Winrich Scheffbuch
Gehalten am 14.05.2000 in der
Ludwig-Hofacker Gemeinde Stuttgart
Hebräer 11, 31
Die extreme Kraft des
Glaubens
Rahab
Ich lese
aus Josua 2, das ist dann Hinführung zum Predigttext von heute. Ich hab immer
gerne in den Predigten auch Abschnitte gewählt, über die sonst nach der Ordnung
unserer Kirche nicht gepredigt wird. Es gab in der alten Kirche eine
Epistelreihe mit Evangelien- und Brieftexten und dann wurden im Lauf der Jahre
6 Reihen daraus, aber viele wichtige Bibelabschnitte kommen nicht vor. Ich will
heute über einen Bibelabschnitt reden,
dass ausgerechnet eine Hure zu den Zeugen des Glaubens in Hebräer 11 gehört,
die Rahab. Ich hab’s überschrieben: die extreme Kraft des Glaubens. Aber es
gehört mit hinein in unseren Glauben, und wissen sie, das ist schließlich das
Wunder ihrer Errettung. Nicht nur der von Rahab.
Josua,
aber der Sohn Nuns, sandte von Schittim
heimlich 2 Männer als Kundschafter aus und sagte ihnen: geht hin und seht das
Land an, auch Jericho. Die gingen hin und kamen in das Haus einer Hure die hieß Rahab, und kehrten
dort ein. Da wurde dem König von Jericho angesagt: „siehe, es sind in dieser
Nacht Männer von Israel hereingekommen,
das Land zu erkunden.“ Da sandte der König von Jericho zu Rahab ihr zu sagen: „Gib die Männer heraus die zu dir
in dein Haus gekommen sind, denn sie sind gekommen das ganze Land zu erkunden.“
Aber die Frau verbarg die beiden Männer und sprach: „Ja, es sind Männer zu mir
hereingekommen aber ich wusste nicht woher sie waren, und als man die Stadttore
zuschließen wollte, da gingen sie hinaus
und ich weiß nicht wohin sie gegangen sind. Jagt ihnen eilends nach, dann
werdet ihr sie ergreifen.“ War natürlich gelogen was die Frau da sagte. Macht manchem Bibelleser
Probleme, warum solche Dinge in der Bibel drinstehen, werden wir aber heute
eine Antwort darauf kriegen. „Sie aber hatte sie auf das Dach steigen lassen
und unter den Flachsstängeln versteckt, die sie auf dem Dach ausgebreitet
hatte. Sie aber jagten den Männern nach, auf dem Weg zum Jordan bis an die
Furt, und man schloss das Tor zu als die
draußen waren die ihnen nachjagten und
ehe sie sich schlafen legten stieg sie zu ihnen hinauf auf das Dach und sprach
zu ihnen: „ Ich weiß, dass euch der Herr das Land gegeben hat, denn ein
Schrecken vor euch ist über uns gefallen. Und alle Bewohner des Landes sind vor
euch feige geworden. Denn wir haben gehört wie der Herr das Wasser am
Schilfmeer ausgetrocknet hat vor euch her, als ihr aus Ägypten zogt und was ihr
den beiden Königen der Amoriter, Sihon
und Og, jenseits des Jordans getan habt. Wie ihr an
ihnen den Bann vollstreckt habt, und seitdem wir das gehört haben ist unser
Herz verzagt, es wagt keiner mehr vor euch zu atmen. Denn der Herr euer Gott,
ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden. So schwört mir nun bei dem Herrn,
weil ich an euch Barmherzigkeit getan habe, dass auch ihr an meines
Vaters Haus Barmherzigkeit tut. Und gebt mir ein sicheres Zeichen, dass
ihr am Leben lasst meinen Vater und meine Mutter, meine Brüder und meine
Schwestern und alles was sie haben und uns vom Tod errettet.“ Die Männer
sprachen zu ihr: „tun wir nicht Barmherzigkeit und Treue an dir, wenn uns der
Herr das Land gibt, so sollen wir des Todes sein, sofern du unsere Sache nicht
verrätst. Da ließ Rahab sie an einem Seil am Fenster herunter denn ihr Haus
lag an der Stadtmauer, sie wohnte an der
Stadtmauer. Auf der Mauer eigentlich, wie man es von alten Städten kennt. Und
sie sprach: „geht auf das Gebirge dass euch nicht begegnen die euch nachjagen
und verbergt euch dort drei Tage bis die zurückkommen die euch nachjagen,
danach geht eure Straße.“ Die Männer
aber sprachen zu ihr: „wir wollen den Eid so einlösen den du uns hast schwören lassen. Wenn wir in das
Land kommen, so sollst du dies rote Seil ins Fenster knüpfen durch das du uns
hernieder gelassen hast und hier ins Haus versammeln deinen Vater, deine
Mutter, und deine Schwestern und Brüder und deines Vaters ganzes Haus, und wer
zur Tür deines Hauses heraustritt dessen Blut komme über ihn aber wir seien
daran unschuldig. Doch das Blut aller, die in deinem Hause sind soll über uns
kommen, wenn Hand an sie gelegt wird. Wenn du etwas von dieser unserer Sache
verrätst, so sind wir des Eides los den du uns hast schwören lassen“ Sie
sprach: „ es sei wie ihr sagt“ und ließ
sie gehen und knüpfte das rote Seil ins Fenster.
Und ich
hab jetzt für die Predigt diesen Vers ausgewählt aus Hebräer 11, 31, wo einige
diese Zeugen des Glaubens herausgegriffen sich. Durch den Glauben kam die Hure
Rahab nicht mit den Ungehorsamen um, weil sie die Kundschafter freundlich
aufgenommen hatte. Und wenn sie weiterblättern Jakobus 2, 25 da wird’s nochmals
erwähnt, und das ist immer besonders wichtig wenn eine Sache ein paar mal in
der Schrift erwähnt wird, „desgleichen die Hure Rahab ist sie nicht durch Werke
gerecht geworden, als sie die Boten aufnahm und ließ sie auf einem anderen Weg
hinaus.“
Da sträubt
sich ja auch bei Ihnen alles, das kann doch nicht sein, dass so eine Frau für
uns ein Vorbild ist, wo kommen wir denn da hin, was wird denn da aus Sitte und
Anstand, was sollen denn da die Konfirmanden denken. Nein, wenn wir das Wort
Gottes lesen, kommen Sitte und Anstand nicht durcheinander, im Gegenteil , dann
kommt alles richtig ins Lot, und wir brauchen gar nie überheblich die Nase rümpfen,
bei irgendwelchen Gestalten der Bibel, weil es immer irgendwie Spiegel sind die
man uns vorhält. Wahre Geschichten, aber in ganz vielen Bezügen spiegelt sich
unser Leben darin. Wir hatten vor 14 Tagen in der Kinderkirchvorbereitung
plötzlich festgestellt, dass in zwei Kinderbibeln zu einem Trick gegriffen
wurde. Da wurde doch tatsächlich den Kindern weisgemacht, es hätte sich um eine
Wirtin gehandelt. Es gab auch Bibelausleger die sagten: kann man nicht
Götzenanbeterin sagen. Das Wort ist so eindeutig, da gibt’s gar nicht daran
herumzudeuteln. Wenn das Wort Gottes uns
etwas sagt, dann dürfen wir da gar nie dran etwas ändern. Denn es wird gar
nichts beschönigt, von dem was diese Frau tut. Sonst wird etwas hervorgehoben,
dass sogar eine Frau mit einem so belasteten, notvollen Leben, mit so vielen
Gebundenheiten, mit soviel Schuld gerettet wird. Und viele, viele andere ihrer
Nachbarn und Bewohner in der Umgebung nicht. Was hat denn diese Frau den
anderen voraus, um das geht’s doch, was hat sie denn voraus: den Glauben.
Heute ist
dieses Wort vom Glauben stark belastet: es sagt jeder: ist egal was man glaubt,
jeder glaubt was: ich glaub, dass es heute nicht gewittert, ich glaub was weiß
ich. Nein, es geht um das felsenfeste Vertrauen auf den lebendigen Gott, auf
den, den man nicht sieht. Der
Hebräerbrief sagt der Glaube ist ein Nichtzweifeln an dem was man nicht
sieht, hier war eine Frau, die hat mit dem lebendigen Gott gerechnet und so
absolut, und vollständig, das hat ihr ganzes schuldhaftes Leben befreit. Jetzt
sollen es alle hören keine Schuld der Welt keine Bindung, keine Not die nicht
durch Glauben überwunden und befreit werden kann, es gibt keine Abhängigkeit und keine Tiefe in der wir
leben, gar nichts an Prägungen die wir mit uns tragen, ich sag das ganz
bewusst, weil das die Botschaft des Evangeliums ist die nicht durch ein ganz
festes und lebendiges Vertrauen auf den lebendigen Gott überwunden und
gebrochen werden wird. Ist jemand in Christus so ist er eine neue Schöpfung.
Ja! Das soll an Ihnen wahr werden wie es an dieser Rahab wahr geworden ist. Und
das ist Gottes Triumph, dass er an den extremsten Beispielen deutlich gemacht
hat, an einem der mit Jesus hingenagelt war, der Blut an seinen Händen hat, ein
Mörder war und Jesus sagt er wird im Paradies sein durch den Glauben. Der
Glaube ist dann plötzlich so einfach und schlicht, aber ein nicht Zweifeln an
dem das man nicht sieht, ein Überwältigt werden von der unsichtbaren
Wirklichkeit, und es dauert nicht mehr lange bis wir in der Ewigkeit einmal vor
Jesus stehen.
Der
Weltenrichter, ist nicht mehr weit, und an jenem Tag wird viel unwichtig sein,
das was wir vererbt haben und auch viel aus unserem Leben wird unwichtig sein,
sondern ob wir unser Vertrauen allein auf die Versöhnung durch das Blut Jesu gesetzt
haben. Christi Blut und Gerechtigkeit ist mein Schmuck und Ehrenkleid, damit
will ich vor Gott bestehn, will ich dereinst in den
Himmel eingehn. Sie können mit all ihren guten Werken
und Leistungen vor dem heiligen Gott nicht bestehen, Sie können nur bestehen,
wenn ein Bürge, Jesus Christus für Sie bezahlt hat, der Sohn Gottes hat Ihre
Rechnung beglichen. Ohne Glauben ist’s unmöglich Gott zu gefallen. Und
dann wird das auf einmal das Wichtigste,
was der Hebräerbrief sagt: dieses ganz feste Vertrauen auf den lebendigen
Herrn.
Lukas 18
berichtet, wie Jesus einmal seine Jünger fragt, wenn er als Weltenrichter auf
diese Erde wiederkommt, in seiner Wiederkunft, meint ihr, er würde Glauben
finden auf Erden? Diesen festen Glauben, diese ganze Hingabe. Was man bei
dieser Rahab so wunderbar sehen und studieren kann.
Zunächst
möchte ich darauf hinweisen, die Rahab war vom Glauben viel weiter weg als wir
alle, war viel, viel weiter weg als wir alle. Warum? Sie war eine Kanaanäerin. Können Sie im Lexikon nachschlagen, können Sie
in archäologischen Büchern nachschlagen, die Kanaanäer
waren die Ureinwohner dieses Landes und die ganze Denkweise dieser Menschen
drehte sich nur um ein Thema. Archäologen haben herausgefunden alles drehte
sich um die Geschlechtlichkeit, um Sex. Und selbst ihr Suchen nach Gott haben
sie nur in ihrer Sexualität gesucht. Aschera war dieses lästerliche Gottesbild,
Sie finden es im ganzen AT wie die Propheten gegen diesen schrecklichen Kult
ankämpften, der offenbar in Israel nie richtig überwunden wurde, immer wieder
auf den Höhen hurten sie diesem Baal, Gott der Fruchtbarkeit. Die Bauern waren
immer wieder in der Versuchung damit die Äcker doch Getreide geben: „wir müssen
doch irgendetwas dagegen tun, diese dämonischen Gottheiten besänftigen“. In
dieser Denkweise wächst diese Rahab auf. Schlimm ist, dass es bei uns Menschen
gibt die meinen, es gibt sogar manche Christen die meinen diese Lebensweise
wäre etwas Schönes.
Nein, nur
eine Liebe bis zum Tod ist schön, nur eine Treue in Hingabe ist schön, alles
andere ist schrecklich. Zerreißt sie und zerstört sie. Diese Rahab war ja eine
Frau mit all dem was sie da mitgemacht hat, war sie eine ausgebeutete und
ausgenutzte Frau, die liegengelassen wird mit ihren Gefühlen, um die sich
niemand kümmert und die im Ernstfall niemand hat der für sie. Da ist eine
verbitterte Frau die niemand versteht, und sie hatte niemand der ihr aus dieser
schrecklichen Umklammerung dieser gottlosen Bindungen heraushilft. Bei uns ist
ja so eine komische Denkweise, dass die Leute meinen, dass die Menschen die
irgendwo in ihrem Urzustand leben, wo das Evangelium nie hinkam, ein
paradiesisches Leben hätten. Vielleicht hat man das im Kino gesehen. Aber wenn
Sie das wissen, lassen Sie sich das mal erzählen wie unheimlich dunkel diese
okkulten Bindungen sind, es gibt ja keinen neutralen Lebensraum. Und diese
Rahab hat ja niemand gehabt der ihr den Weg zur Freiheit zur Freude des Lebens
gewiesen hätte, sie hatte keine Bücher, keine Beispiele des Glaubens an den
wirklichen Gott, der uns in sein Ebenbild hineingeschaffen
hat. Die hatte nur jene okkulte Religion um sich herum, die alle praktizierten,
wenn die nur ein bisschen von dem gehabt hätte, von dem was Sie haben, wie
hätte dieser Glauben geleuchtet. Wir haben so viele die uns unterwiesen haben
im Glauben und trotzdem sind wir keine Festglaubenden, was hatten denn diese
Rahab überhaupt, wie kam sie denn überhaupt zum Glauben. Sie hatte nur die
Berichte die überall in der Stadt erzählt wurden: dass da ein Volk heranzieht
und da Merkwürdiges geschehen sei,
selbst die beiden Könige der Ammoriter sind
von diesem Volk, das ja nur aus der Wüste kam, mit Alten, Kindern und Kranken,
geschlagen worden.
Und sie
hörten die Geschichte, dass irgendwie eine große Macht das Schilfmeer vor den Israeliten
austrocknete und sie trockenen Fußes hindurchziehen.
Und jetzt legt sich eine Angst über diese Stadt Jericho, sie war gut befestigt,
sie hatte dicke Mauern, eigentlich müssten sie gar keine Angst haben. Aber die
spüren alle, da kommt eine große Macht auf uns zu, aber die Rahab war die
einzige die begreift: Das kann nur der Herr sein. Woher sie das weiß. Wissen
Sie, wenn Gott einen Menschen zieht zum Glauben, und ich weiß wie oft er an
Ihrem Herzen schon geklopft hat und Sie gezogen hat, und Sie haben in der Tiefe
Ihres Gewissens schon gespürt, dass Gott zu Ihnen redet, und wir verdrängen das
immer wieder und schieben es beiseite, aber die Rahab die spricht es gegenüber
den Botschaftern ganz offen aus: nein, nein das sind keine Zufälle oder so,
sondern der Herr. Das war der Herr, und wenn die anderen nicht mehr wagen zu
atmen vor Angst, da vertraut diese Rahab dass es bei dem einen Herrn doch eine
Rettung geben muss und sie kommt, wie es immer ein Wunder ist wenn jemand zum
Glauben kommt: aber Herr du kannst mich doch nicht hinaus stoßen, ich will dich
doch haben. Wunderbar was da im 11.Kapitel im Hebräerbrief beschrieben ist,
dass der Glaubende überwältigt wird von der unsichtbaren Wirklichkeit, der
braucht keine Beweise und keine Pfände, sondern er hielt sich an den, den er
nicht sah, so heißt es bei Mose und die Rahab die sagt nicht, wenn es einen
Gott gibt, dann muss ich mich verstecken mit meinem Leben, sondern wenn es
einen Gott gibt, dann muss er sich meiner erbarmen, und sie begreift in ihrem
Glauben der so praktisch ist so handfest, so echt so bewährt so einfach
durchbrechend, das zeigt uns die Bibel, das ist der echte Glaube dieser Frau.
„ Ich weiß,
dass euch der Herr dies Land in die Hand geben wird,“
sagt sie. Woher weiß sie denn das? Sieht sie nicht die dicken Mauern Jerichos,
nein, sie beugt sich vor der Majestät und Größe Gottes. Darauf hin setzt sie
alles auf den Glauben, vertraut ihm.
Das 2. was
ich sagen will, der Glaube war sehr tätig:
Was der
Jakobusbrief dann noch ergänzt, bei uns gibt es ja häufig einen Glauben, der
ist nur ein Denkglaube, ein Kopfglaube, ein Spruchglaube, nur eine
philosophische Weisheit da oben, aber das geht ja nicht mit der Bibel. Ein
Glaube der sich nicht praktisch in meinen Lebensentscheidungen zeigt, ist kein biblischer
Glaube. Sondern dieses Vertrauen, dieses felsenfeste Vertrauen dieser Rahab das
wird zur Tat, zur gehorsamen Tat. Jetzt interessiert uns natürlich zuerst, was
war denn mit ihrem ganzen Schmutz? Ich bin fest davon überzeugt, dass das schon
überwunden war, aber darüber will ich mich mit niemandem streiten, es heißt,
dass auf ihrem Dach Flachstängel lagen. Ich habe noch nie gehört, dass eine
Hure einer ehrlichen Arbeit nachgeht, aber diese Frau hat gesponnen, schon ein
Zeichen dafür, dass sie ein neues Leben anfangen wollte. Und es gibt für einen,
der die Not der Bindungen der Sünde erkannt hat, und gemerkt hat wie die Sünde
das Verderben ist das uns in die Tiefe zieht, auch wenn man nur spielen wollte
mit irgendwelchen Dingen. Diese Rahab hat viel mehr gesucht, sie hat das Leben
gesucht, die Befreiung. Und jetzt handelt sie entschlossen, sie fragt gar nicht
ob das für sie Probleme gibt, und sie fragt gar nicht ob sie dabei das Leben
verlieren kann, das war ihr gar nicht wichtig, sie vertraut diesem Gott so
völlig, dass sie diese beiden Kundschafter schützt, dass sie alles wagt und ihr
ganze Zukunft in die Hand dieses Gottes legt und das ist auch wieder so
wichtig, dass der Glauben dieser Frau so ein praktischer Glaube war, der Tat.
Und es war gut, dass sie das gleich so umgesetzt hat, sonst rettet er, sonst
hilft er auch nicht weiter, ein Glaube den man bloß denkt und nicht ernst nimmt
und nicht befolgt hat keinen Wert. Und sie bleibt in ihrem Hause und sie wartet
der Dinge die da kommen sollen. Sie ist so zuversichtlich, dass sich alles
lösen wird. Mir gefällt das so, dass sie da gar keine albernen Sprüche macht
und auch nicht durch Dummheit auffällt. weil man oft meint, man müsste da viele
Sprüche machen, nein, man muss nichts Besonderes tun. Ich möchte jetzt warten
was Gott mit mir vorhat, wo er mich braucht, und dann handelt sie entschlossen,
das ist die Art des Glaubens. An seinem Platz zu sein und dort zu wirken, und
weil sie das umgesetzt hat in die Tat, wurde sie gerettet, natürlich!
Ein
gelebter Glaube, ein Glaube der Hingabe dient zur Rettung.
Und ein 3.:
der Glaube der Rahab war unvollkommen und doch im entscheidenden Kern richtig
Da atmet
man ja schnell kurz durch, und fragt sich wie bringt denn die Rahab das fertig
zu lügen, dass sich die Balken sich biegen. Als die Soldaten sie fragen: „wo
hast du die Männer versteckt?“ Da lügt sie und da soll gar nichts daran
beschönigt werden, Lüge bleibt Lüge und nie heiligt der Zweck die Mittel. Man
sagt das ist für eine gute Sache, da darf man lügen, das ist eine Notlüge, nie!
Man darf nie lügen!
Werd ich
auch nie vergessen an dieser Stelle. Im Gegenteil das bringt sie in ganz große
Not
Wie schön
wäre es gewesen, die Rahab hätte das nicht getan, aber es ist für uns
berichtet. Wenn man jetzt so schnell, sagt die Rahab hätte eben nicht lügen
sollen, was hätten Sie getan wenn Sie in ihrem Haus Juden versteckt hätten in
der Nazizeit? Wir haben ja bei Licht im Osten immer diese Fahrten gehabt mit
den Schmuggelautos, wo bis zu 6000 Bibeln versteckt waren. Und wenn wir dann
auf unseren Freizeiten beisammen waren, haben wir immer gesagt: ihr dürft nie
lügen. Und ich vergesse nie, wie einer unserer Vielfahrer in Tränen ausbrach
und sagt: „Ihr redet da so leicht, aber wenn ich da am eisernen Vorhang stehe,
ich habe meinen Herrn oft Unehre bereitet.“ Das muss man sehen, das ist ein
Problem. Aber damals stand ein Russland-Deutscher auf und sagte: „ aber es ist
ganz gut für uns. Wir machen es ganz fest, dass es für uns keine Notlüge geben
darf.“ Er sagte wir kommen im Osten nur durch, wenn wir ganz klare Wege gehen.“
Da fragte der Mann wieder: „aber was willst du denn machen wenn dich der
Zöllner fragt, haben sie Bibeln dabei?“ Da sagte er: „ da würde ich ganz cool
antworten: ach das hab ich nicht gewusst, dass sie eine wollen, das nächste mal bring ich ihnen eine mit“, und er sagte, „ der lässt
dich bestimmt fahren.“
Rechnet
doch auch mehr mit der Gegenwart Jesu, der euch im entscheidenden Moment
Weisheit gibt oder Klugheit gibt wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
Es gibt nichts daran zu beschönigen, der Glaube der Rahab war noch nicht sehr
weit gediehen, sonst hätte sie vielleicht auch kühner zu antworten gewagt. Wir
haben auch diese Rahab nicht zu richten, wir sind nicht zum Benoten da, bei der
biblischen Geschichte, sondern es ist wieder dieser wunderbarer Spiegel für uns
selber, wo auf einmal deutlich wird, wie mein Glaube ja auch noch in vielem
noch zittert und wackelt. Und angefochten ist und zweifelt. Im Kern war der
Glaube der Rahab richtig, und im Kern, was war das, sie hat ihr Vertrauen
allein auf den lebendigen Gott gesetzt. Und Jesus sagt wenn ihr Glauben habt,
nur so eine kleine Portion wie ein Senfkorn, könnt ihr
Berge versetzen
Lasst uns
doch das von der Rahab lernen noch vielmehr zu vertrauen. War es von ihr
vielleicht auch Kleinglauben, dass die noch ein Zeichen wollte, dieses ans
Fenster gehängte rote Seil. Wir verlangen ja auch noch oft in unserem Glauben
ein Zeichen. Herr gib mir ein sichtbares Ding, an das ich mich halten kann,
unser Glaube lebt nicht von Ritualen und lebt nicht von Zeichen!
Was
brauchen Sie? Wo setzten Sie Ihr Vertrauen drauf, nicht auf ein rotes Seil das
raushängt, ich setzte mein Vertrauen auf das Wort meines Herrn, der zu mir
gesagt hat: fürchte dich nicht ich bin mit dir!
Der am
Kreuz sich für mich dahingegeben hat, halten Sie sich an ihn. Und was an
bedrängenden Dingen jetzt vor Ihnen stehen mag, Sie sagen Sie stürzen in einen
Abgrund. Nein! Sie können nicht fallen, weil der Sie nicht loslässt, der Ihr
Herr ist, der Sie erwählt hat, an den Sie glauben, wo Sie Ihr Leben in seine
Hand legen. Und das ist so groß, dass dieser Glaube rettet: glaube an den
Herrn Jesus so wirst du und dein Haus selig!
Es ist
immer wieder erschütternd, dass es das gibt, dass tausende und abertausende zu
Grunde gehen. Wir halten den Atem an, ist Gott so
grausam. Aber wissen Sie, dass Millionen von Menschen auf unserer Erde
untergehen, weil sie keine Hoffnung und kein Heil haben?
In unserem
Land gehen Menschen zu Grunde, sterben ohne irgendeine ewige Hoffung. Da ist es
so wichtig, dass wir einen lebendigen festen echten Glauben haben wie die
Rahab. Damit wir gerettet werden. Wir sind nicht von denen die da weichen, wie
es heißt im nächsten Kapitel sondern von
denen, die da glauben und errettet werden. Und die Rahab nimmt noch ihre ganze
Familie mit: Kommt zu mir ins Haus! Und wir sehen dann plötzlich diese starre
befestigte Stadt Jericho mit ihren starken Mauern, wie sie zerbrechen, wie Gott
diese Welt dahingibt und an einer Mauerecke steht ein Häuschen bewahrt unter
der Gnade Gottes, welch ein Wunder.
Nur durch
Glauben, nur durch Glauben. Ohne Glauben ist’s unmöglich Gott zu gefallen.
Haben Sie das Ihren Kindern so deutlich gemacht worauf es ankommt. Auf einen
gelebten festen gewissen Glauben, der allein dem lebendigen Gott vertraut, ganz
und völlig. Amen