Gestreßte können aufatmen
Winrich Scheffbuch
Gehalten am 27.04.1997 in der Ludwig-Hofacker Gemeinde Stuttgart
Matthäus 11, 25-30
Ruhe für Gestresste. Viele von Ihnen, die am Ende ihrer Belastungsfähigkeit sind, unter Druck stehen, permanentem Druck bis zur völligen Überforderung, die sollen dies Wort Jesu hören Matthäus 11, Vers 25-30. Es ist schön, man kann dann auch zu Hause schon darin lesen und sich darauf vorbereiten, Matthäus 11, 25-30.
Zu der Zeit fing Jesus an und sprach zu welcher Zeit? Zu der Zeit, als er den Wehruf aussprach über Chorazin und Bethsaida, die Städte, in denen Jesus ganz viele Wunder gewirkt hat, und in denen keine Umkehr und Buße geschah, keine Bekehrung, zu dieser Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast – und hast es den Unmündigen offenbart. Das ist ein ganz schwieriges Wort. Ja, Vater; denn so hat es dir wohl gefallen. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will. Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Oft erzählen mirs manche von Ihnen, wie ihnen das Kopfzerbrechen bereitet, oder, Meinungen von Theologen und widersprechende Lehren von Kirchen. Man kann über theologische Gedanken in der Tat manchmal völlig durcheinander sein. Bloß jetzt müssen Sie aufpassen. Das Evangelium, das biblische Evangelium, das ist ganz eindeutig, ganz klipp und klar, das versteht jeder, ja, gerade die Kinder verstehen das. Da gibt es gar keine Probleme. Weil das Evangelium eindeutig und klipp und klar redet. Und ich bin froh, dass Jesus alle Rätsel gelöst hat und in diesem Wort klipp und klar sagt, was man von Jesus, dem Christus Gottes, zu halten hat. Und wenn Menschen sagen, das sei ihnen nicht richtig klar, da steht‘s doch, da steht‘s doch schwarz auf weiß. Jesus sagt: Her zu mir, her zu mir. Die wichtigste Beziehung, die ein Mensch in seinem Leben eingehen kann, ist die Glaubensbeziehung mit Jesus Christus. Vielleicht haben sie es in Ihrer Nähe in den letzten Wochen oder Jahren erlebt, wie einer den ersten Schritt tat und auf einmal merkt, was das ist. Eine glaubende Liebesverbindung mit dem lebendigen Christus. Ja, lebt der wirklich, ist das nicht nur so ein Theologengeschwätz? 4:11 Ist Christus wirklich bei mir, auch in der Angst, der Nacht, den Problemen meines Lebens? Ein beglückendes Erfahren ist das. Sehen sie, Glauben ist nichts Theoretisches. Und ich wollte nur, dass Sie heute wieder das erleben, und erfahren und sage: Genauso habe ich's auch erlebt bei mir. Als eine wunderbare, jetzt kann man bloß solche Worte gebrauchen, Erquickung, Kräftigung, ein aufatmen ohnegleichen, der Druck fällt mal von mir ab, die Spannung weicht, die Sorgenlast fällt dahin, ich kann leben, ja, manche sagen, ich bin plötzlich wie ein Fisch wieder im Wasser, der aus dem trockenen Land ins Wasser geworfen wird. Für mich fängt das Leben wieder richtig an, so wie ich es überhaupt noch nie gekannt habe. Mit einem ungeahnten Frieden, mit einer ganz tiefen Freude, mit einer Lebenslust. Kommt her zu mir, sagt Jesus, die Beziehung zu ihm ist so wichtig. Je älter ich werde, ich werde älter, möchte ich es immer noch viel einfacher sagen, ganz simpel: Ohne Jesus kann ich mir keine Minute meines Lebens vorstellen. Ohne Jesus ist mein Leben leer. Ich kann ohne Jesus kein Problem lösen. Ich kann ohne Jesus nicht in den morgigen Tag blicken, ich weiß nicht, wie ich mit meinen Versäumnissen und Fehlern fertig werden soll, ich weiß nicht, wie ich mit mir selber fertig werden soll. Sondern die größte Entdeckung meines Lebens ist, dass das stimmt, was Jesus da sagt, zu ihm muss man kommen. All die anderen Fragen, die wir noch für wichtig und bedeutsam halten, die erwähnt Jesus gar nicht. Halten Sie sich an ihn, er lädt Sie ein, sagt Kommt her zu mir. Jetzt, heute, komm her zu mir, du machst eine ungeahnte Entdeckung. Du wirst das erfahren, wie ich in deinem Leben allein den Schlüssel habe zum Lieben, zur Freude, zur Erquickung, zur Lösung aus den Verkrampfungen und Schwierigkeiten, in denen du stehst. Das einfach als Vorbemerkung vorangeschickt.
Jetzt möchte ich zuerst einmal einen Hauptteil machen, es beginnt aber mit einer schmerzlichen Erfahrung. Wir können das alles stehen lassen, was ich gerade gesagt habe. Wenn Sie nicht alle in Ihrer nächsten Nähe liebe Verwandte hätten, Freunde, und Menschen, die Ihnen viel bedeuten, die das nicht erfahren, die Christus nicht entdecken. Die haben vielleicht Vorträge im Bildungswerk besucht, im Fernsehen einer Streitdiskussion beigewohnt, haben theologische Bücher gelesen, und nichts entdeckt. Sagen: Das lässt mich kalt. Warum eigentlich bloß, warum? Was ist denn da los, da ist doch irgendwas, was das hindert, was ist das Problem? Warum entdecken viele Christus nicht? Ist also die Frage. Eine schmerzliche Erfahrung. Viele entdecken Christus nicht. Die Israel-Touris, die gehen ja an dem Tag, wenn sie rund um den See Genezareth die Besichtigung machen über die großen Stätten von der Brotvermehrungskirche, und Berg der Seligpreisungen, am liebsten dort hinauf in diesen neuen Ausgrabungshügel, wo Chorazin ausgegraben ist, die Stadt, die seitdem nicht mehr aufgebaut wurde, ganz ähnlich, wie Kapernaum. Es ist ja merkwürdig, die meisten Städte der Welt wurden einfach wieder aufgebaut. Und zwar vielmals. Jerusalem wurde immer wieder zerstört, und Rom, und wie sie alle heißen, auch Stuttgart wieder aufgebaut nach der Zerstörung. Chorazin eine zerfallene Trümmerstadt. Und man sieht: Das waren Bauten, das waren reiche und wohlhabende Leute. Schöne Steine, man sieht die Kunstwerke, die Ornamente, eine mächtige Synagoge. Und das war ja die Zeit, als Jesus diesen Jubelruf aussprach. Als er gleichzeitig diesen Weheruf über Bethsaida ausstieß, und das ist erschütternd. Es gibt über dieser Welt ein Gericht Gottes. Und ich habe eine große Sorge, dass wir nicht unters Gericht Gottes fallen. Unser Volk, und wir mit unserer so oft verbreiteten Gleichgültigkeit. Es gibt ein furchtbares Wehe aus dem Mund Jesu. Es ist nicht bloß die ewigwährende Barmherzigkeit und Fröhlichkeit und es ist immer schön und kommt her und so, sondern es gibt ein Zuspät und es gibt ein Verstoßenwerden. Und zur gleichen Zeit haben viele den Ruf Jesu begriffen. Was ist denn da gewesen? Was ist denn da jetzt der Unterschied? 9:16 gewesen, warum? Überraschend ist, dass Jesus dem himmlischen Vater dankt. Lieber himmlischer Vater, vielen Dank, dass du's denen zugesperrt hast. Dass du denen einen Riegel vorgeschoben hast. Können sie sich vorstellen, was das heißt? Jesus dankt dem Vater, dass das Geheimnis des Glaubens vielen Menschen versperrt ist. Das klingt ja fast zynisch! Warum? Warum? Nachfragen, nachbohren! Du hast es den Weisen und Klugen zugesperrt. Ist Jesus gegen Intelligenz? Nein, bestimmt nicht, Gott hat uns mit unserem Verstand geschaffen und wir sollen ihn benützen und uns die Erde untertan machen. Es ist schön, wenn sie Ihren Verstand betätigen. Nur, in Glaubensdingen kommen sie auf dem Weg Ihres Verstandes nie zum Erkennen Gottes. Es hat noch nie einen Menschen gegeben, der auf Grund seines Verstandes, seiner Weisheit auch nur ein Stückchen von Gott hätte erkennen können. Und es war der große Mathematiker, Philosoph Blaise Pascal, ein Genie, was der alles gemacht hat, mit seinen Entdeckungen und Forschungen, der sagt, nur auf den Wegen, die das Evangelium lehrt, kann man Gott finden. Und eine ganze Welt läuft Sturm, Millionen und abermillionen Menschen ballen die Faust gegen Gott und sagen: Warum, dann gibt’s dich eben nicht, weil ich dich eben nicht ergründen kann. Und der im Himmel sitzt, spottet ihrer und sagt: Gut, Vater, sagt Jesus, zieh den Vorhang drüber. Sie sollen's nicht erkennen können. Dieser Jesus, der so herzlich einlädt, kann gleichzeitig so hart zusperren. Warum denn? Es ist ein ganz tiefer Gegensatz zwischen dieser Welt, in der Wir leben und dem, was wir sind, und der Welt Gottes. Unser irdisches Leben ist vom Egoismus bestimmt und vom Eigennutz und vom Tod. Und wir können über Gott nicht verfügen. Wir können über Gott nicht nach unserem Gutdünken den Zugang erzwingen. Wir haben ja in Deutschland in unserer Geschichte einen großen Literaten und Kulturmenschen, den Matthias Claudius, ein ganz tief gelehrter Mann. Und der hat das immer wieder in so einfache Verse bringen können, die man dann nicht vergisst. Er, der der Freund der großen Geister der damaligen Zeit war, hat es so sagen können, dass es Hinz und Kunz verstanden hat: „Wir stolzen Menschenkinder sind eitel arme Sünder und wissen gar nicht viel. Wir spinnen Luftgespinste und suchen viele Künste und kommen weiter von dem Ziel.“ Vater, ich danke dir, dass du es den Weisen und Klugen zugesperrt hast. Jetzt will ich noch etwas dazu sagen. Das ist der selbstsichre Mensch, der sich immer umgibt mit seiner großen Weisheit. Sie kennen sich ja selber, Sie müssen sich selber wieder sehen. So sehe ich mich. Der vor Gott meint, mit seinem kritischen Verstand immer alles in Zweifel ziehen zu können. Der sich panzert gegen den Ruf des Evangeliums, bleibt blind. Auch wenn er sein ganzes Leben lang nur religiöse Bücher liest, er bleibt blind. Und Gott hat das zugesperrt. Wir bleiben Unwissende, Blinde, und sehen nichts. Vater, ich danke dir, dass das so ist. Ich will es einfach stehen lassen. So fängt der herrliche Jubelruf an. In einer Welt, in der eine Scheidung hindurchgeht, wo stehen Sie?
Wir kommen zum zweiten Punkt. Jesus breitet die Arme ganz weit aus. Man kann sie gar nicht mehr weiter ausbreiten. Ich habe ein bisschen Sorge gehabt, ob heute die Gewichte stimmen, irgendwo, das sind ja zwei solche Gegensätze, die man gar nicht verbinden kann. Sie müssen bloß wissen, was für Sie gilt. 13:26 Dieser Jesus, der dem letzten verlorenen Schaff nachläuft als der gute Hirte, kann so hart sagen: Jawohl, man kann sich an ihm stoßen und ewig verloren gehen. Dieser Jesus, der die Arme soweit ausbreitet und sagt: Kommt her zu mir alle, alle, alle. Aber er sagt gleich: Die ihr mühselig und beladen seid. Jesus hat hier einen Blick getan und wir können das gar nicht, er sah in die Herzen der Menschen, in die Seele, in das Innerste. Und er sah die Menschen, wenn da der Pilatus auf seinem Richterthron saß, und Jesus ihm vorgeführt wurde mit der Dornenkrone, sah Jesus diesen armen Politiker, der sich auf seinem Stuhl nicht halten konnte, der bangt, wie lange er das noch durchsteht, von der Gunst des römischen Kaisers abhängig zu sein. Und Jesus sah die verlogene Heuchelei dieser theologischen Führer des Volkes, und er sah immer dahinter, wenn er die Menschen sah, und deshalb blieb er plötzlich stehen bei einem Bettler am Straßengraben, weil er auf's Herz sah. Und das hat Jesus entdeckt: Hinter dieser äußeren Fassade des selbstsicheren Menschen, was wohl dieser sagt am Ende des zweiten Jahrtausends? Die Menschen sind ja immer die gleichen geblieben. Es ändert sich überhaupt nicht so arg viel in unserer Welt, in unserer Technik und in ein paar Abläufen und Verkehrsmitteln und so, Forschung, Computer, und die Menschen werden geboren wie bei Adam und Eva. Und der Mensch bleibt dem Tod unterworfen, und Jesus sieht im Innersten: Jeder einzelne Mensch kämpft einen verzweifelten Kampf, jeder, jeder will es Gott recht machen, jeder will Gott wohlgefällig sein, jeder will das Böse in seinem Leben unter die Füße kriegen. Jeder hat seine Ziele. 15:31 Und ist tief – jetzt sagen wir es mit einem modernen Wort, frustriert, frustriert. Bis ins Innerste. Hier sitzen heute Morgen Leute, die sind vom Beruf frustriert, von ihrer Familie, von ihrer Ehe, die sind enttäuscht. Unsere jungen Leute sind oft schon seelisch krank, weil sie mit diesen schweren Enttäuschungen unseres Lebens nicht mehr fertig werden. Das muss ja verkraftet sein. Die Berufsanforderungen werden immer höher, die Durchfallrate in den Examina wird immer schlimmer. Und die anderen sagen: Ja, das haben wir früher alles locker gemacht. Ihr seid eben eine verweichlichte Generation, und so, Und dann kämpft man mit der letzten Verbissenheit und kann nicht mehr. Jesu versteht dich mit deinen Enttäuschungen. Wir, die wir uns so große Ziele vornehmen, sind ja alle sehr zerbrechlich, nicht bloß in unserer Körperkraft, sondern noch viel mehr in unserer Seelenkraft, in dem was wir aushalten, in der Verwundbarkeit. Und darum spricht uns Jesus an: Ihr seid abgearbeitet, geschafft, ihr könnt nicht mehr, ihr habt keinen Mut mehr, ihr könnt nicht mehr weiter. Und er deckt das einfach ganz schonungslos auf und sagt: Kommt doch alle her! Am meisten viele von denen, die so hochtrabend herkommen mit der schweren Last ihres Verstandes. Willst du dich nicht einmal ganz schlicht darunter stellen, dass wir nicht viel wissen? Es hat ja noch nie einen Menschen auf der Welt gegeben, der gemeint hat, er hätte zu wenig Weisheit. Wissen Sie? Es hat jeder gemeint, er hätte zu viel. Es hat noch nie einen gegeben, der geglaubt hat, dass er zu dumm ist. Jeder glaubt, dass er zu gescheit ist auf dieser Welt. Er würde viel mehr verstehen. Und es ist so befreiend, wenn man sich einmal beugt und sagt: Nein, nein, nein, nein! 17:26 Übrigens, das war ein Satz von Descartes, von einem großen Philosophen, sonst kommt man da gar nicht drauf, dass es keinen Menschen gibt, der sich seiner Dummheit stellt, seiner Torheit und Tölpelhaftigkeit. Das ist so wichtig, dass man das erkennt, und vor dem Herrn ausspricht. Sehen sie, unsere gottesdienstlichen Versammlungen sind nichts weiter, als dass man einfach vor Jesus sagen darf, unserm Vater Himmels und der Erde Herr, ich schaff's nimmer, ich bin am Ende mit meinen Möglichkeiten, aber ich vertraue dir. Ich will zu dir, und ich brauche dich. Ich schaffe es mit meiner Seelenkraft nicht mehr, ich kann über die Dunkelheit meines Lebens nicht mehr verfügen, ich sehe den Weg meiner Zukunft nicht mehr, aber ich vertraue dir absolut. Ungebrochen. Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Erquicken, ja, das gibt’s sonst so gar nicht. Da kehrt bei Ihnen Frieden ein. Wenn Sie sagen: Herr, wenn du mich scheitern lässt in meiner Berufsexistenz, ich will es aus deiner Hand nehmen, will offen sein für deinen Ruf. Herr, wenn du mir dieses durchstreichst, ich nehme mein Leben jetzt einfach aus deiner Hand, ich will dir folgen. Und wissen Sie, wenn man dann im Weg des Glaubens weitergeht, dann kommt die schlimmste Frustration. Die kennt man eigentlich, bevor man zum Glauben kommt, gar nicht. Der Kampf mit der Sünde wird immer schlimmer, je länger man im Glauben steht. Da sieht man erst, wie es ist mit der Versuchung, mit dem bösen Herzen, mit den hochmütigen Gedanken und mit dem Neid, und mit der Missgunst und mit der Bitterkeit des Herzens. Ach, Herr, du musst doch in meinem Leben den Sieg davontragen. Und da kann man jeden Tag bloß kapitulieren, und sagen: Herr, ich bin kein Heiliger, ich bin ein sündiger Mensch, der durch deine Gnade gerettet wird, und ich brauche Dich. Danke, dass du die Arme so weit ausbreitest. Wissen Sie, warum Gott Weisen und Klugen das so absolut zugesperrt hat? Weil es nur einen Weg des Evangeliums gibt, auf dem man selig werden kann. Als Unmündiger, und sagen: Herr, du musst meine Hand nehmen und mich führen. Unmündig – das ist in einer Zeit der Emanzipation, in der wir heute leben, der Selbstwirklichung, das wirklich absolut entgegengesetzte. Ich verstehe das Evangelium – es ist für unsere Zeit also etwas, über das man bloß spotten kann. Nur unmündige Leute, die wissen, dass sie mit ihrem ganzen Können und Vermögen Unmündige vor Gott sind, erfassen das Geheimnis des Evangeliums. Denen offenbart's der Vater im Himmel und sein Sohn Jesus. Und er hat's Ihnen zugesagt, dass Sie's erfahren und erleben in dem Scheitern Ihrer Lebensführung. In den schweren Nöten und Enttäuschungen und Problemzonen, durch die Sie hindurchgehen, da werden Sie es erfahren: Kommt her zu mir. Die Arme weit ausgebreitet.
Und noch ein letztes: Jesus gebraucht ganz harte Worte. Aber er nimmt die harten Worte, und ich habe es so überschrieben: Ganz fest zusammengespannt. Also, was ist das: Glauben? Wenn wir so Leute einladen zum Glauben, würden wir nie davon reden, dass da ein Joch benützt wird, weil Sie sagen, das Joch, das kennen wir vom Ochsenkarren oder so, das einem Tier da vor die Stirn gebunden wird, da wird doch gerade die Freiheit eingeengt, man wird in die Seile eingespannt. Und Jesus will gar keinen Zweifel daran lassen, um was es geht. Und genau wir verschweigen das dann und dann bringen wir uns um's Glück. Ich sage ja gerne dann, wir sitzen zwischen allen Stühlen. Das ist unbequem. Darum sagt Jesus: es geht um Kommandos, um Befehl: Komm her zu mir, mach einen Schritt! Ich weiß nicht, warum in unserer Kirche das so stiefmütterlich behandelt wird. Das mit dem Entscheidungsschritt zu Jesus hin, das muss eine klare Entscheidung sein, ja, was denn sonst? Ein Schritt: Ich will mit Jesus. Ich bin lange Jahre ohne Jesus. Ich will mit Jesus. 22:00 Ich kann vielleicht in einer Tradition stehen, so Namenschristentum, ich will jetzt mit Jesus leben. Ich will mein wirres Leben mit vielem gottlosem Tun einfach jetzt unter Jesus stellen. Nämlich bitten zu gehören mit Haut und Haaren ihm. Und dann: Lass dich einspannen in sein Joch. Das heißt: So ein Zugtier darf nicht einfach dahinlaufen, wo man's will. Das ist ja heute so die Frage, ich lebe nach meiner Lust. Nein, das ist der Fehler. Ich lebe nach den Weisungen meines Herrn. (26:35) Auch das: Ich bin nicht mein eigener Herr. Ich will dem Herrn gehorchen, der mich führt. Ich will mich einspannen lassen. Also herrlich. Der zieht meinen Karren aus dem Dreck! Und ich darf jetzt einfach sagen: Herr Jesus, meine Berufsnöte sind deine Probleme. Ich will das mit dir durchstehen. Ich gehe das mit dir deine Wege, aber dann musst du die Sachen zu Ende bringen. Meine aufgaben. Also in ein paar kritischen Punkten. Damals im Frankfurter Flughafen, da sagte ich, das geht nicht. Als die Honeckers ausgereist sind. Waren die ersten Einübungen, blickte auf mich. Leg das alles in deine Hand. Was haben wir um euch Angst gehabt, bei dieser schrecklichen Kriminalität, und oft ist euch schon alles weggestohlen worden aus eurem Haus in Nairobi. Blickt auf mich. Da waren keine Finanzen da, und dann waren die politischen Unruhen groß. Blickt auf mich! Ich bin am Freitagmorgen aus Malawi zurückgekommen, und habe am letzten Sonntag eine Tour gemacht mit der Evangelical Church of Malawi. Die haben schon früh, vor acht Uhr begonnen, Gemeinden zu besuchen, und es war schon dunkel am Abend, und wir haben dann noch die letzte aufgesucht. Sie sind von morgens an dagesessen und haben gewartet, bis man gekommen ist. Und immer Botschaft bringen, immer predigen, immer persönlich. Und dann interessiert man sich, wie ist so eine Kirche entstanden mit 500 Gemeinden? Da war um die Jahrhundertwende ein Sonderling, Joseph Booth aus Australien, der hat sechs Kirchen da unten im Njassaland gegründet. Jede von diesen Kirchen hat heute hunderte von Gemeinden. Ganz allein. Ohne ein Missionswerk in Australien oder in Europa hinter sich. So war es. Da war ein Mann da, der hat auch Jesus geblickt und hat die Challenge ergriffen, seines Lebens. Hat dem Ruf gefolgt und ist gegangen. Das klingt Ihnen vielleicht viel zu groß und zu mächtig, das können sie erfahren in Ihren eigenen Lebensumständen, in denen Sie sind, dass Jesus Ihnen ganz konkret vorangeht, dass Sie immer besser erkennen, nun sagt Jesus: lernt von mir, nun lernt man ja nimmer gern, besonders, wenn man älter wird. Aber das Lernen ist ganz wichtig, und Jesus stellt am Lernen bei Jesus heraus: Lernt von mir, ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Wir wollen ja immer mit dem Vorschlaghammer durch die verschlossenen Türen durch, und wir wollen dann rütteln, wo dann irgendetwas verschlossen ist. Lernt das von mir. Leg dein Schicksal in die Hand Jesu. Die Krankheit, die Dir Sorgen macht, leg sie einfach in die Hände Jesu. Und du wirst Ruhe finden für deine Seele. Und das Joch, das Jesus dir auferlegt, ist nicht groß. Es ist nicht zu wenig gesprochen, wenn von Ihrem Leben große Segensspuren ausgehen. Aus Ihrem sanftmütigen und demütigen Nachfolgen Jesu. Weil es Jesus einfach versprochen hat, dass er mächtig wirkt. Sehen Sie, das ist kein trockenes Lehren und kein trockenes Kopfwissen, wie es manchmal so ist in manchen schwierigen theologischen Lehren. Sondern das ist ein im praktischen Leben bewährtes Erkennen Jesu. Seiner Macht und seiner Größe. Wo sie tagtäglich den Atem anhalten und sagen: Es ist gewaltig. Gewaltig, was der Herr tut, da kann man nur noch staunen. Und wie man seine Wunder und seine Durchhilfe, wie er uns manchmal warten lässt, Und wie man durch sein Wort aufgerichtet und gestärkt wird. Dieser Herr Himmels und der Erden will, dass Sie ihn entdecken, er will sich Ihnen offenbaren in dieser innigen Lebensgemeinschaft mit Jesus. Amen.