Was Menschen zu Jesus zieht
Winrich Scheffbuch
Gehalten am 19.02.1989 in der Ludwig-Hofacker Gemeinde Stuttgart
Johannes 12, 1-19
Wir hören weiter aus Johannes 12 von Vers 9 ab:
9 Da erfuhr eine große Menge der Juden, dass Jesus dort war, und sie kamen nicht allein um Jesu willen, sondern um auch Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. 10 Aber die Hohepriester beschlossen, auch Lazarus zu töten; 11 denn um seinetwillen gingen viele Juden hin und glaubten an Jesus.
12 Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem käme, 13 nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus Jesus entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel! 14 Jesus aber fand einen jungen Esel und ritt darauf, wie geschrieben steht (Sacharja 9, 9): «15 Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.» 16 Das verstanden seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war – im Johannesevangelium immer ein Ausdruck für das Leiden Jesu, verherrlicht war, die Krönung seiner Offenbarung, seine Liebe zu zeigen, indem er für Ungerechte und Schuldige sein Leben opferte -, da dachten sie daran, dass dies von ihm geschrieben stand und man so mit ihm getan hatte. 17 Das Volk aber, das bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, rühmte die Tat. 18 Darum ging ihm auch die Menge entgegen, weil sie hörte, er habe dieses Zeichen getan. 19 Die Pharisäer aber sprachen untereinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach.
Man kann heute schon beunruhigt sein, liebe Gemeinde, wie immer mehr in unserem Jahrhundert die Gottlosigkeit vorwärtsschreitet. Manche sagen auch: Man muss doch jetzt endlich etwas machen, immer unverhohlener wird in der Öffentlichkeit auch auf Jesus und das Evangelium gelästert. Die Gebote Gottes werden missachtet. Der Einfluss der Christen schwindet immer mehr. Und viele Leute öffnen sich für dunkle abergläubische Bräuche. Andere, die beschäftigen sich mit unklaren religiösen Gedanken, und versuchen dort ein wenig, Gott näher zu kommen. Manche meinen, dass sei heute wie eine Lawine, die immer stärker wird, und immer größer und immer bedrohlicher wird. Mich ängstet das nicht. Nein, mich ängstet das nicht. Zur gleichen Zeit gibt es eine andere Bewegung: Menschen kommen zum Glauben an Jesus. So war es zu allen Zeiten. Auf der einen Seite ging der Abfall immer schneller vonstatten. Auf der anderen Seite waren Bewegungen, Aufbrüche. Menschen kamen zum Glauben und suchten Jesus und gerade in diesen Tagen, auch hier im Gottesdienst, wir erleben es. Unter vielen jungen Menschen, wie sie kommen und suchen und sagen: Allen Jesus kann meinem Leben Halt und Inhalt geben. Die Welt wird immer kühler, kälter, immer schwieriger, wir sind allein gelassen mit unseren großen Fragen und Nöten. Das hat ja viele auch heute Morgen hergetrieben, weil sie sagen: Ich weiß nicht, was ich sonst tun sollte. Nur Jesus kann mir Antwort geben. Nur Jesus kann mir helfen. Ich möchte sein Wort heute Morgen hören. Und das ist gut so, dass es nicht nur um Menschen geht, nicht um Namen von Kirchen, dass es nicht um äußere Bräuche geht und nicht um Formen, wie wir Gottesdienst feiern, sondern allein um die Begegnung mit Jesus, dass der uns begegnen will, dem wir nachfolgen, dem wir dienen und dem unser Leben gehören soll. Wir sehen auch in unserem Abschnitt heute ganz am Anfang der Leidensgeschichte, wie viele Menschen sich gegen Jesus auflehnten. Sie hatten sogar Mordpläne geschmiedet. Das ist unheimlich. Sie wollen mit Gewaltmaßnahmen den Einfluss Jesu eindämmen. Anders kommen sie offenbar dem gar nicht mehr bei. Aber auf der anderen Seite sind da viele viele Menschen, die zu Jesus kommen, das möchte ich heute Morgen untersuchen, was Menschen zu Jesus zieht.
Mein erster Punkt. Erlöst. Die dunkelsten Lebenswechsel. Also gerade, wenn man noch einmal hinblickt, dieser Widerstand, diese Feindschaft gegen Jesus, das ist ja immer ein Zeichen, dass von Jesus große Kraftströme ausgehen. Sonst müsste die Macht der Hölle nicht solche Waffen aufziehen. Oft und je unsachlicher eine Diskussion wird, und je dümmer der Hass, umso mehr soll uns das auch im Glauben fester machen. Es waren damals schon die ersten Pläne, die zur Hinrichtung Jesu führten. Und in großer Zahl kamen die Menschen jetzt. Möchte einen Riegel vorschieben. Irgendwie muss man das doch stoppen. Es hat gar keinen Wert. Die Verantwortlichen sind lange zusammengesessen, haben Pläne geschmiedet, und es war für sie völlig klar: Nur mit Gewalt kann man das tun, nur mit rechtlosen Mitteln. Mit falschen Mitteln. Wir wollen daran nicht stehen bleiben. Es ist auch heute völlig verfehlt, wenn wir klagen über Unrecht, das Christen widerfährt, das ist nicht das entscheidende. Wenn wir uns überlegen, was zieht denn diese Menschen an, warum kommen sie denn in so großer Zahl? Was war denn damals der Grund, dass so viele an Jesus gläubig wurden? Es steht da: Sie sahen, was mit Lazarus geschehen war. Sie waren auf dem Friedhof gestanden, und jetzt, die unter uns, die auf dem Friedhof ihre Gedanken auch heute Morgen haben, können mitfühlen. Dort kann man kein Trostwort mehr sprechen. Was wir Menschen oft gut gemeint noch einander zurufen, macht unser trauriges Herz nicht froh, weil unsere ganze Liebe und unsere Verbindungen dort ins Grab hinuntergesunken sind. Die Tränen sind ein Ausdruck unserer hilflosen Trauer. Und das Stehen an den Gräbern drückt das immer wieder aus, wie wir doch die Liebe wenigstens sprechen lassen wollen. Und dort haben es diese Menschen erlebt, dass Jesus auch zu der Macht des Todes nicht schweigt. Wir müssen alle schweigen mit unseren gutgemeinten Trostworten. Jesus schweigt nicht. Und er ruft den Toten. Und er kann die Toten zum Leben bringen. Auf einmal ist diese grausame Dunkelheit des Todes hell an der einen Stelle, wo Jesus uns Zuversicht und Hoffnung schenkt. Das ist ja für uns ganz wichtig, wenn wir an die Gräber gehen. Und jetzt wollen wir wirklich sagen, mit Jesus haben wir Hoffnung und Zuversicht. Mit Jesus brauchen wir nicht weinen, wie die, die keine Hoffnung haben. Wir brauchen nicht den Kopf hängen lassen. Wir brauchen nicht verzagen, sondern wir dürfen wissen: Jesus ist da als der Lebendige. Er ist die Auferstehung und das Leben. In seine Hand legen wir die Toten. Und er spricht das Wort der Auferstehung aus über unseren Toten. Das hat die Menschen angezogen, und ich glaube, in der heutigen Zeit ist das nicht anders, dass wir wirklich mit unserer Trauer, mit unserer Hilflosigkeit zu Jesus gehen sollen. Sie, die Trauernden darf ich einfach bitten, lesen Sie immer und immer wieder dies Worte Jesu. Dann werden Sie merken, wie das Sie ruhig macht und froh. Aber es sind heute Morgen nicht nur Trauernde im Gottesdienst, es sind andere da, denen sind Lebenspläne zerbrochen, sie wissen nicht, wie es weitergehen soll. Es ist alles dunkel. Kranke, die vor einer Operation stehen. Das sind doch keine Sprüche, wenn Jesus sagt: Sorgt nicht, seht die Lilien auf dem Felde! Euer himmlischer Vater versorgt die. Wie viel mehr euch! Das zieht mich zu Jesus. Ich darf ihm meine Not sagen, hinausschreien und sagen: Ich weiß gar nicht mehr weiter, aber du weißt den Weg. Und wenn er sagt: In der Welt habt ihr Angst, o, das kann einem manchmal das Herz zuschnüren, die Luft zum Atmen rauben. Angst, Angst, die man nicht wegnehmen kann. Dann sagt Jesus aber: Seid getrost, seid mutig, ich habe diese Welt überwunden. Für viele von Ihnen ist das Leben ein Kampf, und vielleicht war es Ihnen heute Morgen nicht zum Danken zumute. Aber jetzt muss es Ihnen zum Danken und zum Loben zumut sein, weil wir doch wissen: Jesus ist der Herr über alle Gefahren. Und ich möchte mein Leben in seine Hand legen und ihn sorgen lassen, auch für mich. Also, wir überlegen: Was zieht Menschen zu Jesus? Er löst die dunkelsten Lebensrätsel. Er löst die dunkelsten Lebensrätsel.
Und das andere, was da dazu gehört: Bei ihm ist kein Ding unmöglich. Heute Morgen hat mich das gefreut, wie das im Losungsbüchlein stand. Bei Gott ist kein Ding unmöglich. Ja, wirklich, darf man denn das so hoffen und so sagen? Damals kamen die Menschen in großer Zahl zusammen und jubelten Jesus zu. Man glaubt gar nicht, dass wenige Tage vor der grausamen Hinrichtung Jesu noch einmal eine große Masse Menschen so voller Jubel war. Man hat das ja oft zitiert und gesagt, wie die Menschenmenge so schnell ihre Meinung ändert, aber zuerst war das ja ehrliche Begeisterung. Das war nicht bloß gespielt. Und was hat ihnen denn so an Jesus gefallen? Warum jubeln sie ihm denn zu? Man kann eine klare Antwort geben: Er ist der Messias. Der König. Der Herrscher. Seiner Macht untersteht alles. Wir sollten einstimmen in diesen Jubel. Bei ihm ist kein Ding unmöglich. Wenn er will, dann kann er alles wenden. Er ist Herrscher über die Welt. Er wird einmal der Richter am Jüngsten Tage sein. Er hat diese Welt erschaffen. Durch die Jahrhunderte: Jesus Christus gestern und heute, und derselbe auch in alle Ewigkeit. Egal, wo Sie in dieser Welt leben, und arbeiten und bedrückt und belastet sind. Jesus ist der Herr. Jetzt jubeln Sie ihm zu. Das war nicht falsch, dass damals die Leute Jesus begeistert gefeiert haben. Die Gemeinde Jesus sollte mehr sich freuen und danken. Und ihm zujubeln. Schlimm war bloß, dass sie wenige Tage später nicht mehr als Herrn anbeteten. Ja nun, da war auch kein Grund mehr da, meinen wir, weil es ja ins Leiden geht. Weil Jesu seine Macht verhüllt. Hat er nicht schon damals seine Macht verhüllt? Es gibt unter Christen immer wieder solche Strömungen. Die wollen immer Jesus nur dann als Herr anerkennen, wenn Sie das sehen. Wenn Sie es fassen können, wenn sie es erleben, zum mindesten, wenn sie es in ihren Gefühlen pulsieren, nachvollziehen können. Dabei geht Jesus durch die Welt und verhüllt seine Macht. Und er führt seine Gemeinde oft genug ins Leiden. An diesem Sonntag Reminiszere haben wir immer auch an die verfolgte und leidende Gemeinde gedacht. Es geht ja schon los in der Apostelgeschichte. Er ist der Herr, der gen Himmel gefahren ist und dem alle Gewalt gehört im Himmel und auf Erden, und dennoch wir ein Stephanus gesteinigt und ein Jakobus wird hingerichtet. Ein Paulus sitzt unschuldig im Gefängnis. Hört deshalb unser Glaube schon auf? Das darf nicht sein. Bei Gott ist kein Ding unmöglich. Wir wollen ihn anbeten als Herrn und König und Messias. Auch wenn wir nichts sehen, wie oft hat Jesu das damals gerügt. Ihr seid ein Geschlecht, das immer die Zeichen sehen will. Es wird euch kein Zeichen gegeben, als das Zeichen des Propheten Jona und damit meint er seine eigene Leidenszeit so wie Jona drei Tage in dem Bauch des Fisches war, muss er hinunter in den Tod. Das Zeichen sollte genug sein für die Größe Jesu. Du kannst dich daran halten und dich freuen, dass er, der Herr und König ist. Woran kannst du denn sehen, dass er wirklich Herr ist? Und dass er auch in deinem Leben einzieht. Darum verhüllt Jesus seine Macht. Wir wünschen uns immer, dass heute Jesus mit den Wolken des Himmels kommt in seiner überirdischen Gestalt, das werden wir erleben am Jüngsten Tag. Heute kommt er leise, klopft, bittet, lass mich doch in dein Leben ein. Er will Herr und König deines Lebens sein. Du kannst erfahren, wie er dein Leben neu gestaltet. Wie befreiend ist das, wenn er gültig ins belastete Gewissen hinein Schuld vergibt. Wenn er in die Angst sein Wort spricht: Fürchte dich nicht. Und wir wissen wirklich, er ist jetzt da bei mir, der Herr und König, auch wenn ich nichts fühle und spüre, auch wenn ich mich verlassen, eher verlassen vorkomme, meine, ich sein verlassen, total allein, und es gebe keinen Ausweg mehr, bei ihm ist kein Ding unmöglich. Er ist der Herr und König. Das hat Menschen zu Jesus gezogen. Und darum wollen wir ihn preisen und ihm dienen.
Und noch das letzte: Liebe, nichts als Liebe, das hat Menschen zu Jesus gezogen. Heute haben wir die Geschichte von hinten her mal ausgelegt, das kann man ja auch tun. Denn jetzt kommen wir irgendwie an den ganzen Kern: Liebe, nichts als Liebe. Immer wieder, wenn ich an die Geschichte komme, muss ich sagen, ich hab etwas Schwierigkeiten. Und ich sag das deshalb, nicht, weil Sie mir jetzt Nachhilfe geben müssen, für mich ist das eine der herrlichsten Geschichten des Neuen Testaments, sondern ich möchte mit denen reden, die vielleicht schlecht Zugang zu dieser Geschichte finden. Die Wunder, dass das eine Rolle spielen soll, für die ist Glauben immer nur ein Denkvorgang. Die sind so beschäftigt in ihren Zweifeln und Fragen, aber gerade da ist es wichtig, diese Geschichte zu verstehen. Liebe, nichts als Liebe, das zieht Menschen zu Jesus. Was die Maria gemacht hat, ist töricht. Jetzt könnten uns die Damen helfen und sagen: Parfum, das muss man eintropfen hinters Ohr, nicht mehr. Kostbar, und dann muss man den Duft richtig, den muss man zuerst ausbreiten lassen, aber ich möchte heute keine Parfümeriekunde tun. Sie dürfen das nicht beim Schlecker kaufen, und dann sich beraten lassen, wie Parfum sich ausbreitet. Und dass man das über die Füße gießt, das gibt’s doch nicht, ihr Damen, wer von Ihnen hat das schon einmal gemacht, über die Füße gegossen, ist doch töricht. Und was kann man mit Geld machen. Heute, wo man so viel Notstände im Reich Gottes kennt. Und Jesus weist uns hier brüsk zurück und sagt: So redet der Judas, das ist die Art des Ischariots. Wir meinen doch immer, wir müssten die Pfennigfuchser unseres Gottes sein. Nein, er will das nicht. Vor der Liebe muss alles zurücktreten. Und es kann da jetzt wirklich sein, da ist so etwas Gefühlseliges. Ich weiß nicht, was für Sie Liebe ist. Liebe ist etwas Großes, Starkes und Mächtiges. Hat mit Kitsch nichts zu tun. Das ist kein Flirt. Was Menschen zu Jesus zieht, ist bewegende, heiße, reine Liebe. Auch wenn die Taten, die wir tun, sehr töricht sein mögen, im Urteil der Leute. Wenn Sie nur einmal anfangen, die Geschichte der Christen zu lesen, Sie können einsteigen, wo Sie wollen. Im Altertum, im Mittelalter oder in der Neuzeit. Waren das nicht immer törichte Leute. Was sie getan haben, war womöglich noch falsch. Die ersten Missionspioniere, die hinausgegangen sind, gestorben nach wenigen Monaten am Fieber. Die, die die Hospitäler im Mittelalter gegründet haben, ohne medizinische Fachkenntnis. Jeder Arzt, jede Krankenschwester muss lachen, die verstanden doch nichts von der Krankenpflege. Aber taten Sie vielleicht nicht mehr, weil sie hatten, was uns heute fehlt? Liebe zu Jesus. Und das war der Motor und die Kraft, die in ihnen gewirkt hat. Und Jesus sagt das ja ganz deutlich. Martha, die diente, das wird nicht schlecht gemacht, und das ist nichts schlechtes, aber das ist ganz deutlich, dass sie größte Tat, die ich tun kann, das ist die, die ich aus Liebe für Jesus tue. Und die Maria war eine Frau, die ihr ganzes Leben offenbar verströmen wollte. Sie hat alle Gegenstände in ihrem Badzimmer offenbar daraufhin überprüft, wie können diese Gegenstände Liebe zu Jesus ausdrücken. Wenn Sie so anfangen zu sagen: Wie kann ich mit meinem Auto, mit meinem Urlaub meine Liebe zu Jesus ausdrücken! Nicht, weil Sie es müssen, nicht, weil Sie es um der Pflicht willen müssen, sondern weil Sie es aus innen heraus von der Liebe her müssen und wollen. Jetzt muss ich doch noch einmal sagen, mit den Schwierigkeiten, die diese Geschichte hat. Ich meinte lang, das sei doch vielleicht nur eine Randgeschichte, so, wie es bei den großen Gemälden so am Rande eine kleine Szene gibt, wo der Maler sich noch selbst abgebildet hat und sich selbst verewigt hat. Ist das nicht so ein Idyll, eine Geschichte, die man nicht richtig ernst nehmen muss. Es kann sein es wurde gar nicht oft über diese Salbung der Maria gepredigt. Sie ist das Herzstück des Evangeliums. Ein Christentum ohne Liebe ist leer. Das können Sie bei Paulus 1. Korinther 13 nachlesen: Und hätte der Liebe nicht... ich wäre nur eine rostige Blechbüchse. Mit allen meinen Taten und Werken. Mein Leben wäre leer und eitel. Ich könnte mich noch so brüsten, wie sagt Paulus: Und wenn ich meinen Leib brennen ließe, das war damals das größte Märtyreropfer, das man tun konnte. Sagt, das wäre nichts, wenn es nicht aus Liebe gebracht wäre. Eine solche Liebe ist tätig ohne Unterlass. Das ist falsch, wenn man aus der Maria einen untätigen Blaustrumpf gemacht hat, der nichts fertigbringt. Die Maria war eine Prachtfrau. Sie konnte hören. Zur Kenntnis nehmen, was Jesus ihr schenkt. Und sie hat das Wort bewahrt. Und sie hat geliebt. Ganz gleich, was sie getan hat, es waren Taten, die Jesus groß machten. Es waren Taten, die Jesus uns zeigt, auch am Anfang der Passionszeit. Sie können nicht sagen: Ja, jetzt möchte ich lieben, wie macht man das? Versenken Sie sich in die Liebe, die Jesus Ihnen schenkt. Tun Sie weiter gar nichts, als denken Sie in diesen Tagen der Passion darüber nach. Wie Jesus Sie trägt in seiner unendlichen Liebe. Dann geht es Ihnen wie Maria. Dann können Sie nur lieben, lieben ohne Ende. Amen.