Galater 1
1.
Paulus, Apostel,
nicht von Menschen, noch durch einen Menschen, sondern durch Jesum Christum und
Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat aus den Toten,
2.
und alle Brüder,
die bei mir sind, den Versammlungen von Galatien:
3.
Gnade euch und
Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus,
4.
der sich selbst
für unsere Sünden hingegeben hat, damit er uns herausnehme aus der
gegenwärtigen bösen Welt, {O. Zeitalter, Zeitlauf} nach dem Willen unseres
Gottes und Vaters,
5.
welchem die
Herrlichkeit sei {O. ist} von Ewigkeit zu Ewigkeit! {W. in die Zeitalter der
Zeitalter} Amen.
6.
Ich wundere mich,
daß ihr so schnell von dem, der euch in der {O. durch die} Gnade Christi
berufen hat, zu einem anderen {O. zu einem verschiedenen (nicht dasselbe Wort
wie V. 7)} Evangelium umwendet, {O. umgewandt seid}
7.
welches kein
anderes ist; nur daß etliche sind, die euch verwirren und das Evangelium des
Christus verkehren wollen.
8.
Aber wenn auch
wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium verkündigte außer
dem, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht!
9.
Wie wir zuvor
gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas als
Evangelium verkündigt außer dem, was ihr empfangen habt: er sei verflucht!
10. Denn suche ich jetzt Menschen zufrieden zu stellen,
oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele,
so wäre ich Christi Knecht nicht.
11. Ich tue euch aber kund, Brüder, daß das Evangelium,
welches von mir verkündigt worden, nicht nach dem Menschen {O. menschengemäß}
ist.
12. Denn ich habe es weder von einem Menschen empfangen,
noch erlernt, sondern durch Offenbarung Jesu Christi.
13. Denn ihr habt von meinem ehemaligen Wandel in dem
Judentum gehört, daß ich die Versammlung Gottes über die Maßen verfolgte und
sie zerstörte,
14. und in dem Judentum zunahm über viele Altersgenossen
in meinem Geschlecht, indem ich übermäßig ein Eiferer für meine väterlichen
Überlieferungen war.
15. Als es aber Gott, {O. dem Gott} der mich von meiner
Mutter Leibe an abgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefiel,
16. seinen Sohn in mir zu offenbaren, auf daß ich ihn
unter den Nationen verkündigte, {W. evangelisierte; so auch V. 23} ging ich
alsbald nicht mit Fleisch und Blut zu Rate
17. und ging auch nicht hinauf nach Jerusalem zu denen,
die vor mir Apostel waren, sondern ich ging fort nach Arabien und kehrte
wiederum nach Damaskus zurück.
18. Darauf, nach drei Jahren, ging ich nach Jerusalem
hinauf, um Kephas kennen zu lernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm.
19. Ich sah aber keinen anderen der Apostel, außer
Jakobus, den Bruder des Herrn.
20. Was ich euch aber schreibe, siehe, vor Gott! Ich lüge
nicht.
21. Darauf kam ich in die Gegenden von Syrien und
Cilicien.
22. Ich war aber den Versammlungen von Judäa, die in
Christo sind, von Angesicht unbekannt;
23. sie hatten aber nur gehört: Der, welcher uns einst
verfolgte, verkündigt jetzt den Glauben, den er einst zerstörte.
24. Und sie verherrlichten Gott an mir.
Galater 2
1.
Darauf, nach
Verlauf von vierzehn Jahren, zog ich wieder nach Jerusalem hinauf mit Barnabas
und nahm auch Titus mit.
2.
Ich zog aber
hinauf zufolge einer Offenbarung und legte ihnen das Evangelium vor, das ich
unter den Nationen predige, im besonderen {d. h. getrennt von den übrigen} aber
den Angesehenen, damit ich nicht etwa vergeblich laufe oder gelaufen wäre;
3.
(aber auch Titus,
der bei mir war, wurde, obwohl er ein Grieche war, nicht gezwungen, sich
beschneiden zu lassen)
4.
es war aber der
nebeneingeführten falschen Brüder wegen, die nebeneingekommen waren, um unsere
Freiheit auszukundschaften, welche wir in Christo Jesu haben, auf daß sie uns
in Knechtschaft brächten;
5.
denen wir auch
nicht eine Stunde durch Unterwürfigkeit nachgegeben haben, auf daß die Wahrheit
des Evangeliums bei euch verbliebe.
6.
Von denen aber,
die in Ansehen standen, -was irgend sie auch waren, das macht keinen
Unterschied für mich, Gott nimmt keines Menschen Person an-denn mir haben die
Angesehenen nichts hinzugefügt; {O. nichts weiter mitgeteilt}
7.
sondern im
Gegenteil, als sie sahen, daß mir das Evangelium der Vorhaut anvertraut war,
gleichwie Petrus das der Beschneidung,
8.
(denn der,
welcher in Petrus für das Apostelamt {Eig. die Apostelschaft} der Beschneidung
gewirkt hat, hat auch in mir in Bezug auf {O. gegen} die Nationen gewirkt)
9.
und als sie die
Gnade erkannten, die mir gegeben ist, gaben Jakobus und Kephas und Johannes,
die als Säulen angesehen wurden, mir und Barnabas die Rechte {d. i. die rechte
Hand} der Gemeinschaft, auf daß wir unter die Nationen, sie aber unter die
Beschneidung gingen;
10. nur daß wir der Armen eingedenk wären, dessen ich mich
auch befleißigt habe, also zu tun.
11. Als aber Kephas nach Antiochien kam, widerstand ich
ihm ins Angesicht, weil er dem Urteil verfallen war.
12. Denn bevor etliche von Jakobus kamen, hatte er mit
denen aus den Nationen gegessen; als sie aber kamen, zog er sich zurück und
sonderte sich ab, da er sich vor denen aus der Beschneidung fürchtete.
13. Und mit ihm heuchelten auch die übrigen Juden, so daß
selbst Barnabas durch ihre Heuchelei mitfortgerissen wurde.
14. Als ich aber sah, daß sie nicht den geraden Weg nach
der Wahrheit des Evangeliums wandelten, sprach ich zu Kephas vor allen: Wenn
du, der du ein Jude bist, wie die Nationen lebst und nicht wie die Juden, wie
zwingst du denn die Nationen, jüdisch zu leben?
15. Wir, von Natur Juden und nicht Sünder aus den
Nationen, aber wissend,
16. daß der Mensch nicht aus {O. auf dem Grundsatz der
(des); so auch nachher.} Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern nur durch
den Glauben an Jesum Christum, {O. Jesu Christi} auch wir haben an Christum {O.
Christi} Jesum geglaubt, auf daß wir aus {O. auf dem Grundsatz der (des); so
auch nachher.} Glauben an Christum gerechtfertigt würden, und nicht aus
Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt werden
wird.
17. Wenn wir aber, indem wir in Christo gerechtfertigt zu
werden suchen, auch selbst als Sünder erfunden worden sind-ist denn {O. dann
ist} Christus ein Diener der Sünde? Das sei ferne!
18. Denn wenn ich das, was ich abgebrochen habe, wiederum
aufbaue, so stelle ich mich selbst als Übertreter dar.
19. Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, auf
daß ich Gott lebe;
20. ich bin mit Christo gekreuzigt, und nicht mehr lebe
ich, {O. ich lebe aber, nicht mehr ich} sondern Christus lebt in mir; was ich
aber jetzt lebe im Fleische, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn
Gottes, {O. den des Sohnes Gottes} der mich geliebt und sich selbst für mich
hingegeben hat.
21. Ich mache die Gnade Gottes nicht ungültig; denn wenn
Gerechtigkeit durch Gesetz kommt, dann ist Christus umsonst gestorben.
Galater 3
1.
O unverständige
Galater! Wer hat euch bezaubert, denen Jesus Christus, als [unter euch]
gekreuzigt, vor Augen gemalt wurde?
2.
Dies allein will
ich von euch lernen: Habt ihr den Geist aus Gesetzeswerken empfangen, oder aus
der Kunde {O. Botschaft; s. die Anm. zu Röm. 10,16(->Ro. 10:16)} des
Glaubens?
3.
Seid ihr so
unverständig? Nachdem ihr im Geiste angefangen habt, wollt ihr jetzt im
Fleische vollenden? {O. zur Vollendung gebracht werden}
4.
Habt ihr so
vieles vergeblich gelitten? {O. erfahren} wenn anders auch vergeblich?
5.
Der euch nun den
Geist darreicht und Wunderwerke unter euch wirkt, ist es aus Gesetzeswerken
oder aus der Kunde des Glaubens?
6.
Gleichwie Abraham
Gott glaubte, und es ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde.
7.
Erkennet denn:
die aus {O. auf dem Grundsatz des (der); so auch nachher.} Glauben sind, diese
sind Abrahams Söhne.
8.
Die Schrift aber,
voraussehend, daß Gott die Nationen aus Glauben rechtfertigen würde,
verkündigte dem Abraham die gute Botschaft zuvor: "In dir werden gesegnet
werden alle Nationen".
9.
Also werden die,
welche aus Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet.
10. Denn so viele aus Gesetzeswerken sind, sind unter dem
Fluche; denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der nicht bleibt
in allem, was im Buche des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun!"
11. Daß aber durch {W. in, d. h. in der Kraft des} Gesetz
niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn "der Gerechte
wird aus Glauben leben".
12. Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern:
"Wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben".
13. Christus hat uns losgekauft von dem Fluche des
Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist (denn es steht geschrieben:
"Verflucht ist jeder, der am Holze hängt!";
14. auf daß der Segen Abrahams in Christo Jesu zu den
Nationen käme, auf daß wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den
Glauben.
15. Brüder, ich rede nach Menschenweise; selbst eines
Menschen Bund, der bestätigt ist, hebt niemand auf oder verordnet etwas hinzu.
16. Dem Abraham aber waren die Verheißungen zugesagt und
seinem Samen. Er sagt nicht: "und den Samen", als von vielen, sondern
als von einem: "und deinem Samen", welcher Christus ist.
17. Dieses aber sage ich: Einen vorher von Gott
bestätigten Bund macht das vierhundertdreißig Jahre danach entstandene Gesetz
nicht ungültig, um die Verheißung aufzuheben.
18. Denn wenn die Erbschaft aus {O. auf dem Grundsatz des
(der); so auch nachher.} Gesetz ist, so nicht mehr aus Verheißung: dem Abraham
aber hat Gott sie durch Verheißung geschenkt.
19. Warum nun das Gesetz? Es wurde der Übertretungen wegen
hinzugefügt (bis der Same käme, dem die Verheißung gemacht war), angeordnet
durch Engel in der Hand eines Mittlers.
20. Ein {W. der} Mittler aber ist nicht Mittler von einem;
Gott aber ist einer.
21. Ist denn das Gesetz wider die Verheißungen Gottes? Das
sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das lebendig zu machen
vermöchte, dann wäre wirklich die Gerechtigkeit aus {O. auf dem Grundsatz des
(der); so auch nachher.} Gesetz.
22. Die Schrift aber hat alles unter die Sünde
eingeschlossen, auf daß die Verheißung aus {O. auf dem Grundsatz des (der); so
auch nachher.} Glauben an Jesum Christum {O. Jesu Christi} denen gegeben würde,
die da glauben.
23. Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz
verwahrt, eingeschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte.
24. Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf
Christum hin, auf daß wir aus {O. auf dem Grundsatz des (der); so auch
nachher.} Glauben gerechtfertigt würden.
25. Da aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr
unter einem Zuchtmeister;
26. denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben an
Christum Jesum. {W. in Christo Jesu}
27. Denn so viele euer auf Christum getauft worden sind,
ihr habt Christum angezogen.
28. Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave
noch Freier, da ist nicht Mann und Weib; {W. Männliches und Weibliches} denn
ihr alle seid einer in Christo Jesu.
29. Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams
Same und nach Verheißung Erben.
Galater 4
1.
Ich sage aber:
Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem
Knechte, {O. Sklaven} wiewohl er Herr ist von allem;
2.
sondern er ist
unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Frist.
3.
Also auch wir,
als wir Unmündige waren, waren wir geknechtet unter die Elemente der Welt;
4.
Als aber die
Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren {Eig. geworden}
von einem Weibe, geboren {Eig. geworden} unter Gesetz,
5.
auf daß er die,
welche unter Gesetz waren, loskaufte, auf daß wir die Sohnschaft empfingen.
6.
Weil ihr aber
Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der
da ruft: Abba, Vater!
7.
Also bist du
nicht mehr Knecht, {O. Sklave} sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch
Gott.
8.
Aber damals
freilich, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen, {O. waret ihr Sklaven
derer} die von Natur nicht Götter sind;
9.
jetzt aber, da
ihr Gott erkannt habt, vielmehr aber von Gott erkannt worden seid, wie wendet
ihr wieder um zu den schwachen und armseligen Elementen, denen ihr wieder von
neuem dienen {O. Sklaven sein} wollt?
10. Ihr beobachtet Tage und Monate und Zeiten und Jahre.
11. Ich fürchte um euch, ob ich nicht etwa vergeblich an
{O. in Bezug auf} euch gearbeitet habe.
12. Seid wie ich, denn auch ich bin wie ihr, Brüder, ich
bitte euch; ihr habt mir nichts zuleide {O. keinerlei Unrecht} getan.
13. Ihr wisset aber, daß ich in Schwachheit des Fleisches
euch ehedem {O. im Anfang} das Evangelium verkündigt habe;
14. und meine Versuchung, {O. nach and. Les.: die
Versuchung für euch} die in meinem Fleische war, habt ihr nicht verachtet noch
verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmet ihr mich auf, wie Christum
Jesum.
15. Was war denn eure Glückseligkeit? Denn ich gebe euch
Zeugnis, daß ihr, wenn möglich, eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet.
16. Bin ich also euer Feind geworden, weil ich euch die
Wahrheit sage?
17. Sie eifern um euch nicht gut, sondern sie wollen euch
ausschließen, {d. h. von jeder Gemeinschaft mit dem Apostel.} auf daß ihr um
sie eifert.
18. Es ist aber gut, allezeit im Guten zu eifern, und
nicht allein, wenn ich bei euch gegenwärtig bin.
19. Meine Kindlein, um die ich abermals Geburtswehen habe,
bis Christus in euch gestaltet worden ist;
20. ich wünschte aber jetzt bei euch gegenwärtig zu sein
und meine Stimme umzuwandeln, denn ich bin eurethalben in Verlegenheit.
21. Saget mir, die ihr unter Gesetz sein wollt, höret ihr
das Gesetz nicht?
22. Denn es steht geschrieben, daß Abraham zwei Söhne
hatte, einen von der Magd und einen von der Freien;
23. aber der von der Magd war nach dem Fleische geboren,
der aber von der Freien durch die Verheißung,
24. was einen bildlichen Sinn hat; denn diese sind zwei
Bündnisse: eines vom Berge Sinai, das zur Knechtschaft {O. Sklaverei} gebiert,
welches Hagar ist.
25. Denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht
aber dem jetzigen Jerusalem, denn sie ist mit ihren Kindern in Knechtschaft;
{O. Sklaverei}
26. aber das Jerusalem droben ist frei, welches unsere
Mutter ist.
27. Denn es steht geschrieben: "Sei fröhlich, du
Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und schreie, die du
keine Geburtswehen hast! Denn die Kinder der Einsamen sind zahlreicher als
derjenigen, die den Mann hat."
28. Ihr aber, Brüder seid, gleichwie {O. gemäß} Isaak,
Kinder der Verheißung.
29. Aber so wie damals der nach dem Fleische Geborene den
nach dem Geiste Geborenen verfolgte, also auch jetzt.
30. Aber was sagt die Schrift? "Stoße hinaus die Magd
und ihren Sohn, denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohne der
Freien."
31. Also, Brüder, sind wir nicht Kinder der Magd, sondern
der Freien.
Galater 5
1.
Für die {O. In
der} Freiheit hat Christus uns freigemacht; stehet nun fest und lasset euch
nicht wiederum unter einem Joche der Knechtschaft {O. Sklaverei} halten.
2.
Siehe, ich,
Paulus, sage euch, daß wenn ihr beschnitten werdet, Christus euch nichts nützen
wird.
3.
Ich bezeuge aber
wiederum jedem Menschen, der beschnitten wird, daß er das ganze Gesetz zu tun
schuldig ist.
4.
Ihr seid
abgetrennt von dem Christus, {Der Sinn des griech. Ausdrucks ist eigentl.: Ihr
seid, als getrennt von Christo, allen Nutzens an ihm beraubt.} so viele ihr im
Gesetz gerechtfertigt werdet; ihr seid aus der Gnade gefallen.
5.
Denn wir erwarten
durch den Geist aus {O. auf dem Grundsatz des} Glauben die Hoffnung der
Gerechtigkeit.
6.
Denn in Christo
Jesu vermag weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern der Glaube, der
durch die Liebe wirkt.
7.
Ihr liefet gut;
wer hat euch aufgehalten, daß ihr der Wahrheit nicht gehorchet?
8.
Die Überredung
ist nicht von dem, der euch beruft.
9.
Ein wenig
Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.
10. Ich habe Vertrauen zu euch im Herrn, daß ihr nicht
anders gesinnt sein werdet; wer euch aber verwirrt, wird das Urteil tragen, wer
er auch sei.
11. Ich aber, Brüder, wenn ich noch Beschneidung predige,
was werde ich noch verfolgt? Dann ist ja das Ärgernis des Kreuzes hinweggetan.
12. Ich wollte, daß sie sich auch abschnitten, {O.
verschnitten, verstümmelten} die euch aufwiegeln!
13. Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder;
allein gebrauchet nicht die Freiheit zu einem Anlaß für das Fleisch, sondern
durch die Liebe dienet einander.
14. Denn das ganze Gesetz ist in einem Worte erfüllt, in
dem: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst".
15. Wenn ihr aber einander beißet und fresset, so sehet
zu, daß ihr nicht voneinander verzehrt werdet.
16. Ich sage aber: Wandelt im Geiste, {O. durch den Geist}
und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen.
17. Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, der Geist
aber wider das Fleisch; diese aber sind einander entgegengesetzt, auf daß ihr
nicht das tuet, was ihr wollt.
18. Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet, so seid
ihr nicht unter Gesetz.
19. Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, welche
sind: Hurerei, Unreinigkeit, Ausschweifung,
20. Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader,
Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Sekten, Neid, Totschlag,
21. Trunkenheit, Gelage {Die Wörter
"Feindschaft" bis "Gelage" stehen im Griech. in der
Mehrzahl.} und dergleichen, von denen ich euch vorhersage, gleichwie ich auch
vorhergesagt habe, daß, die solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden.
22. Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede
Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit; {O.
Selbstheherrschung}
23. wider solche gibt es kein Gesetz.
24. Die aber des Christus sind, haben das Fleisch
gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten.
25. Wenn wir durch den Geist leben, so laßt uns auch durch
den Geist wandeln.
26. Laßt uns nicht eitler Ehre geizig sein, indem wir
einander herausfordern, einander beneiden.
Galater 6
1.
Brüder! Wenn auch
ein Mensch von {Eig. in} einem Fehltritt übereilt würde, so bringet ihr, die
Geistlichen, einen solchen wieder zurecht im Geiste der Sanftmut, indem du auf
dich selbst siehst, daß nicht auch du versucht werdest.
2.
Einer trage des
anderen Lasten, und also erfüllet {Eig. habet erfüllt, d. h. seid in diesem
Zustand} das Gesetz des Christus. {O. Christi}
3.
Denn wenn jemand
meint, etwas zu sein, da er doch nichts ist, so betrügt {O. täuscht} er sich
selbst.
4.
Ein jeder aber
prüfe sein eigenes Werk, und dann wird er an {O. in Bezug auf} sich selbst
allein und nicht an dem anderen Ruhm haben;
5.
denn ein jeder
wird seine eigene Last tragen.
6.
Wer in dem Worte
unterwiesen wird, teile aber von allerlei Gutem {Eig. von allerlei Gütern} dem
mit, der ihn unterweist.
7.
Irret euch nicht,
Gott läßt sich nicht spotten! Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch
ernten.
8.
Denn wer für {O.
auf; eig. in} sein eigenes Fleisch sät, wird von dem Fleische Verderben ernten;
wer aber für {O. auf; eig. in} den Geist sät, wird von dem Geiste ewiges Leben
ernten.
9.
Laßt uns aber im
Gutestun nicht müde {O. mutlos} werden, denn zu seiner {O. zur bestimmten} Zeit
werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten.
10. Also nun, wie wir Gelegenheit haben, laßt uns das Gute
wirken gegen alle, am meisten aber gegen die Hausgenossen des Glaubens.
11. Sehet, welch einen langen Brief {O. mit welch großen
Buchstaben} ich euch geschrieben habe mit eigener Hand!
12. So viele im Fleische wohl angesehen sein wollen, die
nötigen euch, beschnitten zu werden, nur auf daß sie nicht um des Kreuzes
Christi willen verfolgt werden.
13. Denn auch sie, die beschnitten sind, beobachten selbst
das Gesetz nicht, sondern sie wollen, daß ihr beschnitten werdet, auf daß sie
sich eures Fleisches {Eig. in eurem Fleische} rühmen.
14. Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des
Kreuzes {Eig. in dem Kreuze} unseres Herrn Jesus Christus, durch welchen {O.
welches} mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt.
15. Denn weder Beschneidung noch Vorhaut ist etwas,
sondern eine neue Schöpfung.
16. Und so viele nach dieser Richtschnur wandeln
werden-Friede über sie und Barmherzigkeit, und über den Israel Gottes!
17. Hinfort {O. Übrigens} mache mir keiner Mühe, denn ich
trage die Malzeichen {O. Brandmale} [des Herrn] Jesus an meinem Leibe.
18. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem
Geiste, Brüder! Amen.