Winrich Scheffbuch

Gehalten am 14.05.2000 in der Ludwig-Hofacker Gemeinde Stuttgart

Hebräer 11, 31

Die extreme Kraft des Glaubens

Rahab

 

Ich lese aus Josua 2, das ist dann Hinführung zum Predigttext von heute. Ich hab immer gerne in den Predigten auch Abschnitte gewählt, über die sonst nach der Ordnung unserer Kirche nicht gepredigt wird. Es gab in der alten Kirche eine Epistelreihe mit Evangelien- und Brieftexten und dann wurden im Lauf der Jahre 6 Reihen daraus, aber viele wichtige Bibelabschnitte kommen nicht vor. Ich will heute über einen Bibelabschnitt  reden, dass ausgerechnet eine Hure zu den Zeugen des Glaubens in Hebräer 11 gehört, die Rahab. Ich hab’s überschrieben: die extreme Kraft des Glaubens. Aber es gehört mit hinein in unseren Glauben, und wissen sie, das ist schließlich das Wunder ihrer Errettung. Nicht nur der von Rahab.

Josua, aber der Sohn Nuns, sandte von Schittim heimlich 2 Männer als Kundschafter aus und sagte ihnen: geht hin und seht das Land an, auch Jericho. Die gingen hin und kamen in das  Haus einer Hure die hieß Rahab, und kehrten dort ein. Da wurde dem König von Jericho angesagt: „siehe, es sind in dieser Nacht  Männer von Israel hereingekommen, das Land zu erkunden.“ Da sandte der König von Jericho zu Rahab ihr  zu sagen: „Gib die Männer heraus die zu dir in dein Haus gekommen sind, denn sie sind gekommen das ganze Land zu erkunden.“ Aber die Frau verbarg die beiden Männer und sprach: „Ja, es sind Männer zu mir hereingekommen aber ich wusste nicht woher sie waren, und als man die Stadttore zuschließen wollte,  da gingen sie hinaus und ich weiß nicht wohin sie gegangen sind. Jagt ihnen eilends nach, dann werdet ihr sie ergreifen.“ War natürlich gelogen was die Frau da sagte. Macht manchem Bibelleser Probleme, warum solche Dinge in der Bibel drinstehen, werden wir aber heute eine Antwort darauf kriegen. „Sie aber hatte sie auf das Dach steigen lassen und unter den Flachsstängeln versteckt, die sie auf dem Dach ausgebreitet hatte. Sie aber jagten den Männern nach, auf dem Weg zum Jordan bis an die Furt, und man schloss das Tor zu  als die draußen waren  die ihnen nachjagten und ehe sie sich schlafen legten stieg sie zu ihnen hinauf auf das Dach und sprach zu ihnen: „ Ich weiß, dass euch der Herr das Land gegeben hat, denn ein Schrecken vor euch ist über uns gefallen. Und alle Bewohner des Landes sind vor euch feige geworden. Denn wir haben gehört wie der Herr das Wasser am Schilfmeer ausgetrocknet hat vor euch her, als ihr aus Ägypten zogt und was ihr den beiden Königen der Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordans getan habt. Wie ihr an ihnen den Bann vollstreckt habt, und seitdem wir das gehört haben ist unser Herz verzagt, es wagt keiner mehr vor euch zu atmen. Denn der Herr euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden. So schwört mir nun bei dem Herrn, weil ich an euch Barmherzigkeit getan habe, dass auch ihr an meines Vaters Haus Barmherzigkeit tut. Und gebt mir ein sicheres Zeichen, dass ihr am Leben lasst meinen Vater und meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern und alles was sie haben und uns vom Tod errettet.“ Die Männer sprachen zu ihr: „tun wir nicht Barmherzigkeit und Treue an dir, wenn uns der Herr das Land gibt, so sollen wir des Todes sein, sofern du unsere Sache nicht verrätst. Da ließ Rahab sie an einem Seil am Fenster herunter denn ihr Haus lag  an der Stadtmauer, sie wohnte an der Stadtmauer. Auf der Mauer eigentlich, wie man es von alten Städten kennt. Und sie sprach: „geht auf das Gebirge dass euch nicht begegnen die euch nachjagen und verbergt euch dort drei Tage bis die zurückkommen die euch nachjagen, danach geht  eure Straße.“ Die Männer aber sprachen zu ihr: „wir wollen den Eid so einlösen den  du uns hast schwören lassen. Wenn wir in das Land kommen, so sollst du dies rote Seil ins Fenster knüpfen durch das du uns hernieder gelassen hast und hier ins Haus versammeln deinen Vater, deine Mutter, und deine Schwestern und Brüder und deines Vaters ganzes Haus, und wer zur Tür deines Hauses heraustritt dessen Blut komme über ihn aber wir seien daran unschuldig. Doch das Blut aller, die in deinem Hause sind soll über uns kommen, wenn Hand an sie gelegt wird. Wenn du etwas von dieser unserer Sache verrätst, so sind wir des Eides los den du uns hast schwören lassen“ Sie sprach:  „ es sei wie ihr sagt“ und ließ sie gehen und knüpfte das rote Seil ins Fenster.

Und ich hab jetzt für die Predigt diesen Vers ausgewählt aus Hebräer 11, 31, wo einige diese Zeugen des Glaubens herausgegriffen sich. Durch den Glauben kam die Hure Rahab nicht mit den Ungehorsamen um, weil sie die Kundschafter freundlich aufgenommen hatte. Und wenn sie weiterblättern Jakobus 2, 25 da wird’s nochmals erwähnt, und das ist immer besonders wichtig wenn eine Sache ein paar mal in der Schrift erwähnt wird, „desgleichen die Hure Rahab ist sie nicht durch Werke gerecht geworden, als sie die Boten aufnahm und ließ sie auf einem anderen Weg hinaus.“

 

Da sträubt sich ja auch bei Ihnen alles, das kann doch nicht sein, dass so eine Frau für uns ein Vorbild ist, wo kommen wir denn da hin, was wird denn da aus Sitte und Anstand, was sollen denn da die Konfirmanden denken. Nein, wenn wir das Wort Gottes lesen, kommen Sitte und Anstand nicht durcheinander, im Gegenteil , dann kommt alles richtig ins Lot, und wir brauchen gar nie überheblich die Nase rümpfen, bei irgendwelchen Gestalten der Bibel, weil es immer irgendwie Spiegel sind die man uns vorhält. Wahre Geschichten, aber in ganz vielen Bezügen spiegelt sich unser Leben darin. Wir hatten vor 14 Tagen in der Kinderkirchvorbereitung plötzlich festgestellt, dass in zwei Kinderbibeln zu einem Trick gegriffen wurde. Da wurde doch tatsächlich den Kindern weisgemacht, es hätte sich um eine Wirtin gehandelt. Es gab auch Bibelausleger die sagten: kann man nicht Götzenanbeterin sagen. Das Wort ist so eindeutig, da gibt’s gar nicht daran herumzudeuteln. Wenn das Wort  Gottes uns etwas sagt, dann dürfen wir da gar nie dran etwas ändern. Denn es wird gar nichts beschönigt, von dem was diese Frau tut. Sonst wird etwas hervorgehoben, dass sogar eine Frau mit einem so belasteten, notvollen Leben, mit so vielen Gebundenheiten, mit soviel Schuld gerettet wird. Und viele, viele andere ihrer Nachbarn und Bewohner in der Umgebung nicht. Was hat denn diese Frau den anderen voraus, um das geht’s doch, was hat sie denn voraus: den Glauben.

Heute ist dieses Wort vom Glauben stark belastet: es sagt jeder: ist egal was man glaubt, jeder glaubt was: ich glaub, dass es heute nicht gewittert, ich glaub was weiß ich. Nein, es geht um das felsenfeste Vertrauen auf den lebendigen Gott, auf den, den  man nicht sieht. Der Hebräerbrief sagt der Glaube ist ein Nichtzweifeln an dem was man nicht sieht, hier war eine Frau, die hat mit dem lebendigen Gott gerechnet und so absolut, und vollständig, das hat ihr ganzes schuldhaftes Leben befreit. Jetzt sollen es alle hören keine Schuld der Welt keine Bindung, keine Not die nicht durch Glauben überwunden und befreit werden kann, es gibt  keine Abhängigkeit und keine Tiefe in der wir leben, gar nichts an Prägungen die wir mit uns tragen, ich sag das ganz bewusst, weil das die Botschaft des Evangeliums ist die nicht durch ein ganz festes und lebendiges Vertrauen auf den lebendigen Gott überwunden und gebrochen werden wird. Ist jemand in Christus so ist er eine neue Schöpfung. Ja! Das soll an Ihnen wahr werden wie es an dieser Rahab wahr geworden ist. Und das ist Gottes Triumph, dass er an den extremsten Beispielen deutlich gemacht hat, an einem der mit Jesus hingenagelt war, der Blut an seinen Händen hat, ein Mörder war und Jesus sagt er wird im Paradies sein durch den Glauben. Der Glaube ist dann plötzlich so einfach und schlicht, aber ein nicht Zweifeln an dem das man nicht sieht, ein Überwältigt werden von der unsichtbaren Wirklichkeit, und es dauert nicht mehr lange bis wir in der Ewigkeit einmal vor Jesus stehen.

Der Weltenrichter, ist nicht mehr weit, und an jenem Tag wird viel unwichtig sein, das was wir vererbt haben und auch viel aus unserem Leben wird unwichtig sein, sondern ob wir unser Vertrauen allein auf die Versöhnung durch das Blut Jesu gesetzt haben. Christi Blut und Gerechtigkeit ist mein Schmuck und Ehrenkleid, damit will ich vor Gott bestehn, will ich dereinst in den Himmel eingehn. Sie können mit all ihren guten Werken und Leistungen vor dem heiligen Gott nicht bestehen, Sie können nur bestehen, wenn ein Bürge, Jesus Christus für Sie bezahlt hat, der Sohn Gottes hat Ihre Rechnung beglichen. Ohne Glauben ist’s unmöglich Gott zu gefallen. Und dann wird das auf einmal das  Wichtigste, was der Hebräerbrief sagt: dieses ganz feste Vertrauen auf den lebendigen Herrn.

Lukas 18 berichtet, wie Jesus einmal seine Jünger fragt, wenn er als Weltenrichter auf diese Erde wiederkommt, in seiner Wiederkunft, meint ihr, er würde Glauben finden auf Erden? Diesen festen Glauben, diese ganze Hingabe. Was man bei dieser Rahab so wunderbar sehen und studieren kann.

Zunächst möchte ich darauf hinweisen, die Rahab war vom Glauben viel weiter weg als wir alle, war viel, viel weiter weg als wir alle. Warum? Sie war eine Kanaanäerin. Können Sie im Lexikon nachschlagen, können Sie in archäologischen Büchern nachschlagen, die Kanaanäer waren die Ureinwohner dieses Landes und die ganze Denkweise dieser Menschen drehte sich nur um ein Thema. Archäologen haben herausgefunden alles drehte sich um die Geschlechtlichkeit, um Sex. Und selbst ihr Suchen nach Gott haben sie nur in ihrer Sexualität gesucht. Aschera war dieses lästerliche Gottesbild, Sie finden es im ganzen AT wie die Propheten gegen diesen schrecklichen Kult ankämpften, der offenbar in Israel nie richtig überwunden wurde, immer wieder auf den Höhen hurten sie diesem Baal, Gott der Fruchtbarkeit. Die Bauern waren immer wieder in der Versuchung damit die Äcker doch Getreide geben: „wir müssen doch irgendetwas dagegen tun, diese dämonischen Gottheiten besänftigen“. In dieser Denkweise wächst diese Rahab auf. Schlimm ist, dass es bei uns Menschen gibt die meinen, es gibt sogar manche Christen die meinen diese Lebensweise wäre etwas Schönes.

Nein, nur eine Liebe bis zum Tod ist schön, nur eine Treue in Hingabe ist schön, alles andere ist schrecklich. Zerreißt sie und zerstört sie. Diese Rahab war ja eine Frau mit all dem was sie da mitgemacht hat, war sie eine ausgebeutete und ausgenutzte Frau, die liegengelassen wird mit ihren Gefühlen, um die sich niemand kümmert und die im Ernstfall niemand hat der für sie. Da ist eine verbitterte Frau die niemand versteht, und sie hatte niemand der ihr aus dieser schrecklichen Umklammerung dieser gottlosen Bindungen heraushilft. Bei uns ist ja so eine komische Denkweise, dass die Leute meinen, dass die Menschen die irgendwo in ihrem Urzustand leben, wo das Evangelium nie hinkam, ein paradiesisches Leben hätten. Vielleicht hat man das im Kino gesehen. Aber wenn Sie das wissen, lassen Sie sich das mal erzählen wie unheimlich dunkel diese okkulten Bindungen sind, es gibt ja keinen neutralen Lebensraum. Und diese Rahab hat ja niemand gehabt der ihr den Weg zur Freiheit zur Freude des Lebens gewiesen hätte, sie hatte keine Bücher, keine Beispiele des Glaubens an den wirklichen Gott, der uns in sein Ebenbild hineingeschaffen hat. Die hatte nur jene okkulte Religion um sich herum, die alle praktizierten, wenn die nur ein bisschen von dem gehabt hätte, von dem was Sie haben, wie hätte dieser Glauben geleuchtet. Wir haben so viele die uns unterwiesen haben im Glauben und trotzdem sind wir keine Festglaubenden, was hatten denn diese Rahab überhaupt, wie kam sie denn überhaupt zum Glauben. Sie hatte nur die Berichte die überall in der Stadt erzählt wurden: dass da ein Volk heranzieht und da Merkwürdiges geschehen sei,  selbst die beiden Könige der Ammoriter sind von diesem Volk, das ja nur aus der Wüste kam, mit Alten, Kindern und Kranken, geschlagen worden.

Und sie hörten die Geschichte, dass irgendwie eine große  Macht das Schilfmeer vor den Israeliten austrocknete und sie trockenen Fußes hindurchziehen. Und jetzt legt sich eine Angst über diese Stadt Jericho, sie war gut befestigt, sie hatte dicke Mauern, eigentlich müssten sie gar keine Angst haben. Aber die spüren alle, da kommt eine große Macht auf uns zu, aber die Rahab war die einzige die begreift: Das kann nur der Herr sein. Woher sie das weiß. Wissen Sie, wenn Gott einen Menschen zieht zum Glauben, und ich weiß wie oft er an Ihrem Herzen schon geklopft hat und Sie gezogen hat, und Sie haben in der Tiefe Ihres Gewissens schon gespürt, dass Gott zu Ihnen redet, und wir verdrängen das immer wieder und schieben es beiseite, aber die Rahab die spricht es gegenüber den Botschaftern ganz offen aus: nein, nein das sind keine Zufälle oder so, sondern der Herr. Das war der Herr, und wenn die anderen nicht mehr wagen zu atmen vor Angst, da vertraut diese Rahab dass es bei dem einen Herrn doch eine Rettung geben muss und sie kommt, wie es immer ein Wunder ist wenn jemand zum Glauben kommt: aber Herr du kannst mich doch nicht hinaus stoßen, ich will dich doch haben. Wunderbar was da im 11.Kapitel im Hebräerbrief beschrieben ist, dass der Glaubende überwältigt wird von der unsichtbaren Wirklichkeit, der braucht keine Beweise und keine Pfände, sondern er hielt sich an den, den er nicht sah, so heißt es bei Mose und die Rahab die sagt nicht, wenn es einen Gott gibt, dann muss ich mich verstecken mit meinem Leben, sondern wenn es einen Gott gibt, dann muss er sich meiner erbarmen, und sie begreift in ihrem Glauben der so praktisch ist so handfest, so echt so bewährt so einfach durchbrechend, das zeigt uns die Bibel, das ist der echte Glaube dieser Frau.

„ Ich weiß, dass euch der Herr dies Land in die Hand geben wird,“ sagt sie. Woher weiß sie denn das? Sieht sie nicht die dicken Mauern Jerichos, nein, sie beugt sich vor der Majestät und Größe Gottes. Darauf hin setzt sie alles auf den Glauben, vertraut ihm.

 

Das 2. was ich sagen will, der Glaube war sehr tätig:

Was der Jakobusbrief dann noch ergänzt, bei uns gibt es ja häufig einen Glauben, der ist nur ein Denkglaube, ein Kopfglaube, ein Spruchglaube, nur eine philosophische Weisheit da oben, aber das geht ja nicht mit der Bibel. Ein Glaube der sich nicht praktisch in meinen Lebensentscheidungen zeigt, ist kein biblischer Glaube. Sondern dieses Vertrauen, dieses felsenfeste Vertrauen dieser Rahab das wird zur Tat, zur gehorsamen Tat. Jetzt interessiert uns natürlich zuerst, was war denn mit ihrem ganzen Schmutz? Ich bin fest davon überzeugt, dass das schon überwunden war, aber darüber will ich mich mit niemandem streiten, es heißt, dass auf ihrem Dach Flachstängel lagen. Ich habe noch nie gehört, dass eine Hure einer ehrlichen Arbeit nachgeht, aber diese Frau hat gesponnen, schon ein Zeichen dafür, dass sie ein neues Leben anfangen wollte. Und es gibt für einen, der die Not der Bindungen der Sünde erkannt hat, und gemerkt hat wie die Sünde das Verderben ist das uns in die Tiefe zieht, auch wenn man nur spielen wollte mit irgendwelchen Dingen. Diese Rahab hat viel mehr gesucht, sie hat das Leben gesucht, die Befreiung. Und jetzt handelt sie entschlossen, sie fragt gar nicht ob das für sie Probleme gibt, und sie fragt gar nicht ob sie dabei das Leben verlieren kann, das war ihr gar nicht wichtig, sie vertraut diesem Gott so völlig, dass sie diese beiden Kundschafter schützt, dass sie alles wagt und ihr ganze Zukunft in die Hand dieses Gottes legt und das ist auch wieder so wichtig, dass der Glauben dieser Frau so ein praktischer Glaube war, der Tat. Und es war gut, dass sie das gleich so umgesetzt hat, sonst rettet er, sonst hilft er auch nicht weiter, ein Glaube den man bloß denkt und nicht ernst nimmt und nicht befolgt hat keinen Wert. Und sie bleibt in ihrem Hause und sie wartet der Dinge die da kommen sollen. Sie ist so zuversichtlich, dass sich alles lösen wird. Mir gefällt das so, dass sie da gar keine albernen Sprüche macht und auch nicht durch Dummheit auffällt. weil man oft meint, man müsste da viele Sprüche machen, nein, man muss nichts Besonderes tun. Ich möchte jetzt warten was Gott mit mir vorhat, wo er mich braucht, und dann handelt sie entschlossen, das ist die Art des Glaubens. An seinem Platz zu sein und dort zu wirken, und weil sie das umgesetzt hat in die Tat, wurde sie gerettet, natürlich!

Ein gelebter Glaube, ein Glaube der Hingabe dient zur Rettung.

 

Und ein 3.: der Glaube der Rahab war unvollkommen und doch im entscheidenden Kern richtig

Da atmet man ja schnell kurz durch, und fragt sich wie bringt denn die Rahab das fertig zu lügen, dass sich die Balken sich biegen. Als die Soldaten sie fragen: „wo hast du die Männer versteckt?“ Da lügt sie und da soll gar nichts daran beschönigt werden, Lüge bleibt Lüge und nie heiligt der Zweck die Mittel. Man sagt das ist für eine gute Sache, da darf man lügen, das ist eine Notlüge, nie! Man darf nie lügen!

Werd ich auch nie vergessen an dieser Stelle. Im Gegenteil das bringt sie in ganz große Not

Wie schön wäre es gewesen, die Rahab hätte das nicht getan, aber es ist für uns berichtet. Wenn man jetzt so schnell, sagt die Rahab hätte eben nicht lügen sollen, was hätten Sie getan wenn Sie in ihrem Haus Juden versteckt hätten in der Nazizeit? Wir haben ja bei Licht im Osten immer diese Fahrten gehabt mit den Schmuggelautos, wo bis zu 6000 Bibeln versteckt waren. Und wenn wir dann auf unseren Freizeiten beisammen waren, haben wir immer gesagt: ihr dürft nie lügen. Und ich vergesse nie, wie einer unserer Vielfahrer in Tränen ausbrach und sagt: „Ihr redet da so leicht, aber wenn ich da am eisernen Vorhang stehe, ich habe meinen Herrn oft Unehre bereitet.“ Das muss man sehen, das ist ein Problem. Aber damals stand ein Russland-Deutscher auf und sagte: „ aber es ist ganz gut für uns. Wir machen es ganz fest, dass es für uns keine Notlüge geben darf.“ Er sagte wir kommen im Osten nur durch, wenn wir ganz klare Wege gehen.“ Da fragte der Mann wieder: „aber was willst du denn machen wenn dich der Zöllner fragt, haben sie Bibeln dabei?“ Da sagte er: „ da würde ich ganz cool antworten: ach das hab ich nicht gewusst, dass sie eine wollen, das nächste mal bring ich ihnen eine mit“, und er sagte, „ der lässt dich bestimmt fahren.“

Rechnet doch auch mehr mit der Gegenwart Jesu, der euch im entscheidenden Moment Weisheit gibt oder Klugheit gibt wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. Es gibt nichts daran zu beschönigen, der Glaube der Rahab war noch nicht sehr weit gediehen, sonst hätte sie vielleicht auch kühner zu antworten gewagt. Wir haben auch diese Rahab nicht zu richten, wir sind nicht zum Benoten da, bei der biblischen Geschichte, sondern es ist wieder dieser wunderbarer Spiegel für uns selber, wo auf einmal deutlich wird, wie mein Glaube ja auch noch in vielem noch zittert und wackelt. Und angefochten ist und zweifelt. Im Kern war der Glaube der Rahab richtig, und im Kern, was war das, sie hat ihr Vertrauen allein auf den lebendigen Gott gesetzt. Und Jesus sagt wenn ihr Glauben habt, nur so eine kleine Portion wie ein Senfkorn, könnt ihr Berge versetzen

Lasst uns doch das von der Rahab lernen noch vielmehr zu vertrauen. War es von ihr vielleicht auch Kleinglauben, dass die noch ein Zeichen wollte, dieses ans Fenster gehängte rote Seil. Wir verlangen ja auch noch oft in unserem Glauben ein Zeichen. Herr gib mir ein sichtbares Ding, an das ich mich halten kann, unser Glaube lebt nicht von Ritualen und lebt nicht von Zeichen!

Was brauchen Sie? Wo setzten Sie Ihr Vertrauen drauf, nicht auf ein rotes Seil das raushängt, ich setzte mein Vertrauen auf das Wort meines Herrn, der zu mir gesagt hat: fürchte dich nicht ich bin mit dir!

Der am Kreuz sich für mich dahingegeben hat, halten Sie sich an ihn. Und was an bedrängenden Dingen jetzt vor Ihnen stehen mag, Sie sagen Sie stürzen in einen Abgrund. Nein! Sie können nicht fallen, weil der Sie nicht loslässt, der Ihr Herr ist, der Sie erwählt hat, an den Sie glauben, wo Sie Ihr Leben in seine Hand legen. Und das ist so groß, dass dieser Glaube rettet: glaube an den Herrn Jesus so wirst du und dein Haus selig!

Es ist immer wieder erschütternd, dass es das gibt, dass tausende und abertausende zu Grunde gehen. Wir halten den Atem an, ist Gott so grausam. Aber wissen Sie, dass Millionen von Menschen auf unserer Erde untergehen, weil sie keine Hoffnung und kein Heil haben?

In unserem Land gehen Menschen zu Grunde, sterben ohne irgendeine ewige Hoffung. Da ist es so wichtig, dass wir einen lebendigen festen echten Glauben haben wie die Rahab. Damit wir gerettet werden. Wir sind nicht von denen die da weichen, wie es heißt im nächsten  Kapitel sondern von denen, die da glauben und errettet werden. Und die Rahab nimmt noch ihre ganze Familie mit: Kommt zu mir ins Haus! Und wir sehen dann plötzlich diese starre befestigte Stadt Jericho mit ihren starken Mauern, wie sie zerbrechen, wie Gott diese Welt dahingibt und an einer Mauerecke steht ein Häuschen bewahrt unter der Gnade Gottes, welch ein Wunder.

Nur durch Glauben, nur durch Glauben. Ohne Glauben ist’s unmöglich Gott zu gefallen. Haben Sie das Ihren Kindern so deutlich gemacht worauf es ankommt. Auf einen gelebten festen gewissen Glauben, der allein dem lebendigen Gott vertraut, ganz und völlig.        Amen