Nur nicht das Fest verpassen!
Winrich Scheffbuch
Gehalten am 08.06.1997 in der Ludwig-Hofacker Gemeinde Stuttgart
Lukas 14, 15-24
2. Sonntag nach Trinitatis
Lukas 14 – unser Predigttext. Wir haben jetzt ja diese sogenannten altkirchlichen Reihen, die schon seit Jahrhunderten auch den Gottesdiensten zugrunde liegen.
Lukas 14 – das Gleichnis Jesu vom großen Abendmahl, der großen Abendparty.
Ein großes Fest – es geht also nicht um das Abendmahl, sondern zuerst um eine Festfeier – ein Freudenfest, das gefeiert wird.
Jesus sprach zu ihm – Das war einer, der Jesus fragte, Vers 16, Lukas 14 Vers 16, einer, der Jesus gefragt hatte, und gesagt hatte, selig ist der, der einmal im Reich Gottes mit dabei sein darf, wenn da die Festfeier beginnt, und das Brot gebrochen wird, Jesus sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendessens oder des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist alles bereit!
Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu
entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss
hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Das leuchtet ein,
wenn Sie ein Geschäft gemacht haben, dass Sie es ansehen wollen. Und der zweite sprach: Ich habe fünf
Gespanne Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich,
entschuldige mich. Und der dritte sprach: Ich habe eine Frau genommen; darum
kann ich nicht kommen. Also, versteh ich auch, die Entschuldigung,
die ist einleuchtend.
Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr
zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und
Gassen der Stadt und führe die Armen, die schwer Kranken, oder die Verkrüppelten, Blinden und die Lahmen
herein.
Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie, hereinzukommen, dass mein Haus voll werde, denn ich sage euch, dass keiner der Männer, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.
Wenn Sie in der Bibel lesen, dann muss Ihnen immer wieder auffallen, dass da ein Wort kommt, bei dem man immer wieder aufhorcht. Das ist das Wort „Freude“. Sogar ein ganz häufiges wort. Es kam so oft vor in der Predigt Jesu. Es war die Ankündigung der Engel, als Jesus geboren wurde. Ich verkündige euch große Freude. Oder in den Liedern der Psalmen heißt es: Bei dir, Herr, ist Freude die Fülle. Wir wissen, dass die ersten Christen, wenn sie zusammenkamen, richtige Freudenfeste miteinander gefeiert haben, sie fingen an, fröhlich zu sein. Jetzt meine Frage an sie: Kennen Sie diese Freude, erleben Sie die Freude? Wie ist das bei Ihnen? Kann Ihnen Jesus diese Freude schenken? Passiert das jetzt, dass Sie sagen: Ich lade bei Jesus meine Ängste ab, meine Nöte, meine Sorgen, was mich bedrückt, und was mich bekümmert? Wenn das Evangelium von Freude redet, meint das nicht so einen kurzen Erheiterungseffekt, es gibt das ja mal, dass man irgendwo Kichern muss oder so. Sondern dann ist das ein ganz neues Lebensgefühl, ein Grundgefühl, das nicht weicht, auch wenn Gott uns Schweres auferlegt. Auch wenn wir durchs Leiden gehen. Eine Freude, die selbst nicht von uns weicht, wenn wir sterben müsse. Jetzt ist es ja immer wieder merkwürdig, wenn wir im Gottesdienst sitzen, haben ja manche schon gesagt, im Gottesdienst, hier eine Versammlung, die erinnert in ihrem ernst und in ihrer Feierlichkeit mehr an eine Beerdigung, oder jemand hat mal gesagt, man sehe so aus, als ob man gerade vom Finanzamt käme. Schön, wenn wir die Momente auch begreifen und sagen: Ja, es gibt auch in meinem Leben vieles, was da gerade bewusst wird, und auch so vieles, was da herausgeholt wird. Vielleicht gibt es aber auch bei uns ein schlimmes Missverständnis. Es ist ein ganz schlimmes Missverständnis, dass vielleicht den Christen ganz gefährlich nahe liegt. Es gibt ja viele Religionen in der Welt. Und in allen Religionen in der Welt ist das gemein: Dass Menschen etwas ahnen von der Größe und Heiligkeit Gottes und dann sagen sie: Wenn man zu Gott kommen will, dann muss man sich ganz schwer mühen, dann muss man rackern wie ein Pferd. Da muss man sich unter der Zucht halten, und da muss man kämpfen und ringen, und sich mühen, die einen die sagen, du musst deinen Körper kasteien, und du musst fasten, und dann ziehen sie monatelang in ein stilles Kloster in die Einzelzelle zurück, und andere, die legen sich um vier auf den kalten Fußboden, und sagen, man muss sich abhärten, wenn man Gott gefallen will, und die anderen, die reden von der Versenkung, und die wollen in das Innerste ihres Ich und ihrer Gefühle eindringen, in einer mystischen Versenkung Gott finden. Wissen sie, dass Jesus nichts mit Religion zu tun hat. Gar nichts. Mit einem Weg, den man gehen kann. Alle Religionen führen – ins Nichts. Keiner kommt ans Ziel. Es sind alle unterwegs und suchen. Oft erinnern mich Christen an religiöse Leute, die kämpfen, mit strengen Gesetzen sich mühen. Das macht uns so Eindruck, wenn man sieht, wie so Leute kämpfen, aber das Evangelium, das Jesus verkündigt, sprengt alle Religionen, alles Kämpfen, alles Ringen, und alles Selbermachen, und alles Mühen, Warum, was erzählt Jesus? Du kannst gar nicht hochklettern, sondern Gott kommt her zu dir. Heute ist der Augenblick, wo du dem lebendigen, ewigen Gott begegnen darfst. Es ist gar nichts mehr nötig, so, wie du bist. Komm einfach zu ihm, und er macht ein Bombenfest, ein riesiges Freudenfest, um das geht’s doch. Und du darfst einfach kommen. Er macht die Türen auf und sagt: Komm doch einfach her. Verstehen sie, was ganz anderes, als Religionen lehren, was ganz anderes. Jetzt, heute, will Christus uns mit Gott in Verbindung bringen, heute ist der Augenblick, egal, wo ich bin, in Schwierigkeiten gefangen, in sündigen, dumpfen Bindungen, oder, wenn ich ganz fern von Gott bin, heute kann ich ihm begegnen und kann ich diese Freude erleben: Komm, es ist alles bereit, komm doch her. Überwältigend, großzügig, jeder ist eingeladen, jeder darf kommen, gar nichts wird da gesagt. Da ist das Gleichnis ja noch einmal erzählt, ein bisschen anders, im Matthäusevangelium. Da sprach er von der Hochzeit. Es kommt am Ende noch, dass man das hochzeitliche Kleid anhaben muss, ja, da meint ja Jesus nur, dass man sich die alten, schmutzigen Kleider abstreifen lassen muss. Und das sind: Dass man die Vergebung annimmt, dass man würdig ist. Das kann man ja nicht, weil man gut ist, sondern nur durch die wunderbare Vergebung: Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid, damit will ich vor Gott bestehn, wenn ich zum Himmel werd eingehn. Also, die Türe wird aufgestoßen: Komm doch, du darfst Gott begegnen, egal, wo du bist, und dass sie es immer wissen: Das Evangelium Jesu hat nichts zu tun mit all den Religionen der Welt. Das sind Versuche von Menschen, zu Gott hochzuklettern. Das Evangelium, das ist etwas ganz anderes, das sprengt alle Religionen! Jesus bringt uns den ewigen Gott ganz nahe, heute darf ich Gott begegnen, heute bricht das Reich Gottes an. Heute darf ich es erleben. Welch eine Freude. Das ist der Grund, warum Freude geschieht: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren. Heute. Jetzt habe ich wieder drei Punkte rausgegriffen, an denen ich noch etwas deutlich machen will in diesem, was Jesus uns erzählt. Der erste: Es ist angerichtet. Es ist angerichtet. Keiner von Ihnen wird so zu Hause ein Fest vorbereiten, dass man schon alles auf den Tisch stellt, bevor die Gäste kommen. Es ist ja gut, wenn man ein Fest richtig vorbereitet, auch wenn die Suppe schon dampft, wenn das Steak schon medium gar ist, durchgebraten, und alles fertig ist, und dann plötzlich das Erschrecken: Die Gäste kommen gar nicht. Das ist ja furchtbar. Also, so wird ein vernünftiger Mensch doch gar nicht sein Fest machen! Aber so macht's der ewige Gott. Er lädt ein. Was braucht man denn? Warum macht er denn das? Weil er das Angebot so uns einfach hinstellt. Es ist gar nichts mehr nötig, nicht einmal eine Wartezeit. Im Restaurant kann es einem ja manchmal sehr, sehr lang werden. Wenn er gar übersehen wird vom Ober, und dann kommt man gar nicht dran. Darum stellt Gott hier seine Gaben an sein Bufett, und sagt: Bedient euch doch, kommt her, ihr dürft nehmen. Es ist ja irgendwo das Bild auch gesprengt, man kann es ja nicht bis zum Letzten ausdeuten. Aber das weist doch daraufhin, dass dieser ewige Gott als Gastgeber genau weiß, wo unsere Sehnsüchte liegen, unser Hunger, unser Durst, er weiß, was wir brauchen. Wir sind ja alle sehr abgekämpft von den Tageslasten, und von den Arbeiten unseres Lebens. Der Beruf befriedigt uns, aber wir sagen, es ist nicht das Letzte, das ist nicht das Letzte. Eure Lebenserfüllung, wo habt ihr denn die gefunden, euer Leben, ja, wir sagen, wir haben viel, wir haben Urlaub erlebt, aber es war nicht das Letzte. Freude an Menschen, die uns viel bedeuten, aber es war nichts Letztes, es war nicht das Letzte. Was ist denn das Letzte vom Lebensgenuss? Und von der Lebenserfüllung? Dass Gott unseren Lebenshunger einzeln stillen kann. Ich finde das an vielen Stellen hat Jesus davon gesprochen im Evangelium. Immer wieder. Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke. Ich begegne vielen Menschen, die schwer enttäuscht, ja, verbittert sind, weil im Leben ihnen vieles zerbrochen ist. Es ist ganz furchtbar, wenn eine Liebesbeziehung oder Ehe zerbricht. Es ist ganz furchtbar, wenn man im Beruf nicht gebraucht wird. Es ist ganz furchtbar, wenn einem Menschen nicht Wert gegenüber geben, oder wenn man wertlos sich vorkommt. Vieles sind selber so enttäuscht und verbittert am Leben, und jetzt kommen die vielleicht heute in den Gottesdienst und sagen: Ja, ich suche, dass Gott meine Wunde heilt, und sie merken nicht, dass Gott sie viel mehr befriedigen will. Er sagt: Dein Leben wird doch nur von mir gesättigt. Komm her zu mir, ich gebe dir Lebenserfüllung, Befriedigung. Und wenn man dann von der Party redet, und von dem großen Gastmahl, das er bereitet hat, dann ist auf einmal deutlich, Jesus Christus selbst ist die Lebenserfüllung. Nimm von ihm. Nimm ihn in dein Leben. Jesus sprach wie vom Brot: Iss, iss! Wer von diesem Brot essen wird, den wird nicht mehr hungern. Und wer von diesem Wasser trinken wird, bei dem werden Ströme des lebendigen Wassers fließen. Komm und nimm doch, da wird dein Leben erfüllt, und reich. Und jetzt kann man es bloß noch in diesem Bild so erklären. Ich muss eine direkte unmittelbare Verbindung mit Jesus Christus haben, so direkt, dass seine Lebenskraft mich erfüllt und treibt und mein Leben ganz reich und groß macht. Es ist ja ein uralter Traum gewesen von allen Menschen, wann kommt denn eigentlich einmal das Paradies, die nach Frieden suchen, wann kommt eigentlich das Reich Gottes, so kein Leid und keine Tränen mehr sein werden, wo es nichts Böses mehr gibt, wo es keine Geisteskrankheit mehr gibt, und keine Depressionen mehr, und wo es nichts Übles mehr gibt, kein böses Wort mehr. Und dann sagt Jesus: Heut bricht's an, meine Gottesherrschaft. Wenn du nimmst, von meinen Gaben, da hat er's Buffett gerichtet und sagt: Nimm doch, komm, nimm von meinen Gaben, es ist alles bereit. Der Herr lädt dich an seinen Tisch und du darfst nehmen die Fülle. Iss und trink und nimm.
Jetzt kommt die peinliche Pleite, das ist der zweite Punkt, den wir beobachten. Die peinliche Pleite. Es ist alles angerichtet, das Essen steht da, und man wartet eigentlich, dass die Gäste sich jetzt mit Heißhunger auf dieses Buffett stürzen. Der Gastgeber weiß ja, das brauchen die Leute, das einzige, was sie satt machen kann. Aber da passiert etwas wirklich Verrücktes. Die Eingeladenen sagen einer um den anderen: Ich bitte dich, entschuldige mich. Richtig nett und höflich, meinen wir. Also nichts Böses: Entschuldige, ich hab bloß im Augenblick keine Zeit. Ich bin beschäftigt. Und wir haben ja volles Verständnis dafür, dass das wichtig ist, wenn da einer sein Joch Ochsen gekauft hat, das ist, wie, wenn einer ein Auto gekauft hat, und sagt: Ich möchte es noch einmal kurz angucken, dann habe ich Zeit, aber ich freue mich so dran, an diesem wunderbaren Stück, ja, wenn einer sagt: Ja, jetzt guck mal her, ich hab da grad geheiratet, das ist doch auch im Gesetz Gottes so vorgesehen, dass ein Jungverheirateter nicht zum Kriegsdienst muss, ein Jahr lang, so lass mich doch im Moment Flitterwochen genießen. Ist denn Gott gegen Flitterwochen? Im Gegenteil! Und selbst, wenn es um die Arbeit geht, oder um den Beruf, um dem Acker, in dem man arbeitet, es ist doch für Christen eine Ehre, dass sie treu in den kleinen Dingen des Lebens sind. Also, das ist doch kein Widerspruch! Es ist ganz wichtig, dass wir es genau nehmen mit den Dingen im Beruf, im Alltag, im Leben, was wir haben, mit Menschen, mit Arbeit, und alles, was uns anvertraut ist, nur ganz genau nehmen, gut. Aber dass man darüber die Einladung zum großen Festmahl verpassen kann, das ist doch wirklich die Pleite. Ob das wirklich wichtige Dinge waren, das zeigt sich ja, wenn Sie andere Dinge an die Stelle setzen. Wenn die Leute, die da eingeladen waren, von dem Knecht eine andere Nachricht bekommen hätten, wenn denen gesagt worden wäre: Der den Acker gekauft hatte: du, in der Landesgirokasse kannst du jetzt Geld für 20 % Jahreszins anlegen, da wären die gerannt wie die Wilden. Wenn der mit dem Joch Ochsen gehört hätte: Da gibt’s eine Tankstelle, die verkauft's Benzin für einen Liter zu 96,9; o, da wäre er losgerannt, das darf ich nicht rauslassen, das muss ich mitnehmen. Wir sind ja solche Profitmacher. Wenn's um materielle Dinge in unserm Leben geht. Bis hin, wenn wir wüssten, da ist vielleicht irgend so ein Arzt, der vielleicht noch ein Chance gibt uns körperlich zu heilen, das ist ganz wichtig. Und über dem vergessen wir das große Angebot unseres Gottes. Jetzt ist die Zeit, komm zum Festmahl, steht ja gar nicht im Gegensatz. Noch einmal: Steht gar nicht im Gegensatz. Selbst, wenn ich das angenehme, die Einladung zum großen Festmahl kann ich dennoch in meinem Berufsdingen sehr treu meine Arbeit tun, im Gegenteil, es hilft mir sogar sehr, wenn ich von den ewigen Dingen her meine vorläufigen Sachen ordnen kann, und weiß, was heute nötig ist. Wenn ich sie einordnen kann, weil ich mein großes Lebensziel, meine Erfüllung gefunden habe. Das wird die Frage: Bin ich nur den kleinen Dingen verhaftet, weil ich da das Glück meines Lebens suche, oder habe ich mein großes Ziel bei Gott gefunden und kann jetzt auch die kleinen Dinge richtig tun? Wir sind neulich durch Bayreuth gekommen und haben dann eine Führung durchs Schauspielhaus mitgemacht, und da hat es mich beeindruckt, wie ich da gehört habe, wer in den großen Festspielwochen eine Karte will von den fünfundfünfzigtausend Eintrittskarten, der muss nicht ein Jahr ein das vorher bestellen, nicht zwei Jahr vorher, nicht drei Jahre, nein, zehn Jahre lang muss er jedes Jahr seine Bestellung erneuern, dann erst kann er die Chance haben, überhaupt vielleicht eine billige Karte zu bekommen. Eine Eintrittskarte – so schwierig ist es, ranzukommen, und da legen Leute so viel Mühe dran, um den Eintritt dort zu gewinnen. Ist es nicht schäbig, wie leichtfertig wir die Einladungsaktionen Gottes ausschlagen? Die peinliche Pleite. Man lässt es einfach liegen und schleifen. Bei Christen hält sich ja hartnäckig das Gericht, man kann immer noch kommen. Die Tür ist immer offen. Und das ist nicht wahr.
Wir sind beim dritten Teil. Nur nicht das Fest verpassen. Es war mir sehr schwer, das letzte Mal Ihnen beim reichen Mann und armen Lazarus sagen zu müssen, es gibt ein Zuspät. Ich habe vorgestern ein Missionsblatt bekommen. Da war vorne ein Artikel eines Inders drin über den reichen Mann und den armen Lazarus. Und der hat geschrieben: In diesem Gleichnis geht es nicht um Himmel und Hölle, sondern um die Frage: Ob die Reichen endlich ihr Geld mit den Armen teilen. Also, Sie merken, Sie müssen einfach selber die Bibel lesen, Sie dürfen nicht jedem glauben, was da drin steht. Ich meine, es steht ganz klar von Himmel und Hölle drin. Sie können es ja nachlesen, was da steht. Und genau so ist es hier, es ist erschütternd, wenn Menschen diesen Ernst einfach ausklammern. Da steht vom Zorn des Gastgebers. So groß die Freude war, so hat sie doch ihren augenblicklichen Grund der Einladung in dieser Stunde. Und es gibt ein Zuspät. Bei allen Gleichnissen, die Jesus erzählt hat, ist das drin, bei den Klugen und bei den törichten Jungfrauen, da war die Tür plötzlich zugeschlossen. Und nicht aus Versehen. Sondern absichtlich. Und durch die Weltgeschichte zieht sich dieses göttliche Geschehen, dass Türen geschlossen sind. Die Geschichte wurde zuerst erzählt auf das Volk Israel hin von Jesus. Und uns ist das ja nie begreiflich, warum ausgerechnet die Nachkommen Abrahams wieder so viel von der Schrift begriffen haben, von den so viel das Neue Testament kennen, die Einladung Jesu nicht mehr begreifen können. Dass es nur ein ganz ganz kleiner Rest ist. Und wie in diesen Tagen wieder im Parlament von Israel ein Gesetzesantrag liegt, wo genau das verhindert werden soll, die Einladung zu Jesus darf nicht mehr ausgesprochen werden, und wo sie ausgesprochen wird, wird sie mit einem Jahr Gefängnis bestraft. Aber jetzt gehen wir doch in unser Volk, gehen wir doch in unsere Kirchen, in unsere Gemeinden hinein. Ist uns das noch bewusst, das hat doch seinen Augenblick. Heute, wo man da zupacken muss, nimm doch, iss. Nimm von dem, was Christus dir anbietet heute, lebe mit ihm. Such die ganz enge Gemeinschaft. Komm jetzt zum Fest. Erfahre, erlebe die Freude. Man kann es durch leichtfertiges Bummeln einfach versäumen und verpassen. Und dann schickt der Herr noch einmal die Einladungsboten aus. Nicht dass Sie meinen, da werden Menschen verschieden qualifiziert, aber es ist ja doch so, dass es die Geschlagenen, die Notleidenden, die Kranken, die Gedemütigten, die, die von den andern vielleicht auf die Seite gestoßen werden, besser begreifen, was das für ein Angebot Gottes ist. Man greift sich ja an den Kopf und sagt: Ist das möglich? Dass Gott mit uns, ohne jede Vorbedingung, einfach so Gemeinschaft haben will. Und darum ist es ja für uns auch so wichtig, mit den Missionsgemeinden in Verbindung zu sein. Wir freuen wir uns, wenn wir heute auch wieder die liebe Schwester aus Indonesien, aus Sumatra, unter uns haben. Wenn man dort das erlebt, wie Menschen das ja gar nicht fassen können, die aus den Bindungen des Geisterglaubens heraustreten, aus dieser weiten Gottesferne. Ich muss nicht diese ganzen großen weiten Wege durchmessen, die noch nie ein Mensch bewältigt hat, sondern jetzt gilt mir Gottes Liebe ganz! Ich darf sein Kind sein. Er legt die Hand auf mich, und ich bin wert bei ihm. Er nimmt mein Leben und führt mich, und er wischt das alte weg, und was mich belastet. Es ist noch Raum, sein Haus ist noch nicht voll. Und am Tisch sind noch Plätze frei. Wir hören, wie heute in vielen Teilen der Welt gewaltiger Aufbruch herrscht. In Nordvietnam waren die eifrigsten Vietkong-Kämpfer, die Mong, 1991 hat es angefangen, schon nach wenigen Jahren waren es 100.000 Gläubige, ohne Missionare! Nur durch die Botschaft des Evangeliumsradios Fa-Is Broadcasting aus Manila. Das Evangelium hineingekommen und – obwohl dort von den ersten Anfängen her eine schwere Christenverfolgung tobt, und die Regierung alle Kirchen immer wieder schließt. Und sie unter großem Druck stehen. Die Freude hört dort oben nicht mehr auf. Sagen die rufen uns. Wer begreift's von uns wirklich? Was es heißt, heute, der Augenblick, wo Gott uns ruft, wo wir die Freude des Evangeliums packen können, und wo er, der Herr, unser Leben reich macht. Kommt, es ist alles bereit, nimm! Amen.