4.
Und ich sah: und
siehe, ein Sturmwind kam von Norden her, eine große Wolke und ein Feuer, sich
ineinander schlingend, und ein Glanz rings um dieselbe; und aus seiner Mitte,
aus der Mitte des Feuers her, strahlte es wie der Anblick von glänzendem
Metall.
5.
Und aus seiner
Mitte hervor erschien die Gestalt von vier lebendigen Wesen; und dies war ihr
Aussehen: Sie hatten die Gestalt eines Menschen.
6.
Und jedes hatte
vier Angesichter, und jedes von ihnen hatte vier Flügel.
7.
Und ihre Füße
waren gerade Füße, und ihre Fußsohlen wie die Fußsohle eines Kalbes; und sie
funkelten wie der Anblick von leuchtendem Erze.
8.
Und Menschenhände
waren unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; und die vier hatten ihre
Angesichter und ihre Flügel.
9.
Ihre Flügel waren
verbunden einer mit dem anderen; sie wandten sich nicht, wenn sie gingen: Sie
gingen ein jeder stracks vor sich hin.
10. Und die Gestalt ihres Angesichts war eines Menschen
Angesicht; und rechts hatten die vier eines Löwen Angesicht, und links hatten
die vier eines Stieres Angesicht, und eines Adlers Angesicht hatten die vier.
11. Und ihre Angesichter und ihre Flügel waren oben
getrennt; jedes hatte zwei Flügel miteinander verbunden, und zwei, welche ihre
Leiber bedeckten.
12. Und sie gingen ein jedes stracks vor sich hin; wohin
der Geist gehen wollte, gingen sie; sie wandten sich nicht, wenn sie gingen.
13. Und die Gestalt der lebendigen Wesen: Ihr Aussehen war
wie brennende Feuerkohlen, wie das Aussehen von Fackeln. Das Feuer fuhr umher
zwischen den lebendigen Wesen; und das Feuer hatte einen Glanz, und aus dem
Feuer gingen Blitze hervor.
14. Und die lebendigen Wesen liefen hin und her wie das
Aussehen von Blitzstrahlen.
15. Und ich sah die lebendigen Wesen, und siehe, da war
ein Rad auf der Erde neben den lebendigen Wesen, nach ihren vier Vorderseiten.
16. Das Aussehen der Räder und ihre Arbeit war wie der
Anblick eines Chrysoliths, und die vier hatten einerlei Gestalt; und ihr
Aussehen und ihre Arbeit war, wie wenn ein Rad inmitten eines Rades wäre.
17. Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten
hin: Sie wandten sich nicht, wenn sie gingen.
18. Und ihre Felgen, sie waren hoch und furchtbar; und
ihre Felgen waren voll Augen ringsum bei den vieren.
19. Und wenn die lebendigen Wesen gingen, so gingen die
Räder neben ihnen; und wenn die lebendigen Wesen sich von der Erde erhoben, so
erhoben sich die Räder.
20. Wohin der Geist gehen wollte, gingen sie, dahin, wohin
der Geist gehen wollte; und die Räder erhoben sich neben ihnen, denn der Geist
des lebendigen Wesens war in den Rädern.
21. Wenn sie gingen, gingen auch sie, und wenn sie stehen
blieben, blieben auch sie stehen; und wenn sie sich von der Erde erhoben, so
erhoben sich die Räder neben ihnen; denn der Geist des lebendigen Wesens war in
den Rädern.
22. Und über den Häuptern des lebendigen Wesens war das
Gebilde einer Ausdehnung, wie der Anblick eines wundervollen Kristalls,
ausgebreitet oben über ihren Häuptern.
23. Und unter der Ausdehnung waren ihre Flügel gerade
gerichtet, einer gegen den anderen; ein jedes von ihnen hatte zwei Flügel,
welche ihre Leiber bedeckten.
24. Und wenn sie gingen, hörte ich das Rauschen ihrer
Flügel wie das Rauschen großer Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, das
Rauschen eines Getümmels, wie das Rauschen eines Heerlagers. Wenn sie still
standen, ließen sie ihre Flügel sinken.
25. Und es kam eine Stimme von oberhalb der Ausdehnung,
die über ihren Häuptern war. Wenn sie still standen, ließen sie ihre Flügel
sinken.
26. Und oberhalb der Ausdehnung, die über ihren Häuptern
war, war die Gestalt eines Thrones wie das Aussehen eines Saphirsteines; und
auf der Gestalt des Thrones eine Gestalt wie das Aussehen eines Menschen oben
darauf.
27. Und ich sah wie den Anblick von glänzendem Metall, wie
das Aussehen von Feuer innerhalb desselben ringsum; von seinen Lenden aufwärts
und von seinen Lenden abwärts sah ich wie das Aussehen von Feuer; und ein Glanz
war rings um denselben.
28. Wie das Aussehen des Bogens, der am Regentage in der
Wolke ist, also war das Aussehen des Glanzes ringsum. Das war das Aussehen des
Bildes der Herrlichkeit Jahwes. -Und als ich es sah, fiel ich nieder auf mein
Angesicht; und ich hörte die Stimme eines Redenden.
Hesekiel 2
1.
Und er sprach zu
mir: Menschensohn, stelle dich auf deine Füße, und ich will mit dir reden.
2.
Und als er zu mir
redete, kam der Geist in mich und stellte mich auf meine Füße; und ich hörte
den, der zu mir redete.
3.
Und er sprach zu
mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Kindern Israel, zu den empörerischen
Nationen, die sich wider mich empört haben; sie und ihre Väter sind von mir
abgefallen bis auf diesen selbigen Tag.
4.
Und diese Kinder
sind schamlosen Angesichts und harten Herzens; zu ihnen sende ich dich, und du
sollst zu ihnen sprechen: "So spricht der Herr, Jahwe!"
5.
Und sie, mögen
sie hören oder es lassen (denn sie sind ein widerspenstiges Haus) sie sollen
doch wissen, daß ein Prophet in ihrer Mitte war.
6.
Und du,
Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen und fürchte dich nicht vor ihren
Worten; denn Nesseln und Dornen sind bei dir, und bei Skorpionen wohnst du.
Fürchte dich nicht vor ihren Worten, und erschrick nicht vor ihrem Angesicht;
denn ein widerspenstiges Haus sind sie.
7.
Und du sollst
meine Worte zu ihnen reden, mögen sie hören oder es lassen; denn sie sind
widerspenstig.
8.
Und du,
Menschensohn, höre, was ich zu dir rede; sei nicht widerspenstig wie das
widerspenstige Haus; tue deinen Mund auf und iß, was ich dir gebe. -
9.
Und ich sah: Und
siehe, eine Hand war gegen mich ausgestreckt; und siehe, in derselben war eine
Buchrolle.
10. Und er breitete sie vor mir aus, und sie war auf der
Vorder-und auf der Hinterseite beschrieben; und es waren darauf geschrieben Klagen
und Seufzer und Wehe. -
Hesekiel 3
1.
Und er sprach zu
mir: Menschensohn, iß, was du findest; iß diese Rolle, und geh hin, rede zu dem
Hause Israel.
2.
Und ich öffnete
meinen Mund, und er gab mir diese Rolle zu essen.
3.
Und er sprach zu
mir: Menschensohn, speise deinen Bauch und fülle deinen Leib mit dieser Rolle,
welche ich dir gebe. Und ich aß sie, und sie war in meinem Munde süß wie Honig.
4.
Und er sprach zu
mir: Menschensohn! Auf, geh hin zu dem Hause Israel und rede zu ihnen mit
meinen Worten!
5.
Denn nicht zu
einem Volke von unverständlicher Sprache und schwieriger Rede bist du gesandt,
sondern zum Hause Israel;
6.
nicht zu vielen
Völkern von unverständlicher Sprache und schwieriger Rede, deren Worte du nicht
verstehst, sondern zu ihnen habe ich dich gesandt; sie können auf dich hören.
7.
Aber das Haus
Israel wird nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören.
Denn das ganze Haus Israel ist von harter Stirn und verstockten Herzens.
8.
Siehe, ich habe
dein Angesicht hart gemacht gegenüber ihrem Angesicht, und deine Stirn hart
gegenüber ihrer Stirn;
9.
wie einen
Diamant, der härter ist als ein Fels, habe ich deine Stirn gemacht. Fürchte sie
nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht, denn ein widerspenstiges Haus
sind sie. -
10. Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte,
die ich zu dir reden werde, nimm in dein Herz auf und höre sie mit deinen
Ohren;
11. und mache dich auf, geh hin zu den Weggeführten, zu
den Kindern deines Volkes, und rede zu ihnen und sprich zu ihnen: "So
spricht der Herr, Jahwe!" Sie mögen hören oder es lassen.
12. Und der Geist hob mich empor; und ich hörte hinter mir
den Schall eines starken Getöses: "Gepriesen sei die Herrlichkeit Jahwes
von ihrer Stätte her!"
13. und das Rauschen der Flügel der lebendigen Wesen,
welche einander berührten, und das Sausen der Räder neben ihnen, und den Schall
eines starken Getöses.
14. Und der Geist hob mich empor und nahm mich hinweg; und
ich fuhr dahin, erbittert in der Glut meines Geistes; und die Hand Jahwes war
stark auf mir.
15. Und ich kam nach Tel-Abib zu den Weggeführten, die am
Flusse Kebar wohnten; und daselbst, wo sie saßen, dort saß ich sieben Tage
betäubt in ihrer Mitte.
16. Und es geschah am Ende von sieben Tagen, da geschah
das Wort Jahwes zu mir also:
17. Menschensohn, ich habe dich dem Hause Israel zum
Wächter gesetzt; und du sollst das Wort aus meinem Munde hören und sie von
meinetwegen warnen.
18. Wenn ich zu dem Gesetzlosen spreche: Du sollst
gewißlich sterben! und du warnst ihn nicht und redest nicht, um den Gesetzlosen
vor seinem gesetzlosen Wege zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er,
der Gesetzlose, wegen seiner Ungerechtigkeit sterben, aber sein Blut werde ich
von deiner Hand fordern.
19. Wenn du aber den Gesetzlosen warnst, und er kehrt
nicht um von seiner Gesetzlosigkeit und von seinem gesetzlosen Wege, so wird er
wegen seiner Ungerechtigkeit sterben; du aber hast deine Seele errettet.
20. Und wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit
umkehrt und unrecht tut, und ich einen Anstoß vor ihn lege, so soll er sterben.
Wenn du ihn nicht warnst, so wird er wegen seiner Sünde sterben, und seiner
gerechten Taten, die er getan hat, wird nicht gedacht werden; aber sein Blut
werde ich von deiner Hand fordern.
21. Wenn du aber ihn, den Gerechten, warnst, damit der
Gerechte nicht sündige, und er sündigt nicht, so wird er gewißlich leben, weil
er sich hat warnen lassen; und du, du hast deine Seele errettet.
22. Und die Hand Jahwes kam daselbst über mich, und er
sprach zu mir: Mache dich auf, geh hinaus in das Tal, und dort will ich mit dir
reden.
23. Und ich machte mich auf und ging hinaus in das Tal;
und siehe, daselbst stand die Herrlichkeit Jahwes, gleich der Herrlichkeit, die
ich am Flusse Kebar gesehen hatte; und ich fiel nieder auf mein Angesicht.
24. Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine
Füße. Und er redete mit mir und sprach zu mir: Geh, schließe dich in deinem
Hause ein.
25. Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke
anlegen und dich damit binden, daß du nicht wirst hinausgehen können in ihre
Mitte.
26. Und ich werde deine Zunge an deinem Gaumen kleben
lassen, damit du verstummest und sie nicht mehr zurechtweisest; denn ein
widerspenstiges Haus sind sie.
27. Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich deinen
Mund auftun, und du sollst zu ihnen sprechen: "So spricht der Herr,
Jahwe!" Wer hören will, der höre, und wer es läßt, der lasse es; denn ein
widerspenstiges Haus sind sie.
Hesekiel 4
1.
Und du,
Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein und lege ihn vor dich hin, und zeichne
darauf eine Stadt, Jerusalem.
2.
Und mache eine
Belagerung wider sie, und baue Belagerungstürme wider sie, und schütte wider
sie einen Wall auf, und stelle Heerlager wider sie, und errichte Sturmböcke
wider sie ringsum.
3.
Und du, nimm dir
eine eiserne Pfanne und stelle sie als eine eiserne Mauer zwischen dich und die
Stadt; und richte dein Angesicht gegen sie, daß sie in Belagerung sei und du
sie belagerst. Das sei ein Wahrzeichen dem Hause Israel. -
4.
Und du, lege dich
auf deine linke Seite und lege darauf die Ungerechtigkeit des Hauses Israel:
Nach der Zahl der Tage, die du darauf liegst, sollst du ihre Ungerechtigkeit
tragen.
5.
Denn ich habe dir
die Jahre ihrer Ungerechtigkeit zu einer Anzahl Tage gemacht:
Dreihundertneunzig Tage; und du sollst die Ungerechtigkeit des Hauses Israel
tragen.
6.
Und hast du diese
vollendet, so lege dich zum zweiten auf deine rechte Seite und trage die
Ungerechtigkeit des Hauses Juda vierzig Tage; je einen Tag für ein Jahr habe
ich dir auferlegt. -
7.
Und du sollst
dein Angesicht und deinen entblößten Arm gegen die Belagerung Jerusalems hin
richten, und du sollst wider dasselbe weissagen.
8.
Und siehe, ich
lege dir Stricke an, daß du dich nicht von einer Seite auf die andere wirst
umwenden können, bis du die Tage deiner Belagerung vollendet hast.
9.
Und du, nimm dir
Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen und Hirse und Spelt, und tue sie in ein
Gefäß; und mache dir Brot daraus, nach der Zahl der Tage, die du auf deiner
Seite liegst: Dreihundertneunzig Tage sollst du davon essen.
10. Und deine Speise, die du essen wirst, soll nach dem
Gewicht sein: zwanzig Sekel für den Tag; von Zeit zu Zeit sollst du davon
essen.
11. Und Wasser sollst du nach dem Maße trinken: ein
sechstel Hin; von Zeit zu Zeit sollst du trinken.
12. Und wie Gerstenkuchen sollst du sie essen, und du
sollst sie auf Ballen von Menschenkot vor ihren Augen backen.
13. Und Jahwe sprach: Also werden die Kinder Israel ihr
Brot unrein essen unter den Nationen, wohin ich sie vertreiben werde. -
14. Da sprach ich: Ach, Herr, Jahwe! Siehe, meine Seele
ist nie verunreinigt worden, und weder Aas noch Zerrissenes habe ich gegessen
von meiner Jugend an bis jetzt, und kein Greuelfleisch ist in meinen Mund
gekommen.
15. Und er sprach zu mir: Siehe, ich habe dir Rindermist
statt Menschenkot gestattet; und darauf magst du dein Brot bereiten.
16. Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehe, ich will in
Jerusalem den Stab des Brotes zerbrechen; und sie werden Brot essen nach dem
Gewicht und in Angst, und Wasser trinken nach dem Maße und in Entsetzen,
17. weil Brot und Wasser mangeln werden, und sie
miteinander verschmachten und in ihrer Ungerechtigkeit hinschwinden werden.
Hesekiel 5
1.
Und du,
Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert: als Schermesser sollst du es dir
nehmen und damit über dein Haupt und über deinen Bart fahren; und nimm dir
Waagschalen und teile die Haare.
2.
Ein Drittel
sollst du mit Feuer verbrennen inmitten der Stadt, wenn die Tage der Belagerung
voll sind; und ein Drittel sollst du nehmen, und rings um sie her mit dem
Schwerte schlagen; und ein Drittel sollst du in den Wind streuen, denn ich
werde das Schwert ziehen hinter ihnen her.
3.
Und du sollst
davon eine kleine Zahl nehmen und in deine Rockzipfel binden.
4.
Und von diesen
sollst du abermals nehmen und sie mitten ins Feuer werfen und sie mit Feuer
verbrennen; davon wird ein Feuer ausgehen wider das ganze Haus Israel.
5.
So spricht der
Herr, Jahwe: Dieses Jerusalem, inmitten der Nationen habe ich es gesetzt, und
Länder rings um dasselbe her.
6.
Und es war
widerspenstig gegen meine Rechte in Gesetzlosigkeit, mehr als die Nationen, und
gegen meine Satzungen, mehr als die Länder, welche rings um dasselbe her sind;
denn meine Rechte haben sie verworfen, und in meinen Satzungen haben sie nicht
gewandelt.
7.
Darum spricht der
Herr, Jahwe, also: Weil ihr getobt habt, mehr als die Nationen, die rings um
euch her sind, in meinen Satzungen nicht gewandelt und meine Rechte nicht getan
habt, ja, selbst nach den Rechten der Nationen, die rings um euch her sind,
nicht getan habt-
8.
darum spricht der
Herr, Jahwe, also: Siehe, auch ich will wider dich sein, und will Gerichte in
deiner Mitte üben vor den Augen der Nationen.
9.
Und ich will an
dir tun, was ich nicht getan habe und desgleichen ich nicht wieder tun werde,
um all deiner Greuel willen.
10. Darum werden Väter ihre Kinder essen in deiner Mitte,
und Kinder werden ihre Väter essen; und ich will Gerichte an dir üben, und will
deinen ganzen Überrest in alle Winde zerstreuen.
11. Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe:
Wahrlich, weil du mein Heiligtum verunreinigt hast durch alle deine Scheusale
und durch alle deine Greuel, so will auch ich mein Auge abziehen ohne Mitleid,
und auch ich will mich nicht erbarmen.
12. Ein Drittel von dir soll an der Pest sterben und durch
Hunger umkommen in deiner Mitte; und ein Drittel soll durchs Schwert fallen
rings um dich her; und ein Drittel werde ich in alle Winde zerstreuen, und ich
werde das Schwert ziehen hinter ihnen her. -
13. Und mein Zorn soll sich vollenden, und meinen Grimm
werde ich an ihnen stillen und Rache nehmen. Und wenn ich meinen Grimm an ihnen
vollende, so werden sie wissen, daß ich, Jahwe, in meinem Eifer geredet habe.
14. Und ich werde dich zur Einöde machen und zum Hohne
unter den Nationen, die rings um dich her sind, vor den Augen jedes
Vorübergehenden.
15. Und es soll ein Hohn und ein Spott sein, eine Warnung
und ein Entsetzen für die Nationen, die rings um dich her sind, wenn ich
Gerichte an dir üben werde im Zorn und im Grimm und in Züchtigungen des
Grimmes. Ich, Jahwe, habe geredet.
16. Wenn ich die bösen Pfeile des Hungers wider sie sende,
welche zum Verderben sein werden, die ich senden werde, um euch zu verderben,
so werde ich den Hunger über euch häufen und euch den Stab des Brotes
zerbrechen.
17. Und ich werde Hunger über euch senden und böse Tiere,
daß sie dich der Kinder berauben; und Pest und Blut sollen über dich ergehen,
und das Schwert werde ich über dich bringen. Ich, Jahwe, habe geredet.
Hesekiel 6
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn,
richte dein Angesicht gegen die Berge Israels, und weissage über sie und
sprich:
3.
Berge Israels,
höret das Wort des Herrn, Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe, zu den Bergen und
zu den Hügeln, zu den Tälern und zu den Gründen: Siehe, ich, ich bringe das
Schwert über euch und werde eure Höhen zerstören;
4.
und eure Altäre
sollen verwüstet und eure Sonnensäulen zerbrochen werden. Und ich werde eure
Erschlagenen fallen machen vor euren Götzen;
5.
und die Leichname
der Kinder Israel werde ich vor ihre Götzen hinlegen und eure Gebeine rings um
eure Altäre streuen.
6.
In allen euren
Wohnsitzen sollen die Städte verödet und die Höhen verwüstet werden, auf daß
eure Altäre verödet und wüst, und eure Götzen zerbrochen und vernichtet, und
eure Sonnensäulen umgehauen und eure Machwerke vertilgt seien;
7.
und Erschlagene
sollen in eurer Mitte fallen. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin. -
8.
Doch will ich einen
Überrest lassen, indem ihr unter den Nationen solche haben werdet, die dem
Schwert entronnen sind, wenn ihr in die Länder zerstreut seid.
9.
Und eure
Entronnenen werden meiner gedenken unter den Nationen, wohin sie gefangen
weggeführt sind, wenn ich mir ihr hurerisches Herz, das von mir abgewichen ist,
und ihre Augen, die ihren Götzen nachhurten, zerschlagen haben werde; und sie
werden an sich selbst Ekel empfinden wegen der Übeltaten, die sie begangen
haben nach allen ihren Greueln.
10. Und sie werden wissen, daß ich Jahwe bin. Nicht
umsonst habe ich geredet, daß ich ihnen dieses Übel tun würde.
11. So spricht der Herr, Jahwe: Schlage in deine Hand und
stampfe mit deinem Fuße und sprich: Wehe über alle bösen Greuel des Hauses
Israel! Denn sie müssen fallen durch das Schwert, durch den Hunger und durch
die Pest!
12. Wer fern ist, wird an der Pest sterben, und wer nahe
ist, wird durch das Schwert fallen, und wer übriggeblieben und bewahrt worden
ist, wird vor Hunger sterben; und ich werde meinen Grimm an ihnen vollenden.
13. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin, wenn ihre
Erschlagenen mitten unter ihren Götzen sein werden, um ihre Altäre her, auf
jedem hohen Hügel, auf allen Gipfeln der Berge und unter jedem grünen Baume und
unter jeder dichtbelaubten Terebinthe, an den Orten, wo sie allen ihren Götzen
lieblichen Geruch dargebracht haben.
14. Und ich werde meine Hand wider sie ausstrecken und das
Land zur Wüste und Verwüstung machen, mehr als die Wüste Diblath, in allen
ihren Wohnsitzen. Und sie werden wissen, daß ich Jahwe bin.
Hesekiel 7
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Und du,
Menschensohn, so spricht der Herr, Jahwe, zum Lande Israel: Es hat ein Ende!
Das Ende kommt über die vier Ecken des Landes!
3.
Nun kommt das
Ende über dich, und ich werde meinen Zorn wider dich senden und dich nach
deinen Wegen richten; und alle deine Greuel werde ich über dich bringen.
4.
Und mein Auge
wird deiner nicht schonen, und ich werde mich nicht erbarmen; sondern ich will
deine Wege über dich bringen, und deine Greuel sollen in deiner Mitte sein. Und
ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin.
5.
So spricht der
Herr, Jahwe: Unglück, einziges Unglück, siehe, es kommt!
6.
Das Ende kommt;
es kommt das Ende, es erwacht wider dich; siehe, es kommt!
7.
Es kommt das
Verhängnis über dich, Bewohner des Landes; es kommt die Zeit, nahe ist der Tag;
Getümmel und nicht Jubel auf den Bergen!
8.
Jetzt, bald werde
ich meinen Grimm über dich ausgießen und meinen Zorn an dir vollenden, und dich
nach deinen Wegen richten; und alle deine Greuel werde ich über dich bringen.
9.
Und mein Auge
soll nicht schonen, und ich werde mich nicht erbarmen; nach deinen Wegen will
ich's über dich bringen, und deine Greuel sollen in deiner Mitte sein. Und ihr
werdet wissen, daß ich, Jahwe, es bin, der schlägt. -
10. Siehe, der Tag! Siehe, es kommt! Das Verhängnis wächst
hervor; es blüht die Rute, es sproßt der Übermut;
11. die Gewalttat erhebt sich zur Rute der
Gesetzlosigkeit. Nichts von ihnen wird bleiben, nichts von ihrer Menge und
nichts von ihrem Getümmel, und nichts Herrliches an ihnen.
12. Die Zeit kommt, der Tag trifft ein! Der Käufer freue
sich nicht, und der Verkäufer betrübe sich nicht; denn Zornglut kommt über
seine ganze Menge.
13. Denn der Verkäufer wird nicht wieder zu dem Verkauften
gelangen, und wenn er auch noch am Leben wäre unter den Lebenden; denn das
Gesicht wider seine ganze Menge wird nicht rückgängig werden, und niemand wird
durch seine Ungerechtigkeit sein Leben befestigen.
14. Man stößt in das Horn und macht alles bereit, aber
niemand zieht in den Streit; denn meine Zornglut kommt über seine ganze Menge.
-
15. Das Schwert ist draußen und die Pest und der Hunger
drinnen. Wer auf dem Felde ist, wird durchs Schwert sterben; und wer in der
Stadt ist, den werden Hunger und Pest verzehren.
16. Und wenn Entronnene von ihnen entrinnen, so werden sie
auf den Bergen sein wie die Tauben der Täler, alle girrend, ein jeder wegen
seiner Missetat.
17. Alle Hände werden erschlaffen, und alle Knie werden
zerfließen wie Wasser.
18. Und sie werden sich Sacktuch umgürten, und Schauder
wird sie bedecken, und auf allen Angesichtern wird Scham sein, und Kahlheit auf
allen ihren Häuptern.
19. Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr
Gold wird als Unflat gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht erretten
können am Tage des Grimmes Jahwes; ihren Hunger werden sie damit nicht stillen
und ihren Bauch davon nicht füllen. Denn es ist ein Anstoß zu ihrer Missetat
gewesen.
20. Und seinen zierenden Schmuck, zur Hoffart hat es ihn
gebraucht und ihre Greuelbilder, ihre Scheusale, haben sie daraus verfertigt;
darum habe ich ihnen denselben zum Unflat gemacht.
21. Und ich will ihn der Hand der Fremden zur Beute geben
und den Gesetzlosen der Erde zum Raube, daß sie ihn entweihen.
22. Und ich werde mein Angesicht von ihnen abwenden, daß
sie meine verborgene Stätte entweihen; und Gewalttätige werden in dieselbe
eindringen und sie entweihen.
23. Verfertige die Kette! Denn das Land ist voll
Blutschuld, und die Stadt voll Gewalttat.
24. Und ich werde die bösesten der Nationen kommen lassen,
daß sie ihre Häuser in Besitz nehmen; und ich werde der Hoffart der Starken ein
Ende machen, daß ihre Heiligtümer entweiht werden.
25. Schrecken kommt; und sie werden Frieden suchen, aber
da ist keiner.
26. Verderben auf Verderben wird kommen, und Gerücht auf
Gerücht wird entstehen. Und sie werden von Propheten Gesichte suchen; aber das
Gesetz wird dem Priester entschwinden und den Ältesten der Rat.
27. Der König wird trauern, und der Fürst wird sich in
Entsetzen kleiden, und die Hände des Volkes des Landes werden zittern. Nach
ihren Wegen will ich mit ihnen handeln, und mit ihren Rechten will ich sie
richten, und sie werden wissen, daß ich Jahwe bin.
Hesekiel 8
1.
Und es geschah im
sechsten Jahre, im sechsten Monat, am Fünften des Monats: Ich saß in meinem
Hause, und die Ältesten von Juda saßen vor mir-da fiel daselbst die Hand des
Herrn, Jahwes, auf mich.
2.
Und ich sah: und
siehe, eine Gestalt wie das Aussehen von Feuer: Von ihren Lenden abwärts Feuer;
und von ihren Lenden aufwärts wie das Aussehen eines Lichtglanzes, wie der
Anblick von glänzendem Metall.
3.
Und er streckte
das Gebilde einer Hand aus und nahm mich beim Haarschopf meines Hauptes; und
der Geist hob mich zwischen Erde und Himmel empor und brachte mich in Gesichten
Gottes nach Jerusalem, an den Eingang des Tores des inneren Vorhofs, welches
gegen Norden sieht, wo der Standort des Bildes der Eifersucht war, welches zum
Eifer reizt.
4.
Und siehe,
daselbst war die Herrlichkeit des Gottes Israels, gleich dem Gesicht, welches
ich im Tale gesehen hatte.
5.
Und er sprach zu
mir: Menschensohn, hebe nun deine Augen auf gegen Norden! Und ich hob meine
Augen auf gegen Norden, und siehe, nördlich vom Tore des Altars war dieses Bild
der Eifersucht, am Eingang.
6.
Und er sprach zu
mir: Menschensohn, siehst du, was sie tun, die großen Greuel, welche das Haus
Israel hier verübt, damit ich mich von meinem Heiligtum entferne? Und du sollst
noch weiter große Greuel sehen. -
7.
Und er brachte
mich an den Eingang des Vorhofs; und ich sah: Und siehe, ein Loch war in der
Mauer.
8.
Und er sprach zu
mir: Menschensohn, durchbrich doch die Mauer. Und ich durchbrach die Mauer; und
siehe, da war eine Tür.
9.
Und er sprach zu
mir: Geh hinein und sieh die bösen Greuel, die sie hier verüben.
10. Und ich ging hinein und sah: und siehe, da waren
allerlei Gebilde von scheußlichem Gewürm und Vieh, und allerlei Götzen des
Hauses Israel, ringsumher an die Wand gezeichnet.
11. Und siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel,
und Jaasanja, der Sohn Schaphans, in ihrer Mitte stehend, standen davor, jeder
mit seinem Räucherfaß in seiner Hand; und der Duft einer Weihrauchwolke stieg
empor.
12. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn,
was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern tun, ein jeder in seinen
Bilderkammern? Denn sie sagen: Jahwe sieht uns nicht, Jahwe hat das Land
verlassen!
13. Und er sprach zu mir: Du sollst noch weiter große
Greuel sehen, die sie verüben. -
14. Und er brachte mich an den Eingang des Tores des
Hauses Jahwes, das gegen Norden ist; und siehe, dort saßen die Weiber, welche
den Tammuz beweinten.
15. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn?
Du sollst weiter noch größere Greuel sehen als diese. -
16. Und er brachte mich in den inneren Vorhof des Hauses
Jahwes; und siehe, am Eingang des Tempels Jahwes, zwischen der Halle und dem
Altar, waren fünfundzwanzig Männer, ihre Rücken gegen den Tempel Jahwes und
ihre Angesichter gegen Osten gerichtet; und sie bückten sich gegen Osten hin
vor der Sonne.
17. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn?
Ist es dem Hause Juda zu gering, die Greuel zu verüben, die sie hier verüben,
daß sie auch das Land mit Gewalttat füllen und mich immer wieder reizen? Denn
siehe, sie halten das Reis an ihre Nase.
18. So will auch ich handeln im Grimm, mein Auge soll
nicht schonen, und ich werde mich nicht erbarmen; und rufen sie auch vor meinen
Ohren mit lauter Stimme, so werde ich sie doch nicht hören.
Hesekiel 9
1.
Und er rief vor
meinen Ohren mit lauter Stimme und sprach: Nahet euch, ihr Aufseher der Stadt,
ein jeder mit seinem Werkzeug der Zerstörung in seiner Hand!
2.
Und siehe, sechs
Männer kamen des Weges vom oberen Tore, welches gegen Norden sieht, ein jeder
mit seinem Werkzeug zum Zerschlagen in seiner Hand; und ein Mann war in ihrer
Mitte, in Linnen gekleidet, mit einem Schreibzeug an seiner Hüfte; und sie
kamen und stellten sich neben den ehernen Altar. -
3.
Und die
Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub, über welchem sie
war, zu der Schwelle des Hauses hin. Und er rief dem in Linnen gekleideten
Manne, der das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte,
4.
und Jahwe sprach
zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und mache ein
Zeichen an die Stirnen der Leute, welche seufzen und jammern über all die
Greuel, die in ihrer Mitte geschehen.
5.
Und zu jenen
sprach er vor meinen Ohren: Gehet hinter ihm her durch die Stadt und schlaget;
euer Auge schone nicht, und erbarmet euch nicht.
6.
Mordet bis zur
Vertilgung Greise, Jünglinge und Jungfrauen und Kinder und Weiber! Aber nahet
euch niemand, an welchem das Zeichen ist; und bei meinem Heiligtum sollt ihr
anfangen. Und sie fingen an bei den alten Männern, welche vor dem Hause waren.
-
7.
Und er sprach zu
ihnen: Verunreiniget das Haus und füllet die Vorhöfe mit Erschlagenen; gehet
hinaus! Und sie gingen hinaus und schlugen in der Stadt.
8.
Und es geschah,
als sie schlugen, und ich allein übrigblieb, da fiel ich nieder auf mein
Angesicht und schrie und sprach: Ach, Herr, Jahwe! Willst du den ganzen
Überrest Israels verderben, indem du deinen Grimm über Jerusalem ausgießest?
9.
Und er sprach zu
mir: Die Schuld des Hauses Israel und Juda ist über die Maßen groß, und das
Land ist mit Gewalttat erfüllt, und die Stadt ist voll Beugung des Rechts; denn
sie sagen: Jahwe hat das Land verlassen, und Jahwe sieht uns nicht!
10. So auch ich-mein Auge soll nicht schonen, und ich
werde mich nicht erbarmen; ihren Weg will ich auf ihren Kopf bringen.
11. Und siehe, der in Linnen gekleidete Mann, welcher das
Schreibzeug an seiner Hüfte hatte, brachte Antwort und sprach: Ich habe getan,
wie du mir geboten hast.
Hesekiel 10
1.
Und ich sah: Und
siehe, auf der Ausdehnung, die über dem Haupte der Cherubim war, war es wie ein
Saphirstein, wie das Aussehen der Gestalt eines Thrones, der über ihnen
erschien.
2.
Und er sprach zu
dem in Linnen gekleideten Manne und sagte: Geh hinein zwischen den Räderwirbel
unterhalb des Cherubs, und fülle deine Hände mit Feuerkohlen von dem Raume
zwischen den Cherubim, und streue sie über die Stadt hin. Und er ging vor
meinen Augen hinein.
3.
Die Cherubim aber
standen zur rechten Seite des Hauses, als der Mann hineinging; und die Wolke
erfüllte den inneren Vorhof.
4.
Und die
Herrlichkeit Jahwes hatte sich von dem Cherub auf die Schwelle des Hauses hin
erhoben; und das Haus war von der Wolke erfüllt, und der Vorhof war voll von
dem Glanze der Herrlichkeit Jahwes.
5.
Und das Rauschen
der Flügel der Cherubim wurde bis in den äußeren Vorhof gehört wie die Stimme
Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet.
6.
Und es geschah,
als er dem in Linnen gekleideten Manne gebot und sprach: Nimm Feuer zwischen
dem Räderwirbel, zwischen den Cherubim weg, und er hineinging und zur Seite des
Rades trat,
7.
da streckte ein
Cherub seine Hand zwischen den Cherubim hervor, zu dem Feuer hin, welches
zwischen den Cherubim war, und hob es ab und gab es in die Hände dessen, der in
Linnen gekleidet war; der nahm es und ging hinaus.
8.
Und es erschien
an den Cherubim das Gebilde einer Menschenhand unter ihren Flügeln. -
9.
Und ich sah: Und
siehe, vier Räder waren neben den Cherubim, je ein Rad neben je einem Cherub.
Und das Aussehen der Räder war wie der Anblick eines Chrysolithsteines;
10. und ihr Aussehen: Die vier hatten einerlei Gestalt,
wie wenn ein Rad inmitten eines Rades wäre.
11. Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten
hin: Sie wandten sich nicht, wenn sie gingen; denn nach dem Orte, wohin das
Vorderteil gerichtet war, folgten sie demselben: Sie wandten sich nicht, wenn
sie gingen.
12. Und ihr ganzer Leib und ihr Rücken und ihre Hände und
ihre Flügel und die Räder waren voll Augen ringsum; alle vier hatten ihre
Räder.
13. Die Räder, sie wurden vor meinen Ohren
"Wirbel" genannt.
14. Und ein jedes hatte vier Angesichter; das Angesicht
des ersten war das Angesicht eines Cherubs, und das Angesicht des zweiten das
Angesicht eines Menschen, und des dritten das Angesicht eines Löwen, und des
vierten das Angesicht eines Adlers.
15. Und die Cherubim hoben sich empor. Das war das
lebendige Wesen, welches ich am Flusse Kebar gesehen hatte.
16. Und wenn die Cherubim gingen, so gingen die Räder
neben ihnen; und wenn die Cherubim ihre Flügel erhoben, um sich von der Erde
emporzuheben, so wandten sich die Räder auch nicht von ihrer Seite.
17. Wenn sie stehen blieben, blieben auch sie stehen; und
wenn sie sich emporhoben, hoben sie sich mit ihnen empor; denn der Geist des
lebendigen Wesens war in ihnen. -
18. Und die Herrlichkeit Jahwes begab sich von der
Schwelle des Hauses hinweg und stellte sich über die Cherubim.
19. Und die Cherubim erhoben ihre Flügel und hoben sich
vor meinen Augen von der Erde empor, als sie sich hinwegbegaben; und die Räder
waren neben ihnen. Und sie stellten sich an den Eingang des östlichen Tores des
Hauses Jahwes, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen.
20. Das war das lebendige Wesen, welches ich unter dem
Gott Israels am Flusse Kebar gesehen hatte; und ich erkannte, daß es Cherubim
waren.
21. Jeder hatte vier Angesichter, und jeder hatte vier
Flügel, und das Gebilde von Menschenhänden war unter ihren Flügeln.
22. Und was die Gestalt ihrer Angesichter betrifft, so
waren es die Angesichter, welche ich am Flusse Kebar gesehen hatte, ihr
Aussehen und sie selbst. Sie gingen ein jeder stracks vor sich hin.
Hesekiel 11
1.
Und der Geist hob
mich empor und brachte mich zum östlichen Tore des Hauses Jahwes, welches gegen
Osten sieht. Und siehe, an dem Eingang des Tores waren fünfundzwanzig Männer;
und ich sah in ihrer Mitte Jaasanja, den Sohn Assurs, und Pelatja, den Sohn
Benajas, die Fürsten des Volkes.
2.
Und er sprach zu
mir: Menschensohn, das sind die Männer, welche Unheil sinnen und bösen Rat
erteilen in dieser Stadt, die da sprechen:
3.
Es ist nicht an
der Zeit, Häuser zu bauen; sie ist der Topf, und wir sind das Fleisch.
4.
Darum weissage
wider sie; weissage, Menschensohn! -
5.
Und der Geist
Jahwes fiel auf mich und sprach zu mir: Sprich: So spricht Jahwe: Also sprechet
ihr, Haus Israel; und was in eurem Geiste aufsteigt, das weiß ich.
6.
Ihr habt eurer
Erschlagenen viele gemacht in dieser Stadt und ihre Straßen mit Erschlagenen
gefüllt.
7.
Darum, so spricht
der Herr, Jahwe: Eure Erschlagenen, die ihr in ihrer Mitte hingestreckt habt,
die sind das Fleisch, und sie ist der Topf; euch aber wird man aus ihrer Mitte
hinausführen.
8.
Ihr fürchtet das
Schwert; und das Schwert werde ich über euch bringen, spricht der Herr, Jahwe.
9.
Und ich werde
euch aus ihrer Mitte hinausführen und euch in die Hand der Fremden geben, und
werde Gerichte an euch üben.
10. Durch das Schwert sollt ihr fallen: An der Grenze
Israels werde ich euch richten. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin.
11. Sie wird euch nicht der Topf, und ihr werdet in ihrer
Mitte nicht das Fleisch sein: An der Grenze Israels werde ich euch richten.
12. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin, ich, in
dessen Satzungen ihr nicht gewandelt und dessen Rechte ihr nicht getan habt;
sondern ihr habt nach den Rechten der Nationen getan, welche rings um euch her
sind. -
13. Und es geschah, als ich weissagte, da starb Pelatja,
der Sohn Benajas. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht und schrie mit lauter
Stimme und sprach: Ach, Herr, Jahwe! Willst du dem Überrest Israels den Garaus
machen?
14. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
15. Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder, die Männer
deiner Verwandtschaft, sind es und das ganze Haus Israel insgesamt, zu welchen
die Bewohner von Jerusalem sprechen: Bleibet fern von Jahwe; uns ist das Land
zum Besitztum gegeben!
16. Darum sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Obgleich ich
sie unter die Nationen entfernt, und obgleich ich sie in die Länder zerstreut
habe, so bin ich ihnen doch ein wenig zum Heiligtum geworden in den Ländern,
wohin sie gekommen sind.
17. Darum sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Ja, ich
werde euch aus den Völkern sammeln und euch zusammenbringen aus den Ländern, in
welche ihr zerstreut worden seid, und werde euch das Land Israel geben.
18. Und sie werden dorthin kommen und alle seine Scheusale
und alle seine Greuel daraus entfernen.
19. Und ich werde ihnen ein Herz geben, und werde einen
neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus ihrem
Fleische wegnehmen und ihnen ein fleischernes Herz geben:
20. auf daß sie in meinen Satzungen wandeln und meine
Rechte bewahren und sie tun; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott
sein.
21. Deren Herz aber nach dem Herzen ihrer Scheusale und
ihrer Greuel wandelt: Denen will ich ihren Weg auf ihren Kopf bringen, spricht
der Herr, Jahwe.
22. Und die Cherubim erhoben ihre Flügel, und die Räder
waren neben ihnen; und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen.
23. Und die Herrlichkeit Jahwes erhob sich aus der Mitte
der Stadt und stellte sich auf den Berg, welcher gegen Osten der Stadt ist.
24. Und der Geist hob mich empor und brachte mich im
Gesicht durch den Geist Gottes zu den Weggeführten nach Chaldäa; und das
Gesicht, welches ich gesehen hatte, hob sich von mir weg.
25. Und ich redete zu den Weggeführten alle Worte Jahwes,
die er mich hatte sehen lassen. -
Hesekiel 12
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn, du
wohnst inmitten des widerspenstigen Hauses, welche Augen haben zu sehen und
nicht sehen, Ohren haben zu hören und nicht hören; denn ein widerspenstiges
Haus sind sie.
3.
Und du,
Menschensohn, mache dir Auswanderergeräte und wandere bei Tage vor ihren Augen
aus, und du sollst vor ihren Augen von deinem Orte zu einem anderen Orte
auswandern: Ob sie vielleicht sehen möchten; denn ein widerspenstiges Haus sind
sie.
4.
Und trage deine
Geräte wie Auswanderergeräte bei Tage vor ihren Augen hinaus; und du, ziehe am
Abend vor ihren Augen aus, wie man auszieht, um auszuwandern.
5.
Vor ihren Augen
durchbrich dir die Mauer, und trage sie dadurch hinaus;
6.
vor ihren Augen
nimm sie auf die Schulter, in dichter Finsternis trage sie hinaus; du sollst
dein Angesicht verhüllen, damit du das Land nicht sehest. Denn ich habe dich zu
einem Wahrzeichen gemacht für das Haus Israel. -
7.
Und ich tat also,
wie mir geboten war. Meine Geräte trug ich wie Auswanderergeräte bei Tage
hinaus, und am Abend durchbrach ich mir die Mauer mit der Hand; in dichter Finsternis
trug ich sie hinaus, ich nahm sie vor ihren Augen auf die Schulter. -
8.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir am Morgen also:
9.
Menschensohn, hat
nicht das Haus Israel, das widerspenstige Haus, zu dir gesagt: Was tust du?
10. Sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Den
Fürsten in Jerusalem betrifft dieser Ausspruch und das ganze Haus Israel, in
dessen Mitte sie sind.
11. Sprich: Ich bin ein Wahrzeichen für euch; gleichwie
ich getan habe, also soll ihnen getan werden: In die Verbannung, in die
Gefangenschaft werden sie gehen.
12. Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird es in
dichter Finsternis auf die Schulter nehmen und ausziehen; sie werden die Mauer
durchbrechen, um es dadurch hinauszutragen; er wird sein Angesicht verhüllen,
auf daß er mit seinen Augen das Land nicht sehe.
13. Und ich will mein Netz über ihn ausbreiten, und in
meinem Garne wird er gefangen werden; und ich will ihn nach Babel bringen, in
das Land der Chaldäer, aber sehen wird er es nicht; und er wird daselbst
sterben.
14. Und alle, die um ihn her sind, seine Hilfe und alle
seine Scharen, will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert ziehen hinter
ihnen her.
15. Und sie werden wissen, daß ich Jahwe bin, wenn ich sie
unter die Nationen versprenge und sie in die Länder zerstreue.
16. Und ich werde von ihnen einige Leute übriglassen vom
Schwert, vom Hunger und von der Pest, auf daß sie alle ihre Greuel erzählen
unter den Nationen, wohin sie kommen werden. Und sie werden wissen, daß ich
Jahwe bin.
17. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
18. Menschensohn, mit Beben sollst du dein Brot essen, und
mit Zittern und in Angst dein Wasser trinken.
19. Und sprich zu dem Volke des Landes: So spricht der
Herr, Jahwe, von den Bewohnern Jerusalems im Lande Israel: In Angst werden sie
ihr Brot essen und in Entsetzen ihr Wasser trinken, weil ihr Land veröden wird
von seiner Fülle wegen der Gewalttat aller seiner Bewohner.
20. Und die bewohnten Städte werden wüst, und das Land
wird eine Einöde werden. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin.
21. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
22. Menschensohn, was ist das für ein Spruch, den ihr im
Lande Israel habt, indem ihr sprechet: Die Tage werden sich in die Länge
ziehen, und jedes Gesicht wird zunichte werden?
23. Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Ich
will diesem Spruche ein Ende machen, und man soll ihn nicht mehr als Spruch
gebrauchen in Israel; sondern rede zu ihnen: Nahe sind die Tage und das Wort
eines jeden Gesichts.
24. Denn kein eitles Gesicht und keine schmeichlerische
Wahrsagung wird mehr sein inmitten des Hauses Israel.
25. Denn ich bin Jahwe, ich rede; das Wort, das ich rede,
wird auch geschehen, es wird nicht mehr hinausgeschoben werden. Denn in euren
Tagen, widerspenstiges Haus, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht der
Herr, Jahwe.
26. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
27. Menschensohn, siehe, das Haus Israel spricht: Das
Gesicht, welches dieser schaut, ist auf viele Tage hin; und auf ferne Zeiten
hin weissagt er.
28. Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe:
Keines meiner Worte soll mehr hinausgeschoben werden; das Wort, das ich rede,
wird auch geschehen, spricht der Herr, Jahwe.
Hesekiel 13
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn,
weissage über die Propheten Israels, die da weissagen, und sprich zu denen,
welche aus ihrem Herzen weissagen: Höret das Wort Jahwes!
3.
So spricht der
Herr, Jahwe: Wehe den törichten Propheten, welche ihrem eigenen Geiste
nachgehen und dem, was sie nicht gesehen haben!
4.
Wie Füchse in den
Trümmern sind, Israel, deine Propheten geworden.
5.
In die Risse seid
ihr nicht getreten, und die Mauer habt ihr nicht vermauert um das Haus Israel
her, um standzuhalten im Streit am Tage Jahwes.
6.
Sie schauten
Eitles und Lügenwahrsagung, die da sagen: "Spruch Jahwes!", obwohl
Jahwe sie nicht gesandt hat; und sie ließen hoffen, daß ihr Wort erfüllt würde.
7.
Schautet ihr
nicht ein eitles Gesicht, und sprachet ihr nicht Lügenwahrsagung, als ihr
sagtet: "Spruch Jahwes!", und ich hatte doch nicht geredet?
8.
Darum spricht der
Herr, Jahwe, also: Weil ihr Eitles redet und Lüge schauet, darum, siehe, will
ich an euch, spricht der Herr, Jahwe;
9.
und meine Hand
wird wider die Propheten sein, die Eitles schauen und Lüge wahrsagen. Im Rate
meines Volkes sollen sie nicht stehen, und in das Buch des Hauses Israel nicht
eingeschrieben werden, und in das Land Israel sollen sie nicht kommen. Und ihr
werdet wissen, daß ich der Herr, Jahwe, bin.
10. Darum, ja, darum daß sie mein Volk irreführen und
sprechen: Friede! obwohl kein Friede da ist; und baut dieses eine Wand, siehe,
sie bestreichen sie mit Tünche; -
11. sprich zu den Übertünchern: Sie soll fallen! Es kommt
ein überschwemmender Regen; und ihr Hagelsteine, ihr werdet fallen, und ein
Sturmwind wird losbrechen;
12. und siehe, die Mauer fällt. Wird man euch nicht sagen:
Wo ist das Getünchte, das ihr getüncht habt? -
13. Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Ich will einen
Sturmwind losbrechen lassen in meinem Grimm, und ein überschwemmender Regen
wird kommen in meinem Zorn, und Hagelsteine im Grimm, zur Vernichtung.
14. Und ich will die Mauer abbrechen, die ihr mit Tünche
bestrichen habt, und sie zur Erde niederwerfen, daß ihr Grund entblößt werde;
und sie soll fallen, und ihr werdet in ihrer Mitte umkommen. Und ihr werdet
wissen, daß ich Jahwe bin.
15. Und so werde ich meinen Grimm vollenden an der Mauer
und an denen, die sie mit Tünche bestreichen; und ich werde zu euch sagen: Die
Mauer ist nicht mehr, und die sie tünchten, sind nicht mehr,
16. die Propheten Israels, welche über Jerusalem weissagen
und für dasselbe Gesichte des Friedens schauen, obwohl kein Friede da ist, spricht
der Herr, Jahwe.
17. Und du, Menschensohn, richte dein Angesicht wider die
Töchter deines Volkes, welche aus ihrem Herzen weissagen;
18. und weissage wider sie und sprich: So spricht der
Herr, Jahwe: Wehe denen, welche Binden zusammennähen über alle Gelenke der
Hände und Kopfhüllen machen für Häupter jedes Wuchses, um Seelen zu fangen! Die
Seelen meines Volkes fanget ihr, und eure Seelen erhaltet ihr am Leben?
19. Und ihr entheiliget mich bei meinem Volke für einige
Hände voll Gerste und für einige Bissen Brotes, indem ihr Seelen tötet, die
nicht sterben, und Seelen am Leben erhaltet, die nicht leben sollten; indem ihr
mein Volk belüget, das auf Lügen hört? -
20. Darum spricht der Herr, Jahwe, also: Siehe, ich will
an eure Binden, mit welchen ihr fanget, will die Seelen wegfliegen lassen und
sie von euren Armen wegreißen; und ich will die Seelen freilassen, die ihr
fanget, die Seelen, daß sie wegfliegen.
21. Und ich werde eure Kopfhüllen zerreißen und mein Volk
aus eurer Hand erretten, damit sie nicht mehr zur Beute werden in eurer Hand.
Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin.
22. Weil ihr das Herz des Gerechten mit Lüge kränket, da
ich ihn doch nicht betrübt habe, und weil ihr die Hände des Gesetzlosen
stärket, damit er von seinem bösen Wege nicht umkehre, um sein Leben zu
erhalten:
23. darum sollt ihr nicht mehr Eitles schauen und nicht
ferner Wahrsagerei treiben; und ich werde mein Volk aus eurer Hand erretten.
Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin.
Hesekiel 14
1.
Und es kamen
Männer von den Ältesten Israels zu mir, und sie setzten sich vor mir nieder.
2.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
3.
Menschensohn,
diese Männer haben ihre Götzen in ihrem Herzen aufkommen lassen und den Anstoß
zu ihrer Missetat vor ihr Angesicht gestellt; sollte ich mich wohl von ihnen
befragen lassen?
4.
Darum rede mit
ihnen und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Jedermann aus dem Hause
Israel, der seine Götzen in seinem Herzen aufkommen läßt und den Anstoß zu
seiner Missetat vor sein Angesicht stellt, und zu dem Propheten kommt-ich, Jahwe,
werde ihm demgemäß antworten, gemäß der Menge seiner Götzen:
5.
damit ich das
Haus Israel an seinem Herzen fasse, weil sie allesamt durch ihre Götzen von mir
abgewichen sind. -
6.
Darum sprich zum
Hause Israel: So spricht der Herr, Jahwe: Kehret um, und wendet euch ab von
euren Götzen, und wendet von allen euren Greueln euer Angesicht ab!
7.
Denn jedermann
aus dem Hause Israel und von den Fremdlingen, die in Israel weilen, welcher
sich von mir trennt und seine Götzen in seinem Herzen aufkommen läßt und den Anstoß
zu seiner Missetat vor sein Angesicht stellt, und zu dem Propheten kommt, um
mich für sich zu befragen-ich, Jahwe, werde ihm in meiner Weise antworten.
8.
Und ich werde
mein Angesicht wider selbigen Mann richten, und werde ihn zu einem Denkzeichen
und zu Sprichwörtern machen; und ich werde ihn ausrotten aus der Mitte meines
Volkes. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin. -
9.
Wenn aber der
Prophet sich bereden läßt und ein Wort redet, so habe ich, Jahwe, diesen
Propheten beredet; und ich werde meine Hand wider ihn ausstrecken und ihn aus
der Mitte meines Volkes Israel vertilgen.
10. Und so sollen sie ihre Schuld tragen; wie die Schuld
des Fragenden, also wird die Schuld des Propheten sein:
11. damit das Haus Israel nicht mehr von mir abirre und
sie sich nicht mehr durch alle ihre Übertretungen verunreinigen; und sie werden
mein Volk, und ich werde ihr Gott sein, spricht der Herr, Jahwe.
12. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
13. Menschensohn, wenn ein Land gegen mich sündigt, indem
es Treulosigkeit begeht, und ich meine Hand wider dasselbe ausstrecke, und ihm
den Stab des Brotes zerbreche und Hunger darein sende, und Menschen und Vieh
darin ausrotte,
14. und diese drei Männer wären in demselben: Noah, Daniel
und Hiob-sie würden durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele erretten,
spricht der Herr, Jahwe. -
15. Wenn ich böse Tiere in das Land bringe, damit sie es
entvölkern und es eine Wüste werde, so daß wegen der Tiere niemand
hindurchzieht:
16. Wären diese drei Männer in demselben, so wahr ich
lebe, spricht der Herr, Jahwe, sie würden weder Söhne noch Töchter erretten
können; sie allein würden errettet, das Land aber würde eine Wüste werden. -
17. Oder wenn ich das Schwert über selbiges Land bringe
und spreche: Schwert, fahre durch das Land! und Menschen und Vieh darin ausrotte,
18. und diese drei Männer wären in demselben: So wahr ich
lebe, spricht der Herr, Jahwe, sie würden weder Söhne noch Töchter erretten
können; sondern sie allein würden errettet werden. -
19. Oder wenn ich die Pest in selbiges Land sende, und
meinen Grimm in Blut über dasselbe ausgieße, um Menschen und Vieh darin
auszurotten,
20. und Noah, Daniel und Hiob wären in demselben: So wahr
ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, sie würden weder Sohn noch Tochter erretten
können; sie würden durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele erretten.
21. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Wieviel mehr, wenn
ich meine vier bösen Gerichte, Schwert und Hunger und böse Tiere und die Pest,
gegen Jerusalem entsenden werde, um Menschen und Vieh darin auszurotten!
22. Doch siehe, Entronnene sollen darin übrigbleiben, die
herausgeführt werden, Söhne und Töchter; siehe, sie werden zu euch
hinausziehen, und ihr werdet ihren Weg und ihre Handlungen sehen; und ihr
werdet euch trösten über das Unglück, welches ich über Jerusalem gebracht,
alles, was ich über dasselbe gebracht habe.
23. Und sie werden euch trösten, wenn ihr ihren Weg und
ihre Handlungen sehen werdet; und ihr werdet erkennen, daß ich nicht ohne
Ursache alles getan habe, was ich an ihm getan, spricht der Herr, Jahwe.
Hesekiel 15
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn, was
ist das Holz des Weinstocks mehr als alles andere Holz, die Rebe, welche unter
den Bäumen des Waldes war?
3.
Wird Holz davon
genommen, um es zu einer Arbeit zu verwenden? Oder nimmt man davon einen Pflock,
um irgend ein Gerät daran zu hängen?
4.
Siehe, es wird
dem Feuer zur Speise gegeben. Hat das Feuer seine beiden Enden verzehrt und ist
seine Mitte versengt, wird es zu einer Arbeit taugen?
5.
Siehe, wenn es
unversehrt ist, wird es zu keiner Arbeit verwendet; wieviel weniger, wenn das
Feuer es verzehrt hat und es versengt ist, kann es noch zu einer Arbeit
verwendet werden! -
6.
Darum, so spricht
der Herr, Jahwe: Wie das Holz des Weinstocks unter den Bäumen des Waldes,
welches ich dem Feuer zur Speise gebe, also gebe ich die Bewohner von Jerusalem
dahin;
7.
und ich werde
mein Angesicht wider sie richten: Aus dem Feuer kommen sie heraus, und Feuer
wird sie verzehren. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin, wenn ich mein
Angesicht wider sie richte.
8.
Und ich werde das
Land zur Wüste machen, weil sie Treulosigkeit begangen haben, spricht der Herr,
Jahwe.
Hesekiel 16
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn, tue
Jerusalem seine Greuel kund und sprich:
3.
So spricht der
Herr, Jahwe, zu Jerusalem: Dein Ursprung und deine Abstammung ist aus dem Lande
der Kanaaniter; dein Vater war ein Amoriter, und deine Mutter eine Hethiterin.
4.
Und was deine
Geburt betrifft-an dem Tage, da du geboren wurdest, wurde dein Nabel nicht
abgeschnitten, und du wurdest nicht in Wasser gebadet zur Reinigung, und nicht
mit Salz abgerieben, und nicht in Windeln gewickelt.
5.
Kein Auge blickte
mitleidig auf dich hin, um dir eines dieser Dinge zu tun, um sich deiner zu
erbarmen; und du wurdest auf das freie Feld geworfen, vor Abscheu an deinem
Leben, an dem Tage, da du geboren wurdest. -
6.
Da ging ich an
dir vorüber und sah dich zappeln in deinem Blute; und ich sprach zu dir: In
deinem Blute lebe! Und ich sprach zu dir: In deinem Blute lebe!
7.
Zu Zehntausenden,
wie das Gewächs des Feldes, machte ich dich; und du wuchsest heran und wurdest
groß, und du gelangtest zu höchster Anmut; die Brüste rundeten sich, und dein
Haar wuchs; aber du warst nackt und bloß.
8.
Und ich ging an
dir vorüber und sah dich, und siehe, deine Zeit war die Zeit der Liebe; und ich
breitete meinen Zipfel über dich aus, und bedeckte deine Blöße; und ich schwur
dir und trat in einen Bund mit dir, spricht der Herr, Jahwe, und du wurdest
mein.
9.
Und ich badete
dich in Wasser, und spülte dein Blut von dir ab, und salbte dich mit Öl.
10. Und ich bekleidete dich mit Buntgewirktem und
beschuhte dich mit Seekuhfellen, und ich umwand dich mit Byssus und bedeckte
dich mit Seide;
11. und ich schmückte dich mit Schmuck: Ich legte Armringe
an deine Hände und eine Kette um deinen Hals,
12. und legte einen Reif in deine Nase und Ringe in deine
Ohren, und setzte eine Prachtkrone auf dein Haupt.
13. Und so wurdest du mit Gold und Silber geschmückt, und
deine Kleidung war Byssus und Seide und Buntgewirktes; du aßest Feinmehl und
Honig und Öl. Und du warst überaus schön und gelangtest zum Königtum.
14. Und dein Ruf ging aus unter die Nationen wegen deiner
Schönheit; denn sie war vollkommen durch meine Herrlichkeit, die ich auf dich
gelegt hatte, spricht der Herr, Jahwe.
15. Aber du vertrautest auf deine Schönheit, und du
hurtest auf deinen Ruf hin und gossest deine Hurereien aus über jeden
Vorübergehenden: Ihm ward sie.
16. Und du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir
bunte Höhen, und du hurtest auf denselben-was nicht vorkommen und nicht
geschehen sollte.
17. Und du nahmst deine prächtigen Geschmeide von meinem
Golde und von meinem Silber, welches ich dir gegeben hatte, und machtest dir
Mannsbilder und hurtest mit ihnen.
18. Und du nahmst deine buntgewirkten Kleider und
bedecktest sie damit; und mein Öl und mein Räucherwerk setztest du ihnen vor;
19. und meine Speise, die ich dir gegeben: Feinmehl und Öl
und Honig, womit ich dich gespeist hatte, die setztest du ihnen vor zum
lieblichen Geruch. Und das ist geschehen, spricht der Herr, Jahwe. -
20. Und du nahmst deine Söhne und deine Töchter, die du
mir geboren, und opfertest sie ihnen zum Fraß.
21. War es zu wenig an deiner Hurerei, daß du meine Kinder
schlachtetest und sie hingabst, indem du sie ihnen durch das Feuer gehen
ließest?
22. Und bei allen deinen Greueln und deinen Hurereien gedachtest
du nicht der Tage deiner Jugend, als du nackt und bloß warst, zappelnd in
deinem Blute lagst. -
23. Und es geschah, nach aller deiner Bosheit (wehe, wehe
dir! spricht der Herr, Jahwe)
24. bautest du dir Gewölbe und machtest dir Höhen auf
allen Straßen;
25. an jedem Scheidewege bautest du deine Höhen, und du
schändetest deine Schönheit und spreiztest deine Füße gegen jeden
Vorübergehenden; und du mehrtest deine Hurerei.
26. Du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn,
die groß an Fleisch sind; und du mehrtest deine Hurerei, um mich zu reizen.
27. Und siehe, ich streckte meine Hand wider dich aus und
verkürzte das dir Bestimmte; und ich gab dich hin der Gier derer, die dich
hassen, der Töchter der Philister, die sich vor deinem unzüchtigen Wege
schämen.
28. Und du hurtest mit den Söhnen Assurs, weil du nie satt
werden kannst; und du hurtest mit ihnen und wurdest auch nicht satt.
29. Und du mehrtest deine Hurerei nach dem Krämerlande
Chaldäa hin; und auch davon wurdest du nicht satt.
30. Wie schmachtend ist dein Herz, spricht der Herr,
Jahwe, indem du dieses alles tust, das Tun eines ausgelassenen Hurenweibes,
31. indem du deine Gewölbe baust an jedem Scheidewege und
deine Höhen auf allen Straßen machst. Und du warst nicht einmal wie eine Hure,
indem du den Lohn verschmähtest;
32. das ehebrecherische Weib nimmt statt ihres Mannes
Fremde an!
33. Allen Huren gibt man Geschenke; du aber gabst deine
Geschenke allen deinen Buhlen, und du beschenktest sie, damit sie von
ringsumher zu dir kämen, um Hurerei mit dir zu treiben.
34. Und es geschah bei dir das Umgekehrte von den Weibern
bei deinen Hurereien, daß man nicht dir nachhurte; denn indem du Lohn gabst und
dir kein Lohn gegeben wurde, bist du das Umgekehrte gewesen.
35. Darum, Hure, höre das Wort Jahwes!
36. So spricht der Herr, Jahwe: Weil deine Unreinigkeit
ausgegossen und deine Blöße aufgedeckt worden ist in deinen Hurereien mit
deinen Buhlen, und wegen all deiner greuelhaften Götzen und wegen des Blutes
deiner Kinder, die du ihnen gegeben hast:
37. darum, siehe, werde ich alle deine Buhlen sammeln,
denen du gefielst, und alle, die du geliebt, samt allen, die du gehaßt hast.
Und ich werde sie von ringsumher wider dich sammeln und deine Blöße vor ihnen
aufdecken, so daß sie deine ganze Blöße sehen werden.
38. Und ich werde dich richten nach den Rechten der
Ehebrecherinnen und der Blutvergießerinnen, und dich machen zum Blute des
Grimmes und der Eifersucht.
39. Und ich werde dich in ihre Hand geben, damit sie deine
Gewölbe zerstören und deine Höhen niederreißen, und dir deine Kleider ausziehen
und deine prächtigen Geschmeide nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen.
40. Und sie werden eine Versammlung wider dich
heraufführen und dich steinigen, und werden dich mit ihren Schwertern
durchbohren.
41. Und sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und
Gerichte an dir üben vor den Augen vieler Weiber. Und so werde ich dich
aufhören lassen, eine Hure zu sein, und du wirst auch keinen Lohn mehr geben.
42. Und ich werde meinen Grimm an dir stillen, und mein
Eifer wird von dir weichen; und ich werde ruhig sein und mich nicht mehr
kränken. -
43. Darum, daß du nicht gedacht hast der Tage deiner
Jugend und mich durch alles dieses gereizt hast, siehe, so habe auch ich deinen
Weg auf deinen Kopf gebracht, spricht der Herr, Jahwe, damit du nicht mehr
diese Schandtat begehest zu allen deinen Greueln hinzu.
44. Siehe, jeder Spruchredner wird über dich das
Sprichwort reden und sprechen: Wie die Mutter, so ihre Tochter.
45. Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und
ihre Kinder verschmähte; und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre
Männer und ihre Kinder verschmähten. Eure Mutter war eine Hethiterin, und euer
Vater ein Amoriter.
46. Und deine größere Schwester ist Samaria mit ihren
Töchtern, die zu deiner Linken wohnt; und deine Schwester, die kleiner ist als
du, und die zu deiner Rechten wohnt, ist Sodom mit ihren Töchtern.
47. Aber nicht auf ihren Wegen hast du gewandelt, und
nicht nur ein wenig nach ihren Greueln getan; denn du hast verderbter gehandelt
als sie auf allen deinen Wegen.
48. So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, Sodom,
deine Schwester, sie und ihre Töchter haben nicht getan, wie du getan hast, du
und deine Töchter!
49. Siehe, dies war die Missetat Sodoms, deiner Schwester:
Hoffart, Fülle von Brot und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern, aber
die Hand des Elenden und des Armen stärkte sie nicht;
50. und sie waren hochmütig und verübten Greuel vor meinem
Angesicht. Und ich tat sie hinweg, sobald ich es sah.
51. Und Samaria hat nicht gesündigt gleich der Hälfte
deiner Sünden; und du hast deiner Greuel mehr gemacht als sie, und hast deine
Schwestern gerechtfertigt durch alle deine Greuel, die du verübt hast.
52. So trage auch du deine Schmach, welche du deinen
Schwestern zuerkannt hast; durch deine Sünden, die du greulicher begangen hast
als sie, sind sie gerechter als du. Und so werde auch du zu Schanden und trage
deine Schmach, weil du deine Schwestern gerechtfertigt hast.
53. Und ich werde ihre Gefangenschaft wenden, die
Gefangenschaft Sodoms und ihrer Töchter und die Gefangenschaft Samarias und
ihrer Töchter, und die Gefangenschaft deiner Gefangenen in ihrer Mitte:
54. auf daß du deine Schmach tragest und dich schämest
alles dessen, was du getan hast, indem du sie tröstest.
55. Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, werden
zurückkehren zu ihrem früheren Stande; und Samaria und ihre Töchter werden
zurückkehren zu ihrem früheren Stande; und auch du und deine Töchter, ihr
werdet zurückkehren zu eurem früheren Stande.
56. Und Sodom, deine Schwester, wurde nicht erwähnt in
deinem Munde am Tage deiner Hoffärtigkeiten,
57. ehe deine Bosheit aufgedeckt wurde, wie zur Zeit des
Hohnes der Töchter Syriens und aller seiner Umgebungen, der Töchter der
Philister, die dich verachteten ringsumher.
58. Deine Unzucht und deine Greuel, du wirst sie tragen,
spricht Jahwe.
59. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Ja, ich will dir tun,
so wie du getan, die du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast. -
60. Doch ich will gedenken meines Bundes mit dir in den
Tagen deiner Jugend, und will dir einen ewigen Bund errichten.
61. Und du wirst deiner Wege gedenken und dich schämen,
wenn du deine Schwestern empfangen wirst, die größer sind als du, samt denen,
die kleiner sind als du, und ich sie dir zu Töchtern geben werde, aber nicht
infolge deines Bundes.
62. Und ich werde meinen Bund mit dir errichten, und du
wirst wissen, daß ich Jahwe bin:
63. auf daß du eingedenk seiest und dich schämest, und den
Mund nicht mehr auftuest wegen deiner Schmach, wenn ich dir alles vergebe, was
du getan hast, spricht der Herr, Jahwe.
Hesekiel 17
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn, gib
ein Rätsel auf und rede ein Gleichnis zu dem Hause Israel,
3.
und sprich: So
spricht der Herr, Jahwe: Ein großer Adler mit großen Flügeln, langen Schwingen,
voll buntfarbigen Gefieders, kam zum Libanon und nahm den Wipfel einer Zeder.
4.
Den obersten
ihrer Schößlinge brach er ab und brachte ihn in ein Krämerland, in eine Stadt
von Kaufleuten setzte er ihn.
5.
Und er nahm von
dem Samen des Landes und setzte ihn in ein Saatfeld, er brachte ihn zu vielen
Wassern, behandelte ihn wie eine Weide.
6.
Und er wuchs und
wurde zu einem üppigen Weinstock von niedrigem Wuchse, damit seine Ranken sich
zu ihm hin wendeten und seine Wurzeln unter ihm wären; und er wurde zu einem
Weinstock und trieb Äste und breitete sein Laubwerk aus. -
7.
Und da war ein
anderer großer Adler mit großen Flügeln und vielem Gefieder. Und siehe, von den
Beeten seiner Pflanzung aus streckte dieser Weinstock seine Wurzeln lechzend zu
ihm hin und breitete seine Ranken nach ihm aus, damit er ihn tränke.
8.
In ein gutes
Feld, an vielen Wassern war er gepflanzt, um Zweige zu treiben und Frucht zu
tragen, um zu einem herrlichen Weinstock zu werden.
9.
Sprich: So
spricht der Herr, Jahwe: Wird er gedeihen? Wird man nicht seine Wurzeln
ausreißen und seine Frucht abschneiden, so daß er verdorrt? Alle frischen
Blätter seines Triebes werden verdorren; und nicht mit großem Arme und
zahlreichem Volke wird es möglich sein, ihn von seinen Wurzeln emporzuheben.
10. Und siehe, wenngleich er gepflanzt ist, wird er
gedeihen? Wird er nicht, sobald der Ostwind ihn berührt, ganz verdorren? Auf
den Beeten, wo er wächst, wird er verdorren.
11. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
12. Sprich doch zu dem widerspenstigen Hause: Wisset ihr
nicht, was das ist? Sprich: Siehe, der König von Babel ist nach Jerusalem
gekommen, und hat seinen König und seine Fürsten weggenommen und hat sie zu
sich nach Babel geführt.
13. Und er hat von dem königlichen Samen genommen und
einen Bund mit ihm gemacht, und hat ihn einen Eid eingehen lassen; die
Mächtigen des Landes aber hat er mitgenommen,
14. damit das Königreich niedrig wäre, auf daß es sich
nicht erhöbe, und damit er seinen Bund hielte, auf daß es bestände.
15. Aber er empörte sich wider ihn, indem er seine Boten
nach Ägypten sandte, damit es ihm Rosse und viel Volks gäbe. Wird er gedeihen?
Wird er, der solches getan hat, entrinnen? Da er den Bund gebrochen hat, sollte
er entrinnen?
16. So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, wenn er
nicht an dem Orte des Königs, der ihn zum König gemacht hat, dessen Eid er
verachtet und dessen Bund er gebrochen hat, bei ihm in Babel sterben wird!
17. Und nicht wird der Pharao mit einem großen Heere und
mit einer zahlreichen Schar für ihn etwas ausrichten im Kriege, wenn man einen
Wall aufschüttet und Belagerungstürme baut, um viele Seelen auszurotten.
18. Da er den Eid verachtet und den Bund gebrochen hat-und
siehe, er hatte seine Hand darauf gegeben und tat dennoch alles dieses so wird
er nicht entrinnen.
19. Darum spricht der Herr, Jahwe, also: So wahr ich lebe,
wenn ich nicht meinen Eid, den er verachtet, und meinen Bund, den er gebrochen
hat, ihm auf seinen Kopf bringe!
20. Und ich will mein Netz über ihn ausbreiten, und in
meinem Garne wird er gefangen werden; und ich will ihn nach Babel bringen und
daselbst mit ihm rechten wegen seiner Treulosigkeit, die er gegen mich begangen
hat.
21. Und alle seine Flüchtlinge unter allen seinen Scharen,
sie werden durchs Schwert fallen, und die Übriggebliebenen in alle Winde
zerstreut werden. Und ihr werdet wissen, daß ich, Jahwe, geredet habe.
22. So spricht der Herr, Jahwe: Und ich werde von dem
Wipfel der hohen Zeder einen Schößling nehmen und ihn setzen; von dem obersten
ihrer Schößlinge werde ich einen zarten abbrechen und ihn pflanzen auf einen
hohen und erhabenen Berg.
23. Auf den hohen Berg Israels werde ich ihn pflanzen; und
er wird Zweige treiben und Frucht tragen und zu einer herrlichen Zeder werden;
und unter ihr werden alle Vögel wohnen, alles Geflügelte: Im Schatten ihrer
Zweige werden sie wohnen.
24. Und alle Bäume des Feldes werden erkennen, daß ich,
Jahwe, den hohen Baum erniedrigt, den niedrigen Baum erhöht habe, den grünen
Baum verdorren und den dürren Baum grünen ließ. Ich, Jahwe, habe geredet und
werde es tun.
Hesekiel 18
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Was habt ihr, daß
ihr diesen Spruch im Lande Israel gebrauchet und sprechet: Die Väter essen
Herlinge, und die Zähne der Söhne werden stumpf?
3.
So wahr ich lebe,
spricht der Herr, Jahwe, wenn ihr ferner diesen Spruch in Israel gebrauchen
sollt!
4.
Siehe, alle
Seelen sind mein; wie die Seele des Vaters, so auch die Seele des Sohnes: Sie
sind mein; die Seele, welche sündigt, die soll sterben.
5.
Und wenn jemand
gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt,
6.
auf den Bergen
nicht isset und seine Augen nicht erhebt zu den Götzen des Hauses Israel, und
das Weib seines Nächsten nicht verunreinigt und dem Weibe in ihrer Unreinigkeit
nicht naht,
7.
und niemand
bedrückt, sein Schuldpfand zurückgibt, keinen Raub begeht, sein Brot dem
Hungrigen gibt und den Nackten mit Kleidung bedeckt,
8.
auf Zins nicht
gibt und Wucher nicht nimmt, seine Hand vom Unrecht zurückhält, der Wahrheit
gemäß zwischen Mann und Mann richtet,
9.
in meinen
Satzungen wandelt und meine Rechte hält, um nach Wahrheit zu handeln: Der ist
gerecht; er soll gewißlich leben, spricht der Herr, Jahwe. -
10. Zeugt er aber einen gewalttätigen Sohn, der Blut
vergießt und irgend eines von diesen tut-
11. er selbst aber hat alles dieses nicht getan wenn er
sogar auf den Bergen isset, und das Weib seines Nächsten verunreinigt,
12. den Elenden und den Armen bedrückt, Raub begeht, das
Pfand nicht zurückgibt, und seine Augen zu den Götzen erhebt,
13. Greuel verübt, auf Zins gibt und Wucher nimmt: Sollte
er leben? Er soll nicht leben! Alle diese Greuel hat er verübt: Er soll
gewißlich getötet werden, sein Blut soll auf ihm sein. -
14. Und siehe, es zeugt einer einen Sohn, und dieser sieht
alle Sünden seines Vater, die er tut; er sieht sie und tut nicht dergleichen:
15. Er isset nicht auf den Bergen und erhebt nicht seine
Augen zu den Götzen des Hauses Israel, er verunreinigt nicht das Weib seines
Nächsten,
16. und er bedrückt niemand, nimmt kein Pfand und begeht
keinen Raub, er gibt dem Hungrigen sein Brot und bedeckt den Nackten mit
Kleidung,
17. er hält seine Hand von dem Elenden zurück, nimmt weder
Zins noch Wucher, er tut meine Rechte, wandelt in meinen Satzungen: Der wird
nicht wegen der Ungerechtigkeit seines Vaters sterben; er soll gewißlich leben.
18. Sein Vater, weil er Erpressung verübt, Raub am Bruder
begangen, und was nicht gut war inmitten seines Volkes getan hat: Siehe, der
soll wegen seiner Ungerechtigkeit sterben.
19. Und sprechet ihr: Warum trägt der Sohn die
Ungerechtigkeit des Vaters nicht mit? Der Sohn hat ja Recht und Gerechtigkeit
geübt, hat alle meine Satzungen gehalten und sie getan: Er soll gewißlich
leben.
20. Die Seele, welche sündigt, die soll sterben. Ein Sohn
soll nicht die Ungerechtigkeit des Vaters mittragen, und ein Vater nicht die
Ungerechtigkeit des Sohnes mittragen; die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf
ihm sein, und die Gesetzlosigkeit des Gesetzlosen soll auf ihm sein.
21. Wenn aber der Gesetzlose umkehrt von allen seinen
Sünden, die er getan hat, und alle meine Satzungen hält und Recht und
Gerechtigkeit übt, so soll er gewißlich leben, er soll nicht sterben.
22. Aller seiner Übertretungen, die er begangen hat, soll
ihm nicht gedacht werden; wegen seiner Gerechtigkeit, die er geübt hat, soll er
leben.
23. Habe ich irgendwie Gefallen an dem Tode des
Gesetzlosen, spricht der Herr, Jahwe? Nicht vielmehr daran, daß er von seinen
Wegen umkehre und lebe?
24. Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit
umkehrt und unrecht tut, nach all den Greueln tut, die der Gesetzlose verübt
hat, sollte er leben? Aller seiner gerechten Taten, die er getan hat, soll
nicht gedacht werden; wegen seiner Treulosigkeit, die er begangen, und wegen
seiner Sünde, die er getan hat, wegen dieser soll er sterben. -
25. Und ihr sprechet: Der Weg des Herrn ist nicht recht.
Höret doch, Haus Israel: Ist mein Weg nicht recht? Sind nicht vielmehr eure
Wege nicht recht?
26. Wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt
und unrecht tut, und um deswillen stirbt, so stirbt er wegen seines Unrechts,
das er getan hat.
27. Wenn aber ein Gesetzloser umkehrt von seiner
Gesetzlosigkeit, die er begangen hat, und Recht und Gerechtigkeit übt: Er wird
seine Seele am Leben erhalten.
28. Sieht er es ein und kehrt er um von allen seinen
Übertretungen, die er begangen hat, so soll er gewißlich leben, er soll nicht
sterben. -
29. Aber das Haus Israel spricht: Der Weg des Herrn ist
nicht recht. Sind meine Wege nicht recht, Haus Israel? Sind nicht vielmehr eure
Wege nicht recht?
30. Darum werde ich euch richten, Haus Israel, einen jeden
nach seinen Wegen, spricht der Herr, Jahwe. Kehret um, und wendet euch ab von
allen euren Übertretungen, daß es euch nicht ein Anstoß zur Missetat werde;
31. werfet von euch alle eure Übertretungen, womit ihr
übertreten habt, und schaffet euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Denn
warum wollt ihr sterben, Haus Israel?
32. Denn ich habe kein Gefallen am Tode des Sterbenden,
spricht der Herr, Jahwe. So kehret um und lebet!
Hesekiel 19
1.
Und du, erhebe
ein Klagelied über die Fürsten Israels und sprich:
2.
Welch eine Löwin
war deine Mutter! Zwischen Löwen lagerte sie, unter jungen Löwen zog sie ihre
Jungen groß.
3.
Und sie zog eines
von ihren Jungen auf, es wurde ein junger Löwe; und er lernte Raub rauben, er
fraß Menschen.
4.
Und die Völker
hörten von ihm, in ihrer Grube wurde er gefangen; und sie brachten ihn mit
Nasenringen in das Land Ägypten.
5.
Und als sie sah,
daß ihre Hoffnung dahin, verloren war, da nahm sie ein anderes von ihren
Jungen, machte es zu einem jungen Löwen.
6.
Und es wandelte
unter Löwen, wurde ein junger Löwe; und er lernte Raub rauben, er fraß
Menschen.
7.
Und er zerstörte
ihre Paläste, verheerte ihre Städte; und das Land und seine Fülle entsetzte
sich vor der Stimme seines Gebrülls.
8.
Da stellten sich
gegen ihn die Völker ringsum aus den Landschaften; und sie breiteten ihr Netz
über ihn aus, in ihrer Grube wurde er gefangen.
9.
Und sie setzten
ihn mit Nasenringen in den Käfig und brachten ihn zu dem König von Babel; sie
brachten ihn in eine der Festen, auf daß seine Stimme nicht mehr gehört würde
auf den Bergen Israels.
10. Deine Mutter war wie ein Weinstock, gleich dir an
Wassern gepflanzt; von vielen Wassern wurde er fruchtbar und voll Ranken.
11. Und er bekam starke Zweige zu Herrscher-Zeptern, und sein
Wuchs erhob sich bis zwischen die Wolken; und er wurde sichtbar durch seine
Höhe, durch die Menge seiner Äste.
12. Da wurde er ausgerissen im Grimm, zu Boden geworfen,
und der Ostwind dörrte seine Frucht; seine starken Zweige wurden abgerissen und
dürr, Feuer verzehrte sie.
13. Und nun ist er in die Wüste gepflanzt, in ein dürres
und durstiges Land.
14. Und ein Feuer ist ausgegangen vom Gezweige seiner
Ranken, hat seine Frucht verzehrt; und an ihm ist kein starker Zweig mehr, kein
Zepter zum Herrschen. Das ist ein Klagelied und wird zum Klageliede.
Hesekiel 20
1.
Und es geschah im
siebten Jahre, im fünften Monat, am Zehnten des Monats, da kamen Männer von den
Ältesten Israels, um Jahwe zu befragen; und sie setzten sich vor mir nieder.
2.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
3.
Menschensohn,
rede zu den Ältesten Israels und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe:
Um mich zu befragen, seid ihr gekommen? So wahr ich lebe, wenn ich mich von
euch befragen lasse! spricht der Herr, Jahwe.
4.
Willst du sie
richten? Willst du richten, Menschensohn? Tue ihnen kund die Greuel ihrer Väter
und sprich zu ihnen:
5.
So spricht der
Herr, Jahwe: An dem Tage, da ich Israel erwählte, und ich meine Hand dem Samen
des Hauses Jakob erhob, und ihnen im Lande Ägypten mich kundgab, und meine Hand
ihnen erhob und sprach: Ich bin Jahwe, euer Gott-
6.
an jenem Tage
erhob ich ihnen meine Hand, daß ich sie aus dem Lande Ägypten führen würde in
ein Land, welches ich für sie erspäht hatte, das von Milch und Honig fließt;
die Zierde ist es von allen Ländern.
7.
Und ich sprach zu
ihnen: Werfet ein jeder die Scheusale seiner Augen weg, und verunreiniget euch
nicht mit den Götzen Ägyptens; ich bin Jahwe, euer Gott.
8.
Aber sie waren
widerspenstig gegen mich und wollten nicht auf mich hören; keiner warf die Scheusale
seiner Augen weg, und von den Götzen Ägyptens ließen sie nicht. Da gedachte ich
meinen Grimm über sie auszugießen, meinen Zorn an ihnen zu vollenden mitten im
Lande Ägypten.
9.
Aber ich handelte
um meines Namens willen, auf daß er nicht entweiht würde vor den Augen der
Nationen, in deren Mitte sie waren, vor deren Augen ich mich ihnen kundgegeben
hatte, um sie aus dem Lande Ägypten zu führen;
10. und ich führte sie aus dem Lande Ägypten und brachte
sie in die Wüste.
11. Und ich gab ihnen meine Satzungen und tat ihnen meine
Rechte kund, durch welche der Mensch, wenn er sie tut, leben wird.
12. Und auch meine Sabbathe gab ich ihnen, damit sie zum
Denkzeichen wären zwischen mir und ihnen, auf daß sie wissen möchten, daß ich
Jahwe bin, der sie heiligt. -
13. Aber das Haus Israel war widerspenstig gegen mich in
der Wüste; sie wandelten nicht in meinen Satzungen und verwarfen meine Rechte,
durch welche der Mensch, wenn er sie tut, leben wird; und sie entweihten meine
Sabbathe sehr. Da gedachte ich meinen Grimm über sie auszugießen in der Wüste,
um sie zu vernichten.
14. Aber ich handelte um meines Namens willen, auf daß er
nicht entweiht würde vor den Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie
ausgeführt hatte.
15. Und ich erhob ihnen auch meine Hand in der Wüste, daß
ich sie nicht in das Land bringen würde, welches ich ihnen gegeben hatte, das
von Milch und Honig fließt; die Zierde ist es von allen Ländern:
16. weil sie meine Rechte verwarfen und in meinen
Satzungen nicht wandelten und meine Sabbathe entweihten; denn ihr Herz wandelte
ihren Götzen nach.
17. Aber mein Auge schonte ihrer, daß ich sie nicht
verderbte und ihnen nicht den Garaus machte in der Wüste.
18. Und ich sprach zu ihren Kindern in der Wüste: Wandelt
nicht in den Satzungen eurer Väter, und haltet ihre Rechte nicht, und verunreiniget
euch nicht mit ihren Götzen.
19. Ich bin Jahwe, euer Gott: Wandelt in meinen Satzungen,
und haltet meine Rechte und tut sie;
20. und heiliget meine Sabbathe, damit sie zum Denkzeichen
seien zwischen mir und euch, auf daß ihr wisset, daß ich Jahwe bin, euer Gott.
-
21. Aber die Kinder waren widerspenstig gegen mich; sie
wandelten nicht in meinen Satzungen und hielten meine Rechte nicht, um sie zu
tun, durch welche der Mensch, wenn er sie tut, leben wird; sie entweihten meine
Sabbathe. Da gedachte ich, meinen Grimm über sie auszugießen, meinen Zorn an
ihnen zu vollenden in der Wüste.
22. Aber ich zog meine Hand zurück, und handelte um meines
Namens willen, auf daß er nicht entweiht würde vor den Augen der Nationen, vor
deren Augen ich sie ausgeführt hatte.
23. Auch erhob ich ihnen meine Hand in der Wüste, daß ich
sie unter die Nationen versprengen und sie in die Länder zerstreuen würde,
24. weil sie meine Rechte nicht taten und meine Satzungen
verwarfen und meine Sabbathe entweihten, und ihre Augen hinter den Götzen ihrer
Väter her waren.
25. Und auch ich gab ihnen Satzungen, die nicht gut waren,
und Rechte, durch welche sie nicht leben konnten.
26. Und ich verunreinigte sie durch ihre Gaben, indem sie
alles, was die Mutter bricht, durch das Feuer gehen ließen: auf daß ich sie
verwüstete, damit sie wissen möchten, daß ich Jahwe bin.
27. Darum, Menschensohn, rede zum Hause Israel und sprich
zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Auch noch dadurch haben eure Väter mich
geschmäht, als sie Treulosigkeit gegen mich begingen:
28. Als ich sie in das Land gebracht, welches ihnen zu
geben ich meine Hand erhoben hatte, ersahen sie jeden hohen Hügel und jeden
dichtbelaubten Baum; und sie opferten daselbst ihre Schlachtopfer, und gaben
daselbst ihre Ärger erregenden Opfergaben, und brachten daselbst den Duft ihrer
Wohlgerüche dar, und spendeten daselbst ihre Trankopfer.
29. Und ich sprach zu ihnen: Was ist das für eine Höhe,
wohin ihr gehet? Und ihr Name wird Bama genannt bis auf diesen Tag. -
30. Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jahwe:
Wie? Ihr verunreiniget euch auf dem Wege eurer Väter und huret ihren Scheusalen
nach;
31. und ihr verunreiniget euch bis auf diesen Tag an allen
euren Götzen durch das Darbringen eurer Gaben, indem ihr eure Kinder durch das
Feuer gehen lasset! Und ich sollte mich von euch befragen lassen, Haus Israel?
So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, wenn ich mich von euch befragen
lasse!
32. Und was in eurem Geiste aufgestiegen ist, wird
keineswegs geschehen, daß ihr sprechet: Wir wollen sein wie die Nationen und
wie die Geschlechter der Länder, indem wir Holz und Stein dienen.
33. So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, wenn ich
nicht mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit ausgegossenem Grimm
über euch regieren werde!
34. Und ich werde euch herausführen aus den Völkern und
euch aus den Ländern sammeln, in welche ihr zerstreut worden seid, mit starker
Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit ausgegossenem Grimm.
35. Und ich werde euch in die Wüste der Völker bringen und
daselbst mit euch rechten von Angesicht zu Angesicht;
36. wie ich mit euren Vätern gerechtet habe in der Wüste
des Landes Ägypten, also werde ich mit euch rechten, spricht der Herr, Jahwe.
37. Und ich werde euch unter dem Stabe hindurchziehen
lassen, und euch in das Band des Bundes bringen.
38. Und ich werde die Empörer und die von mir Abgefallenen
von euch ausscheiden; ich werde sie herausführen aus dem Lande ihrer
Fremdlingschaft, aber in das Land Israel soll keiner von ihnen kommen. Und ihr
werdet wissen, daß ich Jahwe bin.
39. Ihr denn, Haus Israel, so spricht der Herr, Jahwe:
Gehet hin, dienet ein jeder seinen Götzen. Aber nachher-wahrlich, ihr werdet
auf mich hören, und werdet meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen mit euren
Gaben und mit euren Götzen.
40. Denn auf meinem heiligen Berge, auf dem hohen Berge
Israels, spricht der Herr, Jahwe, daselbst wird mir das ganze Haus Israel
insgesamt dienen im Lande; daselbst werde ich sie wohlgefällig annehmen, und
daselbst werde ich eure Hebopfer fordern und die Erstlinge eurer Gaben, in
allen euren geheiligten Dingen.
41. Als einen lieblichen Geruch werde ich euch
wohlgefällig annehmen, wenn ich euch aus den Völkern herausführe und euch aus
den Ländern sammle, in welche ihr zerstreut worden seid, und ich mich vor den
Augen der Nationen an euch heilige.
42. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin, wenn ich
euch in das Land Israel bringe, in das Land, welches euren Vätern zu geben ich
meine Hand erhoben habe.
43. Und ihr werdet daselbst eurer Wege und all eurer
Handlungen gedenken, durch welche ihr euch verunreinigt habt; und ihr werdet
Ekel an euch selbst empfinden wegen all eurer Übeltaten, die ihr begangen habt.
44. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin, wenn ich mit
euch handle um meines Namens willen, und nicht nach euren bösen Wegen und nach
euren verderbten Handlungen, Haus Israel, spricht der Herr, Jahwe.
45. (21:1) Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
46. (21:2) Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Süden
und rede gegen Mittag, und weissage über den Wald des Gefildes im Süden
47. (21:3) und sprich zu dem Walde des Südens: Höre das
Wort Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will in dir ein Feuer
anzünden, welches jeden grünen Baum und jeden dürren Baum in dir verzehren
wird; die lodernde Flamme wird nicht erlöschen, und vom Süden bis zum Norden
werden alle Angesichter dadurch versengt werden.
48. (21:4) Und alles Fleisch soll sehen, daß ich, Jahwe,
es angezündet habe; es wird nicht erlöschen.
49. (21:5) Und ich sprach: Ach, Herr, Jahwe! Sie sagen von
mir: Redet er nicht in Gleichnissen?
Hesekiel 21
1.
(21:6) Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
(21:7)
Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Jerusalem und rede über die
Heiligtümer, und weissage über das Land Israel;
3.
(21:8) und sprich
zu dem Lande Israel: So spricht Jahwe: Siehe, ich will an dich, und will mein Schwert
aus seiner Scheide ziehen; und ich will aus dir ausrotten den Gerechten und den
Gesetzlosen!
4.
(21:9) Darum,
weil ich aus dir den Gerechten und den Gesetzlosen ausrotten will, darum soll
mein Schwert aus seiner Scheide fahren wider alles Fleisch vom Süden bis zum
Norden.
5.
(21:10) Und alles
Fleisch wird wissen, daß ich, Jahwe, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen
habe; es soll nicht wieder zurückkehren.
6.
(21:11) Und du,
Menschensohn, seufze, daß die Hüften brechen, und mit bitterem Schmerze seufze vor
ihren Augen!
7.
(21:12) Und es
soll geschehen, wenn sie zu dir sprechen: Warum seufzest du? so sollst du
sprechen: Wegen des kommenden Gerüchtes; und jedes Herz wird zerschmelzen, und
alle Hände werden erschlaffen, und jeder Geist wird verzagen, und alle Knie
werden zerfließen wie Wasser; siehe, es kommt und wird geschehen, spricht der
Herr, Jahwe.
8.
(21:13) Und das
Wort Jahwes geschah zu mir also:
9.
(21:14)
Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der Herr: Sprich: Ein Schwert,
ein Schwert, geschärft und auch geschliffen!
10. (21:15) Damit es eine Schlachtung anrichte, ist es
geschärft; damit es blitze, ist es geschliffen. Oder sollen wir uns freuen und
sagen: Das Zepter meines Sohnes verachtet alles Holz?
11. (21:16) Aber man hat es zu schleifen gegeben, um es in
der Hand zu führen. Das Schwert, geschärft ist es und geschliffen, um es in die
Hand des Würgers zu geben.
12. (21:17) Schreie und heule, Menschensohn! Denn es ist
gegen mein Volk, es ist gegen alle Fürsten Israels: Samt meinem Volke sind sie
dem Schwerte verfallen; darum schlage dich auf die Lenden.
13. (21:18) Denn die Probe ist gemacht; und was? Wenn
sogar das verachtende Zepter nicht mehr sein wird? spricht der Herr, Jahwe. -
14. (21:19) Und du, Menschensohn, weissage und schlage die
Hände zusammen; denn das Schwert, das Schwert der Erschlagenen, wird sich ins
Dreifache vervielfältigen; es ist das Schwert des erschlagenen Großen, welches
sie umkreist.
15. (21:20) Damit das Herz zerfließe und viele hinstürzen,
habe ich das schlachtende Schwert wider alle ihre Tore gerichtet. Wehe! Zum
Blitzen ist es gemacht, zum Schlachten geschärft.
16. (21:21) Nimm dich zusammen nach rechts, richte dich
nach links, wohin deine Schneide bestimmt ist!
17. (21:22) Und auch ich will meine Hände zusammenschlagen
und meinen Grimm stillen. Ich, Jahwe, habe geredet.
18. (21:23) Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
19. (21:24) Und du, Menschensohn, machte dir zwei Wege,
auf welchen das Schwert des Königs von Babel kommen soll: Von einem Lande
sollen sie beide ausgehen; und zeichne einen Wegweiser, am Anfang des Weges
nach der Stadt zeichne ihn.
20. (21:25) Du sollst einen Weg machen, damit das Schwert
nach Rabbath der Kinder Ammon komme, und nach Juda in das befestigte Jerusalem.
21. (21:26) Denn der König von Babel bleibt am Kreuzwege
stehen, am Anfang der beiden Wege, um sich wahrsagen zu lassen; er schüttelt
die Pfeile, befragt die Teraphim, beschaut die Leber.
22. (21:27) In seine Rechte fällt die Wahrsagung
"Jerusalem", daß er Sturmböcke aufstelle, den Mund auftue mit
Geschrei, die Stimme erhebe mit Feldgeschrei, Sturmböcke gegen die Tore
aufstelle, Wälle aufschütte und Belagerungstürme baue. -
23. (21:28) Und es wird ihnen wie ein falsche Wahrsagung
in ihren Augen sein; Eide um Eide haben sie; er aber wird die Ungerechtigkeit
in Erinnerung bringen, auf daß sie ergriffen werden.
24. (21:29) Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Weil ihr
eure Ungerechtigkeit in Erinnerung bringet, indem eure Übertretungen offenbar
werden, so daß eure Sünden in allen euren Handlungen zum Vorschein kommen-weil
ihr in Erinnerung kommet, werdet ihr von der Hand ergriffen werden.
25. (21:30) Und du, Unheiliger, Gesetzloser, Fürst
Israels, dessen Tag gekommen ist zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes!
26. (21:31) So spricht der Herr, Jahwe: Hinweg mit dem
Kopfbund und fort mit der Krone! Dies wird nicht mehr sein. Das Niedrige werde
erhöht und das Hohe erniedrigt!
27. (21:32) Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt will ich
sie machen; auch dies wird nicht mehr sein-bis der kommt, welchem das Recht
gehört: Dem werde ich's geben.
28. (21:33) Und du, Menschensohn, weissage und sprich: So
spricht der Herr, Jahwe, über die Kinder Ammon und über ihren Hohn; und sprich:
Ein Schwert, ein Schwert, zur Schlachtung gezückt, geschliffen, damit es
fresse, damit es blitze
29. (21:34) (während man dir Eitles schaut, während man
dir Lügen wahrsagt), um dich zu den Hälsen der erschlagenen Gesetzlosen zu
legen, deren Tag gekommen ist zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes!
30. (21:35) Stecke es wieder in seine Scheide! An dem
Orte, wo du geschaffen bist, in dem Lande deines Ursprungs, werde ich dich
richten.
31. (21:36) Und ich werde meinen Zorn über dich ausgießen,
das Feuer meines Grimmes wider dich anfachen; und ich werde dich in die Hand
roher Menschen geben, welche Verderben schmieden.
32. (21:37) Du wirst dem Feuer zum Fraße werden, dein Blut
wird inmitten des Landes sein; deiner wird nicht mehr gedacht werden. Denn ich,
Jahwe, habe geredet.
Hesekiel 22
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Und du,
Menschensohn, willst du richten, willst du richten die Stadt der Blutschuld? So
tue ihr kund alle ihre Greuel und sprich:
3.
So spricht der
Herr, Jahwe: Stadt, die Blut vergießt in ihrer Mitte, damit ihre Zeit komme,
und welche sich Götzen macht, um sich zu verunreinigen!
4.
Durch dein Blut,
das du vergossen, hast du dich verschuldet, und durch deine Götzen, die du
gemacht, hast du dich verunreinigt; und du hast deine Tage herbeigeführt und
bist zu deinen Jahren gekommen. Darum habe ich dich den Nationen zum Hohne
gemacht und allen Ländern zum Spott.
5.
Die Nahen und die
von dir Entfernten werden dich verspotten als befleckten Namens und reich an
Verwirrung. -
6.
Siehe, in dir
waren die Fürsten Israels, ein jeder nach seiner Kraft, um Blut zu vergießen.
7.
Vater und Mutter
verachteten sie in dir, an dem Fremdling handelten sie gewalttätig in deiner
Mitte, Waisen und Witwen bedrückten sie in dir.
8.
Meine heiligen
Dinge hast du verachtet und meine Sabbathe entweiht.
9.
Verleumder waren
in dir, um Blut zu vergießen; und auf den Bergen in dir haben sie gegessen, sie
haben in deiner Mitte Schandtaten verübt.
10. In dir hat man die Blöße des Vaters aufgedeckt, in dir
haben sie die Unreine in ihrer Unreinigkeit geschwächt.
11. Und der eine hat Greuel verübt mit dem Weibe seines
Nächsten, und der andere hat seine Schwiegertochter durch Schandtat
verunreinigt, und ein anderer hat in dir seine Schwester, die Tochter seines
Vaters, geschwächt.
12. In dir haben sie Geschenke genommen, um Blut zu
vergießen; du hast Zins und Wucher genommen und deinen Nächsten mit Gewalt
übervorteilt. Mich aber hast du vergessen, spricht der Herr, Jahwe.
13. Und siehe, ich schlage in meine Hand wegen deines
unrechtmäßigen Gewinnes, den du gemacht hast, und über deine Blutschuld, die in
deiner Mitte ist.
14. Wird dein Herz feststehen, oder werden deine Hände
stark sein an dem Tage, da ich mit dir handeln werde? Ich, Jahwe, habe geredet
und werde es tun.
15. Und ich werde dich versprengen unter die Nationen und
dich zerstreuen in die Länder und deine Unreinigkeit gänzlich aus dir
wegschaffen.
16. Und du wirst durch dich selbst entweiht werden vor den
Augen der Nationen; und du wirst wissen, daß ich Jahwe bin.
17. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
18. Menschensohn, das Haus Israel ist mir zu Schlacken
geworden; sie alle sind Erz und Zinn und Eisen und Blei im Schmelzofen;
Silberschlacken sind sie geworden.
19. Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Weil ihr alle zu
Schlacken geworden seid, darum, siehe, werde ich euch in Jerusalem zusammentun.
20. Wie man Silber und Erz und Eisen und Blei und Zinn in
einen Schmelzofen zusammentut, um Feuer darüber anzublasen zum Schmelzen, also
werde ich euch in meinem Zorn und in meinem Grimm zusammentun und euch
hineinlegen und schmelzen.
21. Und ich werde euch sammeln und das Feuer meines
Grimmes über euch anblasen, daß ihr in Jerusalem geschmolzen werdet.
22. Wie Silber im Ofen geschmolzen wird, also werdet ihr
in Jerusalem geschmolzen werden. Und ihr werdet wissen, daß ich, Jahwe, meinen
Grimm über euch ausgegossen habe.
23. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
24. Menschensohn, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das
nicht beschienen, nicht beregnet wird am Tage des Zornes.
25. Verschwörung seiner Propheten ist in ihm; gleich einem
brüllenden Löwen, der Beute zerreißt, fressen sie Seelen, nehmen Reichtum und
Kostbarkeiten, mehren seine Witwen in seiner Mitte.
26. Seine Priester tun meinem Gesetze Gewalt an und
entweihen meine heiligen Dinge; zwischen Heiligem und Unheiligem unterscheiden
sie nicht, und den Unterschied zwischen Unreinem und Reinem tun sie nicht kund;
und vor meinen Sabbathen verhüllen sie ihre Augen, und ich werde in ihrer Mitte
entheiligt.
27. Seine Fürsten in ihm sind wie Wölfe, die Beute
zerreißen, indem sie Blut vergießen, Seelen vertilgen, um unrechtmäßigen Gewinn
zu erlangen.
28. Und seine Propheten bestreichen ihnen alles mit
Tünche, indem sie Eitles schauen und ihnen Lügen wahrsagen und sprechen: So
spricht der Herr, Jahwe! Und doch hat Jahwe nicht geredet.
29. Das Volk des Landes verübt Erpressung und begeht Raub;
und den Elenden und Dürftigen bedrücken sie, und den Fremdling übervorteilen
sie widerrechtlich.
30. Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer
zumauern und vor mir in den Riß treten möchte für das Land, auf daß ich es
nicht verderbte; aber ich fand keinen.
31. Und ich gieße meinen Zorn über sie aus, vernichte sie
durch das Feuer meines Grimmes; ich bringe ihren Weg auf ihren Kopf, spricht
der Herr, Jahwe.
Hesekiel 23
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn, es
waren zwei Weiber, Töchter einer Mutter.
3.
Und sie hurten in
Ägypten, in ihrer Jugend hurten sie; dort wurden ihre Brüste gedrückt, und dort
betastete man ihren jungfräulichen Busen.
4.
Und ihre Namen
sind Ohola, die größere, und Oholiba, ihre Schwester. Und sie wurden mein und
gebaren Söhne und Töchter; und was ihre Namen betrifft: Samaria ist Ohola, und
Jerusalem ist Oholiba.
5.
Und Ohola hurte,
als sie unter mir war. Und sie entbrannte gegen ihre Buhlen, gegen die Assyrer,
die nahe waren, gekleidet in Purpurblau,
6.
Landpfleger und
Statthalter, allesamt anmutige Jünglinge, Reiter, auf Rossen reitend.
7.
Und sie richtete
ihre Hurereien auf sie, die Auswahl der Söhne Assurs insgesamt; und mit allen,
gegen welche sie entbrannte, mit allen deren Götzen verunreinigte sie sich.
8.
Und auch ihre
Hurereien von Ägypten her ließ sie nicht; denn sie hatten bei ihr gelegen in
ihrer Jugend, und hatten ihren jungfräulichen Busen betastet und ihre Hurerei
über sie ausgegossen.
9.
Darum habe ich
sie in die Hand ihrer Buhlen gegeben, in die Hand der Söhne Assurs, gegen
welche sie entbrannt war.
10. Sie deckten ihre Blöße auf, nahmen ihre Söhne und ihre
Töchter weg, und sie selbst töteten sie mit dem Schwerte; und so wurde sie
berüchtigt unter den Weibern, und man übte Gerichte an ihr.
11. Und ihre Schwester Oholiba sah es, und sie trieb ihre
Lüsternheit ärger als sie, und ihre Hurereien weiter als die Hurereien ihrer
Schwester.
12. Sie entbrannte gegen die Söhne Assurs, Landpfleger und
Statthalter, die nahe waren, prächtig gekleidet, Reiter, auf Rossen reitend,
allesamt anmutige Jünglinge.
13. Und ich sah, daß sie sich verunreinigt hatte: einerlei
Weg hatten beide.
14. Aber sie trieb ihre Hurereien noch weiter; denn sie
sah Männer, an die Wand gezeichnet, Bilder von Chaldäern, mit Zinnober
gezeichnet,
15. mit Gürteln an ihren Hüften gegürtet, überhängende
Mützen auf ihren Häuptern, von Aussehen Ritter insgesamt, ähnlich den Söhnen
Babels in Chaldäa, ihrem Geburtslande;
16. und sie entbrannte gegen sie, als ihre Augen sie
sahen, und sie sandte Boten zu ihnen nach Chaldäa.
17. Und die Söhne Babels kamen zu ihr zum Liebeslager und
verunreinigten sie durch ihre Hurerei. Und als sie sich an ihnen verunreinigt hatte,
riß sich ihre Seele von ihnen los.
18. Und als sie ihre Hurereien aufdeckte und ihre Blöße
aufdeckte, da riß sich meine Seele von ihr los, so wie meine Seele sich von
ihrer Schwester losgerissen hatte.
19. Und sie mehrte ihre Hurereien, indem sie der Tage
ihrer Jugend gedachte, als sie im Lande Ägypten hurte.
20. Und sie entbrannte gegen dessen Buhlen, deren Fleisch
wie das Fleisch der Esel, und deren Erguß wie der Erguß der Rosse ist.
21. Und du schautest dich um nach der Schandtat deiner
Jugend, als die von Ägypten deinen Busen betasteten um deiner jugendlichen
Brüste willen. -
22. Darum Oholiba, so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich
erwecke wider dich deine Buhlen, von welchen deine Seele sich losgerissen hat,
und lasse sie von ringsumher über dich kommen:
23. Die Söhne Babels und alle Chaldäer, Pekod und Schoa
und Koa, alle Söhne Assurs mit ihnen, anmutige Jünglinge, Landpfleger und
Statthalter insgesamt, Ritter und Räte, allesamt auf Rossen reitend.
24. Und sie werden über dich kommen mit Waffen, Wagen und
Rädern, und mit einer Schar von Völkern; Schild und Tartsche und Helm werden
sie ringsum wider dich richten. Und ich werde ihnen das Gericht übergeben, und
sie werden dich richten nach ihren Rechten.
25. Und ich will meinen Eifer wider dich richten, und sie
werden im Grimme mit dir verfahren: Deine Nase und deine Ohren werden sie
abschneiden, und was dir übrigbleibt wird durch das Schwert fallen; deine Söhne
und deine Töchter werden sie wegnehmen, und was dir übrigbleibt wird durch das
Feuer verzehrt werden.
26. Und sie werden dir deine Kleider ausziehen und deine
herrlichen Geschmeide nehmen.
27. Und ich will machen, daß deine Schandtat von dir
abläßt, und deine Hurerei vom Lande Ägypten, so daß du deine Augen nicht mehr
zu ihnen erheben und Ägyptens nicht mehr gedenken wirst. -
28. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich gebe dich
in die Hand derer, die du hassest, in die Hand derer, von welchen deine Seele
sich losgerissen hat.
29. Und sie werden im Haß mit dir verfahren, und deinen
ganzen Erwerb wegnehmen und dich nackt und bloß lassen; und deine hurerische
Blöße und deine Schandtat und deine Hurereien werden aufgedeckt werden.
30. Solches wird dir geschehen, weil du den Nationen
nachgehurt, weil du dich mit ihren Götzen verunreinigt hast.
31. Auf dem Wege deiner Schwester hast du gewandelt, und
so will ich ihren Becher in deine Hand geben. -
32. So spricht der Herr, Jahwe: Du wirst den Becher deiner
Schwester trinken, den tiefen und weiten: Zum Gelächter und zum Spott wird er
gereichen, weil er so viel faßt.
33. Voll Trunkenheit und Kummer wirst du werden; der
Becher deiner Schwester Samaria ist ein Becher des Entsetzens und der
Betäubung.
34. Und du wirst ihn trinken und ausschlürfen, und wirst
seine Scherben benagen und deine Brüste zerreißen; denn ich habe geredet,
spricht der Herr, Jahwe. -
35. Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Weil du meiner
vergessen und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, so trage du auch deine
Schandtat und deine Hurereien.
36. Und Jahwe sprach zu mir: Menschensohn, willst du die
Ohola und die Oholiba richten? So tue ihnen ihre Greuel kund.
37. Denn sie haben Ehebruch getrieben, und Blut ist an
ihren Händen; und mit ihren Götzen haben sie Ehebruch getrieben, und sogar ihre
Kinder, die sie mir geboren, haben sie ihnen durch das Feuer gehen lassen zum
Fraß.
38. Noch dieses haben sie mir getan: Sie haben mein
Heiligtum verunreinigt an selbigem Tage und meine Sabbathe entweiht.
39. Denn wenn sie ihre Kinder ihren Götzen schlachteten,
so kamen sie an demselben Tage in mein Heiligtum, es zu entweihen; und siehe,
also haben sie getan inmitten meines Hauses.
40. Ja, sie haben sogar zu Männern gesandt, die von ferne
kommen sollten-zu welchen ein Bote gesandt wurde, und siehe, sie kamen für
welche du dich badetest, deine Augen schminktest und dir Schmuck anlegtest,
41. und dich auf ein prächtiges Polster setztest, vor
welchem ein Tisch zugerichtet war; und darauf setztest du mein Räucherwerk und
mein Öl.
42. Und dabei war die Stimme einer sorglosen Menge. Und zu
den Männern aus der Menschenmenge wurden Zecher gebracht aus der Wüste; und sie
legten Armringe an ihre Hände und setzten prächtige Kronen auf ihre Häupter.
43. Da sprach ich von der durch Ehebruch Entkräfteten:
Wird sie, ja sie, jetzt noch ihre Hurereien treiben?
44. Und man ging zu ihr ein, wie man zu einer Hure
eingeht; so gingen sie ein zu Ohola und zu Oholiba, den lasterhaften Weibern.
45. Aber gerechte Männer, die werden sie richten nach dem
Rechte der Ehebrecherinnen und nach dem Rechte der Blutvergießerinnen; denn sie
sind Ehebrecherinnen, und Blut ist an ihren Händen. -
46. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Ich will eine
Versammlung wider sie heraufführen, und sie zur Mißhandlung und zur Beute
übergeben.
47. Und die Versammlung wird sie steinigen und sie mit
ihren Schwertern zerhauen; ihre Söhne und ihre Töchter wird sie töten und ihre
Häuser mit Feuer verbrennen.
48. Und so werde ich die Schandtat wegschaffen aus dem
Lande, damit alle Weiber sich zurechtweisen lassen und nicht nach eurer
Schandtat tun.
49. Und sie werden eure Schandtat auf euch bringen, und
die Sünden eurer Götzen werdet ihr tragen. Und ihr werdet wissen, daß ich der
Herr, Jahwe, bin.
Hesekiel 24
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir im neunten Jahre, im zehnten Monat, am Zehnten des
Monats, also:
2.
Menschensohn,
schreibe dir den Namen des Tages auf, dieses selbigen Tages! An diesem selbigen
Tage rückt der König von Babel gegen Jerusalem heran.
3.
Und rede ein
Gleichnis zu dem widerspenstigen Hause und sprich zu ihnen: So spricht der
Herr, Jahwe: Setze den Topf auf, setze auf, und gieße auch Wasser darein.
4.
Tue seine Stücke
zusammen darein, alle guten Stücke, Lende und Schulter; fülle ihn mit den
besten Knochen.
5.
Nimm das beste
Kleinvieh, und auch einen Holzstoß für die Knochen darunter; laß es tüchtig
sieden, daß auch seine Knochen darin kochen. -
6.
Darum spricht der
Herr, Jahwe, also: Wehe, Stadt der Blutschuld! Topf, an welchem sein Rost ist,
und dessen Rost nicht von ihm abgeht! Stück für Stück hole sie heraus; nicht
ist über sie das Los gefallen.
7.
Denn ihr Blut ist
in ihrer Mitte: Sie hat es auf einen kahlen Felsen getan, sie hat es nicht auf
die Erde gegossen, daß man es mit Staub bedecken könnte.
8.
Um Grimm
heraufzuführen, um Rache zu üben, habe ich ihr Blut auf einen kahlen Felsen
getan, damit es nicht bedeckt würde. -
9.
Darum, so spricht
der Herr, Jahwe: Wehe, Stadt der Blutschuld! Auch ich werde den Holzstoß groß
machen.
10. Häufe das Holz, zünde das Feuer an, mache das Fleisch
gar und laß die Brühe auskochen, und die Knochen sollen verbrennen!
11. Und stelle ihn leer auf seine Kohlen, damit sein Erz
heiß und glühend werde, und seine Unreinigkeit in ihm schmelze, sein Rost
vergehe.
12. Die Bemühungen hat er erschöpft, und sein vieler Rost
geht nicht von ihm ab; ins Feuer mit seinem Rost! -
13. In deiner Unreinigkeit ist Schandtat. Weil ich dich
gereinigt habe und du nicht rein geworden bist, so wirst du von deiner
Unreinigkeit nicht mehr rein werden, bis ich meinen Grimm an dir stille.
14. Ich, Jahwe, habe geredet. Es kommt, und ich werde es
tun; ich werde nicht nachlassen und werde kein Mitleid haben und es mich nicht
gereuen lassen. Nach deinen Wegen und nach deinen Handlungen werden sie dich
richten, spricht der Herr, Jahwe.
15. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
16. Menschensohn, siehe, ich nehme die Lust deiner Augen
von dir weg durch einen Schlag; und du sollst nicht klagen und nicht weinen,
und keine Träne soll dir kommen.
17. Seufze schweigend, Totenklage stelle nicht an; binde
dir deinen Kopfbund um und ziehe deine Schuhe an deine Füße, und deinen Bart
sollst du nicht verhüllen und Brot der Leute nicht essen.
18. Und ich redete zu dem Volke am Morgen, und am Abend
starb mein Weib. Und ich tat am Morgen, wie mir geboten war.
19. Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht
kundtun, was dies uns bedeuten soll, daß du so tust?
20. Und ich sprach zu ihnen: Das Wort Jahwes ist zu mir
geschehen also:
21. Sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jahwe:
Siehe, ich werde mein Heiligtum entweihen, den Stolz eurer Stärke, die Lust
eurer Augen und das Verlangen eurer Seele; und eure Söhne und eure Töchter, die
ihr zurückgelassen habt, werden durchs Schwert fallen.
22. Dann werdet ihr tun, wie ich getan habe: Den Bart
werdet ihr nicht verhüllen und Brot der Leute nicht essen,
23. und eure Kopfbunde werden auf euren Häuptern sein, und
eure Schuhe an euren Füßen; ihr werdet nicht klagen und nicht weinen, sondern
werdet hinschwinden in euren Missetaten, und seufzen einer gegen den anderen.
24. Und so wird euch Hesekiel zu einem Wahrzeichen sein:
Nach allem, was er getan hat, werdet ihr tun. Wenn es kommt, dann werdet ihr
wissen, daß ich der Herr, Jahwe, bin.
25. Und du, Menschensohn, siehe, an dem Tage, da ich von
ihnen wegnehmen werde ihre Stärke, die Freude ihrer Pracht, die Lust ihrer
Augen und die Sehnsucht ihrer Seelen, ihre Söhne und ihre Töchter:
26. An jenem Tage wird ein Entronnener zu dir kommen, um
es deinen Ohren vernehmen zu lassen;
27. an jenem Tage wird dein Mund aufgetan werden gegen den
Entronnenen, und du wirst reden und nicht mehr verstummen. Und so sollst du
ihnen zu einem Wahrzeichen sein; und sie werden wissen, daß ich Jahwe bin.
Hesekiel 25
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn,
richte dein Angesicht gegen die Kinder Ammon und weissage wider sie;
3.
und sprich zu den
Kindern Ammon: Höret das Wort des Herrn, Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe:
Weil du Haha! sprichst über mein Heiligtum, daß es entweiht ist, und über das
Land Israel, daß es verwüstet ist, und über das Haus Juda, daß sie in die
Gefangenschaft zogen:
4.
darum siehe,
werde ich dich den Kindern des Ostens zum Besitztum geben, und sie werden ihre
Zeltlager in dir aufschlagen und ihre Wohnungen in dir errichten; sie werden
deine Früchte essen, und sie werden deine Milch trinken.
5.
Und ich werde
Rabba zur Trift der Kamele machen, und die Kinder Ammon zum Lagerplatz der
Herden. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin. -
6.
Denn so spricht
der Herr, Jahwe: Weil du in die Hände geklatscht und mit dem Fuße gestampft und
mit aller Verachtung deiner Seele dich über das Land Israel gefreut hast:
7.
darum, siehe,
werde ich meine Hand wider dich ausstrecken und dich den Nationen zur Beute
geben, und ich werde dich ausrotten aus den Völkern und dich aus den Ländern
vertilgen; ich werde dich vernichten, und du wirst wissen, daß ich Jahwe bin.
8.
So spricht der
Herr, Jahwe: Weil Moab und Seir sprechen: Siehe, das Haus Juda ist wie alle
Nationen;
9.
darum, siehe,
werde ich die Seiten Moabs öffnen von den Städten her, von seinen Städten her,
in seinem ganzen Umfange, die Zierde des Landes, Beth-Jesimoth, Baal-Meon und
bis nach Kirjathaim hin,
10. den Kindern des Ostens, zu den Kindern Ammon hinzu,
und werde es ihnen zum Besitztum geben, auf daß der Kinder Ammon nicht mehr
gedacht werde unter den Nationen.
11. Und ich werde an Moab Gerichte üben; und sie werden
wissen, daß ich Jahwe bin.
12. So spricht der Herr, Jahwe: Weil Edom mit Rachsucht
gegen das Haus Juda gehandelt, und sie sich sehr verschuldet haben, indem sie
sich an ihnen rächten:
13. darum, so spricht der Herr, Jahwe, werde ich meine
Hand wider Edom ausstrecken und Menschen und Vieh aus ihm ausrotten; und ich
werde es von Teman an zur Einöde machen, und bis nach Dedan hin werden sie
durchs Schwert fallen.
14. Und ich werde meine Rache über Edom bringen durch die
Hand meines Volkes Israel, und sie werden an Edom handeln nach meinem Zorn und
nach meinem Grimm. Und sie werden meine Rache kennen lernen, spricht der Herr,
Jahwe.
15. So spricht der Herr, Jahwe: Weil die Philister mit
Rachsucht gehandelt und Rache geübt haben mit Verachtung der Seele, zur
Zerstörung in ewiger Feindschaft:
16. darum, so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich werde
meine Hand wider die Philister ausstrecken, und werde die Kerethiter ausrotten
und den Überrest an der Küste des Meeres vertilgen.
17. Und ich werde durch Züchtigungen des Grimmes große
Rache an ihnen üben. Und sie werden wissen, daß ich Jahwe bin, wenn ich meine
Rache über sie bringe.
Hesekiel 26
1.
Und es geschah im
elften Jahre, am Ersten des Monats, da geschah das Wort Jahwes zu mir also:
2.
Menschensohn,
darum, daß Tyrus über Jerusalem spricht: Haha! Zerbrochen ist die Pforte der
Völker; sie hat sich mir zugewandt; ich werde erfüllt werden, sie ist
verwüstet!
3.
Darum, so spricht
der Herr, Jahwe: Siehe, ich will an dich, Tyrus! Und ich werde viele Nationen
wider dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt.
4.
Und sie werden
die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme abbrechen; und ich werde seine
Erde von ihm wegfegen und es zu einem kahlen Felsen machen;
5.
ein Ort zum
Ausbreiten der Netze wird es sein mitten im Meere. Denn ich habe geredet,
spricht der Herr, Jahwe. Und es wird den Nationen zur Beute werden;
6.
und seine
Töchter, die auf dem Gefilde sind, werden mit dem Schwerte getötet werden. Und
sie werden wissen, daß ich Jahwe bin. -
7.
Denn so spricht
der Herr, Jahwe: Siehe, ich werde Nebukadrezar, den König, von Babel, den König
der Könige, von Norden her gegen Tyrus bringen, mit Rossen und Wagen und
Reitern und mit einer großen Volksschar.
8.
Er wird deine
Töchter auf dem Gefilde mit dem Schwerte töten; und er wird Belagerungstürme
gegen dich aufstellen und einen Wall gegen dich aufschütten und Schilde gegen
dich aufrichten,
9.
und wird seine
Mauerbrecher wider deine Mauern ansetzen und deine Türme mit seinen Eisen
niederreißen.
10. Von der Menge seiner Rosse wird ihr Staub dich
bedecken; vor dem Lärm der Reiter und Räder und Wagen werden deine Mauern
erbeben, wenn er in deine Tore einziehen wird, wie man in eine erbrochene Stadt
einzieht.
11. Mit den Hufen seiner Rosse wird er alle deine Straßen
zerstampfen; dein Volk wird er mit dem Schwerte töten, und die Bildsäulen
deiner Stärke werden zu Boden sinken.
12. Und sie werden dein Vermögen rauben und deine Waren
plündern, und deine Mauern abbrechen und deine Prachthäuser niederreißen; und
deine Steine und dein Holz und deinen Schutt werden sie ins Wasser werfen.
13. Und ich werde dem Getöne deiner Lieder ein Ende
machen, und der Klang deiner Lauten wird nicht mehr gehört werden.
14. Und ich werde dich zu einem kahlen Felsen machen; ein
Ort zum Ausbreiten der Netze wirst du sein, du wirst nicht wieder aufgebaut
werden. Denn ich, Jahwe, habe geredet, spricht der Herr, Jahwe. -
15. So spricht der Herr, Jahwe, zu Tyrus: Werden nicht vom
Gedröhne deines Sturzes, wenn der Erschlagene stöhnt, wenn in deiner Mitte
gemordet wird, die Inseln erbeben?
16. Und alle Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen
herabsteigen, und ihre Mäntel ablegen und ihre buntgewirkten Kleider ausziehen;
in Schrecken werden sie sich kleiden, werden auf der Erde sitzen und jeden
Augenblick erzittern und sich über dich entsetzen.
17. Und sie werden ein Klagelied über dich erheben und zu
dir sprechen: Wie bist du untergegangen, du von den Meeren her Bewohnte, du
berühmte Stadt, die mächtig auf dem Meere war, sie und ihre Bewohner, welche
allen, die darin wohnten, ihren Schrecken einflößten!
18. Nun erzittern die Inseln, am Tage deines Sturzes; und
die Inseln die im Meere sind, sind bestürzt wegen deines Ausgangs. -
19. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Wenn ich dich zu
einer verwüsteten Stadt mache, den Städten gleich, die nicht mehr bewohnt
werden; wenn ich die Flut über dich heraufführe, und die großen Wasser dich
bedecken:
20. so werde ich dich hinabstürzen zu denen, welche in die
Grube hinabgefahren sind, zu dem Volke der Urzeit, und werde dich wohnen lassen
in den untersten Örtern der Erde, in den Trümmern von der Vorzeit her, mit
denen, welche in die Grube hinabgefahren sind, auf daß du nicht mehr bewohnt
werdest; und ich werde Herrlichkeit setzen in dem Lande der Lebendigen.
21. Zum Schrecken werde ich dich machen, und du wirst
nicht mehr sein; und du wirst gesucht und in Ewigkeit nicht wiedergefunden
werden, spricht der Herr, Jahwe.
Hesekiel 27
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Und du,
Menschensohn, erhebe ein Klagelied über Tyrus und sprich zu Tyrus:
3.
Die du wohnst an
den Zugängen des Meeres und Handel treibst mit den Völkern nach vielen Inseln
hin, so spricht der Herr, Jahwe: Tyrus, du sprichst: Ich bin vollkommen an
Schönheit!
4.
Deine Grenzen
sind im Herzen der Meere; deine Bauleute haben deine Schönheit vollkommen
gemacht.
5.
Aus Zypressen von
Senir bauten sie dir alles Doppelplankenwerk; sie nahmen Zedern vom Libanon, um
dir einen Mast zu machen;
6.
aus Eichen von
Basan machten sie deine Ruder; dein Verdeck machten sie aus Elfenbein,
eingefaßt in Scherbinzeder von den Inseln der Kittäer.
7.
Byssus in
Buntwirkerei aus Ägypten war dein Segel, um dir als Flagge zu dienen; blauer
und roter Purpur von den Inseln Elischas war dein Zeltdach.
8.
Die Bewohner von
Zidon und Arwad waren deine Ruderer; deine Weisen, die in dir waren, Tyrus,
waren deine Steuermänner;
9.
die Ältesten von
Gebal und seine Weisen waren in dir als Ausbesserer deiner Lecke. -Alle Schiffe
des Meeres und ihre Seeleute waren in dir, um deine Waren einzutauschen.
10. Perser und Lud und Put waren in deinem Heere deine
Kriegsleute; Schild und Helm hängten sie in dir auf, sie gaben dir Glanz.
11. Die Söhne Arwads und dein Heer waren auf deinen Mauern
ringsum, und Tapfere waren auf deinen Türmen; ihre Schilde hängten sie ringsum
an deinen Mauern auf; sie machten deine Schönheit vollkommen.
12. Tarsis trieb Handel mit dir wegen der Menge von
allerlei Gütern; mit Silber, Eisen, Zinn und Blei bezahlten sie deinen Absatz.
13. Jawan, Tubal und Mesech waren deine Kaufleute: Mit
Menschenseelen und ehernen Geräten trieben sie Tauschhandel mit dir.
14. Die vom Hause Togarma zahlten Rosse und Reitpferde und
Maulesel für deinen Absatz.
15. Die Söhne Dedans waren deine Kaufleute. Viele Inseln
standen in Handelsbeziehungen mit dir: Elefantenzähne und Ebenholz erstatteten
sie dir als Zahlung.
16. Aram trieb Handel mit dir wegen der Menge deiner
Erzeugnisse; mit Karfunkeln, rotem Purpur und Buntwirkerei und Byssus und
Korallen und Rubinen bezahlten sie deinen Absatz.
17. Juda und das Land Israel waren deine Kaufleute; mit
Weizen von Minnith und süßem Backwerk und Honig und Öl und Balsam trieben sie
Tauschhandel mit dir.
18. Damaskus trieb Handel mit dir um die Menge deiner
Erzeugnisse, wegen der Menge von allerlei Gütern, mit Wein von Chelbon und
Wolle von Zachar.
19. Wedan und Jawan von Usal zahlten bearbeitetes Eisen
für deinen Absatz; Kassia und Würzrohr waren für deinen Tauschhandel.
20. Dedan trieb Handel mit dir in Prachtdecken zum Reiten.
21. Arabien und alle Fürsten Kedars standen in
Handelsbeziehungen mit dir; mit Fettschafen und Widdern und Böcken, damit
trieben sie Handel mit dir.
22. Die Kaufleute von Scheba und Raghma waren deine
Kaufleute; mit den vorzüglichsten Gewürzen und mit allerlei Edelsteinen und
Gold bezahlten sie deinen Absatz.
23. Haran und Kanne und Eden, die Kaufleute von Scheba,
Assur und Kilmad waren deine Kaufleute.
24. Sie handelten mit dir in Prachtgewändern, in Mänteln
von blauem Purpur und Buntwirkerei, und in Schätzen von gezwirnten Garnen, in
gewundenen und festen Schnüren, gegen deine Waren.
25. Die Tarsisschiffe waren deine Karawanen für deinen
Tauschhandel. Und du wurdest angefüllt und sehr herrlich im Herzen der Meere.
26. Deine Ruderer führten dich auf großen Wassern; der
Ostwind zerschellte dich im Herzen der Meere.
27. Deine Güter und dein Absatz, deine Tauschwaren, deine
Seeleute und deine Steuermänner, die Ausbesserer deiner Lecke und die deine
Waren eintauschten, und alle deine Kriegsleute, die in dir sind, samt deiner
ganzen Schar, die in deiner Mitte ist, werden ins Herz der Meere fallen am Tage
deines Sturzes.
28. Von dem Getöse des Geschreies deiner Steuermänner
werden die Gefilde erbeben.
29. Und alle, die das Ruder führen, die Seeleute, alle
Steuermänner des Meeres, werden aus ihren Schiffen steigen, werden ans Land
treten;
30. und sie werden ihre Stimme über dich hören lassen und
bitterlich schreien; und sie werden Staub auf ihre Häupter werfen und sich in
der Asche wälzen.
31. Und sie werden sich deinethalben kahl scheren und sich
Sacktuch umgürten und werden deinetwegen weinen mit Betrübnis der Seele in
bitterer Klage.
32. Und in ihrem Jammern werden sie ein Klagelied über
dich erheben und über dich klagen: Wer ist wie Tyrus, wie die Vernichtete
inmitten des Meeres!
33. Als die Meere dir Absatz für deine Waren brachten,
hast du viele Völker gesättigt; mit der Menge deiner Güter und deiner Waren
hast du die Könige der Erde bereichert.
34. Jetzt, da du von den Meeren weg zerschellt bist in den
Tiefen der Wasser, und deine Waren und deine ganze Schar in deiner Mitte
gefallen sind,
35. entsetzen sich alle Bewohner der Inseln über dich, und
ihre Könige schaudern, ihre Angesichter zittern;
36. die Händler unter den Völkern zischen über dich. Ein
Schrecken bist du geworden, und bist dahin auf ewig!
Hesekiel 28
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn,
sprich zu dem Fürsten von Tyrus: So spricht der Herr, Jahwe: Weil dein Herz
sich erhebt, und du sprichst: "Ich bin ein Gott, ich sitze auf einem
Gottessitze im Herzen der Meere!" (da du doch ein Mensch bist und nicht
Gott) und hegst einen Sinn wie eines Gottes Sinn; -
3.
siehe, du bist
weiser als Daniel, nichts Verborgenes ist dunkel für dich;
4.
durch deine
Weisheit und durch deinen Verstand hast du dir Reichtum erworben, und hast Gold
und Silber in deine Schatzkammern geschafft;
5.
durch die Größe
deiner Weisheit hast du mit deinem Handel deinen Reichtum gemehrt, und dein
Herz hat sich wegen deines Reichtums erhoben; -
6.
darum, so spricht
der Herr, Jahwe: Weil du einen Sinn hegst, wie eines Gottes Sinn,
7.
darum, siehe,
werde ich Fremde, die Gewalttätigsten der Nationen, über dich bringen; und sie
werden ihre Schwerter ziehen wider die Schönheit deiner Weisheit, und deinen
Glanz entweihen.
8.
In die Grube
werden sie dich hinabstürzen, und du wirst des Todes eines Erschlagenen sterben
im Herzen der Meere.
9.
Wirst du wohl
angesichts deines Mörders sagen: Ich bin ein Gott! da du doch ein Mensch bist,
und nicht Gott, in der Hand derer, die dich erschlagen?
10. Des Todes der Unbeschnittenen wirst du sterben durch
die Hand der Fremden; denn ich habe geredet, spricht der Herr, Jahwe.
11. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
12. Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von
Tyrus und sprich zu ihm: So spricht der Herr, Jahwe: Der du das Bild der
Vollendung warst, voll von Weisheit und vollkommen an Schönheit,
13. du warst in Eden, dem Garten Gottes; allerlei
Edelgestein war deine Decke: Sardis, Topas und Diamant, Chrysolith, Onyx und
Jaspis, Saphir, Karfunkel und Smaragd und Gold. Das Kunstwerk deiner Tamburine
und deiner Pfeifen war bei dir; an dem Tage, da du geschaffen wurdest, wurden
sie bereitet.
14. Du warst ein schirmender, gesalbter Cherub, und ich
hatte dich dazu gemacht; du warst auf Gottes heiligem Berge, du wandeltest
inmitten feuriger Steine.
15. Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tage an, da
du geschaffen worden, bis Unrecht an dir gefunden wurde.
16. Durch die Größe deines Handels wurde dein Inneres mit
Gewalttat erfüllt, und du sündigtest; und ich habe dich entweiht vom Berge
Gottes hinweg und habe dich, du schirmender Cherub, vertilgt aus der Mitte der
feurigen Steine.
17. Dein Herz hat sich erhoben ob deiner Schönheit, du
hast deine Weisheit zunichte gemacht wegen deines Glanzes; ich habe dich zu
Boden geworfen, habe dich vor Königen dahingegeben, damit sie ihre Lust an dir
sehen.
18. Durch die Menge deiner Missetaten, in der
Unrechtlichkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht; darum habe
ich aus deinem Innern ein Feuer ausgehen lassen, welches dich verzehrt hat, und
ich habe dich zu Asche gemacht auf der Erde vor den Augen aller derer, die dich
sehen.
19. Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen
sich über dich; ein Schrecken bist du geworden, und bist dahin auf ewig!
20. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
21. Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Zidon und
weissage wider dasselbe und sprich:
22. So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will an dich,
Zidon, und will mich verherrlichen in deiner Mitte; und sie werden wissen, daß
ich Jahwe bin, wenn ich Gerichte an ihm übe und mich an ihm heilige.
23. Und ich werde die Pest darein senden und Blut auf
seine Straßen; und Erschlagene werden in seiner Mitte fallen durch das Schwert,
welches ringsum wider dasselbe sein wird. Und sie werden wissen, daß ich Jahwe
bin. -
24. Und für das Haus Israel soll es nicht mehr einen
stechenden Dorn und einen schmerzenden Stachel geben von allen um sie her, die
sie verachteten. Und sie werden wissen, daß ich der Herr, Jahwe, bin.
25. So spricht der Herr, Jahwe: Wenn ich das Haus Israel
aus den Völkern sammeln werde, unter welche sie zerstreut worden sind, und ich
mich an ihnen heilige vor den Augen der Nationen, dann werden sie in ihrem
Lande wohnen, das ich meinem Knechte Jakob gegeben habe.
26. Und sie werden in Sicherheit darin wohnen und Häuser
bauen und Weinberge pflanzen; und sie werden in Sicherheit wohnen, wenn ich
Gerichte geübt habe an allen, die sie verachteten aus ihrer Umgebung. Und sie
werden wissen, daß ich Jahwe, ihr Gott, bin.
Hesekiel 29
1.
Im zehnten Jahre,
im zehnten Monat, am Zwölften des Monats, geschah das Wort Jahwes zu mir also:
2.
Menschensohn,
richte dein Angesicht wider den Pharao, den König von Ägypten, und weissage
wider ihn und wider ganz Ägypten.
3.
Rede und sprich:
So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will an dich, Pharao, König von Ägypten,
du großes Seeungeheuer, das in seinen Strömen liegt, das da spricht: Mein Strom
gehört mir, und ich habe ihn mir gemacht.
4.
Und ich werde
Haken in deine Kinnbacken legen und die Fische deiner Ströme an deine Schuppen
sich hängen lassen, und werde dich aus deinen Strömen heraufziehen samt allen
Fischen deiner Ströme, die an deinen Schuppen hängen.
5.
Und ich werde
dich in die Wüste werfen, dich und alle Fische deiner Ströme; auf des Feldes
Fläche wirst du fallen; du wirst nicht aufgelesen und nicht gesammelt werden:
Den Tieren der Erde und den Vögeln des Himmels habe ich dich zur Speise
gegeben.
6.
Und alle Bewohner
von Ägypten werden wissen, daß ich Jahwe bin. Weil sie dem Hause Israel ein
Rohrstab gewesen sind-
7.
wenn sie dich mit
der Hand erfaßten, knicktest du und rissest ihnen die ganze Schulter auf; und wenn
sie sich auf dich lehnten, zerbrachst du und machtest ihnen alle Hüften wanken
8.
darum, so spricht
der Herr, Jahwe: Siehe, ich bringe das Schwert über dich und werde Menschen und
Vieh aus dir ausrotten;
9.
und das Land
Ägypten wird zur Wüste und Einöde werden. Und sie werden wissen, daß ich Jahwe
bin. Weil der Pharao spricht: Der Strom ist mein, und ich habe ihn gemacht,
10. darum, siehe, will ich an dich und an deine Ströme;
und ich werde das Land Ägypten zu öden, wüsten Einöden machen, von Migdol bis
nach Syene, bis an die Grenze von Äthiopien.
11. Der Fuß des Menschen wird es nicht durchwandern, und
der Fuß des Tieres wird es nicht durchwandern, und es wird nicht bewohnt sein,
vierzig Jahre.
12. Und ich werde das Land Ägypten zu einer Wüste machen
inmitten verwüsteter Länder, und seine Städte werden inmitten verödeter Städte
eine Wüste sein, vierzig Jahre; und ich werde die Ägypter unter die Nationen
versprengen und sie in die Länder zerstreuen. -
13. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Am Ende von vierzig
Jahren werde ich die Ägypter aus den Völkern sammeln, wohin sie versprengt
waren;
14. und ich werde die Gefangenschaft der Ägypter wenden
und sie in das Land Pathros, in das Land ihres Ursprungs, zurückbringen, und
daselbst werden sie ein niedriges Königreich sein.
15. Und es wird niedriger sein als die anderen Königreiche
und sich nicht mehr über die Nationen erheben; und ich will sie vermindern, daß
sie nicht mehr über die Nationen herrschen.
16. Und nicht soll es ferner dem Hause Israel zu einer
Zuversicht sein, welche Missetat in Erinnerung bringt, indem sie sich nach
ihnen hinwenden. Und sie werden wissen, daß ich der Herr, Jahwe, bin.
17. Und es geschah im siebenundzwanzigsten Jahre, im
ersten Monat, am Ersten des Monats, da geschah das Wort Jahwes zu mir also:
18. Menschensohn, Nebukadrezar, der König von Babel, hat
sein Heer eine schwere Arbeit tun lassen gegen Tyrus. Jedes Haupt ist kahl
geworden, und jede Schulter ist abgerieben; und von Tyrus ist ihm und seinem
Heere kein Lohn geworden für die Arbeit, welche er wider dasselbe getan hat.
19. Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich gebe
Nebukadrezar, dem König von Babel, das Land Ägypten; und er wird seinen
Reichtum wegtragen und seinen Raub rauben und seine Beute erbeuten, und das
wird der Lohn sein für sein Heer.
20. Als seine Belohnung, um welche er gearbeitet hat, habe
ich ihm das Land Ägypten gegeben, weil sie für mich gearbeitet haben, spricht
der Herr, Jahwe. -
21. An jenem Tage werde ich dem Hause Israel ein Horn
hervorsprossen lassen, und dir werde ich den Mund auftun in ihrer Mitte; und
sie werden wissen, daß ich Jahwe bin.
Hesekiel 30
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn,
weissage und sprich: So spricht der Herr, Jahwe:
3.
Heulet! Wehe der
Tag! Denn nahe ist der Tag; ja, der Tag Jahwes ist nahe, ein Tag des Gewölks:
Die Zeit der Nationen wird er sein.
4.
Und das Schwert
wird über Ägypten kommen; und im Lande Äthiopien wird große Angst sein, wenn
Erschlagene in Ägypten fallen und man seinen Reichtum wegnimmt, und seine
Grundfesten niedergerissen werden.
5.
Äthiopien und Put
und Lud und alles Mischvolk und Kub und die Kinder des Bundeslandes werden mit
ihnen durchs Schwert fallen. -
6.
So spricht Jahwe:
Ja, die, welche Ägypten stützen, werden fallen, und hinsinken wird der Stolz
seiner Kraft; von Migdol bis nach Syene werden sie darin durchs Schwert fallen,
spricht der Herr, Jahwe.
7.
Und sie werden
verwüstet liegen inmitten verwüsteter Länder, und seine Städte werden inmitten
verödeter Städte sein.
8.
Und sie werden
wissen, daß ich Jahwe bin, wenn ich Feuer anlege in Ägypten und alle seine
Helfer zerschmettert werden.
9.
An jenem Tage
werden Boten von mir in Schiffen ausfahren, um das sichere Äthiopien zu
erschrecken; und große Angst wird unter ihnen sein am Tage Ägyptens; denn
siehe, es kommt! -
10. So spricht der Herr, Jahwe: Ja, ich werde dem Getümmel
Ägyptens ein Ende machen durch die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel.
11. Er und sein Volk mit ihm, die Gewalttätigsten der
Nationen, werden herbeigeführt werden, um das Land zu verderben; und sie werden
ihre Schwerter ziehen wider Ägypten und das Land mit Erschlagenen füllen.
12. Und ich werde die Ströme trocken legen, und das Land
in die Hand von Bösewichtern verkaufen, und das Land und seine Fülle durch die
Hand Fremder verwüsten. Ich, Jahwe, habe geredet. -
13. So spricht der Herr, Jahwe: Ja, ich werde die Götzen
vertilgen und die Götzen aus Noph wegschaffen, und kein Fürst aus dem Lande
Ägypten soll mehr sein; und ich werde Furcht bringen in das Land Ägypten.
14. Und ich werde Pathros verwüsten, und Feuer anlegen in
Zoan, und Gerichte üben an No.
15. Und ich werde meinen Grimm ausgießen über Sin, die
Feste Ägyptens; und die Menge von No werde ich ausrotten.
16. Und ich werde Feuer anlegen in Ägypten; Sin wird beben
vor Angst, und No wird erbrochen werden, und Noph-Feinde bei Tage!
17. Die Jünglinge von Awen und Pi-Beseth werden durch das
Schwert fallen, und sie selbst werden in die Gefangenschaft ziehen.
18. Und zu Tachpanches wird der Tag sich verfinstern, wenn
ich daselbst die Joche Ägyptens zerbreche, und der Stolz seiner Kraft darin ein
Ende nimmt; Gewölk wird es bedecken, und seine Tochterstädte werden in die
Gefangenschaft ziehen.
19. Und so werde ich Gerichte üben an Ägypten; und sie
werden wissen, daß ich Jahwe bin.
20. Und es geschah im elften Jahre, im ersten Monat, am
Siebten des Monats, da geschah das Wort Jahwes zu mir also:
21. Menschensohn, den Arm des Pharao, des Königs von
Ägypten, habe ich zerbrochen; und siehe, er ist nicht verbunden worden, daß man
Heilmittel angewandt, daß man einen Verband angelegt hätte, ihn zu verbinden,
um ihn zu stärken, damit er das Schwert fasse. -
22. Darum spricht der Herr, Jahwe, also: Siehe, ich will
an den Pharao, den König von Ägypten, und werde seine beiden Arme zerbrechen,
den starken und den zerbrochenen, und werde das Schwert seiner Hand entfallen
lassen.
23. Und ich werde die Ägypter unter die Nationen
versprengen und sie in die Länder zerstreuen.
24. Und ich werde die Arme des Königs von Babel stärken
und mein Schwert in seine Hand geben; und die Arme des Pharao werde ich
zerbrechen, daß er wie ein Erschlagener vor ihm ächzen wird.
25. Und ich werde die Arme des Königs von Babel stärken,
aber die Arme des Pharao werden sinken. Und sie werden wissen, daß ich Jahwe
bin, wenn ich mein Schwert in die Hand des Königs von Babel gebe, und er es
recken wird gegen das Land Ägypten.
26. Und ich werde die Ägypter unter die Nationen
versprengen und sie in die Länder zerstreuen; und sie werden wissen, daß ich
Jahwe bin.
Hesekiel 31
1.
Und es geschah im
elften Jahre, im dritten Monat, am Ersten des Monats, da geschah das Wort Jahwes
zu mir also:
2.
Menschensohn,
sprich zu dem Pharao, dem König von Ägypten, und zu seiner Menge: Wem gleichst
du in deiner Größe?
3.
Siehe, Assur war
eine Zeder auf dem Libanon, mit schönen Zweigen, ein schattendes Dickicht und
von hohem Wuchs; und sein Wipfel war zwischen den Wolken.
4.
Die Wasser zogen
ihn groß, die Flut machte ihn hoch; ihre Ströme gingen rings um ihre Pflanzung,
und sie entsandte ihre Kanäle zu allen Bäumen des Feldes;
5.
Darum wurde sein
Wuchs höher als alle Bäume des Feldes und seine Zweige wurden groß und seine
Äste lang von den vielen Wassern, als er sich ausbreitete.
6.
Alle Vögel des
Himmels nisteten in seinen Zweigen, und alle Tiere des Feldes gebaren unter
seinen Ästen; und in seinem Schatten wohnten alle großen Nationen.
7.
Und er war schön
in seiner Größe und in der Länge seiner Schößlinge; denn seine Wurzeln waren an
vielen Wassern.
8.
Die Zedern im
Garten Gottes verdunkelten ihn nicht, Zypressen kamen seinen Zweigen nicht
gleich, und Platanen waren nicht wie seine Äste; kein Baum im Garten Gottes kam
ihm an Schönheit gleich.
9.
Ich hatte ihn
schön gemacht in der Menge seiner Schößlinge; und es beneideten ihn alle Bäume
Edens, die im Garten Gottes waren.
10. Darum, so sprach der Herr, Jahwe: Weil du hoch
geworden bist an Wuchs, und er seinen Wipfel bis zwischen die Wolken streckte,
und sein Herz sich erhob wegen seiner Höhe:
11. so werde ich ihn in die Hand des Mächtigen der
Nationen geben; nach seiner Bosheit soll er mit ihm handeln; ich habe ihn
verstoßen.
12. Und Fremde, die Gewalttätigsten der Nationen, hieben
ihn um und warfen ihn hin; seine Schößlinge fielen auf die Berge und in alle
Täler, und seine Äste wurden zerbrochen und geworfen in alle Gründe der Erde;
und alle Völker der Erde zogen aus seinem Schatten hinweg und ließen ihn
liegen;
13. auf seinen umgefallenen Stamm ließen sich alle Vögel
des Himmels nieder, und über seine Äste kamen alle Tiere des Feldes:
14. auf daß keine Bäume am Wasser wegen ihres Wuchses sich
überheben und ihren Wipfel bis zwischen die Wolken strecken, und keine
Wassertrinkenden auf sich selbst sich stützen wegen ihrer Höhe; denn sie alle
sind dem Tode hingegeben in die untersten Örter der Erde, mitten unter den
Menschenkindern, zu denen hin, welche in die Grube hinabgefahren sind. -
15. So spricht der Herr, Jahwe: An dem Tage, da er in den
Scheol hinabfuhr, machte ich ein Trauern; ich verhüllte um seinetwillen die
Tiefe und hielt ihre Ströme zurück, und die großen Wasser wurden gehemmt; und
den Libanon hüllte ich in Schwarz um seinetwillen, und um seinetwillen
verschmachteten alle Bäume des Feldes.
16. Von dem Getöse seines Falles machte ich die Nationen
erbeben, als ich ihn in den Scheol hinabfahren ließ zu denen, welche in die
Grube hinabgefahren sind. Und alle Bäume Edens, das Auserwählte und Beste des
Libanon, alle Wassertrinkenden, trösteten sich in den untersten Örtern der
Erde.
17. Auch sie fuhren mit ihm in den Scheol hinab zu den vom
Schwerte Erschlagenen, die als seine Helfer in seinem Schatten saßen unter den
Nationen.
18. Wem gleichst du so an Herrlichkeit und an Größe unter
den Bäumen Edens? Und so sollst du mit den Bäumen Edens hinabgestürzt werden in
die untersten Örter der Erde, sollst unter den Unbeschnittenen liegen, bei den
vom Schwerte Erschlagenen. Das ist der Pharao und seine ganze Menge, spricht
der Herr, Jahwe.
Hesekiel 32
1.
Und es geschah im
zwölften Jahre, im zwölften Monat, am Ersten des Monats, da geschah das Wort
Jahwes zu mir also:
2.
Menschensohn,
erhebe ein Klagelied über den Pharao, den König von Ägypten, und sprich zu ihm:
Einem jungen Löwen unter den Nationen wurdest du verglichen; und doch warst du
wie ein Seeungeheuer in den Meeren, und du brachst hervor in deinen Strömen und
trübtest die Wasser mit deinen Füßen und wühltest ihre Ströme auf.
3.
So spricht der
Herr, Jahwe: Daher werde ich mein Netz über dich ausbreiten durch eine Schar
vieler Völker, und sie werden dich in meinem Garne heraufziehen.
4.
Und ich werde
dich auf das Land werfen, werde dich auf das freie Feld schleudern; und ich
werde machen, daß alle Vögel des Himmels sich auf dir niederlassen und die Tiere
der ganzen Erde sich von dir sättigen.
5.
Und ich werde
dein Fleisch auf die Berge bringen und die Täler mit deinem Aase füllen.
6.
Und ich werde das
Land bis an die Berge mit den Strömen deines Blutes tränken, und die Gründe
sollen von dir angefüllt werden. -
7.
Und ich werde,
wenn ich dich auslösche, den Himmel bedecken und seine Sterne verdunkeln; ich
werde die Sonne mit Gewölk bedecken, und der Mond wird sein Licht nicht
scheinen lassen.
8.
Alle leuchtenden
Lichter am Himmel werde ich deinetwegen verdunkeln, und ich werde Finsternis
über dein Land bringen, spricht der Herr, Jahwe.
9.
Und ich werde das
Herz vieler Völker traurig machen, wenn ich deinen Sturz unter die Nationen
ausbringe, in die Länder, die du nicht gekannt hast.
10. Und ich werde machen, daß viele Völker sich über dich
entsetzen, und ihre Könige werden über dich schaudern, wenn ich mein Schwert
vor ihnen schwingen werde; und sie werden jeden Augenblick zittern, ein jeder
für sein Leben, am Tage deines Falles. -
11. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Das Schwert des
Königs von Babel wird über dich kommen.
12. Durch die Schwerter von Helden werde ich deine Menge
fällen: Die Gewalttätigsten der Nationen sind sie alle; und sie werden die
Hoffart Ägyptens zerstören, und seine ganze Menge wird vertilgt werden.
13. Und ich werde all sein Vieh an den vielen Wassern
vernichten, daß der Fuß des Menschen sie nicht mehr trübe, noch sie trüben die
Klauen des Viehes.
14. Dann werde ich ihre Wasser sich klären und ihre Flüsse
wie Öl fließen lassen, spricht der Herr, Jahwe.
15. Wenn ich das Land Ägypten zu einer Wüste mache, und
wenn das Land seiner Fülle beraubt wird, indem ich alle seine Bewohner schlage,
so werden sie wissen, daß ich Jahwe bin.
16. Das ist ein Klagelied, und man wird es klagend singen,
die Töchter der Nationen werden es klagend singen; sie werden es klagend singen
über Ägypten und über seine ganze Menge, spricht der Herr, Jahwe.
17. Und es geschah im zwölften Jahre, am Fünfzehnten des
Monats, da geschah das Wort Jahwes zu mir also:
18. Menschensohn, wehklage über die Menge Ägyptens, und
stürze sie hinab, sie und die Töchter herrlicher Nationen, in die untersten
Örter der Erde, zu denen, welche in die Grube hinabgefahren sind.
19. Wen übertriffst du an Lieblichkeit? Fahre hinab und
werde zu den Unbeschnittenen hingelegt!
20. Inmitten der vom Schwert Erschlagenen sollen sie
fallen! Das Schwert ist übergeben; schleppet Ägypten herbei und seine ganze
Menge!
21. Aus der Mitte des Scheols reden von ihm die Mächtigen
der Helden mit seinen Helfern. Sie sind hinabgefahren, sie liegen da, die Unbeschnittenen,
vom Schwert erschlagen!
22. Dort ist Assur und seine ganze Schar; rings um ihn her
ihre Gräber: Sie alle sind erschlagen, durchs Schwert Gefallene.
23. Seine Gräber sind in der tiefsten Grube gemacht, und
seine Schar ist rings um sein Grab. Sie alle sind erschlagen, durchs Schwert
gefallen, welche Schrecken verbreiteten im Lande der Lebendigen.
24. Dort ist Elam, und seine ganze Menge rings um sein
Grab. Sie alle sind erschlagen, durchs Schwert Gefallene, welche unbeschnitten
hinabfuhren in die untersten Örter der Erde, welche ihren Schrecken
verbreiteten im Lande der Lebendigen; und sie tragen ihre Schmach bei denen,
welche in die Grube hinabgefahren sind.
25. Mitten unter Erschlagenen hat man ihm ein Lager
gegeben mit seiner ganzen Menge; rings um ihn her sind ihre Gräber. Sie alle,
unbeschnitten, sind vom Schwert erschlagen, weil ihr Schrecken verbreitet war
im Lande der Lebendigen; und sie tragen ihre Schmach bei denen, welche in die
Grube hinabgefahren sind. Mitten unter Erschlagene ist er gelegt.
26. Dort ist Mesech-Tubal und seine ganze Menge; rings um
ihn her ihre Gräber. Sie alle, unbeschnitten, sind vom Schwert erschlagen, weil
sie ihren Schrecken verbreiteten im Lande der Lebendigen.
27. Und sie liegen nicht bei den Helden der
Unbeschnittenen, die gefallen sind, welche in den Scheol hinabfuhren mit ihren
Kriegswaffen, und denen man ihre Schwerter unter ihre Häupter legte. Und ihre
Missetaten sind über ihre Gebeine gekommen, weil sie ein Schrecken der Helden
waren im Lande der Lebendigen. -
28. Auch du, Ägypten, wirst inmitten der Unbeschnittenen
zerschmettert werden und bei den vom Schwert Erschlagenen liegen.
29. Dort ist Edom, seine Könige und alle seine Fürsten,
die trotz ihrer Macht zu den vom Schwert Erschlagenen gelegt wurden; sie liegen
bei den Unbeschnittenen und bei denen, welche in die Grube hinabgefahren sind.
30. Dort sind die Fürsten des Nordens insgesamt und alle
Zidonier, welche zu den Erschlagenen hinabgefahren und trotz des Schreckens vor
ihrer Macht zu Schanden geworden sind; und sie liegen unbeschnitten bei den vom
Schwert Erschlagenen, und tragen ihre Schmach mit denen, welche in die Grube
hinabgefahren sind.
31. Der Pharao wird sie sehen und sich trösten über seine
ganze Menge. Vom Schwert erschlagen sind der Pharao und sein ganzes Heer,
spricht der Herr, Jahwe.
32. Denn ich ließ ihn seinen Schrecken verbreiten im Lande
der Lebendigen; und so wird er hingelegt werden inmitten der Unbeschnittenen zu
den vom Schwert Erschlagenen, der Pharao und seine ganze Menge, spricht der
Herr, Jahwe.
Hesekiel 33
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn,
rede zu den Kindern deines Volkes und sprich zu ihnen: Wenn ich das Schwert
über ein Land bringe, und das Volk des Landes einen Mann aus seiner Gesamtheit
nimmt und ihn für sich zum Wächter setzt,
3.
und er sieht das
Schwert über das Land kommen, und stößt in die Posaune und warnt das Volk: -
4.
Wenn einer den
Schall der Posaune hört und sich nicht warnen läßt, so daß das Schwert kommt
und ihn wegrafft, so wird sein Blut auf seinem Kopfe sein.
5.
Er hat den Schall
der Posaune gehört und hat sich nicht warnen lassen: Sein Blut wird auf ihm
sein; denn hätte er sich warnen lassen, so würde er seine Seele errettet haben.
6.
Wenn aber der
Wächter das Schwert kommen sieht, und er stößt nicht in die Posaune, und das Volk
wird nicht gewarnt, so daß das Schwert kommt und von ihnen eine Seele wegrafft,
so wird dieser wegen seiner Ungerechtigkeit weggerafft; aber sein Blut werde
ich von der Hand des Wächters fordern. -
7.
Du nun,
Menschensohn, ich habe dich dem Hause Israel zum Wächter gesetzt: Du sollst das
Wort aus meinem Munde hören und sie von meinetwegen warnen.
8.
Wenn ich zu dem
Gesetzlosen spreche: Gesetzloser, du sollst gewißlich sterben! und du redest
nicht, um den Gesetzlosen vor seinem Wege zu warnen, so wird er, der
Gesetzlose, wegen seiner Ungerechtigkeit sterben; aber sein Blut werde ich von
deiner Hand fordern.
9.
Wenn du aber den
Gesetzlosen vor seinem Wege warnst, damit er von demselben umkehre, und er von
seinem Wege nicht umkehrt, so wird er wegen seiner Ungerechtigkeit sterben; du
aber hast deine Seele errettet.
10. Und du, Menschensohn, sprich zu dem Hause Israel: Also
sprechet ihr und saget: Unsere Übertretungen und unsere Sünden sind auf uns,
und in denselben schwinden wir dahin; wie könnten wir denn leben?
11. Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr,
Jahwe, ich habe kein Gefallen am Tode des Gesetzlosen, sondern daß der
Gesetzlose von seinem Wege umkehre und lebe! Kehret um, kehret um von euren
bösen Wegen! Denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel?
12. Und du, Menschensohn, sprich zu den Kindern deines
Volkes: Die Gerechtigkeit des Gerechten wird ihn nicht erretten am Tage seiner
Übertretung; und die Gesetzlosigkeit des Gesetzlosen-er wird nicht durch
dieselbe fallen an dem Tage, da er von seiner Gesetzlosigkeit umkehrt; und der
Gerechte wird nicht durch seine Gerechtigkeit leben können an dem Tage, da er
sündigt.
13. Wenn ich dem Gerechten sage, daß er gewißlich leben
soll, und er verläßt sich auf seine Gerechtigkeit und tut unrecht: So wird
aller seiner gerechten Taten nicht gedacht werden, und wegen seines Unrechts,
das er getan hat, deswegen wird er sterben.
14. Wenn ich aber zu dem Gesetzlosen spreche: Du sollst
gewißlich sterben; und er kehrt von seiner Sünde um und übt Recht und
Gerechtigkeit,
15. so daß der Gesetzlose das Pfand zurückgibt, Geraubtes
erstattet, in den Satzungen des Lebens wandelt, ohne unrecht zu tun, so soll er
gewißlich leben, er soll nicht sterben;
16. aller seiner Sünden, die er begangen hat, soll ihm
nicht gedacht werden; Recht und Gerechtigkeit hat er geübt: Er soll gewißlich
leben. -
17. Und die Kinder deines Volkes sprechen: Der Weg des
Herrn ist nicht recht; aber ihr Weg ist nicht recht.
18. Wenn der Gerechte von seiner Gerechtigkeit umkehrt und
unrecht tut, so wird er deswegen sterben.
19. Und wenn der Gesetzlose von seiner Gesetzlosigkeit
umkehrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so wird er um deswillen leben.
20. Und doch sprechet ihr: Der Weg Jahwes ist nicht recht.
Ich werde euch richten, einen jeden nach seinen Wegen, Haus Israel.
21. Und es geschah im zwölften Jahre unserer Wegführung,
im zehnten Monat, am Fünften des Monats, da kam ein Entronnener aus Jerusalem
zu mir und sprach: Die Stadt ist geschlagen!
22. Und die Hand Jahwes war am Abend über mich gekommen
vor der Ankunft des Entronnenen, und er hatte meinen Mund aufgetan, bis jener
am Morgen zu mir kam; und so war mein Mund aufgetan, und ich verstummte nicht
mehr. -
23. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
24. Menschensohn, die Bewohner jener Trümmer im Lande
Israel sprechen und sagen: Abraham war ein einzelner, und er erhielt das Land
zum Besitztum; wir aber sind viele, uns ist das Land zum Besitztum gegeben!
25. Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Ihr
esset mit dem Blute, und erhebet eure Augen zu euren Götzen und vergießet Blut,
und ihr solltet das Land besitzen?
26. Ihr steifet euch auf euer Schwert, verübet Greuel und
verunreiniget einer des anderen Weib, und ihr solltet das Land besitzen?
27. So sollst du zu ihnen sprechen: So spricht der Herr,
Jahwe: So wahr ich lebe, die in den Trümmern sind, sollen durchs Schwert
fallen; und wer auf dem freien Felde ist, den gebe ich den wilden Tieren hin,
daß sie ihn fressen; und die in den Festungen und in den Höhlen sind, sollen an
der Pest sterben!
28. Und ich werde das Land zur Wüste und Verwüstung machen,
und der Stolz seiner Stärke wird ein Ende haben; und die Berge Israels werden
wüst sein, so daß niemand darüber hinwandert.
29. Und sie werden wissen, daß ich Jahwe bin, wenn ich das
Land zur Wüste und Verwüstung mache wegen all ihrer Greuel, die sie verübt
haben.
30. Und du, Menschensohn, die Kinder deines Volkes
unterreden sich über dich an den Wänden und in den Türen der Häuser; und einer
redet mit dem anderen, ein jeder mit seinem Bruder, und spricht: Kommet doch
und höret, was für ein Wort von Jahwe ausgeht.
31. Und sie kommen scharenweise zu dir und sitzen vor dir
als mein Volk und hören deine Worte, aber sie tun sie nicht; sondern sie tun,
was ihrem Munde angenehm ist, ihr Herz geht ihrem Gewinne nach.
32. Und siehe, du bist ihnen wie ein liebliches Lied, wie
einer, der eine schöne Stimme hat und gut zu spielen versteht; und sie hören
deine Worte, doch sie tun sie nicht.
33. Wenn es aber kommt-siehe, es kommt! so werden sie
wissen, daß ein Prophet in ihrer Mitte war.
Hesekiel 34
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn,
weissage wider die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen, den Hirten: So
spricht der Herr, Jahwe: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden!
Sollen die Hirten nicht die Herde weiden?
3.
Ihr esset das
Fett und kleidet euch mit der Wolle, das fette Vieh schlachtet ihr; die Herde
weidet ihr nicht.
4.
Die Schwachen
habt ihr nicht gestärkt und das Kranke nicht geheilt und das Verwundete nicht
verbunden, und das Versprengte führtet ihr nicht zurück, und das Verlorene
suchtet ihr nicht; und mit Strenge habt ihr über sie geherrscht und mit Härte.
5.
Und so wurden sie
zerstreut, weil sie ohne Hirten waren; und sie wurden allen Tieren des Feldes
zur Speise, und wurden zerstreut.
6.
Meine Schafe
irren umher auf allen Bergen und auf jedem hohen Hügel; und über das ganze Land
hin sind meine Schafe zerstreut worden, und da ist niemand, der nach ihnen
fragt, und niemand, der sie sucht. -
7.
Darum, ihr
Hirten, höret das Wort Jahwes!
8.
So wahr ich lebe,
spricht der Herr, Jahwe: Weil meine Schafe zur Beute und meine Schafe allen
Tieren des Feldes zur Speise geworden sind, weil kein Hirte da ist, und meine
Hirten nicht nach meinen Schafen fragen, und die Hirten sich selbst weiden,
aber nicht meine Schafe weiden:
9.
darum, ihr
Hirten, höret das Wort Jahwes!
10. So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will an die
Hirten, und ich werde meine Schafe von ihrer Hand fordern und machen, daß sie
aufhören, die Schafe zu weiden, damit die Hirten nicht mehr sich selbst weiden;
und ich werde meine Schafe von ihrem Munde erretten, daß sie ihnen nicht mehr
zur Speise seien.
11. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich bin da,
und ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen.
12. Wie ein Hirt sich seiner Herde annimmt an dem Tage, da
er unter seinen zerstreuten Schafen ist, also werde ich mich meiner Schafe
annehmen und werde sie erretten aus allen Orten, wohin sie zerstreut worden
sind am Tage des Gewölks und des Wolkendunkels.
13. Und ich werde sie herausführen aus den Völkern und sie
aus den Ländern sammeln und sie in ihr Land bringen; und ich werde sie weiden
auf den Bergen Israels, in den Tälern und an allen Wohnplätzen des Landes.
14. Auf guter Weide werde ich sie weiden, und auf den
hohen Bergen Israels wird ihre Trift sein; daselbst, auf den Bergen Israels,
werden sie auf guter Trift lagern und fette Weide beweiden.
15. Ich will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern,
spricht der Herr, Jahwe.
16. Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte
zurückführen, und das Verwundete will ich verbinden, und das Kranke will ich
stärken; das Fette aber und das Starke werde ich vertilgen: Nach Recht werde
ich sie weiden. -
17. Und ihr, meine Herde, so spricht der Herr, Jahwe:
Siehe, ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den Böcken.
18. Ist es euch zu wenig, daß ihr die gute Weide abweidet
und das Übrige eurer Weide mit euren Füßen zertretet, und daß ihr das
abgeklärte Wasser trinket und das Übriggebliebene mit euren Füßen trübet?
19. Und meine Schafe sollen abweiden, was mit euren Füßen
zertreten, und trinken, was mit euren Füßen getrübt ist?
20. Darum, so spricht der Herr, Jahwe, zu ihnen: Siehe,
ich bin da, und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem Schaf.
21. Weil ihr all die Schwachen mit Seite und Schulter
verdränget und mit euren Hörnern stoßet, bis ihr sie nach außen hin zerstreut
habt,
22. so will ich meine Schafe retten, damit sie nicht mehr
zur Beute seien; und ich werde richten zwischen Schaf und Schaf.
23. Und ich werde einen Hirten über sie erwecken, und er
wird sie weiden-meinen Knecht David: der wird sie weiden, und der wird ihr Hirt
sein.
24. Und ich, Jahwe, werde ihr Gott sein, und mein Knecht
David wird Fürst sein in ihrer Mitte. Ich, Jahwe, habe geredet.
25. Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen
machen, und werde die bösen Tiere aus dem Lande vertilgen; und sie werden in
der Wüste sicher wohnen und in den Wäldern schlafen.
26. Und ich werde sie und die Umgebungen meines Hügels zum
Segen machen; und ich werde den Regen fallen lassen zu seiner Zeit, Regen des
Segens werden es sein.
27. Und der Baum des Feldes wird seine Frucht geben, und
das Land wird seinen Ertrag geben; und sie werden in ihrem Lande sicher sein.
Und sie werden wissen, daß ich Jahwe bin, wenn ich die Stäbe ihres Joches
zerbreche und sie aus der Hand derer errette, welche sie knechteten.
28. Und sie werden nicht mehr den Nationen zur Beute sein,
und die wilden Tiere der Erde werden sie nicht mehr fressen; sondern sie werden
in Sicherheit wohnen, und niemand wird sie aufschrecken.
29. Und ich werde ihnen eine Pflanzung erwecken zum Ruhme,
und sie werden nicht mehr durch Hunger weggerafft werden im Lande und nicht
mehr die Schmach der Nationen tragen.
30. Und sie werden wissen, daß ich, Jahwe, ihr Gott, mit
ihnen bin, und daß sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der Herr,
Jahwe.
31. Und ihr, meine Herde, Herde meiner Weide, ihr seid
Menschen; ich bin euer Gott, spricht der Herr, Jahwe.
Hesekiel 35
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn,
richte dein Angesicht wider das Gebirge Seir,
3.
und weissage
wider dasselbe und sprich zu ihm: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will
an dich, Gebirge Seir; und ich werde meine Hand wider dich ausstrecken und dich
zur Wüste und Verwüstung machen;
4.
und ich werde
deine Städte zur Einöde machen, und du selbst wirst eine Wüste werden. Und du
wirst wissen, daß ich Jahwe bin. -
5.
Weil du eine
beständige Feindschaft hegtest und die Kinder Israel der Gewalt des Schwertes
preisgabst zur Zeit ihrer Not, zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes:
6.
darum, so wahr
ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, werde ich dich zu Blut machen, und Blut wird
dich verfolgen; weil du Blut nicht gehaßt, so soll Blut dich verfolgen.
7.
Und ich werde das
Gebirge Seir zur Wüstenei und Verwüstung machen, und den Hin-und
Wiederziehenden aus ihm ausrotten.
8.
Und seine Berge
werde ich mit seinen Erschlagenen füllen; auf deinen Hügeln und in deinen
Tälern und in allen deinen Gründen sollen vom Schwert Erschlagene fallen.
9.
Zu ewigen
Wüsteneien werde ich dich machen, und deine Städte sollen nicht mehr bewohnt
werden. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin. -
10. Weil du sprachst: Die beiden Nationen und die beiden
Länder sollen mein sein, und wir werden es in Besitz nehmen, da doch Jahwe
daselbst war:
11. darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe,
werde ich handeln nach deinem Zorn und nach deiner Eifersucht, wie du infolge
deines Hasses gegen sie gehandelt hast; und ich werde mich unter ihnen kundtun,
sobald ich dich gerichtet habe.
12. Und du wirst wissen, daß ich, Jahwe, alle deine
Schmähungen gehört habe, welche du gegen die Berge Israels ausgesprochen hast,
indem du sagtest: Sie sind verwüstet, uns sind sie zur Speise gegeben!
13. Und ihr habt mit eurem Munde gegen mich großgetan und
eure Worte gegen mich gehäuft; ich habe es gehört. -
14. So spricht der Herr, Jahwe: Wenn die ganze Erde sich
freut, werde ich dir Verwüstung bereiten.
15. Wie du deine Freude hattest an dem Erbteil des Hauses
Israel, darum daß es verwüstet war, ebenso werde ich dir tun: Eine Wüste sollst
du werden, Gebirge Seir und ganz Edom insgesamt! Und sie werden wissen, daß ich
Jahwe bin.
Hesekiel 36
1.
Und du,
Menschensohn, weissage über die Berge Israels und sprich: Berge Israels, höret
das Wort Jahwes!
2.
So spricht der
Herr, Jahwe: Weil der Feind über euch spricht: Haha! und: Die ewigen Höhen, sie
sind uns zum Besitztum geworden!
3.
darum weissage
und sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Darum, ja darum, daß man euch von allen
Seiten her verwüstet und angeschnaubt hat, so daß ihr dem Überrest der Nationen
ein Besitztum geworden und ins Gerede der Zunge und ins Geschwätz der Leute
gekommen seid:
4.
darum, ihr Berge
Israels, höret das Wort des Herrn, Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe, zu den
Bergen und zu den Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern, und zu den wüsten
Trümmern und zu den verlassenen Städten, welche dem Überrest der Nationen
ringsum zur Beute und zum Spott geworden sind-
5.
darum, so spricht
der Herr, Jahwe: Wahrlich, im Feuer meines Eifers habe ich geredet wider den
Überrest der Nationen und wider ganz Edom, die sich mein Land zum Besitztum
gemacht haben, mit ganzer Herzensfreude, mit Verachtung der Seele, um es zur
Plünderung auszuleeren!
6.
Darum weissage
von dem Lande Israel und sprich zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Gründen
und zu den Tälern: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, in meinem Eifer und in
meinem Grimm habe ich geredet, weil ihr die Schmach der Nationen getragen habt.
7.
Darum, so spricht
der Herr, Jahwe: Ich, ich habe meine Hand erhoben: Wenn nicht die Nationen,
welche rings um euch her sind, ihre eigene Schmach tragen sollen!
8.
Ihr aber, Berge
Israels, ihr sollt meinem Volke Israel eure Zweige treiben und eure Frucht
tragen, denn sie sind nahe daran zu kommen.
9.
Denn siehe, ich
will zu euch kommen, und ich will mich zu euch wenden, und ihr sollt bebaut und
besät werden.
10. Und ich werde die Menschen auf euch vermehren, das
ganze Haus Israel insgesamt; und die Städte sollen bewohnt und die Trümmer
aufgebaut werden.
11. Und ich werde Menschen und Vieh auf euch vermehren,
und sie werden sich mehren und fruchtbar sein; und ich werde euch bewohnt
machen, wie in euren Vorzeiten, und werde euch wohltun, mehr als in euren
Anfängen. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin.
12. Und ich werde Menschen, mein Volk Israel, auf euch
wandeln lassen, und sie werden dich besitzen, und du wirst ihnen zum Erbteil
sein; und du wirst sie hinfort nicht mehr der Kinder berauben. -
13. So spricht der Herr, Jahwe: Weil sie zu euch sprechen:
Du verzehrst Menschen und hast deine Nation der Kinder beraubt,
14. darum wirst du nicht mehr Menschen verzehren, und
wirst deine Nation nicht mehr straucheln machen, spricht der Herr, Jahwe.
15. Und ich will dich nicht mehr die Schmähung der
Nationen hören lassen, und den Hohn der Völker sollst du nicht mehr tragen; und
du sollst deine Nation nicht mehr straucheln machen, spricht der Herr, Jahwe.
16. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
17. Menschensohn, das Haus Israel wohnte in seinem Lande,
und sie verunreinigten es durch ihren Weg und durch ihre Handlungen; ihr Weg
war vor mir wie die Unreinigkeit eines unreinen Weibes.
18. Da goß ich meinen Grimm über sie aus wegen des Blutes,
das sie im Lande vergossen, und weil sie es durch ihre Götzen verunreinigt
hatten.
19. Und ich versprengte sie unter die Nationen, und sie
wurden in die Länder zerstreut; ich richtete sie nach ihrem Wege und nach ihren
Handlungen.
20. Und als sie zu den Nationen kamen, wohin sie kamen, da
entweihten sie meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sagte: Jahwes Volk
sind diese, und aus seinem Lande sind sie gezogen.
21. Aber ich habe meinen heiligen Namen verschont, welchen
das Haus Israel entweiht hat unter den Nationen, wohin sie kamen. -
22. Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr,
Jahwe: Nicht um euretwillen tue ich es, Haus Israel, sondern um meines heiligen
Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen
seid.
23. Und ich werde meinen großen Namen heiligen, der
entweiht ist unter den Nationen, welchen ihr entweiht habt in ihrer Mitte. Und
die Nationen werden wissen, daß ich Jahwe bin, spricht der Herr, Jahwe, wenn
ich mich vor ihren Augen an euch heilige. -
24. Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch
sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.
25. Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr
werdet rein sein; von allen euren Unreinigkeiten und von allen euren Götzen
werde ich euch reinigen.
26. Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen
neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem
Fleische wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.
27. Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und
ich werde machen, daß ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahret
und tut.
28. Und ihr werdet in dem Lande wohnen, das ich euren
Vätern gegeben habe; und ihr werdet mein Volk, und ich werde euer Gott sein.
29. Und ich werde euch befreien von allen euren
Unreinigkeiten. Und ich werde das Getreide herbeirufen und es mehren, und keine
Hungersnot mehr auf euch bringen;
30. und ich werde die Frucht des Baumes und den Ertrag des
Feldes mehren, auf daß ihr nicht mehr den Schimpf einer Hungersnot traget unter
den Nationen.
31. Und ihr werdet eurer bösen Wege gedenken und eurer
Handlungen, die nicht gut waren, und werdet Ekel an euch selbst empfinden wegen
eurer Missetaten und eurer Greuel.
32. Nicht um euretwillen tue ich es, spricht der Herr,
Jahwe, das sei euch kund; schämet euch und werdet beschämt vor euren Wegen,
Haus Israel! -
33. So spricht der Herr, Jahwe: An dem Tage, da ich euch
reinigen werde von allen euren Missetaten, da will ich die Städte bewohnt
machen, und die Trümmer sollen aufgebaut werden.
34. Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt daß
es eine Wüste war vor den Augen jedes Vorüberziehenden.
35. Und man wird sagen: Dieses Land da, das verwüstete,
ist wie der Garten Eden geworden, und die verödeten und verwüsteten und
zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt.
36. Und die Nationen, welche rings um euch her
übrigbleiben werden, werden wissen, daß ich, Jahwe, das Zerstörte aufbaue, das
Verwüstete bepflanze. Ich, Jahwe, habe geredet und werde es tun. -
37. So spricht der Herr, Jahwe: Auch noch um dieses werde
ich mich vom Hause Israel erbitten lassen, daß ich es ihnen tue: Ich werde sie
an Menschen vermehren wie eine Herde.
38. Wie eine geheiligte Herde, wie die Herde Jerusalems an
seinen Festen, also werden die verödeten Städte voll Menschenherden sein. Und
sie werden wissen, daß ich Jahwe bin.
Hesekiel 37
1.
Die Hand Jahwes
kam über mich, und Jahwe führte mich im Geiste hinaus und ließ mich nieder
mitten im Tale; und dieses war voll Gebeine.
2.
Und er führte
mich ringsherum an ihnen vorüber; und siehe, es waren sehr viele auf der Fläche
des Tales, und siehe, sie waren sehr verdorrt.
3.
Und er sprach zu
mir: Menschensohn, werden diese Gebeine lebendig werden? Und ich sprach: Herr,
Jahwe, du weißt es.
4.
Da sprach er zu
mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine,
höret das Wort Jahwes!
5.
So spricht der
Herr, Jahwe, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich bringe Odem in euch, daß ihr
lebendig werdet.
6.
Und ich werde
Sehnen über euch legen und Fleisch über euch wachsen lassen und euch mit Haut
überziehen, und ich werde Odem in euch legen, daß ihr lebendig werdet. Und ihr
werdet wissen, daß ich Jahwe bin. -
7.
Und ich
weissagte, wie mir geboten war. Da entstand ein Geräusch, als ich weissagte,
und siehe, ein Getöse: und die Gebeine rückten zusammen, Gebein an Gebein.
8.
Und ich sah, und
siehe, es kamen Sehnen über sie, und Fleisch wuchs, und Haut zog sich darüber
obenher; aber es war kein Odem in ihnen.
9.
Und er sprach zu
mir: Weissage dem Odem, weissage, Menschensohn, und sprich zu dem Odem: So
spricht der Herr, Jahwe: Komm von den vier Winden her, du Odem, und hauche
diese Getöteten an, daß sie lebendig werden!
10. Und ich weissagte, wie er mir geboten hatte; und der
Odem kam in sie, und sie wurden lebendig und standen auf ihren Füßen, ein
überaus großes Heer. -
11. Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind
das ganze Haus Israel. Siehe, sie sprechen: Unsere Gebeine sind verdorrt, und
unsere Hoffnung ist verloren; wir sind dahin.
12. Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht der
Herr, Jahwe: Siehe, ich werde eure Gräber öffnen und euch aus euren Gräbern
heraufkommen lassen, mein Volk, und werde euch in das Land Israel bringen.
13. Und ihr werdet wissen, daß ich Jahwe bin, wenn ich
eure Gräber öffne und euch aus euren Gräbern heraufkommen lasse, mein Volk.
14. Und ich werde meinen Geist in euch geben, daß ihr
lebet, und werde euch in euer Land setzen. Und ihr werdet wissen, daß ich,
Jahwe, geredet und es getan habe, spricht Jahwe.
15. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also:
16. Und du, Menschensohn, nimm dir ein Holz und schreibe
darauf: Für Juda und für die Kinder Israel, seine Genossen. Und nimm ein
anderes Holz und schreibe darauf: Für Joseph, Holz Ephraims und des ganzen
Hauses Israel, seiner Genossen.
17. Und bringe sie zusammen, eines zum anderen, dir zu
einem Holze, so daß sie geeint seien in deiner Hand.
18. Und wenn die Kinder deines Volkes zu dir sprechen und
sagen: Willst du uns nicht kundtun, was diese dir bedeuten sollen?
19. so rede zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe,
ich werde das Holz Josephs nehmen, welches in der Hand Ephraims ist, und die
Stämme Israels, seine Genossen; und ich werde sie dazu tun, zu dem Holze Judas,
und werde sie zu einem Holze machen, so daß sie eins seien in meiner Hand.
20. Und die Hölzer, auf welche du geschrieben hast, sollen
in deiner Hand sein vor ihren Augen.
21. Und rede zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe,
ich werde die Kinder Israel aus den Nationen herausholen, wohin sie gezogen
sind, und ich werde sie von ringsumher sammeln und sie in ihr Land bringen.
22. Und ich werde sie zu einer Nation machen im Lande, auf
den Bergen Israels, und sie werden allesamt einen König zum König haben; und
sie sollen nicht mehr zu zwei Nationen werden, und sollen sich fortan nicht
mehr in zwei Königreiche teilen.
23. Und sie werden sich nicht mehr verunreinigen durch
ihre Götzen und durch ihre Scheusale und durch alle ihre Übertretungen; und ich
werde sie retten aus allen ihren Wohnsitzen, in welchen sie gesündigt haben,
und werde sie reinigen; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein.
24. Und mein Knecht David wird König über sie sein, und
sie werden allesamt einen Hirten haben; und sie werden in meinen Rechten
wandeln, und meine Satzungen bewahren und sie tun.
25. Und sie werden wohnen in dem Lande, das ich meinem
Knechte Jakob gegeben, worin eure Väter gewohnt haben; und sie werden darin
wohnen, sie und ihre Kinder und ihre Kindeskinder, bis in Ewigkeit; und mein
Knecht David wird ihr Fürst sein ewiglich.
26. Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen
machen, ein ewiger Bund wird es mit ihnen sein; und ich werde sie einsetzen und
sie vermehren, und werde mein Heiligtum in ihre Mitte setzen ewiglich.
27. Und meine Wohnung wird über ihnen sein; und ich werde
ihr Gott, und sie werden mein Volk sein.
28. Und die Nationen werden wissen, daß ich Jahwe bin, der
Israel heiligt, wenn mein Heiligtum in ihrer Mitte sein wird ewiglich.
Hesekiel 38
1.
Und das Wort
Jahwes geschah zu mir also:
2.
Menschensohn,
richte dein Angesicht gegen Gog vom Lande Magog, den Fürsten von Rosch, Mesech
und Tubal, und weissage wider ihn und sprich:
3.
So spricht der
Herr, Jahwe: Siehe, ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch, Mesech und Tubal.
4.
Und ich werde
dich herumlenken und Haken in deine Kinnbacken legen; und ich werde dich
herausführen und dein ganzes Heer, Rosse und Reiter, allesamt prächtig gekleidet,
eine große Schar mit Schild und Tartsche, welche Schwerter führen allesamt:
5.
Perser, Äthiopier
und Put mit ihnen, allesamt mit Schild und Helm;
6.
Gomer und alle
seine Haufen, das Haus Togarma im äußersten Norden und alle seine Haufen; viele
Völker mit dir.
7.
Rüste dich und
rüste dir zu, du und alle deine Scharen, die sich zu dir versammelt haben, und
sei ihr Anführer!
8.
Nach vielen Tagen
sollst du heimgesucht werden: Am Ende der Jahre sollst du in das Land kommen,
das vom Schwerte wiederhergestellt, das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf
die Berge Israels, welche beständig verödet waren; und es ist herausgeführt aus
den Völkern, und sie wohnen in Sicherheit allesamt.
9.
Und du sollst
heraufziehen, wie ein Sturm herankommen, sollst wie eine Wolke sein, um das
Land zu bedecken, du und alle deine Haufen und viele Völker mit dir.
10. So spricht der Herr, Jahwe: Und es wird geschehen an
jenem Tage, da werden Dinge in deinem Herzen aufsteigen, und du wirst einen
bösen Anschlag ersinnen und sprechen:
11. Ich will hinaufziehen in das Land der offenen Städte,
will über die kommen, welche in Ruhe sind, in Sicherheit wohnen, die allesamt
ohne Mauern wohnen und Riegel und Tore nicht haben:
12. um Raub zu rauben und Beute zu erbeuten, um deine Hand
zu kehren gegen die wiederbewohnten Trümmer und gegen ein Volk, das aus den
Nationen gesammelt ist, welches Hab und Gut erworben hat, welches den
Mittelpunkt der Erde bewohnt.
13. Scheba und Dedan und die Kaufleute von Tarsis und alle
ihre jungen Löwen werden zu dir sagen: Kommst du, um Raub zu rauben? Hast du
deine Scharen versammelt, um Beute zu erbeuten, um Silber und Gold wegzuführen,
Hab und Gut wegzunehmen, um einen großen Raub zu rauben? -
14. Darum, weissage, Menschensohn, und sprich zu Gog: So
spricht der Herr, Jahwe: Wirst du es an jenem Tage nicht wissen, wenn mein Volk
Israel in Sicherheit wohnt?
15. Und du wirst von deinem Orte kommen, vom äußersten
Norden her, du und viele Völker mit dir, auf Rossen reitend allesamt, eine
große Schar und ein zahlreiches Heer.
16. Und du wirst wider mein Volk Israel heraufziehen wie
eine Wolke, um das Land zu bedecken. Am Ende der Tage wird es geschehen, daß
ich dich heranbringen werde wider mein Land, auf daß die Nationen mich kennen,
wenn ich mich an dir, Gog, vor ihren Augen heilige.
17. So spricht der Herr, Jahwe: Bist du der, von welchem
ich in vergangenen Tagen geredet habe durch meine Knechte, die Propheten
Israels, welche in jenen Tagen Jahre lang weissagten, daß ich dich wider sie
heranbringen würde?
18. Und es wird geschehen an selbigem Tage, an dem Tage,
wenn Gog in das Land Israel kommt, spricht der Herr, Jahwe, da wird mein Grimm
in meiner Nase aufsteigen.
19. Und in meinem Eifer, im Feuer meines Zornes habe ich
geredet: Wahrlich, an selbigem Tage wird ein großes Beben sein im Lande Israel!
20. Und es werden vor mir beben die Fische des Meeres und
die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes und alles Gewürm, das sich auf
dem Erdboden regt, und alle Menschen, die auf der Fläche des Erdbodens sind;
und die Berge werden niedergerissen werden, und die steilen Höhen werden
einstürzen, und jede Mauer wird zu Boden fallen.
21. Und ich werde nach allen meinen Bergen hin das Schwert
über ihn herbeirufen, spricht der Herr, Jahwe; das Schwert des einen wird wider
den anderen sein.
22. Und ich werde Gericht an ihm üben durch die Pest und
durch Blut; und einen überschwemmenden Regen und Hagelsteine, Feuer und
Schwefel werde ich regnen lassen auf ihn und auf seine Haufen und auf die
vielen Völker, die mit ihm sind.
23. Und ich werde mich groß und heilig erweisen, und werde
mich kundtun vor den Augen vieler Nationen. Und sie werden wissen, daß ich
Jahwe bin.
Hesekiel 39
1.
Und du,
Menschensohn, weissage wider Gog und sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe,
ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch, Mesech und Tubal.
2.
Und ich werde
dich herumlenken und herbeiführen, und dich heraufziehen lassen vom äußersten
Norden her, und dich auf die Berge Israels bringen.
3.
Und ich werde dir
den Bogen aus deiner linken Hand schlagen und deine Pfeile aus deiner rechten
Hand werfen.
4.
Auf den Bergen
Israels wirst du fallen, du und alle deine Haufen und die Völker, die mit dir
sind; den Raubvögeln allerlei Gefieders und den Tieren des Feldes habe ich dich
zur Speise gegeben;
5.
auf dem freien
Felde sollst du fallen. Denn ich habe geredet, spricht der Herr, Jahwe.
6.
Und ich werde
Feuer senden unter Magog und unter die, welche auf den Inseln sicher wohnen.
Und sie werden wissen, daß ich Jahwe bin.
7.
Und ich werde
meinen heiligen Namen kundtun inmitten meines Volkes Israel, und werde meinen
heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden wissen, daß
ich Jahwe bin, der Heilige in Israel.
8.
Siehe, es kommt
und wird geschehen, spricht der Herr, Jahwe. Das ist der Tag, von welchem ich
geredet habe.
9.
Und die Bewohner
der Städte Israels werden hinausgehen, und werden Feuer machen und heizen mit
Waffen und Tartschen und Schilden, mit Bogen und Pfeilen und mit Handstäben und
Lanzen; und sie werden Feuer damit machen sieben Jahre lang.
10. Und sie werden kein Holz vom Felde holen noch aus den
Wäldern hauen, sondern werden Feuer machen mit den Waffen. Und sie werden ihre
Räuber berauben und ihre Plünderer plündern, spricht der Herr, Jahwe.
11. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich Gog
eine Grabstätte geben in Israel, das Tal der Wanderer auf der Ostseite des
Meeres; und es wird den Wanderern den Weg versperren. Und daselbst werden sie
Gog und seine ganze Menge begraben, und sie werden es nennen: Tal der Menge
Gogs.
12. Und das Haus Israel wird sie begraben, um das Land zu
reinigen, sieben Monate lang;
13. und das ganze Volk des Landes wird sie begraben, und
es wird ihnen zum Ruhme sein an dem Tage, da ich mich verherrlichen werde,
spricht der Herr, Jahwe.
14. Und sie werden Männer aussondern, die beständig im
Lande umherziehen, und solche, welche mit den Umherziehenden die auf der Fläche
des Landes Übriggebliebenen begraben, um es zu reinigen; nach Verlauf von
sieben Monaten werden sie es durchsuchen.
15. Und die Umherziehenden werden im Lande umherziehen;
und wenn einer ein Menschengebein sieht, so wird er ein Mal daneben errichten,
bis die Totengräber es im Tale der Menge Gogs begraben.
16. Und auch der Name der Stadt soll Hamona sein. Und so
werden sie das Land reinigen. -
17. Und du, Menschensohn, so spricht der Herr, Jahwe:
Sprich zu dem Gevögel allerlei Gefieders und zu allen Tieren des Feldes:
Versammelt euch und kommet, sammelt euch von allen Seiten her zu meinem
Schlachtopfer, das ich für euch schlachte, einem großen Schlachtopfer auf den
Bergen Israels, und fresset Fleisch und trinket Blut!
18. Fleisch von Helden sollt ihr fressen, und Blut von
Fürsten der Erde sollt ihr trinken: Widder, Fettschafe und Böcke und Farren, in
Basan gemästet allesamt.
19. Und Fett sollt ihr fressen bis zur Sättigung und Blut
trinken bis zur Trunkenheit von meinem Schlachtopfer, das ich für euch
geschlachtet habe.
20. Und ihr sollt euch sättigen an meinem Tische von
Rossen und Reitern, von Helden und allerlei Kriegsleuten, spricht der Herr,
Jahwe.
21. Und ich werde meine Herrlichkeit unter den Nationen
erweisen; und alle Nationen sollen mein Gericht sehen, welches ich gehalten,
und meine Hand, die ich an sie gelegt habe.
22. Und von jenem Tage an und hinfort wird das Haus Israel
wissen, daß ich, Jahwe, ihr Gott bin.
23. Und die Nationen werden wissen, daß das Haus Israel um
seiner Ungerechtigkeit willen weggeführt wurde, weil sie treulos gegen mich
gewesen sind, und ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und sie in die Hand
ihrer Bedränger gegeben habe, so daß sie allesamt durch das Schwert gefallen
sind.
24. Nach ihrer Unreinigkeit und nach ihren Übertretungen
habe ich mit ihnen gehandelt, und habe mein Angesicht vor ihnen verborgen. -
25. Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Nun werde ich die
Gefangenschaft Jakobs wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen, und
werde eifern für meinen heiligen Namen.
26. Und sie werden ihre Schmach tragen und alle ihre
Treulosigkeit, mit welcher sie treulos gegen mich gehandelt haben, wenn sie in
ihrem Lande sicher wohnen und niemand sie aufschreckt,
27. wenn ich sie aus den Völkern zurückgebracht und sie
aus den Ländern ihrer Feinde gesammelt, und ich mich an ihnen geheiligt habe
vor den Augen der vielen Nationen.
28. Und sie werden wissen, daß ich, Jahwe, ihr Gott bin,
indem ich sie zu den Nationen weggeführt habe und sie wieder in ihr Land sammle
und keinen mehr von ihnen dort übriglasse.
29. Und ich werde mein Angesicht nicht mehr vor ihnen
verbergen, wenn ich meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht
der Herr, Jahwe.
Hesekiel 40
1.
Im
fünfundzwanzigsten Jahre unserer Wegführung, im Anfang des Jahres, am Zehnten des
Monats, im vierzehnten Jahre, nachdem die Stadt geschlagen war, an diesem
selbigen Tage kam die Hand Jahwes über mich, und er brachte mich dorthin.
2.
In Gesichten
Gottes brachte er mich in das Land Israel, und er ließ mich nieder auf einen
sehr hohen Berg; und auf demselben, gegen Süden, war es wie der Bau einer
Stadt.
3.
Und er brachte
mich dorthin; und siehe da, ein Mann, dessen Aussehen war wie das Aussehen von
Erz; und in seiner Hand war eine leinene Schnur und eine Meßrute; und er stand
im Tore.
4.
Und der Mann
redete zu mir: Menschensohn, sieh mit deinen Augen und höre mit deinen Ohren,
und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeigen werde; denn damit es dir
gezeigt werde, bist du hierher gebracht worden. Berichte dem Hause Israel
alles, was du siehst.
5.
Und siehe, eine
Mauer war außerhalb des Hauses ringsherum; und in der Hand des Mannes war eine
Meßrute von sechs Ellen, jede von einer Elle und einer Handbreite. Und er maß
die Breite des Baues: eine Rute, und die Höhe: eine Rute. -
6.
Und er ging zu
dem Tore, das gegen Osten gerichtet war, und stieg dessen Stufen hinauf. Und er
maß die Schwelle des Tores: eine Rute breit, und zwar die erste Schwelle eine
Rute breit;
7.
und jedes
Wachtzimmer: eine Rute lang und eine Rute breit, und zwischen den Wachtzimmern
fünf Ellen; und die Torschwelle neben der Torhalle nach dem Hause hin: eine
Rute.
8.
Und er maß die
Torhalle nach dem Hause hin: eine Rute;
9.
und er maß die
Torhalle: acht Ellen, und ihre Pfeiler: zwei Ellen dick, und die Torhalle war
nach dem Hause hin.
10. Und der Wachtzimmer des Tores gegen Osten waren drei
auf dieser und drei auf jener Seite; ein Maß hatten alle drei, und ein Maß die
Pfeiler auf dieser und auf jener Seite.
11. Und er maß die Breite der Toröffnung: zehn Ellen, und
die Länge des Tores: dreizehn Ellen.
12. Und eine Grenzwehr war vor den Wachtzimmern, von einer
Elle auf dieser Seite; und eine Elle Grenzwehr war auf jener Seite. Und jedes
Wachtzimmer war sechs Ellen auf dieser und sechs Ellen auf jener Seite.
13. Und er maß das Tor vom Dache eines Wachtzimmers bis
zum Dache des anderen: fünfundzwanzig Ellen Breite, Tür gegen Tür.
14. Und er bestimmte die Pfeiler zu sechzig Ellen Höhe.
Und an die Pfeiler stieß der Vorhof rings um das Torgebäude.
15. Und von der Vorderseite des Eingangstores bis zur
Vorderseite der Halle des inneren Tores waren fünfzig Ellen.
16. Und vergitterte Fenster waren an den Wachtzimmern, und
zwar an ihren Pfeilern, nach dem Inneren des Torgebäudes zu, ringsherum, und
ebenso an den Wandvorsprüngen; und so waren Fenster ringsherum nach innen zu;
und an den Pfeilern waren Palmen.
17. Und er brachte mich in den äußeren Vorhof. Und siehe,
da waren Zellen und ein Steinpflaster ringsum am Vorhof gemacht; dreißig Zellen
waren auf dem Steinpflaster.
18. Und das Steinpflaster war zur Seite der Tore,
entsprechend der Länge der Tore, nämlich das untere Steinpflaster.
19. Und er maß die Breite von der Vorderseite des Tores
des unteren Vorhofs bis vor den inneren Vorhof, von außen, hundert Ellen; so
war es an der Ostseite und an der Nordseite. -
20. Und das Tor, welches gegen Norden gerichtet war, am
äußeren Vorhof: er maß seine Länge und seine Breite;
21. und seine Wachtzimmer, drei auf dieser und drei auf
jener Seite; und seine Pfeiler und seine Wandvorsprünge. Es war nach dem Maße
des ersten Tores, fünfzig Ellen seine Länge und fünfundzwanzig Ellen die
Breite.
22. Und seine Fenster und seine Wandvorsprünge und seine
Palmen waren nach dem Maße des Tores, das gegen Osten gerichtet war; und auf
sieben Stufen stieg man hinauf, und seine Wandvorsprünge waren vor ihnen.
23. Und ein Tor zum inneren Vorhof war dem Tore nach
Norden und nach Osten gegenüber; und er maß von Tor zu Tor hundert Ellen. -
24. Und er führte mich gegen Süden. Und siehe, da war ein
Tor gegen Süden; und er maß seine Pfeiler und seine Wandvorsprünge nach jenen
Maßen.
25. Und Fenster waren an ihm und an seinen Wandvorsprüngen
ringsherum, gleich jenen Fenstern. Die Länge war fünfzig Ellen und die Breite
fünfundzwanzig Ellen.
26. Und sieben Stufen bildeten seine Stiege, und seine
Wandvorsprünge waren vor ihnen; und es hatte Palmen an seinen Pfeilern, eine
auf dieser und eine auf jener Seite.
27. Und ein Tor zum inneren Vorhof war gegen Süden; und er
maß vom Tore zu dem Tore gegen Süden, hundert Ellen.
28. Und er brachte mich durch das Südtor in den inneren
Vorhof. Und er maß das Südtor nach jenen Maßen,
29. und seine Wachtzimmer und seine Pfeiler und seine
Wandvorsprünge nach jenen Maßen. Und Fenster waren an ihm und an seinen
Wandvorsprüngen ringsherum. Die Länge war fünfzig Ellen und die Breite
fünfundzwanzig Ellen.
30. Und Wandvorsprünge waren ringsherum, die Länge
fünfundzwanzig Ellen und die Breite fünf Ellen.
31. Und seine Wandvorsprünge waren gegen den äußeren
Vorhof hin; und Palmen waren an seinen Pfeilern; und acht Stufen bildeten seine
Stiege. -
32. Und er brachte mich in den inneren Vorhof gegen Osten.
Und er maß das Tor nach jenen Maßen,
33. und seine Wachtzimmer und seine Pfeiler und seine
Wandvorsprünge nach jenen Maßen. Und Fenster waren an ihm und an seinen
Wandvorsprüngen ringsherum. Die Länge war fünfzig Ellen und die Breite
fünfundzwanzig Ellen.
34. Und seine Wandvorsprünge waren gegen den äußeren
Vorhof hin; und Palmen waren an seinen Pfeilern auf dieser und auf jener Seite;
und acht Stufen bildeten seine Stiege. -
35. Und er brachte mich zu dem Nordtore. Und er maß es
nach jenen Maßen:
36. seine Wachtzimmer, seine Pfeiler und seine
Wandvorsprünge. Und Fenster waren an ihm ringsherum. Die Länge war fünfzig
Ellen und die Breite fünfundzwanzig Ellen.
37. Und seine Pfeiler waren nach dem äußeren Vorhof zu;
und Palmen waren an seinen Pfeilern auf dieser und auf jener Seite; und acht
Stufen bildeten seine Stiege.
38. Und eine Zelle und ihr Eingang war an den Pfeilern der
Tore; daselbst spülte man das Brandopfer ab.
39. Und in der Torhalle waren zwei Tische auf dieser und
zwei Tische auf jener Seite, um auf dieselben das geschlachtete Brandopfer und
Sündopfer und Schuldopfer zu legen.
40. Und draußen, an der dem zum Toreingang hinaufgehenden
nördlich liegenden Seite, waren zwei Tische; und an der anderen Seite der
Torhalle zwei Tische:
41. vier Tische auf dieser und vier Tische auf jener
Seite, an der Seite des Tores: acht Tische, auf welche man das geschlachtete
Fleisch legte.
42. Und bei der Stiege waren vier Tische aus behauenen
Steinen, anderthalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit und eine Elle hoch;
auf diese legte man die Geräte, womit man das Brandopfer und das Schlachtopfer
schlachtete.
43. Und die Doppelpflöcke, eine Handbreit lang, waren
ringsherum am Torhause befestigt; und auf die Tische kam das Opferfleisch. -
44. Und außerhalb des inneren Tores waren zwei Zellen im
inneren Vorhof: eine an der Seite des Nordtores, und ihre Vorderseite gegen
Süden; eine an der Seite des Südtores in der Richtung gegen Norden.
45. Und er sprach zu mir: Diese Zelle, deren Vorderseite
gegen Süden liegt, ist für die Priester, welche der Hut des Hauses warten.
46. Und die Zelle, deren Vorderseite gegen Norden liegt,
ist für die Priester, welche der Hut des Altars warten. Das sind die Söhne
Zadoks, welche aus den Söhnen Levis Jahwe nahen, um ihm zu dienen.
47. Und er maß den Vorhof: die Länge hundert Ellen und die
Breite hundert Ellen ins Geviert. Und der Altar war vor dem Hause.
48. Und er brachte mich zur Halle des Hauses. Und er maß
den Pfeiler der Halle: fünf Ellen auf dieser und fünf Ellen auf jener Seite;
und die Breite des Tores: drei Ellen auf dieser und drei Ellen auf jener Seite.
49. Die Länge der Halle war zwanzig Ellen und die Breite
elf Ellen, und zwar an den Stufen, auf welchen man zu ihr hinaufstieg. Und
Säulen waren an den Pfeilern, eine auf dieser und eine auf jener Seite.
Hesekiel 41
1.
Und er brachte
mich in den Tempel. Und er maß die Pfeiler: sechs Ellen Breite auf dieser und
sechs Ellen Breite auf jener Seite, die Breite des Zeltes.
2.
Und die Breite
der Tür war zehn Ellen, und die Türschultern fünf Ellen auf dieser und fünf
Ellen auf jener Seite. Und er maß seine Länge: vierzig Ellen, und die Breite:
zwanzig Ellen.
3.
Und er ging nach
innen. Und er maß den Türpfeiler: zwei Ellen; und die Tür: sechs Ellen Höhe,
und die Breite der Tür: sieben Ellen.
4.
Und er maß seine
Länge: zwanzig Ellen, und die Breite: zwanzig Ellen gegen den Tempel hin; und
er sprach zu mir: Dies ist das Allerheiligste.
5.
Und er maß die
Wand des Hauses: sechs Ellen, und die Breite der Seitenzimmer: vier Ellen,
rings um das Haus herum.
6.
Und die
Seitenzimmer waren Zimmer über Zimmer, drei, und zwar dreißigmal; und sie
gingen in die Wand, welche das Haus ringsherum für die Seitenzimmer hatte,
damit sie festgehalten würden; doch wurden sie nicht in der Wand des Hauses
festgehalten.
7.
Und die
Erweiterung und Umgebung nahm nach oben hin mehr und mehr zu, hinsichtlich der
Seitenzimmer; denn die Umgebung des Hauses vergrößerte sich nach oben hin mehr
und mehr rings um das Haus, wodurch Breite am Hause nach oben hin entstand. Und
so stieg das untere Stockwerk zum oberen auf nach Verhältnis des mittleren.
8.
Und ich sah am
Hause eine Erhöhung ringsherum: die Seitenzimmer hatten nämlich eine Grundlage
von einer vollen Rute, sechs Ellen nach der Verbindung hin.
9.
Die Breite der
Wand, welche die Seitenzimmer nach außen hatten, war fünf Ellen; und auch was
freigelassen war am Seitenzimmergebäude des Hauses.
10. Und zwischen den Zellen war eine Breite von zwanzig
Ellen, rings um das Haus, ringsherum.
11. Und die Tür der Seitenzimmer ging nach dem
freigelassenen Raume, eine Tür gegen Norden und eine Tür gegen Süden. Und die
Breite des freigelassenen Raumes war fünf Ellen ringsherum.
12. Und das Bauwerk an der Vorderseite des abgesonderten
Platzes, an der gegen Westen gerichteten Seite, war siebzig Ellen breit, und
die Mauer des Bauwerks fünf Ellen breit ringsherum, und seine Länge neunzig
Ellen.
13. Und er maß das Haus: die Länge hundert Ellen; und den
abgesonderten Platz und das Bauwerk und seine Mauern: die Länge hundert Ellen;
14. und die Breite der Vorderseite des Hauses und des
abgesonderten Platzes gegen Osten: hundert Ellen.
15. Und so maß er die Länge des an der Vorderseite des
abgesonderten Platzes befindlichen Bauwerks, welches sich bis zu seiner
Hinterseite hin erstreckte; und seine Galerien auf dieser und auf jener Seite:
hundert Ellen; und den inneren Tempel und die Hallen des Vorhofs. -
16. Die Schwellen und die vergitterten Fenster und die
Galerien rings um diese drei Gebäude-den Schwellen gegenüber war getäfeltes
Holz ringsherum, und vom Boden bis an die Fenster (und die Fenster waren
verdeckt) -
17. der Raum über den Türen und das ganze Haus, sowohl
inwendig als auswendig, und der Raum an allen Wänden ringsherum, innen und
außen: alles hatte seine Maße.
18. Und Cherubim und Palmen waren gemacht, und zwar eine
Palme zwischen Cherub und Cherub. Und der Cherub hatte zwei Angesichter:
19. eines Menschen Angesicht gegen die Palme auf dieser,
und eines Löwen Angesicht gegen die Palme auf jener Seite; so war es gemacht am
ganzen Hause ringsherum.
20. Vom Boden bis hinauf über die Tür waren die Cherubim
und die Palmen gemacht, und zwar an der Wand des Tempels.
21. Der Tempel hatte viereckige Türpfosten; und die auf
der Vorderseite des Heiligtums hatten die gleiche Gestalt.
22. Der Altar war von Holz, drei Ellen hoch, und seine
Länge zwei Ellen; und er hatte seine Ecken; und sein Gestell und seine Wände
waren von Holz. Und er sprach zu mir: Das ist der Tisch, der vor Jahwe steht.
23. Und der Tempel und das Heiligtum hatten zwei
Flügeltüren.
24. Und die Türflügel hatten zwei Flügelblätter, zwei
drehbare Flügelblätter, zwei an dem einen Türflügel und zwei Flügelblätter an
dem anderen.
25. Und an ihnen, an den Flügeltüren des Tempels, waren
Cherubim und Palmen gemacht, wie sie an den Wänden gemacht waren. Und ein
hölzernes Dachgesims war an der Vorderseite der Halle draußen.
26. Und vergitterte Fenster und Palmen waren auf dieser
und auf jener Seite, an den Seitenwänden der Halle und an den Seitenzimmern des
Hauses und den Dachgesimsen.
Hesekiel 42
1.
Und er führte
mich hinaus in den äußeren Vorhof, des Weges gegen Norden. Und er brachte mich
zu den Zellen, welche dem abgesonderten Platze gegenüber und dem Bauwerk nach
Norden gegenüber waren,
2.
vor die Langseite
hin von hundert Ellen, mit dem Eingang gegen Norden, und die Breite fünfzig
Ellen;
3.
gegenüber den
zwanzig Ellen des inneren Vorhofs und gegenüber dem Pflaster des äußeren
Vorhofs, Galerie gegen Galerie war im dritten Stockwerk.
4.
Und vor den
Zellen war ein Gang von zehn Ellen Breite: nach dem inneren Vorhof hin ein Weg
von hundert Ellen. Und ihre Türen waren gegen Norden gerichtet.
5.
Und weil die
Galerien Raum von ihnen wegnahmen, waren die oberen Zellen schmäler als die
unteren und die mittleren des Baues.
6.
Denn sie waren
dreistöckig, hatten aber keine Säulen wie die Säulen der Vorhöfe; darum waren
sie schmäler am Boden als die unteren und die mittleren.
7.
Und eine Mauer
außerhalb, gleichlaufend den Zellen, nach dem äußeren Vorhof hin, war an der
Vorderseite der Zellen; ihre Länge war fünfzig Ellen.
8.
Denn die Länge
der Zellen am äußeren Vorhof war fünfzig Ellen; und siehe, vor dem Tempel war
sie hundert Ellen.
9.
Und unterhalb
dieser Zellen war der Zugang von Osten her, wenn man zu ihnen ging, vom äußeren
Vorhof her. -
10. An der Breite der Mauer des Vorhofs gegen Süden, vor
dem abgesonderten Platze und vor dem Bauwerk, waren Zellen-
11. und ein Weg vor ihnen-von gleicher Gestalt wie die
Zellen, die gegen Norden waren, wie nach ihrer Länge so nach ihrer Breite, und
nach allen ihren Ausgängen wie nach ihren Einrichtungen.
12. Und wie ihre Eingänge, so waren auch die Eingänge der
Zellen, welche gegen Süden waren: ein Eingang am Anfang des Weges, des Weges,
welcher gegenüber der entsprechenden Mauer war gegen Osten, wenn man zu ihnen
kam.
13. Und er sprach zu mir: Die Zellen im Norden und die
Zellen im Süden, welche vor dem abgesonderten Platze sind, sind die heiligen
Zellen, wo die Priester, welche Jahwe nahen, die hochheiligen Dinge essen
sollen. Dahin sollen sie die hochheiligen Dinge legen, sowohl das Speisopfer
als auch das Sündopfer und das Schuldopfer; denn der Ort ist heilig.
14. Wenn die Priester hineingehen, so sollen sie nicht aus
dem Heiligtum in den äußeren Vorhof hinausgehen, sondern sollen dort ihre
Kleider niederlegen, in welchen sie den Dienst verrichten; denn sie sind
heilig; sie sollen andere Kleider anziehen und sich dem nahen, was für das Volk
ist.
15. Und als er die Maße des inneren Hauses vollendet
hatte, führte er mich hinaus des Weges zum Tore, das gegen Osten gerichtet war;
und er maß es ringsherum.
16. Er maß die Ostseite mit der Meßrute, fünfhundert Ruten
mit der Meßrute ringsum.
17. Er maß die Nordseite, fünfhundert Ruten mit der
Meßrute ringsum.
18. Die Südseite maß er, fünfhundert Ruten mit der
Meßrute.
19. Er wandte sich um nach der Westseite und maß
fünfhundert Ruten mit der Meßrute.
20. Er maß es nach den vier Seiten. Es hatte eine Mauer
ringsherum: die Länge war fünfhundert und die Breite fünfhundert, um zwischen
dem Heiligen und dem Unheiligen zu scheiden.
Hesekiel 43
1.
Und er führte
mich zum Tore, dem Tore, das gegen Osten sah.
2.
Und siehe, die
Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her; und ihr Rauschen war wie das
Rauschen großer Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit.
3.
Und das Ansehen
des Gesichtes, das ich sah, war wie das Gesicht, welches ich gesehen hatte, als
ich kam, um die Stadt zu verderben; und es waren Gesichte wie das Gesicht, welches
ich am Flusse Kebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht.
4.
Und die
Herrlichkeit Jahwes kam in das Haus, den Weg des Tores, welches gegen Osten
gerichtet war.
5.
Und der Geist hob
mich empor und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit
Jahwes erfüllte das Haus.
6.
Und ich hörte
einen, der aus dem Hause zu mir redete; und ein Mann stand neben mir.
7.
Und er sprach zu
mir: Menschensohn, dies ist der Ort meines Thrones und der Ort meiner
Fußsohlen, wo ich inmitten der Kinder Israel wohnen werde ewiglich. Und das
Haus Israel wird meinen heiligen Namen nicht mehr verunreinigen, sie und ihre
Könige, durch ihre Hurerei und durch die Leichname ihrer Könige und ihre Höhen:
8.
indem sie ihre
Schwelle an meine Schwelle und ihre Türpfosten neben meine Türpfosten setzten,
daß nur die Wand zwischen mir und ihnen war; und meinen heiligen Namen
verunreinigten durch ihre Greuel, die sie verübten, so daß ich sie in meinem
Zorne vernichtet habe.
9.
Nunmehr werden
sie ihre Hurerei und die Leichname ihrer Könige von mir entfernen, und ich
werde in ihrer Mitte wohnen ewiglich.
10. Du, Menschensohn, berichte dem Hause Israel über
dieses Haus, damit sie sich ihrer Missetaten schämen und den Bau messen.
11. Und wenn sie sich alles dessen schämen, was sie getan
haben, so zeige ihnen die Form des Hauses und seine Einrichtung, und seine
Ausgänge und seine Eingänge, und alle seine Formen und alle seine Satzungen,
und alle seine Formen und alle seine Gesetze; und schreibe es vor ihren Augen
auf, damit sie seine ganze Form und alle seine Satzungen behalten und sie tun.
-
12. Dies ist das Gesetz des Hauses: Auf dem Gipfel des
Berges soll sein ganzes Gebiet ringsherum hochheilig sein; siehe, das ist das
Gesetz des Hauses. -
13. Und dies sind die Maße des Altars nach Ellen, die Elle
eine Elle und eine Handbreite: ein Untersatz, eine Elle hoch und eine Elle
breit; und sein Gesims an seinem Rande ringsum: eine Spanne; und das ist der
Sockel des Altars.
14. Und von dem Untersatz am Boden bis zur unteren
Umwandung: zwei Ellen Höhe und eine Elle Breite; und von der kleineren
Umwandung bis zur größeren Umwandung: vier Ellen Höhe und eine Elle Breite.
15. Und der Gottesberg: vier Ellen Höhe; und von dem
Gottesherde aufwärts die vier Hörner.
16. Und der Gottesherd: zwölf Ellen Länge bei zwölf Ellen
Breite, quadratförmig, an seinen vier Seiten.
17. Und die untere Umwandung: vierzehn Ellen Länge bei
vierzehn Ellen Breite, an ihren vier Seiten; und das Gesims rings um dieselbe:
eine halbe Elle, und ihr Untersatz eine Elle ringsum. Und seine Stufen waren
gegen Osten gerichtet.
18. Und er sprach zu mir: Menschensohn, so spricht der
Herr, Jahwe: Dies sind die Satzungen des Altars, an dem Tage, da er gemacht
wird, um Brandopfer darauf zu opfern und Blut darauf zu sprengen.
19. Und du sollst den Priestern, den Leviten, welche vom
Samen Zadoks sind, die mir nahen, spricht der Herr, Jahwe, um mir zu dienen,
einen jungen Farren geben zum Sündopfer.
20. Und du sollst von seinem Blute nehmen und es an seine
vier Hörner tun und an die vier Ecken der Umwandung und an das Gesims ringsum;
und so sollst du ihn entsündigen und Sühnung für ihn tun.
21. Und du sollst den Farren des Sündopfers nehmen, und
man soll ihn an dem bestimmten Orte des Hauses, außerhalb des Heiligtums,
verbrennen.
22. Und am zweiten Tage sollst du einen Ziegenbock ohne
Fehl zum Sündopfer darbringen; und man soll den Altar entsündigen, so wie man
ihn mit dem Farren entsündigt hat.
23. Wenn du das Entsündigen vollendet hast, sollst du
einen jungen Farren ohne Fehl und einen Widder ohne Fehl vom Kleinvieh
darbringen:
24. du sollst sie vor Jahwe darbringen, und die Priester
sollen Salz auf sie streuen und sie dem Jahwe als Brandopfer opfern.
25. Sieben Tage lang sollst du täglich einen Bock als
Sündopfer opfern; und einen jungen Farren und einen Widder vom Kleinvieh, ohne
Fehl, soll man opfern.
26. Sieben Tage lang soll man Sühnung tun für den Altar
und ihn reinigen und ihn einweihen.
27. Und wenn man die Tage vollendet hat, so soll es am
achten Tage und fernerhin geschehen, daß die Priester eure Brandopfer und eure
Friedensopfer auf dem Altar opfern; und ich werde euch wohlgefällig annehmen,
spricht der Herr, Jahwe.
Hesekiel 44
1.
Und er führte
mich zurück des Weges zum äußeren Tore des Heiligtums, welches gegen Osten sah;
und es war verschlossen.
2.
Und Jahwe sprach
zu mir: Dieses Tor soll verschlossen sein; es soll nicht geöffnet werden, und
niemand soll durch dasselbe eingehen; weil Jahwe, der Gott Israels, durch
dasselbe eingezogen ist, so soll es verschlossen sein.
3.
Was den Fürsten
betrifft, er, der Fürst, soll darin sitzen, um zu essen vor Jahwe; auf dem Wege
der Torhalle soll er hineingehen, und auf demselben Wege soll er hinausgehen.
4.
Und er brachte
mich auf dem Wege des Nordtores vor das Haus; und ich sah: und siehe, die
Herrlichkeit Jahwes erfüllte das Haus Jahwes; und ich fiel nieder auf mein
Angesicht.
5.
Und Jahwe sprach
zu mir: Menschensohn, richte dein Herz darauf, und sieh mit deinen Augen und
höre mit deinen Ohren alles, was ich mit dir rede betreffs aller Satzungen des
Hauses Jahwes und betreffs aller seiner Gesetze; und richte dein Herz auf den
Eingang des Hauses samt allen Ausgängen des Heiligtums.
6.
Und sprich zu den
Widerspenstigen, zu dem Hause Israel: So spricht der Herr, Jahwe: Laßt es genug
sein an allen euren Greueln, Haus Israel!
7.
Indem ihr Söhne
der Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleische,
hineinführtet, um in meinem Heiligtum zu sein, mein Haus zu entweihen, wenn ihr
meine Speise, Fett und Blut, darbrachtet, so daß sie meinen Bund brachen zu
allen euren Greueln hinzu.
8.
Und ihr habt der
Hut meiner heiligen Dinge nicht gewartet, sondern habt sie euch zu Wärtern
meiner Hut gesetzt in meinem Heiligtum. -
9.
So spricht der
Herr, Jahwe: Kein Sohn der Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am
Fleische, von allen Söhnen der Fremde, welche inmitten der Kinder Israel sind,
soll in mein Heiligtum kommen.
10. Wahrlich, die Leviten, die sich von mir entfernt haben
bei der Verirrung Israels, welches von mir abgeirrt ist, seinen Götzen nach,
sie sollen ihre Missetat tragen;
11. aber sie sollen in meinem Heiligtum Diener sein, als
Wachen an den Toren des Hauses und als Diener des Hauses; sie sollen das
Brandopfer und das Schlachtopfer für das Volk schlachten, und sie sollen vor
ihnen stehen, um ihnen zu dienen.
12. Weil sie ihnen vor ihren Götzen gedient haben und dem
Hause Israel ein Anstoß zur Verschuldung gewesen sind, darum habe ich meine
Hand wider sie erhoben, spricht der Herr, Jahwe, daß sie ihre Missetat tragen
sollen.
13. Und sie sollen mir nicht nahen, um mir den
Priesterdienst auszuüben, und um allen meinen heiligen Dingen, den
hochheiligen, zu nahen; sondern sie sollen ihre Schmach und ihre Greuel tragen,
die sie verübt haben.
14. Und ich werde sie zu Wärtern der Hut des Hauses
machen, für all seinen Dienst und für alles, was darin verrichtet wird.
15. Aber die Priester, die Leviten, die Söhne Zadoks,
welche der Hut meines Heiligtums gewartet haben, als die Kinder Israel von mir
abirrten, sie sollen mir nahen, um mir zu dienen, und sollen vor mir stehen, um
mir das Fett und das Blut darzubringen, spricht der Herr, Jahwe.
16. Sie sollen in mein Heiligtum kommen, und sie sollen
meinem Tische nahen, um mir zu dienen, und sollen meiner Hut warten. -
17. Und es soll geschehen, wenn sie zu den Toren des
inneren Vorhofs eingehen, sollen sie leinene Kleider anziehen; aber Wolle soll
nicht auf sie kommen, wenn sie in den Toren des inneren Vorhofs und gegen das
Haus hin dienen.
18. Leinene Kopfbunde sollen auf ihrem Haupte sein, und
leinene Beinkleider an ihren Lenden; sie sollen sich nicht in Schweiß gürten.
19. Und wenn sie in den äußeren Vorhof hinausgehen, in den
äußeren Vorhof zum Volke, so sollen sie ihre Kleider, in welchen sie gedient
haben, ausziehen in die heiligen Zellen niederlegen, und sollen andere Kleider
anziehen, damit sie nicht das Volk mit ihren Kleidern heiligen.
20. Und sie sollen weder ihr Haupt kahl scheren, noch auch
das Haar frei wachsen lassen; sie sollen ihr Haupthaar schneiden.
21. Und kein Priester soll Wein trinken, wenn sie in den
inneren Vorhof gehen.
22. Und eine Witwe und eine Verstoßene sollen sie sich
nicht zu Weibern nehmen; sondern Jungfrauen vom Samen des Hauses Israel und die
Witwe, welche von einem Priester Witwe geworden ist, mögen sie nehmen.
23. Und sie sollen mein Volk den Unterschied lehren
zwischen Heiligem und Unheiligem, und sollen ihm den Unterschied kundtun
zwischen Unreinem und Reinem.
24. Und über Streitsachen sollen sie zum Gericht dastehen,
nach meinen Rechten sollen sie richten; und sie sollen meine Gesetze und meine
Satzungen bei allen meinen Festen beobachten und meine Sabbathe heiligen.
25. Und keiner soll zu dem Leichnam eines Menschen gehen,
daß er unrein werde; nur allein wegen Vater und Mutter, und wegen Sohn und
Tochter, wegen eines Bruders und wegen einer Schwester, die keines Mannes
gewesen ist, dürfen sie sich verunreinigen.
26. Und nach seiner Reinigung soll man ihm sieben Tage
zählen;
27. und an dem Tage, da er in das Heiligtum, in den
inneren Vorhof, hineingeht, um im Heiligtum zu dienen, soll er sein Sündopfer
darbringen, spricht der Herr, Jahwe. -
28. Und dies soll ihr Erbteil sein: ich bin ihr Erbteil;
und ihr sollt ihnen kein Besitztum in Israel geben: ich bin ihr Besitztum.
29. Das Speisopfer und das Sündopfer und das Schuldopfer,
die sollen sie essen; und alles Verbannte in Israel soll ihnen gehören.
30. Und das Erste aller Erstlinge von allem, und alle
Hebopfer von allem, von allen euren Hebopfern sollen den Priestern gehören; und
die Erstlinge eures Schrotmehls sollt ihr dem Priester geben, damit Segen auf
deinem Hause ruhe.
31. Kein Aas noch Zerrissenes vom Gevögel und vom Vieh
sollen die Priester essen.
Hesekiel 45
1.
Und wenn ihr das
Land als Erbteil verlosen werdet, sollt ihr für Jahwe ein Hebopfer heben, als
Heiliges vom Lande: die Länge fünfundzwanzigtausend Ruten lang, und die Breite
zwanzigtausend; dasselbe soll heilig sein in seiner ganzen Grenze ringsum.
2.
Davon sollen zum
Heiligtum gehören fünfhundert bei fünfhundert ins Geviert ringsum, und fünfzig
Ellen Freiplatz dazu ringsum.
3.
Und von jenem
Maße sollst du eine Länge messen von fünfundzwanzigtausend und eine Breite von
zehntausend; und darin soll das Heiligtum, das Allerheiligste, sein.
4.
Dies soll ein
Heiliges vom Lande sein; den Priestern, den Dienern des Heiligtums, soll es
gehören, welche nahen, um Jahwe zu dienen, und es soll ihnen ein Platz für
Häuser sein, und ein Geheiligtes für das Heiligtum.
5.
Und
fünfundzwanzigtausend Ruten in die Länge und zehntausend in die Breite soll den
Leviten, den Dienern, des Hauses, gehören, ihnen zum Eigentum, als Städte zum
Wohnen.
6.
Und als Eigentum
der Stadt sollt ihr fünftausend in die Breite und fünfundzwanzigtausend in die
Länge geben, gleichlaufend dem heiligen Hebopfer; dem ganzen Hause Israel soll
es gehören.
7.
Und dem Fürsten
sollt ihr geben auf dieser und auf jener Seite des heiligen Hebopfers und des
Eigentums der Stadt, längs des heiligen Hebopfers und längs des Eigentums der
Stadt, an der Westseite westwärts und an der Ostseite ostwärts, und der Länge
nach gleichlaufend einem der Stammteile, welche von der Westgrenze bis zur
Ostgrenze liegen.
8.
Als Land soll es
ihm gehören, als Eigentum in Israel; und meine Fürsten sollen nicht mehr mein
Volk bedrücken, sondern das Land dem Hause Israel nach seinen Stämmen
überlassen.
9.
So spricht der
Herr, Jahwe: Laßt es euch genug sein, ihr Fürsten Israels! Tut Gewalttat und
Bedrückung hinweg, und übet Recht und Gerechtigkeit; höret auf, mein Volk aus
seinem Besitze zu vertreiben, spricht der Herr, Jahwe.
10. Gerechte Waage und gerechtes Epha und gerechtes Bath
sollt ihr haben.
11. Das Epha und das Bath sollen von einerlei Maß sein, so
daß das Bath den zehnten Teil des Homer enthalte, und das Epha den zehnten Teil
des Homer; nach dem Homer soll ihr Maß sein.
12. Und der Sekel soll zwanzig Gera sein; zwanzig Sekel,
fünfundzwanzig Sekel und fünfzehn Sekel soll euch die Mine sein.
13. Dies ist das Hebopfer, welches ihr heben sollt: ein
sechstel Epha vom Homer Weizen und ein sechstel Epha vom Homer Gerste sollt ihr
geben;
14. und die Gebühr an Öl, vom Bath Öl: ein zehntel Bath
vom Kor, von zehn Bath, von einem Homer, denn zehn Bath sind ein Homer;
15. und ein Stück vom Kleinvieh, von zweihundert, von dem
bewässerten Lande Israel-:zum Speisopfer und zum Brandopfer und zu den
Friedensopfern, um Sühnung für sie zu tun, spricht der Herr, Jahwe.
16. Das ganze Volk des Landes soll zu diesem Hebopfer für
den Fürsten in Israel gehalten sein.
17. Und dem Fürsten sollen obliegen die Brandopfer und das
Speisopfer und das Trankopfer an den Festen und an den Neumonden und an den
Sabbathen, zu allen Festzeiten des Hauses Israel. Er soll das Sündopfer und das
Speisopfer und das Brandopfer und die Friedensopfer opfern, um Sühnung zu tun
für das Haus Israel.
18. So spricht der Herr, Jahwe: Im ersten Monat, am Ersten
des Monats, sollst du einen jungen Farren ohne Fehl nehmen und das Heiligtum
entsündigen.
19. Und der Priester soll von dem Blute des Sündopfers
nehmen, und es tun an die Türpfosten des Hauses und an die vier Ecken der
Umwandung des Altars und an die Pfosten der Tore des inneren Vorhofs.
20. Und ebenso sollst du tun am Siebten des Monats für
den, der aus Versehen sündigt, und für den Einfältigen. Und so sollt ihr Sühnung
tun für das Haus.
21. Im ersten Monat, am vierzehnten Tage des Monats, soll
euch das Passah sein, ein Fest von sieben Tagen; Ungesäuertes soll gegessen
werden.
22. Und der Fürst soll an selbigem Tage für sich und für
das ganze Volk des Landes einen Farren als Sündopfer opfern.
23. Und die sieben Tage des Festes soll er dem Jahwe
sieben Farren und sieben Widder, ohne Fehl, täglich, die sieben Tage als
Brandopfer opfern, und einen Ziegenbock täglich als Sündopfer.
24. Und als Speisopfer soll er ein Epha Feinmehl zu jedem
Farren und ein Epha zu jedem Widder opfern; und Öl, ein Hin zu jedem Epha.
25. Im siebten Monat, am fünfzehnten Tage des Monats, am
Feste, soll er desgleichen tun die sieben Tage, betreffs des Sündopfers wie des
Brandopfers und betreffs des Speisopfers wie des Öles.
Hesekiel 46
1.
So spricht der
Herr, Jahwe: Das Tor des inneren Vorhofs, welches gegen Osten sieht, soll die
sechs Werktage geschlossen sein; aber am Sabbathtage soll es geöffnet werden,
und am Tage des Neumondes soll es geöffnet werden.
2.
Und der Fürst
soll durch die Torhalle hineingehen von außen her und sich an die Pfosten des
Tores stellen; und die Priester sollen sein Brandopfer und seine Friedensopfer
opfern, und er soll auf der Schwelle des Tores anbeten und hinausgehen; das Tor
soll aber nicht geschlossen werden bis zum Abend.
3.
Und das Volk des
Landes soll anbeten am Eingang dieses Tores, an den Sabbathen und an den
Neumonden, vor Jahwe. -
4.
Und das
Brandopfer, welches der Fürst dem Jahwe am Sabbathtage darbringen soll: sechs
Lämmer ohne Fehl und ein Widder ohne Fehl.
5.
Und als
Speisopfer: ein Epha Feinmehl zu jedem Widder; und zu den Lämmern als
Speisopfer: eine Gabe seiner Hand; und Öl, ein Hin zu jedem Epha.
6.
Und am Tage des
Neumondes: ein junger Farren ohne Fehl und sechs Lämmer und ein Widder; ohne
Fehl sollen sie sein.
7.
Und ein Epha zu
jedem Farren und ein Epha zu jedem Widder soll er als Speisopfer opfern; und zu
den Lämmern, nach dem was seine Hand aufbringen kann; und Öl, ein Hin zu jedem
Epha. -
8.
Und wenn der
Fürst hineingeht, soll er durch die Torhalle hineingehen; und durch sie soll er
hinausgehen.
9.
Und wenn das Volk
des Landes an den Festen vor Jahwe kommt: wer durch das Nordtor hineingeht, um
anzubeten, soll durch das Südtor hinausgehen; und wer durch das Südtor
hineingeht, soll durch das Nordtor hinausgehen; er soll nicht durch das Tor
zurückkehren, durch welches er hineingegangen ist, sondern stracks vor sich
hinausgehen.
10. Und der Fürst soll mitten unter ihnen hineingehen,
wenn sie hineingehen; und wenn sie hinausgehen, sollen sie zusammen
hinausgehen. -
11. Und an den Festen und zu den Festzeiten soll das
Speisopfer sein: ein Epha Feinmehl zu jedem Farren und ein Epha zu jedem
Widder; und zu den Lämmern eine Gabe seiner Hand; und Öl, ein Hin zu jedem
Epha.
12. Und wenn der Fürst ein freiwilliges Brandopfer oder
freiwillige Friedensopfer dem Jahwe opfern will, so soll man ihm das Tor
öffnen, welches gegen Osten sieht; und er soll sein Brandopfer und seine
Fiedensopfer opfern, gleichwie er am Sabbathtage tut; und wenn er hinausgeht,
so soll man das Tor verschließen, nachdem er hinausgegangen ist. -
13. Und du sollst täglich ein einjähriges Lamm ohne Fehl
dem Jahwe als Brandopfer opfern, Morgen für Morgen sollst du es opfern.
14. Und ein Speisopfer sollst du dazu opfern, Morgen für
Morgen: ein sechstel Epha; und Öl, ein drittel Hin, um das Feinmehl zu
befeuchten-als Speisopfer dem Jahwe: ewige Satzungen, die beständig währen
sollen.
15. Und opfert das Lamm und das Speisopfer und das Öl,
Morgen für Morgen, als ein beständiges Brandopfer.
16. So spricht der Herr, Jahwe: Wenn der Fürst einem
seiner Söhne ein Geschenk gibt, so ist es dessen Erbteil; es soll seinen Söhnen
gehören, es ist ihr Erbeigentum.
17. Wenn er aber einem seiner Knechte ein Geschenk von
seinem Erbteil gibt, so soll es demselben bis zum Freijahre gehören, und dann
wieder an den Fürsten kommen; es ist ja sein Erbteil: seinen Söhnen, ihnen soll
es gehören.
18. Und der Fürst soll nichts von dem Erbteil des Volkes
nehmen, so daß er sie aus ihrem Eigentum verdrängt; von seinem Eigentum soll er
seinen Söhnen vererben, auf daß mein Volk nicht zerstreut werde, ein jeder aus
seinem Eigentum.
19. Und er brachte mich durch den Zugang, der an der Seite
des Tores war, zu den heiligen Zellen für die Priester, welche gegen Norden
sahen; und siehe, daselbst war ein Ort an der äußersten Seite gegen Westen.
20. Und er sprach zu mir: Das ist der Ort, wo die Priester
das Schuldopfer und das Sündopfer kochen, wo sie das Speisopfer backen sollen,
damit sie es nicht in den äußeren Vorhof hinaustragen, das Volk zu heiligen. -
21. Und er führte mich hinaus in den äußeren Vorhof und
ließ mich an den vier Ecken des Vorhofs vorübergehen; und siehe, in jeder Ecke
des Vorhofs war ein Hof.
22. In den vier Ecken des Vorhofs waren geschlossene Höfe,
vierzig Ellen lang und dreißig breit; alle vier Eckhöfe hatten einerlei Maß.
23. Und in denselben war eine Mauerreihe ringsherum bei
allen vieren; und Kochherde waren unter den Mauerreihen angebracht ringsum.
24. Und er sprach zu mir: Dies sind die Kochhäuser, wo die
Diener des Hauses das Schlachtopfer des Volkes kochen sollen.
Hesekiel 47
1.
Und er führte
mich zurück zu der Tür des Hauses; und siehe, Wasser flossen unter der Schwelle
des Hauses hervor gegen Osten, denn die Vorderseite des Hauses war gegen Osten;
und die Wasser flossen herab von unten, von der rechten Seite des Hauses her,
südlich vom Altar.
2.
Und er führte
mich hinaus durch das Nordtor, und führte mich draußen herum zum äußeren Tore,
des Weges zu dem gegen Osten gerichteten Tore; und siehe, Wasser rieselten von
der rechten Torseite her.
3.
Und als der Mann
gegen Osten hinausging, war eine Meßschnur in seiner Hand. Und er maß tausend
Ellen, und ließ mich durch die Wasser gehen-Wasser bis an die Knöchel;
4.
und er maß
tausend Ellen, und ließ mich durch die Wasser gehen-Wasser bis an die Knie; und
er maß tausend Ellen, und ließ mich hindurchgehen-Wasser bis an die Hüften;
5.
und er maß
tausend Ellen-ein Fluß, durch den ich nicht gehen konnte; denn die Wasser waren
hoch, Wasser zum Schwimmen, ein Fluß, der nicht zu durchgehen war.
6.
Und er sprach zu
mir: Hast du es gesehen, Menschensohn? Und er führte mich wieder zurück an dem
Ufer des Flusses.
7.
Als ich
zurückkehrte, siehe, da standen an dem Ufer des Flusses sehr viele Bäume auf
dieser und auf jener Seite.
8.
Und er sprach zu
mir: Diese Wasser fließen hinaus nach dem östlichen Kreise, und fließen in die
Ebene hinab und gelangen in das Meer; und werden sie in das Meer hinausgeführt,
so werden die Wasser des Meeres gesund werden.
9.
Und es wird
geschehen, daß alle lebendigen Seelen, die da wimmeln, überall wohin der
Doppelfluß kommt, leben werden. Und der Fische werden sehr viele sein; denn
wenn diese Wasser dorthin kommen, so werden die Wasser des Meeres gesund
werden, und alles wird leben, wohin der Fluß kommt.
10. Und es wird geschehen, daß Fischer an demselben stehen
werden: von En-Gedi bis En-Eglaim werden Plätze sein zur Ausbreitung der Netze.
Nach ihrer Art werden seine Fische sein, sehr zahlreich, wie die Fische des
großen Meeres.
11. Seine Sümpfe und seine Lachen werden nicht gesund
werden, sie werden salzig bleiben.
12. Und an dem Flusse, an seinem Ufer, auf dieser und auf
jener Seite, werden allerlei Bäume wachsen, von denen man ißt, deren Blätter
nicht verwelken und deren Früchte nicht ausgehen werden. Monat für Monat werden
sie reife Früchte tragen, denn seine Wasser fließen aus dem Heiligtum hervor;
und ihre Früchte werden zur Speise dienen und ihre Blätter zur Heilung.
13. So spricht der Herr, Jahwe: Dies ist die Grenze, nach
welcher ihr euch das Land als Erbe verteilen sollt nach den zwölf Stämmen
Israels: für Joseph zwei Lose.
14. Und ihr sollt es erben, der eine wie der andere, das
Land, welches euren Vätern zu geben ich meine Hand erhoben habe; und dieses
Land soll euch als Erbteil zufallen. -
15. Und dies ist die Grenze des Landes: Auf der Nordseite,
vom großen Meere an, des Weges nach Hethlon, gegen Zedad hin;
16. Hamath, Berotha, Sibraim, welches zwischen der Grenze
von Damaskus und der Grenze von Hamath liegt, das mittlere Hazer, welches an
der Grenze von Hauran liegt.
17. Und die Grenze vom Meere her soll Hazar-Enon sein, die
Grenze von Damaskus; und den Norden betreffend nordwärts, so ist Hamath die
Grenze. Und das ist die Nordseite. -
18. Und was die Ostseite betrifft, so ist zwischen Hauran
und Damaskus und Gilead und dem Lande Israel der Jordan; von der Nordgrenze nach
dem östlichen Meere hin sollt ihr messen. Und das ist die Ostseite. -
19. Und die Mittagseite südwärts: von Thamar bis zum
Haderwasser Kades, und nach dem Bache Ägyptens hin bis an das große Meer. Und
das ist die Südseite gegen Mittag. -
20. Und die Westseite: das große Meer, von der Südgrenze,
bis man Hamath gegenüber kommt; das ist die Westseite. -
21. Und dieses Land sollt ihr unter euch verteilen nach
den Stämmen Israels.
22. Und es soll geschehen: euch und den Fremdlingen, die
in eurer Mitte weilen, welche Kinder in eurer Mitte gezeugt haben, sollt ihr es
als Erbteil verlosen; und sie sollen euch sein wie Eingeborene unter den
Kindern Israel; mit euch sollen sie um ein Erbteil losen inmitten der Stämme
Israels.
23. Und es soll geschehen, in dem Stamme, bei welchem der
Fremdling weilt, daselbst sollt ihr ihm sein Erbteil geben, spricht der Herr,
Jahwe.
Hesekiel 48
1.
Und dies sind die
Namen der Stämme: Vom Nordende an, zur Seite des Weges nach Hethlon, gegen
Hamath hin, und nach Hazar-Enon hin, der Grenze von Damaskus, nordwärts, zur
Seite von Hamath-die Ost-und die Westseite sollen Dan gehören: ein Los.
2.
Und an der Grenze
Dans, von der Ostseite bis zur Westseite: Aser eines.
3.
Und an der Grenze
Asers, von der Ostseite bis zur Westseite: Naphtali eines.
4.
Und an der Grenze
Naphtalis, von der Ostseite bis zur Westseite: Manasse eines.
5.
Und an der Grenze
Manasses, von der Ostseite bis zur Westseite: Ephraim eines.
6.
Und an der Grenze
Ephraims, von der Ostseite bis zur Westseite: Ruben eines.
7.
Und an der Grenze
Rubens, von der Ostseite bis zur Westseite: Juda eines.
8.
Und an der Grenze
Judas, von der Ostseite bis zur Westseite soll das Hebopfer sein, welches ihr
heben sollt: fünfundzwanzigtausend Ruten Breite, und die Länge wie eines der
Stammteile von der Ostseite bis zur Westseite: und das Heiligtum soll in dessen
Mitte sein.
9.
Das Hebopfer,
welches ihr für Jahwe heben sollt, soll fünfundzwanzigtausend Ruten in die
Länge, und zehntausend in die Breite sein.
10. Und diesen soll das heilige Hebopfer gehören, den
Priestern: gegen Norden fünfundzwanzigtausend Ruten in die Länge, und gegen
Westen zehntausend in die Breite, und gegen Osten zehntausend in die Breite und
gegen Süden fünfundzwanzigtausend in die Länge; und das Heiligtum Jahwes soll
in dessen Mitte sein.
11. Den Priestern, -wer geheiligt ist von den Söhnen
Zadoks die meiner Hut gewartet haben, welche, als die Kinder Israel abirrten,
nicht abgeirrt sind, wie die Leviten abgeirrt sind,
12. ihnen soll ein Gehobenes von dem Hebopfer des Landes
gehören, ein Hochheiliges an der Grenze der Leviten.
13. Und die Leviten sollen, gleichlaufend dem Gebiete der
Priester, fünfundzwanzigtausend Ruten in die Länge und zehntausend in die
Breite erhalten; die ganze Länge soll fünfundzwanzigtausend und die Breite
zehntausend sein.
14. Und sie sollen nichts davon verkaufen noch
vertauschen; und der Erstling des Landes soll nicht an andere übergehen, denn
er ist Jahwe heilig.
15. Und die fünftausend Ruten, die in der Breite übrig
sind, längs der fünfundzwanzigtausend, soll gemeines Land sein für die Stadt
zur Wohnung und zum Freiplatz; und die Stadt soll in der Mitte desselben sein.
16. Und dies sollen ihre Maße sein: die Nordseite
viertausendfünfhundert Ruten, und die Südseite viertausendfünfhundert, und an
der Ostseite viertausendfünfhundert, und die Westseite viertausendfünfhundert.
17. Und der Freiplatz der Stadt soll sein: gegen Norden
zweihundertfünfzig Ruten, und gegen Süden zweihundertfünfzig, und gegen Osten
zweihundertfünfzig, und gegen Westen zweihundertfünfzig.
18. Und das Übrige in der Länge, gleichlaufend dem heiligen
Hebopfer, zehntausend Ruten, gegen Osten und zehntausend gegen Westen (es ist
gleichlaufend dem heiligen Hebopfer), dessen Ertrag soll den Arbeitern der
Stadt zur Nahrung dienen.
19. Und die Arbeiter der Stadt, die sollen es bebauen aus
allen Stämmen Israels.
20. Das ganze Hebopfer soll fünfundzwanzigtausend Ruten
bei fünfundzwanzigtausend sein. Den vierten Teil des heiligen Hebopfers sollt
ihr heben zum Eigentum der Stadt.
21. Und das Übrige soll dem Fürsten gehören; auf dieser
und auf jener Seite des heiligen Hebopfers und des Eigentums der Stadt, längs
der fünfundzwanzigtausend Ruten des Hebopfers bis zur Ostgrenze, und gegen
Westen längs der fünfundzwanzigtausend, nach der Westgrenze hin, gleichlaufend
den Stammteilen, soll dem Fürsten gehören. Und das heilige Hebopfer und das
Heiligtum des Hauses soll in dessen Mitte sein.
22. Und von dem Eigentum der Leviten und von dem Eigentum
der Stadt ab, welche in der Mitte dessen liegen, was dem Fürsten gehört, was
zwischen der Grenze Judas und der Grenze Benjamins ist, soll dem Fürsten
gehören.
23. Und die übrigen Stämme: Von der Ostseite bis zur
Westseite: Benjamin ein Los.
24. Und an der Grenze Benjamins, von der Ostseite bis zur
Westseite: Simeon eines.
25. Und an der Grenze Simeons, von der Ostseite bis zur
Westseite: Issaschar eines.
26. Und an der Grenze Issaschars, von der Ostseite bis zur
Westseite: Sebulon eines.
27. Und an der Grenze Sebulons, von der Ostseite bis zur
Westseite: Gad eines.
28. Und an der Grenze Gads, nach der Mittagseite hin
südwärts, da soll die Grenze sein von Thamar nach dem Wasser Meriba-Kades, nach
dem Bache Ägyptens hin bis an das große Meer.
29. Das ist das Land, welches ihr den Stämmen Israels als
Erbteil verlosen sollt; und das sind ihre Teile, spricht der Herr, Jahwe.
30. Und dies sollen die Ausgänge der Stadt sein: Von der
Nordseite an viertausendfünfhundert Ruten Maß;
31. und die Tore der Stadt, nach den Namen der Stämme
Israels: drei Tore gegen Norden: das Tor Rubens eines, das Tor Judas eines, das
Tor Levis eines.
32. Und nach der Ostseite hin, viertausendfünfhundert
Ruten, und drei Tore: das Tor Josephs eines, das Tor Benjamins eines, das Tor
Dans eines.
33. Und an der Südseite, viertausendfünfhundert Ruten Maß,
und drei Tore: das Tor Simeons eines, das Tor Issaschars eines, das Tor
Sebulons eines.
34. An der Westseite, viertausendfünfhundert Ruten, ihrer
Tore drei: das Tor Gads eines, das Tor Asers eines, das Tor Naphtalis eines.
35. Ringsum achtzehntausend Ruten. Und der Name der Stadt
soll von nun an heißen: Jahwe daselbst.