Maria, die
Mutter Jesu
Lukas 2, 34-35
Einleitung:
Anliegen, dass wir wirklich erkennen, welches Bild die Bibel von
ihr zeichnet, denn die römisch - katholische Kirche legt ihr eindeutig zu hohe
Ehren bei und macht sie zur "Mutter
Gottes", zur „Himmelskönigin"
und zur "Mittlerin aller Gnaden"
...
Aber die evangelische Tradition verfällt oft ins andere Extrem
und minimalisiert die Person der Maria. Wir wollen Leute versuchen, die Mitte
zu treffen, indem wir uns strikt an die Heilige Schrift halten. Das wird ein
wahrheitsgetreues Bild ergeben.
Als sich der englische Staatsmann und Heerführer Oliver Cromwell
anfangs des 17. Jahrhunderts einmal von einem Maler portraitieren ließ, tat er
dies nur unter einer ganz bestimmten Bedingung. Er sagte zu dem Künstler:
"Malen sie mich wie ich bin. Wenn sie eine Falte oder Runzel weglassen,
zahle ich Ihnen keinen Pfennig."
Ich habe mir das Bild angeschaut --> kleines Gewächs am Kinn.
So wollen wir's halten. Die Bibel malt die Menschen mit ihrer
Schönheit und Pracht, aber auch mit ihren Narben und Runzeln, Das ergibt ein
realistisches Bild.
Wir wollen Maria kennen lernen wie sie war, nicht wie sie von
Einzelnen oder sogar von ganzen Glaubensrichtungen gerne gesehen wird.
1.) was wird im AT über Maria gesagt
2.) die erste Lebenshälfte Marias
3.) die zweite Lebenshälfte
S.) Zusammenfassung und Resümee
Maria im AT
Erstaunlich: Maria gehört zu den wenigen Personen, die bereits
im AT angekündigt wurden.
Das hat mit dem Wunder der Prophetie zu tun, dass nämlich
Menschen vom Geist Gottes inspiriert Dinge kundtaten, die weit in der Zukunft
lagen - teilweise so weit, dass sie heute noch in der Zukunft liegen. Übrigens:
das gibt es in keinem anderen Buch der Weltreligionen! Die biblische Prophetie
ist einzigartig! Die erste Prophetie in der Bibel überhaupt hat mit Maria und
mit Jesus zu tun.
1. Mose 3, 15
"Und ich will
Feindschaft ..."
Mitten im Dunkel des Sündenfalls gibt Gott eine gewaltige
Verheißung, die die gesamte Weltgeschichte umfasst - die Rede von einer Frau,
die den Schlangenzertreter gebären wird (katholische Kirche:
Schlangenzertreterin) Christus - Antichristus
Jesaja 7, 14
"Siehe, die Jungfrau
wird schwanger ..."
Das 1. Buch Mose spricht von einer Frau, das Buch Jesaja
erläutert näher, dass es eine Jungfrau sein wird. 2 Hinweise im AT noch
verhüllt, aber doch eindeutig Prophetien auf Maria.
Die erste Lebenshälfte der
Maria
zunächst: ihre Herkunft + Erwählung. Wir gehen ins Lukas -
Evangelium. Maria entstammte aus einem Königlichen Geschlecht. Einer ihrer
Vorfahren war der König David.
Der versprochene Messias Israels musste ein Sohn Davids sein.
Und Jesus Christus war im doppelten Sinn ein Sohn Davids über Joseph und über
Maria. Maria entspross also Königlichem Geblüt, wuchs aber doch in verarmten
Verhältnissen auf. Ihr späterer Mann war Zimmermann und bei der Darstellung
Jesu im Tempel konnten die Eltern nur zwei Tauben bringen - das Arme - Leute -
Opfer in Israel. Über ihre Jugend wissen wir nicht viel. Aber das eine ... mit
Gewissheit: sie hat sich fleißig mit den Schriften des AT beschäftigt und wohl
einen ganzen Teil auswendig gelernt.
Lobpreis Lukas 1, 46-55
Worte aus 34., 103., 113. + 126. Psalm, sowie aus dem Gebet der
Hanna aus 1Sam 2. Israel jener Tage, viele religiöse Leute, Gesetz, Gesetz,
Gesetz, Menschen mit sauren Gesichtern, Stirn geschrieben: TUN!
Eine handvoll Leute, die warteten auf den Trost Israels, die
lasen in der Bibel, die pflegten den persönlichen Umgang mit Gott und sehnten
den verheißenen Erlöser herbei - ob es solche Leute heute in Mannheim auch noch
gibt? Als dann im Jahr 7 v. Chr. nach unserer Rechnung die göttliche Zeit
erfüllt war, da erwählte Gott dieses einfache unbekannte Mädchen aus Galiläa
zum Gefäß für die Geburt seines Sohnes.
Warum hat Gott ausgerechnet die Maria erwählt? Es gab ja sicher
viele Mädchen in Israel. Warum gerade die Maria? Vorsicht, die Frage kann aufs
Glatteis führen. Es war die freie Liebeswahl Gottes. Eine Bedingung: sie musste
aus der Davidslinie kommen - aber sonst keinerlei Größe und keinerlei Vorzüge!
Als Gott Israel erwählte, da suchte er sich das Kleinste und geringste unter
den Völkern aus (5. Mose 7).
Als Gott die Maria erwählte, da nahm er ein unscheinbares
Judenmädchen. (Maria selbst hat das begriffen. In Ihrem herrlichen Lobgesang
betet sie: "Denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.")
keine Größe, kein Vorzug – Niedrigkeit!
Wenn Gott heute Menschen in seine Gemeinde ruft, dann sind es
nach 1. Kor. 1 nicht viel Edle und Starke und Weise, sondern einfache und
schwache Menschen, die so schwach geworden sind in sich selber, dass sie nicht
mehr ohne einen Heiland durchs Leben gehen können. Bist Du solch einer? Oder
bist Du noch stark und willst Dein Leben selbst regieren?
Noch etwas müssen wir hier festhalten: Maria war eine Sünderin
wie wir. Die römisch-katholische Kirche behauptet, sie sei sündlos geboren
worden. Gott habe sie vor der Erbsünde bewahrt, weil er seinen heiligen Sohn
nicht in ein schmutziges Gefäß habe legen können.
Dieser These widerspricht die Bibel. Zum einen nennt sie der
Engel Gabriel bei der Ankündigung der Geburt Jesu "Gegrüßt seist du, angenehm gemachte Begnadigte!"
-
Gabriel betete Maria nicht
an! Er grüßte sie lediglich. Großer Unterschied!
-
Er nennt sie nicht „voll der
Gnaden“, sondern: begnadigt! (Partizip Passiv)
Maria hatte wohl ihr sündiges Herz erkannt und bei Gott Gnade
gesucht. Darum sagt Gabriel später: "Fürchte
dich nicht Maria, du hast Gnade gefunden bei Gott!" (Lukas 1, 30).
Herrlich, wenn Menschen Gnade finden!!! Warum suchen so wenige
die Gnade? Zugegeben, dass man den Tod verdient hat / Begnadigt die Verbrecher
Und zum anderen nennt Maria im Gebet Gott ihren Retter (Luk
1,46+47) - Heilandes. Die unbefleckt empfangene Mutter Gottes braucht keinen
Heiland für sich. Wer keine Sünde hat, nennt Gott nicht seinen Retter (der sagt
"Herrgott" oder so ähnlich).
Engel, euch ist heute.....(Lukas 2, 11) Maria stellt sich in die
Reihe der Sünder. Wir sehen, hier hat die katholische Kirche die Narben und
Runzeln auf dem Bild weggelassen.
Maria wurde von Gott in einer souveränen Liebeswahl erwählt und
dann machte sie ihre Entscheidung fest.
Wie machte sie das? Antwort:
-- durch Glauben --> 1, 45
selig bist du, die du geglaubt hast
-- durch Gehorsam -> 1, 38
ich bin des Herrn Magd, mir geschehe
Die Bibel sagt, dass Gott alle Menschen liebt und dass
ausnahmslos jeder zum ewigen Leben berufen ist. Aber man muss Berufung und
Erwählung festmachen.
Hast Du Deine Berufung + Erwählung festgemacht? Weißt Du gewiss,
dass Deine Schuld vergeben ist? Dass Du von der Hölle errettet bist? Wenn
nicht, mach’s doch fest! Machs doch wie Maria: glaube den Worten der Bibel und
gehorche dem Herrn, dann kommt Festigkeit und herrliche Gewissheit in Dein
Leben!!
Die zweite Lebenshälfte der
Maria
Wir machen jetzt einen kleinen Sprung. Denn über die Umstände
ihrer Schwangerschaft als Verlobte, über die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem
und alles, was damit zusammenhängt, wird relativ oft gesprochen. Ich denke, das
ist den meisten von uns bekannt.
Darstellung Jesu im Tempel, eine merkwürdige Begebenheit. Ein
alter Mann, der greise Simeon, nimmt das Kind auf seine Arme und sagt: -->
2, 29-30
Und dann erhält Maria aus dem Mund dieses ergrauten Gottesmannes
eine persönliche Weissagung: --> 2, 34-35
Man hat dieses Wort oft auf den Kreuzestod Jesu gedeutet. Sicherlich
richtig. Aber nicht nur. Das Schwert hat ihr ganzes Leben hindurch seine Arbeit
getan. Im zweiten Teil des Lebens der Maria sehen wir, wie jedes mal, wo von
ihr die Rede ist, auch das Schwert mit dabei ist und ihre Seele durchdringt.
Ernst Modersohn schreibt: "Das Schwert will ihre menschliche, mütterliche Liebe zu ihrem Sohn
Jesus töten. Als Mutter fühlte sie sich ihrem Sohn ja in gewisser Weise
überlegen, Und das ist nicht die rechte Stellung dem Heiland gegenüber. Wenn er
doch ihr Sohn war, so war er doch auch ihr Herr. Sie musste lernen, ihm
gegenüber die Stellung einzunehmen, die dem sündigen Menschen gebührt."
Der 12 jährige Jesus im
Tempel (Lukas 2, 45-50)
Passafest in Jerusalem / Abreise Tagesreise, suchen Jesus,
finden ihn nicht / zurück nach Jerusalem / im Tempel mitten unter den Lehrern /
Vorwurf der Maria --> V.48 / Antwort Jesu --> V.49. Er lässt es nicht
gelten, dass Maria Joseph als seinen Vater bezeichnet! Er korrigiert seine
Mutter in aller Öffentlichkeit - das Schwert tut seine Arbeit! Weil Maria hier
mehr Anspruch auf ihn geltend macht, als ihr zukommt.
V.50, sie verstanden nicht. Eindrücke der Engelsbotschaften
verwischt (12 Jahre vergangen). Ihr Lieben ..., dass die Seele nicht
verkümmert! (Zeit für den Herrn)
Auf der Hochzeit zu Kana
(Johannes 2, 1-5)
Hochzeit / der Wein ist alle / Skandal / Rippenstoss / Jesus
mach was! / Antwort: Weib, was geht’s dich an.../ Mutterautorität zu Ende
--> Vaterautorität.
Diese Begebenheit entzieht der katholischen Marienverehrung
allen Boden! Hier sehen wir: einmal hat Maria die Vermittlerrolle übernehmen
wollen, einmal hat sie Fürsprache getan - und Jesus hat sie abgewiesen! Ein
zweites Mal hat sie’s nicht mehr versucht --> "Was er euch sagt, das
tut!" Ganz eindeutig. Trotzdem wird Maria täglich 1000 de X als
Fürsprecherin + Vermittlerin angerufen --> jetzt, während wir hier sitzen.
Jemand hat gesagt: "Wenn
im Himmel noch Tränen geweint würden, dann würden dort drei Menschen am
Heftigsten weinen und die bittersten Tränen vergießen! Wisst ihr wer? Luther,
Petrus und Maria! Mit denen wird - gegen ihren Willen - der größte Missbrauch
getrieben. Welche Verehrung wird ihm aufgezwungen! Lasst es euch sagen: Die
Gebete an Maria sind nichtig! Sie werden nicht erhört!“
Und sie kann keine Mittlerin sein, denn die Bibel sagt mit aller
Deutlichkeit: "Es gibt nur einen
Gott und einen Mittler zwischen Gott und den Menschen (nicht zwei oder mehr),
nämlich den Mensch Christus Jesus ..." (1. Timotheus 2, 5).
Also auch hier wieder das Schwert, das seine Arbeit tut. Lass es
auch an Dir seine Arbeit tun! Löse Dich von allen unbiblischen Gedanken und
Traditionen. Gottes Wort ist die Wahrheit! Keine Marienverehrung (Lukas 11, 27-28).
Kurz: Jesu wahre Verwandte (Markus 3, 20-21 + 31-35). Maria fing an, um ihren
Sohn zu bangen (spürte Todesgefahr).
Jesus weist die Ansprüche seiner Verwandten radikal zurück. Er
räumt auch Maria kein Recht über sich ein. Wieder tut das Schwert seine Arbeit.
Als letztes: Maria unter dem
Kreuz (Johannes 19, 25)
Jesus: Weib, siehe das ist dein Sohn. "Weib!" Das ist
der letzte Schlag des Schwertes. Jesus nennt sie nicht Mutter.
Die Mutter in ihr muss sterben, damit die Jüngerin übrig bleibt.
Jesu harte Seelsorge an der eigenen Mutter. Aber sie war erfolgreich.
Als Jesus auferstanden und zum Himmel gefahren ist, finden wir
Maria im Kreis der Jünger, die auf die Ausgießung des Heiligen Geistes warten
(Apg 1,14).
Mutter Jesu! nicht Mutter Gottes!
Die Jünger beteten nicht zu
ihr, sondern mit ihr!
Damit schließt der biblische Bericht über das Leben der Maria.
Sie hat ihren Platz bei den Jüngern gefunden, in der gläubigen Gemeinde. Hast
Du dort schon deinen festen Platz gefunden? Oder irrst Du noch umher? Wenn
nicht, dann lass das Schwert des Geistes das Wort Gottes seine Werke an Dir
tun.
Schluss
Im ganzen restlichen NT kommt die Person "Maria" nicht
mehr vor. Selbst Paulus erwähnt nicht mal mehr ihren Namen (Galater 4, 4-5).
Zum einen ist das nach William MacDonald „ein stummer Protest gegen jede Marienverehrung oder gar –vergötzung“.
Zum anderen sollte nichts und niemand von der Hauptperson
ablenken, in der allein das Heil ist - Jesus Christus!
Darum wollen wir Maria schätzen in ihrem Glauben, in ihrem
Gehorsam und in ihrer Gottergebenheit. Sie ist uns ein großes Vorbild - aber
sie hat keinerlei aktive Heilsbedeutung für unser Leben. Lasst uns nicht an
die Maria glauben, sondern wie die Maria!
Wilfried Plock, Hünfeld