Und doch! TT UND Gott EXISTIERT DOCH Antwort auf den Atheismus DIE AKTUELLE REIHE - BAND 5 MABO-Verlag Band 1: Neu-Evangelisierung Europas aus römisch-katholischer und aus biblischer Sicht Band 2: Bekenntnis-Ökumene — Hoffnung oder Illusion? Band 3: Global-Crash — Ende der Globalisierung Band 4: Diktatur Europa? — Was darf man in Europa noch sagen? Werner Graf Und Gott existiert doch! Antwort auf den Atheismus 1. Auflage 2008 Satz: Lothar Gassmann Grafische Gestaltung: Manuela Bähr-Janzen © ARF (Arbeitsgemeinschaft für religiöse Fragen e.V.) MABO - Verlag ISBN: 978-3-981 1 244-4-6 Inhalt Vorwort von Dr. Lothar Gassmann....................4 1 Die Gottesfrage in der Postmoderne - eine Zeit- u. Gesellschaftsanalyse...............................7 2 Christsein -„Opium fürs Volk“/eine bloße Illusion?..20 3 Glaubenszweifel — Spielarten und Ursachen.....24 4 Die Problematik von Gottesbeweisen............30 5 Hinweise auf die Existenz Gottes..............36 5.1 Die Schöpfung................................37 5.2 Zweckhafte Ordnung im Kosmos.................39 5.3 Die Entstehung des Lebens....................40 5.4 Die höchste Stufe des Lebens — der Mensch....42 5.5 Die Komplexität des Lebens...................42 5.6 Die genetische Information...................45 5.7 Die Religiosität.............................47 5.8 Das Moralgesetz..............................50 5.9 Das Zeugnis großer Wissenschaftler u. Künstler..51 5.10 Die Bibel..................................52 5.1 1 Jesus Christus..............................54 5.12 Erfüllte Prophezeiungen....................59 5.13 Die verändernde Wirkung des Evangeliums....63 6 Die Selbstoffenbarung Gottes u. die Konsequenzen für den Menschen..................................64 Vorwort Der Atheismus erhält heute neu Zulauf. Der Begriff „Atheismus“ kommt vom griechischen "a-theos": "kein Gott". Atheismus ist die Unkenntnis oder Bestreitung der Existenz (eines) Gottes. Im alten Griechenland und Rom galt als "Atheist" derjenige, der die "Staatsgötter" nicht anerkannte - ein Vorwurf, der etwa gegen die urchristliche Gemeinde gerichtet wurde, welche den Polytheismus (Vielgötterei) und Kaiserkult im römischen Staat ablehnte. Der neuzeitliche Atheismus hingegen ist weit radikaler. Er leugnet das Vorhandensein von Gott oder Göttern überhaupt. Ursachen des neuzeitlichen, aufklärerischen und nachaufklärerischen Atheismus sind vor allem: die wachsende Weltbemächtigung des Menschen durch Mittel der modernen Technik, die Entsakralisierung (Entheiligung) der Welt, die Emanzipation und der Kritizismus, etwa in der Erforschung der Heiligen Schrift. Einflussreiche Vertreter des Atheismus in der Neuzeit sind: Ludwig Feuerbach (Projektionshypothese), Karl Marx (Dialektischer Materialismus), Friedrich Nietzsche (Nihilismus), Siegmund Freud (Psychoanalyse), Albert Camus und Jean-Paul Sartre (Französischer Existentialismus), Dorothee Solle (Gott-ist-tot-Theologie). Feuerbach behauptete, Gott sei nichts anderes als eine Projektion menschlicher Vorstellungen. Der Mensch wünsche sich Vollkommenheit und Größe - und da er diese nicht besitze, projiziere er sie an den Himmel und sage: Das ist nun Gott. Marx knüpfte daran an und bezeichnete Religion als Opium für das Volk, mit dem Menschen in Abhängigkeit von der herrschenden Klasse gehalten werden könnten. Freud sprach von Gott als von einer kollektiven Neurose der Menschheit. Der Mensch bilde sich Gott nur ein, dies sei ein krankhafter Zustand. Nietzsche, der Gottesgegner, der im geistigen Wahnsinn endete, verkündete anstelle von Gott, der tot sei, den Übermenschen, der sich aus allen Fesseln religiöser Versklavung löse und der Erde treu bleibe. Französische Existentialisten verkündeten die „Ab-surdidät“ des Daseins, was die Existenz eines liebenden, planenden Gottes ausschließe. D. Solle propagierte den „Tod Gottes nach Auschwitz“ und den Menschen, der durch Mitmenschlichkeit und soziales Engagement die Stelle Gottes einnehme („Stellvertretung“). Aber alle diese Menschen und ihre heutigen Nachfolger (z.B. Richard Dawkins) haben nicht Recht. Gott existiert. Er ist ewig und unendlich. Er ist zugleich persönlich und Mensch geworden. Er ist einer und dreieinig (ein göttliches Wesen in drei Personen: Vater, Sohn und Heiliger Geist). Er ist heilig und barmherzig. Sein Wesen ist Liebe. Gott hat sich geoffenbart: in der Schöpfung, in der Geschichte, im Gewissen und in seinem Sohn Jesus Christus. Darüber hinaus gibt es in der philosophischen Tradition Gottesbeweise (zumindest "Gottes-Hinweise"), die durchaus schlüssig sind, z.B den teleologischen, finalisti-schen Beweis (vgl. Thomas von Aquin). Immanuel Kant, der die klassischen Gottesbeweise kritisierte, ließ doch den moralischen Gottesbeweis gelten. Er sagte, dass "der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gewissen in mir" darauf hinweisen, dass es einen Gott und Schöpfer gibt. Bei der Leugnung der Existenz Gottes setzt sich der Leugner selbst an Gottes Stelle und macht sich selbst zum "Gott". Und warum? Weil der Mensch behauptet, dass er allwissend sei, indem er sagt, dass es keinen Gott gibt. Nur wenn ich mich aber über etwas stelle, kann ich darüber so reden. So ist es nur folgerichtig (aber trotzdem falsch), wenn Nietzsche von der Leugnung Gottes zur Selbstvergottung des Menschen übergeht. Entscheidend bleibt, dass sich Gott selbst geoffenbart hat, und zwar auch in historischen Ereignissen. Werner Grafs Buch ist ein wertvoller, fundierter und dabei doch allgemein verständlicher Beitrag, um den neuzeitlichen Atheismus zu widerlegen. Dr. theol. Lothar Gassmann 1. Die Gottesfrage in der Postmoderne -eine Zeit- und Gesellschaftsanalyse In unserem westlichen Kulturkreis driften wir immer weiter von Gott weg. Als Autorität ist er abgeschafft, er taugt lediglich noch als Option oder Modeerscheinung. In vielen theologischen Fakultäten stellt er, eingesperrt in die Grenzen der menschlichen Vernunft, nurmehr eine Randhypothese dar. In vielen Gottesdiensten wird in allein auf das Diesseits bezogenen Predigten der Mensch mit seinen Sehnsüchten in den Mittelpunkt gestellt. Theologieprofessoren und Pfarrer verleugnen auf sicheren, gut dotierten Lehrstühlen sitzend und von Kanzeln herab den Herrn, an dem auch ihr ewiges Heil hängt. Es gibt sogar Hochschullehrer, die in den Randbereich von Atheismus und Nihilismus geraten sind oder die Grenze zum aktiven Gottesleugner hin bereits überschritten haben. Ernste biblische Botschaften werden unter der Kategorie „Drohbotschaft“ im Giftschrank rücksichtsvoller Verkündiger eingeschlossen. Die Messlatte für Ethik und Moral wird immer tiefer gelegt. In der Verfassung der EU gibt es keinen Platz für Gott. Dennoch beschwören Politiker immer wieder das „christliche Menschenbild“ bzw. das „christlich-humanistische Erbe“. Was solche Lippenbekenntnisse wert sind, konnte man sehen, als 2004 das europäische Parlament den Italiener Buttiglione als EU-Kommissar ablehnte, nur weil er auf eine Frage hin sagte, er persönlich sehe aufgrund seines christlichen Glaubens Homosexualität als Sünde vor Gott an. Man gewinnt den Eindruck, dass, wer sich persönlich biblischen Werten verpflichtet fühlt, allein schon dadurch vielen ungeeignet erscheint, ein öffentliches Amt zu bekleiden. Ja, man kann sagen: Der spätmoderne Rationalismus und Relativismus bläst zur Christenjagd. Dem, der die Bibel ernst nimmt, wird das Etikett „Fundamentalist“ angeheftet; damit wird er in die Nähe zu islamisti-schen Fundamentalisten gerückt, so als sei auch er fanatisch, militant und gewaltbereit. An diesem beklagenswerten Zustand ändert auch die in den Medien viel beschriebene „Renaissance der Religion“ nichts. Die Religion im Wortsinn einer „Rückbindung“ ist nicht zurückgekommen, denn der moderne Mensch bindet sich nicht, er nimmt vielmehr nur locker Kontakt auf. Jeder bastelt sich seinen Glauben selbst zusammen; so entsteht eine Art Patchwork-Religion, bei der die Religion an den individuellen Lebensentwurf angepasst wird. Da bekennt ein bekannter Entertainer, dass er „eine Art Buddhist mit einem christlichen Überbau“ ist. Ein anderer ist davon überzeugt, dass irgendeine Religion besser sei als gar keine. Der christliche Glaube liegt gleichsam auf dem Seziertisch und die Organ-Entnahme ist in vollem Gange. Entnommen werden erhaltenswerte Rituale und einige geeignet erscheinende Geschichten. Das Ganze wird garniert mit einem Schuss Buddhismus oder anderen fernöstlichen Zutaten. Der Synkretismus treibt immer neue Blüten: Da werden „christlichmuslimische Gottesdienste“ gefeiert und christliche Gemeindehäuser für Buddha-Jubiläen u.ä. zur Verfügung gestellt. Ja, wo die eigene Glaubensüberzeugung nur noch in verschwommenen Konturen vorhanden ist, wo einem letztlich alles gleichgültig ist, da ist schließlich auch alles gleich gültig. Hierzu passt, dass sich 1993 das „Weltparlament der Religionen“ auf das vom katholischen Theologen Hans Küng entworfene Weltethos als einer alle Religionen verbindenden E-thik verpflichtet hat, die in scharfem Gegensatz steht zum christlichen Bekenntnis, dass Jesus Christus der einzige Weg ist (Joh 14,6). Was wir heute mehr denn je brauchen, sind Menschen, die nicht mit dem Glauben flirten, sondern Jesus Christus von ganzem Herzen lieben. Doch davon gibt es viel zu wenige; zudem bläst ihnen der Wind des Zeitgeistes kräftig ins Gesicht. Die Keule, die man dabei schwingt, ist der schillernde Begriff der Toleranz. Darunter verbirgt sich bei vielen nichts anderes als die eigene Standpunktlosigkeit. Echte Toleranz basiert auf einem festen Standpunkt, von dem aus man anderes „erträgt“, „erduldet“ - ohne den eigenen Standpunkt zu verleugnen. „Toleranz“ wird vom modernen Menschen zum höchsten Gut erklärt; einem klaren Christusbekenntnis und einer darauf aufbauenden Missionstätigkeit gegenüber ist man allerdings merkwürdigerweise höchst intolerant. Im Jahr 2000 diagnostizierte der damalige Staatspräsident Tschechiens, Vaclav Havel: „Die zunehmende Gottlosigkeit ist mitverantwortlich für die derzeitigen globalen Krisen.“ Im Juli 1994 machte die „Welt“ einen Appell des russischen Dichters, Nobelpreisträgers und Dissidenten Alexander Solschenizyn „Holt Gott zurück in die Politik“ zur Titelschlagzeile. Solschenizyn hatte die düstere Prophezeiung seines Autorenkollegen Dostojewski am eigenen Leib erlebt: „Ein Volk ohne Bindung an Gott geht kaputt. Wenn Gott nicht existierte, wäre alles erlaubt.“ Der bekannte Fernsehmoderator Peter Hahne schreibt in diesem Zusammenhang in „Schluss mit lustig“: „Der atheistische Fundamentalismus ist die größte Bedrohung für unsere Gesellschaft. Wo immer in der Welt einer nicht mehr weiß, dass er höchstens der Zweite ist, da ist bald der Teufel los. Christus oder Chaos - das ist die Alternative, vor der wir stehen.“ Trendforscher glauben, ein „Comeback der Werte“ ausgemacht zu haben. Doch es fehlt nicht an Werten an sich, sondern an allgemein verbindlichen Normen. Im Meinungspluralismus der Moderne kann alles nebeneinander stehen, selbst absolut gegensätzliche ethische Überzeugungen. Mit Gott als Autorität sind auch die verbindlichen Werte weggedämmert. Da der moderne Mensch keine Werteinstanz über sich duldet und sich selbst zum höchsten Normgeber aufgeschwungen hat, fehlt zwangsläufig ein Normenkonsens. In früheren Jahrhunderten galt wenigstens noch die goldene Regel der Bibel „Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Die Überzeugung, dass es die eine verbindliche Wahrheit gibt, ist bereits in der Aufklärung verloren gegangen. Sie wurde ersetzt durch die Auffassung, dass viele Wahrheiten existieren, über deren Berechtigung verhandelt werden muss. Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt. Man lebt nach dem Motto „Gut ist, was sich gut anfühlt; erlaubt ist, was Spaß macht.“ Der evangelische Theologe Paul Schütz (1891-1985) kommentiert diese Entwicklung mit den Worten: „Gott ist einsam geworden, es gibt keine Sünder mehr.“ Wozu auch brauchte man noch Gott, nachdem die Sünde zum Unwort erklärt und der Mensch vom Menschen von seiner Sünde freigesprochen wurde? Ist dann nicht auch der Kreuzestod Jesu in höchstem Maße überflüssig? Allerdings sollten wir bedenken: Durch Beschönigung und Umdeutung können wir die Wirklichkeit nicht ändern. Ja, es wird dadurch nur noch schlimmer: Die Sünde kann nun unerkannt ihr zerstörerisches Werk tun. Man gewöhnt sich an sie, das Gewissen stumpft ab, man wird blind für die Wirklichkeit. Wenn man eine Flasche, auf der mit großen Buchstaben steht „Vorsicht, Gift!“, umetikettiert und mit der Aufschrift „Baldrian“ versieht, hat man damit den Inhalt der Flasche nicht verändert; das Gift in der Flasche ist umso gefährlicher, je harmloser die Aufschrift ist. Dominik Klenk, Leiter der ökumenischen Kommunität „Offensive Junger Christen“ (OJC) schreibt treffend: „Weil der Teufel uns glauben macht, es gäbe ihn nicht, werden Kriege ausschließlich politisch, Katastrophen nur natürlich und Seelenleid nur psychologisch erklärt. Der biblische Horizont der unsichtbaren Wirklichkeit eines kosmischen Kampfes zwischen Gut und Böse, Gott und Satan, ist seit Beginn des 19. Jahrhunderts wegrationalisiert worden. Über den christlichen Wahrheitsanspruch zu reden, gilt heute als verpönt. Dabei ist das Böse und die Zerrissenheit der Menschen so offensichtlich wie nie: Völkermord in der Zweidrittelwelt, Massenabtreibungen in Europa, Familientragödien in Deutschland, Zerbruch von Beziehungen auf allen Ebenen bis hinein in unser persönliches Umfeld.“ Die intellektuelle Philosophie der Aufklärung lehnte Gott und alles, was mit Religion zu tun hat, ab und ersetzte Gott durch das „Licht“ der menschlichen Vernunft. Nach dieser humanistischen Illusion ist der Mensch gut bzw. mündig und schafft sich sein Paradies selbst. Doch was der Mensch allein plant und durchführt, scheitert am Menschen. Seit man sich aufgemacht hat, das Paradies zu schaffen, bekommen wir immer mehr einen Vorgeschmack von dem, wie es in der Hölle einmal sein wird. Während die Menschen versuchen, Gott wegzuerklären und „aus der Welt schaffen“, merken sie nicht, dass er immer noch da ist, die Weichen stellt und auf die Schaltknöpfe drückt, dass er sie, wenn sie die Wahrheit nicht erkennen wollen, auch verblenden (Röm 1,18-25.28), ihnen kräftige Irrtümer schicken (2 Thess 2,11) und ihren Verstand verfinstern kann (Eph 4,8). Dies führt dann so weit, dass die Theologin Dorothee Solle fordert, man müsse „atheistisch an Gott glauben“, und dass sie behauptet: „Um Christ zu sein, brauche ich nicht an Gott zu glauben.“ Noch schärfer formuliert dies der bekannte Atheist und Marxist Ernst Bloch, wenn er sagt: „Nur ein Atheist kann ein guter Christ sein, nur ein Christ kann ein guter Atheist sein.“ Auf D. Solle geht auch die „Gott-ist-tot-Theologie“ zurück. Ja, der Gott, der als Erklärung für nicht erforschte wissenschaftliche Zusammenhänge herhalten musste, ist gewiss tot. Der „liebe Gott“, der alles nicht so genau nimmt, der auch einmal fünf gerade sein lässt, bei dem „alle, alle in den Himmel kommen“, ist auch tot. Der Sonntagsgott, der von Montag bis Samstag ausspannt und den man in dieser Zeit getrost vergessen kann, ist tot. Und das ist gut so. Aber der Eine, der das Universum und alles Leben geschaffen hat, die Summe alles Guten, Schönen und Wahren, ist nicht tot. Er lebt. Er hat uns geschaffen und kümmert sich um uns. Er liebt uns so sehr, dass er sein Leben mit uns teilen, dass er uns ewiges Leben schenken will, ein Leben, das nicht nur nicht endet, sondern vor allem von einer Qualität ist, die alles, was wir uns vorstellen können, weit übersteigt. Häufig wird behauptet, dass es sich bei entschiedenen Christen lediglich um Menschen handle, die auf der Flucht vor der Wissenschaft seien. Dies stimmt jedoch nicht, wie noch gezeigt werden wird. Leider glauben immer noch viele Wissenschaftler, die Wissenschaft habe Gott verdrängt. Sir Richard Gregory, ehemaliger Herausgeber von „Nature“, verfügte folgenden Text für seinen eigenen Grabstein: „Mein Großvater predigte das Evangelium von Christus, mein Vater predigte das Evangelium des Sozialismus, ich predigte das Evangelium der Wissenschaft.“ Mit den erstaunlichen Fortschritten in Wissenschaft und Technik erschlossen sich im 20. Jahrhundert dem menschlichen Geist unvorstellbare Welten; angetrieben von einer Wissenschaftseuphorie und dem Glauben an die unbegrenzten Möglichkeiten und Fähigkeiten des Menschen, hielten viele die „Hypothese Gott“ für antiquiert und unwirklich. Sie verspotteten die Christen wegen ihrer „altmodischen und unwissenschaftlichen Vorstellungen“ und glaubten, dass Christen mit ihrem Reden von Gott und Satan, Himmel und Hölle, Erlösung und Verdammnis nicht nur hoffnungslos danebenlägen, sondern sich auch selbst betrügen. Diese Meinung wurde auch von den Medien verbreitet und ein Blick auf die Kirchgänger schien zu bestätigen, dass der wissenschaftliche Humanismus modern und Religion unmodern ist, dass das eine funktioniert und das andere offenbar nicht. So nahm man lange Zeit an, die Zeit der Religion sei vorbei. Und diese „Erkenntnis“ stand am Ende einer langen Entwicklung. 1865 stellten die Freidenker auf ihrem Kongress in Liege fest: Die Wissenschaft leugnet Gott nicht, sie macht ihn überflüssig. Bereits ein halbes Jahrhundert zuvor hatte der französische Astronom und Mathematiker Laplace (1749-1827), als er von Napoleon getadelt wurde, weil er in seiner Theorie der Himmelskörper Gott nicht berücksichtigt hatte, zu diesem gesagt: „Sir, ich brauche diese Hypothese nicht.“ Im 20. Jahrhundert stellte der bekannte Philosoph Martin Heidegger fest: „Die Abwesenheit Gottes wird nicht einmal bemerkt.“ Gott wurde für tot erklärt und die Wissenschaftler organisierten die Bestattungsfeierlichkeiten. Im Juni 2007 schließlich machte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ mit der Titelgeschichte „Der Kreuzzug der neuen Atheisten“ auf und berichtete, dass atheistische Intellektuelle in mehreren Ländern die Bestsellerlisten anführten und mit geradezu fundamentalistisch-missionarischem Eifer ihre Thesen verbreiteten. Prominentester intellektueller Krieger gegen Gott und führender Kopf der atheistischen Elite ist derzeit der radikale britische Evolutionsbiologe Richard Dawkins, der jede Religion verachtet, in ihr ein Virus, eine Krankheit sieht, etwas, was wie ein Schnuller Trost und Geborgenheit vermitteln soll, aber in Wirklichkeit nicht nur überflüssig, sondern sogar höchst schädlich ist. Das Wiedererwachen der Religion ruft also die atheistische Konkurrenz auf den Plan. Eine ganze Reihe europäischer Bestsellerautoren kämpfen in kraftvollen Streitschriften gegen Gott und sein „Bodenpersonal“. In ihrer Überheblichkeit behaupten sie, die Wirklichkeit durch Zahlen, Naturgesetze und Theorien objektiv abbilden zu können, wohlwissend, dass im wirklichen Leben Geheimnisse bleiben und sie z.B. auf die Frage nach dem Sinn des Lebens keinerlei Antwort haben. Auch muss man sich fragen, ob nicht - in Umkehrung zu der Einschätzung von Dawkins - die wissenschaftlichen „Erkenntnisse“, von denen die Forscher selbst nicht wirklich überzeugt sein können, für viele Evolutionisten der Schnuller sind, mit dem sie sich beruhigen und der ihnen Geborgenheit vermitteln soll angesichts einer nicht auszuschließenden Begegnung mit dem lebendigen Gott. Dass antireligiöse „Wadenbeißer“ zur Attacke auf den Glauben blasen, muss als Gegenbewegung zu der Tatsache gewertet werden, dass zunehmend mehr Intellektuelle feststellen, dass das, was ihnen während ihres Studiums beigebracht wurde, nicht zutrifft, und dass der Glaube weder tot ist noch im Gegensatz zu seriösen wissenschaftlichen Erkenntnissen steht. In Wirklichkeit ist es ohnehin so, dass es zu allen Zeiten -selbst zur Zeit der Aufklärung - unter den Wissenschaftlern Atheisten und gläubige Christen gab und dass dies bis heute so geblieben ist. Es stimmt, was jemand gesagt hat: „Nicht die Wissenschaft, sondern Wissenschaftler, nicht die Geologie, sondern Geologen, nicht die Physik, sondern Physiker widersprechen der christlichen Theologie.“ Typisch für unsere Zeit ist aber nicht nur das Wiedererwachen der Religion auf der einen Seite und der Kreuzzug der Gottlosen, die sich aufgemacht haben, die Welt vom Glauben zu befreien, auf der anderen Seite, sondern auch die Tatsache, dass vor allem in der westlichen Welt Gott für unzählige Menschen keine lebendige Wirklichkeit ist. Sie fragen einfach nicht nach ihm, nicht aus Hass, sondern aus Gleichgültigkeit. Sie haben keinen „Bedarf“. Für die Bewältigung ihres Alltags besitzt er keine praktische Bedeutung. Wer sich für ihn interessiert, mag dies ruhig tun; vermutlich ist er dafür besonders „begabt“, wie es andere für Musik oder Kunst sind. Es lässt sich auch ohne Bibel, ohne Gebet und ohne Kirche ganz gut leben. Während für den mittelalterlichen Menschen die Gotteswirklichkeit das Gewisseste von der Welt war, weil er sich stets von ihr um- geben wusste, ist für den postmodernen Menschen die Gotteswirklichkeit zum Problem geworden, zu einem großen Fragezeichen, dem er verlegen ausweicht oder auf das er mit einem glatten Nein antwortet. In dem Maße, in dem der Glaube an den lebendigen Gott sich verflüchtigt, nimmt der Aberglaube zu. Je weniger die Menschen bereit sind, an Gott zu glauben, umso eher sind sie bereit, an alles Mögliche zu glauben. Auch der moderne, sich so selbstbewusst und stark gebärdende Mensch braucht offensichtlich irgendeinen Halt im Leben. Wenn er seine Zukunft nicht mehr in der guten Hand Gottes weiß, sucht er sie sich aus Karten, Sternen oder Handlinien lesen zu lassen. Er fürchtet sich vor der 13, richtet sein Leben nach dem Horoskop aus, vertraut auf seinen Talisman und auf sein Amulett, das er sich ins Auto oder ans Handgelenk hängt, sucht übersinnliche Erfahrungen auf geheimnisvollen Wegen zu machen und Vorherwissen aus undurchsichtigen Quellen zu gewinnen. Statt mit seiner Krankheit zu Jesus und mit Jesus zum Arzt zu gehen, lässt er sie besprechen. Ja, wo der Gottes-Dienst aufhört, fängt der Götzendienst an, da ist auch der aufgeklärte, moderne Mensch offen für die vielfältigen Angebote des Aberglaubens. Wie groß der „Bedarf“ ist, kann man daran ablesen, dass es in Deutschland ca. 150 000 Steuern zahlende (!) Wahrsager gibt. Es ist eine Tatsache: Wo der Glaube zur Tür hinausgeworfen wird, steigt der Aberglaube durchs Fenster ein. Dabei ist Jesus Christus auch zu dem Zweck Mensch geworden, uns den Halt zu geben, den wir so dringend brauchen, uns Geborgenheit und Liebe zu schenken. Und er ist auch gekommen, um alle unsichtbaren Ketten zu sprengen, mit denen der Aberglaube Menschen an Satan bindet. 2. Christsein - „Opium fürs Volk“, eine bloße Illusion? Wenn man sieht, wie Menschen an Gott „herumschnippeln“, versuchen, ihn seiner Macht, Herrlichkeit und Personalität zu berauben, ihn zu einer bloßen Chiffre, einer Idee zu degradieren, versteht man auch, dass es zu allen Zeiten Menschen gab, die noch radikaler vorgingen und ihn als „Erfindung“, „Projektion“ oder Ähnliches abtaten. Einer der bekanntesten Vertreter dieser Denkrichtung war Karl Marx. Für ihn und seine Nachfolger war die Religion im Allgemeinen und das Christentum im Besonderen eine einschläfernde Droge, die man der unterdrückten Arbeiterklasse verabreichte, um sie gefügig zu halten. Marx beobachtete die widerlichen sozialen Ungerechtigkeiten im „christlichen“ England des 19. Jahrhunderts und er sah in der Religion eine illusorische Kompensation, mit der die Kirche die Ausgebeuteten auf ein herrliches zukünftiges Leben vertröstete. Er sah nicht, dass die Existenz einer Fälschung den Wert des Originals nicht mindert, und er wollte nicht sehen, dass die besten christlichen Verkündiger der damaligen Zeit die unglaublichen sozialen Missstände ebenso anprangerten wie er. Zudem hat er sich nie gründlich mit dem Christsein auseinandergesetzt und das historische Material nie einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Er ging davon aus, dass, wenn erst einmal der wahre Sozialismus verwirklicht sei, die Religion eines natürlichen Todes sterben werde. Als nach der kommunistischen Machtübernahme in Russland das Christentum wider Erwarten nicht ausstarb, griff man dort dann doch zum Mittel der Verfolgung. In den 50 Jahren kommunistischer Herrschaft schwankte die Sowjetregierung immer wieder zwischen der Hoffnung, die Religion werde sich von selbst auflö-sen, und dem Versuch, sie durch Verfolgung auszurotten. Hätten Marx und seine Anhänger mit der Einschätzung der Religion Recht gehabt, hätte die eine oder die andere Methode zum Erfolg führen müssen. Doch weit gefehlt! Trotz Verfolgung wuchs die Schar der Gläubigen. Den Weg der Gemeinde Jesu durch die Geschichte säumen zahllose Gräber von Menschen, die den christlichen Glauben zu Grabe tragen wollten. Zu ihnen gehört auch Siegmund Freud, der die Meinung vertrat, dass Christen, wenn sie von ihrem himmlischen Vater sprechen, lediglich das Wunschbild ihres irdischen Vaters an die Wolkendecke des Himmels projizieren. Freud glaubte, diese Illusion sei auf die Sehnsucht nach Schutz und Geborgenheit zurückzuführen, wie sie nach dem Verlassen der Kindheit üblicherweise entstehe, und er war überzeugt, mit Hilfe der Psychoanalyse diese universale Neurose heilen zu können. Auch Freud beging den Fehler, sich nie ernsthaft mit dem Christsein beschäftigt zu haben. Wie er prüfen viele die Beweislage nicht, weil sie eine vorgefasste Meinung haben und/oder nicht bereit sind, die persönlichen Konsequenzen zu ziehen. Ein gutes Beispiel für diesen Menschentyp ist der bekannte Evolutionist und Atheist Aldous Huxley. Er bekennt seine eigenen Voreingenommenheit mit den Worten: „Ich hatte Motive dafür, die Welt ohne Sinn zu wollen; so folgerte ich, dass sie keinen hatte, und es fiel mit nicht schwer, befriedigende Begründungen für diese Annahme zu finden.“ Auch S. Freud hat sich nie wirklich mit den Echtheitsmerkmalen für den christlichen Glauben auseinandergesetzt. Drei Prüfsteine sind hier besonders zu nennen: Der erste Prüfstein ist der der Historizität, denn schließlich besitzt das Christentum eine historische Dimension. Will man es widerlegen, muss man vor allem seinen Begründer wegdiskutieren. Schon lange aber hat man es aufgegeben, Jesus Christus als historische Person zu leugnen. Heute konzentriert man sich auf seinen Anspruch, Gottes Sohn zu sein. Unbestreitbar ist jedoch, dass es zu seiner vollmächtigen Lehre und seinem liebevollen und zugleich kraftvollen Handeln keine Parallele in der Menschheitsgeschichte gibt. Das erkennen sogar viele Nichtchristen an. Sein Kreuzestod ist ebenfalls geschichtlich gut belegt. Daher bestreitet man vor allem seine Auferstehung. Doch wenn es sich hierbei um einen Wunschtraum der Jünger gehandelt haben sollte, wie erklärt man sich dann, dass diese einfachen, entmutigten, durch den Tod ihres Meisters völlig desillusionierten Männer in wenigen Tagen zu mutigen, ja todesmutigen Bekennern wurden? Wie erklärt man sich das leere Grab und die Tatsache, dass diese wenigen Männer binnen kurzer Zeit die ganze damals bekannte Welt mit ihrer Botschaft erschütterten? Dies alles zeigt, dass Christsein weder Wunschtraum noch Selbsttäuschung ist. Der zweite Prüfstein ist die Veränderung von Menschen. Wo immer in dieser Welt Menschen mit Jesus Christus in Berührung kamen, veränderte sich ihr Leben radikal; ihre Einstellungen, Verhaltensweisen und Prioritäten wandelten sich spürbar. Dieses erstaunliche Phänomen ist auf allen Kontinenten, in allen sozialen Schichten, in allen Rassen und Kulturen zu beobachten. Eine Illusion könnte niemals solche Wirkungen hervorbringen. Der dritte Glaubwürdigkeitstest besteht im Beweis der Kraft. Illusionen wirken sich in der Regel negativ auf den Charakter aus, destabilisieren ihn und führen zu scheiternden Lebensentwürfen. Genau das Gegenteil davon beobachtet man, wenn Menschen Christen werden. Spätestens angesichts des Todes würde sich eine Illusion verflüchtigen. Es gibt aber zahlreiche Beispiele von entschiedenen Christen, bei denen der Glaube über die Todesfurcht triumphierte. 3. Glaubenszweifel - Spielarten und Ursachen Neben den Menschen, die die Existenz Gottes ohne Wenn und Aber bestreiten, gibt es auch viele, deren Glaubensleben fast nur aus Zweifeln zu bestehen scheint. Ernst zu nehmende Zweifel müssen ernst genommen werden, vorgeschobene oder gewohnheitsmäßige Zweifel als solche entlarvt werden. In der Regel erwachsen Zweifel nicht aus einer tiefschürfenden und gründlichen Beschäftigung mit der Sache, sondern sie sind ein Zeichen von Oberflächlichkeit. Es ist nicht wahr, dass Zweifler die am tiefsten denkenden Menschen sind. Sie erwarten zwar, mit besonders viel Verständnis und Nachsicht behandelt zu werden, und manche ihrer Gesprächspartner begehen den Fehler, sich vor ihnen geradezu zu verbeugen und sie dadurch noch zu ermuntern, die ganze Palette der sich bietenden Möglichkeiten „durchzuzweifeln“. Fragt man aber nach, wann sie zum letzten Mal in der Bibel gelesen haben und wie gut sie die heilige Schrift überhaupt kennen, stößt man oft auf eine ausgeprägte Unkenntnis. Neben diesen Zweifeln aus Unkenntnis begegnet man dem intellektuellen Zweifel. Er hat seine Wurzel meist im Weltbild des 19. Jahrhunderts, bei dem Glaube und Denken tatsächlich unvereinbare Gegensätze darstellten. Das damalige Weltbild war geschlossen und mechanistisch; Raum und Zeit stellte man sich als unendlich vor. Für Gott gab es in diesem Weltbild weder Platz noch Funktion; Wunder schienen unmöglich zu sein, da alles mechanistisch nach den Gesetzen von Ursache und Wirkung ablief. Dieses Weltbild ist schon lange überwunden; dennoch spukt es unverständlicherweise immer noch in den Köpfen vor allem intellektueller Menschen herum. Die Naturwissenschaft respektiert heute die Grenzen ihrer Erkenntnisfähigkeit. Mit naturwissenschaftlichen Mitteln ist Gott weder auszuschließen noch zu beweisen. So kann heute niemand mehr unter Berufung auf die Wissenschaft sagen: „Ich habe solche Glaubenszweifel, denn die Wissenschaft lehrt doch ...“. Eine dritte Spielart des Zweifels - die einzelnen Spielarten überschneiden sich zum Teil - ist der vorgeschobene Zweifel. Ein Verkündiger berichtet, dass er nach einer Predigt eine ganze Nacht lang mit einem Studenten sprach, bis dieser schließlich zugab, keine stichhaltigen Argumente gegen den Glauben mehr zu haben. Auf die Frage, was ihn nun noch daran hindere, Christ zu werden, antwortete er schließlich ehrlich: „Ich will gar nicht.“ Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass er ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau hatte. Seine Denkschwierigkeiten waren also nur vorgeschoben. Nicht das Denken war sein Problem, sondern sein Leben. Weil er Dinge hätte ordnen müssen, die er nicht ordnen wollte, durfte es Gott, der dies von ihm verlangt hätte, nicht geben. Und so produzierte er stundenlang „intellektuelle“, zum Teil durchaus bedenkenswerte Zweifel, weil er die Existenz eines Gottes, der ihm in sein Leben hineinredet, nicht akzeptieren wollte. Es ist gar nicht so selten, dass man in Gesprächen den Eindruck gewinnt, dass Zweifler nichts mehr fürchten, als den zu finden, den sie zu suchen vorgeben. Eine weitere Gruppe bilden die Gewohnheitszweifler. Sie haben nie ernsthaft über Gott nachgedacht und zweifeln gewohnheitsmäßig an ihm. Für religiöse Dinge haben sie nur ein müdes Lächeln übrig; über Jahrzehnte haben sie sich in ihrem Leben ohne Gott eingerichtet. Er passt einfach nicht in ihr Leben hinein. Ihre Weltanschauung ist für sie abgeschlossen; die oft unbesehen und kritiklos übernommenen Eckpfeiler ihres Gedankengebäudes werden nicht mehr in Frage gestellt. Auf Glaubensdinge angesprochen, flüchten sie sich nicht selten in Schlagworte wie „Tue recht und scheue niemand“. Diese Zweifler sind nurmehr schwer zu erreichen. Schließlich gibt es noch die Menschen, die zweifeln, weil sie an etwas Anstoß nehmen: an dem wenig zeugnishaften Leben von Menschen, die sie für Christen halten oder die sich als solche ausgeben, an kritikwürdigen geschichtlichen Ereignissen, z.B. an den Kreuzzügen, an der zunehmenden Verweltlichung der Kirche und an religiösem Fanatismus, von dem sie gehört ha- ben. Nicht wenige stoßen sich an Dogmen und Einrichtungen der Kirche oder an Pastoren, denen man nachsagt, sie hätten Frauengeschichten oder sie hätten Geld unterschlagen. Diesen Zweiflern muss man entgegenhalten, dass es auch eine leuchtende andere Seite des Christentums gibt: die Sozialarbeit von Booth und Bodelschwingh, die Pionierarbeit in Schulwesen und Medizin, die Abschaffung der Sklaverei sowie das weltweite Engagement für unterentwickelte Länder und unterprivilegierte Menschen. Auch muss man sie darauf hinweisen, dass nirgendwo in der Bibel steht: „Glaube an deine Kirche, glaube an deinen Pfarrer, so wirst du selig werden.“ Die Botschaft der Bibel ist vielmehr: „Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet.“ Kirche und Pfarrer sind, wenn sie ihre Aufgabe erfüllen, Wegweiser zu Jesus. Zwar ist es wünschenswert, dass ein Wegweiser in einem Top-Zustand ist, aber wenn er etwas verwaschen oder schief ist, ist dies letztlich doch nicht so schlimm; Hauptsache, er weist den Weg - und die Menschen gehen ihn auch. Wer wollte ernstlich glauben, dass er, wenn er einmal vor dem Thron Gottes erscheinen muss, zu Gott sagen kann: „Herr, ich habe deine ausgestreckte Hand in Jesus Christus nicht angenommen, weil ich mich an der Kirche ärgerte und der Pfarrer nichts taugte“? Rein rational gesehen, ist es ein Rätsel, warum sich die meisten Menschen in einer so überaus wichtigen Frage nie gründlich und persönlich mit der Person Jesu und seiner Lehre auseinandergesetzt haben, sondern sich mit ein paar Informationen zufriedengeben, die sie im Kindergottesdienst oder in gottlosen Medien aufgeschnappt haben. Geistlich gesehen, ist es schon erklärbar, warum sie zu feige oder zu träge sind, sich intensiv mit Fragen des Glaubens zu beschäftigen. Es ist eben leichter und auch bequemer, vor der Wirklichkeit und den Fakten davonzulaufen, als das eigene Leben völlig umkrempeln zu müssen und sich der Ablehnung und dem Spott von Verwandten und Bekannten ausgesetzt zu sehen. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Keinem, der glaubt, sind Zweifel völlig unbekannt. Aber Zweifel sollen und müssen überwunden, sie dürfen nicht kultiviert, gehegt und gepflegt werden. Wer die Bibel studiert und ein lebendiges Glaubensleben pflegt, wächst im Glauben und die Zweifel verflüchtigen sich. Klaus Eickhoff schreibt in diesem Zusammenhang: „Die ständige Auseinandersetzung mit kritischen Anfragen nötigt mich, meinen Standort immer wieder neu zu durchdenken und zu überprüfen. Ich möchte nicht einer christlichen Ideologie verfallen sein, die sich durch andere Standpunkte mattsetzen und relativieren lässt. Wenn das je möglich wäre, so will ich von Stund an kein Christ mehr sein. Dass man bequem gottlos leben kann, das weiß ich und habe es lange genug praktiziert. Wenn Atheismus und Nihilismus Wahrheit wären, so möchte ich lieber wahr sein, als mich einer schönen Lüge zu unterwerfen. Seltsam und überraschend aber ist für mich dies: Je länger ich Christ bin, je mehr ich in radikale Anfragen getrieben und von massiven Zweifeln überschüttet werde, umso deutlicher wird mir, dass das Evangelium Wahrheit ist. Ich suche mir keine billigen Lösungen und Ausflüchte. Wenn ich Anfragen erlebe, die meinen Glauben zu erschüttern scheinen, so hat sich jedoch bisher immer herausgestellt, dass ich lediglich über diese Dinge noch nicht genug nachgedacht hatte. Je mehr man die Bibel kennt, umso mehr weiß man, dass tatsächlich die meisten Zweifel aus der Unkenntnis der Heiligen Schrift kommen.“ Manchmal können Glaubenszweifel auch auf unkonventionelle Art überwunden werden. So berichtet ein russischer Technokrat und Atheist: Ich machte mit Gott ein Experiment. Ich betete: „Gott, den ich nicht sehe - Gott, an den ich nicht glaube, wenn es dich wirklich gibt, dann zeige dich mir.“ Wenig später, so bekennt er, wurde ihm ganz klar, dass Gott existiert und dass Jesus lebt. 4. Die Problematik von Gottesbeweisen Die Existenz Gottes beweisen oder widerlegen zu wollen, scheint ein legitimes Anliegen zu sein. Denn wer sich in Bezug auf Gott irrt, irrt sich im Entscheidenden, er irrt sich in einer Frage, in der es um Leben und Tod geht. Keine Frage in unserem Leben besitzt eine solche Tragweite wie die Frage, ob Gott existiert oder nicht. Denn wenn Gott nicht existiert und demzufolge Jesus Christus nicht Gottes Sohn ist und nicht von den Toten auferstanden ist, geben sich die Christen einer Illusion hin. Existiert Gott aber, so verkennen die, die nicht an ihn glauben, die Realität, dann unterliegen sie einem folgenschweren, todbringenden Irrtum. Denn dann werden sie sich einmal vor Gott verantworten müssen. Dann werden sie vor dem Gott stehen, an den sie nicht geglaubt haben, dessen Existenz sie geleugnet und den sie möglicherweise sogar bekämpft haben. Auch für den entschiedensten Gottesleugner kommt die Stunde der Wahrheit. Dann gibt es kein Entrinnen, dann hilft kein Leugnen. Dann spricht Gott das letzte Wort, er, der stets vergebungsbereit ist, der andererseits aber auch heilig ist und bei dem nicht vergebene Sünde nie verjährt. Seine Gerechtigkeit holt jeden ein. In der Stunde des Gerichts wird Gott immer Recht behalten. Wohl dem, der ihm heute schon Recht gibt und sein Leben mit ihm in Ordnung bringt! Doch so wichtig die Frage auch ist: Alle Bemühungen, Gott zu beweisen, sind ebenso zum Scheitern verurteilt wie die Versuche von Religionskritikern wie z.B. Ludwig Feuerbach, die Nichtexistenz Gottes zu beweisen. Denn um die Frage nach Gott zu entscheiden, dazu reicht unser wissenschaftliches und philosophisches Instrumentarium nicht aus, dies übersteigt unsere menschlichen Möglichkeiten bei weitem. Denn wenn es den Gott der Bibel gibt, existiert er jenseits aller menschlichen Erkenntnis und muss sich selbst offenbaren. Weil viele Menschen dies nicht bedenken, versuchen sie auch immer wieder, Gott zu lokalisieren. Dies geschah nicht nur bei den heidnischen Göttervorstellungen der Antike, es geschieht auch im Neuheidentum. Nach dem Glauben der Griechen wohnten die Götter auf einem Berg, dem Olymp, die Germanen lokalisierten sie in Walhall. Der schon erwähnte Astronom Laplace sagte: „Ich habe das ganze Weltall durchforscht, aber Gott habe ich nirgendwo gefunden.“ Damit beging er den Kardinalfehler der Rationalisten, die Existenz Gottes davon abhängig zu machen, ob er in irgendeinem Teil des Kosmos nachgewiesen werden könne. Der gleiche Denkfehler unterlief dem sowjetischen Kosmonauten Gagarin, wenn er konstatierte: „Ich bin Gott bei meinem Flug nicht begegnet.“ Wer so spricht und denkt, verhält sich so, als müsste man an der Existenz eines Malers zweifeln, nur weil er rein räumlich nicht in seinem Bild zu finden ist. Ein unvoreingenommen denkender Mensch jedoch weiß, dass das Bild ohne den Künstler gar nicht existieren würde und dass das Gemälde Aussagen über den Künstler ermöglicht. Wer so spricht und denkt, verkennt, dass der wahre Gott überräumlich ist. Gott hat den Raum geschaffen, somit kann er nicht Teil des Raumes sein, vielmehr durchdringt er jede Stelle des Raumes. Dieses vollständige Durchdringen und Umgeben Gottes meint Paulus, wenn er den heidnischen Athenern erklärt: „In ihm (Gott) leben, weben und sind wir“ (Apg 17,28). Diese Realität bekennt der Psalmist mit den Worten: „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir“ (Ps 139, 5). In dieser für unser Denken so schwierigen Situation kann die mathematische Vorstellung von höher dimensionierten Räumen hilfreich sein. Ein n-dimensionaler Raum ist dabei nur eine Untermenge des (n+1)-dimensionalen Raums. Dies bedeutet, dass der vierdimensionale Raum vom dreidimensionalen Raum, in dem wir leben, nicht fassbar ist, ihn aber dennoch völlig durchdringt. Exakt diesen Sachverhalt beschreibt die Bibel mit den Worten: „Denn sollte in Wahrheit Gott auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen“ (1. Kön 8,27). Es steht also außer Frage, dass wir Menschen weder beweisen können, dass Gott existiert noch dass er nicht existiert. Letzteres versucht und auch noch als wissenschaftlich bezeichnet zu haben, war der Irrtum des Materialismus und Atheismus. Es ist mehr als erstaunlich, dass seine Thesen heute immer noch vertreten werden, obwohl der bekannte Naturwissenschaftler Pascual Jordan bereits 1952 die neuen Einsichten mit dem Begriff der „doppelten Verneinung“ beschrieb: „Die neuen Erkenntnisse (der modernen Physik) verneinen das alte Naturbild, das seinerseits ... Gott verneinte. Wenn wir diese doppelte Verneinung hervorheben, so haben wir auf das Entscheidende der heutigen Lage hingewiesen.“ Das erste Nein betrifft das veraltete, überholte naturwissenschaftliche Weltbild, in dem die Materie und die Welt als ewig angesehen und alle Vorgänge in Natur und Leben als vorausberechenbar angesehen wurden. In diesem Weltbild, das z.B. von der weitverbreiteten Ideologie des dialektischen Materialismus vertreten wurde, sollte alles streng nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung ablaufen. Wenn es aber eine durchgängige, lückenlose Naturgesetzlichkeit gibt, einen Kausalmechanismus bzw. Kausaldeterminismus, dann gibt es, so folgerte man, keine Wunder. Wenn es aber keine Wunder gibt, existiert auch kein Gott, der diese Wunder bewirken könnte. Daher ist der christliche Glaube abzulehnen, denn er lehrt, es gäbe Wunder. Damit ist das zweite Nein P. Jordans beschrieben, das Nein zu der Konsequenz, die Materialisten und Atheisten aus der von ihnen angenommen Determiniertheit allen Geschehens glaubten ziehen zu können. Mehr als ein Jahrhundert lang konnte der Unglaube triumphierend darauf hinweisen, dass seine Ansichten von der Naturwissenschaft gestützt werden. Seit nunmehr ca. 80 Jahren muss der Unglaube ohne diese Stütze auskommen. Denn heute gehen die meisten Naturwissenschaftler davon aus, dass weder Materie noch Welt ewig und dass weder Raum noch Zeit unendlich sind. Auch hat man erkannt, dass in der Welt der Atome, also in der tiefsten Schicht materiellen Seins, „freie Spielräume“ existieren und Teilchen sich in einer nicht berechenbaren Weise miteinander verbinden können. Dies hat zur Folge, dass auch Wunder durchaus „denkmöglich“ sind. Der Naturwissenschaftler Hans Rohrbach schreibt dazu: „Aufgrund des vertieften Einblicks in die Naturgesetzlichkeit, den wir heute haben, können wir wissenschaftlich das Eintreten eines Wunders nicht ausschließen. Wissenschaftlich gesehen ist ein Wunder ein sehr unwahrscheinliches, statistisch seltenes, aber nicht unmögliches Ereignis.“ Im Übrigen kann der allmächtige Gott, unabhängig von dem, was naturwissenschaftlich möglich erscheint, jederzeit die von ihm geschaffenen Naturgesetze punktuell außer Kraft setzen und ein Wunder bewirken, wenn er dies will. Wir Menschen können Gott nicht beweisen, weil wir uns bei all unseren naturwissenschaftlichen oder philosophischen Bemühungen innerhalb der raumzeitlichen Schöpfung bewegen. Gott als der Schöpfer kann aber weder an Raum noch an Zeit gebunden sein. Er steht hinter und über der Schöpfung; wäre er nämlich ein Teil der Schöp- fung, die ja vergänglich ist, müsste auch er vergänglich sein. Aus diesem Grund ist auch der Pantheismus, der Gott mit der Schöpfung gleichsetzt, im Licht moderner Wissenschaft nicht haltbar, denn der seiner Personalität beraubte Gott der Pantheisten würde mit seiner Schöpfung vergehen. Daher greift auch die häufig zu hörende Aussage „Ich finde Gott in der Natur“ zu kurz. Zudem hat die Natur ein Doppelgesicht: Natur ist nicht nur der lichte Bergwald mit seinen Gräsern, Blumen, Käfern und Vögeln. Natur ist auch der Sturm, der diesen Bergwald verwüstet, der Hagelschauer, der sein Blattwerk zerstört, das allgegenwärtige Fressen und Gefressenwerden. Somit verbietet sich eine Vergötzung der Natur. Auch ist es nur ein kleiner Schritt von dieser Vergötzung bis zur Gleichsetzung von Natur und Schöpfer. Wer aber Schöpfer und Geschaffenes gleichsetzt, gleicht einem Menschen, der behauptet, Maler und Gemälde seien dasselbe. Gott ist mehr als Natur plus menschliches Gefühl, Gott ist Schöpfer der Natur und zugleich ihr Herr. Zudem schweigt die Natur, wenn wir wissen wollen, woher wir kommen, wozu wir leben und wohin wir gehen. Sie schweigt bei der Frage, wie wir mit unseren Gewissensqualen und unserer Schuld fertig werden sollen, und auch auf die Frage, ob mit dem Tod alles aus ist. 5. Hinweise auf die Existenz Gottes Gott, der außerhalb von Raum und Zeit steht, muss sich selbst offenbaren. Und er hat es getan. Zwar gibt es keine Beweise im engeren Sinn für seine Existenz, wohl aber starke, nicht zu übersehende Hinweise. In diesen Zusammenhang gehören die sog. „Gottesbeweise“: der kosmologische, teleologische, ontologische und kausale Gottesbeweis. Aber um es gleich vorweg zu sagen: Die stärksten Hinweise können einen Menschen nicht zum Glauben führen; sie können allenfalls vernünftige Gründe liefern, der Bibel zu vertrauen. Als vor einiger Zeit erdrückende Beweise dafür Vorlagen, dass Rauchen das Lungenkrebsrisiko deutlich erhöht, und dies in einer Zeitung veröffentlicht wurde, bestellte ein Raucher aus Verärgerung die Zeitung ab. Sein Handeln war nicht auf die zu geringe Glaubwürdigkeit der Beweise zurückzuführen, sondern auf seine eigene innere Einstellung. In gleicher Weise ist niemand gezwungen, Hinweise, die zum Glauben führen müssten, anzuerkennen. Pilatus und die Pharisäer glaubten nicht, obwohl es vernünftige Gründe dafür gab zu glauben. Auch heute glauben viele Menschen nicht an Jesus Christus, nicht weil die vorliegenden Beweise den Schritt zum Glauben nicht nahelegen würden, sondern weil sie die neutesta-mentlichen Dokumente, besonders die Evangelien, nie sorgfältig gelesen haben. Der Studen- tenpfarrer Michael Green berichtet: Ich erinnere mich an einen Naturwissenschaftler, der mir sagte, er halte die Jesus-Geschichte für mythisch. Ich fragte ihn, wann er sie zuletzt gelesen hatte. Er musste zugeben, dass das lange her war. Ich sagte zu ihm etwa Folgendes: „Sie sind ein Wissenschaftler, Sie sind es gewohnt, Ihre angenommenen Theorien zu modifizieren, wenn die Beweise das erfordern. Ich schlage vor, dass Sie dieses Prinzip auch hier anwenden. Prüfen Sie selbst das Material. Seien Sie nach jeder Seite völlig offen und beobachten Sie, was dann geschieht.“ Als ich diesen Mann nach einigen Monaten wieder traf, war er in einer christlichen Zusammenkunft. „Ich bin Ihrer Anregung gefolgt“, sagte er, „und es hat dazu geführt, dass ich Christ wurde.“ Soweit Michael Green. Im Folgenden sollen nun einige der deutlichsten Hinweise auf die Existenz Gottes kurz dargestellt werden. 5.1. Die Schöpfung Die Schöpfung liefert den wohl stärksten Hinweis auf Gott. Dies zeigt schon Röm 1,20, wo Paulus schreibt: „Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen seit der Schöpfung der Welt und wahrgenommen in seinen Werken, so dass sie keine Entschuldigung haben.“ In der Tat gibt es kein Volk auf dieser Erde, in dem Menschen nicht an einen Gott, einen Geist oder an ein Wesen glauben, das über ihnen steht. Sie schließen aus der beob- achtbaren Schöpfung auf den unsichtbaren Schöpfer. Sie folgen dabei dem bewährten Grundsatz: Von nichts kommt nichts. Sie ziehen den ja durchaus sehr vernünftigen Schluss, dass, wie jede Uhr auf einen Uhrmacher und jedes Gemälde auf einen Maler hinweist, auch das Universum auf einen Schöpfer, einen Geist oder eine Kraft verweist, die dahintersteht. F. H. Baader schreibt in diesem Zusammenhang treffend Folgendes: „Schon die Behauptung, dass aus Nichts etwas entstehen kann, ist eine sich selber widersprechende Aussage. Wieso kann ein Nichts etwas hervorbringen, ohne seine Bezeichnung als Nichts in Frage zu stellen? Wie kann aus einem Nichts gar eine unübersehbare, bis in die Unsichtbarkeit der Elementarteile geordnete, hyperkomplexe, sich nach Gesetzen bewegende und verhaltende Fülle durch reinen Zufall entstanden sein? Eine solche Behauptung stellt eine totale Denk-Inkonsequenz dar, da im normalen Leben ein entsprechendes Denken nicht existiert, weil jeder weiß, dass alles, womit wir umgehen, einen Hersteller hat. Warum soll da diese Welt ohne einen Erschaffer entstanden sein?“ Dies beschreibt der sog. „kosmologische Gottesbeweis“, bei dem man aus dem Kosmos auf den Schöpfer schließt. In unserem Alltagsleben zeigt ein Fuß- oder Fingerabdruck, dass eine bestimmte Person an dieser Stelle am Werk war. Der Kosmos ist ein gewaltiger und großartiger „Fußabdruck“ des Schöpfers. Wie jedes Gebäude einen Architekten und Baumeister und jedes Gedicht einen Autor haben muss, so muss gemäß dem Gesetz der Kausalität, wonach es keine Wirkung ohne Ursache gibt, die Schöpfung einen Schöpfer haben und ebenso weisen die in der Schöpfung wirkenden Naturgesetze zwangsläufig auf einen Gesetzgeber hin. In einem Vortrag verkündete der französische Astronom Baland, dass er das ganze Weltall mit seinem Teleskop durchforscht und nirgends Gott gefunden habe. Da stand einer seiner Zuhörer auf und konterte mit den Worten: „Und ich habe meine Uhr geöffnet und keinen Uhrmacher drin gefunden.“ 5.2. Zweckhafte Ordnung im Kosmos Aber nicht nur die Tatsache, dass das Weltall überhaupt existiert, ist ein Hinweis auf den Schöpfer - dieser Kosmos ist auch auf Ordnung, Schönheit und Zweckmäßigkeit hin ausgelegt und zeigt eine auffallende Zielgerichtetheit und Harmonie. Die Harmonie der Struktur und Funktion der ganzen Schöpfung zwingt geradezu dazu, nach einer übernatürlichen Kraft zu suchen, die für diese Harmonie sorgt und sie erhält. Diese Harmonie setzt zwangsläufig ein bestimmtes Ziel und bestimmte Mechanismen voraus, durch die dieses Ziel erreicht wird. Der Rückschluss von der zweckhaften Ordnung im Kosmos auf den Schöpfer wird als „teleologischer Gottesbeweis“ bezeichnet. In diesen Zusammenhang gehört auch der Umstand, dass die Naturkonstanten so aufeinander abgestimmt sind, dass Leben, wie wir es kennen, möglich ist. Schon eine Abweichung um wenige Promille würde Leben unmöglich machen. Diese Feinabstimmung der Naturkonstanten ist vernünftigerweise nicht durch Zufall, sondern nur durch Planung, also durch das Handeln eines Schöpfergottes, erklärbar. Die hochgradige Ordnung, die wir in Mikro- und Makrokosmos, in der belebten und unbelebten Natur vorfinden, ist ohne die Existenz eines ü-bernatürlichen Wesens, das außerhalb und über der Schöpfung steht, nicht zu erklären. Dieses Wesen muss Gott sein. Er hat das All geplant und ins Dasein gerufen, er sorgt dafür, dass es „funktioniert“ und fortbesteht. Einer der bedeutendsten Naturforscher der Neuzeit, Isaac Newton (1643-1727), kam aufgrund seiner Forschungen zu folgender Erkenntnis: „Wer nur halb nachdenkt, der glaubt an keinen Gott. Wer aber richtig nachdenkt, der muss an Gott glauben.“ 5.3. Die Entstehung des Lebens „Leben“ ist mehr als „Dasein“ und „Existenz“, denn auch die tote Materie existiert. „Leben“ beschreibt ein Wesen, das Energie besitzt und sie ziel- und zweckgerichtet einsetzt. Wer Gott leug- net, muss behaupten, dass Materie über diese Fähigkeit verfügt. Der Beweis dafür konnte nie angetreten werden. Es ist auch widersinnig anzunehmen, dass Materie komplizierte Organe schaffen und teleonomisch, d.h. auf ein Ziel und einen Zweck ausgerichtet, einsetzen kann. Wie auch sollte die Materie z.B. ein so raffiniertes radarähnliches Ultraschallsystem, wie es die Fledermaus besitzt, entwickeln und diese dann auch noch zum rechten Gebrauch anleiten können? Es ist milliardenfach bewiesen, dass Leben nur aus Leben entstehen kann. Trotz jahrzehntelanger Experimente ist es nie gelungen, tote Materie zu beleben. Wenn immer noch behauptet wird, Leben sei aus lebloser Materie entstanden, kann man darin nur eine Denkflucht sehen, weg von unbequemen Tatsachen in einen ideologischen Wunschtraum hinein. Der berühmte Chemiker und Bakteriologe Louis Pasteur hat im Jahr 1864 den grundlegenden Lehrsatz aufgestellt: Leben kann nur aus Leben kommen. Dies bedeutet, dass das erste Leben nicht aus toter Materie entstanden sein kann, sondern geschaffen wurde, und dass sein Schöpfer das Leben in sich selbst tragen muss. Nur eine einzige Person hat in der ganzen Menschheitsgeschichte von sich gesagt: „Ich bin das Leben.“ Dies war Jesus Christus. Er ist der Schöpfer des Lebens. 5.4. Die höchste Stufe des Lebens -der Mensch Leben, das ja erwiesenermaßen nur aus Leben entstehen kann, gibt es in verschiedenen Lebensbereichen (Wasser, Erde, Luft) und auf unterschiedlichen Lebensstufen (auf dem Festland z.B. Reptilien, Säugetiere, Menschen). Eine Makroevolution, also eine Entwicklung von einer tieferen Lebensstufe in eine höhere, kann aufgrund der geltenden Naturgesetze nicht stattgefunden haben. Das bestätigen auch die Fossilien, in denen man die Zwischenglieder nicht findet, die man massenhaft finden müsste. Dies gilt insbesondere auch für den Menschen und seine behaupteten tierischen Vorfahren. Der Intelligenzsprung, der den Menschen von Tieren unterscheidet, kann evolutionistisch nicht erklärt werden. Ein wesentliches Merkmal, das den Menschen über alle Tiere hinaushebt, ist die Sprache. Sie bildet die Voraussetzung dazu, dass jeder Mensch zu seiner Zeit das Wort Gottes hören kann. 5.5. Die Komplexität des Lebens Nach der Lehre des Atheismus ist das Leben durch Zufall entstanden und ein rein materielles Ereignis. Auch soll sich das Leben von der unbelebten Natur nur durch seine Komplexität unterscheiden. Die Naturgesetze und die wissenschaftliche Forschung aber zeigen, dass die Entstehung des Lebens durch Zufall unmöglich ist. Ein biologisches System von solch hoher Komplexität der Struktur und Funktion, wie das Phänomen „Leben“ sie aufweist, kann niemals das Produkt des Zufalls sein. Zufall und Komplexität sind zwei sich gegenseitig ausschließende Größen. Diese auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Tatsache lässt sich sehr gut an der Bau- und Funktionsweise menschlicher und tierischer Organe, ja sogar einer einfachen Körperzelle verdeutlichen. Wenn wir beispielsweise unter einem Elektronenmikroskop in das Innere einer Körperzelle hineinsehen, können wir viele verschiedene ultrakleine Strukturen und ein ungeheuer aktives Treiben sehen. Auf weniger als einem Tausendstel Millimeter konzentrieren sich die verschiedenen Biofabriken, Kraftwerke, Erbinformationszentralen usw.. Alle sind in höchster Präzision ausgeführt, hochgradig geregelt und in den Funktionen überwältigend aufeinander abgestimmt. Und dazu kommt noch ein faszinierendes Codesystem: Ein Computer, der mit Tausenden Milliarden Informationen gefüttert ist, steuert diese winzig kleine Welt. So ist jede einzelne Zelle, so sind Aufbau und Funktion des ganzen Organismus, der aus rund 100 000 Milliarden solcher Zellen aufgebaut ist, ein einziges Wunderwerk. Der Nobelpreisträger Linus Pauling weist darauf hin, dass eine einzelne Zelle „komplexer als New York City“ ist, und schreibt dann weiter: „Die ein- fachste eigenständige Zelle ist imstande, Tausende verschiedener Proteine und anderer Moleküle jeweils zu bestimmten Zeitpunkten und unter verschiedenen Umständen zu produzieren. Synthese, Abbau, Energiegewinnung, Replikation (d.h. Nachbildung eines Originals), Bewahrung des Zellaufbaus, Beweglichkeit, Regulierung, Reparatur, Kommunikation - all diese Funktionen finden in jeder einzelnen Zelle statt und jede Funktion benötigt wiederum das Zusammenspiel mit zahlreichen anderen Zellbestandteilen.“ Darwin schätzte das Wesen einer Zelle vollkommen falsch ein, da er von der falschen Grundannahme ausging, dass Materie kreativ ist, und weil er die Komplexität einer Zelle damals nicht einmal erahnen konnte. Selbst einer der Hauptvertreter des Darwinismus und Atheismus, R. Daw-kins, räumt freimütig ein, dass jede pflanzliche oder tierische Zelle in ihrem Kern „eine digital kodierte Datenbank enthält, die einen höheren Informationsgehalt hat als alle 30 Bände der 'Enzyclopaedia Britannica'“. Ist es vernünftig zu glauben, dass diese äußerst komplizierte Struktur jeder einzelnen Körperzelle zufällig entstanden ist, funktioniert und sich weitervererbt? Dies anzunehmen ist genauso wirklichkeitsfremd wie die Behauptung, bei einer Explosion in einer Druckerei sei ein vielbändiges Lexikon entstanden. Die geniale Konstruktion einer Zelle, des menschlichen Auges, Herzens und Gehirns, um nur einige Beispiele zu nennen, kann durch die Evolutionstheorie überhaupt nicht erklärt werden. Die Atheisten behaupten, dies alles sei möglich, wenn nur genügend Zeit zur Verfügung stünde. Wir könnten uns dies alles nur nicht vorstellen, weil wir es nicht gewohnt seien, in endlos langen Zeiträumen zu denken. Dazu schreibt der weltbekannte Wissenschaftler Prof. Dr. Arthur Ernest Wilder-Smith: „Wenn Sie verschiedene Stücke Metall in ein Fass tun und es eine Million Jahre schütteln, ist die Wahrscheinlichkeit gleich Null, dass dabei eine Armbanduhr herauskommt. Und wenn wir aus Millionen Milliarden Jahre machten, hätten wir dann eine größere Chance? Und eine einzige Zelle ist weitaus komplexer als eine Armbanduhr.“ 5.6. Die genetische Information Einen weiteren unübersehbaren Hinweis auf die Existenz Gottes liefert die genetische Information. Die Molekularbiologie lehrt, dass drei Grundgrößen das Leben ausmachen: Materie, Energie und Information. Dabei ist die Information die entscheidende Basis für die Entstehung von Leben. Die genetische Information, der sog. genetische Code, verschlüsselt bei allen Lebewesen den eigenen Bauplan und sorgt dafür, dass er von Generation zu Generation weitergegeben wird. So erklärt es sich, dass es nach der Befruchtung im Mutterleib zu einem systematischen, zeitlich abgestimmten und zielorientierten Vorgang kommt, in welchem alle Phasen programmiert sind. Hier ist die Information der entscheidende Faktor, der alle Vorgänge im Organismus steuert. Die Informatik lehrt, dass es keine Information ohne Sender und ohne Code gibt und dass Information keinesfalls auf Zufall zurückzuführen ist, sondern stets von einer geistigen Quelle herrühren muss. Information weist unbestreitbar auf einen intelligenten Urheber hin. Hinter der komplizierten Schöpfung mit der Information als tragender Grundgröße muss ein übernatürlicher, hochintelligenter, genialer Schöpfer stehen. Dies ist kein Lehrsatz von Theologen, sondern eine Feststellung, die unvoreingenommen denkende Wissenschaftler treffen, wenn sie über das Wunder der Schöpfung nachdenken. Der Darwinismus, der dies alles leugnet, muss bekämpft und als eine im Gegensatz zu wissenschaftlichen Erkenntnissen stehende Ideologie entlarvt werden. Denn diese Lehre ist zersetzend -sie zersetzt den christlichen Glauben. Sie führt in die Sinn- und Hoffnungslosigkeit, in eine bedrückende Weitsicht, die Jean-Paul Sartre in die erschütternden Worte fasst: „Es ist kein Gott ... Starres, stummes Nichts! Kalte ewige Notwendigkeit! Wahnsinniger Zufall ... Wie ist jeder so allein in der weiten Leichengruft des Alls!“ Diese Lehre ist lebensgefährlich, denn sie führt, wenn man ihr konsequent folgt, in den Atheismus und damit in die ewige Gottesferne, die Hölle. Beim Darwinismus trifft man auf ein Phänomen, das man das „doppelte Paradoxon des Unglaubens“ nennen könnte. Es ist paradox, einem denkenden Menschen zuzumuten, ein solch widersinniges Gedankengebäude wie die Evolution trotz fehlender Beweise für bewiesen zu halten und entgegen dem gesunden Menschenverstand und den Naturgesetzen zu glauben, dass der Kosmos, das Leben und damit auch der Mensch durch Zufall aus dem Nichts entstanden seien. Und es ist paradox, dass denkende Menschen massenhaft, und zwar, je intellektueller sie sind, umso bereitwilliger, diese abwegige Theorie gern und unbesehen übernehmen. Die Lösung dieses Paradoxons liegt darin, dass nach Aussage der Bibel der ganze Mensch und damit auch der Verstand vom Sündenfall betroffen ist und dass, wenn jemand den Schöpfer leugnet, er trotz eines scharfen, ihm von Gott mitgegebenen Verstandes zu irrigen Auffassungen und Schlussfolgerungen kommen kann (vgl. Röm 1,20; 2 Thess 2,11). 5.7. Die Religiosität Überall auf dieser Erde, auf allen Kontinenten, in allen Kulturen und in allen sozialen Schichten glauben Menschen an einen Gott oder an ein sonstiges höheres Wesen. Dies war schon immer so. Bezeichnenderweise sind die ältesten Kulturdenkmäler der Menschheit religiöser Art (Grabmäler, Hügelgräber, Kultgegenstände usw.). Und nach einer UNO-Statistik bezeichnen sich heute 84% der Weltbevölkerung als religiös. Dies steht im Gegensatz zur Lehre des Atheismus, dass die Religion ein Ausdruck der Hilflosigkeit, der Angst und der Unwissenheit des Menschen sei. Mit dem wissenschaftlichen Fortschritt sollte die Religion ihre Bedeutung immer mehr verlieren und schließlich ganz verschwinden. Das Gegenteil ist offenbar der Fall. Zu Recht hat man gesagt: „Der Mensch ist unheilbar religiös.“ Daraus lassen sich zwei Schlussfolgerungen ziehen: Die Religion ist etwas Angeborenes und der Mensch strebt von Natur aus nach etwas Übernatürlichem (Gott, Allah, Brahma etc.) und sucht die Kommunikation mit ihm. Der Mensch besitzt die Sehnsucht nach Ewigkeit, hat grundlegende Kenntnisse über einen Schöpfer und ahnt, dass er diesem Schöpfer gegenüber verantwortlich ist. Religiosität macht den Menschen erfinderisch und so beschreitet er zahlreiche unterschiedliche religiöse Wege, um Kontakt mit dem höheren Wesen aufzunehmen. Die zweite Schlussfolgerung ist die, dass die Religiosität des Menschen die Existenz eines übernatürlichen Wesens voraussetzt. Richard Wurmbrand, der große Glaubenskämpfer im e-hemaligen Ostblock, kleidet diese Wahrheit in folgende Worte: „Weder Mensch noch Tier brauchten Ohren, wenn es keine Geräusche gäbe. Wir brauchten keine Augen, wenn es nicht Licht und Farbe gäbe. Wir hätten keine Verwendung für Lungen, wenn es keine Luft zum Atmen gäbe. Das Organ setzt die Funktion voraus. Das Vorhandensein eines Sinnesorganes ist der Beweis, dass die durch dieses Organ wahrgenommene Wirklichkeit existiert. Der Mensch besitzt das nichtmaterielle Organ des Glaubens an geistige, nichtmaterielle Gegebenheiten. Dieses Organ hätte sich niemals entwickelt und wäre nicht beibehalten worden, wenn es die durch die Glaubensfunktion wahrgenommene Wirklichkeit nicht gäbe.“ Wenn trotz dieser Tatsache Menschen die Existenz Gottes bestreiten, ist dies kein Hinweis darauf, dass Gott tatsächlich nicht existiert; denn dass es blinde Menschen gibt, bedeutet ja auch nicht, dass es die Sonne nicht gibt, sondern nur, dass die Blinden die Sonne nicht sehen können. Der Geist, die Seele und das Gewissen des Menschen sind die unsichtbaren Organe, durch die die Realität und der Wille Gottes wahrgenommen werden können. In ihnen kann der Glaube geweckt und gefördert werden, so dass er wächst und der zum Glauben an Jesus Christus Gekommene mehr und mehr nach den Maß- Stäben Jesu leben kann. Das Auge des Glaubens sieht mehr und weiter als unsere natürlichen, physischen Augen. Es vermag die Welt Gottes zu sehen und erkennt Zusammenhänge, die einem Ungläubigen verborgen bleiben und die er sich überhaupt nicht vorstellen kann. Bei diesem Prozess hat der Verstand nur eine dienende Funktion. Er hilft lediglich, Gottes Wort in seinem äußeren Wortlaut zu verstehen und über das Geoffenbarte klar nachzudenken. Die entscheidenden Einsichten kann er nicht vermitteln. 5.8. Das Moralgesetz Neben Bewusstsein und Wissen besitzt der Mensch auch moralische Verhaltenswerte. Jedes Wertesystem, jede Ethik setzt eine höhere Autorität voraus. Es gibt keine Werte ohne Autorität. Diese Autorität - dabei kann es sich um eine Religion, ein politisches oder philosophisches System handeln - bestimmt die ethischen Normen für Denken und Verhalten. Allerdings gibt es allgemeingültige Normen der Ethik, die für alle Menschen zu allen Zeiten gelten, nämlich die Beurteilung von Gut und Böse. Liebe, Freundlichkeit, Gnade etc. einerseits und Lüge, Diebstahl, Mord usw. andererseits werden weltweit in gleicher Weise als gut bzw. böse eingestuft. Dies zeigt, dass der Mensch um einen absoluten Maßstab weiß, der unabhängig ist von seinem subjektiven Urteil. Dieses Moralgesetz, das offensichtlich in den Menschen hineingelegt ist, entspringt nicht dem menschlichen Willen oder der jeweiligen Kultur. Wie die Naturgesetze unabhängig vom menschlichen Willen existieren, in der Natur wirken und die Abläufe bestimmen, so wirkt auch das Moralgesetz im Menschen, hat Macht über ihn und schreibt ihm vor, wie er sich verhalten sollte. Er kann dieses Gesetz weder schaffen noch wirklich abschaffen. Er kann es umgehen und brechen, aber das Gewissen wird ihn auf Dauer nicht in Ruhe lassen. Früher oder später ermahnt und straft es ihn. Das Moralgesetz und das darauf programmierte Gewissen sind ganz offensichtlich unabhängig von menschlicher Einflussnahme; damit bilden sie einen deutlichen Hinweis auf die Existenz Gottes. 5.9. Das Zeugnis großer Wissenschaftler und Künstler Leitfiguren der Wissenschaft bezeugten zu allen Zeiten ihre Ehrfurcht vor dem Schöpfer. Stellvertretend für viele andere seien zwei der größten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts erwähnt, denen die heutige Zivilisation viel zu verdanken hat: Albert Einstein, Nobelpreisträger und Vater der Atomphysik, und Max Planck, führende Kapazität im Bereich der kosmischen Strahlung. Von Albert Einstein, der in seiner Jugend Atheist war und, angeregt durch seine wissenschaftlichen Studien, zur Erkenntnis Gottes kam, ist in der Universität Princeton der Satz zu lesen: „Gott, der die Natur erschafft, ist sehr schwer zu verstehen, aber er ist nicht willkürlich und arglistig.” Max Planck fasste das Verhältnis von Glaube und Wissenschaft in folgende Worte: „Sowohl die Religion als auch die Naturwissenschaft benötigen den Glauben an Gott. Für die einen kommt Gott am Anfang, für die anderen am Ende alles Denkens.“ Der Glaube an Gott hat auch zu großartigen Kunstwerken inspiriert wie beispielsweise den Gemälden Leonardo da Vincis, Michelangelos und Rembrandts oder der Musik von Bach und Mendelssohn. Vor der Person Jesu Christi beugten sich die Größten der Welt. 5.10. Die Bibel Die Bibel ist ein einzigartiges, einmaliges und unvergleichliches Buch. Sie ist das einzige Buch, das wahrheitsgemäß Antwort gibt auf die letzten Fragen der Menschheit: Wo kommen wir her? Wer sind wir? Wo gehen wir hin? Sie allein zeigt uns den einen, wahren, lebendigen Gott, sie allein offenbart uns sein Wesen und seinen Anspruch an uns. Sie besitzt einen einzigartigen Aussagerahmen, der vom Beginn der Welt und Zeit bis zu deren Ende reicht. Die Bibel ist unerschöpflich, in ihrer Tiefe unauslotbar. Sie ist absolut zeitlos und steht wie ein Fels inmitten der Strömungen sich wandelnder Ideen und Vorstellungen der Menschen. Sie wird von allen Menschengruppen gleichermaßen gelesen. Kluge Gelehrte studieren sie jahrzehntelang und auch Kinder und ungebildete Menschen finden in ihr Antwort, Hilfe und Trost. Von ihrer Entstehung her stellt sie ein literarisches Wunder dar. Sie wurde in einem Zeitraum von über 1600 Jahren von etwa 45 Autoren in drei verschiedenen Sprachen verfasst. Die Autoren unterschieden sich in Bildung, persönlichem Werdegang und Lebensumständen erheblich voneinander. Sie kannten einander nicht und verfolgten daher auch keinen gemeinsamen Plan. Dennoch bilden die 66 Bücher ein Werk aus einem Guss und enthalten einen einheitlichen, sich entfaltenden Heilsplan und eine durchgängig einheitliche Lehre. Für diese literarische Einheit gibt es nur eine Erklärung: Hinter den menschlichen Schreibern steht ein einziger Verfasser - der Heilige Geist. Ein weiteres Wunder ist das der Bewahrung. Die biblischen Schreiber wurden bewahrt vor Irrwegen des Denkens und dem Aberglauben ihrer Zeit. Die Bibel wurde bewahrt auf dem langen Überlieferungsweg und bei den Vernichtungsschlägen ihrer Gegner - der römischen Kaiser, der Kirche des Mittelalters, der Aufklärung und der rationalistischen Theologie der letzten Jahrzehnte. Sie hat nicht nur überlebt, sondern ist heute weiter verbreitet als je zuvor. Und sie entfaltet nach wie vor ihre lebensverändernde Kraft. Wer sich ihr öffnet, erfährt eine durchgreifende Umwandlung. Sie beansprucht für sich, von Gott eingegeben zu sein, und sie spricht zu ihren Lesern mit unglaublicher Autorität. Die feierliche Versicherung „So spricht der Herr“ oder die Aussage „Der Herr sagte“ finden sich ca. 2000 Mal in der Heiligen Schrift. 5.11. Jesus Christus Jesus Christus ist die Zentralgestalt der Bibel. Er ist unvergleichlich, einzigartig, völlig anders als alle Menschen, die je über diese Erde gegangen sind. Er kam aus der Ewigkeit. Er begann nicht erst zu existieren, als er von Maria geboren wurde. Er lebte bereits, bevor alles, was ist, seinen Anfang nahm. Schon vor Grundlegung der Welt besaß er Herrlichkeit beim Vater (Joh 17,5.24). Seine Geburt in Bethlehem war nicht der Lebensbeginn eines neuen Menschen, sondern die Fleischwerdung des ewigen Gottessohnes, der beim Vater in der Herrlichkeit gelebt hatte und nun Mensch wurde. Seine Empfängnis geschah auf übernatürliche Weise; er hatte keinen irdischen Vater (Mt 1,18; Lk 1,35). Jesus Christus führte ein vollkommenes Leben. Obwohl sein Leben kritischer unter die Lupe genommen wurde als das jedes anderen Menschen, müssen selbst seine Gegner zugeben, dass er der einzige vollkommene Mensch war, der je auf dieser Erde gelebt hat. Er hat nie einen einzigen Fehler begangen, sein Charakter hatte keinen einzigen dunklen Fleck. Er war nie unge- duldig, empfindlich oder neidisch, nie stolz, arrogant oder rücksichtslos. Er hat nie etwas getan, was ihm hätte vergeben oder verziehen werden müssen. Er selbst forderte seine Gegner heraus mit der Frage: „Wer von euch kann mir eine Sünde nachweisen?“ (Joh 8.46). Jesus Christus führte ein absolut untadeliges Leben, ohne jeden Makel oder Flecken. Damit unterschied er sich völlig von allen Menschen, die vor ihm und nach ihm lebten. Jesus Christus verfügte und verfügt über eine übernatürliche, unbegrenzte Macht. Er ging auf dem Wasser, ihm gehorchten Wind und Meer, er heilte Kranke und weckte Tote auf. Und er sagte, kurz bevor er in die unsichtbare Welt zu seinem Vater zurückging: „Mir ist alle Macht gegeben im Flimmel und auf Erden.“ (Mt 28.18). Jesus lehrte, wie dies nie ein Mensch auf dieser Erde getan hat (Mt 7,28-29). Über seinen Worten lag eine absolute, übernatürliche Vollmacht. Sein Wort hatte Autorität in jedem Bereich. Er hat nie wie die Philosophen aller Zeiten nach der Wahrheit geforscht und über sie spekuliert - er besaß die Wahrheit, ja, er war die Wahrheit. Jesus Christus machte geradezu unglaubliche Aussagen über sich selbst. Er behauptete, alles über Gott zu wissen, eins zu sein mit Gott (Mt 28,19; Joh 10.30), von den Toten aufzuerstehen und wieder auf diese Erde zurückzukehren, um alle Menschen zu richten. Wenn Jesus wiederkommt, werden alle Machthaber auf dieser Erde, alle Herrschenden in der Welt der Politik, des Geldes, der Wissenschaft, der Medien, kurz in jedem Bereich ihre Macht verlieren. Jesus Christus wird sie mit keinem teilen. Er wird die Welt dann ganz allein regieren, eine Welt ohne Waffen, Krieg und Terror, eine Welt im tiefsten Frieden. Niemand wird dies verhindern können; dies betont die Bibel an vielen Stellen. Wohl dem, der diese Wahrheit schon jetzt erkennt - so, wie Napoleon, der, nachdem er halb Europa mit Krieg überzogen hatte, kurz vor seinem Tod in sein Tagebuch schrieb: „Ich habe mit all meinen Armeen und Generälen nicht einmal ein Vierteljahrhundert lang auch nur einen Kontinent mir unterwerfen können. Und dieser Jesus siegt ohne Waffengewalt über die Jahrtausende über die Völker und Kulturen. Ich sterbe vor der Zeit und mein Leib wird der Erde wiedergegeben werden, um in ihr eine Speise der Würmer zu werden. Das ist das bevorstehende Schicksal des großen Napoleon. Welch mächtiger Abstand zwischen meinem tiefen Elend und dem ewigen Reich Christi, das gepredigt, geliebt, gepriesen und überall auf der Erde ausgebreitet wird!“ Die Behauptungen Jesu sind ohne Parallele in der Menschheitsgeschichte. Er sagte mit letzter Autorität: „Ich bin die Tür“, „Ich bin der gute Hirte“, „Ich bin das Licht der Welt“, „Ich bin das Brot des Lebens“, „Ich bin die Auferstehung und das Leben“, „Ihr seid von unten, ich bin von oben“, „Ehe Abraham war, bin ich“, „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Jesus Christus übte mit der Sündenvergebung das besondere Vorrecht Gottes aus (Mk 2,5-7). Er beanspruchte Allgegenwart (Mt 18,20), Allwissenheit (Joh 11,11-14: Jesus war noch 50 Meilen entfernt!), Allmacht (Mt 28,18) und Schöpferkraft (Lk 9,16-17). Jesus Christus bezeugt selbst seine Gottheit und er empfängt und bejaht die Anbetung durch Menschen. Die Verfasser des Neuen Testamentes geben ihm göttliche Benennungen, bezeugen seine göttlichen Eigenschaften und Werke und lehren, dass ihm höchste Anbetung gebührt. Jesu Auferstehung bestätigt seine Gottheit. Die Einzigartigkeit Jesu wird außerordentlich treffend in folgendem Text geschildert: „Vor etwa zweitausend Jahren wurde dieser Mann im Gegensatz zu den Naturgesetzen geboren. Er lebte in Armut und wuchs im Verborgenen auf. Er war kein weitgereister Mann. Nur einmal, als Er während Seiner Kindheit im Exil leben musste, ü-berquerte Er die Grenze Seines Heimatlandes. Er hatte weder Reichtümer noch Beziehungen. Seine Verwandten waren nur unauffällige Menschen, die keine besondere Ausbildung genossen hatten. Ein König erzitterte vor Ihm, als er von Seiner Geburt hörte. Im Kindesalter versetzte Er Gelehrte in Erstaunen; im Mannesalter herrschte Er über die Naturgesetze, indem Er auf den Wellen ging, als wären sie Pflastersteine, und indem Er das Brausen der See zum Stillstand brachte. Er heilte viele Menschen ohne Medizin und verlangte keine Bezahlung für Seinen Dienst. Er heilte auch mehr zerbrochene Herzen als alle Ärzte weit und breit. Er selbst schrieb nie ein Buch, und doch würden alle Büchereien die Bücher nicht fassen können, die über Ihn geschrieben werden könnten. Er schrieb kein einziges Lied und hat dennoch den Stoff für mehr Lieder geliefert, als alle Liederdichter zusammen es hätten tun können. Er gründete niemals eine Schule; aber selbst wenn sich alle Schulen zusammenschlössen, würden sie doch an die Zahl Seiner Schüler nicht heranreichen ... Einmal in der Woche stehen die Räder des Alltags still. Auf der ganzen Welt besuchen Menschen Gottesdienste, um Sein Wort zu hören und Ihm Ehrerbietung zu erweisen. Namen berühmter griechischer und römischer Staatsmänner kamen und gingen. Namen früherer Wissenschaftler, Philosophen und Theologen kamen und gingen, aber der Name Jesu wird überall bekannter. Obwohl zwischen unserer Generation und Seiner Kreuzigung etwa 2000 Jahre liegen, lebt Er noch immer. Herodes konnte Ihm nichts anhaben, und das Grab konnte Ihn nicht halten. Er 58 steht weiter auf dem Gipfel höchster himmlischer Herrlichkeit; von Gott verkündet, von den Engeln anerkannt, von den Gläubigen als der lebendige Herr und Heiland angebetet, aber von den Teufeln gefürchtet. Wir werden in der Ewigkeit entweder bei Ihm oder immer ohne Ihn sein.“ (Herold Seines Kommens, 2/99, S.6) 5.12. Erfüllte Prophezeiungen Die Bibel unterscheidet sich von anderen „heiligen“ Büchern, etwa dem Koran, grundlegend darin, dass sie konkrete prophetische Aussagen enthält. Die biblischen Schriften sagen zukünftige Ereignisse so lange vor ihrem Eintreten voraus, dass menschlicher Scharfsinn, weitsichtiges Voraussehen oder einfaches „Raten“ dafür keine Erklärung sein können. Es gibt Hunderte von Voraussagen über Israel, das Land Kanaan, über Ägypten, Babylonien, Assyrien oder auch einzelne Personen, die so konkret, so alt, so einzigartig sind, dass sie kein Sterblicher je hätte voraussehen können. Sie wurden erfüllt durch die Elemente, also durch die Natur, und durch Menschen, die sie oft gar nicht kannten, sie überhaupt nicht glaubten oder sogar verzweifelt bekämpften, um ihre Erfüllung zu verhindern. Sie stellen einen starken Hinweis auf die Inspiration der Heiligen Schrift dar. Viele dieser Verheißungen betreffen das Volk Israel. Als Friedrich der Große einmal seinen Hofprediger nach einem Gottesbeweis fragte, sagte dieser: „Majestät, die Juden!“ Und in der Tat ist es etwas Besonderes um dieses kleine Volk, das doch eine so große Rolle in der Welt-und insbesondere in der Heilsgeschichte spielt. Gott hat dieses Volk erwählt, nicht weil es besonders groß und mächtig, besonders fromm und vorbildlich war; im Gegenteil, Israel war ein ziemlich kleines und zudem noch halsstarriges Volk (5. Mo 9,6). Gott hat Israel erwählt, um mit ihm seinen Plan für die Welt- und Heilsgeschichte durchführen zu können. Israels Bestimmung bestand darin, allen Menschen den einzigen, wahren und lebendigen Gott vor Augen zu stellen und der Menschheit das „Buch der Bücher“, die Bibel, zu schenken. In seinen Grenzen sollte der Welterlöser geboren werden. Hier sollte er den Sühnetod für die Menschheit sterben und hier sollte er auferstehen. Hier sollte die Gemeinde Jesu entstehen und von hier aus sollte das E-vangelium über die ganze Erde verbreitet werden. Und genau so ist es geschehen. Die Bibel enthält ca. 24 000 Verheißungen für Israel. Viele dieser Vorhersagen haben sich bereits erfüllt oder erfüllen sich in unseren Tagen. Gott hat Israel zu seinem Volk erwählt, und zwar für „ewige Zeiten“ (1. Mo 17,7; Ps 89,4-5), und hat ihm das Land Kanaan als nationale und geistliche Heimat zugesagt. Als aber Israel seinen Messias verwarf, wurden die Juden, wie vorhergesagt, aus ihrem Land vertrieben und in alle Welt verstreut. In der Tat gab es in den letzten 2000 Jahren kein Land, in dem nicht Juden lebten. Immer wieder wurden sie blutig verfolgt in der Absicht, sie auszurotten. Zwischen der Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 n.Chr. und dem Ende des 2. Weltkrieges im Jahr 1945 wurden ca. 13 Mio. Juden umgebracht, davon allein 6 Mio. durch die Nationalsozialisten. Es ist ein Wunder, dass das Volk die schrecklichen Pogrome überlebt hat, und es ist ein Wunder, dass die Juden überall auf der Erde, wohin sie verstreut waren, ihre Identität bewahrt haben und nicht in der Bevölkerung ihres jeweiligen Gastlandes aufgegangen sind. Dies war schon für Friedrich den Großen ein sehr bemerkenswertes Phänomen. Für die Juden war aber nicht nur vorausgesagt, dass sie über die ganze Erde zerstreut würden, sondern auch, dass sie aus allen Völkern und Ländern nach Israel zurückkehren sollten (5. Mo 30,5) und in dem ihnen von Gott verheißenen Land, das wüst und öde daliegen sollte, als Volk und Staat eine physische Auferstehung erleben sollten (Hes 37,11-14). Und tatsächlich wurde den Juden unter dem Druck der verheerenden Verfolgungen in Deutschland im Jahr 1948 ihre ursprüngliche Heimat wiedergegeben und seitdem sind zahllose Juden aus allen Ländern dieser Erde nach Israel zurückgekehrt. Dafür gibt es nur eine Erklärung: Gott hat sein Volk nicht vergessen, es ist und bleibt sein Volk. Israels Staatsgründer David Ben Gurion wurde kurz vor seinem Tod gefragt: „Glauben Sie, dass der heutige Staat Israel eine Erfüllung der biblischen Prophetie ist?“ Ohne zu zögern, antwortete er: „Ja, sonst wäre er nicht entstanden.“ Noch ist Israel nicht das, was es nach Gottes Willen sein soll. Vieles an diesem Volk und Staat ist unvollkommen und kritikwürdig und doch sind dieses Volk und dieser Staat von Gott gewollt. Israel hat eine große Bedeutung für die Heilsund Weltgeschichte und diese Bedeutung wird noch weiter zunehmen. Denn es stehen noch große Verheißungen aus, die sich auch noch erfüllen werden. Nach einer großen kommenden Notzeit für Volk und Land wird der Welterlöser auf dem Ölberg erscheinen, ganz Israel wird Jesus Christus als Messias erkennen und annehmen (Röm 11,25-27), er wird - und er ganz allein - wirklichen und dauerhaften Frieden schaffen im Nahen Osten, zwischen Juden und Arabern. Ja, Gott wird seine Pläne mit der Welt und mit seinem Volk Israel konsequent weiterverfolgen und alle seine Verheißungen, die Israel betreffen, erfüllen, so wie er es in der Vergangenheit getan hat. So bilden die Bibel in ihrer Einzigartigkeit, ihre Zentralgestalt Jesus Christus in seiner Unver-gleichlichkeit und die zahlreichen erfüllten Verheißungen in ihrer Einmaligkeit starke Hinweise auf die Existenz Gottes. 5.13. Die verändernde Wirkung des Evangeliums Der Glaube an den wahren und einzigen Gott verändert den Menschen von Grund auf und führt so zu einem verwandelten sozialen und moralischen Antlitz der Menschheit. Unzählige Menschen sind durch die Berührung mit dem Evangelium frei geworden von Bindungen aller Art, von Süchten, einem unsoliden, liederlichen Lebenswandel, von Oberflächlichkeit und Egozentrik. Die meisten großen sozialen Einrichtungen und Werke in der Welt gehen auf die Initiative von überzeugten Christen zurück. 6. Die Selbstoffenbarung Gottes und die Konsequenzen für den Menschen Viel deutlicher noch als frühere Generationen und isolierte Urwaldstämme erkennen wir heute, mit welch mathematischer Präzision sich die Himmelskörper umeinander und ebenso die E-lektronen um den Atomkern bewegen. Im Makro-wie im Mikrokosmos herrscht eine geradezu unglaubliche Ordnung. Dies als rein zufällig zu bezeichnen, ist unvernünftig und in Anbetracht der geltenden Naturgesetze auch unwissenschaftlich. Aus der Schöpfung können wir allerdings nur auf die Existenz Gottes, seine Kraft und Kreativität schließen, nicht aber auf seinen Charakter. Damit wir sein Wesen, seine Liebe, Güte, Barmherzigkeit und Heiligkeit erkennen, dazu ist uns die Bibel gegeben. Gottes Werk, die Schöpfung, und Gottes Wort, die Bibel, fordern die Menschen zum Glauben auf. Doch worin besteht eigentlich der christliche Glaube? Unser Glaube ist keine Sache von Gedanken oder Gefühlen, auch kein bloßes Übernehmen von Lehrsätzen und Dogmen, die wir wie ein Bündel trockenes Heu herunterschlucken müssen. Er besteht auch nicht etwa im Ausleben der Bergpredigt. Der christliche Glaube besteht vielmehr grundlegend in einer Beziehung zu Jesus Christus. Glauben heißt, sich Gott unterordnen mit allem, was wir sind und haben, mit Verstand, Gefühl und Willen, und dann in der Kraft Gottes ein Leben führen, wie Jesus es uns vorgelebt hat. Zu Recht sagt man: „Sei ganz Sein oder lass es ganz sein!“ - „Ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn!“. Ein Christ ist eben nicht jemand, der getauft ist, einigermaßen regelmäßig zur Kirche geht und nicht vorbestraft ist, der also ein gutbürgerliches Durchschnittsleben führt, sondern jemand, der Jesus Christus als persönlichen Retter und Herrn angenommen hat. Jemand, der das stellvertretende Leiden und Sterben Jesu zur Vergebung seiner Schuld für sich persönlich in Anspruch genommen hat und nun sein Leben dem Willen Gottes unterstellt. Jemand, in dem Jesus Christus durch seinen Geist wohnt. Der Apostel Paulus schreibt im Römerbrief (Röm 8,9) sinngemäß: „Wer den Geist Christi nicht hat, ist kein Christ.“ Ein Verkündiger machte einmal in einer Versammlung ein Experiment, um den Unterschied zwischen einem Namenschristen und einem echten Christen zu verdeutlichen. Er hielt einen Geldschein in die Höhe und versprach, wer ihn haben wolle, könne ihn bekommen. Während sich im Saal ein allgemeines Gemurmel erhob, lief ein junger Mann nach vorn und holte den Geldschein ab. Die Anwesenden waren erstaunt, dass er das Geld wirklich bekam. Dann erklärte der Redner sein Experiment, indem er sagte: „Sie alle glaubten, dass dies ein Geldschein ist, aber sie hatten kein Vertrauen zu meinem Angebot. Nur der junge Mann, der den Geldschein nicht nur anschaute und für real hielt, sondern auch Zugriff, war 'gläubig' im Sinne meines Experiments.“ Genauso ist es im Leben der meisten Namenschristen. Sie glauben, dass Jesus gelebt hat, für die Menschen gestorben und wahrscheinlich auch auferstanden ist. Aber sie speichern nur theologische Informationen, nichts davon hat Auswirkungen auf ihren Alltag. In der englischen Sprache wird fein unterschieden zwischen „belie-ve“ und „faith“. Im Bereich des Glaubens alles für wahr halten und die Aussagen der Bibel intellektuell bejahen („believe“), reicht nicht aus. In diesem Sinn glaubt auch Satan (vgl. Jak 2,19), aber er ist nicht gläubig („faith“), er hat keine lebendige Beziehung zu Jesus Christus. Gott lädt durch die Bibel sehr eindringlich alle Menschen zum Glauben ein. Aber Gott zwingt niemanden zu glauben. Im Reich Gottes gibt es nur Freiwillige. Wer auf den Ruf Gottes nicht eingeht, weil er sein Leben nicht ändern will und zudem den Spott seiner Familie, Arbeitskollegen, Freunde und Bekannten fürchtet, der braucht nicht zu glauben. Wer ohne Gott, ohne die Bibel, ohne das Gebet leben will, der darf das. Wer das Friedensangebot Gottes in Jesus Christus ablehnt, darf und muss in alle Ewigkeit ohne Frieden mit Gott leben. Das ist die Hölle. Hier ist er Gott endgültig los. Er wird nicht mehr eingeladen, nicht mehr gerufen, nicht mehr behelligt. Vielleicht will er beten, kann es aber nicht mehr. Vielleicht will er den Namen Jesus anrufen, aber er fällt ihm nicht mehr ein. Jeder Mensch hat in diesem Sinn völlige Freiheit. Jesus saß einmal auf dem Ölberg und sah auf die Stadt Jerusalem herab. Auf einmal sahen die Jünger mit Schrecken, dass ihm die Tränen über das Gesicht liefen, und sie hörten, wie er sagte: „Jerusalem, Jerusalem, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne ihre Küchlein und ihr habt nicht gewollt. Jetzt steht ihr unter Gottes Gericht. Eure Stadt wird wüst gelassen werden.“ - „Ihr habt nicht gewollt“, dies ist einer der erschütterndsten Sätze in der ganzen Bibel. Wir wissen, welche schrecklichen Konsequenzen die Ablehnung Jesu für die Geschichte dieser Stadt hatte. Möge niemand von den Lesern dieser kleinen Schrift eine vergleichbare Entscheidung treffen! Zur Demonstration der Macht Gottes in der Schöpfung tritt also die Offenbarung Gottes in seinem Wort. In der Bibel erfahren wir, dass Gott in seiner Liebe auf diese Erde gekommen ist. Dies geschah in Gestalt seines Sohnes, Jesus Christus. An dieser Selbstoffenbarung Gottes ist nichts, aber auch gar nichts Ungereimtes. Warum sollte der Gott, der die Kraft hat, solch ein gewaltiges Universum zu schaffen, nicht die Macht und die Freiheit haben, seine Geschöpfe aufzusuchen? Jesus Christus, in dem Gott sich uns Menschen offenbarte, war und ist unvergleichlich, herrlich, einzigartig. Er hat nicht gesagt: „Ich weiß etwas über die Wahrheit“, sondern „Ich bin selbst die Wahrheit.“. Er hat nicht gesagt: „Ich weiß etwas über das Leben“, sondern „Ich bin das Leben.“ Er hat nicht gesagt, wie dies die Religionsstifter tun: „Ich kenne den Weg zu Gott“, sondern „Ich bin der Weg.“ Jesus Christus ist die einzige Person auf dieser Erde, die für sich in Anspruch nahm, selbst Gott zu sein. Nur er hat die Schuldfrage gelöst, nur er ist wirklich von den Toten auferstanden. Die Person Jesu stellt jeden Menschen vor die Entscheidung: Entweder ist das, was er behauptet, eine ungeheuerliche Anmaßung - oder es ist die Wahrheit. Diese Frage sollte uns umtreiben, bis wir sie gelöst haben. Möge Gott es schenken, dass wir an den Punkt kommen, wo wir sagen: „Herr, der du diesen Anspruch erhebst, wenn es dich gibt und du wirklich der Heiland der Welt bist, dann komme auch in mein Leben, befreie mich von meinem Unglauben, überwinde meine Zweifel und hilf mir, dir ganz zu gehören.“ Liebe Leserin, lieber Leser, bitte bedenken Sie: Wie immer Ihre Glaubenszweifel oder Ihre Ablehnung Gottes begründet sein mögen, wie auch immer Ihre Flucht vor Gott und der Realität geartet ist, eines Tages wird die Wirklichkeit Sie ein- holen, werden Sie Jesus Christus als der Wahrheit gegenüberstehen: Ihm, dem Sie ein Leben lang ausgewichen sind. Ihm, der für Sie Mensch wurde, für Sie starb und auferstand, der Ihr Leben neu machen wollte. Dann werden alle Ihre Entschuldigungen vor der Liebe und dem Opfer Jesu dahinschmelzen wie das Eis in der Sonne. Die absolute Wahrheit wird alle Fluchtwege offenlegen. Sie wird alle Beweggründe und Motive ins helle Licht rücken und Sie werden sehen, dass es nicht auf die mangelnde Beweislage zurückzuführen war, dass Sie nicht glaubten, sondern dass Sie letztlich nicht gewollt und damit selbst Ihren bedauernswerten Zustand verschuldet haben. Lassen Sie es nicht so weit kommen! Wenn Sie Schwierigkeiten haben zu glauben, dass Jesus die Wahrheit sagt über unsere Herkunft und Zukunft, über Ziel und Sinn unseres Lebens, dann lesen Sie bitte eines der Evangelien, am besten das Johannesevangelium. Lesen Sie es langsam, nachdenklich, aufmerksam! Bitten Sie Gott, Ihnen zu zeigen, ob das Geschriebene wahr ist oder nicht, und erklären Sie Gott gegenüber Ihre Bereitschaft, Jesus nachzufolgen, wenn er Sie überzeugt. Spielen Sie nicht mit Gott! Jesus Christus hat einmal zu Menschen, die seinem Anspruch und seiner Person skeptisch gegenüberstanden, bezogen auf Gott, seinen Vater, gesagt: „Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede.“ (Joh 7,17). Und wenn er Glauben in Ihnen geweckt hat, beten Sie zu ihm, z.B. mit folgenden Worten: „Herr, ich bin lange vor dir davongelaufen und bin eigene Wege gegangen. Bitte vergib mir diese meine Schuld. Ich will mein Leben dir übergeben, dir, der du dein Leben für mich gegeben hast. Bitte komm in mein Leben, sei du mein Retter, du sollst auch mein Herr sein.“ Wer ein solches Gebet aufrichtig spricht, wird erhört. Für ihn beginnt ein spannendes, ungemein lohnendes Leben an der Hand des allmächtigen Gottes. Werden Sie diesen Schritt tun oder werden Sie weiter vor Ihrem Schöpfer fliehen? 1: Kleines Sekten-Handbuch 2: Kleines Kirchen-Handbuch 3: Kleines Ökumene-Handbuch 4: Kleines Endzeit-Handbuch 5: Kleines Katholizismus-Handbuch 6: Kleines Anthroposophie-Handbuch 7: Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch 8: Kleines Ideologien-Handbuch 9. Kleines Esoterik-Handbuch in Vorbereitung: 1 0: Kleines Theologie-Handbuch Totgesagte leben länger. Gott hat alle seine Kritiker überlebt und wird auch den gegenwärtigen Atheismus-Boom überdauern. Warum das so ist, schildert Werner Graf, Studiendirektor und Christ, in diesem Buch. Er liefert allen Zweifelnden Hinweise auf die Existenz Gottes aus unterschiedlichen Bereichen der Geistes- und Naturwissenschaft. Ein intellektuell und seelsorgerlich wertvolles Buch in allgemein verständlicher Sprache. ISBN: 978-3-9811244-4-6 mabo3 DIE AKTUELLE REIHE - BAND 5