Predigt am
Sonntag, 14. Juli 1996
Pfr.
Winrich Scheffbuch
Bibelstelle:
Matthäus 11, 29
Fröhlichen Urlaub!
Ich freue
mich natürlich für Sie was jetzt vor Ihnen liegt. Sie haben sich jetzt Ihren
Urlaub verdient. Ich weiß wie Sie sich den Kopf zermartert haben, wie es werden
soll und die Pläne, hoffentlich sind nachher nicht nur die Pläne schön gewesen,
sondern es wird eine ganz wunderbare und erfüllte Zeit.
Ich traf
eine alte Dame und wie wir da sprachen, da hat sich herausgestellt, ihr Leben
bestand eigentlich nur aus den Höhepunkten der Urlaubszeit und da hat sie
einfach erzählt und alles andere war wie verdrängt, weggenommen. Nur die
Höhepunkte! Vielleicht ist es bei Ihnen auch so. Es gibt Leute, da muss man bei
der Begräbnisansprache auch alles erwähnen, ist schlimm wenn man einen
Urlaubsort vergessen hat, weil das die Höhepunkte des Lebens sind.
Was ist
denn überhaupt Urlaub? Ich habe extra nachgeschlagen, da in dem Lexikon: „ein
von Berufspflichten freier Zeitraum, der Mindesturlaub beträgt gewöhnlich
12Tage – ausgenommen der Sonntage.“ Das war die Ausgabe von 1950.
Früher hieß
das nicht Urlaub, beim Soldaten sagte man Urlaub, früher sagte man
„Sommerfrische“. Das Wort ist ein schönes Wort, schade, dass das so aus der
Mode kam, da denkt man ja an Tannenwald und an eine Wiese, Bergquell und so wo
man sich erquickt und labt.
Vielleicht
passt das einfach nicht mehr so richtig auf diese grandiosen Unternehmen der
Weltumseglung und was Sie alles auf Ihrem Kalender so planen für die nächsten
Monate.
Das Wort
Urlaub haben wir also, was haben wir denn sonst noch so für ein Wort? Ferien!
Ferien das wissen ein paar von Ihnen, das kommt von den Römern. Die hatten
schon das Wort Ferien. Das ist ein Fremdwort aus dem Lateinischen übernommen,
dass man einen Tag zu Ehren der Götter nicht arbeitet. Was ist das nun? Zu
Ehren welcher Götter? Arbeiten wir nun nicht zu Ehren Seiner Majestät, des
Königs „Urlauber“. Das ist das allerwichtigste, der „König Urlauber“ der will,
dass alles funktioniert, das muss perfekt sein und wehe, wenn es irgendwo nicht
klappt! Wenn es anfängt mit der Autopanne, und dann mit dem Stau, Kinder werden
immer grundsätzlich krank wenn man in Urlaub fahren will, weil Kinder ein gutes
Gespür dafür haben wenn die beste Zeit dafür ist. Dann kennen sie ja die ganzen
Tricks was so alles einem den Urlaub vermiesen kann, dann ist man besonders
gereizt und man sagt: „Das ist doch das wenigste, was ich mir verdient habe,
dass mein Urlaub jetzt problemlos verläuft.“
Manche sind
sehr geschickt in den Urlaubspannen, man kann ja aus dem Gottesdienst auch
immer wieder einen guten Tipp mitnehmen, die prozessieren nach dem Urlaub, und
suchen irgendetwas was nicht so ganz funktioniert hat damit sie wenigsten das
Reisegeld wieder zurück bekommen. Und die Zahl der zufriedenen Kriegsgewinnler
die steigt offenbar gewaltig. Die holen da irgendetwas und sagen das war nicht
ganz so wie es im Prospekt war, ich will mein Geld wenigstens wiederhaben.
Enttäuschte Urlauber. Bei mir klappt das immer nicht, weil meine Frau ist ganz glücklich wenn die lautesten Lastwagen am Fenster
vorbeifahren, wissen Sie warum? Dann wacht sie nicht mehr von meinem Schnarchen
auf.
Was wollen
wir denn im Urlaub? Was suchen wir denn? Was suchen wir eigentlich im Urlaub?
Wenn man so
herumfragt, dann sagen die meisten ganz etwas anderes als was in den
Reiseprospekten drinsteht. Jetzt muss ich einfach so fragen ob das so stimmt?
Prüfen Sie selber. Die meisten suche einfach Ruhe, Erquickung. Das Wort
„ausspannen“ ist ein herrliches Wort, als wenn man müde Gäule vom Lastwagen,
vom Zugwagen den sie ziehen, aus den Seilen nimmt zum Grasen. Eine Zeit wo man
ausspannt, wo man nimmer die Last mit sich trägt, wo man sich ein bisschen
erquicken kann. Ist eine schöne Formulierung „die Seele baumeln lassen“ – ich will
einfach mal raus aus meinem normalen Leben und ich suche etwas wo ich zur
Erquickung komme und wo ich zur Ruhe komme, und zu Frieden.
Jetzt
möchte ich zuerst darüber reden, was macht uns eigentlich so müde?
Das
Schaffen – nicht! Schaffen ist was Schönes. Ob Sie ein Stück Garten bestellen,
ob Sie in einem Betrieb etwas leisten, da freut man sich wenn am Ende etwas
fertig ist. Schaffen – das ist ein ganzes Missverständnis – als ob Schaffen
grundsätzlich schon schlecht wäre. Nichts ist schöner als arbeiten, darum ist
es ja so vielen so schwer im Ruhestand wenn man nichts Produktives mehr
schaffen darf. Das ist für viele eine Strafe, ich verstehe das gut, es ist ein
Vorrecht wenn man etwas wirken kann. Also das Schaffen ist es nicht, aber weil
das Schaffen und Arbeiten mit so vielen Mühsalen belegt ist – das ist der Fluch
der von Anfang an, mit den ersten Menschen, von der Trennung von Gott an. Mit
den Dornen und Disteln, mit den blutig gerissenen Fingern, mit dem Ärger den
man hat, dass man abends heim kommt aus der Arbeit und geladen ist. Warum hat
man den grade so einen blöden Chef? Warum ist denn das
so schwierig mit dem Kollegen? Warum machen sie alle einen so gemein? Darum
sehnt man sich ein bisschen nach einer Erquickung, ja das ist die Sehnsucht,
dass man raus kommt aus diesem Spannungsverhältnis.
Ich glaube,
dass noch etwas anderes dazukommt. Dass wir Urlaub brauchen, weil wir immer
wieder die vielen Anforderungen sehen die an uns gestellt sind. Wenn wir
ehrlich sind müssen wir sagen, nicht alle Anforderungen sind uns gemacht worden
von anderen. Viele haben wir uns selber gemacht. Wir haben uns oft selber so
hohe Anforderungen gesetzt, was wir alles auch noch leisten wollen. Oder war es
der Mammon der uns gezogen hat? Mehr Geld und noch mehr. Und am Ende wundern
wir uns, dass wir das alles mit unserer zarten Persönlichkeit nicht bewältigen.
Der Körper ist zu schwach, und die Nerven sind zu schwach, die Konstitution ist
zu schwach. Wir haben nicht die Ausdauer und dann brechen wir zusammen, das
fängt ja so damit an, dass wir nachts nicht mehr schlafen können. Viele, viele
Krankheitsformen bei uns hängen ja davon ab, dass wir überfordert sind. Wir
spüren unsere Unzulänglichkeit, wir können nie darüber reden, weil es so
peinlich ist wenn wir einem sagen wollten „wir schaffen das nicht, wir sind
überfordert“. Das ist ja eine Peinlichkeit, dummerweise! Dann sind wir fertig
mit den Nerven und mit unserer Kraft, und wir wollen es dann dennoch noch mal
wissen, und wir sagen: „wir sind doch Kerle, wir schaffen es“ und dann reißen
wir uns zusammen, und wundern uns, dass wir darüber kaputt gehen und dass wir
das gar nicht durchstehen können. Darum sind wir so müde. Also unsere
Unzulänglichkeit die das alles nicht mehr leisten kann was wir wollen. Die
riesenhaften Anforderungen die wir uns selber stellen. Dann wollen wir immer
noch und noch mehr hineinpacken. Dann sehen wir die Kollegen natürlich nicht
als Helfer an, - also ich rede immer von mir – wir sehen sie als Konkurrenten
an. Dass man sagt: „Komm, von dem kannst du etwas lernen“. Nein! Ich muss ja
immer besser sein als die anderen. Das legt sich auch auf uns und Sie können
das alle ganz konkret erzählen von diesen spannungsreichen Verhältnissen die
Sie haben mit ihren Kollegen und Mitarbeitern, wie das so ist, dass Sie sagen:
„Ich will nur mal weg von den anderen, niemanden mehr sehen.
Das kann
doch nicht sein, dass das unser Leben ist! Einfach die Bezüge kappen, vor ihnen
fliehen, dass wir froh sind wenn wir abends die Tür zumachen können und wir
dann niemanden sehen. Da liegt die Not, nicht weil wir abgearbeitet sind von
der Arbeit. Man bräuchte vielleicht gar keinen Urlaub. So wenig wie man
wahrscheinlich von zu Hause entfliehen müsste. Nirgendwo können sie sich so gut
erholen wie zu Hause. Sie werden nie mehr so eine gute Matratze finden wie
daheim, in der Küche alles finden wie daheim. Das ist so schwierig weil wir
dort einander auf die Nerven gegangen sind, weil wir da so in der Spannung
stehen, weil wir uns alles nicht mehr so leisten können.
Wie
entspannt man richtig?
Da sagt
Jesus: „ Kommt her zu mir“. Ich will Ihnen nur das heute wichtig machen. Ich
weiß nicht wohin Sie reisen, wo Ihre Urlaubsziele sind. Denken Sie doch daran
bevor Sie zum Frühstück gehen, Jesus hat etwas Wichtiges mit Ihnen zu reden. Er
hat am Morgen eines jeden Tages einen Termin für Sie freigehalten wo er Sie
ganz speziell segnen will in diesen ganz enormen Nöten die Sie bedrücken. Da
steht ja dieses Wort „ ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“. Das ist nicht
altmodisch, das mit der Seele, sondern das ist genau das so oft deprimierte,
finstere in mir. Dieses gereizte, verwundete, beleidigte Gefühl in mir, wo
Jesus sagt: „ich will deine kranke verwundete Seele heilen“. Übrigens im
28.Vers, wo in unserer Lutherbibel steht „ ich will euch erquicken“ können Sie
natürlich genauso aus dem Griechischen übersetzen „ ich will euch Ruhe geben“.
Diese Ruhe, die Jesus gibt ist erquickend. Normalerweise ist es das
unangenehmste was man machen kann, dass man an einem Regentag in seiner Bude
sitzt im Urlaub und nicht weiß was man tun soll und die Decke fällt einem auf
den Kopf vor lauter Langweile. Ruhe ist für uns das Schlimmste, weil wir immer
tätig sein wollen. Bloß das ist Erquickung: eine Stille vor dem Herrn Jesus.
Sie haben es jetzt in Ihrer Hand wie Sie Ihren Urlaub gestalten. Und wie Sie
Ihren Urlaub machen. Ob Sie erholt, erquickt und erfrischt zurückkehren.
„Sei stille
und erkenne, dass ich der Herr bin“ heißt es in einem Psalm.
Auf einmal
merkt man: ich doch nicht der Manager meines eigenen Lebens. Ich kann nicht
einmal die schwierigen Dinge lösen. Sie können ihrem Körper, ihrer Körpergröße
nicht einen Zentimeter zusetzen sagt Jesus, ihr könnt nicht eine Pflanze so
schön machen wie selbst das Unkraut auf dem Feld gewachsen ist. Jetzt erkenn doch,
dass der Herr auch Chef deines Lebens sein will. Wenn es im Urlaub nur einmal
dazu dient, dass ich sage: Herr jetzt möchte ich mit dir das alles mal durchsprechen was mich bekümmert. Die schwierigen
Menschen, die Überforderung, die Kraftlosigkeit, die großen Aufgaben und auch
das nicht wissen wie es weiter geht. „Erkenn, dass ich Herr bin, komm her zu
mir“, sagt Jesus, „ich will euch erquicken“.
Das ist das
Programm Jesu „ ich will euch erquicken“ und was gibt er uns bei dieser
Erquickung? Was sehen wir? Wir sehen zuerst die Größe und Macht Jesu. Jetzt im
Urlaub haben sie hoffentlich auch so ein Erinnerungszeichen. Ich kenne im
Allgäu so eine Bank, an einem Tannenwald, wo man einen herrlichen Blick in die
Alpen hat und da ist so ein kleines Täfelchen angebracht. Das hat es mir
angetan, es ist nicht die Größe der deutschen Literatur was hier als Vers
abgedruckt ist. Aber der Vers spricht mich an: „ Willst du Gottes Allmacht
sehen, musst du in die Berge gehen. Willst du Gottes Liebe sehen, musst du
unterm Kreuze stehen.“ Sehen Sie mal, wenn du Gottes Allmacht sehen willst, die
Größe der Macht des Herrn Jesus, des wirkenden, mächtig wirkenden Jesus, dann
schau doch diese Schneeberge an, diese gewaltigen Felsmassive, und nimm doch
das als Predigt im Urlaub, oder wenn Sie an der See sind, das Rauschen der
Wellen die da tosen, nehmen Sie das mit als eine Entdeckung. Dieser mächtige
Gott wird auch meine kleinen Probleme leicht lösen können wenn er will und wenn
seine Stunde kommt. Ich will wieder Gottes Größe sehen.
Wenn sie
nur in der Wiese liegen und die Wolken über sich ziehen sehen, ich will doch
die Größe Gottes sehen. Aber Himmel Himmel können
dich nicht fassen. Ob Sie nur rumschauen beim Liegen in der Wiese und die
Bienen sehen und die Blüten, wie hat Gott alles bis ins Kleinste geordnet. Der
behält doch die Kontrolle über mein Leid, was sorgen Sie sich welche tödliche
Krankheit in Ihnen schlummert? ER ist doch der Herr, ER hat doch die Zeit Ihres
Todes bestimmt, das ist doch nicht Ihre Sache! Lassen Sie IHN doch mal, Sie
ändern eh nichts dran.
Und freuen
Sie sich an der Macht Gottes. „Ich will euch Ruhe geben“. Erkenn doch die Macht
und die Größe des Herrn. „Willst du Gottes Allmacht sehen, musst du in die
Berge gehen“. Aber nein- Sie können an die See gehen, in die Höhlen hineinsteigen, wo Sie Gottes Macht und Größe sehen wollen.
„Willst du Gottes Liebe sehen, musst du unterm Kreuze stehen“. Und das finde
ich so schön. Gehen Sie an keinem dieser Kreuze in diesen Teilen unseres Landes
wo die Kruzifixe noch nicht abgehängt worden sind auf Grund moderner
Jugendgeneration.
Freuen Sie
sich dran als ein Winkzeichen: mich lässt ER nicht los. Gott sagt, seinen Sohn
gibt ER her, aber mich lässt ER nicht los. Mich will ER nicht versinken lassen
im Chaos, oder in der Hilflosigkeit, sondern für mich will ER alles tun ich bin
ihm wert und teuer und ich darf das wissen und das erquickt! Dürfen Sie auch
die ganze Sorgenlast noch einmal über sich fühlen und auch erleben. Und wenn
nachts dann die Stürme krachen, und die Winde brausen, wie beim Hurrikan Berta
- Gott ist noch größer in der Höhe. Gott kann alles anders machen als wir
wissen. „Sei stille und erkenne, dass ich der Herr bin“ - das erquickt. Werden
Sie im Urlaub still.
Ich habe in
den vergangenen Jahren immer schon aus diesem Anlass in der Predigt gesagt, es
gibt kaum Zeiten wo wir geistlich so verwahrlosen wie im Urlaub. Viele benützen
das einmal als eine Zeit wo sie keiner Kontrolle mehr unterliegen, wo sie Dinge
tun können die vor dem Herrn ein Gräuel sind. Niemand sieht mich. Und dann hat
man gar keine Zeit mehr vor lauter Freizeit, dass man still sein kann vor dem
HERRN. Liegt in Ihrer Hand was Sie machen, nicht dass Sie meinen das sei nur
eine Predigt gesprochen. Jetzt liegt es an Ihnen ob Sie es umsetzen. „Ich will
erquicken“ - Gott hat das vor. ER hat Jesus auf seinem Programm und ER will Sie
reich erquicken. Bis in die Abendstunden hinein. Und wenn Sie nur noch bei
einem Abendspaziergang leise vor sich hin summen: „der Mond ist aufgegangen,
wir stolzen Menschenkinder sind eitel arme Sünder und wissen gar nichts“. Das
ist schön, wenn man das so erleben kann über den herrlichen Landschaften die
uns Gott zeigt. Eine Demonstration seiner Güte, aber noch viel mehr, ich darf
sein Herz sehen seine Liebe, und darf mich daran erquicken.
Aber es
sind noch zwei Punkte drin, ich habe es heute gar nicht mehr nummeriert, sonst
hätten sie die Nerven verloren,
„Lernt von
mir“ – im Urlaub wollen Sie nichts lernen. Das am
wenigsten, aber Sie müssen das wissen. Was können Sie von Jesus lernen? Sie
müssen was lernen, sonst hat es keinen Wert. Jesus war kein Weltenbummler, an
seinem Spazierstock war gar kein so Täfelchen dran von irgendeinem Wanderziel,
ER hat nur einen ganz engen Raum seines Heimatlandes bereist. Ich will daran
jetzt keine geistliche Beobachtung dran aufhängen weil das überdehnt wäre, Sie
dürfen reisen! 10 x um die Welt herum! Bloß ob Sie das finden um das es Jesus
geht?
„Lernt von
mir“. Was denn? Zuerst einmal, das können wir von Jesus lernen, wie ER
beobachtet hat, ER hat die Vögel gesehen, und hat an dem so viel Mutmachendes,
stärkendes entdeckt. ER hat von den Fischen gesprochen, und vom Wetter und vom
Abendrot und von allem. Jesus hatte offene Augen für die Natur, für die
Schöpfung Gottes, für das Unkraut am Straßenrand, ER hat die Menschen gesehen.
Ich behaupte, nur Menschen die Jesus gehören können die Welt richtig sehen in
der Schönheit, in der erquickenden Schönheit, ich hoffe, dass Sie Augen haben.
Diese Freude am Wasser an allem da, ich erleb doch die Güte Gottes und ich
genieß das, das Staunen über die Größe Gottes.
Lernen wir
von Jesus. ER sagt: „ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“. Können Sie
sanftmütig sein im Urlaub? Das fällt uns besonders schwer, weil wir unser
Programm haben und uns schon wundern wenn irgendwo das erste nicht klappt.
Wir hatten
einmal bei Licht im Osten zwei amerikanische Studenten die wollten uns
Literatur heimlich schmuggeln nach Osteuropa. Verstehen Sie? In Jugoslawien
hatten sie die Aufgabe mazedonische Literatur abzugeben. Sie haben alle
Ratschläge in den Wind geschlagen, und haben das dann so plump und so unbegabt
gemacht dass sie dort - die Prediger waren nicht da bei denen sie die Literatur
abgeben sollten - da haben sie bei den Nachbarn gesagt: „Wo sind sie? Wir haben
was gebracht und so. Wir sollen das abgeben und so“. Und schließlich haben sie
es vor der Tür deponiert, kein Wunder, Die Geheimpolizei kam und Sie wissen,
die jugoslawische Geheimpolizei hatte schon unter Titos Zeiten nur eine Furcht,
diese Nationalitätenspannung. Und weil es mazedonische Literatur, nicht weil es
christlich war, haben sie diese zwei Studenten 30 Tage in Einzelhaft genommen.
Haben denen die ganzen schönen Haare, Sie wissen was das bei jungen Leuten sein
kann, obwohl heute ist das ja wieder Mode, runtergeschnitten,
und haben die dann in Haft genommen, das waren also schlimme Tage, sie durften
nicht mit der Botschaft telefonieren, und dann kamen sie frei. Ist interessant
der eine war so aufgeladen, der hat von uns verlangt, dass wir ihm die 30 Tage
finanziell erstatten, kann ja eine Mission nicht, „ihr seid schuld ihr habt uns
in dieses Manöver hineingeritten!“ Sie hatten sich freiwillig gemeldet.
Und der
andere kam zurück und sagte: „Ich hab ganz viel geistlich gelernt, ich möchte
diese Zeit nie missen.“ Ich hoffe nicht, dass Sie in Haft kommen irgendwo, aber
wenn das Auto kaputt geht oder ein Unfall oder eine Krankheit, nehmen Sie es
einfach einmal, der HERR hat es zugelassen. Ich will sanftmütig und von Herzen
demütig sein. Wir sind ja Staub und Asche. Nehmen Sie jedes Stücklein
und denken: der Herr hat eine Überraschung bereit in diesen Urlaubstagen. Und
ich nehme dankbar alles was auf den Tisch kommt, was ich kriege, wo Menschen
mir begegnen.
Wir hatten
ja einmal eine Gemeindereise gemacht, nach Israel und waren am Sinai, das ist
heute noch ein Alptraum, als wir ankamen haben diese Mönche, die sind ja also
schon gerissene Schurken da unten am Sinai, das darf ich sagen die sind ja
nicht evangelisch, die haben einfach das Quartier amerikanischen Touristen
gegeben, weil die ihnen Bestechungsgeld gegeben haben, und haben zu uns gesagt
wir sollen im Freien übernachten. Es waren so ganz altmodische Busse wo man
nicht sitzen konnte und so weiter, und ich sehe noch den Manfred Albrecht aus
unserer Gemeinde und seine Frau, die sagten, das gibt das schönste
Urlaubserlebnis.“ So sanftmütig müssen Sie in den Urlaub reisen.
Es wurde
auch das Schönste, sonst würde ich das heute nicht mehr erzählen, da waren
unsere Kinder noch klein, damals. Sehen Sie, so können Sie es erleben,
sanftmütig und von Herzen demütig. Wer bin ich denn?
Ich will
lernen von der Art Jesu, ich will doch nicht mit diesem Stolz, mit diesem
Hochmut hineingehen in die Urlaubszeit, sondern mit der Dankbarkeit für jeden
Atemzug den mir der HERR schenkt, für jede Stunde meines Lebens, für den
Frieden in dem wir sind, voll Dankbarkeit und Freude. Auch nicht mit schlechtem
Gewissen wegen dem Geld das Sie ausgeben. Das ist eine Ungerechtigkeit, dass
wir über so viel Geld verfügen und in den Ländern oft die Menschen nur einen
Bruchteil bräuchten um sich wenigstens einmal in einer schlimmen Krankheit von
einem Arzt behandeln lassen zu können. Schon in Europa! Aber Sie dürfen das von
dem Herrn nehmen, aber dankbar sein und genießen!
„Lernt von mir“ sagt Jesus. „ und nehmt auf euch mein Joch“.
Also jetzt
sollen wir einmal im Urlaub auch noch ein Joch nehmen? Wir wollen ja grade
alles weglegen, wir wollen ja frei sein, darum auch dieses oft über alle
Stränge schlagen, Dinge tun die man zu Hause nie tun würde. Doch Jesus sagt:
„Nehmt auf euch mein Joch“. Und was meint ER damit? Grade deshalb damit wir die
anderen Joche weglegen. Ihr Chef kann gar nichts über Sie tun, Sie sind ein
Eigentum Jesu. Hoffentlich sind Sie es, haben Sie es gemacht in ihrem Leben? Darum
nehmen Sie das Joch Jesu auf sich, Jesus will keine Bewunderer haben, ER will
Leute die ER in seine Jochgemeinschaft einspannt, und die ER in seinen Dienst
mitnimmt, und zu denen ER sagt: mach das mit mir fest, und nimm das von mir.
Dann leben Sie in dieser Jochgemeinschaft mit Jesus fröhlich Ihren Weg. Dann
können Sie sagen: „so jetzt weiß ich was los ist“, dann kommen Sie erquickt und
erfrischt nach Hause und sagen: „ich habe eine ganz neue Einstellung zu meiner
Arbeit, zu meinem Platz an dem ich bin, auch zu meinem Lebensschicksal, das ist
nicht ein Zufall, sondern von Gott so mir zugemutet und auferlegt und ER trägt
das mit mir. Ich will unter dem Joch Jesu bleiben, sanftmütig und demütig“.
Sie sind
nicht bloß ein Karrengaul, sondern Sie sind in der Jochgemeinschaft mit Jesus.
Der hat ein großes Ziel. Das dürfen wir nicht verlieren. Ich habe gedacht, wie
ist das für unsere Kranken und Alten wenn sie das heute auf der Kassette
mithören? Ja das wollen wir nie vergessen, dass wir auf der einen großen Reise
sind zur großen ewigen himmlischen Ruhe. Da sind manche unter uns die sagen:
„das interessiert mich nimmer: Schiefer Turm von Pisa und so, Paris Eiffelturm
und was noch alles, das ist gar nichts. Ich habe eine Sehnsucht nach der großen
Heimat, diese Tour die will ich erreichen.“ Und da ist es schön wenn wir in der
Jochgemeinschaft mit Jesus drin sind
o Ewigkeit
du Schöne, mein Herz an dich gewöhne, mein Heim ist nicht in dieser Zeit
Amen.