Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen

Meditation über Lukas 7, 11-16

 

1. Der Tod – unser unheimlicher Feind

            Woher nehmen wir eigentlich das Recht, vom Leben zu reden, wo doch überall der Tod triumphiert? Am Sterbebett, beim Trauerbesuch, auf dem Friedhof. Es gibt nur einen Grund: Christus Jesus hat dem Tod die Macht genommen! Dies hat Paulus seinem Nachfolger Timotheus eingeschärft (2. Timotheus 1, 10).

            „Es ist etwas Furchtbares, dass man sich an den größten Widerspruch, der ins Leben eingesenkt ist, so leicht gewöhnt“ (Hermann Bezzel). Wir haben etwas vor uns aufgebaut, was uns zu sehen hindert, wie unheimlich das Sterben ist. Doch plötzlich, wenn wir unmittelbar betroffen sind, werden wir ganz persönlich aufgerüttelt. „Völlig unerwartet“, so steht es oft in den Todesanzeigen,  werden Menschen mitten im Leben mit dem Tod und seinen dunklen Schatten konfrontiert. Mit wem kann man schon offen über seine Ängste reden? Die Erschütterungen, die das Sterben von uns nahe stehenden Menschen auslöst, sind unheimlich und furchtbar.

            Das Schlimmste ist aber, dass uns angesichts unseres eigenen Sterbens der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Das macht Gottes Zorn, dass wir so dahin müssen, heißt es im Psalm 90. Das ist hart gesagt, dass das Sterben der Sünde Sold ist. Wo finden wir Trost? Mitfühlende Teilnahme ist das Beste, was oft Menschen in solchen Stunden geben können. Leichenbegängnisse werden mehr um der Trauernden, als um der Leichname willen veranstaltet (J.A,Bengel, Gnomon). Mitleid aber ist nie von Dauer, sondern meist nur kurz. Jesus aber gibt mehr. Sein herzliches Erbarmen siegt mächtig über alle Schrecken des Todes.

            Weil alle Predigthörer genug von den Schrecken des Todes wissen, muss die Predigt Mut machend voll Hoffnung und Zuversicht vom Sieg von Jesus Christus und der Macht seines Wortes reden. Diese Hoffnung durch Jesus überwindet alle Verzweiflung und macht den im Wohlstand leer gebrannten Menschen das Leben überhaupt erst möglich.

            Totenauferweckungen spielen heute manchmal in der  Wundererwartung frommer Christen eine unverhältnismäßig große Rolle. In den Evangelien sind sie aber ausgesprochen rar. Die Gottesordnung, dass es Menschen bestimmt ist zu sterben, ist in unserer Weltzeit noch nicht durchbrochen. Es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden (1. Johannes 3, 2). Nur an ganz wenigen Stellen der Evangelien wird stufenweise die Siegesmacht von Jesus zuerst an der Tochter des Jairus, dann an diesem jungen Mann von Nain und schließlich am erwachsenen Lazarus gezeigt. In der Apostelzeit jedoch nur zwei Mal, beim Tod der allseits geschätzten und rührigen Christin Tabea und bei dem jungen Mann Eutychus, der auf dem Söller bei der Predigt des Paulus eingeschlafen war.

            Ist uns bei diesem Wunder der Totenauferweckung bewusst, dass dieser junge Mann noch einmal sterben musste, weil dieses Wunder letztlich eine Rückkehr in dieses irdische Leben mit nochmaligem Sterben bedeutete. Der Ostersieg von Jesus ist deshalb unvergleichlich größer, weil dort der Tod endgültig überwunden ist. Das ist das allergrößte Zeugnis von Jesus. Wer das Wort von Jesus hört und glaubt, der ist vom Tod zum Leben hindurch gedrungen (Johannes 5, 24). Und wer das Wort von Jesus hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit (Johannes 8, 51).

            Die ganze Vollmacht von Jesus liegt in seinem Wort. Wenn er spricht, so geschieht es, wenn er gebietet, so steht es da. Nur der lebendige Gott kann das: Er ruft dem, das nichts ist, dass es sei (Römer 4, 17). Er kann auch von den Toten erwecken (Hebräer 11, 19). Darum kann Jesus in der Vollmacht des himmlischen Vaters auch die unheimliche Todesmacht durchbrechen. Welch eine Hoffnung für uns Todeskandidaten!

 

2. Furcht und Staunen an der leeren Bahre – zum Text

            Es begab sich. Ganz unvermutet begegnen sich zwei Züge von Menschen am Stadttor dieser Stadt mit dem Namen Nain - die Liebliche. In der Schönheit eines Sonnentages am Hang des Taborberges triumphiert der Tod mit seiner Macht. In Liebe und Anteilnahme beugen sich die Trauernden unter das schreckliche Geschehen und begleiten im Leichenzug die Mutter. Mit dem jäh abgebrochenen Leben des jungen Mannes ist auch die ganze soziale Versorgung dieser Witwe zusammengebrochen. Schutzlos war sie mit dem Tod des einzigen Kindes einem notvollen Schicksal ausgeliefert.

            Doch dann kam Jesus. Und er sieht diese Frau. Man kann angesichts des Todes erschrocken vorbei gehen oder verlegen wegsehen. Hier steht das Wort Kyrios als Hinweis auf die einzigartige Größe von Jesus. Darum jammert es ihn, das bedeutet im wörtlichen Sinn: ihm drehten sich die Eingeweide im Leib herum. Jesus ist selbst ganz tief betroffen vom unsagbaren Leid dieser Frau. Dass der Tod des Ehemanns und des Sohnes ein Gericht Gottes über eine bestimmte Sünde der Witwe gewesen sei, hat keine Basis im Text (Howard Marshall, Gospel of Luke, Exeter 1978, S.285).

            Die große Tat des Heilands beginnt mit dem machtvollen Befehl: Weine nicht! Sind doch Tränen Zeichen unseres inneren Aufgewühltseins und einer Ohnmacht und Hilflosigkeit. Ganz ähnlich wie in Offenbarung 5, 5 wird dieser Befehl als große Hoffnung auf die mögliche Rettung des Siegers Jesus ausgesprochen. Jesus nimmt dieser verzweifelten Witwe alle Ausweglosigkeit ab.

            Jesus berührt den Sarg und sofort blieben die Träger der Bahre mit dem – wie im Orient üblich - offen daliegenden Toten stehen.

            Das Wunder der Totenauferweckung geschieht durch den Befehl des Kyrios Jesus: Ich sage dir, stehe auf! Allein diesem Sohn der Witwe gilt dieses Wort. Den anderen Toten noch nicht (J.A.Bengel, Gnomon).

            Sicher war im Ort Nain die Erinnerung an die Propheten Elia (1. Könige 17, 20 f.) und Elisa (2Kön 4, 33ff.) lebendig. Liegt doch der Ort Schumen ganz in der Nähe. Aber gerade im Vergleich mit diesen Totenerweckungen wird deutlich, wie beide Propheten des alten Bundes dieses gebietende Machtwort über den Tod nicht sprechen konnten. Sie hatten ihre Vollmacht allein durch das Gebet. Darum wird jetzt in Nain Jesus als ein besonders großer Prophet von den Menschen anerkannt und gewürdigt. Der Lobpreis preist Gott, dass er in diesem Propheten selbst gegenwärtig ist (Walter Grundmann, Lukas, Berlin 1974 S.160).

            Nicht allein die Auferweckung steht im Mittelpunkt, sondern auch diese Witwe, die ihren Sohn aus der Hand von Jesus ganz neu empfängt.

            Warum fürchten sich die Leute über dem Geschehen? Erst jetzt erkennen sie die reale Schreckensmacht des Todes und wie widernatürlich das Sterben als der Sünde Sold ist. Es graut ihnen vor all dem, was hinter dem Tod steht.

 

3. Das Wort von Jesus proklamiert seine Königsherrschaft – zur Predigt

            Auch für uns heute ist die letzte Todesschwelle noch nicht weggeräumt. Wir müssen alle noch durch das Sterben hindurch. Darum ist das machtvoll gebietende Wort von Jesus so wichtig. In einer Zeit, wo das gesprochene Wort häufig keinerlei Verbindlichkeit mehr hat, muss uns die ganz besondere Eigenart des göttlichen Wortes durch Jesus Christus wieder bewusst werden, gerade im Blick auf unsere Trauer und unser Sterben.

            Das Wort von Jesus ist nicht Schall und Rauch, sondern voll ewigen Lebens (Johannes 6, 68), voller Geist und Leben (Johannes 6, 63). Darum geschieht es, kommt nicht leer zurück, sondern schafft, wozu es gesandt ist.

            Anders als bei Doktoranden braucht es im Zeugendienst für Jesus keine Plagiatsängste zu geben. So muss ein Timotheus an treue Zeugen genau das weitergeben, was er von Paulus gehört hat, damit sie auch andere lehren (2. Timotheus 2, 4). Das war schon Luther beim Druck seiner Predigtbücher wichtig, dass ein Prediger zuerst selbst in den Predigtbüchern Hörer sein soll, um es dann anderen bildhaft und eindrücklich als Zeugnis sagen zu können.

            Mich hat neben Theo Lehmann besonders die Predigt von Konrad Eißler in der Stuttgarter Stiftskirche angesprochen, der von dem Wort von Jesus als der Proklamation seines Reiches spricht und dann unterteilt: 1. Wort des Trostes. 2. Das Machtwort von Jesus. 3. Das Schlusswort. Als Tonaufnahme vom 10.9.1989 im www.sermon-online.de.

            Hilfreich ist auch der Vorschlag von Gerhard Maier im Bibelkommentar Band 4 S.318 f.: Die Grenze des Todes. Mit folgender Unterteilung: 1. Die unheimliche Gegenwart des Todes.  2. Die tröstende Gegenwart von Jesus. 3. Die Grenze des Todes heißt Jesus. 4. Wer zieht die Konsequenzen?

 

4. Was ist, wenn ich sterbe? - Predigtskizze

            Seelsorgerlich muss in der Predigt die heimliche Furcht vor dem eigenen Sterben aufgenommen werden. Die meisten Menschen wollen an die „zermalmende Macht des Todes“ (Johann Tobias Beck) nicht denken, weil sie damit nicht fertig werden. Der Tod ist kein Verhängnis, sondern wir haben ihn verschuldet. Darum dürfen wir uns nie an ihn gewöhnen. Er bleibt der letzte Feind, der überwunden wird. Wie groß wird uns da die lebendige und begründete Hoffnung, die uns das Evangelium von Jesus gibt.

1. Ich kann nicht groß genug von Jesus denken

            Nicht meine Meinung ist gefragt, sondern was uns das Evangelium eindeutig und klar bezeugt. Jesus geht dorthin, wo der Leichenzug vorbeikommt. Jesus schaut nicht weg.. Er weicht nicht aus. Es sind eigentlich zwei Demonstrationszüge, die beim Stadttor zu Nain aufeinander treffen. Sie repräsentieren die beiden größten Weltmächte. Da ist der Todeszug. Und ihm begegnet Jesus, der das Leben ist und dem alle Macht im Himmel und auf Erden gehört.

            Im Gegensatz zu der heute manchmal verbreiteten Verharmlosung des Todes als eines Naturereignisses, nennt die Bibel den Tod einen Zerstörer. Wie hat dies die Witwe über dem Sterben ihres einzigen Sohnes erfahren! Ganz ähnlich erleben dies heute viele Trauernde. Wie grausam werden alle Bande der Liebe zerschnitten! Wir müssen uns unter diesem Gericht Gottes beugen.

            Wie gut, dass Jesus nicht Vorträge über den Glauben  gehalten oder Bücher über Seelsorge geschrieben hat, sondern direkt der unheimlichen Todesmacht gegenüber trat und sie überwunden und besiegt hat.

            Es jammerte ihn. So lieb hat Jesus diese Frau. Welch ein Trost ist das für alle Trauernden und Leidenden. Darum können wir ihm vertrauen, ihm alles sagen, was uns bedrückt. Er will unser Heiland sein. 

 

2. Das Wort in Vollmacht

            Jesus gebietet dieser trauernden Witwe: Weine nicht! Wie kann er das? Schließlich haben Tränen ihr Recht und sind wichtig in der Trauerarbeit. Gefühle darf man nicht unterdrücken. Nur Jesus kann so reden. Er hat Leben und unvergängliches Wesen ans Licht gebracht.

            Es ist der Anspruch von Jesus, der auch in der aussichtslosesten Notlage keinen allein lassen will. Er ist der Herr, aber auch der barmherzige Heiland. Bei ihm gibt es keine Hoffnungslosigkeit mehr. Seine Befehle sind gewaltige Versprechen, weil er als die allmächtige Liebe der Sieger über die Todesmacht ist.

            Noch liegt der Tote auf der Bahre. Aber Jesus herrscht den Tod an mit diesem Befehl: „Weine nicht!“ Ganz anders als wir das sagen, durchbricht Jesus unseren pietätvollen Beerdigungsritus mit seinem Sieg. Das Wort von Jesus ist immer ganz einmalig. So befiehlt er dem Toten: Stehe auf! Dazu Ludwig Hofacker: Das war ein Wort! Ein Wort des Schöpfers, des allmächtigen Gebieters, ein Wort dessen, der Herr ist über Leben und Tod. Welch eine Wirkung hat das Wort von Jesus! Warum verwehren wir Jesus oft das Kommando in unserem Nahbereich? (Ulrich Parzany)

            Das ist eine Predigt für elende Leute. Die sollen lernen, dass Christus ein Gott der Sterbenden, Toten, Armen, Elenden Gefangenen und verdammten Sünder ist, die sich nicht helfen können...Darum sieh nicht deine große Not an, sondern wie mächtig er ist (M.Luther, Evangelien-Auslegung 3.Teil,Göttingen 1961 S.97)

            Auch heute proklamiert Jesus angesichts des Todes seine Macht. Das sind keine leeren Worte, sondern kann erlebt und erfahren werden: Der Tod mit seiner Macht wird nichts bei mir geacht. Er bleibt ein totes Bild und wär er noch so wild. (Paul Gerhardt in EKG 112, 4)

            Am Grab seiner 34-jährigen Frau sagte der Bibeltheologe Johann Tobias Beck (1804 - 1878) in Basel: Wir haben ein köstliches Gut an Gottes Wort. Aber wir dürfen nicht nur gewisse Redensarten und Sprüche daraus gebrauchen als einen Schmuck in guten Stunden, als einen Notbehelf in bösen Stunden, sondern als einen Fels müssen wir es gebrauchen, auf dem wir das Haus unseres Lebens und Sterbens erbauen. Dann  mögen die Wasserwogen kommen. Sie werfen es nicht nieder. Um wie viel teurer ist mir doch in der Hitze dieser schweren Zeit dieses Wort geworden und die Gnade unseres Herrn. 

      Siegfried Kettling predigt eindrücklich: Wie kann man einem Toten so etwas befehlen wollen: »Steh auf!« Nicht wahr, unsere Befehle setzen doch immer voraus, dass der andere, den wir ansprechen, das kann. Aber kann man einem Toten etwas befehlen? Tot ist tot! Alle unsere Befehle leben doch von der Logik: Du sollst, weil du kannst. Wenn wir zu einem Blinden sagen würden: »Schauen Sie sich einmal dieses Bild an!« ...Wäre das nicht eine Unverfrorenheit? Wäre das nicht eine Unmöglichkeit, eine Unmenschlichkeit? Er kann ja nicht können! Und jetzt ist da einer und befiehlt einem Toten: »Steh auf!« Wie kann man einem Toten mit solch einem Befehl kommen? — Wir können das nicht. Aber der, der uns hier begegnet, ist der lebendige Gott in diesem Jesus. Es ist der Gott, der in das Nichts hineingerufen hat: »Es werde Licht«! Und es ward Licht. Das ist der Gott, der aus dem Nichts die Welt geschaffen hat. Und dieser Gott wird auch einmal die Toten zum Leben rufen. Für ihn, für seine Stimme, haben sie einen leichten Schlaf.

           Wenn Gott ruft: »Kommt wieder Menschenkinder«, dann geschieht das Wunder der Erweckung aus dem Tod, weil er es sagt. So ist das auch, wenn ein Mensch zum Glauben findet, zum Glauben an Jesus Christus. Das geht nicht, indem man verbissen sagt: »Nun will ich glauben, nun knüppele ich meine Zweifel nieder«, sondern es geschieht so, dass uns sein Wort »auferweckt«, wenn er sagt: »Fürchte dich nicht, glaube nur!« Das ist Gottes Logik— »Du darfst, weil Ich kann

(Siegfried Kettling, Unter Gottes Regenbogen, Neuhausen 1996, S.171 f., auch in sermon-online.de). Jesus ruft dem, das nichts ist, dass es sei.

 

3. Die wichtigste Nachricht für die Welt

            Warum ausgerechnet jetzt Furcht? Erst über dem wunderbaren Eingreifen von Jesus erkennen sie, wie er allein retten kann vor dem Verderben des Todes. Darum hat Jesus gefordert: Fürchtet euch vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. Das wäre das Schlimmste in unserer Frömmigkeit, wenn wir uns nicht mehr des Ernstes bewusst wären, dass ich mich allein  in Jesus bergen kann.

            Am Ende kann nur der Lobpreis stehen: Jesus lebt, mit ihm auch ich, Tod, wo sind nun deine Schrecken? So hat es schon Simeon in seinem Lobgesang angekündigt: Das aufgehende Licht aus der Höhe erscheint denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes (Lukas 1, 79). Wo Jesus ist, hat der Tod keine Macht mehr. Nur noch das Leben ohne Todesschatten.

            Nicht allein im Umland, sondern in der ganzen Welt muss diese Nachricht vom Sieg über den Tod laut werden. Auch in den angrenzenden Heidenbezirken (V.17) (J:A:Bengel, Gnomon). Jesus hat die Schlüssel des Todes und der Hölle (Offenbarung 1, 18).

            Pastor Traugott Hahn in Dorpat wollte 1918 auch unter der bolschewistischen Besatzung, die alle Gottesdienste verboten hatte, bei seiner Gemeinde bleiben  und in Wohnungen Gottesdienste halten. Bevor er verhaftet und 1919 erschossen wurde, sprach er in einer Predigt  über diesen Abschnitt von der Unnatur des Todes, die alle Hoffnung vernichtet: „Welch ein Evangelium für mich, wenn ich einmal soll scheiden. Ich kann nicht anders, es graut mir tief vor dem Tod als etwas Schrecklichem. Aber wenn ich es hoffen darf, dass Jesus Christus mir dann ganz, ganz nah sein wird, ob ich auch gar nichts fühlen werde von seiner Macht – er wird zu mir sprechen .mich halten, und wenn mir am allerbängsten wird um das Herze sein – mich heraus reißen aus den Ängsten, ja dann schwindet die Furcht. Und ich fasse es, nach dem Tode wird bei mir das Ende sein wie in Nain: Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, dann werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein.“ (Traugott Hahn, Glaubet an das Licht, Gütersloh 1925, S 392 f.)

            Kettling erinnert an die Redewendung: „Das ist todsicher!“ und schließt dann:  „Lasst uns dem Tod nicht das letzte Wort geben. Seit Jesus auferstanden ist, ist der Tod eben nicht mehr sicher. Christen sollen sagen: ostersicher, christussicher, auferstehungsgewiss.“

 

5. Der ganze Gottesdienst

1. Lieder

450, 1-5 Morgenglanz der Ewigkeit

302, 1, 24, 8 Du, meine Seele, singe

370, 8, 11 und 12 Kann uns doch kein Tod nicht töten – aus dem Lied Warum sollt ich mich denn grämen

406, 4-6 Bei dir, Jesus, will ich bleiben

oder 113, 4 O Tod, wo ist dein Stachel nun

 

2. Psalmgebet Nr. 757 Psalm 146

 

3. Eingangsgebet

Ewiger Gott, unser himmlischer Vater!

Du schenkst uns diesen Sonntag, den Tag der Stille, wo wir dich ehren und preisen dürfen. Du überschüttest uns mit Guten  Du gibst uns bis heute unsere Lebenskraft, auch wenn sie oft beschränkt ist.  Und du hast unser Leben bis heute erhalten. Auch wo unsere Gesundheit angeschlagen ist, haben wir deine Wundermacht immer wieder erlebt. Wir danken dir dafür von Herzen. Gib uns heute Ohren, das wir deine Stimme auch richtig vernehmen können, wie du uns suchst und unserem Leben eine ewige Bedeutung gibst. Hilf uns, dass unser Leben nicht zerrinnt in der Vergänglichkeit der Zeit, sondern dass wir bei dir das ewige Leben finden. Heute schon in deinem Reden mit uns durch dein Wort.

 

4. Schriftlesung: Offenbarung 7, 9-17

Statt der Schriftlesung kann es hilfreich sein, wenn man jemand kennt – auch außerhalb des Ortes, der aus seinem Leben erzählt, wie in einem besonders schweren Trauerfall Jesus und sein Wort die Macht des Todes überwunden hat.

Beispiele in dem noch vielfach im Internet angebotenen Buch von Wolfgang Heiner, In Seinen Händen geborgen, das letzte Erleben bekannter Christen, Lahr-Dinglingen 1989. Auch in vielen Berichten in „Zum Leben hindurchgedrungen“ in sermon-online.de

 

5. Fürbittengebet:

Unser lieber Herr und Heiland Jesus Christus!

Du hast den Tod entmachtet und das Leben ans Licht gebracht. Wir freuen uns an deinem herrlichen Namen. Wie oft seufzen wir unter den Schatten des Todes  und sehen mit bangem Herzen, wie unser Leben zerrinnt. Da bitten wir dich, dass du uns heute schon zu neuem Leben erweckst. Wer dich hat, der hat das Leben. Du musst alle finsteren Werke in uns zerstören und uns lebendig machen zu neu geborenen Menschen durch dein Wort. Nicht nur hier bei uns, sondern in der ganzen Welt erwecke deine Christenheit zum unerschrockenen Bekennen deines Jesusnamens und deines Ostersieges. Tröste die Trauernden, sei Witwen, Witwern und Waisen ganz nah mit deinem barmherzigen Trost. Auch die Kranken legen wir an dein Herz. Gib ihnen heute einen Segen aus deinem Wort und richte sie auf. Mach uns bereit, wenn unsere Stunde kommt, dass wir fröhlich heimgehen zu dir, wie man nach der Heimat reist.