Autor: Wolfgang Leisenberg

Veranstaltungsort: Impulsreferat von Prof. Wolfgang Leisenberg auf dem Forum Familie 2014 in Stuttgart

Sprache: Deutsch

Kategorie: Vortrag

Datum: 18.10.2014

ID: 26006

Webseite: https://www.sermon-online.com/de/contents/26006

 

Gender Ideologie und sexuelle Vielfalt


Zunächst mal Toleranz und Akzeptanz sexueller Vielfalt. Das klingt freundlich, Toleranz, Akzeptanz. Wenn man anschaut, Toleranz bedeutet eigentlich Duldsamkeit, das heißt gelten lassen fremder Überzeugungen und Handlungsweisen. Aber es bedeutet eben nicht, dass ich meine Überzeugung abgeben muss. Das heißt, der Tolerante behält seine Überzeugung, er lässt aber andere Überzeugungen stehen. Akzeptanz heißt, von accipere heißt für gut heißen, steht für positiven Zuspruch und drückt zustimmendes Werturteil aus - wer akzeptiert, übernimmt die akzeptierte Überzeugung und gibt die eigene auf. Das heißt, dieser Ausspruch Toleranz und Akzeptanz ist vergiftet Da haben wir es mit zwei völlig verschiedenen Sachen zu tun. Aber es geht sogar weiter. Die staatliche Verordnung von Akzeptanz wäre also eine Aufforderung zur Aufgabe meines Wertesystems. Und das Bundesverwaltungsgericht hat beschlossen: „Das Einfordern von Akzeptanz sexueller Vielfalt verstößt gegen das Indoktrinationsverbot.“

Das mal vorneweg und ich werde eigentlich dieses ganze Referat durch einmal sagen, was ist eigentlich Gesetz und was wird gemacht. Abgesehen davon, die Frage ist natürlich, was genau sollen wir denn jetzt akzeptieren? Was ist denn unter dieser sexuellen Vielfalt zu verstehen? Und wie das auch in diesem Artikel in der FAZ stand, unter dem Deckmantel der sexuellen Vielfalt. Es wird nach außen gesagt, das geht eigentlich nur um ein bisschen Geschlechtergerechtigkeit, aber da drunter laufen ganz andere Dinge ab, die man sich kaum vorstellen kann. Das ganze System lebt eigentlich davon, dass die Menschen nicht wissen, was wirklich getan wird von Verschleierung und von Täuschung. Das heißt, es wird zunächst Mal - ich möchte sogar schon vorher anfangen, denn die Schulen oder die Kindergärten wurden ja mittlerweile Bildungseinrichtungen und damit unterstehen sie den Bildungsplänen und sind eigentlich schon wenn man so will, von der Regierung übernommen worden. Das heißt  den Eltern wird suggeriert, das Säuglingsgehirn, dem würden irgendwelche Entwicklungschancen genommen, wenn es sich nicht in einer Kinderkrippe mit Frühförderungsprogramm aufhalten darf. Die ganze gesamte Bildungsforschung sagt das Gegenteil. Die Kinder zwischen ein und drei Jahren brauchen nicht Bildung, sondern sie brauchen Bindung und nicht gebundene Kinder können nicht gebildet werden. Und das sieht man auch ganz deutlich: Bundesländer mit dem üppigsten Ganztags- und Krippenangebot haben die meisten Schulabbrecher. Und das zweite ist, durch diese frühzeitige, gewollte, politisch gewollte Trennung der Eltern von den Kindern werden diese Kinder traumatisiert. Das heißt, diese fehlende Bindung zur Mutter wird jetzt von den Kindern im Grunde in irgendeiner Form ausgeglichen. Und so sagt Christa Meves, aus diesem Blickpunkt ist es einsichtig, warum viele Heimkinder in frühester Kindheit onanieren. Sie haben keinen gesteigerten Geschlechtstrieb, sondern suchen einen Ersatz für die fehlende Mutter. Und genau hier setzen jetzt unsere Sozialpädagogen an. Manfred Berger leitet die Erzieher dazu an, die Onanie von Kindergartenkindern zu fördern. Oder es heißt in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: „Es ist ein Zeichen der gesunden Entwicklung eines Kindes, wenn es die Möglichkeit, sich selbst Lust und Befriedigung zu verschaffen, ausgiebig nutzt.“ Es heißt im Gesetz - Paragraph 100 hier im Schulgesetz von Baden-Württemberg: „Die schulische Sexualerziehung muss altersgemäß sein.“ Nach der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung heißt, daß „Selbstbefriedigung zwischen 0 und 4 Jahren, Homosexualität zwischen 4 und 6 Jahren,  Empfängnisverhütung zwischen 6 und 9 Jahren, Genderorientierung zwischen 9 und 12 Jahren und Sex zwischen 12 und 15 Jahren.“ Das ist die altersgemäße Sexualerziehung. Im gleichen Gesetz heißt es: „Die Familien Geschlechtererziehung soll das Bewusstsein für eine persönliche Intimsphäre entwickeln und fördern. Insbesondere ist das natürliche Schamgefühl der Kinder und Jugendlichen zu achten.“ Da heißt es dann in einem Buch, das Standardwerk sozusagen für Sexualpädagogik: „Was ist Liebe? Zur Auswahl stehen unter anderem mindestens jeden zweiten Tag Sex haben, mit anderen ins Bett zu gehen oder Oralverkehr, was halt so ansteht im Sexualleben eines Zwölfjährigen“, so die Süddeutsche Zeitung. Dazu gehören auch zur Veranschaulichung Plastikpenisse, Plüschvaginas und Kondome, detaillierte Darstellung sexueller Handlungen und erzwungene Verbalisierung von sexuellen Vorgängen im Klassenverband. Das bedeutet also jetzt Schamgefühl der Kinder zu achten. Und Christina Hennen von der Vereinigung Deutscher Psychotherapeuten schreibt: „Eine solche Sexualpädagogik ist der Versuch, die Schamgrenzen von Kindern und Jugendlichen aufzubrechen.“ Und die Zerstörung der Scham bewirkt, so sagt das Sigmund Freud, bewirkt eine Enthemmung auf allen anderen Gebieten, verbunden mit Brutalität, Missachtung der Persönlichkeit und der Mitmenschen. Das heißt, systematisch werden die Kinder sexualisiert und es wird ihnen die Scham genommen. Dann heißt es weiter im Schulgesetz: „Die Familie und Geschlechtererziehung soll das Bewusstsein für partnerschaftliches Verhalten insbesondere in Ehe und Familie entwickeln und fördern.“ In der schon oft genannten  Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung heißt es: „Alles, was Spaß macht, ist OK. Wenn du nur richtig verhütest.“ Dass Verantwortung auch heißt, zu zweit und in Liebe für ein Kind zu sorgen, wird nicht vermittelt. Im Grunde ist es eine Erziehung zur Eheunfähigkeit, denn die Kinder müssen sich sagen, Schule bereitet mich darauf vor, Geschlechtsverkehr zu haben, das tun ja alle. Aber mit jeder zerbrochenen Beziehung nimmt die Bereitschaft zur Bindung ab. Schließlich degeneriert der Sex zu einer rein körperlichen Befriedigung und die Jugendlichen sind eigentlich unfähig, Beziehungen einzugehen. Es heißt auch wieder in diesem Paragraph 100 des Schulgesetzes: „Die Erziehungsberechtigten sind zuvor über Zielinhalt und Form der Geschlechtserziehung zu informieren. Das Standardwerk für diese Sozialpädagogik will durch praxismethoden Kindern beibringen, wo der Penis sonst noch stecken könnte. Aufgeklärt wird auch über Oral- und Analverkehr, Sperma schlucken und einen neuen Puff für alle.“ Das sind einfach Zitate aus der FAZ beziehungsweise aus der Süddeutschen Zeitung. Die Erziehungsberechtigten, die Eltern, sind zuvor über hierbei verwendete Lehr- und Lernmittel zu informieren  - laut Schulgesetz. Und das sieht dann so aus: in der virtuellen Auktion sollen Gegenstände versteigert werden, unter anderem Kondome, Potenzmittel, Handschellen, Aktfotos, Vaginalkugeln oder Leder - oder, so sagt das Christian Weber von der Süddeutschen Zeitung, „Was sich vierzehnjährige halt so noch von Oma und Opa zum Geburtstag wünschen.“

Es ist so absurd, ja. „Eltern“, so heißt es wieder im Schulgesetz „haben das Recht unter Respektierung ihrer religiösen und philosophischen und pädagogischen Überzeugung erzogen und gelehrt zu werden.“ Drei Viertel der Mädchen und Jungen wachsen bei ihren Eltern auf. Regenbogenfamilien und Transsexuelle und was es da so alles gibt ist in meinem persönlichen Leben noch nie vorgekommen. Regenbogenfamilie schon, aber solche Sachen nicht. Das heißt, die sind eigentlich in dem normalen Leben gar nicht existent. Trotzdem sollen jetzt sozusagen die 14 jährigen in einer virtuellen Auktion Gegenstände für sieben Parteien eines Mietshauses ersteigern, darunter ein schwules und ein lesbisches Paar mit 2 Kindern. Es sind alle möglichen Lebensgemeinschaften, aber eine Kleinfamilie mit Vater, Mutter und Kind kommt in diesem Haus nicht vor. Schülern wird vermittelt, dass ihre und die Lebensweise der großen Mehrheit veraltet und die Lebensweise von Minderheiten das Normale sind. Dann heißt es, „Die Geschlechtserziehung wird fächerübergreifend durchgeführt“ - auch §100 Schulgesetz. Und das sieht dann so aus: im Mathebuch ist ein Haus eingezeichnet, in dem zwei Frauen wohnen, die bisexuell Leben und ein Kind adoptiert haben. Dazu gibt es dann eine Textaufgabe. In dem Buch sind noch andere Häuser, viele Häuser aufgezeichnet, aber in keinem davon wohnen Vater, Mutter und Kinder. Es heißt im Schulgesetz weiter, „Der Gesamterziehungsplan der Eltern darf nicht unterlaufen werden. Eingesetzt werden heute freiberufliche Sexualpädagogen, die die Lehrer ersetzen; der Lehrer sollte nach Möglichkeit den Raum verlassen. Ziel ist die übergreifende Darstellung der sexuellen Vielfalt.“ Nachdem jetzt in Medienberichten und Protesten von Lehrern und Eltern das Ganze ein bisschen ans Licht kam, heißt es jetzt in einer Zusammenfassung von Sexualpädagogen Tagung am 6. September in Kassel, also gerade vor vor einigen Wochen. Jetzt will man die Ziele besser verschleiern und die gleichen Inhalte mundgerechter verkaufen. Und noch mal Ursula Enders, Verein für sexuellen Missbrauch: „Sexualpädagogik der Vielfalt mit sexuell, grenzverletzenden Methoden, ist ein Etikettenschwindel. Alle Heranwachsenden durchlaufen eine sogenannte homoerotische Phase. Diese Freundschaften sind durch Sehnsucht nach Nähe und Anerkennung gekennzeichnet, aber sie haben nichts mit Sexualität zu tun.“ Ich kann mich selber erinnern an so eine Phase. Diese Phase hat entwicklungspsychologisch die Funktion, sich der eigenen Geschlechtlichkeit gewiss zu werden, bevor man eine Beziehung mit dem anderen Geschlecht eingeht. Und je mehr junge Menschen in dieser Phase von außen mit Aussagen konfrontiert werden wie Homosexualität ist eine frei wählbare Option oder Heterosexualität ist anerzogen, umso wahrscheinlicher wird es, dass die Identitätsfindung misslingt. Dazu kommt - zumindest in den Papieren von der GEW - eine offene Diffamierung von Heterosexuellen, also letzten Endes auch der Eltern der Kinder. Da heißt es zum Beispiel, „Eine ungleich starke Mehrheit der Kinderbelästiger sind heterosexuell. Kannst du es verantworten, deine Kinder heterosexuellen Lehrern oder Lehrerinnen auszusetzen?“ Dabei wird nicht gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit von Homosexuellen zu solchen Übergriffen zehnmal so hoch ist wie bei Heterosexuellen. Das heißt, hier wird schlicht und einfach mit falschen Zahlen gearbeitet. Das ist eine reine, wie soll ich sagen, Propaganda, die da gemacht wird. Jetzt kann man sich fragen, wozu, was soll das Ganze eigentlich am Ende bringen, was ist das Ziel dieser Geschichte? Bekannt wurde diese ganze Genderidee durch den berühmten Satz von Simone de Beauvoir, „Man wird nicht als Frau geboren, sondern man wird zur Frau gemacht.“ Und dann heißt es beim Ministerium für Arbeit, Sozialordnung und Familien in Baden-Württemberg: „Gender umschreibt das soziale Geschlecht, alle tradierten Geschlechtsbilder (Gender) sind eine Rollenzuschreibung von außen, die häufig verinnerlicht wurde.“ Also im Grunde, das ist der einzige Satz, wo man mal rausfinden kann, ah oje, das ist ja tatsächlich Gender da drin in dem Ding, es geht nicht nur um Geschlechtergerechtigkeit. Das heißt, dass wir Männer oder Frauen sind, ist eine aufgezwungene Rollenzuschreibung von außen. Da muss man wissen, dass hinter diesem, sagen wir mal, hinter dieser Zuschreibung von irgendwelchen Geschlechtern ein bestimmtes Menschenbild steckt. Das ist ein materialistisches Menschenbild, was eben besonders von sozialistischen Leuten vertreten wird. „Wir, die linken, glauben fest daran,“ so sagt das Jan Fleischhauer, „dass alle Phänomene der menschlichen Existenz am Ende auf Erziehung beruhen, auf nichts, aber gar nichts anderem. Die Natur des Menschen ist es keine zu haben.“ Das heißt, es ist ein weißes Blatt Papier, auf das ich jetzt schreiben kann, was ich will. Und 1972, formulierte Burrhus Frederic Skinner diese Theorie des Behaviorismus, nach der eine vollständige Neuprogrammierung des Menschen denkbar ist. Das heißt, nach dieser Ideologie sind alle gesellschaftlichen Institutionen, Ehe, Familie, Geschlecht, Werte, Normen menschengemacht und damit konstruiert und können genauso gut wieder dekonstruiert werden. Und das Ziel so sagt, dass Volker Zastrow in seinem Buch Gender „Das Ziel greift hoch hinaus, es will nicht weniger als den neuen Menschen schaffen, und zwar durch Zerstörung der traditionellen Geschlechterrollen.“ Also als es wieder eine Utopie, ein neues Paradies auf Erden, das man das schaffen möchte und zu dieser Zerstörung der Geschlechterrollen gehört, einfach auch die Zerstörung der Identität. Judith Butler, wenn man so will, die Chefideologin dieser Bewegung hat in ihrem programmatischen Werk Gender Trouble Feminism and Subversion of Identity das Ziel, eigentlich direkt vorgegeben: Subversion of Identity - Zerstörung der Identität. Und unsere Nina Degele aus aus Freiburg, Professorin für Genderstudien sie schreibt, „Was verunsichert uns mehr als uns nicht eindeutig als Mann oder Frau klassifizieren können.“ Und ich glaube im Schwäbischen gibt es den Spruch „Ich weiß nicht mehr ob ich Männlein oder Weiblein bin“ - höchste Stufe der Verwirrung, ja. Und die Kasseler Professorin Elisabeth Tuider verfasste mit einigen Kollegen zusammen dieses Standardwerk,  Sexualpädagogik der Vielfalt. Und als Methode möchte Frau Tuider und ihre Mitstreiter ausdrücklich die Verwirrung und die Veruneindeutigung angewendet wissen. Das ist das Ziel all dieser Lehrbücher, die da in den Schulen kursieren. Jetzt geht man sozusagen einen Schritt weiter. Vorher hat man sozusagen die Gesellschaft geändert, das soziale Umfeld, jetzt geht man sozusagen an die Biologie, also an die Physik, an die Naturwissenschaft. Ein kluger Kopf - ich mach da ein Fragezeichen - heißt es auch in diesem Schreiben vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, „Ein kluger Kopf hat mal gesagt, Biologie ist das, was man dafür hält.“ Die baden-württembergische Landesregierung, so sagt es die Wirtschaftswoche, will den Biologieunterricht in einen Fachverbund Naturphänomene und Technik aufgehen lassen. Offensichtlich wird der Versuch unternommen, einer Ideologie mit einem bestimmten Menschenbild den Weg zu ebnen. Und wenn man sich mal so die ganze Geistesgeschichte anschaut, da kam der Humanismus, Kant und Descartes, Emanzipation von Gott und seinen Normen. Die nächste Stufe war der Sozialismus, Emanzipation von der sozialen Wirklichkeit. Rousseau und Marx. Und jetzt sind wir sozusagen an dem Punkt, Emanzipation von der biologischen Wirklichkeit. Konstruktivismus – Foucault, de Beauvoir und Skinner, das heißt die Physik, die Biologie wird nicht mehr akzeptiert, sie muss dekonstruiert werden. Also wir fallen im Grunde wieder zurück in die vorwissenschaftliche Zeit, wo nicht mehr die Natur darüber entscheidet, ob eine Theorie stimmt, sondern eine Ideologie. Und Konrad Lorenz, einer der großen Kämpfer damals gegen diese ganze Geschichte. Er hat damals geschrieben in dem Buch Die 8 Todsünden der zivilisierten Menschheit, „Der Irrglaube, dass man aus dem Menschen schlechterdings alles machen kann, liegt den vielen Todsünden zugrunde, welche die zivilisierte Menschheit gegen die Natur des Menschen begeht. Es muss übelste Auswirkungen haben, wenn eine weltumfassende Ideologie samt der sich daraus ergebenden Politik auf einer Lüge begründet ist.“ Es ist schon ein unglaublicher Vorgang, wenn man sich das Mal vorstellt. Diese Ideologie, die unsere gesamte Gesellschaft verändern soll, sie wurde als Hidden Agenda, ohne jemals das Parlament oder die Bevölkerung aufzuklären oder gar zu fragen, an allen demokratischen Institutionen vorbei per Kabinettsbeschluss für alle gesellschaftlich bedeutsamen Institutionen verbindlich eingeführt. Alle Institutionen sind verbindlich verpflichtet, das durchzusetzen. Vorbei an der ganzen Bevölkerung. Kein Mensch weiß, worum es geht. Das Ziel dahinter ist, die Lufthoheit des Staates über den Kinderbetten, so der kinderlose Olaf Scholz damals. Der Staat bestimmt, wann die Kinder schulpflichtig werden, Tendenz immer früher. Der Staat bestimmt, wie lange die Kinder täglich die Schule besuchen müssen, Tendenz Ganztagsschule. Der Staat bestimmt die Unterrichtsinhalte und Erziehungsziele, Durchsetzung der Gender-Ideologie. Und der Trend ist eindeutig -  in den meisten Grundschulklassen sind es höchstens noch eine handvoll Kinder, die mittags zu Oma oder Opa oder sogar noch seltener nach Hause zu Mama und Papa gehen. Kita und Ganztagsschulen sind für mich, so sagt das Josef Kraus, Präsident des deutschen Lehrerverbandes - Symptome der fortschreitenden Verstaatlichung und Kollektivierung der Erziehung. Es geht ganz eindeutig daraus, die Eltern aus der Erziehung rauszudrängen und letzten Endes den Staat machen zu lassen. Und da stört natürlich die Familie bei dieser ganzen Sache. Der Kinderwertmonitor der UNICEF hat gerade 1000 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 14 Jahren befragt und 98% von ihnen sagten, dass ihnen die Eltern die Werte am Besten vermitteln. Und das ist natürlich tödlich für eine solche Ideologie. Also ich muss sozusagen, wenn ich diese Ideologie durchsetze, muss ich die Kinder möglichst früh und vollständig von den Eltern trennen. Deshalb, so heißt es in einer inoffiziellen Handreichung zur Sexualerziehung, „Deshalb brauchen wir die sexuelle Stimulation der Schüler, um den Autoritätsgehorsam einschließlich der Kinderliebe zu den Eltern gründlich zu beseitigen.“ Die Kinder sollen Sexualisiert werden, damit sie sozusagen abgekoppelt werden von ihren Eltern. „Der Sexualkundeunterricht“ so heißt es eigentlich im Gesetz, „muss in größtmöglicher Abstimmung zwischen Schule und Eltern geplant und durchgeführt werden.“ Das sind die Gesetze, die noch gelten, aber kaum eingehalten werden. Die neuen Schulgesetze zum Beispiel in Bremen, da liegt allein die Bildungsbehörde fest, diese verbindlichen Standards. Das heißt, die Erziehungsberechtigten müssen nur noch darüber umfassend informiert werden, sie haben keinen Einfluss mehr auf das, was dort inhaltlich angeboten wird. Und trotzdem, wenn man sich anschaut, es gibt ja Länder, gerade in Skandinavien, wo schon seit Jahrzehnten das eigentlich durchgesetzt wird, und in Norwegen hat sich jetzt dieses sogenannte Gender-Paradox herausgestellt. Das heißt, obwohl die Norweger ein reiches Land sind, jedes Kind kann im Grunde frei wählen, welchen Beruf es ergreifen will und interessanterweise ist die Berufswahl trotz jahrzehntelanger geschlechtsneutraler Erziehung noch immer die klassische Rollenverteilung. Jungs werden Ingenieure, Frauen werden Ärztinnen oder Pflegerinnen. Es hat im Grunde an der Sache nichts geändert, das heißt, die Natur ist am Ende stärker. Oder das Institut für Demoskopie in Allensbach fand in seiner jüngsten Studie heraus, dass das Rollenverständnis von Mann und Frau heute konservativer ist als in den 1990er Jahren. Und das gilt besonders für die junge Generation. Offensichtlich, das wissen natürlich auch die Strategen der Genderideologie, aber es muss dann offensichtlich ein anderes Ziel hinter dem Ziel geben. So sagt Josef Kraus, der schon zitierte Präsident der Deutschen Lehrer, „Der abendländische Wertekonsens soll außer Kraft gesetzt werden, und mit ihm alle Orientierung.“ Für mich sind diese Ansätze Dekadenzphänomene, sie beginnen mit dem Verlust von Identität und Selbstachtung. Das heißt, der seiner Identität beraubte Mensch wird beliebig lenkbar, abhängig, unmündig und führungsgläubig. Und ein Schwede, der das erlitten hat, der sozusagen gegen, ja, diese ganze Politik und auch gegen die den gesellschaftlichen und finanziellen Druck auch dem er ausgesetzt war, seine Kinder zu Hause erzogen hat. Er schreibt dann, „Ich habe in diesem System viele Jahre verbracht. Ich habe dieses System unter allen möglichen Gesichtspunkten untersucht und kann keinen Gewinner dabei ausmachen als diesen. Einen modernen, säkularen Staat, der seine Bürger allmählich umformt, damit sie ein totalitäres System akzeptieren.“ An dieser Stelle sind wir jetzt und ich glaube, wir haben noch eine Tür offen zu sagen, jetzt ist Schluss damit! Es gibt in jüngster Zeit mehr und mehr Fälle von Eltern, die lieber ins Gefängnis gehen, als für die versäumten Kollektiv-Sexualstunden ihrer Kinder zu büßen. Aber noch immer ist das Vertrauen der Deutschen in den Staat und das Schulsystem so groß, dass am Wegesrand eben noch die große Mehrheit schlummert, getreu dem Motto, so schlimm wird es doch nicht sein. Das heißt, mit Gabriele Kuby „Wir brauchen eine starke und mutige Bewegung in jedem Land, denn es geht hier letzten Endes nicht um irgendwelche Nebensächlichkeiten, es geht um die Grundlagen der menschlichen Existenz, es ist ein Kampf für die Würde des Menschen, für die Familie, für unsere Kinder, letzten Endes, für unsere Zukunft, Dankeschön.